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Finding Love

Sasusaku Highschool Lovestory
von

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Begegnungen

"Bitte warte!"
 

Sasuke blieb tatsächlich stehen und drehte sich wieder zu mir um.
 

"Du kannst nicht mitkommen", sagte er ruhig und ich merkte deutlich, dass seine Ruhe gespielt war.
 

"Du hast eine Nachricht von diesem Dealer bekommen, nicht wahr?", fragte ich.
 

Wir sahen einander an und es kam mir vor, als wären der ganze Lärm um mich herum und die ganzen Leute um mich herum gar nicht da. Als wären Sasuke und ich in unserer eigenen Dimension. Es war schon spät, alle waren schon ziemlich betrunken und niemand achtete auf uns. Naruto, Hinata und die anderen waren nicht zu sehen, da Sasuke sich bereits ein Stück durch die Menge bewegt hatte, bevor er schließlich doch stehen geblieben war.
 

"Ja", sagte er. "Er meinte, er hätte etwas für mich. Ich muss ihn kurz sprechen. Du bleibst hier."
 

"Sasuke, ich möchte mitkommen", sagte ich ernst.
 

"Warum?"
 

"Weil ich mir Sorgen um dich mache", sagte ich leise.
 

"Das brauchst du nicht, ich kann auf mich aufpassen."
 

"Das weiß ich. Ich mache mir keine Sorgen, dass dir etwas passieren könnte. Ich mache mir Sorgen darüber, was du tun könntest."
 

Er musterte mich einen Moment ausdruckslos, wandte sich dann um und ging weiter nach draußen. Er hielt nicht an der Gaderobe an, um seinen Mantel unter den Bergen von Jacken zu suchen und ich hielt mich auch nicht damit auf, sondern beeilte mich, ihm zu folgen.
 

Draußen war es klirrend kalt. Es war eine klare Nacht und mein vom Alkohol benebelter Kopf fühlte sich schlagartig wieder etwas klarer an. Ich musste mich jetzt konzentrieren. Sasuke ging durch die paar Leute hindurch, die zusammengedrängt draußen standen und rauchten. Er schloss sein Auto auf und stieg ein und ich öffnete die Beifahrertür und setzte mich neben ihn.
 

Er warf mir einen unzufrieden Blick zu, aber er startete den Motor und forderte mich nicht auf wieder auszusteigen. Er drehte die Heizung hoch.
 

Wir schwiegen während der Fahrt. Sasuke schien seinen Gedanken nachzuhängen und es hätte ohnehin nichts gebracht jetzt zu reden und zu spekulieren. Wir mussten einfach abwarten, was der Mann wollte. Ich hoffte bloß, dass er wirklich irgendeinen Hinweis für Sasuke hatte und er nicht nur wieder Geld wollte. Und ich hoffte bitterlich, dass es keine schlechten Nachrichten waren.
 

Sasuke fuhr ein paar Minuten in Richtung Innenstadt und hielt dann ein paar Meter entfernt von der Gasse, wo sie sich auch bei dem Mal getroffen hatten, als ich sie beobachtet hatte.
 

Er wirkte wie immer vollkommen gefasst, aber ich war mir sicher, dass er nervös war. Sein Bruder schien ihm so viel zu bedeuten. Es musste fast unerträglich für ihn sein nun diese Mischung aus Hoffnung und Angst zu verspüren.
 

Er wandte sich mir zu. "Bleib bitte im Auto."
 

Ich sah ihm fest in die Augen. "Nein. Du verbirgst es meisterhaft, aber du bist aufgewühlt. Ich werde mitkommen."
 

Er verzog ein wenig unzufrieden den Mund.
 

Ich lächelte leicht. "Du bist nicht mehr alleine Sasuke. Gemeinsam sind wir stärker."
 

Er schwieg einen Moment, dann lächelte er auch leicht.
 

"Ja vielleicht", sagte er leise. "Okay."
 

Der Mann lehnte in der dunklen Gasse an der Wand. Sein Atem bildete in der Kälte kleine Dunstwolken. In der Nähe konnte man Musik aus dem Club hören, in dem wir ein paarmal gewesen waren. Aber niemand war zu sehen. Wahrscheinlich waren alle um die Ecke des Häuserblocks vor dem Eingang des Clubs. In dieser Seitenstraße oder der kleinen Gasse gab es nichts von Interesse. Zumindest für niemanden außer uns.
 

Der Mann stieß sich von der Wand ab, als er uns kommen sah. Sein Blick fiel zuerst auf Sasuke und dann direkt auf mich. Dort verweilte sein Blick interessiert. Und es kam mir so vor, als wäre das mehr als das übliche Interesse, mit dem ich für gewöhnlich betrachtet wurde.
 

"Du kommst nicht alleine?", fragte der Mann überrascht an Sasuke gewandt, aber ohne seinen Blick von mir abzuwenden. Ich wünschte mir, mein Kleid wäre etwas länger und ich hätte meine Jacke dabei.
 

"Das tut nichts zur Sache", sagte Sasuke kühl und stellte sich so vor mich, dass er ein wenig die Sicht auf mich versperrte. "Also?"
 

"Wie gesagt, ich habe Neuigkeiten für dich. Aber dafür will ich Geld."
 

Sasuke verengte die Augen. "Dann lass mich deine Neuigkeiten hören. Danach entscheide ich, ob das eine extra Bezahlung wert ist."
 

Der Mann lachte freudlos. "Nein. Du willst etwas von mir. Also machen wir das anders herum! Dieses Mal bin ich derjenige, der entscheidet, wie es läuft, sonst bekommst du gar nichts."
 

Sasuke musterte ihn kalt. Dann schien er zu dem Schluss zu kommen, dass er genug Geld hatte, um sich das leisten zu können. Er holte seine Geldbeutel hervor, zog mehrere Scheine heraus und hielt sie dem Mann schweigend hin.
 

Der streckte die Hand aus und nahm das Geld.
 

"Das reicht mir nicht", sagte er mit einem fiesen Lächeln. "Ich will mehr. Deutlich mehr. Wenn nicht, gehe ich einfach."
 

Sasuke starrte ihn wütend an ohne zu überlegen.
 

"Na schön, ich gehe!", sagte der Mann und machte einen Schritt zum Ausgang der Gasse.
 

Doch Sasukes Geduld schien nun aufgebraucht zu sein. Er trat blitzschnell einen Schritt nach vorne und drückte mit seinem Unterarm gegen die Kehle des Mannes, der mit dem Rücken unsanft gegen die Hauswand prallte.
 

Ich hielt vor Anspannung den Atem an. Genau vor so etwas hatte ich Angst gehabt. Sasuke sehnte sich so sehr danach etwas über seinen Bruder zu erfahren, dass ich befürchtete, dass er bereit war, grausam zu sein, um zu bekommen was er wollte. Und dieser Idiot wollte unbedingt dieses blöde Spiel spielen, um möglichst viel Geld dabei herauszuholen. Dabei war ich mir sicher, dass Sasuke ihm freiwillig mehr Geld gegeben hätte, wenn er wirklich eine sinnvolle Information für ihn gehabt hätte.
 

"Sag jetzt, was du zu sagen hast", zischte Sasuke. "Sonst lasse ich es dich bereuen! Und zwar so richtig!"
 

Der Mann schnappte nach Luft und zerrte grob an Sasukes Arm. Sasuke ließ ihn los und trat wieder einen Schritt zurück.
 

"Du Arschloch!", sagte der Mann mit krächtzender Stimme und rieb sich seine Kehle. Er starrte Saskue hasserfüllt an. "Willst du mir den Hals zerquetschen? Du bist so ein widerlicher, verwöhnter kleiner Mistkerl! Ich hab überhaupt keine Lust mehr, dir irgendwas zu sagen. Das scheint dir ja ziemlich wichtig zu sein. Vielleicht lasse ich dich einfach für immer im Unklaren, verdient hättest du es, du-"
 

Ich machte beinahe automatisch einen Schritt nach vorne und griff nach Sasukes Arm. Er hatte sich angespannt und seine Augen hatten einen Ausdruck bekommen, der mir überhaupt nicht gefiel. Einen Ausdruck, der mir Angst machte.
 

"Nicht", flüsterte ich.
 

Sasuke funkelte den Mann an, aber meine Berührung hatte ihn scheinbar daran gehindert, die Bewegung auszuführen, zu der er sich gerade entschieden hatte. Und was immer es auch gewesen war, was er hatte tun wollen, ich war froh, dass er es nicht getan hatte. Ich wollte nicht wissen, was er vorgehabt hatte. Ich wusste nur, dass es etwas gewesen wäre, das mir überhaupt nicht gefallen hätte.
 

Ich trat rasch neben Sasuke und sah den Mann an.
 

"Bitte sagen Sie uns, was Sie wissen", sagte ich höflich. "Ich bin sicher, wir können dann zu einem Ergebnis kommen, mit dem alle zufrieden sind! So wie es jetzt steht, bekommt keiner, was er will."
 

"Ich kriege garantiert, was ich will", sagte Sasuke kalt. "Ich werde-"
 

"Hör auf!", fuhr ich ihn an. "Was bringt es, wenn du ihm weh tust? Vielleicht lügt er dich dann einfach nur an!"
 

"Nicht, wenn ich ihm genug wehtue", sagte Sasuke ohne den Mann aus den Augen zu lassen und mit so eisiger, erbarmungsloser Stimme, dass Madara Uchiha es nicht hätte besser machen können.
 

Bei diesem Tonfall, stellten sich alle Härchen auf meinem Arm auf. Ich wollte nicht, dass Sasuke so war, ich fand es schrecklich. Aber ich hatte immer gewusst, dass er jemand war, der bereit war Grenzen zu überschreiten, wenn er es für notwendig hielt. Ich glaubte, dass Sasuke bereit war zu tun, was immer nötig war, um etwas zu erreichen, was ihm so wichtig war wie das hier. Und genau deshalb hatte ich unbedingt mitkommen wollen. Weil ich das verhindern musste.
 

"Das geht auch anders!", sagte ich entschieden und ich musste viel Mut aufbringen, um so selbstsicher zu klingen. "Es muss so nicht laufen!"
 

Ich blickte zu dem Mann. "Sie hätten Sasuke keine Nachricht geschickt, wenn Sie nicht Ihre Information hätten teilen wollen. Sie möchten Geld und Sie haben eben viel Geld bekommen."
 

Ich sah zu Sasuke. "Bist du bereit, ihm nicht mehr zu geben, falls er dir sagt, was er zu sagen hat?"
 

"Ja", sagte Sasuke nach kurzem Schweigen. "Aber ich bin gerade in Vorleistung gegangen, ohne überhaupt zu wissen, ob ich dafür etwas bekomme. Ob es mehr gibt, will ich entscheiden, sobald ich gehört habe, was für mich dabei herausspringt. Ich habe drei Jahre nichts bekommen für mein Geld."
 

Ich sah wieder zu dem Mann. "Sie verstehen doch sicher, dass es für uns so rüber kommt, als wollten Sie einfach an Geld kommen? Bitte versetzen Sie sich auch in uns hinein. Bitte nehmen Sie den Vorschuss, den Sasuke Ihnen eben gegeben hat und vertrauen Sie darauf, dass Sie mehr bekommen, wenn Sie uns nun auch etwas geben. Dann können wir gleich alle gehen, ohne das jemand zu Schaden kommt."
 

Der Mann musterte mich skeptisch, aber ich sah, dass meine Worte zu ihm durchgedrungen waren. Sasuke war nach wie vor angespannt, doch er schien abwarten zu wollen. Ich atmete kaum merklich aus, weil ich die Luft zu lange angehalten hatte.
 

"Okay", sagte der Mann und blickte Sasuke an. "Ich brauche Geld. Aber ich glaube, was ich zu sagen habe, wird dich freuen. Und daher verlasse ich mich darauf, dass du Wort hälst und mir noch etwas geben wirst!"
 

Sasuke nickte knapp.
 

"Ich habe deinen Bruder gesehen", sagte der Mann.
 

Es herrschte einen Moment Stille.
 

"Wie bitte?", fragte Saske tonlos.
 

"Heute Mittag", sagte der Mann. "Ich stand an der U-Bahn Haltestelle am Hauptbahnhof. Ich habe ihn nur ein paar Sekunden gesehen, dann ist die Bahn abgefahren und ich konnte nicht mehr einsteigen, um ihm zu folgen. Ich weiß nicht, wo er hin gefahren ist."
 

Ich starrte ihn an. Dann warf ich Sasuke einen Blick zu. Er sah den Mann völlig ausdruckslos an, doch ich war mir sicher, dass er unglaublich aufgewühlt sein musste. Wie schaffte er es, so ruhig zu bleiben?
 

"Das klingt nicht besonders glaubwürdig", sagte Sasuke. "Drei Jahre keinen Spur von ihm und nun behauptest du, du hättest ihn gesehen? Einfach so? Aber außer dieser Behauptung hast du nichts für mich? Ich habe die ganze Stadt abgesucht. Wieso sollte er plötzlich hier auftauchen?"
 

"Was weiß ich!", fauchte der Mann verärgert. "Ich sage dir, was ich gesehen habe, mach damit was du willst! Mehr habe ich nicht. Ich halte weiter die Augen auf, vielleicht fährt er ja nochmal mit dieser Bahn. Aber ich bin mir sicher, dass er es war. Er sah aus wie früher, nur ein wenig älter. Aber eure pechschwarzen Haare und Augen und diese weiße Haut erkenne ich sofort. Und dann seht ihr auch noch so unverschämt gut aus, dass ihr einfach auffallt." Er musterte Sasuke verächtlich. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass er es war. Ich finde es ja selbst komisch. Ich dachte kurz, du wärst es gewesen. Aber er hat längere Haare als du und er wirkt nicht so überheblich. Er trug diese Kette, die er damals schon immer hatte."
 

Sasuke musterte den Mann nachdenklich.
 

"Welche U-Bahn war das genau? In welche Richtung?", fragte er kalt.
 

Der Mann sagte es ihm und nachdem er einen kurzen Moment geschwiegen hatte, holte Sasuke seinen Geldbeutel aus seiner Hosentasche und gab dem Mann alle Scheine, die noch darin waren.
 

"Dafür erwarte ich, dass du weiter nach ihm Ausschau hälst."
 

Der Mann nahm das Geld und nickte. Er schien mit der Menge mehr als zufrieden zu sein.
 

"Verarsch mich besser nicht", sagte Sasuke kalt. Der Mann hatte sich schon zum Gehen gewandt und blieb nochmal stehen.
 

"Tue ich nicht ", sagte er unfreundlich. "Ich brauche Geld. Aber nicht so sehr, dass ich dafür Ärger mit dir oder deiner beschissenen Familie riskieren würde."
 

Sasuke nickte.
 

Der Mann warf mir einen Blick zu. "Wie heißt du?", fragte er.
 

Ich sah ihn verwirrt an. Was tat das zur Sache?
 

"Das braucht dich nicht zu interessieren", sagte Sasuke hart und trat einen Schritt vor. "Geh."
 

Und mit einem letzten neugierigen Blick auf mich ging er schließlich.
 

Ich schlang die Arme um mich. Es war wirklich eisig kalt. Ich warf Sasuke einen vorsichtigen Blick zu.
 

"Gehen wir ins Auto", sagte er sanft und legte mir den Arm um die Schultern. "Da ist es wärmer. Tut mir leid, ich hatte eben keinen Nerv um nach den Jacken zu suchen."
 

Im Auto war es viel wärmer als draußen. Vor allem, weil der Wind verschwand, sobald ich die Tür zugezogen hatte. Die Restwärme der Heizung war noch nicht ganz verschwunden. Sasuke schien nicht losfahren zu wollen, aber er startete den Motor, damit die Heizung wieder ansprang.
 

"Wie geht es dir?", fragte ich vorsichtig.
 

Er zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht, was ich denken soll. Ob ich das wirklich glauben kann. Ich wünsche mir so sehr, dass das die Wahrheit war. Aber ich kann mir das nicht wirklich vorstellen."
 

Wir schwiegen beide.
 

"Trotzdem", sagte Sasuke schließlich, "bin ich erleichtert. Es hätte auch eine ganz andere Nachricht sein können. Vielleicht werde ich mit Madara darüber reden. Ich muss darüber nachdenken. Vielleicht kann er irgendwie an Videos von Überwachungskameras kommen. Wahrscheinlich. Er kriegt immer alles hin. Beim Hauptbahnhof gibt es viele. Vielleicht haben wir Glück und falls Itachi wirklich in der Stadt ist, ist er zufällig auf einer zu sehen."
 

Ich streckte die Hand nach ihm aus und griff nach seiner. Er wirkte traurig und hoffnungslos. Vermutlich wollte er sich dieser schwachen Hoffnung nach all dieser Zeit gar nicht erst hingeben, um nicht enttäuscht zu werden.
 

Er hob den Kopf und sah mich an.
 

"Danke für deine Hilfe", sagte er. "Es ist gut, dass du mitgekommen bist."
 

Ich lächelte ganz leicht. "Reden löst in den meisten Fällen Probleme Sasuke. Ich weiß, das hast du nie gelernt. Du hast immer für alles kämpfen müssen. Aber du kannst es vielleicht ab und zu auch mal anders probieren."
 

"Es gibt Fälle, da funktioniert Reden nicht", sagte er leise. "Man ist damit immer davon abhängig, dass der andere einem entgegen kommt. Das gibt einem nicht besonders viel Kontrolle."
 

"Ja", erwiderte ich. "Das mag sein. Aber man sollte es trotzdem immer zuerst mit Verständnis und Empathie versuchen."
 

"Das ist nicht meine Art", sagte er. "Nicht jeder kann das so gut wie du."
 

"Ich glaube du könntest es, wenn du es versuchen würdest." Ich sah ihn ernst an. "Bitte denk darüber nach. Es muss nicht immer alles durch Macht, Angst, Druck und Grausamkeit geregelt werden. Ich weiß, du bist ständig in Situationen, in denen du stark wirken musst und wo du dir Respekt von Leuten verschaffen musst. Und das kannst du auch sehr gut. Aber bitte übertritt nicht solche Grenzen. Das erzeugt bloß Hass und Angst und da kommt nie etwas Gutes bei heraus."
 

Er musterte mich nachdenklich. Dann seufzte er.
 

"Vielleicht", sagte er schließlich. "Mal sehen."
 

Uns war beiden nicht mehr nach Party zumute. Wir fuhren zurück, verabschiedeten uns von den anderen, holten unsere Jacken und fuhren dann zu Sasuke, um dort zu übernachten.
 

Wir sprachen noch ein wenig über den Mann und seine Behauptung, dass er Itachi gesehen haben wollte. Mir ging es wie Sasuke. Das kam mir alles nicht plausibel und zu einfach vor. Allerdings sagte ich Sasuke auch, dass es mir nicht so schien, dass der Mann gelogen hätte. Auf mich hatte er ehrlich gewirkt. Natürlich konnte er sich auch einfach geirrt haben.
 

Sasuke entschloss sich schließlich doch seinen Eltern und Madara davon zu erzählen und Madara versprach ihm, dass er sich darum kümmern würde und er seine Nachforschungen auf diesen Hinweis konzentrieren würde. Doch schienen weder er noch Fugaku besonders an die Möglichkeit zu glauben, dass Itachi gesehen worden war und sie waren ziemlich verärgert, dass Sasuke riskierte, dass dieser Mann etwas ausplaudern könnte, was dann an die Medien gelangen könnte. Madara wollte von Sasuke wissen, wie der Mann hieße, damit er ihn sich selbst vornehmen könnte.
 

Nach Sasukes Versicherungen, dass er den Typen im Griff hätte und er Druckmittel gegen ihn habe, die ihm weit mehr Probleme bereiten würden, als ein Imageschaden, waren sie ein wenig besänftigt und ließen die Sache schließlich auf sich beruhen.
 

"Na schön", sagte Fugaku. "Sieht aus, als hättest du es wirklich im Griff. Ich weiß allerdings nicht, ob es mir gefällt, dass du dir mal wieder Madaras Methoden abschaust."
 

"Meine Methoden haben dir schon einiges an Ärger vom Hals geschafft", gab Madara säuerlich zurück und warf seinem Bruder einen ärgerlichen Blick zu, den Fugaku einfach überging.
 

"Jedenfalls werde ich dem Hinweis nachgehen", fügte Madara an Sasuke gewandt hinzu.
 

Mikoto hatte ebenfalls im Wohnzimmer gesessen und alles mit angehört, aber sie schien dazu lieber nichts sagen zu wollen. Und ich sagte auch nichts. Es verwunderte mich ein wenig, dass sie alle zu akzeptieren schienen, dass ich wie selbstverständlich alles mitbekam. Offenbar hatte ich tatsächlich, zumindest fürs erste, ihr Vertrauen gewonnen und wurde nun akzeptiert.
 

Sasuke und ich verbrachten ein angenehmes Wochenende bei ihm zuhause und am Sonntag Abend trafen wir uns alle gemeinsam bei Naruto. Wir hatten einen guten Abend aber keiner schien so recht Lust auf die nächste Woche zu haben.
 

Doch sie fing ganz okay an. Zwar gab es viel zu tun wegen der anstehenden Halbjahresprüfungen und Orochimaru machte nach wie vor keinen Hel daraus, dass er es uns richtig schwer machen würde, aber sonst passierte vorerst nichts, was meine Laune hätte trüben können.
 

Sasuke erzählte, dass Madara zwar an Aufzeichnungen gekommen sei und Sasuke hatte sogar den Dealer darauf erkennen können, aber von Itachi war nichts zu sehen. Entweder der Mann hatte doch gelogen oder aber Sasukes Bruder, war einfach nie am Hauptbahnhof gewesen. Die U-Bahn Linie, die er benutzt hatte, fuhr bloß durch und niemand wusste, wo Itachi aus- oder eingestiegen war, falls er sich tatsächlich in der U-Bahn befunden haben sollte. Trotzdem ließ Madara die Linie nun von ein paar seiner Leute überwachen.
 

Sasuke sprach die Nachrichten von meinem Exfreund nicht nochmal an und ich fragte mich, ob er es vergessen hatte oder ob er entschieden hatte, sich nicht weiter einzumischen und das mir zu überlassen. Ich hoffte auf Letzteres. Schließlich gab es da eigentlich ohnehin nichts zu tun. Durch meinen Umzug hatte er schließlich keine Möglichkeit Kontakt zu mir aufzunehmen.
 

Auch im Café lief es gut. Bis zum Freitag passierte nichts Negatives. Dann allerdings kamen dann direkt drei Dinge auf einmal, die mich ein wenig beunruhigen.
 

Das erste war mir eigentlich schon die ganze Woche aufgefallen, aber bei meiner Schicht am Freitag fing ich an, stutzig zu werden.
 

Und zwar als meine Kollegin im Café mir erzählte, dass der Typ mit der schiefen Nase, der das Café zu seinem neuen Lieblingsort erkoren zu haben schien, fast immer das Café verließ, wenn meine Schicht zu Ende war.
 

Mir war bereits aufgefallen, dass er ständig anwesend zu sein schien, doch das hatte mich nicht weiter beschäftigt. Ich hatte nach wie vor nicht den Eindruck, dass er sich besonders für mich interessierte. Meistens las er oder er war an seinem Smartphone. Er beobachtete mich weder, noch sprach er mit mir. Das einzig Merkwürdige war, dass er immer dann zu verschwinden schien, wenn Sasuke auftauchte. Sobald klar war, dass Sasuke bleiben würde oder mich nach Arbeitsschluss mitnehmen würde, zahlte der Mann und ging.
 

Sasuke, Hinata, Naruto und die anderen hatten das Café offenbar ebenfalls alle lieb gewonnen und sie hatten es sich in dieser Woche bereits zur Gewohnheit gemacht, hier abzuhängen oder zu lernen. Ich war glücklich darüber, da ich so viel von ihnen mitbekam und ich nichts verpasste, weil sie sich ohne mich trafen. Und es gab immer mal wieder Zeit, dass ich mich kurz ein paar Minuten zum Plaudern zu ihnen stellen konnte oder ich setzte mich nach meiner Arbeitszeit zu ihnen und wir lernten gemeinsam. Ich liebte es und meine Chefin war zufrieden, das sie meinte, sie würden den Umsatz steigern.
 

Trotzdem, der Mann mit der schiefen Nase blieb mir suspekt und ich beobachtete ihn ein wenig, doch abgesehen von seiner Anwesenheit verhielt er sich völlig unverdächtig.
 

Das zweite, was mir nicht ganz gefiel, war, dass an diesem Freitagnachmittag Hinatas Mutter mit einer Freundin in das Café kam. Den ganzen Tüten, nach zu schließen, die sie bei sich hatten, waren sie shoppen gewesen und sie wollten nun ein Stück Kuchen essen und einen Kaffee trinken.
 

Hinatas Mutter war zutiefst überrascht davon zu sehen, dass ich hier arbeitete.
 

Als ich ihr höflich antwortete, dass ich gerne hier arbeitete und ich mir etwas dazuverdienen wollte, war sie irritiert und fragte, ob Sasuke das denn gut finden würde und dass die Uchihas doch genug Geld hätten und wie sie denn dazu stehen würden.
 

Das ärgerte mich ein wenig, weil es mich störte, dass ständig alle zu finden schienen, dass ich mich nach Sasuke oder seiner Familie richten müsste. Und vor allem war ich ein wenig besorgt, dass sie es bei nächster Gelegenheit direkt Mikoto Uchiha auf die Nase binden würde. Ich hatte eigentlich gehofft, dass ich den Job einfach etwas würde für mich behalten können, weil ich befürchtete, dass Sasukes Familie das vielleicht nicht angemessen fand und sie sich einmischen würden. Und darauf hatte ich echt keine Lust. Ich war so froh, dass sich alles so gut entwickelt hatte und wollte keine neuen Probleme.
 

Das dritte, was mir nicht gefiel, war ein weiterer blöder Zufall und langsam kam es mir so vor, als wäre heute einfach ein Pechtag. Und zwar kam eine Stunde nachdem Hinatas Mutter mit ihrer Freundin da gewesen war, doch tatsächlich dieser Dealer im Café vorbei.
 

Es musste wirklich ein Zufall sein, denn er wirkte so, als wäre er in Eile und als wollte er sich bloß einen Kaffee zum Mitnehmen holen.
 

Ich duckte mich rasch hinter den Tresen und räumte ein paar Tüten mit Kaffeebohnen aus einem Karten heraus, die ich in eine Regal stellen wollte, denn ich war nicht allzu erpicht darauf, dass der Mann wusste, dass ich hier arbeitete. Und fast hätte das Verstecken auch geklappt.
 

Doch leider sprach mich meine Kollegin genau in diesem Moment an.
 

"Sakura, du kannst bitte gleich mal ein paar neue Bohnen in die Maschine füllen!"
 

Also musste ich wohl oder übel wieder aufstehen.
 

"Oh", sagte der Typ überrascht, als er mich sah. Er stand vor der Kasse, wartete auf seinen Kaffee und musterte mich verdutzt aber ziemlich zufrieden. Ich konnte diesen Gesichtsausdruck nicht wirklich einordnen.
 

"Dann erfahre ich jetzt also doch noch deinen Namen", sagte er mit einem leicht schiefen Lächeln.
 

Ich nickte ihm bloß kurz zu und kümmerte mich um die Kaffeebohnen. Ich wollte keinen Kontakt zu ihm haben. Meine Kollegin sah kurz neugierig zwischen uns hin und her, aber sie entschied sich zum Glück nichts zu sagen und kümmerte sich um seinen Kaffee.
 

"Also, man sieht sich Sakura!", sagte er, als er seinen Becher entgegen nahm und einen Deckel oben drauf gedrückt hatte.
 

"Tschüss", erwiderte ich bloß knapp.
 

Als er ging, sah ich ihm nachdenklich nach. Diese Begegnung passte mir irgendwie gar nicht. Mein Blick streifte beiläufig durch den Raum und bliebt an dem Tisch neben der Tür hängen.
 

Der Mann mit der schiefen Nase hatte sich halb erhoben. Nun ließ er sich jedoch wieder in seinen Stuhl sinken. Er sah dem Dealer aufmerksam nach, der gerade mit seinem Kaffeebecher draußen an der Scheibe vorbei ging und in der Menschenmenge in der Fußgängerzone verschwand.
 

Einen Moment später ging die Tür wieder auf und bescherte mir noch einen Grund zur Verwunderung, denn Sasuke kam herein. Das an sich war natürlich nicht verwunderlich. Verwunderlich war, dass er zusammen mit Neji kam.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  sasukakashi
2021-09-01T20:41:56+00:00 01.09.2021 22:41
bin gespannt, hoffe es wird dramatisch
Antwort von:  writer
09.09.2021 10:49
danke für den Support!
Von:  AloneIntheDark
2021-08-30T16:08:30+00:00 30.08.2021 18:08
Wieder einmal ein schönes Kapitel 😊. Bin schon sehr gespannt auf das nächste. Und wann wir endlich erfahren was es mit dem Mann und Café auf sich hat. Liebe Grüße und mach weiter so ♥️
Antwort von:  writer
31.08.2021 21:48
Danke!! Ich hoffe dir gefällt das nächste auch wieder! :) :)
Von:  Luanataio
2021-08-30T06:32:41+00:00 30.08.2021 08:32
Geiles Kapitel!!
Mein Gott ich liebe es was Sakura für einen Einfluss auf Sasuke hat und wie sie es immer wieder schafft ihn wieder auf den Boden zu bringen…love it, wirklich 🙈
Hmm also ich glaube auch, entweder ist dieser komische Typ jemand der von Sasuke angeheuert wurde um auf Sakura aufzupassen (was ich zum kotzen finde würde weil vertrauen und so) oooooder der gehört irgendwie zu ihrem Ex..könnte ja auch sein weil er immer abhaut wenn Sasuke kommt
Ich bin gespannt 🤩 & hoffe auf ein baldiges Treffen mit Itachi
Antwort von:  writer
31.08.2021 21:48
Wie schön, dass dur das Kapitel so gefallen hat!! Das freut mich extrem! Danke, dass du auch wieder deinen Gedanken und Vermutungen geteilt hast, das ist für mich so unglaublich spannend zu lesen!!!
Von:  LikeParadise
2021-08-29T16:58:34+00:00 29.08.2021 18:58
Omg itachiiiiii. Ich bin ultra gespannt was dabei heraus kommt.
Irgendwie sieht es so aus, als wäre der Mann mit der schiefen Nase da um Sakura zu beschützen oder so in der Art. Er geht jedesmal wenn Sasuke kommt, weil bestimmt Sasuke sie dann selber im Blick hat. Das kommt jedenfalls so rüber. Oder aber Sasuke weiß nichts von dem Typen, aber dann würde er doch bleiben wenn Sasuke kommt. Ich bin gespannt was am Ende dabei heraus kommt.
Und Sasuke und Neji privat? Sonst trainieren sie ja eigentlich nur zusammen aber sje tauchen im Café aus.
Es muss wohl irgendwas sein, was sie Sakura erzählen.
Mann Mann Mann.
Antwort von:  writer
31.08.2021 21:47
Oh ein sehr interessanter Kommentar, danke dafür!! Es war mal wieder super spannend zu lesen, wie alles rüber kommt!
Von:  Cuddlytoy
2021-08-29T16:57:10+00:00 29.08.2021 18:57
😂😂😂ok, mit dem ende verspricht es echt viel fürs nächste kapitel. Bin gespannt 😏
Wobei ich fast erwarte, dass der kerl mit der schiefen nase von sasuke als aufpasser bezahlt wurde. So ein kleiner privater bodyguard?
Antwort von:  writer
31.08.2021 21:46
Hihi, gute Theorie! Danke für den Kommentar!


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