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50 Jahre später

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Am nächsten Tag schlurkste Kenneth nur halb motiviert in den Probenraum hinein, eine Bierflasche im Anschlag, die nicht seine erste für heute war. Er freute sich eigentlich auf die Bandproben. Er liebe es, zu singen. Aber seine Bandkollegen nervten ihn gewaltig. Sie waren immer und grundsätzlich anderer Meinung und gegen alles, was er vorschlug. Die Truppe passte einfach nicht zusammen. Das hatte sich umso deutlicher gezeigt, je erfolgreicher sie geworden waren. Vermutlich hatten sie Kenneth nur deshalb nicht längst rausgeschmissen, weil sie keinen adäquaten Ersatz fanden. Immerhin waren sie hauptberufliche Musiker und ihr Lebensunterhalt hing inzwischen davon ab, dass sie immer irgendwie weitermachten. Über den Punkt, an dem sie sich noch so einfach trennen konnten, waren sie hinaus. Heute würde es richtig hoch hergehen, da war Kenneth sich sicher. Er war nämlich gestern Nachmittag den Proben einfach ferngeblieben, und hatte selber noch keine Ahnung, wie er das erklären sollte. Was sollte er auch sagen? Dass er von einer alten Dame mit Skat-Karten vorübergehend gekidnappt worden war?

Aber statt mit einer Strafpredigt wurde er von seinem Schlagzeuger Lars mit einer regelrechten Umhalsung begrüßt. „Kenneth!“, quietschte er euphorisch. „Du wirst nie erraten, was ich hier habe!“ Er wedelte mit einem schwarzen Flyer und einem mehrseitigen Pamphlet, das schwer nach einem Vertrag aussah. „Das Louder-then-Life-Festival in 14 Tagen, drüben in Kentucky!“

„Was ist damit? Hast du Freikarten gewonnen, oder was?“, vermutete Kenneth.

„Nee! Denen ist eine Band ausgefallen. Wir sollen als Ersatz einspringen. Der Vertrag ist fix und fertig! Wir müssen nur noch unterschreiben!“

Kenneth runzelte die Stirn und streckte die Hand nach dem Vertrag aus. Das wäre ja zu schön, um wahr zu sein.

„Alter, da werden zehntausende von Zuschauern sein! Vielleicht sogar wieder über 128‘000, wie letztes Jahr! Das ist ein Mega-Event! Sieh dir nur mal die Gage auf Seite 5 an!“, drängelte Lars total aufgedreht. „So viel verdienen wir sonst in einem ganzen Jahr! Und so viele potentielle Fans, die wir erreichen können! Das könnte unser Durchbruch werden!“

Kenneth atmete tief durch. „Das ist ´ne Hausnummer“, gab er zu. „Okay, wo sind unsere Jungs aus der 2. Reihe?“ Den Gitarristen und den Bassisten nannte er immer die ‚2. Reihe‘, weil sie auf der Bühne hinter dem Frontmann standen. Sie hassten diese Bezeichnung wirklich, denn sie fühlten sich dadurch diskriminiert. Deshalb nannte Kenneth sie erst recht so.

„Die sind draußen, rauchen. Und denen hab ich noch nichts gesagt! Ich wollte erst wissen, was du davon hältst. Du bist ja schließlich der Frontmann, und so.“

„Na und? Seit wann gebt ihr denn was auf meine Meinung?“, hakte Kenneth amüsiert nach. „Dann lass uns die zwei Pappnasen mal reinholen. Vielleicht lassen sie sich mit diesem Geld hier ja doch überzeugen, unser erstes, echtes Musikvideo auf dem Gelände des Neon Museums zu drehen.“

„Nicht vor dem High Roller?“

„Ich verstehe nicht, was ihr an diesem Riesenrad so toll findet“, maulte der Sänger genervt. Das Thema hatten sie in der Vergangenheit schon viel zu oft durchkauen müssen. Vermutlich war das sogar der Grund schlechthin, warum sie bis heute noch kein Musikvideo gedreht hatten. Der High Roller war groß, ja. Und hatte bunte Lichter, okay. Aber er war viel zu groß, um ihn überhaupt in die Kamera zu kriegen, und viel zu langsam, um sehr actiongeladen auszusehen. Eine Runde dauerte eine halbe Stunde. Sie würden dafür eine Zeitraffer-Kamera brauchen, was schon allein aus Kostengründen ausfiel.

„Schon gut, schon gut, ich sehe es ja genauso wie du“, beschwichtigte Lars ihn sofort wieder – was recht ungewöhnlich war.

Kenneth öffnete das Fenster und schaute in den Hinterhof hinaus. „Hey, Prinzessinnen! Antraben!“, rief er hinaus.

Die beiden Raucher unterbrachen ihre Plauderei und drehten sich fragend zu ihm um. Der eine schien überrascht, Kenneth so pünktlich zu sehen, der andere schaute einfach nur stinksauer. „Wie heißt das Zauberwort, Mann!?“

„Ein bisschen plötzlich, sonst raucht´s!“, erwiderte Kenneth humorlos und schien das für die korrekte Antwort zu halten.

„Bist´n Arsch …“, maulte der Gitarrist beleidigt.

Der Bassist zog nur wortlos nochmal an seiner Kippe, warf sie dann auf den Boden und trat sie aus. Das Ausblasen des Rauchs wirkte eher wie ein Seufzen.
 

Ben kam über die Terrassentür wieder herein und griff sofort nach seiner Gitarre. Wie immer trug er die schulterlangen Haare akkurat zurückgegelt, und dazu einen kurzen, geteilten, an den Enden spitz auslaufenden Schnurrbart. So ein typischer Zorro-Schnurrbart. Hätte man ihm einen Degen in die Hand gedrückt, wäre er astrein als Musketier durchgegangen. „Schön. Da der Herr Sänger uns ausnahmsweise mal wieder mit seiner Anwesenheit beehrt, …“, begann er mit mürrischer Stimme, „kann ich ja mal die neue Melodielinie vorspielen, die ich geschrieben habe. Wenn´s euch gefällt, können wir die als Intro oder Bridge in einen Song einbauen.“

Lars kam euphorisch mit dem Vertragspamphlet angewuselt, aber Kenneth hielt ihn mit einer stoppenden Handbewegung zurück. „Bin ganz Ohr“, befand er nur. Diese ominöse Melodie wollte er hören, bevor der Schlagzeuger mit seinen tollen Neuigkeiten herausplatzte.

Ben drehte den bereits angeschalteten Verstärker laut. Er spielte einen Röhren-Verstärker, den musste man immer vorheizen lassen, bevor man loslegen konnte, genauso wie man ihn hinterher im Standby abkühlen lassen musste, bevor er ganz ausgeschalten werden konnte. Sonst nahmen die Röhren Schaden.

Kenneth ließ sich auf eine Sitzgelegenheit fallen und hörte zu. Lang war das Stück Musikgeschichte ja nicht. Wie Ben bereits angekündigt hatte, handelte es sich tatsächlich nur um eine Zwischensequenz, vielleicht 30 Sekunden, länger nicht. Ben spielte es freundlicherweise zweimal, damit seine Bandkollegen die Chance hatten, die Melodie zu erfassen. Dann schauten alle fragend auf Kenneth, als wüssten sie schon, was jetzt kam. Der musste sich auch gar keine große Mühe geben, der Rolle, die jetzt von ihm erwartet wurde, gerecht zu werden. Kenneth verengte die Augen etwas. „Willst du eine freundliche, oder eine ehrliche Meinung?“

Ben rollte mit den Augen. „Wenn du schon so fragst, dann halt besser die Fresse. Wird wohl nichts Positives sein.“

„Versuch doch mal einen sozialverträglichen Mittelweg“, schlug der Bassist vor.

„Hmmm~ Ich fang mal damit an, was mir gefallen hat: …“, gab Kenneth theatralisch zurück und tat so als müsse er überlegen. „Nichts! … Und was mir nicht gefallen hat: der ganze Rest!“*

„Penner!“, blaffte Ben ihn stinksauer an. „Unsachlicher Wichser! Quergeficktes Arschloch! Kakerlake!“

„Donnerwetter. Und mich nennst du unsachlich?“ Kenneth verschränkte in einer runden, überlegenen Geste die Arme. So ein rüder Umgangston hob ihn nicht mehr an, da er hier im Probenraum alltäglich war.

„Du BIST unsachlich! Du HAST keine brauchbaren Argumente!“, ereiferte sich der Gitarrist wutschnaubend weiter. Man hatte fast den Eindruck, dass er Kenneth die E-Gitarre nur deshalb nicht über den Schädel zog, weil das Kabel nicht bis zu ihm reichte.

„Hätte ich schon. Aber für gewöhnlich bist du ja resistent dagegen.“

„Dann spuck´s aus, bevor du dran erstickst!“, ging der Bassist, genervt von dem Streit, dazwischen.

„Zuerst könnte Mister Music seine Klampfe mal ordentlich stimmen. Und wenn er sich mal vernünftig in den Schallkegel seines Verstärkers stellen würde, würde er sich auch selber spielen hören, statt den Verstärker bis auf Anschlag aufzudrehen und uns das Gehirn durchzublasen.“ Kenneths Blick wanderte über die Saiten der E-Gitarre, als er die Handgriffe revue passieren ließ. „Was ist das da unten gewesen? Ein hartverminderter Dominant-Sept-Akkord?“

„Das war ein hartverminderter Dreiklang, du Spaßvogel“, maulte Ben.

„Nein, war es nicht. Du hast vier Töne gespielt. Schon deshalb war es objektiv kein Dreiklang.“

„Es waren drei Töne!“

„Und was ist mit der Leersaite da?" Kenneth fuchtelte wage in die Richtung. „Die hast du doch mitgespielt, oder!?“

Ben schaute schmollend weg. Bitte, dann war es eben ein Dominant-… was auch immer. Das war ihm egal.

„Dir ist aber schon klar, dass in der A-Dur-Tonleiter kein C vorkommt, ja? Also kannst du das cis nicht einfach zu einem C hartvermindern.“

„Das ist nicht in A-Dur geschrieben, sondern in F-Dur“, merkte Ben trotzig an.

Kenneth runzelte die Stirn. „In F. Willst du mich verarschen? Mal davon abgesehen, dass wir noch NIE irgendwas in F gespielt haben, ist das auch im Leben kein F gewesen!“

Im Hintergrund öffnete ihr Schlagzeuger Lars sich eine Bierflasche, in dem Wissen, dass das hier länger dauern konnte.

„Ich sage, das war F!“, beharrte Ben.

Stöhnend angelte Kenneth nach einer herumstehenden Akustik-Gitarre und einem Kapodaster, um die Saiten im passenden Bund abzuklemmen, damit die Gitarre auf F hochgestimmt war.

„Was soll´n das jetzt werden?“, mischte sich wieder der Bassist ein.

„Ich sing Ben mal einen unserer Songs vor, wie er klingen würde, wenn er auf F hochgeschraubt würde.“

„Du kannst doch kein F singen!“

„Und ob ich das kann. Bin ich Sänger, oder was!? Im Gegensatz zu euch Plinsen beherrsche ich mein Handwerk. … Also hör zu!“ Er begann einen beliebigen Song zu singen. Es war wirklich entsetzlich hoch, aber zum größten Bedauern all seiner Bandkollegen traf er trotzdem jeden einzelnen Ton glasklar.

„Schon gut, Mann, du hast gewonnen. Dann war es eben kein F“, unterbrach Ben ihn ziemlich bald.

Kenneth nickte humorlos. „Gut. Machen wir mit dem nächsten weiter. Was sollte dieser verkorkste Akkord da darstellen? Einen Dominant-Sept-Akkord mit Quartenvorhalt in weiter Lage?“

„Ach, du kannst mich mal!“, entschied Ben genervt, zog sich den Tragegurt der E-Gitarre über den Kopf und stellte sie weg. Er gesellte sich zu Lars und dem Bierkasten und köpfte sich ebenfalls eine Flasche.

„Nimm lieber die Subdominante zweiten Grades vom …“

„Fresse, hab ich gesagt!“

„Sag mir nicht, ich soll die Fresse halten!“, begehrte Kenneth stinksauer auf. „Schon schlimm genug, dass ich auch noch deine Arbeit machen muss, weil du selber zu dumm dazu bist! Und überhaupt, lern erstmal Gitarre spielen! Die elektronische Verstärkung und die ganzen Effektgeräte kaschieren deine ganzen Fehler! Wenn du mal Akustik spielen würdest, würdest du auch hören, was du ständig für krumme, verzitterte Gurken spielst!“

Schweigen setzte ein. Keiner wagte es, Kenneth zu widersprechen, oder ihn auch nur zu bitten, sich zu beruhigen. Der nächste, der jetzt was sagte, war auch der nächste, der sein Fett wegkriegte, soviel war klar. Eines musste man Kenneth bedauerlicherweise lassen: in puncto Musiktheorie hatte er mehr drauf als sie alle. Auch deshalb hatten sie nie einen adäquaten Ersatz für ihn gefunden. Eigentlich blamabel für Berufsmusiker wie sie.

Kenneth schnaubte zufrieden, als keine Konter mehr kamen. „Gebt mir auch mal ein Bier rüber!“, verlangte er.

Ben kam angeschlichen und hielt ihm beinahe unterwürfig eine Flasche hin.

Kenneths Gesicht verdüsterte sich schon wieder. „Soll ich die jetzt mit den blanken Fingern öffnen, oder was!? Mach sie mir gefälligst auf!“

„Hört mal Leute“, wechselte ihr Schlagzeuger galant das Thema, um die Stimmung endlich wieder anzuheben. „Ich muss euch was Tolles sagen!“ Er holte den Festival-Vertrag hervor.
 

Die nächsten Wochen verliefen phänomenal. Jean zog aufgrund eines spontanen Angebotes in eine eigene Wohnung und „bevormundete“ Kenneth nicht mehr den ganzen Tag. Er war sie endlich los und konnte tun und lassen, was er wollte. Seine Band nahm seinen daraufhin sprunghaft ansteigenden Alkoholkonsum mit Humor und trank sogar mit. Keiner beschwerte sich mehr, wenn er schon angetrunken zu den Proben erschien, solange er überhaupt aufkreuzte. Als die Polizei ihn lattenstramm am Steuer erwischte, ließen sie Gnade vor Recht ergehen und schickten ihn ohne Strafe weg. Das Festival in Kentucky lief bombastisch. In der direkten Folge flatterte ihnen sogar ein neuer Plattenvertrag ins Haus, der wesentlich lukrativer war als ihr bisheriger. Sie wechselten zu einem renommierten Label mit besserer Vermarktung. Nun, wo Jean weg war, gingen bei Kenneth die Mädchen ein und aus. Eines davon kürte er sehr bald zu seiner festen Freundin, parkte sein Wohnmobil in ihrem Garten und zog bei ihr ein. Was allerdings nicht hieß, dass er andere Fangirls fortan geschmäht hätte. Zu allem Überschuss meldete sich auch noch sein Hauptgläubiger mit der Mitteilung, dass ein gewaltiger Fehler vorgelegen habe, und erließ ihm den allergrößten Teil seiner Schulden. Das Leben war ein Rausch. Es war nie besser für Kenneth gelaufen.
 

Der Abend, an dem er zum ersten Mal wieder an die Wahrsagerin und ihre vermaledeiten Karten denken sollte, begann eigentlich wie ein ganz gewöhnlicher in diesen Tagen. Er hatte mit seiner gesamten Band in einer Bar gesessen. Alle waren bester Laune. Kenneth hatte ihnen einen neuen Songtext gezeigt. Früher waren Songs aus seiner Feder immer gleich pauschal abgelehnt worden, denn das Zeug, das er schrieb, war den anderen zu hart. Zu Metal-lastig. Aber jetzt waren sie für jeden Spaß zu haben und gaben jedem Werk eine Chance.

In diesem Abend verließ Kenneth die Gesellschaft vorzeitig. Er war hundemüde. Es hatte keinen Sinn mehr, länger zu bleiben. Deshalb war er sogar noch vergleichsweise nüchtern, als er sich allein auf den Weg nach Hause machte. Eine Bierflasche für den Heimweg durfte natürlich trotzdem nicht fehlen. Las Vegas war eine bunte, quirlige Stadt, in der auch nachts noch das pure Leben pulsierte. Aber selbst hier gab es für Ortskundige den ein oder anderen stillen Schleichweg durch die Hinterhöfe, wo einen niemand störte. Einen solchen spazierte Kenneth gerade entlang, als ihm dieser Freak entgegenkam. Durch die Dunkelheit und die Gedanken, denen er nachhing, nahm Kenneth ihn zunächst gar nicht für voll, trotz der eigenwillig humpelnden Gangart. Erst als er sich Kenneth in den Weg stellte, und Kenneth in dieses eingefallene Gesicht blickte, hatte die Realität ihn wieder.

„Was zur Hölle …!?“, fluchte er und trat einen Schritt zurück. Das gebückte, deformierte Wesen vor ihm hatte einen fast kahlen Schädel. Nur ein paar letzte Haare hingen noch wie ein schlechter Witz davon herunter. Das Gesicht war runzelig und zahnlos. Aber das Schlimmste waren diese Augen. Der Typ hatte nämlich keine mehr. Dort starrten nur zwei leere, schwarzen Augenhöhlen vor sich hin.

Der Mann – wenn man dieses Ding überhaupt noch so nennen konnte – streckte die Arme aus und sprang kreischend auf Kenneth zu. Er packte Kenneth am Hals und versuchte ihn zu würgen, verlor ihn aber aus seinem Griff, als Kenneth rückwärts über etwas stürzte. Überfordert kroch Kenneth rücklings davon, aber das Ding folgte ihm zielsicher. Und immer wieder dieses hohe, in die Ohren schneidende Kreischen. Kenneth stempelte dem Kerl seine blanke Faust auf die Zwölf, woraufhin dieser kurz irritiert wegtaumelte. Doch als der Sänger wieder auf die Füße sprang, hatte er den Freak schon wieder am Hacken. „Lass mich in Ruhe, verdammt! Was willst du von mir!?“, fluchte Kenneth. Der augenlose Alte antwortet nur mit einem neuerlichen Kreischen und packte ihn wieder würgend am Hals. Reflexartig zog Kenneth ihm seine Bierflasche über den Kopf, deren Inhalt er zwar im Eifer des Gefechts verschüttet hatte, die er aber immer noch fest in Händen hielt.

Der Mann ging zu Boden und regte sich vorerst nicht mehr.

„Penner!“, zischte Kenneth hysterisch und fuhr sich mit einer Hand durch das Gesicht. Er war heillos überfordert. Er wartete kurz auf weitere Aktionen, aber die blieben aus. Eine gespenstige Ruhe setzte ein. „Hey … äh … lebst du noch, Mann?“, wollte der Musiker nervös wissen. Ängstlich und langsam ging er neben dem Typen in die Hocke. „Oder hab ich dich jetzt …?“, Da ruckte dessen Kopf herum und die leeren, schwarzen Augenhöhlen starrten Kenneth direkt an. Kenneth sprang hoch wie ein Knallfrosch und rannte schreiend davon.


Nachwort zu diesem Kapitel:
* Der Spruch ist ein Zitat aus "Der Wixxer", aber ich liebe ihn einfach. Ich konnte nicht anders. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: irish_shamrock
2021-04-11T05:48:10+00:00 11.04.2021 07:48
Guten Morgen :) ...

ich hoffe, mit deinem Umzug hat sich mittlerweile alles irgendwie eingependelt. Da ivh selbst vor einem Jahr (wieder einmal) umgezogen bin, sind mir die Strapazen noch gut in Erinnerung @.@ ...

Was mir beim Lesen auffiel:
Du hast noch ein paar Worte mehr dazu geschrieben. Finde ich gut. So wirkt gerade die Begegnung zwischen Kenneth und seinen Bandkollegen doch eine kleine Spur intensiver, wenn auch nicht gerade friedvoller. Und meinen Faible für "Mantel und Degen-Helden" hast du Ben aufs Auge gedrückt ;) ...
Hm ... das Zitat aus "Der Wixxer" ist ganz witzig, aber irgendwie ... passte es nicht ganz zur angeheizten Stimmung und irgendwie will mich das Gefühl nicht loslassen, dass der Hauptprota nur die Arschlochschiene fährt, weil es von ihm "erwartet" wird. Allgemeinhin ist die Verbindung der Männer untereinander (bis auf Lars - Schlagzeuger sind die Coolsten) sehr ... agressiv. Statt sich den ganzen Tag anzukeifen ... ja, okay, sie brauchen das Geld. Aber wenn es nicht passt, dann passt es nicht.
Allerdings ist der Einschub mit musikalischen Begrifferklärungen für mich, als Laie, im ersten Augenblick fast erschlagend doch im Nachhinein wirkt es sehr ... professionell.

Ehrlich gesagt wurde mir beim plötzlichen Sprung der Story etwas schwindelig. Dass auf einmal alles glatt und cool für die Jungs läuft und Jean in eine eigene Wohnung zog ... irgendwie fehlt mir da noch etwas mehr ... und natürlich können wir das jetzt auf die magische Tarotkarte schieben, denn offensichtlich hat Kenneth das Glück für sich gepachtet und laviert sich aus noch so jede Bedrängnis heraus.
Und dann, mit einem Mal, bricht an einem friedlichen Abend plötzlich die Hölle los. Torkelnd und schleichend und furchterregend x_x.

Danke für dieses Kapitel und die neuen Eindrücke, die du gegeben hast :D ...

Liebe Grüße,
irish C:
Antwort von: Futuhiro
11.04.2021 10:16
Guten Morgen ^.^

Ganz lieben Dank für den mega langen, ausführlichen Kommentar. ^^

Hier hat zwar noch nicht alles seinen neuen Platz gefunden, aber langsam legt sich das Chaos. Aber schlimmer fand ich eigentlich den Verwaltungsaufwand. Telefon ummelden, Versicherungen ummelden, GEZ ummelden, Einwohnermeldeamt ummelden, Banken ummelden, ... X__x


> Du hast noch ein paar Worte mehr dazu geschrieben. Finde ich gut.

--> Ja, ich sagte ja, ich mag hier und da noch ein paar Sachen ausbauen, die beim Wichteln aus Zeitgründen erstmal unter den Tisch fielen. Freut mich, wenn dadurch alles noch etwas runder wird. ^^


> Hm ... das Zitat aus "Der Wixxer" ist ganz witzig, aber irgendwie ... passte es nicht ganz zur angeheizten Stimmung

--> Ah, DA stammte das Zitat also her. Ich wusste nicht mehr, wo ich das mal her hatte. Danke, das geh ich gleich mal nachtragen. - Ich wollte mit dieser "Coolness" an sich Kenneths Überlegenheit andeuten. Er sollte streitlustig wirken, aber wie einer, der denkt, dass ihm niemand gewachsen ist. Wenn du meinst, der Spruch würde an der Stelle nicht passen, dann ist dieser Versuch wohl leider nach hinten losgegangen. ^^°


> Allgemeinhin ist die Verbindung der Männer untereinander (bis auf Lars - Schlagzeuger sind die Coolsten) sehr ... agressiv.

--> Richtig, Lars ist ein bisschen der Sonnenschein in der Truppe, der versucht, die Stimmung auf einem erträglichen Maß zu halten.


> ja, okay, sie brauchen das Geld. Aber wenn es nicht passt, dann passt es nicht.

--> So einfach ist es im Musik-Business leider nicht. Wenn man einmal in Verträgen gefangen ist, kommt man da ohne ruinöse Vertragsstrafen nicht mehr raus, die sich Durchschnittsmusiker beim besten Willen nicht leisten können. Diese Band in meiner Story ist leider noch nicht auf dem Level von Metallica oder AC/DC, die solche Vertragsstrafen finanzieren könnten.


> Allerdings ist der Einschub mit musikalischen Begrifferklärungen für mich, als Laie, im ersten Augenblick fast erschlagend

--> Perfekt, genau das wollte ich bewirken. ^^ Denn den Bandkollegen (speziell Ben) sollte es genauso gehen. Dann kann sich der Leser in Bens Lage reinfühlen. Verbal niedergeknüppelt von einem A***, dem man nicht gewachsen ist, und der das auch noch auskostet.


> Ehrlich gesagt wurde mir beim plötzlichen Sprung der Story etwas schwindelig. Dass auf einmal alles glatt und cool für die Jungs läuft

--> Hm~ Das Festival in Kentucky sollte die große Wende darstellen, wo alles super läuft und wo die Bandkollegen künftig besänftigter und versöhnlicher miteinander umgehen. Scheinbar kam das in meiner Story nicht so rüber. Ich hätte das Festival vielleicht doch noch als eigene Szene ausschreiben sollen. Ich hatte das in Erwägung gezogen, wollte die Leser aber nach dem Bandstreit nicht mit noch mehr Musiker-Vokabular belasten, und hatte mich dann dagegen entschieden. ... Meinst du, ich sollte das Festival noch einfügen, um das Kapitel rund zu kriegen? :)

Liebe Grüße zurück ^.^)/
Hiro~


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