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To tame a Demon

von

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Das schwarze Schaf

Knistern und gelegentlich sprießende Funken erfüllte die zerstörte Batcave, als Bruce und Clark sie schockiert betraten.
 

Fassungslos starrte der Milliardär auf die vielen Trümmer seiner Technologie, die Batman letztendlich zu dem Helden machten, der er war.
 

Sie schritten mit Hilfe einer Taschenlampe tiefer in die Dunkelheit der Höhle, als Clark anfing ungläubig zu fragen:
 

„Was ist hier passiert?“
 

Bruce biss verärgert seine Zähne zusammen, ehe er antwortete:
 

„Damian ist passiert.“
 

Der Mann besah sich genau eine der Maschinen, bevor er weitersprach:
 

„Das sieht danach aus, als ob ein starker elektromagnetischer Impuls sämtliche Elektronik zerstört hat…Oh nein, er wird doch nicht…!“
 

Bruce ging schnell weiter in die Dunkelheit voran und steuerte einen ganz bestimmten Abschnitt seines Zerstörten HQ an, ehe er fassungslos vor Dicks Käfig stand und zwischen die Metallstäbe leuchtete.
 

Er war…weg.
 

Bruce Finger zitterten leicht.
 

Das war nicht gut. Das war ganz und gar nicht gut.
 

„Bruce was ist…“
 

Clark trat hinter ihm und sah nun auch die Leere vor sich.
 

„Dick, er ist…weg.“
 

Umgehend zog der Kryptonier sein Telefon hervor und wählte eine Nummer. Es dauerte einige vermeintlich quälend lange Tut-laute, bevor seine Fau abnahm:
 

„Lois, bitte sieh sofort nach, ob Jon in seinem Zimmer ist. Es ist äußerst wichtig.“
 

Bruce konnte nicht glauben, dass Damian wirklich so weit gegangen ist. Klar, es war Damian, aber so etwa Waghalsiges und dummes hatte er rational denkenden Jungen wirklich nicht zugetraut.
 

Er hörte, wie hinter ihm das Handy in Clarks Hand zerbrach und der Kryptonier daraufhin eine seiner Maschinen wütend mit der Faust zertrümmerte.
 

Das Problem wurde soeben auf ein neues Level gesetzt.
 

Clarks Augen fingen an vor Zorn rot aufzuleuchten. Er packte seinen Freund grob am Kragen und riss ihn zu sich, ehe der Kryptonier warnend knurrte: „Bruce ich schwöre dir, wenn meinem Sohn irgendetwas zugestoßen ist, mache ich dich persönlich dafür verantwortlich!“
 

Mit diesen Worten stieß Clark Bruce ruckartig von sich und flog umgehend aus der Höhle, um Jon zu suchen.
 

Damit stand der Milliardär allein in der Dunkelheit und allein mit seiner hochkochenden Angst. Denn sein größter Horror war es wieder jemanden seiner Familie zu Grabe zu tragen. Und noch schlimmer, wenn ein anders Familienmitglied dafür verantwortlich war.
 

Bruce verlor keine Zeit und machte sich daran den Watchtower zu kontaktieren. Die Computer dort waren intakt, sodass er die Suche nach Damian starten konnte. Außerdem musste er gerade irgendwas tun, um seinen Dämonen zu entfliehen.
 


 


 


 


 

In einer Stadt ca. 200km von Gotham entfernt:
 


 


 

„Hallo Todd.“
 

Augenblicklich, als Jason seinen Namen hörte, hielt er verwirrt inne. Nur langsam verbanden die Synapsen in seinem Hirn die kindlich abfällige Stimme mit der seltsam kleinen Gestalt und als hätte ihn ein Blitz getroffen, verhieß ihm die Erkenntnis nur den Psycho-Gremlin himself:
 

„Knirps?“
 

Jasons Gemüt war mehr als aufgewühlt, im Anbetracht dieses kleinen Teufels, welcher sich zumindest auf dem Papier als seinen Bruder schimpfte und seinem kleinen knurrenden Mitbringsel:
 

„Scheiße Damian! Was zur Hölle tust du hier und was ist das für ein Vieh?! Wie hast du mich überhaupt gefunden?“
 

Damian zog nun seine Kapuze zurück, sodass die missbilligt gehobenen Augenbrauen des Jungen zum Vorschein kamen, ehe er das kleine Handy-Ähnliche Gerät gut sichtbar für Jason, in einer Hand hielt:
 

„Dein Ernst Todd? Du hast mir doch selbst dieses Ding gegeben, für den unwahrscheinlichen Fall, dass ich deine Dienste mal benötigen würde. Und das Signal eines Funkgerätes zurückzuverfolgen ist nun wirklich keine große Kunst.“
 

Jason erinnerte sich zurück an seine Worte am Tag von Dicks Beerdigung:
 

* Ich weiß ich bin nicht Dick, dennoch kannst du mich jederzeit kontaktieren, falls es dir mit der Fledermaus mal zu viel werden sollte.*
 

Genervt schloss der Größere kurz seine Augen. Er hätte echt nicht gedacht, dass der Knirps wirklich mal gebrauch davon machen würde. Und das auch noch in einer solch anstrengenden Nacht. Er war echt zu müde, um sich großartig aufzuregen.
 

Jason seufzte und schaute resigniert an die dunkle Zimmerdecke seines Apartments:
 

„Lass mich raten, Stress mit deinem Daddy?“
 

Damian entfuhr ein gereiztes zischen:
 

„-tt- Das ist nicht der primäre Grund, weshalb ich hier bin. Es ist…“
 

Damian wollte gerade damit anfangen Jason seinen Sachverhalt zu schildern, als dieser ihn nur gelangweilt unterbrach:
 

„Jaja, egal was es ist, hättest du die Güte vorher dieses Federvieh von mir zu nehmen? Ist nicht gerade angenehm zu Boden gedrückt zu werden.“
 

Jason verzog schmerzhaft etwas das Gesicht, als dieses Monster sich bedrohlich dichter an ihn lehnte und mehr Druck auf seine Gliedmaßen ausübte.
 

„Außerdem bricht es mir gleich die Gelenke.“
 

Damian sprang vom Rücken der Kreatur und befahl: „Zurück.“
 

Augenblicklich lösten sich die starken Gliedmaßen von Jason und das Monster trat kurz vor die Eingangstür, wo es immer noch misstrauisch, weiter in die Richtung des für ihn Unbekannten fauchte.
 

„Er ist in Ordnung.“ Damian strecke Jason seine Hand entgegen, ehe er unterschwellig zum Outlaw sprach: „Ergreife sie, oder er killt dich vielleicht.“
 

Verwirrt darüber schaute Jason zunächst nur ungläubig auf die dargebotene Hand vor ihm, ehe er beschloss diese seltsame Geste einfach nicht zu hinterfragen. Der größere ergriff sie und ließ sich von Damian auf die Beine helfen. Immer wieder suchte der Junge Augenkontakt mit seinem neuen aufgebrachten Haustier. Er schien abzuwägen, wie sicher die Situation für Jason war und versuchte es mit Worten ruhig zu halten:
 

„Siehst du? Er ist nicht gefährlich. Er wird dir nichts tun.“
 

Skeptisch rieb Jason sich seine leicht schmerzenden Handgelenke und betrachtete dann genauer dieses knurrende Vieh einige Meter vor sich. Was zur Hölle hatte dieser Knirps da wieder angeschleppt?!
 

„Sag mal hast du nicht langsam genug Haustiere? Ich weiß ja nicht, wie viele es mittlerweile sind, aber es sind auf jeden Fall genug. Außerdem, was ist das überhaupt für ein Monster? Wo gabelst du die ganzen Viecher immer alle auf?!“
 

Damian konzentrierte sich gerade vorrangig auf seinen geflügelten Partner vor sich. Wenn Dick Jason jetzt auch noch angreift, wäre das wirklich schlecht für sie. Schließlich wusste er nicht, wo er sonst mit ihm hinsollte und Damian wollte nicht, dass er erneut in einen kleinen engen Käfig gesteckt werden musste. Also zischte der kleinere nur kurz zurück:
 

„Er ist kein Haustier Todd und wenn du nicht ein zweites Mal draufgehen willst, würde ich dir anraten dich jetzt ruhig zu verhalten. Er kennt dich nicht und sieht dich momentan als Bedrohung an.“
 

Jason verschränkte nur genervt die Arme und rollte mit seinen Augen. Er war echt zu müde für den Scheiß.
 

Währenddessen kam diese Kreatur nun knurrend auf ihn zu und instinktiv stellten sich die Nackenhaare den Älteren auf, aber er blieb ruhig. Die Fronten von Jäger und Gejagten waren klar verteilt.
 

Bevor das Monster bei ihnen war, drückte Damian unauffällig etwas in seine Hand und flüsterte: „Gib ihm das. Damit lässt er sich bestechen.“
 

Jason schaute kurz darauf. Es war ein Ei, scheinbar etwas, dass dieses Vieh mochte. Aber Jasons Nervenkitzel hatte andere Pläne. Er versteckte es hinter seinem Rücken und Damian schaute verwirrt zu ihm auf. Ein grinsen befiel das Gesicht, des Älteren:
 

„Lass mich mal schauen, was es macht.“
 

Damian hätte sich gegen die Stirn schlagen können. Dieser Idiot würde noch alles zum Kippen bringen.
 

Dick befand sich nun ca. 1m vor Jason. Die Federn bedrohlich aufgestellt, die Nase rümpfte sich schnüffelnd. Jason hockte sich langsam auf seine Augenhöhe hin, um nicht allzu bedrohlich zu wirken und hielt ihm seine leere Hand etwas entgegen.
 

Zunächst knurrte Jasons Gegenüber ihn bei der unerwarteten Bewegung nur misstrauisch an, aber dann begann er neugierig an den Fingern zu schnüffeln. Und etwas Seltsames geschah, was selbst Damian nicht hatte kommen sehen. Dicks Augen rissen auf und er ergriff Jasons Hand, woraufhin dieser überrascht auf keuchte. Der Geflügelte zog die rauen Finger stärker zu sich und schnüffelte gierig daran, ehe er Jasons Arm weiter entlangwanderte, auf der Suche nach dem Uhrsprung des interessanten Geruchs.
 

Überrumpelt fiel Jason nach hinten und versuchte dieses aufdringliche Wesen von sich zu drücken, als es ihm immer dichter auf die Pelle rückte. Aber gegen die übermenschliche Kraft kam er nicht an.
 

Hilfesuchend wand er sich an Damian: „Hey Knirps! Kannst du deinen Schoßhund mal zurückpfeifen?!“
 

Aber der Junge tat nichts, sondern schien nur analysierend das Verhalten seiner Kreatur zu studieren. Sehr zu Jasons bedauern.
 

Erneut wurde er zu Boden gedrückt und akribisch wanderte die neugierige Nase über seinen Körper, auf der Suche nach etwas ganz bestimmten. Jason hielt verzweifelt das Ei hoch, welches Damian ihm gegeben hatte:
 

„Verdammt du Mistvieh, hier ist es ja!“
 

Jason hasste es sichtlich, wie sich dieses Wesen an seinen Körper presste. Definitiv zu wenig Persönlicher Freiraum.
 

Aber sowohl zu Jasons als auch zu Damians Überraschung, hatte Dick gar nicht danach gesucht. Er fuhr weiter über den Körper des jungen Mannes und schnüffelte immer dichter an Todds Gesicht, ehe er ihm direkt in die Augen starrte. Jason sah, wie die leuchtenden Augen ihn interessiert musterten, bevor das Gesicht der Kreatur noch dichter an seines rückte und kurz über seinen Lippen schnupperte. Definitiv zu dicht.
 

„Damian ich schwöre dir, wenn du diesen Truthahn nicht sofort von mir herunter nimmst, schieße ich euch beiden mehr als nur ein Loch in den Schädel.“
 

Damian zischte einmal ehe auch er versuchte Dick von Jason zu schieben:
 

„Richard zurück! Hör auf!“
 

Aber der Aufforderung wurde nur teilweise nachgegangen. Zwar ließ er von Todds Gesicht ab, fuhr jedoch immer weitersuchend an seinem Körper hinunter, was Jason sichtlich den Horror ins Gesicht trieb und er wehrte sich mit aller Macht dagegen. Schließlich war er an seiner Hose angekommen und zerrte neugierig daran. Irgendwo dort musste es sein.
 

Jasons Augen rissen panisch auf und er hielt seine Jeans fest, ehe er den Wayne-Erben anknurrte:
 

„Damian, du bist sowas von Tod!“
 

Damian versuchte weiter Dick von ihm weg zubekommen, doch war er zu schwach. Was war bloß plötzlich in ihn gefahren?
 

Der Bund rutschte schon halb über Jasons Hüftknochen, als Dick fand, wonach er suchte. Die scharfen Klauen zogen aus einer der Hosentaschen eine kleine Schachtel hervor und sobald er feststellte, dass dies der Ursprung des guten Geruchs war, verzog Richard sich umgehend in eine Ecke im hinteren Teil des Apartments.
 

Jason lag zunächst erleichtert am Boden. Dann stand er nichtssagend auf, richtete seine Hose wieder gerade und ging zu seiner Tasche, die nach wie vor an der Eingangstür stand. Routiniert zog er zu Damians Verwunderung zwei Pistolen hervor, die er auch gleich entsicherte. Bedrohlich schaute der Outlaw über seine Schulter zu dem perplexen Jungen:
 

„Gib mir einen guten Grund dich und dieses Mistvieh nicht sofort zu erschießen.“
 

Damian belächelte ihn nur: „Der einzige, der dabei ins Gras beißen würde, wärst du Todd. Also nimm die Dinger herunter, bevor Richard es als Gefahr einschätzt. Was hat er dir überhaupt gestohlen?“
 

Genervt überprüfte Jason kurz seine Taschen, ehe er leicht verblüfft aufschaute:
 

„Meine Zigaretten...warte, du nennst dieses Ding Richard? Findest du das nicht ein bisschen makaber?“
 

Damian sah zu Dick, der anscheinend gerade den Spaß seines Lebens hatte, als er die Stängel aufriss und sich im Tabak suhlte, wie ein Hund im Schlamm. Das ist doch verrückt.
 

Er richtete sich wieder an Jason und kam jetzt endlich mit der Katze aus dem Sack:
 

„Nun Todd, das ist Richard. Er ist zurück, oder zumindest das, was von ihm über ist.“
 

Jasons Augen wurden zunächst groß vor Unglauben, bevor sie sich misstrauisch zu schlitzen zusammenzogen:
 

„Wenn das ein Scherz sein soll Knirps, dann ist er nicht witzig.“
 

Damian verschränkte nur genervt die Arme:
 

„Deine Visuelle Auffassungsgabe ist wahrlich enttäuschend Todd. So dicht, wie er dir gekommen ist, hätte dir eigentlich anhand des Gesichts auffallen müssen, dass es Richard ist. Außerdem Scherze ich nicht.“
 

Jasons Kopf schaltete auf Durchzug. Fahrig wanderte sein Blick zu dem Monster in der Ecke des Raumes. Dick war am leben und…dieses Ding?
 

Damian war etwas überrascht, wie sehr diese Nachricht den Größeren aus den Segeln warf. Da Jason nichts sagte, entschied er sich dazu einfach fortzufahren:
 

„Ich weiß nicht, ob du es in den Nachrichten gesehen hast, aber vor etwa drei Wochen gab es einen Unfall im neuen Teilchenbeschleuniger von Metropolis. Ich bin mir noch nicht genau sicher wie, aber Grayson tauchte während der Komplikationen plötzlich dort auf. Bis vor ein paar Stunden hielt Vater ihn noch in einem kleinen Käfig, da er aus seiner Sicht zu unberechenbar ist. Also habe ich ihn freigelassen und bin jetzt hier bei dir. Zumindest ist das die Kurzfassung.“
 

Jason schritt auf Dick zu, der nach wie vor mit dem verstreuten Tabak beschäftigt war und sich freudig am Boden rekelte.
 

Er besah sich genau die vielen Flügel, die Vogelähnlichen Beine, einfach alles. Es war so ein skurriler Gedanke das dies der ach so tolle Vorzeigesohn Dick Grayson sein sollte.
 

„Wieso…ist er so?“
 

Damian antwortete mit einem bedrückten Unterton:
 

„Dämonenblut und knappe 104 Jahre, die er in dieser Hölle verbracht hatte, ließen ihn so mutieren und vergessen, wer er eigentlich ist. Leider gibt es bis jetzt noch keine Heilungsmethoden.“
 

Jason konnte sich an den Bericht erinnern. Er hatte über die lebensfeindlichen Bedingungen in dieser Hölle gelesen und über die Umstände des Falls. In ihm wurde Dick schnell als Tod erklärt. Abgesegnet von Batman.
 

Wut machte sich augenblicklich in ihm breit, sodass sich seine Finger zu einer Faust verkrampften. Allein der Gedanke daran, was Dick allein alles durchgemacht haben musste, erinnerte ihn an sein eigenes Schicksal und alte Gefühle kochten in ihm hoch. Auch wenn Jason selbst in der Vergangenheit schon einige Male versucht hatte Richard zu töten, war Dick einer der wenigen Menschen, die er wirklich respektierte und sowas hatte dieser Zirkusclown einfach nicht verdient.
 

Todd stapfte sauer auf Damian zu und packte ihn plötzlich an der Kehle. Er drückte den Jungen gegen die nächste Wand und presste eine seine Pistolen an die Schläfe des kleinen, bevor er ihn anschrie: „Ihr habt ihn für Tod erklärt, obwohl er es nicht war und habt ihn die ganze Zeit dort versauern lassen?! Wie konntet ihr solch einen Fehler begehen?!“
 

Damian biss die Zähne zusammen und versuchte sich von Jasons Griff loszureißen. Er konnte nicht atmen, aber was ihn momentan mehr beunruhigte, war Dick. Todd dieser Idiot wusste ja nicht, was er da gerade tat. Jedoch konnte er aufgrund des festen Drucks an seiner Kehle keine deutlichen Worte formen.
 

„Und wenn er schon drei Wochen hier ist, wieso erfahre ich erst jetzt davon?“
 

Damian versuchte dennoch diesen Stümper zu warnen:
 

„T-todd…n-nicht…“
 

Aber Jason war zu geladen, als dass er den Worten Gehör schenkte.
 

„Soviel dazu, dass Bruce mich wieder akzeptiert hat. Langsam scheiß ich echt auf diese pseudo Familie! Ihr könnt meinetwegen alle…“
 

Jason wurde von etwas hart in die Seite getroffen und landete krachend in der mit Lederjacken behangenen Garderobe des Eingangsbereiches, dessen brechende Bestandteile ihn nun unter sich begruben.
 

Damian sackte auf den Boden und keuchte hart, als Dick nun vor ihm stand. Besorgt musterte er seinen kleinen Freund. Wie befürchtet hatte Richard Jasons Gefühlsausbruch als Angriff auf Damian angesehen und ihn kurzerhand Mittels eines Peitschenschlages seines Schwanzes, wegkatapultiert.
 

Damian hörte wie Jason unter den Trümmern schmerzhaft stöhnte, sodass Dicks Aufmerksamkeit sich nun wieder auf ihn richtete.
 

Angespannt verengten sich die dunklen Pupillen des Geflügelten zu schmalen schlitzen und Damian spürte seine Intension Jason den Rest zu geben. Von funkelnden Blitzen umgebend, erhob sich Richards Schwanz, bereit dazu den Mann unweit vor sich aufzuspießen.
 

Doch bevor die Situation komplett eskalierte, zwang Damian seine Beine zur Bewegung und stellte sich zwischen Dick und seiner Beute. Er streckte die Arme vor sich aus und versuchte seinen Partner bestimmend zu beruhigen:
 

„Richard nein! Er wird nichts mehr machen. Beruhige dich!“
 

Zwar hielt Dick inne, doch knurrte er weiter und ließ seine Angriffsstellung nicht weichen. Momentan überwog sein Misstrauen gegenüber Jason einfach.
 

Damian bemerkte dies und schritt vorsichtig auf ihn zu. Die Hände leicht nach unten vor sich gestreckt, versuchte der Junge ihn weiter zu beruhigen.
 

„Es ist alles Gut. Er hat mich nicht verletzt, also entspann dich.“
 

Die türkisen Augen wanderten skeptisch von Jason zu Damian und die Pupillen entschärften sich etwas.
 

Tatsächlich schien es zu klappen. Die Blitze verstummten, Dicks Schwanz wanderte langsam wieder herunter und als Damians Hand sich auf seine Schulter legte, schien die Anspannung aus Richards Körper zu wandern. Er fokussierte sich nun stärker auf den Jungen, statt auf den Angreifer.
 

„Siehst du? Alles in Ordnung.“
 

Damian atmete erleichtert aus, als er Richard endlich wieder auf einem halbwegs entspannten Level hatte. Das war ziemlich knapp gewesen.
 

Hinter ihnen ertönten plötzlich Geräusche von klackernden Holzbruchstücken, als Jason sich aus den Trümmern seiner Garderobe kämpfte:
 

„Arg, Verfickte Scheiße!“
 

Er setzte sich auf und rieb sich genervt seinen verdreckten Kopf:
 

„So ein Mist. Das gibt mehr als nur einen blauen Fleck!“
 

Dick begann wieder warnend in Jasons Richtung zu knurren. Er traute ihm einfach nicht und Damian kotzte es an, dass dieser Idiot so gedankenlos das anfängliche Vertrauen zerstört hatte. Er drehte sich um und konfrontierte Jason verärgert damit, während er Dick weiter mit seiner Hand beruhigte:
 

„Verdammt Todd! Wie kopflos bist du eigentlich?! Richards Verhalten ist momentan sehr instabil und mit solchen dämlichen Aktionen, triggerst du ihn nur zum Angriff. Wenn du unbedingt auf beleidigte Leberwurst machen musst, dann nicht vor ihm! Also behalt deine Scheiße für dich und wirf mir nichts an den Kopf, ohne die genauen Umstände zu kennen.“
 

Jason schaute genervt zu dem Jungen, als er sich die vielen Holzstücke vom Körper schob und sah, wie Damians Augen leicht enttäuscht zum Boden wanderten, ehe er weitersprach:
 

„Ich glaube, es war töricht von mir hier her zu kommen. Keine Ahnung, was ich erwartet habe. Ich verschwinde wieder.“
 

Damian wollte sich gerade wieder auf Dicks Rücken schwingen, als Jason resigniert seufzte. Das war doch echt eine beschissene Nacht:
 

„Ach verdammt. Knirps bleib hier. Die Message is angekommen, also halt die Füße still.“
 

Der junge Mann stand leicht fahrig auf, als sein Körper schmerzte. Wortlos ging er in die offene Küche und holte sich ein Kühl-Pack aus seinem Kühlschrank, während die anderen beiden ihn interessiert musterten.
 

Jason kam zurück, ließ sich mit einem angestrengten Stöhnen auf die Couch fallen und drückte sich den kalten Beutel entnervt gegen die Stirn, ehe er sich wieder an Damian wandte:
 

„Wie du sagtest, kenne ich die genauen Umstände nicht. Ich werde nichts mehr machen, sondern jetzt einfach hier sitzen und mir anhören, was du zu sagen hast. Also schwing deinen Hintern hier her und erzähl mir was passiert ist.“
 

Damian wägte kurz ab, ob er nicht einfach verschwinden sollte. Aber selbst wenn, wo sollte er mit Richard hin? Er hatte niemanden anderes, der ihm in dieser Situation helfen konnte, ohne Gefahr zu laufen an Batman verraten zu werden, da Dick nicht gerade das ist, was man als harmlos einschätzen konnte. Außerdem rückte der Sonnenaufgang immer näher und Richard ist einfach zu empfindlich gegenüber Licht.
 

Also beschloss er Jason noch eine Chance zu geben. Er ließ von Richard ab, welcher daraufhin verwirrt dreinschaute und begab sich zur langen Couch, wo Damian sich neben den Outlaw setzte, zwischen ihnen reichlich Abstand. Dick beobachtete die Beiden genau, für den Fall, dass Jason seinem kleinen Freund wieder etwas antun würde.
 

So begann Damian die Situation von Anfang an zu schildern und Todd hörte einfach zu.
 

Es verging reichlich Zeit, in der Jason stillschweigend dasaß und ab und zu nur die Stirn ein wenig in Falten legte, während sein Blick immer wieder zu Richard wanderte. Irgendwann hatte Dick aufgehört zu knurren und sich wieder in seine Ecke begeben, um dem Tabakspaß weiter nachzugehen. Allerdings blieb er nach wie vor wachsam.
 

Schließlich beendete Damian seine Ausführungen.
 

Jason lehnte sich wortlos zu dem kleinen Stubentisch vor ihnen und öffnete eine der Schubladen, um eine neue Packung Zigaretten hervorzuholen. Er zog eine der Kippen heraus und steckte sie sich an. Gierig zog Jason das nötige Nikotin ein und legte entspannt seinen pochenden Kopf in den Nacken, als der Qualm seine Lunge wieder verließ. Daraufhin formten die schmalen Lippen nur vier Worte:
 

„So eine abgefuckte Scheiße.“
 

Damian verzog das Gesicht in Anbetracht des stinkenden Rauches. Er war wahrlich kein Fan von diesen Dingern. Der Junge hatte genug Medizinstudien durchgeführt, um genau zu wissen wie dumm es war sich damit Abhilfe vom Stress zu verschaffen. Erst recht in ihrem Berufszweig. Aber Vernunft war noch nie Todds Stärke.
 

Der Ältere tätigte einen weiteren Zug und rieb sich dann einmal über die müden Augen.
 

„Ich glaube ich muss den ganzen Kram erstmal sacken lassen. Für heute habe ich echt genug Mist durch. Du kannst meinet wegen im Bett schlafen, wenn du willst. Ich penn eh öfters auf der Couch ein.“
 

Jason stand auf und begab sich wieder zum Kühlschrank, um sein Kühl-Pack gegen etwas anderes umzutauschen.
 

Bewaffnet mit einer Whiskyflasche nahm er wieder platz und kippte sich den ersten Schluck hinter.
 

Jip, wirklich keine Spur von Vernunft.
 

Damians linke Braue zog sich verärgert hoch: „Todd ist das dein Ernst? Du bist noch erbärmlicher, als ich dachte.“
 

Jason zeigte dem Kleinen nur trotzig seinen Mittelfinger und wechselte einmal zwischen Flasche und Zigarette, ehe er unbeeindruckt antwortete:
 

„Lass dir erstmal Haare zwischen den Beinen wachsen du Grünschnabel, dann reden wir weiter.“
 


 

Bild: https://www.animexx.de/fanart/zeichner/1049853/2716935/
 


 

Der größere nahm eine weiteren Schluck des berauschenden Getränks, bevor er weitersprach:
 

„Wie sieht das eigentlich mit Dickie aus? Braucht der irgendwas?“
 

Damian sah kurz zu Richard, welcher damit fertig zu sein schien Tabak über sich zu verteilen.
 

„Viel Wärme und Dunkelheit. Aber vor allem Wärme, damit er nicht krank wird. Außerdem muss ich noch die Reste von Jons Blut auf seinen Federn entfernen.“
 

Jason lehnte seine Arme lässig über Couchlehne, während er mit dem Daumen hinter sich zeigte:
 

„Ich hab hinten ne Sauna, falls das hilft. Die könnte man noch zusätzlich abdunkeln und Badezimmer ist gleich rechts davon.“
 

Damian hob skeptisch eine Braue: „Seit wann benutzen Straßenratten wie du eine Sauna?“
 

„Seit wann kommst du Schmarotzer zu mir, wenn du Hilfe brauchst? Ich weiß dein Goldener Arsch versteht das Sprichwort nicht, aber es sind die kleinen Dinge im Leben, die man genießen sollte.“
 

Wieder nahm Jason einen Schluck, als Damian seinen Kopf nachdenklich zum Boden wandte und zu seiner Überraschung antwortete: „Aber Dinge machen einen nicht glücklich, jedenfalls sehe ich das so.“
 

Jason sah den Jungen verwirrt an. Wo kam das denn auf einmal her?
 

Aber ehe er weiter darauf eingehen konnte, sprang Damian gleich zum nächsten Thema:
 

„Hattest du nicht eigentlich son paar Spinner, die mit dir auf Missionen gegangen sind? Wo sind die eigentlich?“
 

„Du meinst die anderen Outlaws. Ich bin momentan Solo unterwegs, wegen ein paar Banden, die ich beschatten musste. Aber ich konnte sie vorhin ausschalten, sodass ich nun damit durch bin. Also kann ich mich ganz darauf konzentrieren, dass du nicht wieder irgendeine Scheiße verzapfst und mir meinen Helm klaust.“ *
 

Jason sah vorwurfsvoll in Damians Richtung, der nur fies grinste:
 

„Glaub mir Todd, momentan brauche ich diesen Haufen Müll nicht, da ich zurzeit eh kein Zimmer für Trophäen habe. Außerdem wäschst du das Teil definitiv zu selten.“
 

„Hey! Wir haben nicht alle einen Alfred, der hinter uns herräumt. Aber wenn mir dadurch nicht auf den Sack gehst, wasch ich mich vielleicht gar nicht mehr.“
 

Jason lächelte gemein und legte seinen Kopf entspannt in den Nacken, während er einen Zug von seiner Zigarette Nahm.
 

„Du bist wirklich ein Verbrechen an die Menschheit Todd.“
 

„Herzlichen Glückwunsch Dämonen-Zwerg. Da sind wir ja schon zwei.“
 

Jason schloss müde seine Augen:
 

„Wenn´s dir nichts ausmacht Knirps, würde ich vorschlagen, dass du dich um Dickie kümmerst, damit ich endlich schlafen kann. Es ist schon halb sechs und ich hab diese Idioten die letzten drei Tage Pausenlos verfolgt. Zu produktiven Gedanken bin ich Momentan nicht mehr fähig. Und wenn der Truthahn mir im Schlaf die Kehle aufbeißt, überlege ich es mir anders und schieße dir doch den Kopf weg.“
 

Damian konnte dem nur zustimmen. Auch er hatte in letzter Zeit wenig geschlafen und war ziemlich ausgelaugt. Allerdings sah er letzteres etwas anders:
 

„Todd wie willst du mir den Kopf wegschießen, wenn du tot bist? Das ist schon ziemlich dämlich.“
 

„Muss ich dich daran erinnern, dass das mit dem tot sein schon mal nicht funktioniert hat? Übrigens…“
 

Jason drehte den Kopf und sah Damian mit seinem neckischen Grinsen an, ehe er weitersprach:
 

„Willkommen bei den Schwarzen Schafen.“
 

Der Junge verzog nur missbilligend sein Gesicht:
 

„Sei nicht albern Todd. Sobald Grayson sein Gedächtnis zurück hat, werde ich einige Dinge mit Vater klären. Denk ja nicht, dass ich den Mantel wem anderes überlasse!“
 

Jason beeindruckte das so gar nicht und er schloss wieder entspannt seine Augen:
 

„Wenn du das sagst Knirps. Den Fetzen will eh keiner.“
 

Damian rümpfte nur genervt die Nase, als der Größere schon halb am schlafen war. Schließlich erhob er sich und verschwand dann mit Dick im Badezimmer, um die restlichen Blutreste zu entfernen.
 

Was hatte er sich dabei nur gedacht zu Todd zu gehen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
* Damian will immer beweisen, dass er der beste Robin ist und deshalb hat er Jason einmal einen Besuch abgestattet und nicht nur eine Brechstange in sein Bett gelegt, sondern auch gegen ihn gekämpft und seinen Helm und sein Motorrad gestohlen.
(Batman und Robin 2011 # 11)
So ein ungezogener kleiner Junge. ( ̄y ▽  ̄) ╭ Komplett anzeigen

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ikuto_Kuro_Neko
2020-07-18T08:01:28+00:00 18.07.2020 10:01
💙o💙


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