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Schock

„Hey Saiyaman! Kann ich kurz mit dir sprechen?“

Eine Woche war vergangen und heute war das erste Mal, dass sich für Videl eine Möglichkeit ergab mit dem Saiyaman über das Geschehene zu sprechen.
 

Natürlich hatten sie sich in den vergangenen Tagen gesehen, aber nachdem die Einsätze erledigt waren, war Videl entweder von der Polizei oder der Presse belagert worden, doch heute nicht. Heute würde sie mit ihm über den Sex reden.
 

„Äh… ja, na klar“, antwortete er ihr und er folgte ihr in eine der Seitengassen. Das war nicht unbedingt ein Gespräch welches sie auf der Hauptstraße, wo sie jederzeit von Jemandem erkannt werden konnte, führen wollte.

„Also“, begann sie und lehnte sich gegen die Hauswand, „Letzte Woche, das war…“
 

„Eine einmalige Sache?“, beendete er für sie den Satz.

„Ja… Du siehst es also auch so?“

Der Saiyaman nickte.

„Absolut. Es ist besser so.“
 

Es geschah nicht oft, aber jetzt lächelte Videl ihn an. Sie war erleichtert zu wissen, dass der Saiyaman jetzt nicht sonst was dachte, zum Beispiel, dass sie zusammen wären oder jemals zusammenkommen würden.

„Ähm, was war an dem Tag eigentlich los? Also, ich meine…“

„Oh…“
 

Videl hatte sich gerade zum Gehen abgewandt als seine Frage sie innehalten ließ. Sie drehte sich wieder zu ihm um und sah ihn lange an. Eigentlich sprach sie nicht gerne darüber, schon gar nicht mit Leuten, denen sie nur bedingt traute, aber irgendwie war sie ihm schon eine Erklärung schuldig, oder?
 

„Der Kerl… ich bin ihm früher schon mal begegnet… Als ich neun war. Meine Mom und ich waren gerade einkaufen gewesen als er… uns überfallen hat. Allerdings hat sich meine Mom geweigert ihm ihre Handtasche zu überlassen und er… hat sie angeschossen und ist geflüchtet. Zwar wurde sie recht schnell ins Krankenhaus gebracht, aber… überlebt hat meine Mom nicht…“
 

Videl war froh, dass seine Augen durch die Sonnenbrille verdeckt waren. Auf diese Weise musste sie den Ausdruck in ihnen nicht ertragen, sie hasste es, wenn man sie mittleidig ansah.
 

„Das tut mir unglaublich leid“, sagte der Saiyaman.

Wie oft hatte sie diesen Satz seit dem damaligen Tag schon gehört? Aber diesmal glaubte sie sogar, dass die Worte ernst gemeint waren. Er war so… rechtschaffend und auch ehrlich, dass er solche Worte sonst nicht in den Mund nehmen würde, wenn er sie nicht meinen würde.
 

„Wie kam es, dass er damals nicht gefasst wurde?“

„Er war damals untergetaucht und irgendwann hat man dann die Fahndung aufgegeben.“

Ein leichtes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus.

„Umso besser, dass sie ihn dann letzte Woche festnehmen konnten.“

Auch Videl lächelte nun wieder.

„Ja, da hast du recht.“
 

*~*~*~*~*~*
 

Es war irgendwie seltsam, aber dieses klärende Gespräch hatte sie und den Saiyaman zu einem besseren Team gemacht. In den vergangenen drei Wochen war er ihr erheblich weniger auf die Nerven gegangen als zuvor.

Richtig leiden, konnte sie ihn immer noch nicht, aber sie akzeptierte seine Hilfe mittlerweile oder die Tatsache, dass er manchmal einfach vor ihr am Einsatzort war. Zumindest meistens.
 

Sein blödes Rumgehampel fand sie noch immer übertrieben und albern, aber das war wohl etwas, dass man aus ihm nicht mehr rausbekommen würde. Aber das war ja auch gar nicht so wichtig, wichtig war, dass die Verbrechensstatistik in Satan City sank. Was wollte sie da mehr?
 

„Dad?! Ich bin wieder Zuhause!“

So wie eigentlich jeden Tag nach der Schule schmiss Videl ihren Rucksack erst einmal vor die Garderobe und machte sich auf den kurzen Weg zum Arbeitszimmer ihres Vaters am Ende des Flures.
 

Rufen brachte normalerweise gar nichts, dafür war das Haus einfach zu groß, aber ihr nachhause kommen anzukündigen war irgendwann zu einer Angewohnheit geworden.
 

Bei dem großen Mister Satan wusste man nie so genau, ob er wirklich Zuhause war. Es kam vor, dass er spontan zu einem Presseevent gerufen wurde oder sonst etwas vorhatte. Und wenn dem so wäre würde auf seinem Schreibtisch eine Notiz für Videl liegen. Lag dort keine trieb er sich irgendwo in der Villa herum.
 

Bereits als sie an die Bürotür klopfte, ahnte sie, dass er in dem Raum sein würde, allerdings waren ihr die zu vernehmenden Geräusche gänzlich unbekannt. Schulterzuckend öffnete sie die Tür, ihr Vater gab selten die verbale Erlaubnis zum Eintreten und sie als seine Tochter war sowieso immer willkommen. Das dachte sie zumindest.
 

Kaum hatte Videl die Tür geöffnet und den ersten Schritt in das Zimmer getan blieb sie wie versteinert stehen. Hatte sie ihren Vater hinterm Schreibtisch sitzend erwartet, so wurde sie enttäuscht. Stattdessen wurde sie von seiner nackten Hinteransicht begrüßt, vor ihm auf dem Boden kniete eine Blondine, die kaum viel älter als Videl selbst sein konnte.

Sie Beide hatten Videls Eintreten noch gar nicht realisiert, waren viel zu sehr mit ihren… körperlichen Vergnügungen beschäftigt.
 

„Oh Gott“, stieß sie aus, knallte die Tür wieder zu und rannte auf direktem Wege zur nächstbesten Toilette. Ihr war gehörig schlecht und sie war sich ziemlich sicher brechen zu müssen.
 

Und tatsächlich, kaum hatte sie das Klo erreicht verabschiedete sie sich dort auch schon von ihrem Mageninhalt. Kotzend versuchte sie das so eben Gesehene aus ihrem Kopf zu verbannen. Das war ja eklig!
 

Videl war nicht dumm, ihr war schon klar, dass ihr Vater ein Privatleben hatte mit allem was damit zusammenhing, aber auf diese Erfahrung hätte sie gut und gerne verzichten können! Das Bild würde sie in zwanzig Jahren noch verfolgen.
 

„Videl?“

Sie hing noch immer mit dem Kopf über der Kloschüssel als sie die Stimme und Schritte ihres Vaters hörte.

„Was machst du denn schon Zuhause?“, fragte er als er das Bad betrat.
 

Nur langsam hob Videl den Kopf und sah über ihre Schulter. Gott sei dank hatte er sich angezogen!

„Hast du mal auf die Uhr geguckt? Ich komm immer um diese Uhrzeit nach Hause!“

Sie klang wahrscheinlicher pampiger als sie eigentlich sollte, aber ihr war noch immer zum Kotzen zu mute. Mister Satan sah sie ernst aus seinen blauen Augen an.
 

„Dann klopf gefälligst an, bevor du in mein Büro kommst!“

„Hab ich doch! Ich klopf immer an! Geht beim nächsten Mal doch lieber in eines der vielen Schlafzimmer!“

Der Ausdruck auf dem Gesicht ihres Vaters verhärtete sich.
 

„Du hast mir nicht zu sagen was ich in meinem eigenen Haus tun kann und was nicht! Du hast den kompletten nächsten Monat Hausarrest! Und keine Polizeieinsätze!“

Und damit stürmte Mister Satan zurück in sein Büro. Videl saß solange auf dem Badezimmerboden bis sie die nächste Welle Übelkeit überrollte.
 

*~*~*~*~*~*
 

„Du hast deinen Dad beim Sex erwischt? Kein Wunder, dass du so käsig im Gesicht bist! Das ist ja widerlich!“

Jap und zum Kotzen.
 

Auch am nächsten Tag war Videl noch immer flau im Magen und sie hatte das Frühstück ausfallen lassen, sonst hätte sie sich bestimmt nur wieder übergeben!

Hätte Erasa sie nicht auf ihre ungesunde Gesichtsfarbe angesprochen hätte sie das gestrige Erlebnis wahrscheinlich auch gar nicht erwähnt, alles was sie wollte war es zu vergessen.
 

„Stellt euch mal nicht so an, Ladies. Männer haben halt auch Bedürfnisse.“ Zeitgleich sahen Videl, Erasa und Gohan zu Sharpner, alle gleich irritiert.

„Bedürfnisse hin oder her“, begann Gohan dann mit leichter Röte im Gesicht, „Aber Mister Satans Haus ist groß genug, dass er… seine Bedürfnisse nicht in seinem Büro ausleben muss. Einem Ort, von dem er ganz genau weiß, dass Videl ihn jeden Tag um dieselbe Uhrzeit aufsucht.“
 

„Ganz genau! Danke, Gohan.“

Sharpner lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf.
 

„Immer nur Sex im Bett ist doch langweilig! Man muss ja auch mal ein bisschen Abwechslung haben.“ Erneut zog Sharpner damit die Blicke seiner Freunde auf sich. Erasa öffnete gerade den Mund, um ihm zu antworten, doch Videl kam ihr zuvor:
 

„Können wir bitte aufhören über das Sexleben meines Vaters zu reden? Sonst muss ich nur wieder kotzen.“

Erasa legte ihr eine Hand auf die Schulter und das Eintreten ihres Lehrers bewahrte Videl vor weiteren „gutgemeinten“ Worten ihrer Freunde.
 

*~*~*~*~*~*
 

Während er die Treppe runterging warf Gohan einen Blick über die Schulter zu Videl und Erasa, die in ein leises, aber ernstes Gespräch vertieft waren. Normalerweise achtete er peinlichst genau darauf seine Saiyajinsinne nicht zu benutzen, um seine Mitmenschen zu belauschen, aber dieses Mal machte er eine Ausnahme.

„Vi, bist du dir sicher, dass es dir gut geht? Du wirst von Tag zu Tag blasser.“
 

Das war der Grund warum Gohan dieses Mal eine Ausnahme machte. Circa eine Woche war der Vorfall mit Mister Satan, her und auch wenn Videl anderer Meinung war, ihre Freunde waren sich da einig, dass dies nicht mehr Grund allein für Videls blasse Gesichtsfarbe und ihr ständiges Unwohl sein war.
 

Es stimmte was Erasa sagte, Videl wurde von Tag zu Tag blasser, Essen tat sie auch kaum noch und irgendetwas stimmte mit ihrem Ki nicht. Beinahe so als würde es von irgendetwas anderem überlagert werden, aber Gohan konnte nicht genau ermitteln von was.
 

Auch hatte er sie nicht bei weiteren Polizeieinsätzen beobachten können, da ihr diese ja von ihrem Vater verboten worden waren. Er zweifelte aber auch daran, dass sie diese in ihrem aktuellen Zustand überhaupt hätte wahrnehmen können.
 

„Lass mich in Ruhe, Rase. Mir geht’s…“

Gohan drehte sich gerade noch rechtzeitig um, um Videl aufzufangen und sie so vor einem Treppensturz zu bewahren. Er hatte gespürt wie ihr Ki schlagartig abgefallen war und hatte zum Glück rechtzeitig reagieren können.
 

„Scheiße, Videl!“, rief Erasa aus und sah auf die bewusstlose Videl in seinen Armen.

„Wir sollten sie lieber zur Schulkrankenschwester bringen“, schlug Sharpner vor.
 

*~*~*~*~*~*
 

Gesagt, getan.

Nur wenige Minuten später hatte Gohan Videl im Krankenzimmer abgelegt und er sowie Sharpner waren aus dem Raum geworfen worden. Erasa hatte bleiben dürfen, wie unfair!
 

Es dauerte jedoch nur eine halbe Stunde, bis sich die Tür des Krankenzimmers wieder öffnete und eine leichenblasse Erasa sie ansah. Über ihre Schulter hinweg konnte Gohan Videl sehen, die auf dem Rand des Bettes saß. Sie hatte sich vorgebeugt, die Ellenbogen auf die Oberschenkel gestützt und die Hände in ihren Haaren vergraben.

Ihre Gesichtsfarbe war noch blasser als vorher. Gohan war mehr als verwirrt.
 

„Also? Was ist los? Spuck‘s schon raus, Rase“, verlangte Sharpner zu wissen.

Erasa warf einen unsicheren Blick über ihre Schulter zu Videl, die diesen gar nicht zu realisieren schien, dann blickte sie den Flur auf und ab. Erst als sie sich sicher war, dass sonst Niemand in Hörweite war antwortete sie:
 

„Videl… ist… Sie ist… schwanger…“

Gohan hatte schon viel in seinem kurzen Leben erlebt. Beängstigende Dinge und Dinge, die ihm den Boden unter den Füßen weggerissen hatten, aber dass hier… schlug alles.
 

*~*~*~*~*~*
 

Schwanger.

Videl konnte es nicht glaube, wollte es nicht glauben! Schwanger? Sie? Und dann auch noch mit dem Baby dieses Hampelmannes! Nur er kam als Vater in Frage, mit Niemand anderen hatte sie Sex gehabt.

Mit Tränen in den Augen drehte sie sich auf die Seite.
 

Die Schulkrankenschwester hatte sie zeitnah nach dieser Hiobsbotschaft nach Hause geschickt, mit dem Auftrag mit ihrem Vater zu sprechen und sich einen Termin zur Bestätigung beim Frauenarzt zu holen.
 

Videl hatte noch nichts davon getan. Sie war auf dem direkten Wege nach Hause und in ihr Bett gegangen. Und dieses hatte sie seit Stunden nicht mehr verlassen.
 

Als sie im Krankenzimmer zu sich gekommen war und die Krankenschwester damit begonnen hatte ihr all diese Fragen zu ihren Symptomen zu stellen, war Videl noch immer felsenfest davon überzeugt gewesen, dass ihr Zustand mit der Begegnung ihres Vaters zu tun gehabt hatte. Bis Videl gefragt wurde, wie lange ihre Periode überfällig sei. Da war ihr erst bewusst geworden was ihre Symptome noch bedeuten konnten.
 

Es hatte sie wenig gewundert, dass eine High School Krankenschwester Schwangerschaftstests in der Schublade hatte. Die High School war ein Ort mit lauter hormongesteuerter Menschen, Videl wusste absolut sicher, dass sie nicht die erste schwangere Schülerin war und sie würde auch nicht die Letzte sein.
 

Und so schnell wie der Test positiv ausgefallen war gab es auch keinerlei Zweifel daran, dass er falsch war. Das und Videls überfällige Periode waren Beweis genug.

Schwanger.
 

Wie sollte sie das bloß ihrem Vater beibringen? Und dem Saiyaman?

So eine verdammte scheiße!
 

*~*~*~*~*~*
 

„Gohan, da bist du ja endlich. Wo warst du denn so lange?“

Gohan hörte die Worte seiner Mutter, doch es dauerte eine ganze Weile, bis er ihre Bedeutung begriffen hatte. Aus glasigen Augen sah er sie an, realisierte auch gar nicht, dass Goten ihn bei seinem Eintreffen umarmt hatte.
 

Anders als Videl hatte er nicht eher nach Hause gehen dürfen. Warum auch? Sie war ja auch diejenige, die erfahren hatte, dass sie schwanger war.

Schwanger.
 

Videl war schwanger. Bekam ein Baby.

Ein Baby… vom dem er der Vater sein könnte… Eigentlich war er sich sogar ziemlich sicher, dass er der Vater war. Videl war nicht der Typ Mädchen, das regelmäßig mit einem anderen Jungen schlief.
 

Gohan war sich also absolut sicher Vater zu werden oder wohl eher der Große Saiyaman wurde Vater, denn mit dem hatte Videl ja eigentlich geschlafen. In was für einen riesengroßen Schlamassel hatte er sie da nur gebracht? Und das alles nur, weil er seine Triebe nicht unter Kontrolle gehabt hatte.
 

„Gohan? Schätzchen, was ist denn nur los mit dir?“

Als Gohan die besorgte Stimme seiner Mutter hörte und ihre Hand auf seiner Schulter spürte, begannen die Tränen zu laufen.

„Mama“, schluchzte er, „Ich hab Mist gebaut.“



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