Zum Inhalt der Seite

Öffne dein Herz für mich- 心を開いて[TodoDeku]

**Omegaverse**
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Part XLVI – The curtain falls III


 

 

[..]

„Ich hoffe du findest wonach immer du auch suchst. Vergiss uns bitte nicht, ja?“

[..]
 

Die junge Frau stand hinter der Bühne und blickte durch den Vorhang zur Menge hinaus, den sie zuvor etwas zur Seite geschoben hatte. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, während sie ihre Hände zu Fäusten ballte. Nachdenklich schloss die Roséhaarige ihre Augen.

 

[..]

„Wir werden uns wiedersehen. Das ist ein Versprechen.“

[..]
 

Bilder blitzen vor ihrem inneren Auge auf. Szenen, die sich vor mehr als zwei Jahren hier in Musutafu abgespielt hatten. Es war der letzte Abend gewesen, bevor sie Japan für immer den Rücken gekehrt hatte. Behutsam griff Mary nach dem Amulett, das sich um ihren Hals befand. Es war ein glattgeschliffener durchsichtiger Edelstein, in dessen Inneren ein rubinroter Notenschlüssel enthalten war. Mehrmals fuhr sie mit dem Daumen über die glatte Fläche. Aber dennoch hatte sie ihr Versprechen nie vergessen.

 

[..]

„Es gibt mehr als einen Grund wieder zurückzukehren.“

[..]
 

Die Roséhaarige vernahm währenddessen, dass Prof. Muriell ihren Auftritt gerade angekündigt und die Bühne freigegeben hatte. Die Menge tobte bereits, obwohl der Akt noch gar nicht angefangen hatte. Ein freudiges Lächeln zierte daraufhin ihre Lippen, ehe sie nach ihrer Gitarre griff, die neben ihr am Boden stand.
 

„Dann wollen wir mal…“, flüsterte die junge Frau und öffnete schließlich ihre Augen. Fliederfarbige Iriden schauten zur Treppe hinauf, die sie nun hinaufsteigen würde. Einmal atmete sie tief ein und aus, ehe sie einen Schritt vor den nächsten setzte. Langsam stieg sie eine Treppe nach der anderen hinauf. Ihr Herzschlag hatte sich erneut beschleunigt und sie spürte, dass ihre Beine zitterten.
 

Der Auftritt, der nun folgt, wird alles von ihr abverlangen. Alles, für was sie zwei Jahre lang gekämpft hatte. Respekt – Akzeptanz. Von Fremden, aber auch ihr selbst gegenüber. Sie war es „ihm“ schuldig. Es lagen zwei harte Jahre hinter ihr.
 

Als Mary schließlich auf dem Podest angekommen war, erhob sich der Vorhang und Nebel stieg hinauf. Wieder schloss die junge Frau ihre Augen und zog sich die Kapuze ihres Umhangs über den Kopf. Zuvor richtete sie noch das Mikrofon, das sich seitlich an ihrem Ohr befand.
 

„Please watch me…“, nach diesen Worten glitten ihre Fingerkuppen über die Gitarrensaiten - zarte Töne ließen das Schauspiel beginnen.
 


 

~*~*~
 


 

Dritter Auftritt: Mary Ann / Pink Phoenix (Vorname: ??)

[Smeloy -Speechless (russian)]
 

-Part I-
 

Zarte Gitarrentöne raubten dem Raum die Stille und sorgten für eine beruhigende Atmosphäre, während eine helle und warme Stimme dieser folgte.

 
 

Vizhu volnu, chto mne bedy nesyot,
 

Izuku spürte, wie eine Gänsehaut ihn überkam. Ihr Gesang klang so hell – kam sogar schon einer Opernstimme gleich.

 

Kogda svoi vody obrushit
 

Es handelte sich um eine komplett andere Sprache. Aber sie klang so wunderschön und einfühlsam.

 

Budu ya toy, chto vsyo snosit i zhdyot,
 

Diese Stimme raubte Izuku jegliche Sinne und ließ sein Herz einen Augenblick aussetzen.

 

I grom moy golos zaglushit
 

Sie klang so traurig und gebrochen. Strahlte Hoffnungslosigkeit und Einsamkeit aus. Izuku konnte die Verzweiflung bis in sein Innerstes spüren.

 

Pustʹ nochʹ temna,
 

Das Zittern, das in ihrer Stimme innelag, war unverkennbar. Aber da war noch etwas anderes. Etwas, was der Grünhaarige nicht deuten konnte.

 

Nadezhdu darit utro
 

Schließlich flackerte ein kleines Licht auf, das wie ein Stern von der Decke herabschwebte und die oberste Treppe kurz aufleuchten ließ. Izukus Augen weiteten sich.

 

Ya budu silʹna,
 

Eine vermummte Gestalt saß auf der obersten Treppe und hielt eine Gitarre in ihrer Hand, deren Fingerkuppen dem Instrument diese zarten Töne entlockten.

 

Uzhe ne smogu molchatʹ
 

Langsam hob die Gestalt daraufhin ihren Kopf Richtung Decke – ihr Gesicht wurde jedoch aufgrund des geringen Lichts weiterhin in Dunkelheit gehüllt.

 

I vse uslyshat,
 

Izuku konnte spüren, wie sein Innerstes in Wallung geriet. Warum reagierte plötzlich seine innere Stimme? Warum reagierte sie plötzlich auf Marys Gesang?

 

Khotʹ golos poka moy tishe
 

Behutsam fasste Izuku sich wieder an die linke Brust und lauschte weiterhin dieser traurigen Stimme, die ihm immer noch die Fassung raubte. Gebannt sah er nach vorne.

 

Silu chuvstvuyu ya svyshe
 

Das kleine Licht landete schließlich neben der Gestalt und für einen Moment hätte Izuku darauf verwetten können, rote Iriden gesehen zu haben. Ein eiskalter Schauer jagte sein Rückgrat hoch. Was war das?

 

I seychas ya dolzhna statʹ smeloy
 

Schließlich wurden die Verse immer leiser, das Gitarrenspiel langsamer. Es glich lediglich einem Flüstern, ehe das kleine Licht erlosch und die Stimme zum Erliegen kam. Augenblicklich lag die komplette Bühne erneut in Dunkelheit.
 


 

Es war still – keiner sagte etwas. Izuku konnte spüren, wie sein Herz raste. Er konnte das laute Pochen bis zu seinen Ohren hören. Was genau war eben passiert? Gehörte das alles wirklich noch zur Show? Die einzigen Worte, die Izuku neben sich vernehmen konnte, waren die von Shoto. Der Weißrothaarige hatte sich zu dem Omega runtergebeugt und ihm etwas ins Ohr geflüstert. Izukus Augen weiteten sich erneut. Ungläubig sah der Kleinere zu seinem Mate hoch, der ihm daraufhin nur wissend zunickte. Schwer schluckend sah Izuku wieder zur Bühne. Sein Alpha hatte ihm soeben mitgeteilt, dass es sich hier um ein russisches Lied gehandelt hatte.
 

Aber warum hat Mary ausgerechnet diese Sprache gewählt?
 

Was beabsichtigt sie damit?
 


 


 

-Part II-
 

Eine sanfte Melodie durchbrach plötzlich erneut die Stille und riss Izuku aus seiner Gedankenwelt. Immer wieder folgten die Töne in einem gleichmäßigen Takt, ehe der Omega erneut ihre Stimme vernehmen konnte. Ihr Akt war also noch nicht vorbei.

 

Neumolimoye vereteno
 

Izukus Augen weiteten sich. Die Stimme klang nicht mehr so verzweifelt wie zuvor. Etwas hatte sich etwas verändert. Eine gewisse Härte lag in ihr.

 

Stoletiya nitochka vʹyot·sya
 

Sie strahlte Hoffnung und Stärke aus – als ob eine gewisse Botschaft nach außen getragen werden sollte. Izuku spürte erneut einen eiskalten Schauer, der ihn überkam.

 

Ptitse iz zolota petʹ ne dano
 

Die Bühne wurde wenige Sekunden später von oben erhellt. Ein großer weißer Flügel kam zum Vorschein, der sich auf dem obersten Podest befand. Nebel stieg im Hintergrund auf.

 

No v grudi moyey serdtse bʹyot·sya
 

Die junge Frau hatte sich gegen den Flügel angelehnt - ihr Blick war zur Decke gerichtet. Man konnte nicht viel erkennen, sie stand seitlich zum Publikum. Zudem ein hellblauer Saitenschal die Hälfte ihres Gesichts bedeckte. Den dunklen Mantel, den sie bis eben noch tragen hatte, lag neben ihr.

 

I tʹma
 

Izuku wusste nicht genau was sich verändert hatte - aber er spürte, dass seine innere Stimme sich wieder beruhigt hatte. Worauf hatte sein innerer Omega eben bloß reagiert?

 

Uydyot, nastanet utro
 

Schließlich streckte Mary ihre Hand der Decke entgegen, als ob sie nach etwas greifen wollte.

Ihre Stimme klang so hell – eine gewisse Stärke lag in dieser inne.

 

Ya budu silʹna,
 

Daraufhin erhob sich die junge Frau, zog ihre Hand wieder zu sich und senkte ihren Blick zu Boden. Behutsam platzierte sie ihre Hand, die sie zur Faust geballt hatte, auf ihrer Brust, ehe sie erneut zur Decke hochsah. Izuku war gefesselt von dem Anblick, der sich seinen grünen Augen bot.

 

Ne mogu ya uzhe molchatʹ
 

Schließlich drehte sich die Roséhaarige dem Publikum zu. Der Saitenschal umschmeichelte ihr Gesicht – aber Izuku konnte ihre Augen sehen - fliederfarbige Augen, die genau in die Kamera blickten. Sein Herz setzte augenblicklich aus – die Zeit stand still. War sie es etwa wirklich?

 

I vse uslyshat,
 

Ihre einzigartige Stimme raubte dem Omega wortwörtlich den Atem. Aber nicht nur ihm erging es so. Als er seitlich zu seinen Freunden blickte, konnte er sie alle dabei beobachten, wie sie begannt zur Bühne schauten – einschließlich Katsuki. Seine roten Iriden waren nach vorne gerichtet – ein gewisser Glanz lag in seinen Augen.

 

Khotʹ golos poka moy tishe
 

Langsam schritt die junge Frau währenddessen die Treppen hinunter – ihr Gang war majestätisch. Ihre Augen waren starr nach vorne gerichtet – als ob sie ein genaues Ziel erfasst hätte. Ihr Outfit kam nach und nach zum Vorschein.

 

Silu chuvstvuyu ya svyshe
 

Sie trug eine weite hellblaue Stoffhose, die am Bund von einem weiteren Saitenschal umschmiegt wurde. Die Strickereien, die sich auf ihren Hosenbeinen befanden, erinnerten an Pfaufedern. Helle blau-Lilatöne erstrahlten im Seitenlicht.
 

 

I otnyne vsegda budu smeloy
 

Obenrum trug sie ein enganliegendes Shirt mit V-Ausschnitt, das ihr bis zur Taille reichte. Darunter befand sich ein dunkelblaues Netzoberteil, das den Rest ihrer sehr weiblichen Figur zierte.

 

Smeloy
 

Das Hauptaugenmerk wurde auf die goldene Brosche gelenkt, die an ihrem Dekolleté befestigt war. Zusätzlich zierten Armreifen ihre zierlichen Handgelenke, die ebenfalls golden aufleuchteten.

 

Stanu burey,
 

Als Mary die ersten Treppenstufen hinabgestiegen war, erhoben sich auf jeder Seite zwei weitere Gestalten, die der Roséhaarigen folgten.

 

Dikoy, nepokornoy
 

Es handelte sich hierbei um die vier jungen Frauen, die Izuku vor dem Auftritt gesehen hatte.

 

I mne ne bytʹ bezmolvnoy
 

Während Mary weiter nach vorne schritt, blieben die Tänzerinnen stehen und nahmen ihre jeweiligen Positionen ein. Langsam begannen sie sich im Takt mitzubewegen.

 

Ya otnyne vsegda budu smeloy
 

Die Sängerin blieb schließlich zwischen drei Säulen stehen, an denen sich jeweils ein Banner befand, das die Symbole Alpha, Omega und Beta präsentierten.

 

Pustʹ krugom odni zamki,
 

Izuku kamen in diesem Moment noch einmal die vier Mottos in den Sinn. Obwohl er die Sprache nicht verstand, hatte er das Gefühl, das alle vier Grundsteine in diesem Song verankert waren.

 

Dusha ne slomlena moya
 

Es lag eine Botschaft in diesem Lied, da war sich der Grünhaarige mehr als sicher.

 

Stanu ptitsey, chto letit
 

Niemand sollte sich klein machen – man sollte der Welt zeigen, wer man ist. Die eigene Stimme durfte nicht erstummen – sie durfte nicht schweigen.

 

Na krylʹyakh chistogo ognya
 

Behutsam lehnte sich Mary daraufhin an eine der Säulen und blickte zur Empore hoch, auf der sich immer noch Endeavor, Beast Jeanist und die andern befanden. Wissend streckte die junge Frau ihre Finger zu ihnen aus – ihre fliederfarbigen Iriden funkelten auf.

 

I krichatʹ, poka menya...
 

Genau in diesem Moment riss Mary bei allen drei Säulen die Banner nieder und zog gleichzeitig den Saitenschal von ihrem Kopf. Das Publikum hielt den Atem an.

 

Ne uslyshat
 

Sehr langsam glitt der Schal zu Boden und legte ihr komplettes Antlitz frei, das im Licht erstrahlte. Mittellanges roségoldenes Haar wehte im Wind, während ein Diadem ihre Stirn zierte und hell aufleuchtete.

 

Ustala bytʹ tenʹyu,
 

Silber-fliederfarbige Augen, die im Licht erstrahlten und im perfekten Einklang mit der gebräunten Haut standen, blickten in die Kamera. Sommersprossen zierten ihre Wangen. Dieses Gesicht würde der Grünhaarige überall wiedererkennen.

 

Chto yedva li dyshit,
 

Izuku spürte wie seine Beine drohten nachzugeben. Sie war es tatsächlich – es war tatsächlich Valerie, die vor ihnen auf der Bühne stand und eine atemberaubende Show hinlegte.

 

No otnyne vsegda budu smeloy
 

Währenddessen drehte sich die Roséhaarige um die eigene Achse und fand in den Bauchtanz mit ein und ließ sich zurückfallen, woraufhin die vier Tänzerinnen sie von hinten auffingen.

 

Smeloy
 

Mehrmals wand sie sich auf der Bühne umher, während der Saitenschal weiterhin ihren Hals umschmiegte und sich mit ihr drehte. Izukus Augen leuchteten auf. Der gesamte Auftritt erinnerte ihn an die Mythen aus 1.001 Nacht. Es passte alles – ihr Outfit – ihr Aussehen – einfach alles.

 

Ya vyrvusʹ,
 

Als der Omega seitlich zu Katsuki blickte, hielt er den Atem an. Der Aschblonde stand einfach nur da, er regte sich keinen Millimeter. Selbst die vor dem roten Augenpaar wedelnden Hände, die von Eijiro und Hitoshi stammen, konnten den Alpha nicht aus der Starre befreien.

 

I golos moy ne zadushat
 

Die junge Frau hingegen schritt ein letztes Mal nach vorne, gefolgt von den vier Tänzerinnen, die weiterhin um sie herumtanzten und die Roséhaarige somit in den Mittelpunkt stellten. Saitentücher umhüllten sie – blaue und violette Farben tanzten im Wind.

 

On vash staryy mir razrushit
 

Erneut streckte Mary ihre Arme nach oben und umarmte sich selbst, während ihr Blick zur Decke gerichtet war. Izuku verstand ihre Geste. Ihre Ansage kam bei jedem Anwesenden an.

 

Ya otnyne vsegda budu smeloy
 

Daraufhin sah das fliederfarbige Augenpaar erneut in die Menge – erfasste einen genauen Punkt. Für Izuku kam es vor, als ob ihr Blick auf sie gerichtet wäre. Als ob sie genau wüsste, wo sie standen.

 

Znayu ya, chto dolzhna bytʹ smeloy
 

Schließlich drehte sich die Roséhaarige erneut um die eigene Achse und ging langsam in die Hocke - die Tänzerinnen taten es ihr gleich und legten behutsam ihre Hände über die junge Frau, die schließlich am Boden kniete und ihr Gesicht ebenfalls nach unten gerichtet hatte.

 

Smeloy
 

Ein letztes Mal hallte ihre einzigartige Stimme durch die Halle. Kurz darauf ertönte die selbe Melodie wie anfangs – immer langsamer wurden die Takte, bis diese schließlich zum Stillstand kamen.

 

 
 

~*~*~

 

 

 
 

Trotz allem bot sich ein einzigartiger Anblick. Die Roséhaarige kniete immer noch am Boden, während die Tänzerinnen symbolisch Blütenblätter um sie herum darstellten. Sie hielten noch eine Weile die Stellung ein. Das Publikum war außer sich – als sekundenspäter der Applaus ausbrach. Wie eine gigantische Welle rollte diese über Izuku und seine Freunde herein. Die Superheldenabteilung war außer sich – besonders die Jubelrufe der Klasse 3 B war unverkennbar. Reiko und Itsuka standen an vorderster Front und winkten ihrer ehemaligen Klassenkameradin entgegen, die sich zwischenzeitlich zusammen mit den anderen erhoben hatte. Lächelnd blickte die Sängerin in deren Richtung und hob ebenfalls ihre Hand. Erst jetzt fiel Izuku auf, dass Valerie die Kleinste in der Runde war.
 

Nun hatte Izuku die Omega genauer im Blick. Die Roséhaarige hatte wieder etwas zugelegt, aber ihre weibliche Figur konnte sich sehen lassen. Obenrum war sie schmal gebaut, wohingegen ihre Taille und Hüfte besonders rundlich ausgeprägt waren – typische Rundungen, die zu einer weiblichen Omega gehörten. Sie besaß eine asymmetrische Bobfrisur, deren Strähnen auf der rechten Seite bis zum Dekolleté reichten. Sie waren anscheinend mit einem Lockenstab bearbeitet worden. Die Locken saßen perfekt an Ort und Stelle. Vor allem ihr dunkler Hautteint war ein Blickfang. Alles in allem war ihre Erscheinung eine Augenweide. Das Outfit war perfekt gewählt – es passte farblich alles zusammen. Was dem Grünhaarigen besonders auffiel, waren ihre Augen, die im Licht aufglänzten. Sie strahlten regelrecht.
 

Nein – die junge Frau, die gerade auf der Bühne stand, war nicht mehr die Valerie von früher. Es stand eine komplett andere Person vor ihnen. Lächelnd wischt sich Izuku die zwischenzeitlich aufgequollenen Freudentränen weg, die ihm in die Augen gestiegen waren. Er war so unendlich glücklich – endlich waren sie wieder vollständig und komplett. Wie sehr hatte er die Anwesenheit der Omega vermisst. Ein Blick zu Katsuki bestätigte seine Gedankengänge. Dieser war immer noch in Trance und Izuku hätte darauf verwetten können, eine einzelne Träne über seine Wange kullern gesehen zu haben. Wie musste sich wohl der blonde Alpha erst fühlen? Schließlich war es ihr erstes Wiedersehen nach fast zwei Jahren. Zuversichtlich trat der Grünhaarige an die Zeitbombe heran und legte seine Hand auf dessen Schulter. Katsuki schreckte aufgrund der Berührung auf und sah in das wiesengrüne Augenpaar, das ihn herzlich anlächelte. Der Aschblonde stand erst komplett neben sich, konnte aber ein Hochzucken seiner Mundwinkel nicht verbergen.
 

Währenddessen trat die Schulleiterin gemeinsam mit Ashitaka und Jonouchi nach vorne. Die Tänzerinnen winkten dem Publikum ein letztes Mal zu, ehe sie schließlich die Bühne verließen. Die Roséhaarige gesellte sich zu den beiden anderen Sängern. Zuvor gab sie den beiden blonden Alpha noch jeweils ein High-Five. Die Füchsin hingegen räusperte sich kurz und sah zu der jungen Frau, die ihr daraufhin lächelnd zunickte.
 

„Nun denn, ich hoffe, die Show hat euch gefallen. Nun haben wir alle Säulen komplett. Freiheit – Akzeptanz – Unabhängigkeit. Gerade für ein Omega ein sehr wichtiger Standpunkt. Die Botschaft dürfte dank Mary nun jeden einzelnen hier im Raum erreicht haben.“
 

Wieder brach Jubel und Applaus aus – die Stimmung war aufgeheizt und befand sich nun am Höhepunkt. Izuku sah erstaunt um sich herum.
 

„Eigentlich wären wir nun mit unserem kleinen Konzert auch am Ende, aber dennoch gibt es etwas, was noch zu klären ist.“
 

Während die Füchsin zurück zu den Sängern schritt, fuhr sie weiter fort.
 

„Unsere Asse hier haben bürgerliche Namen und es wäre nur fair, wenn ihr sie auch wissen würdet. Normalerweise sind sie nur unter ihren Künstlernamen gekannt, aber dennoch wollen wir ihre wahren Identitäten nicht vor der Öffentlichkeit verbergen, das wäre meines Erachtens nicht richtig. Unsere Big 3 hier sind auch als Romanov-Trio bekannt.“
 

Izukus Augen weiteten sich. Der Familienname kam ihm mehr als bekannt vor. Geschockt sah er zu Shoto hoch, der den selben Gesichtsausdruck innehielt. Die gesamte Menge war augenblicklich erstummt. Als der Omega hoch zur Empore blickte, konnte er Best Jeanist dabei beobachten, wie dieser sich gebannt am Geländer festhielt. Der Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben. Warum war der Pro Hero No. 3 nur so aufgebracht? Plötzlich erinnerte sich Izuku an Vals Auftritt. Wie sie ihren Zeigefinger zu ihm ausgestreckt hatte. Die Spannung zwischen Vater und Tochter war in diesem Moment mehr als spürbar. War die Ansage, die in dem Song innelag, etwa an ihn gerichtet gewesen? Was genau war vor zwei Jahren zwischen den beiden vorgefallen? Währenddessen lauschte der Grünhaarige weiterhin den Worten der M.U.A.-Schulleiterin.
 

„Wie Einige von euch sicherlich wissen, war die Familie Romanov eine hochangesehene Familie, die stets durch ihr musikalisches Talent im Mittelpunkt der Musikgeschichte stand. Es handelt sich hier um eine uralte Familie, deren Stammbaum Jahrhunderte zurückreicht. Viele Jahre waren sie von der Bildfläche verschwunden. Demnach erfreut es mich, euch heute drei Familienmitglieder vorstellen zu dürfen. Zum einen hätten wir Ashitaka, der auch unter dem bürgerlichen Name Vladimir Romanov bekannt ist.“
 

Die Menge jubelte, als der Alpha nach vorne schritt und die Hände zum Gruß nach oben richtete. Das Geschrei der Omega-Frauen stach wieder einmal besonders hervor.
 

„Dann hätten wir als nächstes Jonouchi – oder wie ihn seine Familie auch nennt – Dimitri Romanov.“
 

Der Blonde, der zuvor neben Mary gestanden hatte, schritt nun ebenfalls nach vorne und verneigte sich. Izuku hielt gebannt den Atem an. Die Füchsin richtete nun wieder ihren Blick zu der Roséhaarigen.
 

„Bevor ich allerdings mit unserem kleinen Wirbelwind hier weitermache, muss ich noch eines loswerden…“, hierbei sah die Schulleiterin wieder zum Publikum.
 

„Egal welchem Sekundärgeschlecht man angehört - man darf nie den Glauben an sich selbst verlieren. Vor mehr als zwanzig Jahren kam eine junge Frau an unsere Akademie, klein, zierlich – sie wirkte schon fast gebrechlich. Ich war damals noch Referentin gewesen, durfte aber trotzdem den Shows beiwohnen. Ihr Name war Anastasia - eine wirklich hübsche Omega. Ihr Auftritt hat alles was man kannte in den Schatten gestellt. Sie war nicht zu bremsen. Ihre Stimme – ihr Geschick mit dem Umgang der unterschiedlichsten Instrumente – sie war Spitzenreiterin – in allem was sie tat. Es war eine Omega gewesen, die unsere Schule damals auf den Höchststand gebracht hat. Sie war der Grund gewesen, weshalb unsere Akademie die Auszeichnung als beste Musikschule erhalten hat“, schließlich richtete die Füchsin wieder ihren Blick zu der jungen Frau, die wenige Meter hinter ihr stand.
 

„Umso mehr hat es mich als Schulleiterin erfreut, dass ausgerechnet ihr Fleisch und Blut an unsere Akademie gekommen ist…“, ein zärtliches Lächeln stahl sich auf Prof. Muriells Gesicht.
 

„Hier in Japan, ist sie unter dem Namen Valerie Hakamada bekannt….“,nun setzte sich die Füchsin in Bewegung und schritt auf die Roséhaarige zu, die zwischenzeitlich ihren Blick gesenkt hatte.
 

„Allerdings hat sie in Amerika ihren wahren Namen angenommen..“
 

Izuku sah weiterhin gebannt zur Bühne und konnte auf den Monitoren erkennen, dass sich die Augen der jungen Frau mit Tränen gefüllt hatten. Knirschend biss sie die Zähne aufeinander und ballte ihre Hände zu Fäusten. Die Anspannung war mehr als spürbar. Es war ein wichtiger Moment für die Sängerin.
 

Langsam verstand Izuku was soeben geschehen war. Das Lied, das Val gesungen hatte, glich einem Outing – ihrem persönlichen Outing. Die Omega wollte mit Stolz nach außen tragen, wo sie hingehörte. Wer sie wirklich war – losgelöst von allem. Freigelegt von den Ketten, die man ihr als Omega damals auferlegt hatte. Der Grünhaarige hatte Tsuchis Worte nie vergessen – er wusste, wie die Roséhaarige damals von den anderen Alphas und ihresgleichen behandelt wurde – und dass alles nur, weil sie anders war – nicht der Norm entsprach. Aber Izuku wurde in diesem Moment mehr als bewusst, dass dies wahrscheinlich nur die Spitze des Eisberges gewesen war.
 

Wieviel Überwindung muss es Val wohl gekostet haben diese Grenze zu überschreiten? Als Omega aufrecht zustehen und der Welt vor Augen zu führen, dass man sich nicht mehr unterdrücken und unterwerfen lässt.
 

Erstaunt von dieser plötzlichen Erkenntnis sah der Grünhaarige weiter nach vorne, während seine Hand die seines Alphas suchte. Shoto hielt seinem Mate die Hand entgegen, woraufhin sich deren Hände miteinander verflochten. Behutsam fuhr der Weißrothaarige mit seinem Daumen über Izukus Haut. Kurz sahen sie sich einander tief in die Augen, ehe sie ihre gemeinsame Aufmerksamkeit wieder nach vorne richteten.
 

Prof. Muriell blieb schließlich vor der jungen Frau stehen und hob mit ihrem Zeigefinger das Gesicht der Roséhaarigen an.
 

„Ich denke, wir sollten das Publikum nicht länger warten lassen. Wie denkst du darüber-“, wieder wanderten die goldenen Iriden nach vorne und blickte zusammen mit dem fliederfarbigen Augenpaar in die Kamera. Izuku lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Die Augen der jungen Frau leuchteten in einem silbernen Ton auf.

 

 
 


 


 

„- Valeria Anastasia Romanov“
 

 



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yuna_musume_satan
2021-07-18T05:05:56+00:00 18.07.2021 07:05
OMG ich bin so Happy das Val wieder da ist und dieser plot Twist ist unglaublich gut. Ich bin sooo neugierig wie es weitergehen wird
Antwort von:  Mina_Tara
25.07.2021 12:59
Das freut mich :) vielen Dank. Ich denke jeder ist froh, dass sie wieder da ist, vor allem Katsuki :)


Zurück