Zum Inhalt der Seite

Feel the Love you can't live without

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

The next Generation

Vegeta war gerade dabei sich seine Schärpe wieder um den Hals zu legen, als er innehielt und zur Balkontür starrte. Goku stoppte ebenfalls dabei sich seinen blauen Gürtel um seine Taille zu binden.
 

„Trunks kommt…und…ist das…Gotens Aura?“, fragte der stolze Prinz, ohne die Tür aus den Augen zu lassen.

„Jap.“, bestätigte Goku und zog seinen Gürtel zu.

„Scheiße!“, fluchte Vegeta, hechtete zum Bett zurück und begann hektisch die Laken zu richten. „JETZT HILF MIR GEFÄLLIGST!“

Der Größere lief schnell auf die andere Seite und half seinem Liebsten das Leintuch glatt zu streichen und die Bettwäsche wieder ordentlich darauf zu positionieren. Erleichtert wischte sich Vegeta über die Stirn, als das Bett wieder so halbwegs in Ordnung aussah und dann landeten Trunks und Goten auch schon auf dem Balkon, weil sie Licht aus der Glastüre scheinen sahen.
 

„Sie sind da.“, stellte Goku fest und ging zur Tür, drehte sich dort noch einmal zu Vegeta um und fragte mit einem Lächeln im Gesicht: „Bist du bereit?“

„Ja. NEIN! Warte.“ Der stolze Prinz schloss seine Augen und atmete tief durch. Sein Herz schlug aufgeregt in seiner Brust. Gleich würde er seinem Sohn begegnen. Seinem Sohn, der…älter war als er selbst…

Er öffnete seine Augen wieder, sein Blick wurde stur, seine Körperhaltung stolz und erhobenen Hauptes schritt er an seinem Artgenossen vorbei und öffnete die Balkontür. Goku trat grinsend hinter ihm nach draußen und begrüßte die beiden Halb-Saiyajins mit einem fröhlichen „Hi!“

Goten begann zu lächeln als er seinen Vater sah, blieb jedoch hinter Trunks stehen als sein Blick zurück auf Vegeta fiel, der ihn mit einem neugierigen Ausdruck in den Augen ansah.
 

„…Papa.“ Trunks lächelte und gleichzeitig stiegen ihm Tränen in die Augen. So lange hatte er nicht mehr in die wachen Augen seines Vaters blicken können. Es war ein unbeschreibliches Gefühl und gleichzeitig überwältigte es ihn schon fast, als er Goku neben Vegeta stehen sah, der einfach nur überglücklich lächelte. Wie das wohl für seinen Ziehvater sein musste, endlich, nach so vielen Jahren wieder seine große Liebe bei sich zu haben…
 

Vegeta stand wie angewurzelt da. Sein Blick wanderte über die Gestalt seines Sohnes. Er hatte sich deutlich verändert seit er ihn das letzte Mal gesehen hatte. Seine Haare waren weiß, er trug eine Brille und sein Körperbau war…breiter. Muskulöser als mit achtzehn Jahren. Falten waren um seine Augen und an seiner Stirn erkennbar. Er war definitiv in Würde gealtert…

„Trunks.“, ertönte schließlich die Stimme des Prinzen und durchbrach die kurzzeitig entstandene Stille. „Siehst…gut aus.“, fügte Vegeta leise hinzu.

Der Junge, oder wohl ältere Mann, wischte sich schnell eine Träne unter seiner Brille aus den Augen und ein freudiges Lächeln huschte über sein Gesicht. „D..Danke. Du…siehst aus wie…immer.“
 

Goku und Goten warfen sich etwas amüsierte Blicke zu, da die Begrüßung der beiden ziemlich steif wirkte. Gleichzeitig stupsten sie ihren jeweiligen Partner ein Stück nach vorne und sofort ernteten die beide einen stechenden Blick. Als sich Vegeta und Trunks wieder ansahen, schossen erneut Tränen in die Augen des Halb-Saiyajins und er stürzte nur noch nach vorne und fiel Vegeta um den Hals. „Pa..Papa…!“

Sichtlich überrumpelt legte der stolze Prinz zögerlich eine Hand auf den Rücken seines Sohnes, schloss jedoch schon nach kurzer Zeit seine Augen und legte auch seinen anderen Arm um ihn. Goku konnte nicht aufhören zu grinsen. Dieses Wiedersehen…es war so wundervoll, dass sein Herzen fast weh tat…
 

Als Vegeta seine Augen wieder öffnete, fiel sein Blick direkt auf Goten, der erschrocken einen Schritt zurückwich. Schüchtern hob er seine Hand und grinste unschuldig. „Hi.“ Wie sein Vater…auch wenn seine Haare nicht mehr dieselbe Form wie Kakarotts hatten und er auch kleiner als er zu sein schien. Sein Gesicht ähnelte aber definitiv dem seines Vaters. Vegeta löste sich von Trunks, während Goku an ihnen vorbeischritt und sich neben seinen Sohn stellte. Er legte seinen Arm um ihn und sah wieder zu Trunks und Vegeta. „Alles klar, Son Goten?“, flüsterte er ihm zu, der stotternd antworte, weil sich der Blick des Prinzen wieder neugierig auf ihn gerichtet hatte: „K..klar. I..Immer.“

Vegeta verschränkte seine Arme vor der Brust und wandte sich wieder seinem Sohn zu. „Also…du wohnst jetzt in unserem Haus in den Bergen?“

„Ja.“

„Warum nicht in der Capsule Coorperation?“

„Naja…da wohnen…also…Bra und Shanks teilen sie sich.“

„…verstehe.“ Sein Blick huschte wieder zu Son Goten. „Und…ihr Zwei seid wohl immer noch die besten Freunde, was?“

Sofort schossen Gotens Augen nervös zu Trunks.

„Also…ja…ja sind wir.“, antwortete Trunks schnell und als Vegeta wieder zu ihm sah, lag dessen Blick ebenfalls nervös auf Goten. Der Prinz kniff seine Augen misstrauisch zusammen. Er sah wieder zu Goten und Goku, die beide Trunks anstarrten. Dann sah Vegeta wieder zu seinem Sohn zurück.

„Was ist denn?“, wollte er wissen. Was zum Teufel hatte er denn gesagt, dass sie sich alle so seltsame Blicke zuwarfen?

„Also…“, mischte sich Goku ein. „…wollen wir nicht erst Mal reingehen und…was essen? Ich hab zwei Jahre keinen Bissen mehr gemacht.“

„Gute Idee, Dad.“, stimmte Goten sogleich zu.

„Okay, dann zauber ich uns was.“, meinte Trunks schnell.
 

„Stopp.“
 

Alle hielten auf ihrem Weg zur Balkontür inne und sahen zu Vegeta. „Was denn? Hast du keinen Hunger, Papa?“

Die Augen des Prinzen verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Erstens…brauchen ein Gott der Zerstörung und sein Wächter kein Essen und zweitens…“ Und dabei wandte er sich Goku zu. „…wie oft noch? Ich bin nicht bescheuert! Was soll euer komisches Getue?!“

Bei diesem wütenden Tonfall sprang Goten sofort hinter seinen Vater und lugte ängstlich hinter ihm hervor. Goku warf Trunks einen flüchtigen Blick zu, der Vegeta jedoch nicht entging.

„Was war das denn jetzt, Kakarott?!“

„Mh? Was meinst du?“

„Dieser Blick.“

„Welcher Blick denn?“

Vegeta trommelte mit seinen Fingern ungeduldig auf seinen Oberarm. „Der zwischen dir und Trunks!“

„Ähm…naja, es ist nur…Trunks?“ Goku sah den Halb-Saiyajin fragend an, der jedoch nur unsicher mit den Schultern zuckte. Irgendwann würden sie es Vegeta ja ohnehin sagen müssen, oder nicht?

„Also, Papa…du hast gefragt, ob Goten und ich immer noch die besten Freunde sind…“

„Und?!“

„Goten wohnt auch hier.“

„UND?!“

Nun warf Trunks seinem Ziehvater einen fast hilfesuchenden Blick zu.

„Naja…Trunks und Goten wohnen gemeinsam hier.“, versuchte es nun Goku vorsichtig.

„Und weiter?!“

„Va…Vater.“

Vegeta sah mit finsterem Blick wieder zu seinem Sohn. „Ja?!“

Doch bevor Trunks weiterreden konnte, mischte sich Goten kleinlaut hinter dem schützenden Rücken seines Vaters ein: „Sollen…sollen wir dich nicht mit…mit Vegeta allein lassen, Trunks?“

„Nein! Du wirst jetzt schön hierbleiben, Son Goten!“, erwiderte Vegetas Sohn sofort streng.

„Okay, das reicht! WAS IST HIER LOS?!“, rief der stolze Prinz dazwischen.

„Okay…okay…“ Trunks atmete tief durch. „…also…“ Er sah erneut hilfesuchend zu Goku.

„Vegeta…was die beiden dir sagen wollen…“

„Was wollen sie mir sagen?!“, zischte Vegeta aufgebracht.

„…sie sind mehr als Freunde.“ „Wir sind zusammen, Dad. Ein…Paar.“, fügte Trunks noch hinzu.
 

Vegetas Augen wurden immer größer. „W…was?“

Er sah wieder zu Goku, hinter dem sich Goten nun gänzlich versteckt hatte. Eine sehr unangenehme Stille trat zwischen ihnen ein, in denen der Prinz immer wieder zwischen ihnen hin und herblickte und sein Verstand das gerade Erfahrene zu verarbeiten versuchte.
 

Nach und nach verengten sich seine Augen zu schmalen Schlitzen als Goten nach einer Weile hinter Gokus Schulter hervorlugte und nervös schluckte. Ihre Blicke trafen sich und der eigentlich ältere Mann versteckte sich wieder wie ein kleines Kind hinter seinem Vater. Stumm setzte sich Vegeta in Bewegung und blieb dicht vor Goku stehen.

„Oho…Va…Vater!“ Trunks eilte schnell zu ihnen. „Papa. Sag…sag doch was…DAD!“

„…Goten.“ Stille. „SON GOTEN.“

„J…ja?“, kam es leise hinter Goku.

„Kakarott. Zur Seite.“

„Ähm…Vegeta…ganz ruhig, okay?“

„ZUR SEITE HAB ICH GESAGT!“ Ohne, dass Vegeta das bewusst tat, blitzte seine schwarze Götteraura auf und Goku trat mit leerem Blick und kommentarlos einen Schritt zur Seite. Dahinter kam ein nervös lächelnder Goten zum Vorschein, der immer weiter zurückwich.

„Ich…ich hab’s euch ja gesagt! Er…er wird mich töten!“, rief er panisch Trunks und Goku zu, während Vegeta einen Schritt auf ihn zumachte. Goku sah teilnahmslos auf den Boden und Trunks lief schnell zwischen Goten und seinen Vater. Hob beschwichtigend seine Hände. „Vater, bitte, lass ihn in Ruhe, okay?!“

„Aus dem Weg, Sohn.“

„N…Nein!“

Doch plötzlich verschwand Vegeta vor Trunks‘ Augen und tauchte direkt vor Goten auf, packte ihn am Kragen und zog sein Gesicht nah an seines heran. Seine Augen funkelten gefährlich. „Du…wagst es…MEINEN Sohn anzufassen?“ Goten röchelte als Vegetas Griff fester wurde.

Trunks fuhr herum. „PAPA! Lass ihn sofort los!“ Er zog an den Schultern seines Vaters, doch schaffte es nicht, ihn auch nur einen Millimeter von Goten wegzuziehen, der bereits rot anlief und sich panisch von Vegeta wegzudrücken versuchte.
 

„Hör auf, Dad! Er…Er ist der Vater deiner Enkelin!“
 

Wie vom Blitz getroffen öffneten sich Vegetas Finger und Goten wich bis zum Geländer hinter sich zurück.
 

Enkelin…Enkelin…Goten…Vater…seiner…seiner Enkelin…Trunks und Goten…Enkelin…SEINE Enkelin? Wie…was? WIE?, arbeitete es im Kopf des Prinzen auf Hochtouren, während er mit weit aufgerissenen Augen einfach nur geradeaus starrte.
 

Plötzlich schüttelte sich Goku und sein Verstand fuhr zurück in seinen Körper. Er blinzelte verwirrt, wusste gerade nicht, was passiert war und wandte sich schnell zu den Dreien. Trunks wachelte langsam mit seiner Hand vor Vegetas Gesicht auf und ab, der immer noch völlig erstarrt dastand.

„Papa?“ - „Vegeta?“, kam es von Trunks und Goku, der an die andere Seite des Prinzen geeilt war.

„Ka…Ka…Kakarott…“

„Ja?“, fragte Goku besorgt und legte seine Hand auf Vegetas Rücken, der jedoch blitzschnell herumfuhr und nun seinen Artgenossen am Kragen packte und zu sich nach unten zog. „Ich…ICH BIN OPA?!“, schrie er ihm ins Gesicht.

Mit zusammengekniffenen Augen antwortete Goku: „Ja. Ja bist du.“

„Aber…wie?“ Er ließ von Kakarott ab und wandte sich seinem Sohn zu. „WIE? Goten ist…ein Kerl und du…doch auch…“

„Verdammt Trunks!“, rief Goten wütend. „Musstest du das JETZT SCHON rausposaunen?!“

„Sorry. Ist mir RAUSGERUTSCHT.“

„Na prima. Ich hab doch gesagt, dass es mir leid getan hat, dass es mir vor Shanks rausgerutscht ist!“

„Ich hab mich doch auch grad dafür entschuldigt, oder?!“, keifte Trunks zurück.

„Du…! Du bist doch einfach IMMER NOCH sauer wegen Bra, hab ich recht?!“

„Bin ich nicht!“ „WOHL!“ „NEIHEEIN!!“ „DOOOOCH!“
 

„HALTET DIE KLAPPE!“, schrie Vegeta dazwischen und beendete damit das Gekeife zwischen den beiden Halb-Saiyajins.
 

Er verschränkte seine Arme wieder vor seiner Brust und blickte zu Goku. „Ich will eine Erklärung und zwar sofort.“

„Ähm…“ Der größere Saiyajin kratze sich kurz an seinem Kopf und begann schließlich zu erzählen: „…naja, Goten ist der Vater von Gona. Und Gona…ist deine Enkelin. Alsooo…“

Es ratterte schon wieder in Vegetas Kopf auf Hochtouren. Wie sollte das gehen? Goten war Kakarotts Sohn. Trunks ein Kerl. Aber…hatten die beiden da nicht grad irgendwas mit Bra gesagt…? Plötzlich weiteten sich Vegetas Augen.
 

„Nein…NEIN!“ Er fuhr herum, bis sein Blick auf Goten fiel. „Du hast meine…DU HAST MEINE TOCHTER ANGEPACKT?! Ich….! ICH BRING DICH UM!!!!“

Vegeta wollte sich sofort auf Goten stürzen, doch Goku packte ihn schnell unter den Achseln und hielt den strampelten, fauchenden Prinzen zurück. Zog ihn unter größter Anstrengung Stück für Stück zurück.

„Mach…mach dich…vom ACKER, Goten!“, rief Goku seinem Sohn angestrengt entgegen, während sich Vegeta losgerissen hatte, wieder auf Goten zugerast kam und sich Goku prompt von hinten auf ihn warf und ihn zu Boden drückte. Goten, mit panisch aufgerissenen Augen, hob schnellstens ab und zischte so schnell er konnte in die dunkle Nacht davon.
 

Trunks blickte seinem Gefährten hinterher und wusste genau, dass er das würde zehnmal wieder gutmachen müssen, dass er ihn einfach so seinem Vater zum Fraß vorgeworfen hatte. Aber Goten hatte recht. Die Tatsache, dass er damals, obwohl sie beide bereits etwas am Laufen gehabt hatten, einfach mit seiner Schwester ins Bett gesprungen war, nagte bis heute an ihm. Auch wenn Goten immer beteuert hatte, dass er einfach Panik gehabt hatte als ihm klar geworden war, dass er Trunks liebte und Bra, gerade einmal volljährig, einfach da und in ihn verliebt gewesen war…dass es eben nicht nur diese heimlichen, so unfassbar heißen Küsse zwischen ihm und Trunks gewesen waren, sondern einfach mehr gewesen war…
 

Ein kurzes Lächeln huschte über Trunks‘ Lippen als er sich daran zurückerinnerte, wurde aber gleich wieder aus seinen Gedanken gerissen als sich sein Vater zurück auf seine Beine gekämpft hatte und Stille eintrat. Wenn Vegeta jetzt auch noch erfahren würde, dass Trunks es gewesen war, der Goten irgendwann dazu gebracht hatte, Bra, die schon beim ersten Mal mit Goten schwanger geworden war, sitzen zu lassen, würde Vegeta wohl mit Sicherheit auch auf ihn losgehen…
 

Der stolze Prinz atmete tief durch. „Okay…ich…bin ruhig.“

Goku musterte ihn misstrauisch, während Vegeta die Situation noch einmal laut zu analysieren begann: „Trunks und Goten sind ein Paar. Goten hat aber meine Tochter geschwängert und…ich habe eine Enkelin namens…wie war der?“

„Gona.“

„Na prima. Klingt wie einer aus deiner Familie, Kakarott.“

„Naja…sie ist ja auch…meine Enkelin.“

Vegetas Kinn klappte nach unten. Das…das war ihm bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar gewesen. Kakarott und seine Söhne…Kakarotts Sohn und seine Tochter…eine…eine gemeinsame Enkelin…
 

„Gona ist auch schon selbst Mutter. Sie hat eine Tochter namens Sona.“, meinte Trunks auch noch. Jetzt war es ohnehin schon egal, seinem Vater noch mehr zu offenbaren, oder?

„Ern...Ernsthaft? Gona und Sona?!“

„…jap.“, bestätigte Goku.

Erneut atmete Vegeta tief durch, riss jedoch seine Augen wieder auf, als Trunks noch hinzufügte: „Also…Papa…herzlichen Glückwunsch. Du bist bereits Urgroßvater.“
 

„VEGETA!“, rief Goku. Der Prinz war einfach nach hinten weggekippt…

____________________________
 

Goku wischte sich über seine Stirn als er zu Trunks in die Küche kam. „Hab ihn hingelegt.“

„Oh man…das war wohl alles andere als…es ihm schonend beibringen, was?“

„Jap. Obwohl…keine Ahnung, ob er das anders besser verkraftet hätte.“, meinte Goku seufzend.

„War wie ein Pflaster abreißen, oder?“

Lächelnd legte der Größere dem Halb-Saiyajin seine Hand auf die Schulter und setzte sich danach zu ihm an den Tisch. „Ja, schon. Hoffe, dass er den Rest besser aufnimmt. Obwohl Tom mir jetzt schon leidtut.“

„Ach Bra’s Mann ist taff. Der übersteht das schon. Shanks weiß übrigens schon, dass Papa wach ist. Goten konnte seine Klappe nicht halten.“

„Dann wird Bra es auch schon wissen.“

„Mhm…“ Trunks blickte die Tasse zwischen seinen Händen mit finsterem Blick an.

„…redet sie immer noch nicht mit dir?“, wollte Goku wissen, der Trunks‘ Blick über all die Jahre einfach zu deuten wusste.

„Nein, tut sie nicht.“

„Also immer noch dieses fürchterliche Schweigen, wenn ihr euch auf ner Feier begegnet?“

„Ja…“

„Das ist echt schade, Trunks. Ihr solltet euch endlich vertragen. Sie ist doch glücklich mit Tom. Immerhin haben sie drei Kinder miteinander. Ihr solltet das Kriegsbeil wegen Son Goten endlich begraben. Das ist immerhin Jahrzehnte her.“

„Er war eben ihre erste, große Liebe. Und…du weißt doch, dass ich es schon hunderte Male versucht hab.“

„Bra ist Bulma zwar in vielerlei Hinsicht ziemlich ähnlich, aber was das Verzeihen betrifft…“ Goku seufzte. „…na wenigstens reden du und Shanks miteinander.“

„Ach, weißt du, Son Goku, so richtig mag er mich auch nicht, glaub ich,.“

„Er und Bra waren eben schon immer ein Herz und eine Seele. Klar, dass sie auf ihn abfärbt. Aber er verhält sich wenigstens halbwegs normal dir gegenüber.“

„Mhm…“

Goku lehnte sich seufzend zurück und verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf. „Oh man…du und Goten hattet es echt nicht leicht…“

„Aber immerhin warst du immer für uns da, Son Goku…“

Sie lächelten sich liebevoll an. Wie ein Vater und sein Sohn…
 

„…und Son Goten bleibt heute in der Schule?“, fragte der Vollblut-Saiyajin schließlich, nachdem sie einfach nur eine Weile friedlich nebeneinander gesessen hatten.

„Ich glaub nicht, dass er sich nochmal hierher traut. Schätze…ich sollte mich bei ihm entschuldigen, oder? Ich hab ihm Vater da echt zum Fraß vorgeworfen…“

„Keine schlechte Idee.“

Trunks erhob sich seufzend. „Also gut…dann…kriech ich mal zu Kreuze. Was wirst du machen?“

Goku warf einen Blick auf die Küchenuhr. „Naja…dein Vater schläft, also…ich schätze ich werd einfach fernsehen.“

Der Halb-Saiyajin legte seinem Ziehvater die Hand auf die Schulter und drückte aufmunternd zu. „Keine Sorge…ich bin mir sicher, er wacht diesmal auf.“

„Mhm…wir werden sehen…“

____________________________
 

Als Vegeta am nächsten Morgen wieder erwachte, starrte er die weiße Decke über sich ziemlich lange an. Er war alleine, spürte aber, dass Goku in der Nähe war und Trunks und Goten in der Schule der Saiyajins. So richtig wollte sich sein Körper nicht von der weichen Matratze unter ihm erheben. Er war Großvater. Vielleicht kamen Großväter ja auch einfach nicht richtig aus dem Bett. Vegeta schüttelte seinen Kopf bei diesem Gedanken und richtete sich schließlich auf. Er hatte gestern keinen Ton mehr von sich gegeben, Kakarott hatte ihn einfach nur in eines der Zimmer gebracht und aufs Bett gelegt. Er war lange bei ihm sitzen geblieben, doch Vegeta hatte ihm einfach den Rücken zugedreht und die Wand vor sich angestarrt bis Goku irgendwann seufzend das Zimmer verlassen hatte.

Scheinbar war er auch nicht mehr zurückgekehrt, stellte Vegeta fest als er sich sitzend im Zimmer umgesehen hatte. Da waren weder Klamotten von ihm, noch wirkte die zweite Seite des Bettes berührt. Trunks und Goten…Goten und Bra…Enkelin…Urenkelin, schoss es dem Prinzen wieder durch den Kopf. Sein Blick wurde finster. Verdammt, wieso hatte Kakarott ihn darauf nicht vorbereitet?!
 

Wütend stand er auf. Da er immer noch angezogen war, verließ er das Zimmer und machte sich auf die Suche nach seinem Wächter, doch er blieb mitten im Gang stehen. Sein…Wächter…Bilder von letzter Nacht schossen ihm durch den Kopf. Da war Gokus Gesicht, dass plötzlich so teilnahmslos gewirkt hatte, nachdem er ihn angeschrien hatte, dass er ihm aus dem Weg gehen sollte. War…er das gewesen? Hatte er…Kakarott irgendwie manipuliert? Seltsam…

Er schüttelte diesen Gedanken jedoch schnell wieder ab und setzte seinen Weg fort, bis er den Jüngeren, das hieß…eigentlich war er ja jetzt der Ältere…im Wohnzimmer, ausgebreitet auf dem Sofa liegend, fand.
 

„Kakarott?“

Goku schreckte hoch. „Vegeta! Du…du bist wach!“

„Natürlich bin ich wach. Es ist…“ Der Prinz unterbrach sich selbst. „Ja…ich bin wach. Wie lange…war es diesmal?“

„Mh…“ Goku sah auf die Uhr, die über der Tür hing. „…sieben Stunden.“

Vegeta atmete erleichtert durch, während sich der Ältere an der Sofalehne nach oben zog.

„Wie…wie geht’s dir denn?“

„…besser.“

„Waren ne Menge Infos gestern, was?“

Der stolze Prinz verschränkte sofort seine Arme vor der Brust. Sein grimmiger Blick wurde noch dunkler. „Ja.“ Er kam zu seinem Artgenossen und ließ sich neben ihm auf dem Sofa nieder, der sofort seinen Arm um Vegeta schlingen wollte, doch dieser zuckte zurück.

„Was ist denn?“, fragte Goku, der sichtlich enttäuscht seinen Arm zurückzog.

„…was noch, Kakarott? Was…muss ich noch wissen?“

„Ähm…naja…was…was willst du denn wissen?“

„Alles, verdammt. Oder glaubst du, ich bin scharf darauf, jedes Mal aus allen Wolken zu kippen?!“

„Mmh……ist wohl besser, ich erzähl’s dir einfach, bevor du…naja…du weißt schon.“

„Bevor ich wieder ausraste?!“

„Ja…“, bestätigte Goku leise, grinste aber. „Also schön.“ Er zog sein rechtes Bein aufs Sofa und wandte seinen Oberkörper Vegeta zu, der sich mit verschränkten Armen zurücklehnte. Doch bevor der Größere zu erzählen begann, strich er sanft über die Wange seines Geliebten bis Vegeta ihm sein Gesicht zuwandte und sie sich eine Weile einfach nur tief in die Augen sahen.
 

Schließlich fragte Goku noch einmal nach: „…bist du sicher, dass…du es von mir hören willst und nicht…von deinen Kindern?“

Vegeta senkte seinen Blick und überlegte. Er wollte wissen was er noch verpasst hatte. Er wollte wissen worauf er sich einstellen musste, wenn er…gerade wenn er Bra und Shanks begegnen würde, die er zuletzt gesehen hatte, als sie kleine Kinder waren…er wollte vor ihnen nicht…zusammen brechen wie vor Trunks…wie er auch vor Goku bereits zusammen gebrochen war…
 

„Ja…ich bin mir sicher. Ich will es wissen.“ Wenn, dann wollte er vor Kakarott zusammenklappen. Vor seinem Leben…vor dem Einzigen, der ihn würde auffangen können…wie er es schon immer getan hatte…
 

Er sah wieder zu seinem Leben auf. „Erzähl es mir…ich will es von…DIR…hören…“

Ein Lächeln huschte über Gokus Gesicht. Er packte Vegeta nur noch und zog ihn in einen liebevollen und kurzen Kuss. Nachdem sie sich noch einmal tief in die Augen geblickt hatten, platzierte der Jüngere seinen Kopf wieder auf der Sofalehne und schloss seine Augen, zog seine Arme enger um seinen Körper. „…leg los, Kakarott…“
 

Vegeta erfuhr die Geschichte von Goten, Bra und Trunks, wie es dazu gekommen war, dass Goten seine Tochter geschwängert hatte und wie schwer es Trunks und Gokus Jüngster anfangs gehabt hatten. Auch, dass Bra es ihrem älteren Bruder nie verziehen hatte, dass er ihr Goten ausgespannt hatte, was Vegeta nur ungläubig seinen Kopf schütteln ließ. Was für ein Drama, das er da verpasst hatte…

Danach erzählte Goku von Bra’s weiterem Leben. Sie war eine wirklich kluge Frau geworden, war in Bulmas Fußstapfen getreten und hatte eines Tages die Leitung der Capsule Corp. übernommen. Während ihrer Forschungen hatte sie einen unglaublich begabten Ingenieur für Weltraumtechnik kennengelernt, Tom, in den sie sich unsterblich verliebt hatte und der diese Liebe auch ungebrochen bis heute erwiderte. Sie heirateten nach ein einigen Jahren und bekamen drei wundervolle Kinder.
 

Ihren ersten Sohn tauften sie Vegan, weil Bra unbedingt einen Namen für ihn wollte, der dem ihres Vaters ein wenig ähnelte. Die Tochter, die sie danach bekommen hatten, hatten sie nach Bulma benannt, da sie ein Jahr zuvor verstorben war und Bra doch sehr an ihrer Mutter gehangen hatte. Ihren jüngsten Sohn nannten sie schließlich Lentius, nach Toms Urgroßvater. Damit hatte Bra mit ihrem Mann drei Kinder bekommen, womit es bei ihnen wie bei Vegeta und Bulma gewesen war mit deren drei Kindern, rechnete man Gona, die Tochter, die Bra mit Goten hatte, nicht mit ein...

Schließlich berichtete Goku dem Prinzen noch, dass Vegan, Bra’s ältester Sohn, ebenfalls bereits einen Sohn bekommen hatte.
 

„Und…wie heißt er?“, wollte Vegeta wissen, sichtlich mit der Tatsache kämpfend, dass er neben Sona noch einen Urenkel besaß.

„Ähm…“

Der stolze Prinz wandte Goku sein Gesicht zu. „Was denn?“

„Naja…“ Goku schluckte nervös.

„Spuck’s aus, Kakarott.“

„Er heißt wie ich.“

Der stolze Prinz blickte drein, als hätte Goku ihm gerade eine verpasst „Wie bitte? Son Goku oder was?!“

„Nein. Kakarott. Sie haben ihn Kakarott getauft.“

„…Vegan hat seinen Sohn…MEINEN Urenkel…wirklich nach DIR benannt?!“

Unschuldig lächelnd erwiderte Goku nur: „Ich…hab mich eben immer gut mit Vegan verstanden. Und immerhin ist es doch mein Saiyajin-Name, also…“

Der Prinz schloss sichtlich genervt seine Augen, fuhr sich mit seiner Hand übers Gesicht und blickte schließlich wieder geradeaus. „Schön. Freut mich.“, knurrte er vor sich hin. „Weiter.“
 

Da für Goku nun Trunks und Bra’s Geschichte mehr oder weniger erzählt war, denn, dass Trunks die Leitung der Saiyajin-Schule übernommen hatte, wusste Vegeta ja bereits, schwenkte er zu Shanks, Vegetas Jüngstem.

Er war zu einem unglaublich begnadeten Kämpfer herangewachsen. Schon als Kind war er immer hinter jeder Geschichte seines Vaters hergejagt, hatte Vegeta regelrecht vergöttert und war jeden Tag, wenn auch nur für ein paar Minuten, bei seinem schlafenden Vater gewesen. Er hatte Goku stundenlang zugehört, der ihm einfach alles, was es über Vegeta zu wissen gab, berichten sollte, was er schließlich auch über die Jahre getan hatte.

Schon als kleiner Junge hatte Shanks versucht seinem Vater nachzueifern. Wie Vegeta zu werden. Stark. Stolz. Und ja…er wurde auch ziemlich arrogant. Legte sich immer mit Goten an, der sehr lange dieselbe Frisur wie Goku hatte, bis Goten diese Rivalität so zum Hals herausgehangen hatte, dass er sich seine Haare abgeschnitten hatte.

Eines Tages hatte Shanks dann ein Mädchen in der Schule der Saiyajins kennengelernt, eine echte Kämpfernatur, der er regelrecht verfallen war und die ihn in jeder Hinsicht die Stirn bot. Sie hieß Lirana und war eine der wenigen Personen neben Goku, die Shanks in seine Schranken weisen konnte. Irgendwann hatte Shanks Lirana so um den Finger gewickelt, dass auch sie sich Hals über Kopf in ihn verliebte. Da Vegetas Jüngster aber seinem Vater nacheiferte, hatte er sie nie geheiratet.

Sie bekamen schließlich einen Sohn, den Shanks voller Stolz „Vegeta“ nannte…
 

Eigentlich wunderte es Goku ziemlich, dass Shanks bis jetzt noch nicht hier aufgetaucht war…womöglich lag es an der Aura der Götter, die Sterbliche, bis auf Piccolo, nicht wahrnehmen konnten.
 

Vegeta saß nach den bisherigen Schilderungen über seinen jüngsten Sohn lächelnd da und in seinen Augen funkelte der ganze Stolz eines Vaters, was Goku schließlich auch ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Egal wie einnehmend Shanksʼ Lächeln auch war, an Vegetas kam es einfach nicht heran. Das Lächeln des Prinzen kam ohnehin nur eher selten vor und dann war es einfach nur wunderschön. Schlicht und ergreifend einmalig.
 

„Er…sieht dir übrigens ziemlich ähnlich, Vegeta. Also…eigentlich ist er dir wie aus dem Gesicht geschnitten.“, erzählte Goku schließlich, nachdem er seinen Liebsten einfach nur eine ganze Weile angestarrt hatte. Nach diesem Satz allerdings senkte er seinen Blick. Er wusste nicht warum, aber dieser flüchtige Gedanke an Shanks, bei dem er sich gefragt hatte, ob er Vegeta nicht nur ähnlich sah, sondern sich auch so anfühlen würde, kreuzte wieder seinen Geist. Shanks war seinem Vater mit den Jahren aber auch so unfassbar ähnlich geworden…
 

„Kakarott?“

„W…was?“ Als Goku sein Gesicht wieder dem Prinzen zuwandte, blickte er ihm direkt in die Augen.

„Ich hab gefragt, ob ich noch was über Shanks wissen sollte?“

„Oh…ach ja, ja, nein, dass…dass war alles zu ihm.“, begann Goku etwas durcheinander zu stottern.

„Aha.“ Vegetas Blick wurde skeptisch. „Und wieso glaub ich dir das jetzt nicht?“

„W…was?“

„Hat Shanks noch ein Kind oder etwa sogar Vegeta Junior? Bin ich schon dreifacher Urgroßvater, oder was?“

„Nein. Nein…nein.“

Vegetas Augenbrauen zogen sich enger zusammen. „Was ist dann?“

„Da…da ist gar nichts. Wirklich nicht. Absolut nichts. Nein. Gar nichts. Wirklich…nicht.“

„Wenn du jetzt nochmal gesagt hättest, dass da nichts ist, hätte ich es dir beinahe abgekauft.“, erwiderte Vegeta sarkastisch, ein wenig amüsiert, weil Kakarott offenbar überlegte, ob das, was er versuchte zu verbergen, ihn wohl wieder aufregen könnte.

„Ähm…“ Goku konnte dem stechenden Blick des Prinzen nicht mehr standhalten. „…da…war nichts.“

Vegeta wurde hellhörig und stocherte sogleich nach: „…wie bitte? Was soll das heißen ‚da war nichts‘? Was war da?“

„Ni…nichts.“

„Kakarott.“

„…da war nichts…“, murmelte Goku nun in die entgegengesetzte Richtung.

„Kakarott!“

Der Ältere zuckte zusammen und wandte sein Gesicht langsam dem Prinzen zu. „Er…sieht dir einfach…ähnlich, okay?“
 

Was sollte das denn jetzt bedeuten? Vegeta versuchte angestrengt irgendwas in Kakarotts Gesichtszügen abzulesen, bis er sich endgültig sicher war, dass da definitiv etwas war, dass Goku vor ihm zu verbergen versuchte. Irgendwas stank hier doch bis zum Himmel.
 

„…hat er irgendwas angestellt?“

„Nein. Er…hat gar nichts getan.“
 

Goku senkte seinen Blick nach unten. Seine Augen blickten unruhig hin und her, als würde er angestrengt über etwas nachdenken. Während Vegeta den Größeren musterte, hallten dessen Worte noch einmal durch seinen Kopf.
 

‚Da…war nichts.‘ Wieso hatte Kakarott das so ausgedrückt? Warum hatte er nicht einfach gesagt, dass es da wirklich nichts mehr zu wissen gab?

‚Er…sieht dir einfach…ähnlich, okay?‘ Warum hatte Goku das extra erwähnt? Wo war das Problem, dass Shanks ihm ähnlich sah…?

‚Er…hat gar nichts getan.‘ Hatte dann jemand anderer etwas getan?
 

„Kakarott…?“
 

Goku blickte wieder auf. Warum war er nur so nervös? Er hatte Shanks doch nur einmal…angesehen und sich gefragt, ob…er Vegeta nicht nur ähnlich sah, sondern sich auch so anfühlen und…und…schmecken würde…aber es war doch nur ein Gedanke gewesen! Nichts weiter…oder? Und trotzdem…irgendetwas in ihm wollte nicht, dass auch nur irgendetwas zwischen ihnen stehen würde, schon gar nicht ein Geheimnis, dass doch eigentlich gar keines war. Es war ja nur…ein dummer Gedanke gewesen.

Goku schluckte den Kloß, der sich in seinem Hals gebildet hatte, hinunter. „Vegeta…es…es war nur…“, begann er schließlich etwas unruhig.

„…nur was, Kakarott?“, fragte der Jüngere dafür ungewöhnlich gelassen.

„…es war nur einmal, während einer Feier…ich hatte…also ich hatte einiges getrunken…und…Shanks…er sieht dir einfach so verdammt ähnlich…da…“

Langsam aber doch wurde auch der stolze Prinz nervös. Die Richtung, in die das ging, gefiel ihm ganz und gar nicht und er wusste nicht, ob er wirklich hören wollte, was Goku ihm da zu sagen versuchte.

„…da hatte ich so nen flüchtigen Gedanken.“

Die Unruhe in Vegeta verschwand schlagartig. Skeptisch hob er eine Augenbraue nach oben. „…du…hattest also einen Gedanken. Schön für dich. Und weiter?“

Goku senkte seinen Blick und flüstere leise: „…ich hab mich gefragt, ob sich Shanks wohl auch so anfühlen würde…wie du…“, und klang dabei unbewusst ziemlich schuldig.
 

Eine äußerst unangenehme Stille trat ein. Vorsichtig hob der große Saiyajin sein Gesicht wieder an und starrte auf das Profil des Prinzen, der sein Gesicht nach vorne gerichtet hatte und sichtlich über das eben Erfahrene nachzudenken schien.
 

„…Ve…Vegeta?“

„Du…hast dich also gefragt, ob Shanks…der mir ähnlich sieht…sich auch so anfühlt wie ich…“, wiederholte der Prinz langsam, bevor er sein Gesicht wieder zu ihm drehte. „…im Bett oder was?“

Unwillkürlich lief Goku rot an. „…j..ja. Ich meine nein! Nur…kei…keine Ahnung.“, gestand er kleinlaut, fügte aber schnell hinzu: „Es war aber nur ein ganz kurzer Gedanke! Nur flüchtig! Ich…war komplett betrunken…“
 

Nach einigen stillen Sekunden, die Vegeta den Größeren einfach nur mit einem undefinierbaren Ausdruck in den Augen angestarrt hatte, wandte er seinen Blick wieder ab, schloss seine Augen, atmete tief durch und lehnte seinen Kopf an die Sofalehne zurück. Als er seine Augen wieder öffnete, starrte er ausdruckslos an die Decke.

„Vegeta?“, sprach Goku ihn vorsichtig an.

„…es war nur ein Gedanke…?“, fragte der Prinz monoton, was Goku sichtlich irritierte. Warum…blieb er denn jetzt ruhig? Er hatte eigentlich schon damit gerechnet, dass Vegeta…laut werden, ihn anschreien würde, ob er komplett den Verstand verloren hätte…

„J...ja, es war nur ein Gedanke.“, antwortete der Größere schließlich leise und unsicher.

„Nur kurz?“, fragte Vegeta weiter.

„Ja.“

„Du hast dir also NUR überlegt, mit meinem Sohn ins Bett zu hüpfen?“

„Was? Nein! Nur…nur ob…also…ob er sich einfach anfühlt…wie du…“

„Wenn du mit ihm ins Bett steigst.“

„Nein, nicht so…ich…ich…“

„Für mich klingt das so, als hättest du dir kurz ausgemalt, mit ihm ins Bett zu steigen, um herauszufinden, ob es so ist, dass er mir nicht nur ähnlich sieht, sondern ob er mich im Bett ersetzen könnte.“

„Nein! Niemand…niemand könnte dich ersetzen, Vegeta!“

„…dann…hast du dich also gefragt…was, Kakarott? Ob sich seine Haut anfühlt wie meine? Seine Muskeln? Seine Haare? Hände?“

„…j…ja, so ungefähr…“

„Mit anderen Worten, du hast dich gefragt, wenn du ihn anfassen würdest und er dich…ob es sich gleich anfühlen würde.“

„J…ja?“, gab Goku nur noch unsicher von sich.

„Das ist genau dasselbe, Kakarott. Du hast dich gefragt, ob mit ihm zu schlafen dir die Möglichkeit geben würde, dir vorzustellen, dass sei ich, oder nicht?!“, wollte Vegeta nun mit Nachdruck in der Stimme wissen.

„Nein!“

Nun wandte Vegeta ihm doch wieder sein Gesicht zu. „Dann erklär’s mir. Was genau hast du dir ,gedacht‘?“
 

Stille trat ein, in der sie sich unentwegt in die Augen sahen. Eine furchtbar lange Zeit starrten sie sich einfach nur an…
 

„…du…“, begann Goku schließlich, „…warst einfach nicht da, Vegeta…und ich…“ Tränen bildeten sich in seinen Augen. „…ich hab dich so vermisst…“ Eine davon löste sich und rann seine Wange hinab. „Es war nur ein Gedanke…ich hab nur eine Sekunde daran gedacht…“ Auf seiner anderen Wange versuchte eine weitere Träne der rechten zu folgen. „…ob er mir das Gefühl geben könnte, du wärst bei mir…“
 

Weitere Tränen lösten sich von Gokus Augen und Vegeta beobachtete stumm eine davon bei ihrem Weg hinab. Kakarott hatte also tatsächlich daran gedacht, sich seinen Sohn zu nehmen, nur um einmal das Gefühl zu haben, Vegeta wäre wach…und würde seine Berührungen auch erwidern. Und jetzt saß er vor ihm, gestand ihm diesen einen Gedanken, den er angeblich ein einziges Mal in fünfzig Jahren gehabt hatte…und weinte sogar deswegen. Wegen eines Gedankens…
 

„Es…es tut mir leid…“ Goku wischte sich mit der flachen Hand einmal über seine rechte, dann über die linke Wange, während sich Vegeta aufrichtete. Er beugte sich nach vorne und stützte sich auf seinen Unterarmen ab. Starrte auf den Boden. In seinem Magen hatte sich ein flaues Gefühl breit gemacht. Ja. Ihm wurde einfach schlecht. Schnell schloss der Prinz seine Augen und atmete tief ein. So langsam wurde ihm bewusst, wie sehr Goku gelitten haben musste. Nach…nach ihrer Fusion war es ihm bereits klar gewesen, wie sehr sie einander wollten, brauchten und einfach bedingungslos liebten, wobei sie damals nicht gewusst hatten, was auf sie zukommen würde. Dass sie SO lange voneinander getrennt sein würden. Er selbst hatte immer nur die Ewigkeit vor Augen gehabt. Die Ewigkeit mit Kakarott. Seinem Leben. Er hatte sich nie ausgemalt, wie sie tatsächlich sein würde…

Und jetzt das?
 

Doch das Schlimmste war, dass Vegeta einfach nicht wusste ob er selbst treu geblieben wäre, wenn es Goku gewesen wäre, der ihn so lange alleine gelassen hätte. Er konnte es beim besten Willen nicht sagen. Und jetzt hatte er erfahren, dass Kakarott eine sexuelle Fantasie mit seinem Sohn gehabt hatte…seinem SOHN. Aber noch unfassbarer war, dass ihm schlecht war, weil er…ER ein schlechtes Gewissen hatte, dass er sein Leben einfach alleine, ihn schlicht und ergreifend mit allem im Stich gelassen hatte…
 

Er schloss seine Augen. Wie sollte er jetzt bloß damit…umgehen? Er wusste es einfach nicht…er wusste nicht, ob er wütend, angeekelt wegen seinem Sohn oder sonst etwas sein sollte…
 

„…Vegeta…sag…sag doch etwas…schrei mich an oder…von mir aus, schlag mich, nur…nur mach irgendwas…bi…bitte.“

„Zeig’s mir.“, schoss es aus dem Prinzen, ohne dass er das wirklich bewusst aussprach. Vegeta öffnete verwirrt seine Augen. Hatte er das gerade wirklich gesagt?

„W...was? Was soll ich dir denn zeigen?“

Der stolze Prinz stand auf und verschränkte seine Arme vor der Brust. Ja, warum eigentlich nicht. Vielleicht würde er dann endlich kapieren, was da wirklich abgegangen war. Wie ähnlich sein Sohn ihm tatsächlich sah. Vielleicht würde er dann endlich wissen, was er gerade fühlen sollte…
 

„…du…hast doch gesagt, ich kann mir alles über deinen Stab ansehen…“

Goku wischte sich erneut über seine Wangen. „J...ja sicher, aber…WAS willst du dir ansehen?“

„Ich will dein Gesicht sehen.“, erwiderte Vegeta kühl.

„Mein Gesicht?“

„Ich will sehen WIE du meinen Sohn angesehen hast.“

„Was? Aber…ich…hab doch keine Ahnung mehr, wann…wann ich das genau gedacht hab oder wie…wie und ob…ich ihn dabei überhaupt…angesehen hab.“

„Dann find’s raus.“, forderte Vegeta unnachgiebig.

„Das ist doch…“

Sofort warf der stolze Prinz seinem Artgenossen einen finsteren Blick zu. „Was ist das, Kakarott? Bescheuert?!“

„N…Nein.“

„Dann MACH!“, schrie Vegeta ihn nun sichtlich ungeduldig an.
 

Goku starrte den Jüngeren fassungslos an. Was erhoffte er sich nur davon? „Keine Ahnung, was das bringen soll, aber gut. Wie du willst.“

Nun erhob sich auch der Größere und ließ den Stab des Wächters erscheinen. Er aktivierte ihn und die schwarz-lilafarbene Kugel am oberen Ende begann zu leuchten. Es dauerte, es dauerte lange, denn Goku wusste wirklich nicht mehr, wann das gewesen war…
 

Laut vor sich hinmurmelnd, durchsuchte er die Bilder, die in der kleinen Kugel erschienen. „…mmh……Shanks und Lirana hatten schon ihr Kind…Lirana war auch da…Shanks war so alt wie du als er sein Kind bekam…also…“ Goku wischte mit seiner Hand immer wieder über die Kugel, um die Szenen, die darin aufzuleuchten, weiter zu schieben. „…mh…ja…könnte mein 75. Geburtstag gewesen sein…es war jedenfalls bei Bra…mmh…oh ja…da. Der Schnaps mit dem mich Kuririn abgefüllt hat. Jap…das war die einzige Feier, an dessen Ende ich mich nicht mehr erinnern kann.“

Er hielt Vegeta den Stab vor die Nase. „Bitte. Hier. Das war das einzige Mal, dass ich mich jemals so angetrunken hab.“

„…und wie…kann ich mir ansehen, was ich sehen will?“

„Halt deine Hand drauf und denk dran. Sollte funktionieren.“ Goku verschränkte seine Arme und starrte zur Seite. Er wollte gar nicht hinsehen, denn so allmählich kamen ihm Erinnerungen, dass er an diesem Tag nicht nur zu viel getrunken hatte, sondern auch ziemlich viel Spaß mit Kuririn gehabt hatte. Und er wollte einfach nicht sehen, wie…wie schön es damals mit seinen Freunden gewesen war…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: Yugoku
2021-05-13T13:00:26+00:00 13.05.2021 15:00
Das waren zu viel Informationen für Vegeta. Da ist er einfach umgekippt.XD Na ja, wenn man so plötzlich erfährt, dass man Opa und sogar Uropa ist... Kein Wunder. Und Goten tut mir leid. Wenn Vegeta ihn wirklich in die Finger bekommen hätte, wäre es das wohl mit ihm gewesen.^^°
Also, ein bisschen kann ich es Goku nicht verübeln, wenn er, auch nur für eine Sekunde, mal nicht an Vegeta gedacht hatte. Nach der langen Zeit. Aber Vegeta hat dieses Geständnis ja doch lockerer aufgenommen als erwartet. Und ja, jetzt merkt er wie auch Goku in dieser langen Zeit des Wartens gelitten hat.
Antwort von:  -Alice-
20.05.2021 16:13
Hi Yugoku! =)
Vielen, lieben Dank für deinen Kommentar! Ich hab mich riesig gefreut. =)
Haha...das war definitiv zu viel für Vegeta. ^^° Gut, dass Goku ihn davon abhalten konnte, Goten in Stücke zu reißen. ;)
Du sprichst hier sehr wichtige Punkte an. Zum einen eben die Frage, ob man es Goku verübeln kann, dass er in der langen Zeit mal an einen anderen gedacht hat, allerdings gings da um Vegetas Sohn. Schwierig, schwierig und sicher noch schwieriger für Vegeta, dass zu verkraften. Ob seine ruhige Art vielleicht die Ruhe vor dem Sturm ist? Tja, und zum anderen der Punkt, dass Vegeta jetzt so langsam richtig vor Augen geführt wird, wie sehr Goku in seiner Abwesenheit gelitten hat...hach...*seufz* Ob sie das hinbekommen? ;)

GlG, Alice
Antwort von: Yugoku
20.05.2021 20:46
Sie werden das bestimmt hinbekommen.^.~
Ja, ich glaube auch, dass es der Punkt ist, dass Goku dabei an seinen Sohn gedacht hat, der Vegeta etwas schwer im Magen liegt. Ich glaube, wenn es wer anderes gewesen wäre, hätte Vegeta definitiv anders reagiert. Da ist dann nur die Frage, ob er mehr ausgerastet wäre oder eher weniger.^^° XD


Zurück