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Loki: The Dark Prince - Der dunkle Prinz

von

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Lokis Tod

«Also, eines ist zumindest klar.» Melindas Hand lag auf Lokis nackter Brust und streichelte ihn sanft. «Mit dir wird's echt nie langweilig.»
 

Er grinste und knabberte an ihrem Ohrläppchen. «Bist du sicher? Warte ab, bis wir beide alt und grau sind, dann sitze ich nur noch faul herum und lass mich bedienen!»
 

In ihr Lachen mischte sich leise Traurigkeit. 'Alt und grau'... sie würde es lange vor ihm sein. Aber daran wollte sie jetzt nicht denken. Sie registrierte sein betroffenes Gesicht. Als er ein hastiges «Tut mir leid,» brummelte, winkte sie ab.
 

«Lass gut sein. Ich kanns kaum erwarten, dich mit Falten und dickem Bierbauch in einem mottenzerfressenen Sofa lümmeln zu sehen und nach der Fernbedienung schreien zu hören...»
 

«Du wagst es...» Er rollte sich mit gespieltem Zorn über sie und stützte die Hände links und rechts von ihrem Gesicht ab, «...so über mich zu spotten? Das verdient eine Strafe!»
 

«Du hast doch selbst...» presste sie zwischen zwei stürmischen Küssen hervor, doch als seine Zunge die ihre liebevoll zu umspielen begann, sagte sie nichts mehr. Für eine lange, lange Zeit...
 

Sie lagen gerade schön entspannt nebeneinander (nachdem Melinda sicher gewesen war, jetzt garantiert in Lokis Armen zu sterben, denn soooo gut konnte Sex doch gar nicht sein, ohne dass man dafür mit dem Leben bezahlen musste!), als lautes Pochen an der Tür ihre traute Zweisamkeit auseinanderriss.
 

«Thor,» seufzte Loki und schwang sich aus dem Bett, «was willst du, Bruderherz?»
 

«Malekith!» rief Thor im selben Moment, als er die Tür aufstiess und Loki sich eben die Mühe hatte machen wollen, sich die Antwort in Thors Kopf selbst zu holen. Schlagartig war er wieder hellwach, die leicht schläfrige Stimmung von eben wie weggeblasen. Er hatte – verrückterweise – mit irgendwas Harmlosem gerechnet. Dass der Kaffee bei Stark ausgegangen war, zum Beispiel. Oder dass Thor seinen Hammer verlegt hatte...
 

Aber nein, sowas war natürlich unmöglich. Harmlose Dinge passierten in der Tat nur Leuten, die irgendwann mit Falten und Bierbauch in einem ausgebeulten Sofa landeten. Also definitiv nicht ihm...
 

Mit einem Fingerschnippen war er angezogen. Melinda, die sich hinter ihm aus dem Bett geschlichen hatte, wünschte sich nicht zum ersten Mal, dass sie das auch könnte. Kurz schnippen – und eine Sekunde später wie aus dem Ei gepellt aussehen. Seufzend hastete sie ins Bad, als Lokis Stimme sie zurückhielt.
 

«Was soll das werden, Liebling, wenn ich fragen darf?»
 

Melinda verharrte irritiert. «Ich komme mit.»
 

«Kannst du vergessen!» erwiderten Thor und Loki im Chor. Als Melinda widersprechen wollte, trat Loki zu ihr und umfasste ihr Gesicht mit den Händen. «Ich will dich nicht unnötigen Gefahren aussetzen, Melinda.»
 

Sosehr sie seine Besorgnis rührte: sie war ausgebildete Agentin und durchaus in der Lage, ihre Frau zu stehen. Doch als sie das laut aussprach, nuschelte Thor etwas von «Das ist eine Angelegenheit, die menschliche Fähigkeiten übersteigt.» Loki hingegen streichelte ihre Wange und sagte leise: «Ich habe eben meine Mutter verloren, Melinda. Dich auch noch zu verlieren könnte ich nicht ertragen.»
 

Sie sah in seine Augen und las den tiefen Schmerz und die Angst darin – und fand kein Argument mehr, mit dem sie hätte widersprechen können.
 

Malekith war auf der Erde gesehen worden, in einer Wüste, genau genommen. Es verwunderte weder Thor noch Loki, denn diese düstere unwirtliche Landschaft glich sehr der seiner Heimatwelt. Thor fragte sich bloss, was er denn wohl hier wollen könnte.
 

«Ist doch ganz einfach,» erwiderte Loki grimmig. «Morgen ist der Beginn einer neuen Konvergenz.» Als Thor ihn im ersten Moment fragend anstarrte, stupste er ihn in die Seite. «Konvergenz, Bruder! Intergalaktisches Ereignis! Vorkommen alle fünftausend Jahre! Dämmert's?»
 

Thor hüstelte verlegen. «Ja, entschuldige. Ich habe gerade...» Er brach ab. «Aber was hat das mit Malekith zu tun?»
 

«Nun, während der Konvergenz stehen die neun Welten linear übereinander, wie du ja wohl noch wissen wirst, und die Portale zwischen ihnen werden durchgängig. Midgard als ihr Zentrum ist somit der ideale Ort, um...»
 

«...die von Malekith gewollte Dunkelheit auf einen Schlag über das gesamte Universum zu bringen.» vollendete Thor den Satz. Loki nickte düster.
 

Auf dem Gesicht des blonden Donnergottes malte sich eisige Entschlossenheit. «Das werden wir zu verhindern wissen.»
 

«Ja. Nur dürfte das leider alles andere als einfach sein.» Mit Schaudern dachte er daran, dass der Äther jetzt in Malekith lebte und diesen, genau wie vorher Melinda, gegenüber jedem Angreifer verteidigen würde.
 

Sie brauchten einen konkreten Plan, um Malekith zu töten. Loki zermarterte sich den Kopf, aber ihm wollte nichts Brauchbares einfallen. Thor, der einfach für 'Draufhauen' und 'Zuschlagen' war, stellte auch keine allzu grosse Hilfe dar. Man müsste den Dunkelelfen vernichten können, ohne dass der Äther mitbekam, dass sein Wirt angegriffen wurde. Magie konnte das möglich machen... Doch welche?
 

Die blosse Vereinigung ihrer beider Kräfte würde nicht ausreichen, das wusste Loki. Sie brauchten mehr – mehr Energie, mehr Magie... Da machte es auf einmal 'klick' in seinem Gehirn. Er fuhr sich an die Stirn und hätte beinahe gelacht. Natürlich: das war die Lösung.
 

Und gleichzeitig der reinste Selbstmord...
 

Er erläuterte Thor seinen Plan, klammerte aber bewusst das Entscheidende aus. Sein Bruder würde nicht mitmachen, wenn er wusste, was es ihn kosten konnte... und mit Sicherheit kosten würde. Aber sie hatten gar keine andere Wahl. Es galt, das Universum vor ewiger Dunkelheit zu bewahren.
 

Also nahm das Spiel seinen Lauf. Am nächsten Tag, kurz, bevor die Konvergenz begann, stöberte Thor die Dunkelelfen in der Wüste auf – mit wehendem Umhang und erhobenem Hammer. Um seine Finger und in seinen Augen zuckten Blitze.
 

Malekith war dennoch nicht beeindruckt. «Du schon wieder!» rief er belustigt. «Bist du hergekommen, um zu sterben?»
 

«Der einzige, der heute sterben wird, bist du!» gab Thor zurück und sprang los. Es war noch zu früh, er wusste es, doch er hoffte, dass er die Elfen dadurch vom wahren Plan ablenken konnte. Dass Loki die nötige Zeit bekam, die er brauchte, um die Energie aus der beginnenden Konvergenz zu sammeln.
 

Die Elfen griffen an. Mit Leichtigkeit schaltete Thor die beiden Handlanger, die Malekith nach ihrem ersten Angriff auf Svartalfheim noch geblieben waren, aus. Das wütende Gebrüll des Anführers ignorierend, schaffte er es dann gerade noch aus der Schusslinie, ehe Malekiths Energiestrahl ihn treffen konnte. Der Dunkelelf stiess einen weiteren wütenden Fluch aus, dann hob er beide Arme und bündelte seine Kraft. Thor wusste: wenn er jetzt dazu kam, einen erneuten Energiestoss abzufeuern, würde er ihn zerschmettern. Die Macht des Äthers war grösser als diejenige des Donnergottes – da half ihm auch Mjölnir nicht.
 

Nur noch ein paar Sekunden... Beinahe ängstlich sah Thor nach oben und erkannte, dass es fast soweit war: die Welten schoben sich übereinander, die Konvergenz begann. 'Komm schon, komm schon', zuckte es durch Thors Gehirn, während er hilflos zusehen musste, wie Malekiths Gestalt von dunkler, heftig schimmernder Energie umflossen wurde. Gleich würde er ihn angreifen und danach die ganze Macht des Äthers durch die offenen Portale in die neun Welten hinausschiessen, um alles in Dunkelheit und Chaos zu ersticken.
 

Thor hob den Hammer ohne Hoffnung, dass es viel nützen würde, doch wenn er schon sterben musste, dann sicher nicht kampflos. In seinen Ohren dröhnte es, und wie von weiter Ferne drang Malekiths Triumphgeheul an sein Bewusstsein. Er suchte alle Kraft, die er in sich finden konnte, um einen letzten, mächtigen Blitz auf Malekith abzufeuern...
 

...als über seinem Kopf ein grüner Strahl aus purer Energie explodierte und Malekith in einem einzigen Augenblick pulverisierte. Loki hatte es tatsächlich geschafft! Die Macht der Konvergenz, die Magie dieses aussergewöhnlichen Ereignisses zusammen mit Lokis eigener starken Kraft, hatte sogar den Äther in Malekith überwunden. Die schimmernde flüssige Masse des Infinity-Steines schwebte über dem Häufchen Asche, das von ihrem Wirt noch übrig war. Beinahe hilflos. Thor hob den Hammer und Mjölnirs Blitz verschloss das blubbernde Element wieder in seiner festen, steinharten Form. Er lachte und wollte Loki gerade zurufen, dass er ihn für den grössten hielt, als er hinter sich einen lauten Aufprall hörte.
 

Erschrocken drehte Thor sich um – und sah geschockt seinen Bruder am Boden liegen. Als er seinen Namen rief, kam keine Antwort.
 

In Panik hastete der blonde Riese zu ihm und kniete sich neben ihn hin. "Loki..." stammelte er ein ums andere Mal. "Komm schon, das darfst du mir nicht antun. Wach auf!"
 

Aber Loki blieb stumm.
 

Und dann, ganz langsam, färbte sich seine Haut blau...



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