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Loki: The Dark Prince - Der dunkle Prinz

von

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Der Anfang vom Ende - Teil I

Eli Morrow wurde sofort in dieselbe Hochsicherheitskapsel gebracht, in die man Loki schon gesperrt hatte. Melinda May übernahm wieder das Steuer und flog die nächstgelegene SHIELD-Basis an. Morrow würde dort den Behörden übergeben werden.
 

«Er ist ein Inhuman.» sagte Daisy, die eben die letzten Informationen über Morrow besorgt hatte. «Aber seine Fähigkeiten sind noch unbekannt.»
 

«Loki?» Coulson warf dem Asgardianer einen fragenden Blick zu. Thor hatte ihm auch anvertraut, dass sein Bruder nicht nur jeden Inhuman, sondern auch dessen Fähigkeiten sofort erkennen konnte. Und zwar unabhängig davon, ob die Verwandlung bereits ausgelöst worden war oder nicht.
 

Loki, der ziemlich abwesend gewirkt hatte, schrak zusammen. «Tut mir leid Coulson, ich tappe genau wie sie im Dunkeln.»
 

«Tatsächlich?» Nicht nur Coulson warf dem Mann einen prüfenden Blick zu. Auch Thor wirkte irritiert.
 

«Aber Bruder,» sagte er. «das kann doch nicht sein. Du kannst doch...»
 

Loki warf ihm einen derart eindringlichen Blick zu, dass der Blonde mitten im Satz abbrach.
 

Melindas Augen huschten vom einen zum anderen. Sie spürte instinktiv, dass Loki etwas verheimlichte, hielt aber den Mund. Wenn es so war, hatte er sicher gute Gründe dafür.
 

Coulson spürte genau das gleiche, allerdings grenzte das Gefühl bei ihm eher schon an Wissen. Er hatte sich bereits darüber gewundert, dass Loki bei Jake Bauer nicht schon vorher gewusst hatte, dass es sich um einen Inhuman handelte. Und nun war es bei Eli Morrow genau so.
 

Entweder hatte sich Thor für einmal geirrt, was Lokis Möglichkeiten anbelangte, oder...
 

...oder Coulson lag mit seiner Intuition richtig und es stimmte wirklich irgendetwas nicht mit dem Halbgott.
 

Coulson hätte nicht zu sagen vermocht, woher diese Ahnung kam. Andererseits: da er offensichtlich auf irgendeine schräge Weise mit Loki verbunden war, seit er einen Teil seines Blutes in sich trug, sollte es ihn wohl auch nicht wirklich überraschen.
 

Er war drauf und dran, Loki zu befragen, hielt sich dann aber zurück. In Thors Gegenwart wollte er seinen Bruder nicht bedrängen – abgesehen davon, dass weder der eine noch der andere etwas preisgeben würde, was er nicht wollte!
 


 

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Später, als Eli Morrow abgeliefert und der 'Bus' wieder in der Luft war, fand Coulson sich alleine mit Thor an der Bar wieder. Da ergriff er doch die Gelegenheit, den Donnergott vorsichtig auf Loki anzusprechen.
 

«Ihr Bruder...» begann er langsam, «...scheint mir irgendwie anders zu sein.»
 

«Anders?» Thor musterte ihn verblüfft und setzte das Bier, das er soeben leer getrunken hatte, ab.
 

«Naja, sie wissen, dass ich... diese Verbindung zu ihm habe. Seitdem sein Blut...» Er räusperte sich. «Wie auch immer, irgend etwas sagt mir, dass mit Loki was passiert ist, als er in diesem Stollen verschwunden war. Ich meine, ihnen ist doch auch aufgefallen, dass er... gewisse Fähigkeiten nicht mehr zu besitzen scheint.»
 

Jetzt hatte Thor begriffen, worauf der Agent hinaus wollte. «Sie meinen wegen der Sache mit dem Inhuman? Ja, das ist mir auch aufgefallen.»
 

«Es sei denn natürlich,» Coulson bot ihm ein neues Bier an, das der Blonde dankend entgegennahm, «Sie haben sich geirrt, was seine Möglichkeiten anbelangt.»
 

«Habe ich nicht.» Thor nahm einen grossen Schluck. «Loki selbst hat mir das erzählt. Und er hat mich in Bezug auf seine Kräfte noch nie angelogen.» Er hielt einen Moment inne und fügte dann mit einem gezwungenen Lachen hinzu: «Naja, sieht man davon ab, dass er mir das meiste davon jahrhundertelang vorenthalten hat.» Sein Gesicht wurde wieder ernst. «Aber er hat noch nie behauptet, etwas zu können, wozu er dann doch nicht in der Lage war.»
 

«Also, was glauben sie: was stimmt nicht mit ihm?»
 

Thor zuckte die Schultern. «Keine Ahnung. Aber eine innere Stimme sagt mir, dass es nichts bringen wird, ihn zu fragen.»
 

Coulson seufzte leise. «Da sagen uns unsere inneren Stimmen das gleiche.»
 

Der blonde Riese schwieg eine Weile, dann warf er dem Agenten einen nachdenklichen Blick zu und sagte: «Eigentlich müsste es mich überraschen, dass sie sich sozusagen... nach Lokis Befinden erkundigen.»
 

Coulson schmunzelte leise. «Eigentlich?»
 

«Ja. Aber irgendwie tut es das nicht.» Thor legte ihm die Hand auf die Schulter. «Sie sind ein sehr, sehr guter Mensch, Sohn von Co.»
 

Der Mann seufzte unterdrückt. «Nicht so gut wie ich sein möchte und manchmal besser, als mir lieb ist.»
 

Die Stimme von Agent Johnson über Funk riss Thor und Coulson aus ihrem Gespräch. «Sir, das müssen sie sich unbedingt ansehen.» rief Daisy, und ihr fassungsloser Tonfall verriet, dass sich etwas Unheimliches anbahnte. «Wir haben soeben die Aufzeichnungen von zwei Überwachungskameras erhalten: die einen von einer Tankstelle nahe der Kleinstadt Dora in New Mexiko und die andere von einem Bankomaten am Rande von Texas. Es ist kaum zu glauben, was da drauf ist.»
 

Thor und Coulson sprangen auf und liefen zu ihr. Daisy hatte auch bereits das gesamte Team zusammen getrommelt – selbst Loki und Melinda waren anwesend. Zwar hatte Daisy die beiden nicht verständigt, doch Lokis magischer Sinn hatte die Alarmstimmung an Bord wahrgenommen.
 

Die Bilder zeigten in der Tat etwas noch nie Dagewesenes: zwei Männer, die sich rund fünfzehn Kilometer voneinander entfernt befanden, wurden jeweils von etwas attackiert, das man am ehesten als obskure Mischung zwischen einem Vogel und einem Drachen beschreiben konnte. Diese Dinger stürzten sich auf die Männer und wühlten sich regelrecht durch deren Münder in die Körper hinein. Man sah durch die entstehenden Dellen, die sich im Hals und auf der Brust bildeten, genau, wie die Biester die Speiseröhre hinunter in den Magen hinein flutschten. Die Männer schrien und wanden sich, versuchten verzweifelt, den Fremdkörper wieder auszuspucken – doch sie waren chancenlos. Nach wenigen Minuten, in denen sie krampfhaft zuckten und sich am Boden hin- und her wälzten, wurden sie plötzlich ruhig. Unheimlich ruhig... Dann erhoben sie sich langsam und begannen, in die Richtung des jeweils anderen zu gehen.
 

Die Agenten sowie Thor und Melinda trauten ihren Augen kaum. Nur Loki schien nicht ganz so überrascht, wie Melinda verwirrt feststellte. Sein Gesicht wirkte so hart und verschlossen wie das von jemandem, der etwas sah, dass er nie wieder zu sehen gehofft hatte...
 

Die zwei Männer marschierten unbeirrt und zielstrebig aufeinander zu. Dabei wichen sie keinen Zentimeter von ihrem Kurs ab und liessen sich weder durch sie anrempelnde Passanten noch durch irgendwelche Fahrzeuge, die ihnen mit quietschenden Reifen ausweichen mussten, aufhalten. Langsam, wie in Trance, setzten sie ihren Kurs fort - bis sie sich auf Sichtweite gegenüberstanden. In diesem Moment war auf einmal ein schrilles Pfeifen in der Luft zu hören.
 

Da versetzte Loki leise: «Jetzt wird’s hässlich werden... Die beiden Männer werden sich vereinen, wobei ihre menschlichen Körper aufplatzen und Jungtiere daraus schlüpfen werden.»
 

Atemlose Stille. Alle starrten Loki an, als sähen sie ihn zum ersten Mal.
 

«Du... weisst, was das ist?» Thor fand seine Sprache als erster wieder.
 

«Ja, leider.» Lokis Gesichtsausdruck verriet nicht, was er dachte.
 

«Und?» fragte Coulson, sichtlich um Fassung bemüht. «Womit um alles in der Welt haben wir es hier zu tun?»
 

«Jedenfalls mit nichts aus dieser Welt, da sie es schon so hübsch ansprechen.» gab der Asgardianer leicht ironisch zurück. Dann wurde es still im Raum...
 

...denn genau wie Loki es vorausgesagt hatte, vereinigten sich die beiden besessenen Männer nun: sie taten es, indem sie die Arme ausstreckten und so die letzten Meter überbrückten, bis sich ihre Fingerspitzen berührten. Sobald dies der Fall war, begannen sie in wildem Krampf zu zittern, bis schliesslich...
 

...aus ihren Körpern lange, spitze Dornen hervorbrachen, sich ineinander verhakten und dabei ihre Wirtskörper regelrecht auseinander rissen.
 

Und aus dem nun weit geöffneten Brustkorb der toten Männer flogen jeweils drei neu geborene Biester.
 

«Bei meinem Hammer..!» Thors Stimme kratzte. «Loki was ist das?»
 

«Ich fürchte, die Erde hat ein sehr ernsthaftes Problem.» gab dieser statt einer Antwort zurück.



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