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Immer wieder Sonntags...

Ein Möchtegernkrimi
von

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Slade starrte auf den Leichnam. Er war fassungslos.

Er wollte gerade ins wohlverdiente Wochenende gehen, als er einen Anruf von einem wirklich verstörten Hundebesitzer bekam. Der Hund hätte was gewittert und war davon gelaufen. Hörte auf keine Rufe und der Besitzer folgte... nur um dann einen aufgespießten Menschen zu finden, an dem sich die Maden bereits gütlich taten.

Und nun stand er hier auf dem Bautzener Flugplatz, etwa 500 Meter vom Purschwitzer Tor entfernt neben einen alten Bunker und starrte auf eben diesen aufgespießten Leichnam.

Sein Blick glitt über das Solarfeld und er schüttelte ungläubig den Kopf. Das hier war der perfekte Ort. Niemand würde hier vorbeikommen. Niemand konnte von außen wirklich sehen, was hier passieren würde. Und eigentlich wurde der Tote auch nur gefunden, weil es immer wieder Hundebesitzer gab, die sich nicht an die Vorgaben hielten oder fälschlicherweise der Meinung waren, ihren Hund zu beherrschen! So viel Ironie konnte es doch nicht geben! Vor allem, wenn man bedachte, dass er vor einer Woche noch mit Valentine gesprochen hatte und dieser ihm genau von dem erzählt hat, was er hier sah.

Verstärkung war angefordert. Die Spurensicherung war unterwegs. Seufzend zog er sich nun Einweghandschuhe über und trat zu dem Toten. Er schaute sich direkt das Gesicht an und er würgte leicht. Die Hoden waren in den Mund eingenäht gewesen... und hingen als lebende Überreste auf der Rohrspitze, die sich irgendwie ihren Weg zwischen Hals und Mund gebahnt hatte.

Slade schüttelte es und er betrat nun den Bunker, um sich umzuschauen. Er brauchte nicht lange zu suchen. Denn gleich im ersten Raum sah er die Blutlache auf den Boden und... Der Kriminalhauptkommissar stockte. War das etwa Sperma?!

„Verdammt, was ist hier passiert?“, keuchte er leise. Beinahe verzweifelt zückte er sein Handy und rief Van an. Dieser musste ihm nun helfen!
 

Van betrat langsam das Grundstück und blickte sich um. Es hatte sich verändert in den letzten Jahren. Die Bäume waren größer geworden und hier und da gab es Ecken von blühenden Blumen. Es war Jahre her, als er das letzte Mal hier war. Um genau zu sein, als er mit den Eltern Weber über die Entlassung von Maik aus der geschlossenen Anstalt gesprochen hatte.

Leise seufzend hielt er schließlich vor der Haustür und klingelte. Natürlich kannte der riesige Hund, der nun an die Haustür gerannt kam, Van noch und blaffte vor Freude. Wie oft hatte Valentine mit diesen Hund geschmust oder war mit ihm spazieren gegangen. Hatte Maiks Rituale übernommen.

Langsam kam Frau Weber zur Haustür, stockte kurz und riss dann regelrecht freudestrahlend die Tür auf, um Van in eine herzliche Umarmung zu ziehen. Und während sie Van festhielt, rief sie nach ihrem Mann und lud Valentine gleichzeitig zum Mittagessen ein.

Schmunzelnd erklärte Van sich bereit, mit dem Hund spazieren zu gehen, so lange, bis das Mittagessen fertig war und so nahm er das Tier an die Leine und war eine sehr lange Weile unterwegs. Er sog die Stille der Natur regelrecht in sich ein.

Als er wieder zurückkam, war der Hund wunschlos glücklich und k.o.. Valentine wusch sich die Hände und setzte sich schließlich mit an den Mittagstisch. Und während sie zu Mittag aßen, hörte er gespannt den Eltern Weber zu, wie es ihnen ergangen war.
 

Nachdem Maik aus der Anstalt zurückkam, brauchte er fast ein weiteres Jahr, um sich wieder zurecht zu finden. Und in dieser Zeit hatte er einen Wildunfall gehabt. Maik stellte das Auto bei Seite und begann dann zu studieren. Jura. Er wollte wissen, warum es nie zum Prozess kam. Was die Eltern Weber auch nicht verstanden. Sie hatten Strafanzeige gestellt. Auch das Krankenhaus hatte Strafanzeige gestellt, aber es kam nie eine Reaktion. Sie wurden ja noch nicht einmal zur Zeugenbefragung eingeladen. Und als sie Akteneinsicht gefordert hatten, hieß es immer, dass die Akte gar nicht existierte.

Nichts desto Trotz nahm Maik wieder am Leben teil, hatte Beziehungen und Abenteuer, wie ein normaler Jugendlicher. Und dabei waren er und die Eltern Weber immer dankbar für all das, was Valentine für sie getan hatte. Um so schockierter waren sie, als sie von den ganzen Mordvorwürfen gegen Van hörten.
 

Am späten Nachmittag verließ Van die Familie Weber wieder. Bedächtig trat er durch das Grundstückstor und näherte sich seinem Wagen. Nachdenklich zündete er sich eine Zigarette an und musste an die Urlaubsfotos denken, die ihm gezeigt worden waren. Tief atmete er durch.

„So sehen wir uns also wieder, Maik...“, murmelte er leise vor sich hin und stieg endlich in seinen Wagen. Nun galt es, dem ganzen ein Ende zu bereiten!



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