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Bokuseno-Chronicles

von

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Fantasie [piece of poetry] [Fantasie, Vulpix, Bokuseno, Lunatic]

Fantasie [piece of poetry] [Fantasie, Vulpix, Bokuseno, Lunatic]
 

"Der Wind kitzelte diesen Morgen stark auf meiner Haut. Und brachte mir den Genuss deiner Feder, Fantaji."~

 

 

Dies brachte mein Mentor Bokuseno an jenem Morgen als Erklärung vor, als er auf seine Rinde starrte... Auf ein Gedicht- eigens verfasst von Fantasie...

 

 

So seh ich deine zauberhafte Zier.

Fantastisch, leuchtend verführst du hier.

Du nimmst und gibst in gleichem Maß, doch wer nicht aufpasst der wird nass.

Die Lust in deinem Herze brennt, gleich umhuscht von Sehnsucht.

Es strahlet hell dein Wille nun.

Du rennst und rennst um sie zu fangen.~

 

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Der Immer-grüne-Wald öffnet auch heute seine Pforten für den Leser.

Du bist augenblicklich entspannt, als die Lettern deinen Geist berühren und du spürst den Trost der weiten Äste die nahe deiner Haut sind und dich in deine Lieblingswelt führen. Worte umarmen dich sanft in deiner Physis und Psyche und ziehen dich verheißungsvoll ins heutige Kapitel. Sie laden dich ein. Und du weißt du bist hier richtig.

Gold richtig.~

 

 

[Tag 1]

 

Der silberne Mond hat sich schon lange schlafen gelegt und Schwester Sonne hat das Silber zu Gold gewandelt, als sie ihre eigenen Strahlen vom Himmel auf die Erde sendet.

Der Wind wirft unsichtbare Wellen und sorgt für Unordnung im dichten Astwerk. Will den Blättern frech unter ihre Kleider sehen! Und wirbelt die Blätter auf dem Boden zu gerne durcheinander!

Melodies of Memories würde ich das Stück nennen, welches er durch die Kronen der Bäume pfeift und welches wie ein lieblicher Hauch am Boden ankommt, wenn die Leser einen Titel dafür bräuchten!

Ich gehe auf in diesem Schauspiel, bis mein Urnaturtrieb die Grenze überschreitet! Das Tier explodiert in mir und ich kann nur auf das hören was mein Herz mir plötzlich sagt: [Nigete] Renn!~

Und dann fixiere ich das Wesen, welches mir diesen Befehl zugeflüstert hat: Fantaji!

Und ich akzeptiere ihre Herausforderung!

 

 

Ich lebe und sterbe mit jedem Atemzug den ich Fantaji folge und RENNE!

Deutlich kann ich ihre wunderbare Aura über mir spüren. Wie Sternenstaub lässt Fantasie diese auf mich rieseln und einen Moment glaube ich sogar gleich losfliegen zu können unter dieser Magie!

Immer wieder ist es berauschend ihre Kraft ohne Abschirmung auf der Haut zu fühlen. So vertraut wie der eigene Herzschlag. Und doch so flüchtig wie Wind der sich plötzlich ohne ersichtlichen Grund dreht...

Kamikaze...~

 
 

Es ist wesentlich leichter unter ihrem Stern zu stehen, wenn Fantaji ihre Kraft offen zeigt. Es beflügelt mich, so wie alle echten Schreiberlinge, wenn SIE mit von der Partie ist!

Sie ist 

Schwert,

Feder,

Schild und

Reise! Alles in einem!

Wild und wunderschön!

 
 

Ihre Aufmerksamkeit schmeckt süßlich. Sie ist ein Hochgefühl!

So verlockend wie die verbotene Frucht des Garten Edens. Und wenn sie ihre Gunst auf dich legt und deinen Worten die höchste Lieblichkeit verleiht, bin ich oft den Tränen nahe weil die Verzückung zu tief zu gehen scheint! Mein Herz mit milden Worten beinahe bricht...

Die eigenen Worte, sprechen genau das aus, was du mitteilen willst.

Legen deine Sicht in dicken Druckbuchstaben dar. Und diese Sicht, wird auch zur Sicht des Lesers, ohne das er vorher davon gewusst hat! Doch weiß er ganz genau das du Recht hast und dies der Weg ist, den auch er wählen würde. Alles allein wegen der Magie DEINER Worte!

Wort UND Gefühl, verlassen deinen Geist in einem Akt der perfekten Harmonie. Reichen sich die Hand! Bannen sich magisch auf das Blatt. Brennen sich für die Ewigkeit in die Zeilen! In einer völligen Symbiose. Als eine Einheit. Fest und stark.

 

 

Ich schlucke.

 
 

--- Doch genau dies Gefühl ist dieser Tage selten geworden! Die Erinnerung daran liegt bereits im Halbschlaf und ich könnte sie bald schon ´Fabel´ oder ´Mär´ taufen, wenn sich nichts ändert!

Und doch ist es wahr: Fantaji ist dieser Tage so rar und unstet wie ein wilder Fluss...

Es kommt oft genug vor, das ich tagelang nicht einen Krümel ihrer Anwesenheit spüren kann und nicht weiß wo sie sich befindet und was sie treibt!... Etwas was mich früher nie gekümmert hat, was aber jetzt wo ich ein Bündnis mit Bokuseno eingegangen bin, um die Geschichte zu retten, wichtig geworden ist!
 

Der Wald rauscht schnell an mir vorbei, während ich Fantaji hinterher hechte. Doch immer bin ich eine Sekunde zu langsam und sie entwischt mir, bevor ich sie mit meinen Händen greifen kann!

Die Buchstaben die die Reise sicher weiter führen sollen in holdere Gefilde und die sich schon genüsslich wie eine Vorspeise an meinen Nerven winden, werden in dem Moment flüchtig, in dem sich Fantasie wieder mit weiten Sprüngen von mir entfernt!

Mein Hunger nach neuen Erlebnissen wird nicht gestillt.

Meine Sehnsucht wird von ihren jauchzenden Sprüngen vereitelt und in der Welt verteilt wie ein zerbrochenes Juwel!

Ich greife ins Leere... und bin allein!

 

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Dank meiner aufsteigenden Flut an negativen Gedanken, ändert sich die Umgebung. Ich wandle den Wald nach und nach ungewollt von gut bewachsen zu sehr dicht um.

Ich will diese Gedankenflut aufhalten, doch bricht sie dank meiner sinkenden Laune ungebremst heraus und formt den Wald mehr und mehr, von schön zu einer grünen Hölle um.

Meine Vorstellungskraft hat sich in ein Schwert verwandelt, was ich nicht halten kann!
 

Kleine Gewächse, schießen astronomisch in die Höhe, während dessen Äste die Wolken eine Oktave höher bannen und aus lütt wird riesig... die Welt explodiert förmlich...

Die Waldwege die die Tiere auf natürliche Weise geschaffen haben, verschwinden von Sekunde zu Sekunde, unter neuen Blättern und unter neuem Gewächs was sich alles rasant ausbreitet wie ein hungriger, rücksichtsloser Heuschreckenschwarm!
 

Die Farbe Grün verdrängt verschiedene Nuancen braun und blau und dominiert das Farbenspiel bald zu stark. Der Wald hat dank seines unnatürlichen Wachstums, weniger Platz bekommen und sieht zu eng aus um weiter gut zu sein!

 

 

Die grüne Idylle wächst über ihren Höhepunkt hinaus und nimmt trotzdem noch zu! Der Wald beginnt mehr einem Dschungel zu gleichen, weil immer mehr Pflanzen neu wachsen und das Gleichgewicht des Waldes allmählich durch meine Aktion gestört wird.

 
 

´Ich nehme ihm den Atem.´-Erkenne ich entsetzt!

 
 

Selbst das Licht nimmt schlagartig ab, muss sich unfreiwillig neuen Umständen stellen, da es von neuen Blättertonnen ausgesperrt wird. Es entsteht eine Art Zwielicht.

Die Umgebung ist nun schön auf eine andere Art, aber auch nicht mehr so klar wie ein polierter Spiegel. Es wird wilder. Und die Umgebung gefährlicher...

 

 

Ich spüre die nebelige Feuchtigkeit die von Flora und den Wolken kommt in meiner Nase aufsteigen und niese. Die Feuchte nimmt mir beinahe mein komplettes nasales Augenlicht und ein weiteres mal wünsche ich mir, ich hätte volle Kontrolle über meinen Körper und meine Sinne!

Doch ich bin realistisch, was meinem Herz kurzzeitig einen Stich versetzt. Ich greife zurück und verlasse mich automatisch auf meinen sensus visus. Und ich reiße meine Augen auf!... Wie ein Mensch...

 

 

Je mehr ich meine Füße bewege und je weiter ich vordringe und die Umgebung inspiziere umso übler wird es. Der Wald wird immer dichter, dunkler. Ist auf dem Höhepunkt seiner Wildheit. Ich kanns nicht verhindern, aber das ist eindeutig ... zu viel des schlechten! Und es geht weiter...

 
 

Das was ich vor mir eben noch problemlos mit meiner Nase darstellen konnte, wie ein Bild, wird wieder zu einem Rätsel an dem die Dunkelheit haftet und an dem die Schatten knabbern.

Es sind zu viele Eindrücke für mich vorhanden, die immer weiter wachsen und rasch größer werden. Meine Nase verliert den stummen Kampf unter dieser Fülle, macht dicht und ist mir alsbald kein Wegweiser mehr!

Ich muss mich nun allein auf meine Augen verlassen und kann nicht verhindern, das sich mir dabei die Haare sträuben!
 

Denn da ist so viel Bewegung in der Welt, dass ich allmählich nicht mehr weiß, wo ich als erstes hinschauen soll...

Obwohl ich alles sehe, bin ich blind...

 

 

Stöhnend sehe ich mich schon schlitternd mit Ach und Krach, in die nächste Schreibblockade rasen und das nur, weil ich Fantaji nicht fangen kann!

Und damit die heutige mir gestellte Aufgabe nicht erfülle! Weder mit meinem Herzen, noch mit meinen Händen, noch mit meinen Worten, kriege ich sie gepackt!

Es ist kurz gesagt: Einfach nur ätzend!

 

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Mein eigener Atem geht schneller, schwerer als ich mich vor Erschöpfung gegen einen Baum lehne und mir das heutige Schlamassel näher betrachte. Obwohl ich mehrere Kilometer hinter Fantasie her gerannt bin, bin ich nicht einen Schritt weiter.

Schweiß läuft mir unschön von der Stirn und lässt mich die eigene mentale Erschöpfung noch stärker spüren. Ich sinke auf den Boden und vergrabe mein Gesicht in meinen Armbeugen und schließe die Augen.

Ich will eine Minute Ruhe von diesem Chaos!

Nichts hören, nichts sehen. Nichts tun!

R-U-H-E! Vor meiner geliebten, schweren Welt!!!

 

 

Eine kurze Zeit wird mir diese gewährt, doch dann braust der Untergrund und meine heiß ersehnte Pause wird in den Himmel getragen.

Ein bekannter Geruch kommt mir dabei in die Nase, die nur murrend ihren Dienst wieder aufnimmt. Ich höre beiläufig einen Befehl in mein Ohr huschen, dem ich sofort hoffnungsvoll nachgebe. Weil er von jemanden kommt, dem ich inzwischen vertraue. Und der weiß was er tut! Master Vulpix.

"Na komm schon. Mach den Mund auf Lunatic."

 

 

Ich tue wie geheißen und schmecke wenige Momente später ´Sonne´ auf der Zunge. Verwundert fange ich an zu kauen, präge mir diesen Geruch und Geschmack nach eingefangenem Licht genau ein. Das süße Kraut lässt mich schnell meine innere Mitte wiederfinden und Hoffnung schöpfen. Ich atme einige Male tief ein und aus und knüpfe rasch an diesem positivem Gefühl an. Ich nehme dieses ´Licht´ mit durch meine Augen und starre in die Welt.
 

Als ich die Augen wieder öffne geht es mir besser. Viel besser! Ich betrachte die Umgebung die sich dank meines deutlich beruhigten Zustandes teils wieder in ihre ursprüngliche Schönheit zurück geformt hat, teilweise ihre angestiegene Wildheit behalten hat.

Es sieht nicht alles aus wie vorher, aber das ist mir egal! Der viel zu heftige Grünschnitt ist trotzdem deutlich zurück gegangen und es herrscht wieder mehr Platz nachdem ich mich beruhigt habe.

Der Wald atmet wieder und das ist alles was zählt! Ich habs nicht komplett vermasselt.

Der Wald ist nicht tot... wurde nicht von meinen Schatten und meiner Laune gefressen.

Er lebt.~
 

Ich werfe Vulpix-sama einen dankbaren Blick zu. Mal wieder...

Der Heiler tut es ab, als wäre das was er getan hat, nichts, setzt sich zu mir nieder, lässt ein Bündel Holzscheite was er zusammengebunden auf seinem Rücken getragen hat auf den Boden fallen und schürt ein Feuer.

Geübt und ohne Müh´ hängt er einen dunklen Kessel über die Glut und ich spüre das er mit seinem Yoki jeglichen Funkenflug verhindert.

Nach und nach wirft er einige Pflanzenbestandteile in den Kessel und geht seiner gegenwärtigen Arbeit -dem brauen- nach. Mein Interesse entfaltet sich jedoch erst zu einem zweiten Flügel, als er beginnt mir die Geschichte des Krauts zu erzählen was er mir soeben dargereicht hat: Das Sonnenkraut, oder auch Johanniskraut genannt.~ 

 
 

Gebannt lausche ich seinen Worten, während er seiner Tinktur mit sicheren Handgriffen dabei weiteren Feinschliff verleiht.

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"Es war einmal eine Pflanze, die mit dem Sommeranfang auf den Wiesen erschien und den Menschen und Yokai durch ihre Heilkraft von sehr großem Nutzen war.

Johanniskraut oder auch Sonnenkraut wurde sie genannt und man sagte, sie trüge die ganze Kraft der Sonne in sich. Dem Teufel war diese Pflanze ein Dorn im Auge. Er ärgerte sich maßlos über ihr sonniges Gemüt und ihre widerlichen Heilkräfte. Als ihn die Wut wieder einmal so richtig schüttelte, zerstach er ihr mit der rußigen Nähnadel seiner Großmutter alle Blätter.

Ha! Jetzt würde sie langsam eingehen. Der Teufel war sehr mit sich zufrieden.

 
 

Fast hätte er es auch geschafft, denn die Pflanze war schwer verletzt. Nun war aber die Zeit der Sonnenwende, zu der die Mittagshöhe der Sonne ihren höchsten Punkt erreicht.

Durchdrungen von der Kraft der Sonne und getränkt von den Tränen der Menschen schaffte es die Pflanze namens Johanniskraut, sich wieder voll und ganz aufzurichten. Seitdem trägt sie in ihren Blüten einen dicken lilaroten Tropfen und die Stiche des Höllenbruders sind noch heute auf ihren Blättern zu sehen. Wer eines der Blätter gegen das Licht hält, erkennt darauf lauter durchsichtige und schwarze Punkte.

 
 

Wer einmal einen Angriff des Teufels übersteht, wird ihm ein mächtiger Gegner. Das erkannten auch die Menschen und Yokai. Fortan nutzten sie das Johanniskraut zum Schutz vor (anderen) Dämonen, Blitzen und dunklen Mächten.

Immer da, wo uns das Licht fehlt, wo düstere Wolken über uns hängen, da kann das Johanniskraut Hilfe bringen, denn es speichert die Kraft der Sonne in sich. Es vertreibt dunkle Gemütszustände."*

 

 

Kurz lässt er die Geschichte auf mich wirken, -ich scanne alle Falten und Nischen, schnuppere an der Ewigkeit-, dann fährt der Meister fort.

"Es gibt eine Reihe Pflanzen die dem Johanniskraut ähnlich sehen und auch ähnlich riechen. Wenn du jedoch zu wenig Sonne im Herzen hast, solltest du einige Blütenblätter vom Original essen. Gerade jemand wie du, der die Geschichte mit seinen Gefühlen so sehr beeinflusst, sollte darauf achten nicht zu sehr aus dem Gleichgewicht zu geraten.

Otaku hat es dir schwer gemacht. Dein Herz und dein Körper haben sich davon noch nicht vollständig erholt."

 

 

Verlegen nicke ich und bekomme rote Wangen. Ja, er hat ja Recht denke ich. Viel Chaos in der Geschichte richte ich an! Das ist leider zum aktuellen Zeitpunkt nicht von der Hand zu weisen!

 

 

"Hier sieh dir die Blütenblätter an. Fast voll gelb wie die Sonne. Nur hier am Rand findest du einige dunkle lila Tupfer." Erzählt er weiter, während er weitere Sonnenblüten aus seinem Beutel kramt.

 

 

Als er die Blüten zerreibt, treten ein paar vereinzelte lila Tropfen aus den Blüten und seine Hand nimmt unmittelbar die dunkle Farbe an, wie ein nacktes Bild. 

"Der Beweis das die Blüte echt ist, liefert dir die Tatsache das beim Zerreiben der Blüten, die lila Farbe direkt ans Licht tritt. Auch die Haptik beim zerdrücken ist einzigartig." Sagt er während er seine Hand mit etwas Wasser reinigt. Ich tue es ihm derweil gleich und erforsche eigenhändig die Beschaffenheit und den Geruch der Pflanze akribisch.

 

 

"Dies heilende Kraut ist nur im Norden des Landes zu finden. Es wächst bevorzugt am Wegesrand und auf Böschungen, aber vereinzelt auch am Rand von Wäldern oder in Steinbrüchen. Jedoch solltest du die Einnahme nicht übertreiben. Eine Blüte und das nur in Notsituationen! Für ein Wesen wie dich, was noch im Herzen menschlich ist, könnte es ansonsten schwer sein davon wieder los zu kommen."

Der Konjunktiv leuchtet dabei auf wie eine Rakete in der Nacht! Vulpix-sama ist alt! Und doch ist seine Aussage in Bezug auf mich nicht sicher bindend. Wie denn auch... Sowas wie mich (weder Mensch, noch richtiger Hanyou), -das hat er mir selbst gesagt, hat er bisher nie gesehen in dieser Welt.

 

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[Tag 2]

 

Mein gähnen ist das endgültige auf Wiedersehen, für den schönen Traum, der mich des Nachts gehütet hat. Ich schlage damit das Tor zur Traumwelt zu. Der Traum schält sich rasch wie eine Blüte von meinen Nervenbahnen, als ich erwache und zieht still von dannen, wie ein buntes Rudel Schmetterlinge.

Doch die Flügelschläge des Traumes in mir nehme ich auch nach dessen Fortgang noch wahr. Denn ich fühle mich völlig gelassen und frei.

Ein Hypno*1 selbst hätte mir keine wunderbarere Erholung schicken können. 

 

 

Als ich die Augen öffne sitzt mir Vulpix-sama immer noch gegenüber.

Er hat die Augen geschlossen und meditiert. Bringt seine Aura ins Reine. 

 

 

Und dann spüre ich sie plötzlich!

Fantasie taucht auf und kehrt auf den Breitengrad dieser Geschichte zurück! Sie erschafft ein kleines Wegstück welches Vergangenheit und diese Gegenwart verbindet. Sodass sie einander nicht mehr hassen.

Ich schüttle nur den Kopf, während sich meine Augen nur schwer von ihrer Gestalt lösen können, während sie sich manifestiert.

Sie ist vollgepumpt mit Energie. Zieht diese wie einen strahlenden Schweif, golden hinter sich her.

Das Blau ihres Felles und das Gold der Energie sind in vollem Einklang und malen die schönste Krone der Welt auf ihre Gestalt.

Ich muss zugeben... den Titel ´Königin der Welten´ würde ich ihr ohne wenn und aber direkt hier und jetzt überreichen! Denn Anmut und Schönheit scheinen eigens für sie geschrieben worden zu sein und für diesen Moment, der die Zeit mit seinen Reizen verbannt.

 
 

Meine Hände zucken als ich bemerke, wie nah ich Fantaji auf einmal bin. Ich bin in Versuchung sie zu berühren, denn ihre warme Energie zieht mich magisch an wie ein behagliches Kaminfeuer...

Doch ich weiß das Grapschen kann ich mir sparen. Fantaji würde sich doch nur wieder rar machen und ich wäre wieder allein! Und darauf schon wieder zu versagen... verzichte ich!

 

 

Ich verbuche die mir übertragene Aufgabe ´sie zu fangen´ für diesen Zeitpunkt also als fehlgeschlagen.

Meine Würde protestiert zwar leise, doch es ist mir nicht möglich in dieser Welt jeden Sieg an mich zu reißen und den meinen zu nennen.

Das ist eine leicht bittere Pille. Doch so wie alles, liegt auch dies viel im Auge des Betrachters...

Ich finde es zwar nach wie vor nicht gut, das ich es nicht geschafft habe, aber Rom wurde ja bekanntlich auch nicht an einem Tag erbaut!

 

 

Meine geänderte -entspanntere- Geisteshaltung saugt die blaue Hundedame auf wie ein trockner Schwamm das Wasser. Fantaji kommt mir nahe und reibt ihre Schnauze kurz an meiner Wange.

Die Energie die dabei auf mich übergeht ist nur ein Funke und wunderschön... aber...

Ich lese Zeitgleich ihre Finte! Es ist nur ein kurzes aufblitzen von Fantasies eigenen Gefühlen und Wünschen. Doch für mich war es ein Wink aus dem Schatten! Ihre Gefühle haben sich bei unserer Berührung kurz gespiegelt. Schließlich ist auch sie ein Teil von mir! Ich habe die Botschaft hinter dem Witz und ihrem Schalk verstanden!

... Denn ich bin in einer ähnlichen Situation und weiß wie es ist Angst zu haben und diese mit fadenscheinigen Gefühlen und Aktionen zu überdecken.

 

 

Man tut das, wenn man nichts anderes hat um eine offensichtliche Wunde zu verstecken, wenn man kurz vorm durchdrehen ist.

 

Daher frage ich sie völlig offen:

"Sag mir Fantasie, vor wem bist du auf der Flucht?"

... Doch die Antwort bleibt sie mir mit einem traurigen Blick schuldig.~

 

 

Ich besinne mich im letzten Moment vor dem sprechen anders und schlucke die eben gedachten Worte runter. Stattdessen fährt meine Hand schweigend durch ihr Fell, wieder und wieder. Bis sie wie eine Katze schnurrt.


Nachwort zu diesem Kapitel:
*https://www.qiez.de/qiez-expertin-maria-moch-ueber-das-johanniskraut-in-berlin/
*1 Ein Pokémon das einen gerne mal schlafen schickt ;D Komplett anzeigen

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