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Bokuseno-Chronicles

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Zu diesem OS hat mich unter anderem die Band Morning Musume inspiriert. Sie durften dann auch gleich für den Titel des OS herhalten der ´Tochter´ bedeutet :)

LG Komplett anzeigen

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[Inu no Kami- Musume]

[Inu no Kami- Musume]
 

Ernst fange ich des Baumes Aura diesen Morgen auf, die ich nie zuvor so deutlich voller Sorge wahrnehmen musste. Ich erwache unter dem fahlen Stern und der Wald ist wie immer, -strahlend, schön und magisch und bildet einen krassen Gegensatz zu der Stimmung des Baumes. Als ich meine Sinne einsetze kann ich keine nahe Gefahr ausmachen.

 

 

"Was hast du?" Frage ich meinen holzigen Gefährten daher.

 

 

Zu lange Sekunden sagt er nichts. Zwar kenne ich Bokuseno noch nicht lange, doch ein solches Ausweichverhalten, indem er eher schweigt als spricht, wenn seine Aura nicht arbeitet und ich ihm eine Frage von Bedeutung stelle, das kenne ich so nicht! All meine inneren Alarmglocken schalten augenblicklich auf rot! Hastig springe ich auf und versuche mich dem unsichtbaren Feind entgegen zu stellen!

Meine Gedankenflut malt bereits Otaku an diesen Ort und ein Aufeinandertreffen der hässlichen Art von ihm und mir! Und der Gedanke, läuft mir eiskalt den Rücken runter.

 

 

Als ich eine Berührung auf meiner Schulter spüre schreie ich vor Schreck laut auf! Doch keine Sekunde vergeht, bevor ich in der Lage bin meinen dämonischen Körper um die eigene Achse zu drehen und meine Krallen bereit mache!

Mehr als praktisch!

 

 

Mein Adrenalin stoppt, als hinter mir kein Gegner ist, sondern ein Ast!

 

 

"Verzeih mir." Murmelt der große Baumgeist vor mir beinahe zu leise. Harscher als ich es beabsichtige erwidere ich "sag mir was los ist!"

Augenblicklich füllen sich die alten Augen des Baumes erneut mit Sorge und... Schuld.

Da sein Besuch bei der Kami in den Wolken erst gestern war, ist es nicht schwierig zu erahnen das sein mieses Gefühl da herrührt.

 
 

Das die Kami nicht für Ihre Herzensgüte bekannt ist, ist wohl jedem klar der ´Inuyasha´ auch nur ein bisschen kennt.

Heißt es doch in so manch alten Geschichten sie hätte früher sogar Menschen gejagt und verspeist... Doch in meiner dämonischen Gestalt, habe ich bisher nicht daran gedacht, das sie mir ernstlich schaden wollen würde.

Im Gegenteil! Ich dachte ich wäre etwas höher in ihrer Gunst empor geklettert, als ich ihr im letzten Kapitel den Grundsatz für ein Happy Ending präsentiert habe!

.. Ich dachte das wäre genau das gewesen, was sie wollte?

Wie also... habe ich Ihr Missfallen erregt?

 

 

Da Bokuseno immer noch nicht zu wissen scheint, wie er das was er sagen will ausdrücken soll, gebe ich ihm eine weitere Vorlage, auf die er vorerst nur ´ja´ oder ´nein´ zu sagen braucht.

 

 

"Die Kami war nicht zufrieden?" Frage ich doch leiser als beabsichtigt. Ich will gar nicht daran denken, was sie mit mir macht wenn sie es nicht sein sollte!

Doch diese Befürchtung zerschlägt der Baum augenblicklich.

"Doch. Sie war sogar... sehr zufrieden!"

 

 

Ich raufe mir die Haare schnappe mir eine seiner Früchte und beiße hinein! Und zäh bekommt eine kleine Ehrung hier in der Geschichte, weil Bokuseno noch immer schweigt! Ungeduldig fahre ich fort, weil ich böses ahne.

"Und das ist schlimmer, als eine Kami nicht zufrieden zu stellen?"

 

 

Blitzschnell bewegen sich die Blätter vor mir und der Baum kommt mir nun so nahe, das mir die Frucht vor Schauder aus den Fingern rutscht und auf dem Boden landet!

Bokusenos Augen scheinen mich fest zu nageln und direkt durch mich hindurch zu sehen.

Er nimmt seine Zweige die mich umschnellen und ich bleibe ganz stumm, als ich seiner ungesagten Geschichte die in den Zweigen sitzt, lausche. Sowas macht er öfter, wenn er nicht reden will... erschrecken tue ich mich dabei trotzdem noch wie man sieht...

... Ein Hoch auf dämonische Kommunikationswege :P
 

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Meine Ohren gehen auf wie Blütenblätter unter der Morgensonne und es braucht einen Moment, bis ich mich auf die non-verbale Kommunikation umgestellt habe. Dann spüre ich seine Gedanken durch den engen Kontakt zu mir, wie einzelne Wolken und höre und sehe das, was er mir direkt in meinen Kopf sendet.

 

 

Stück für Stück, setzt sich die Situation so für mich, trotz der Stille, verständlich zusammen.

 

 

Die Kami war beeindruckt von deiner Arbeit.

Doch nun fordert sie das du die Magie des Zaubers den du genannt hast, in eine Geschichte für Sakura einwebst.~

 

 

Als Bokuseno mich schließlich loslässt sagt seine Mimik mir genug.

Wenn ich die Geschichte für Sakura nicht schreibe,

die Kami nicht zufrieden stelle, wird es wohl kein Morgen für mich geben!

 

 

Und anders wie sonst, bekomme ich nicht wie gewohnt Bokusenos Rinde als Pergament gestellt und kann mich völlig frei bewegen. Der Baum selbst reicht mir aus den weiten des Himmels Papier, Feder und Tinte und ich spüre in jedem der drei Gegenstände die Macht, die Kontrolle der Kami sitzen!
 

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Auch wenn unsere Situation eine bessere sein könnte, so geben mir der Wald und Bokuseno doch einen gewissen Grad an Ruhe, der ausreicht um nicht augenblicklich durchzudrehen. Ich kanns nicht leugnen aber die Inu no Kami, macht mir Angst...

Mein Herz zerreißt es fast vor den zukünftigen Ereignissen, doch ist dies noch immer der Ort an dem ich sein will!

Es ist hart, doch ich fühle mich auch lebendiger denn je!

Ich will mutig sein. Auch wenn ich mir eher wie ein Hasenfuß vorkomme in mancher Hinsicht.

 

 

Doch als ich einen Atemzug länger an Ort und Stell´ verweile, erfasst mich der Zauber einer noch ungeschriebenen Geschichte und ich sehe plötzlich den Mut und greife ihn mir schnell. Und dann beginne ich.~

 
 

Immer wieder nehme ich meine Gedanken zusammen und mache mir bewusst, was in den vorherigen Kapiteln der Hauptgeschichte geschehen ist, wenn ich drohe mich in Ideenlosigkeit oder zu vielen ???? zu verlieren...

Die Bedeutungshaftigkeit sitzt streng in jeder einzelnen Silbe und ich muss mich anstrengen!

Schnell und doch nicht zu hastig nehme ich an Geschwindigkeit auf, indem ich meine Gedanken teile und diese auf Reisen schicke und somit zunächst viele Theorien und Möglichkeiten für die Story durchdenke und mit ihnen spiele. Dabei die Fakten aber immer fest im Blick:

 
 

Die Ländereien der Lords des Nordens, des Ostens und des Südens hängen noch immer gefroren in der Zeit fest und mit ihnen das Volk! Einige Charaktere sind sogar aus der Geschichte verschwunden! Darunter auch Sakura! Und es ist kein Geheimnis das die Kami wissen will wie es um ihre einzige Tochter steht!

 
 

Doch wie nur... soll ich diese herbei schreiben? Etwas in mir sagt mir das ich dafür nicht bereit bin, denn ich bin trotz aller Übung noch nicht so stark wie Mitsuki!

Mist... Es muss etwas anderes her als eine strahlende Story à la Mitsuki-chan und das schnell!

 
 

Ich denke nach. Es ist keineswegs ungefährlich hier zu sein. Das muss ich mir unter den schönen Tagen immer wieder bewusst machen, sonst könnte ich leichtsinnig werden und mir aus meinen eigenen Worten einen Strick drehen!

Die Situation in der ich mich befinde ist heikel. Wenn ich nicht aufpasse wird mein Lebensfaden zertrennt werden wie ein zu alt gewordener Bindfaden und dazu bin ich noch nicht bereit!

Doch unter Druck heraus zu finden, wer man eigentlich selbst ist um eine gute Geschichte schreiben zu können, ist keineswegs einfach!

Ich überlege wie ich beginnen soll und drehe mich zum Baum:

 

 

"Bokuseno. Du weißt doch so viel. Damit meine Geschichte überhaupt stimmig werden kann, muss ich denke ich, erst noch mehr über Sakura erfahren. Ich habe zwar Mitsukis Kapitel bezüglich ihrer Person gelesen und auch die Sidestories, damit ich über alles im Bilde bin, doch gibt es da vielleicht noch etwas anderes, was nur du mir erzählen kannst?"

 

 

Das ist sehr wichtig! Schließlich war Sakuras Charakterentwicklung keineswegs abgeschlossen gewesen, als Mitsuki und ich unsere Körper und Herzen unfreiwillig trennten.

Ich muss jetzt hier weitermachen, da führt kein Weg mehr dran vorbei und ich habe Angst Sakura zu verhunzen, beim aktuellen Stand der Dinge.

Ich weiß wie sehr Mitsuki sie liebt und ich will nicht, dass ein Retcon-Schatten auf die dämonische-Prinzessin fallen wird! Der Alptraum eines jeden Autors!

 

 

Bokuseno stimmt mir zu, denn seine Stimme zieht mich in der nächsten Sekunde, sanft in eine schöne Geschichte der beiden adeligen Geschwister: Sakura und Sesshomaru.

Meiner Nase und meinem Instinkt zu folgen, war diesmal genau richtig! Denn wie sich zu meinem Glück heraus stellt, war Bokuseno einst ein Lehrmeister des jungen fürstlichen Geschwisterpaares.~

 

 

Früher als beide noch von lüttem Wuchs waren, kamen die beiden Geschwister fast täglich hier her in den Wald.

Einmal natürlich um zu lernen, aber auch um der strengen Hofetikette zu entfliehen, die gerade für junge Dämonen nicht immer einfach umzusetzen ist.

Die Geschwister hatten hier gemeinsam schöne Stunden als Bokuseno ihnen auch abseits vom lernen zur Seite stand. Und ihnen auf seine Weise mehr über die Welt erzählte, oder sie einfach dem rauschen der Blätter lauschen konnten.

 

 

Kurz gesagt, auch für sie war dieser Ort, ein Ort der Entspannung, ein Ort des Friedens!

... Ich hoffe das ist etwas auf dem ich aufbauen kann.
 

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http://www.youtube.com/watch?v=8jvcN78mWr4

 


 

Ich habe schnell gespürt, geschriebene Worte werden nicht ausreichen, um die Kami-sama zufrieden zu stellen. Darum versuche ich es mit der Magie der Musik als eine Art Brücke!

Sakura Mankai der Morning Musumes! Dies ist mein heutiges Schild auf dem ich wandle und es bietet so viel mehr als bloße Worte!

Die unzähligen Nischen, die Verstecke, die Möglichkeiten, die im Zauber eines schönen gesungenen Liedes liegen, sind anders als bloße geschriebene Worte.

Eine schöne Melodie kann dich ebenso wie eine schöne Geschichte in die Ewigkeit führen, doch ist der Weg um dort hin zu reisen aufgrund des Liedes... anders.

 

 

Ich weiß ich allein kann mein Leben und Sakuras zu diesem Zeitpunkt nicht retten. Doch vielleicht, aber nur vielleicht, vermag die Kami-sama in die Herzen der Künstler zu blicken, die dieses wunderschöne Lied mit viel Gefühl gesungen haben und gewährt mir Gnade.

Mir hat dieses Lied stets viel gegeben.

Ich habe es an lustigen Tagen,

einsamen Tagen und auch an normalen Tagen gehört und mir bereits tausend andere Texte und Geschichten dazu einfallen lassen, weil ich mir immer wie in einem Rosa-Blütenmeer vorkomme, wenn ich die traditionellen Klänge von Sakura Mankai höre und die Melodie mit den sanften japanischen Stimmen komplettiert wird.

Meine Fantasie blüht dann immer wieder aufs Neue auf!
 

Das ist bis heute so und wird auch so lange Kami-sama es wo will, so bleiben.

Jeden Tag... erzählt mir der Song einen neuen Zauber und eine neue Geschichte, wenn ich es nur zulasse.
 

Ich kann nur hoffen das die mächtige Hunde-Kami meine Geschichte die heute geboren wird, als wertvoll genug erachtet und den Zauber auch in einem New-Age-J-pop-Song erkennen kann, der mit einer älter klingenden und doch zeitlosen Eleganz als Hintergrundmusik untermalt wird...

 
 

Auch wenn das wahrscheinlich nicht genau das ist was sie wollte, noch das was sie erwartet hat. Doch den Rahmen meiner Möglichkeiten gänzlich zu sprengen, das liegt zur Zeit nicht in meiner Macht!

Otaku hat mir meine fantastischen Flügel gehörig gestutzt und ich muss mit dem auskommen was mir in diesem Moment zur Verfügung steht, auch wenn es jenseits von Perfektion ist.

 

 

Als ich die Gegebenheiten murrend akzeptiert habe, dauert es nicht allzu lang, dann habe ich den Krieg mit der fremden Feder der Kami-sama in meiner Hand in Wonne verwandelt und ich fliege praktisch mit den Linien über das Papier... Otaku hat mir viel genommen, doch meine Liebe zu ´Inuyasha´ schlägt nach wie vor ungebrochen in meiner Brust.
 

Es fällt mir nicht allzu schwer meine Gedanken zu ordnen und diese nieder zu schreiben, nachdem ich mehr über Sakuras Vergangenheit weiß und die hiesigen Gegebenheiten akzeptiert habe.

Denn auch ich hatte mir schon meine Gedanken gemacht, wie es mit Sakura weitergehen könnte nach ihrem plötzlichen Verschwinden...

Weitere Sidestories, vielleicht auch eine eigene Story tanzten in der Vergangenheit bereits in meinen und Mitsukis Gedanken herum, doch das tut zur Zeit nichts zur Sache! Denn unsere Gedanken sind zurzeit nicht verbunden... Dann wäre das alles ja auch einfach. Kurz lache ich ein eher gehässiges lachen. Doch dann besinne ich mich, mich nicht selbst abzulenken!

Denn ich muss das hier und jetzt schreiben!

JETZT!

Für mich ein Privileg!

 

 

Bokuseno mein Mentor, hat mich während meiner Denkprozesse kein einziges Mal unterbrochen, weil er weiß das manchmal die Kraft einfach ungestört fließen muss. Genau wie die Zeit.

Dann -irgendwann- als ich auch das letzte Wort niedergeschrieben hatte, setze ich den letzten Strich und habe das Ende der Geschichte erreicht!

Als ich fertig bin, reiche ich Bokuseno das Papier und er prüft den Wert meiner Worte akribisch. Weiß er doch genau wie ich, was auf dem Spiel steht!

Imaginär fühle ich wie mir die Pistole auf die Brust gesetzt wird.

Wenn keine Kommentare kommen, oder Bokuseno auch nur die kleinsten Änderungen an der Geschichte vorschlägt, wird ein Teil meines Herzens wie immer brechen.

 

 

Doch die sieben Glücksgötter sind heute ganz auf meiner Seite, als er nur mit seinen Blättern raschelt und nickt. Ich verschließe derweil das Tintenfass und säubere die Feder im Gras mit ein wenig Wasser.

Dann reiche ich auch diese beiden Sachen an Bokuseno weiter.

Gemeinsam mit dem aktuellen Kapitel, wandert alles in einen Beutel und Cherub ein japanischer Grünsprecht nimmt alles in seinen Schnabel um es der Mondgöttin zu überbringen. Ein starker kleiner Vogel!

 

 

Mit gemischten Gefühlen sehen Bokuseno und ich dem kleinen gefiederten Geschöpf nach. Dann stellt mir der Baum eine Frage die mich mich gleichzeitig überrascht und doch offensichtlich ist!

 

 

"Hattest du keine Angst?"

 

 

Doch ... Natürlich hatte ich die! Aber schon immer war mein Motto meine Geschichten nicht zu sehr von Gefühlen versauen zu lassen. Beeinflussen, ja, die Richtung vollends vorschreiben nein!

So denke ich immer noch, doch die Nachricht vom neuen Inuyasha-Anime thront immer noch über mir wie ein Damoklesschwert.

Seine Existenz hat mich verändert und ich hasse es! Meine Welt ist wie auf den Kopf gestellt...

 

 

Auch wenn ich mir bereits die erste Folge auf Mitsukis Laptop heimlich in der Nacht angesehen habe und sie wunderbar, heiter und toll fand.

Die bekannten Charaktere wieder mit ihren Stimmen in bewegten Bildern vor sich zu sehen war wie ein Traum der mich unglaublich beglückt und mitgerissen hat! Es war als könnte ich den Himmel berühren!

 

 

Doch die neue Generation... ist dagegen ein wahrer Alptraum für mich! Sie schaffen es alle meine Gedanken nach und nach ins Chaos zu stürzen und das darf nicht passieren! Dann hätte Otaku gewonnen!
 

 

Da ist eine neue Generation die vor mir her läuft, zu der ich nicht gehöre. Nicht gehören will! Und gleichzeitig bringt sie meine Helden mehr von meinem Herzen weg, weil sie ´weiterziehen´ und das irgendwie ohne mich...

Auch das will ich nicht, aber ich weiß nicht ob ich das verhindern kann und ihnen jemals so nahe stehen werde wie früher. Ob ich ihnen hinterher komme und die Zeit dauerhaft spurlos an meiner Liebe zu dieser Welt vorbei ziehen wird... ich weiß es einfach nicht.

Es kommt mir vor als müsste ich dazu die Zeit selbst in den Fingern halten---

 
 

Nun... wir werden sehen...

 

 

Ich winke dem unsichtbaren Damoklesschwert über meinem Kopf genervt zu, bevor ich es gekonnt mit einem ┌∩┐(^_^)┌∩┐ gekrönt wieder ignoriere und in meine eigene Geschichte zurück komme indem ich dem Baum antworte.

 

 

"Versteh mich nicht falsch. Ich hatte Angst aber..."

 

 

... Mein Herz lacht, als mir meine Erklärung kurz begegnet und ich sie festhalte wie einen Schatz.

 

 

Der Baum versteht mich ohne Worte, als ich verlegen lächle und meine Wangen eine sanfte Schamesröte packt.

 

 

"Du bist verliebt."

 

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[Inu no Kami- Musume]

 

 

Die große Kami des Westens spitzte ihre Ohren, erhob sich von ihrem Thron und sprang von ihrem Schloss im Himmel auf die Erde herab.

 

 

Ein leises trommeln in der Ferne, erfüllte die aufkeimende Nacht mit leichten Tönen, während das heilige Wasser die Erde des Tempels segnete und der Boden zusätzlich mit Salz vom letzten Yoki eines eher schwachen Dämons der den Tempel angegriffen hatte gereinigt wurde.

Der Instrumente schöner Klang und das Fest der Kirschblüten, trieben die Kami instinktiv jenen Tages nahe an den Tempel heran, der eingebettet am Fuß des Fuji lag.

Normalerweise mied die Göttin solche Orte, suchte vielmehr wenn überhaupt, die Gesellschaft von Kreaturen die höher in der Evolution der Nahrungskette standen.

Doch ihr Herz das dieser Tage stets den frischen Geruch von Frühling in der Nase hatte, fühlte sich einsam.

Der Geruch der Kirschblüten und die Monate des Hanami die langsam in den Herbst krochen, erinnerten sie stets an ihre Tochter und das verschlimmerte allen Schmerz.

 
 

Ihr einsamer Gefährte waberte zustimmend eine Zeit lang in ihrer Brust hin und her, erwachte aber unter der schönen Musik aus dem klirrenden Frost des Winters, der in ihr vereinsamt wachte und beinahe vergeblich auf Frühling gehofft hatte.

 

 

Yukina zog die Augenbraue ein Stück zu hoch, um sie höfisch beherrscht nennen zu können, als der rituelle Weihrauch gleich zu mehreren entzündet wurde und ihre Olfaktorik in deutliche Nöte stieß.

 
 

Natürlich musste ausgerechnet jetzt ein rascheln aus der Ferne erfolgen dem sie nicht in gewohnter Weise nachgehen konnte und sie fragte sich, ein wenig verärgert, welcher niedere Glücks-Kami ihr heute nicht hold gesonnen war.

Drehen tat die stolze Kami sich aufgrund der neuen Umstände nicht.

Und niemand hätte jemals eine körperliche Regung an ihr gesehen, wenn es nicht Not tat. Ihre Erhabenheit verbat ihr das geringste Anzeichen von Unbehagen aufgrund von Gefahr verfrüht auszudrücken.

Jeglich ihr Yoki begann im Wind zu tanzen. Das war jedoch für gewöhnliche menschliche Augen und selbst für die meisten magisch begabten Priester unsichtbar wenn sie es wollte. Ihre dämonische Energie setzte sich in Bewegung und nahm ihr die körperlichen Mühen ab.

Doch die Entdeckung einer nennenswerten Stärke blieb weiterhin aus, -ganz wie sie es vermutet hatte- als sie auf diese Weise die Umgebung erforschte. 

Schwaches Getier... war der letzte Gedanke den sie an diese Gegebenheit noch verschwendete, bevor sie den Vorfall einfach vergaß.

 
 

So hörte sie dann das Lied zu Ende an, welches von erblühenden Kirschblüten handelte*. Und die Kami selbst blühte selbst mit jedem weiteren Worte auf.

 
 

Sie lächelte, fand Trost und Stärke in dem Gedanken das ihre Tochter als Mikokami neben ihr selbst, hier verehrt und besungen wurde. 

Impulsartig sah sie an das große Wandgemälde im Hofe als eine besonders hohe Note ihren Geist stimulierte.

Da war sie -Sakura- gebannt auf eine Leinwand.

Weiß, wuschelig, gott-gleich und das majestätisch Entrückte lagen in jedem Pinselstrich der jungen Hundeform...~

 
 

Ein Seufzer ohne Klang enthuschte Yukina hell und wurde eins mit der Luft als die Verehrung der Menschen noch zunahm und sie begannen zu tanzen.

Die Kami wurde mit jeder Bewegung die sie sah merklich ruhiger, weil ihr soeben etwas bewusst geworden war.

Sie hatte noch Hoffnung...

Und diese tanzende Hingabe vor ihren Augen war der Schlüssel dazu!

Solange die Menschen Sakura nicht vergaßen und sie mit freudigen Herzen verehrten, würde es sicher auch einen Weg zurück für Sakura geben.

Einen Weg zurück an die Seite ihrer Familie...

Zurück in diese Welt...

Doch das war eine Prüfung, die ihre Tochter allein bestehen musste... ´So war das nun mal... die Gesetze des Himmels und der Erde ließen sich nicht so einfach umschreiben´ dachte die große Kami mit einem Hauch von Wehmut in der Aura.
 

 

Dann frischte das Lied auf!

Die lieblichen Noten, gepaart mit Instrument, schwängerten mit fortschreitendem Stück vermehrt die Umgebung mit süßen Tonspuren wie musikalische Pfoten.

Der Zauber des langsamen Liedes gab Yukinas Yoki in dem Moment frei, als es endete und der letzte Klang die Luft küsste. Doch ihr Wesen war von den Menschen befriedet worden. 

 
 

Die dunkle Energie die zuvor noch tief in ihrem Innern gelauert hatte und üblicherweise die Welt rügte, gab unter sanften Klängen nach und wandelte sich.

Ihr Yoki zerstob fein, nach oberhalb, in den Abendhimmel und rief tausend Sternschnuppen aus dem Schatten der Nacht, die die Menschen die draußen waren, nur zu gerne überrascht bestaunten.

Die Göttin wusste um den Glauben der Menschen, der mit dieser Naturerscheinung die sie beschworen hatte, einherging.

Wissend und mit leichtem Spott fuhren ihre goldenen Opale über die Gestalten der Menschen, die die Augen schlossen und die Hände falteten.

Sie beteten und wünschten nun.

Die hohe Kami hielt dies Verhalten im höchsten Maße für töricht.

Sie selbst glaubte wie es sich gehörte, an rohe Kraft und magische Macht. Und dennoch schenkte sie den andersartigen Wesen gleichwohl einen Augenblick des Friedens, ebenso wie diese es zuvor mit ihr getan hatten.

 

 

Die Inu no Kami genoss als das Schauspiel beendet war, noch einen Moment den Frieden der Weile, doch dann zog sie sich wieder in ihren Wald zurück.

Zwar stand sie Abseits im Schutze einer großen Baummulde und ward so ungesehen, aber wollte sie nicht riskieren von einem übermäßig neugierigen Thor doch noch entdeckt zu werden und so das Beisammensein der Menschen stören.

Das würde wahrscheinlich am Ende nur in Geschrei der Menschen ausarten wenn sie ihre Kami dann von Angesicht zu Angesicht sahen und darauf konnten des Kami-samas Gemüt und ihre empfindlichen Ohren gerne verzichten. Das wäre bei weitem einfach zu viel des Guten.

Dafür wären die Menschen nicht bereit und sie auch nicht.

Es gab Zeiten da hatten sie und die anderen hohen Wesen sich von Zeit zu Zeit dem Volk der Menschen gezeigt, doch das lag weit zurück und Begegnungen zwischen Kami und Mensch waren aufgrund verschiedener Umstände selten geworden.

 

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Vorbei an den alten Kiefern führte ihr Weg. Durch die rote Glut der Bergketten, hoch bis in die Ebenen wo der majestätische Frost beginnt und der Schnee als immer fällt und sich die Wolken stumm wie Schäfchen teilen, weit am Gipfel des Fuji vorbei.

 

 

Die Kami verwandelte sich in ihre weiße Tiergestalt und verschmolz fast bis zum letzten Haar mit den Schneewehen die nahe des Gipfels lugten. Als der Wind über ihr zunahm lief sie in den Strömen weiter nach oben und wusste ihre Pfoten hatten sie beinahe bis nach Hause getragen.

Der Sprung vom Gipfel des Berges in den Himmel hinein, erschien ihr heute besonders leicht.

Spielerisch trotzte sie der Schwerkraft und schnaubte zufrieden, als sie die Takamanohara mit einem gekonnten Satz erreichte und zu Hause auf ihrem Fell spürte.

 

 

Und nach diesem Ereignis, nach diesem Abend, war sie sich sicher!

Bokuseno hatte recht behalten. Die Zauberformel die diese und jene Welten verband -ja Geschichten einte- war kein bloßes Märchen! Sie war vom Satz zu ihrer einzigen Realität geworden! Die Kami konnte spüren wie die Magie der Welt erneut zugenommen hatte und murmelte selbst auch:

 
 

"Ima wa mukashi" oder Once upon a time und gab dem Kapitel so den letzten Schliff.~

 

 

Kurz nachdem die Göttin die Mär ausgesprochen hatte, spürte sie einen tröstenden Sog der von Bokuseno herrührte. Die Rinde des Baumes gewann mit jedem geschriebenen Wort an Kraft und wuchs. Sie legte sich auf den Grund des Kapitels und floss über die Silben wie eine dicke Haut.

Das Spektakel endete erst, als die Geschichte sicher umfangen war und unversehrt im Herzen des Waldes -auf seiner Rinde- schlug und die Billigung der Kami als Krone auf dem Haupt trug.

 

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[Inu no Kami- Musume]


Nachwort zu diesem Kapitel:
*Sakura Mankai der Titel des Liedes bedeutet ´Kirschblüten in voller Blüte´ :) Komplett anzeigen

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