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Panik

Dämliche Erasa.

Dämliche Erasa mit ihrer Behauptung Gohan würde sie mögen.

Dämliche, dämliche Erasa! Denn seit dem spukte Gohan ständig in ihrem Kopf rum.
 

Videl hatte das Kinn in ihre Handfläche gestützt und sah Gohan an. Sie waren zu einem gemeinsamen Bioprojekt eingeteilt worden und saßen in der Schulbibliothek. Gohan schien in das vor ihm liegende Buch vertieft zu sein, deswegen nahm sie sich die Freiheit heraus ihn anzustarren.
 

Er war aber auch nett anzusehen: die gerade Nase, die vollen Lippen, die einzelne Strähne seines dunklen Haares, die ihm immer in die Stirn fiel. Alles passte perfekt zusammen, fand sie zumindest. Es war ja auch nicht nur sein Gesicht, auch der Rest von ihm war äußerst ansprechend. Auch, wenn er versuchte durch weite Kleidung davon abzulenken, konnte sie mit ihrem geübten Blick erkennen, dass er sich zumindest ab und an erfolgreich sportlich betätigen musste.
 

Einer der Gründe warum, zumindest ein kleiner Teil, von ihr noch immer vermutete, dass er der Große Saiyaman sein könnte; immerhin waren die Beiden so gut wie zeitgleich in Satan City aufgetaucht.

Was Videl zurzeit aber am meisten zu denken gab war wie Erasa darauf kam, dass Gohan Interesse an ihr hätte beziehungsweise wieso, sollte ihre Freundin recht haben.
 

Videl war gerade in den ersten Wochen nicht besonders freundlich zu ihm gewesen und hatte ihn ständig hunderte von Fragen gestellt, bis Erasa ihr den Kopf gewaschen hatte. Erst dann hatte sie sich die Mühe gemacht ihn richtig kennenzulernen.
 

Er war klug, loyal, naiv und er konnte jedes Mädchen der Schule haben, denn die lagen ihm alle zu Füßen und flirteten mit ihm. Doch Gohan schien das in seinen ganzen sechs Monaten an der Orange Star High School noch gar nicht realisiert zu haben. Was vermutlich daran lag, dass er in den Bergen weit ab von jeglicher Zivilisation aufgewachsen war.
 

Also warum sollte er sich ausgerechnet Videl als… Schwarm ausgesucht haben? Sie war stur, laut und aufbrausend; ja, sie war wohl auch hübsch, aber trotzdem gab es weitaus bessere Mädchen an der Schule. Videl selbst mangelte es zwar auch nicht an Verehrern jeglicher Art, aber die meisten interessierten sich nur für sie, weil ihr Vater nun mal der Retter der Welt war.
 

Außerdem hatte sich Videl selbst auch noch nie wirklich mit Liebesdingen auseinandergesetzt, zu sehr war sie immer mit ihrem Training und der Verbrecherjagd beschäftigt gewesen. Dementsprechend hatte sie bisher auch noch nie einen Freund gehabt, daran gestört hatte sie sich jedoch noch nie.
 

Es hatte sie bisher auch nie gestört, wenn Erasa ihr von ihrem Freund der Woche vorgeschwärmt hatte oder versucht hatte sie zu verkuppeln; normalerweise zuckte Videl schlicht mit den Achseln und machte weiter wie bisher.
 

Warum gelang ihr das also dieses Mal nicht? Lag es an Gohan selbst? Mochte sie ihn etwa? Also mochte, mochte? So auf… romantische Weise? Oder doch eher auf freundschaftliche Weise?

Videl hatte überhaupt keine Ahnung wie sich da der Unterschied anfühlte! Dämliche Erasa.
 

„Videl? Hallo? Videl?“

Sie musste mehrfach blinzeln, bis sie sich aus ihren Gedanken rausgekämpft hatte, doch dann sah sie Gohan verwirrt an.

„Ja?“

Er zog die Stirn kraus.

„Geht’s dir gut? Ich spreche schon länger mit dir“, sagte er.
 

Erwischt.

„Entschuldige, Gohan. Ich... war ziemlich tief in Gedanken“, antwortete sie entschuldigend. Ein sanftes und verständnisvolles Lächeln zeichnete sich auf Gohans Gesicht ab und irgendwie gefiel es Videl.

„Das ist okay, ich wollte wissen…“
 

Das schrille Piepen ihrer Armbanduhr unterbrach ihn.

„Ja? Videl hier“, beantwortete sie den Funkruf der Polizei.

„Videl! Raubüberfall in der sechsten Straße, der Kerl ist bewaffnet!“

„Ich bin gleich da!“
 

Sie sprang auf, doch bevor sie losstürmte sah sie ihren Projektpartner entschuldigend an.

„Leben retten steht über Biologiehausaufgaben. Lauf schon los.“

Dankbarkeit durchflutete sie und sie stürmte los.
 

*~*~*~*~*~*
 

Da die Sechste nur fünf Minuten Fußmarsch entfernt war entschied Videl sich gegen den Einsatz ihres Helikopters und rannte zum Einsatzort. Ziel des Raubüberfalls schien der Juwelier zu sein, denn als Videl in die Straße einbog hatte die Polizei genau dort Stellung bezogen.
 

Sie konnte aber auch den Räuber sehen, der gerade mit erhobener Waffe aus dem Gebäude trat. Großer Kerl, Muskeln wie Berge, aber nichts was Videl nicht händeln könnte, zumal er mit dem Rücken zu ihr stand und auch keine Anstalten machte sich umzudrehen.
 

Und dann spürte sie einen kräftigen Luftzug und blickte zum Himmel. Dieser blöde Saiyaman, woher hatte der nur wieder Wind von dem Überfall bekommen? Wehe der mischte sich ein! Mit dem Kerl wurde sie spielend allein fertig. Und tatsächlich landete der Clown auf einem der Dächer und schien erst einmal abzuwarten; war auch besser so.
 

Zu ihrem Leidwesen jedoch hatten auch die Polizisten sowohl sie als auch den Saiyaman entdeckt und weil sie so schlau waren jubelten sie den Beiden lautstark zu. Wenn die Sache hier erledigt war müsste sie dringend mal mit dem Polizeichef reden.
 

Videl spannte sich an, machte sich bereit zu springen und dem Mistkerl ihren Fuß mitten in den Nacken zu rammen, als dieser sich umdrehte. Sie erstarrte mitten in der Bewegung.

Grüne Augen blickten sie überheblich an.
 

„Was willst du denn, Puppe?“

Nichts anderes nahm sie mehr wahr. Die Jubelrufe der Polizisten waren nur noch ein Rauschen im Hintergrund, der Saiyaman ein bunter Farbfleck im Augenwinkel.
 

Es gab nur noch den Verbrecher und seine Worte. Worte, die sie bereits einmal gehört hatte. Und auf einmal war sie wieder neun; ein verängstigtes kleines Kind an der Hand seiner Mutter, das in grüne Augen hinaufstarrte.
 

„Videl!“ Auch der Schrei des Saiyaman holte sie nicht zurück in das Hier und Jetzt.

Es gab einen lauten Knall und dann verlor sie den Boden unter den Füßen; ihr Blick löste sich von dem Kriminellen und sie sah plötzlich in den blauen Himmel. Es ertönten zwei Weitere Knalls und da realisierte sie was das zu bedeuten hatte. Schüsse.
 

Er schoss!

Panik machte sich in ihr breit und sie begann zu schreien. Laut, schrill, hysterisch.

„Videl! Videl, was ist los?“

Ihr Gesicht war nass, warum war ihr Gesicht so nass?

Hände legten sich auf ihre Wangen und ihr Blick wurde auf den Großen Saiyaman gelenkt.
 

„Videl“, sagte er mit Sorge in der Stimme, „Was ist mit dir?“

„Weg“, wisperte sie und krallte sich in seinen Anzug, „Muss weg.“

Der Saiyaman warf einen schnellen Blick über die Schulter, dann umfasste er sie an den Hüften und begann sich in die Luft zu erheben. Videl krallte sich nur noch fester an ihn.
 

*~*~*~*~*~*
 

Gohan hatte nicht die geringste Ahnung was hier gerade abging, er wusste nur, dass er Videl soweit wie möglich wegbringen musste.

So hatte er sie noch nie gesehen, sie war immer dieses taffe Mädchen, dass sich zu verteidigen wusste. Aber jetzt?
 

Irgendetwas war mit ihr geschehen als sie dem Verbrecher in die Augen gesehen hatte, aber was? Sie schien noch immer worin auch immer gefangen zu sein.
 

Als würde ihr Leben davon abhängen krallte sie sich an ihn, auch noch als er auf einer Lichtung im Wald vor Satan City landete. Bittere Tränen liefen ihr übers Gesicht und sie zitterte wie Espenlaub.
 

Gohan wusste sich nicht anders zu helfen als sie einfach fest an sich zu drücken und ihr beruhigende Worte zu zuraunen. Dabei hätte es ein so einfacher Einsatz werden können, sie hätte wahrscheinlich nicht einmal seine Hilfe gebraucht; hätte sie nicht so abrupt inngehalten hätte der Kerl überhaupt keine Gelegenheit gehabt seine Waffe abzufeuern…
 

In dem Moment spürte er wie Videls Hände sich aus dem Stoff seines Anzuges lösten und er dachte sie hätte sich beruhigt, doch ihre Hände wanderten seinen Oberkörper hinauf bis sie sie in seinem Nacken verschränkte, dann stieß sie sich vom Boden ab und schlang die Beine um seine Hüften.
 

Bis zu diesem Moment hatte Gohan seine Hände auf ihrem Rücken liegen gehabt, doch nun hielt er sie zur Seite gestreckt, weit weg von Videls Körper. Er wusste nicht wohin mit ihnen, er konnte sie ihr ja schlecht auf die Hüften oder sogar auf den Po legen, oder?
 

Trotz Videls aktuellem Zustand konnte er nicht verhindern, dass sein Blut urplötzlich in andere Gefilde floss, in südlichere, um genau zu sein. Es half auch überhaupt nicht, dass Videl ihren Körper nur noch fester an seinen drückte und er ihren heißen Atem an seinem Nacken spürte.
 

Vielleicht lag es daran, dass er Videl so oder so schon immer heiß gefunden hatte oder daran, dass er noch nie Sex gehabt hatte oder aber an Vegetas Geschwafel vom Wochenende war tatsächlich etwas dran. Auf jeden Fall konnte Gohan seine wachsende Erektion beim besten Willen nicht aufhalten.
 

Scheiße. Einen ungünstigeren Zeitpunkt konnte es ja gar nicht geben!

Und dann spürte er etwas Feuchtes an seinem Nacken, das war definitiv nicht Videls Atem und definitiv nicht ihre Tränen. Er versteifte sich nur noch mehr als er spürte wie Videl sich seinen Hals hinaufküsste, bis sie an seinen Lippen angekommen war.
 

Videl schien einen Moment zu zögern, doch während Gohan sie, durch seine dunkle Sonnenbrille geschützt, mit weit aufgerissenen Augen anstarrte, hatte Videl ihre Augen geschlossen. Ihre Wangen waren noch immer feucht, aber es liefen ihr keine neuen Tränen mehr über das Gesicht. Gohan hatte noch genug Zeit, um genau einmal zu blinzeln und dann küsste Videl ihn.
 

Es war sein erster Kuss und stellte alle seine Vorstellungen in den Schatten. Hitze durchströmte seinen Körper und Gohan konnte nicht anders als den Kuss zu erwidern, seine Hände fanden von ganz allein den Weg auf Videls Hintern, sein Kopf neigte sich leicht zur Seite und es dauerte nicht lang bis sie ihn in einen heftigen Zungenkuss verwickelt hatte.
 

Unbeholfen erst, doch schnell hatten sie einen gemeinsamen Rhythmus gefunden. Selbst wenn er es noch gewollt hätte, hätte Gohan seine Erektion nicht mehr verstecken können, Videl saß immerhin so gut wie auf ihr drauf. Doch erst als sie begann sich an eben dieser zu reiben wurde Gohan aus seiner Trance gerissen.
 

Abrupt löste er den Kuss und sah Videl an, auch sie hatte die Augen jetzt geöffnet sowie den Blick auf ihn gerichtet, doch Gohan war sich nicht ganz sicher, ob sie ihn auch wirklich wahrnahm.
 

„Videl“, begann er heiser, „Wir sollten das nicht tun!“

Es fiel ihm nicht leicht das zu sagen, denn am liebsten würde er sie auf den Boden legen und… naja... nehmen halt.

Aber das wäre nicht richtig, Videl schien noch immer unter Schock zu stehen, war also nicht zu hundert Prozent Herrin ihrer Sinne und Gohan würde diese Situation bestimmt nicht ausnutzen.
 

„Saiyaman… bitte. Ich... brauch das jetzt“, antwortete sie und sah ihn eindringlich an.

„Wa… warum?“

Videl schüttelte den Kopf.
 

„Keine Fragen, keine krummen Dinger. Nur das hier.“

Und dann küsste sie ihn bereits wieder, Gohan war sich sicher die Entscheidung später zu bereuen, aber kaum spürte er Videls Zunge wieder in seinem Mund war jedweder Widerstand vergessen.
 

*~*~*~*~*~*
 

„Danke“, sagte sie als ihre Füße den Boden berührten, „Für alles.“

Der große Saiyaman hob nur die Hand zum Abschied und flog davon. Mit einem Seufzen öffnete Videl die Terrassentür und machte sich auf den Weg in das obere Stockwerk zu ihrem Zimmer.
 

Die Stimmung zwischen ihr und dem Hampelmann war schon immer recht angespannt gewesen und nun war sie zusätzlich auch noch seltsam. Aber was hatte sie auch anderes erwartet? Nachdem was sie auf dieser Lichtung getrieben hatten war es nur natürlich, dass sich etwas an der Dynamik zwischen ihnen verändern würde.
 

In ihrem Zimmer angekommen begab sie sich direkt ins Badezimmer und schmiss die Dusche an. Während der heiße Dampf begann sich im Raum zu verteilen, entledigte Videl sich ihrer verschwitzten und verdreckten Klamotten.
 

Sie wollte jetzt nur noch unter die Dusche und dann ins Bett, wollte so schnell wie möglich das dieser furchtbare Tag zu Ende ging. Dabei war es ein richtig guter Tag gewesen, zumindest bis zu diesem blöden Raubüberfall!
 

Videl schüttelte den Kopf, verscheuchte das Bild des Kriminellen vor ihrem inneren Auge und stieg dann unter die Dusche. Tatsächlich gelang es ihr unter dem heißen Wasser die Begegnung vor dem Juwelier zu verdrängen, nicht jedoch das was mit dem Saiyaman geschehen war.
 

Sex, sie hatten Sex gehabt.
 

Wenn sie die Augen schloss konnte Videl noch immer seine Hände auf ihrem Körper spüren und auch das Ziehen zwischen ihren Beinen würde wohl noch etwas anhalten.
 

Es war ihr aller erstes Mal gewesen und so hatte sie es sich nicht vorgestellt. Gut, eigentlich hatte sie nie wirklich über die Umstände nachgedacht, aber immerhin hatte sie immer gedacht wenigstens die Identität des Mannes zu kennen. Sie wusste noch immer nicht wer unter dem Kopftuch steckte und im Grunde war es ihr gerade auch egal; als sie seine Hilfe gebraucht hatte war er für sie dagewesen.
 

Die Begegnung davor hatte sie völlig aus der Bahn geworfen und alles an und in ihr hatte nach körperlicher Nähe und Zuneigung geschrien. Es war eine Kurzschlusshandlung gewesen, aber eine die sie gebraucht hatte. Das bedeutete jedoch nicht, dass sich ihre Meinung zu ihm groß geändert hatte, sie fand ihn noch immer furchtbar albern und nervig, aber sie war ihm auch dankbar.
 

Er hatte sie oder die Situation nicht ausgenutzt, hatte sogar noch versucht sie aufzuhalten und dass, obwohl sie gespürt hatte, wie sehr es ihm nach ihr verlangte. Und sie war sich ziemlich sicher, dass es auch sein erstes Mal gewesen sein musste, denn auch er war zu Beginn noch recht unsicher gewesen, doch es hatte nicht lange gedauert, bis sie im Einklang gewesen waren.
 

Mit einem schweren Seufzer stieg Videl nach einer gefühlten Ewigkeit aus der Dusche. Ihr war bewusst, dass sie mit dem Saiyaman über das heutige Ereignis reden musste, nicht, dass er sich jetzt sonst was einbildete.
 

„Videl? Bist du etwa schon Zuhause?“

Sie zog sich gerade an als die Stimme ihres Vaters aus ihrem Zimmer ertönte.

„Ja, aber noch nicht lange“, antwortete sie als sie das Badezimmer verließ.

Mister Satan sah sie mit großen Augen an.

„Das habe ich gar nicht mitbekommen“, sagte er.
 

Anstatt ihm zu antworten lächelte sie nur und setzte sich auf ihr Bett. Sie liebte ihren Vater und wusste, dass er sie auch über alles liebte und alles für sie tun würde, aber in den vergangenen Wochen war er immer etwas abwesend gewesen. Videl nahm es sich nicht allzu sehr zu Herzen, sie wusste, dass er im Notfall für sie da sein würde.
 

„Das Essen müsste in ungefähr einer Stunde fertig sein“, sagte er noch bevor er ihr Zimmer wieder verließ.

„Danke!“, rief sie ihrem Vater hinterher.
 

*~*~*~*~*~*
 

„Oh mein Gott! Du hast Sex gehabt!“

Nicht nur Videl blieb bei Erasas Ausruf der Bissen im Hals stecken. Auch allen anderen, die ihn vernommen hatten, verschluckten sich und nur wenige Sekunden später war vielfaches Husten zu vernehmen.
 

Erasa jedoch scherte sich nicht darum, ihre blauen Augen waren fest auf Videl gerichtet, die schwer damit beschäftigt war nicht an ihrem Hot Dog zu ersticken.
 

„Hast du doch, oder?“, beharrte die Blondine und besaß sogar noch die Frechheit Videl immer und immer wieder mit dem Finger in die Seite zu stechen.
 

Videl schlug die Hand weg und nahm einen großen Schluck aus ihrer Wasserflasche, dabei fiel ihr Blick auf Gohan und Sharpner, die sie und Erasa mit aufgerissenen Mündern anstarrten. Gohan war sogar knallrot angelaufen, aber so behütet wie er aufgewachsen war hätte es sie auch wenig gewundert, wenn er überhaupt keine Ahnung gehabt hätte was Sex eigentlich war.
 

Und wo sie gerade dabei war… wütend wandte sie sich zu ihrer sogenannten besten Freundin um, die wohl eher eine Verräterin war.

„Bist du jetzt eigentlich völlig durchgedreht so etwas durch die Cafeteria zu schreien?“, keifte sie.
 

Immerhin hatte Erasa jetzt den Anstand in sich zusammen zu sacken und sich umzusehen, dabei fielen ihr dann schlussendlich auch all die auf sie gerichteten Augenpaare auf.

„Entschuldige“, sagte sie kleinlaut.

Videl nickte nur.
 

Es war ja nicht so, dass sie nicht vorgehabt hatte Erasa zu berichten, deswegen hatte sie sich ja für nach der Schule mit ihr verabredet. Sie würde ihr bestimmt nicht zwischen Mathe und Englisch von ihrer Entjungferung erzählen und überhaupt, woher wusste Erasa dass?
 

Videl hatte es ja nicht auf der Stirn stehen, Knutschflecken hatte sie auch keine, zumindest keine sichtbaren, das hatte sie vor der Schule überprüft. Aber Erasa schien so etwas wie einen sechsten Sinn für solche Dinge zu haben.
 

Sie schien immer zu wissen wer gerade auf wen stand oder wer gerade mit wem Schluss gemacht hatte, oder bildete es sich zumindest ein zu wissen.
 

„Macht die Münder wieder zu, Jungs. Es zieht“, sagte sie zu Gohan und Sharpner und widmete sich dann wieder ihrem Mittagessen, am besten einfach immer alles ignorieren. Damit war Videl schon immer gut gefahren.
 

*~*~*~*~*~*
 

Mit einem schweren Seufzer ließ Gohan sich mit dem Gesicht zuerst auf sein Bett fallen. Der heutige Tag war mehr als nur anstrengend gewesen, also mehr so auf der emotionalen Ebene als auf der Körperlichen. Immerhin hatte er den ganzen Tag so tun müssen als hätten er und Videl nicht am gestrigen Nachmittag Sex gehabt.
 

Gut genau genommen hatte der Saiyaman Sex mit ihr, aber das kam ja aufs Gleiche raus. Gohan bezweifelte, dass er Videl Gestern einen weiteren Beweis für seine Identität geliefert hatte, sie hatte ihn heute genauso behandelt wie immer und nicht durchschimmern lassen, dass sich ihr Verdacht verhärtet hatte.
 

Mittlerweile wunderte es ihn schon ein wenig, dass sie nicht einmal versucht hatte ihn während des Sex zu enttarnen, aber sie hatte seine Sonnenbrille in Ruhe gelassen. Keine krummen Dinger, das hatte sie gesagt und sich darangehalten.
 

Noch immer wusste er jedoch nicht was Gestern in sie gefahren war, abgesehen von ihm selbst… Als Gohan könnte er sie auch schlecht fragen, eher als Saiyaman. Er war sowieso der Meinung, dass ein klärendes Gespräch zwischen ihnen stattfinden müsste, der Sex konnte nicht unkommentiert zwischen ihnen stehen; das würde ihm eventuell nur all seine Chancen bei Videl verbauen.
 

Gohan blinzelte.

Seine Chancen bei Videl? Welche Chancen denn?

Ja, sie waren mittlerweile gut befreundet, aber er bezweifelte einfach, dass sie jemals romantische Gefühle für ihn haben würde. Egal was Erasa meinte zu glauben.
 

Er gab zu, dass er einer Wiederholung des Sexes nicht abgeneigt wäre, lieber als Gohan als Saiyaman, aber diesen Wunsch würde er sich wohl abschminken können, also blieben ihm wohl nur die Erinnerungen an sein sensationelles erstes Mal und die gute alte Masturbation.
 

*~*~*~*~*~*
 

Erasa sah Videl an als wäre sie von allen guten Geistern verlassen und vermutlich war sie das auch gewesen als sie den Saiyaman dazu gebracht hatte mit ihr zu schlafen.

„Du hast deine Jungfräulichkeit dem großen Saiyaman geschenkt?“, wiederholte Erasa langsam.
 

Aufgedrängt war wohl das treffendere Wort, aber Videl nickte trotzdem. Ihre Freundin stützte das Kinn in die Hand und sah sie an:

„Menno… ich hätte schwören können, dass du dir Gohan dafür aussuchst.“
 

Videl unterdrückte das Bedürfnis ihrer Freundin das Kissen ins Gesicht zu drücken, war das jetzt wirklich der richtige Zeitpunkt, um über Gohan zu reden?

„Rase…“, sagte sie nur gequält.

„Ja, ja. Sorry! Und… seid ihr jetzt zusammen, oder so?“

Sie blinzelte.

„Nein… ich glaube nicht.“
 

Gott, sie hoffte nicht, dass der Clown irgendetwas in diese Richtung dachte. Das war eine einmalige Sache gewesen.

„Ihr habt nicht darüber gesprochen?“, fragte Erasa erstaunt.

„Noch nicht. Das war alles irgendwie merkwürdig Gestern.“

„Ja, das glaube ich… Ich hab den Kriminellen heute Morgen in der Zeitung gesehen. Kein Wunder, dass dich das so aus der Bahn geworfen hat. Was hat dein Dad dazu gesagt?“
 

Videl zog die Knie an die Brust und stützte das Kinn darauf.

„Bisher noch gar nichts. Er scheint im Moment auch andere Sachen im Kopf zu haben.“
 

Eine lange Zeit schwiegen die Freundinnen, dann stieß Erasa Videl mit der Faust gegen die Schulter.

„Aber weißt du was? Immerhin bist du jetzt keine Jungfrau mehr und kannst mit mir über Sex reden.“
 

„Es war ein einziges Mal und das macht mich noch lange nicht zum Experten“, antwortete Videl lachend.

„Ja, aber trotzdem. Endlich guckst du mich nicht mehr genervt an, wenn ich anfange davon zu reden.“
 

„Da wäre ich mir nicht so sicher“, scherzte Videl, „Woher wusstest du eigentlich, dass ich Sex gehabt habe? Deinen Auftritt in der Cafeteria meine ich.“

„Ach, Vi, du weißt doch, dass ich einen sechsten Sinn für sowas habe.“ Ausdruckslos sah sie Erasa an, solange bis diese lachen musste.

„Ich hab keine Ahnung, du hast anders gewirkt, also deine Ausstrahlung. Du warst entspannter.“
 

„Entspannter? Bin ich sonst nicht entspannt?“

„Nur, wenn du gerade Jemanden vermöbeln konntest.“

Daraufhin musste Videl lachen. Ja, wahrscheinlich war sie öfter angespannt, keine Ahnung woran das lag…



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