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Finding Love

Sasusaku Highschool Lovestory
von

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Madara

Weil ich früher Schlafen gegangen war und nichts getrunken hatte, war ich am nächsten Morgen vor den anderen aufgewacht.
 

Ich hatte mir kurzerhand wieder mein neues Kleid übergezogen und machte mich daran, mich raus zu schleichen, denn ich wollte direkt meine morgendliche Motivation nutzen, um mit der Bewerbung ein wenig voranzukommen.
 

Solange alle noch schliefen, würde mich niemand ablenken und ich würde mich gut darauf konzentrieren können. Obwohl es erst 7 Uhr war und ich nicht super viel geschlafen hatte, fühlte ich mich glücklich, gut gelaunt und erholt.
 

Also hatte ich mir mein Smartphone und meinen Collegeblock mit meinen Notizen geschnappt und es geschafft, durch die Tür zu schlüpfen, ohne, dass jemand aufgewacht war. Bevor ich die Tür so leise wie möglich schloss, warf ich einen Blick zurück auf Hinata, Ino, Karin und Tenten und musste lächeln.
 

Hinata schlief friedlich wie ein kleiner Engel aber Karin hatte ihre Decke abgestrampelt und alle Viere von sich gestreckt. Ino schien gar nicht abgeschminkt zu sein, wahrscheinlich war sie erst sehr spät rein gekommen und direkt ins Bett gegangen. War sie vielleicht wirklich die ganze Zeit mit Shikamaru zusammen gewesen?
 

Weil dort das Morgenlicht die hölzernen Stufen aufgewärmt hatte, hockte ich mich mal wieder auf die Treppe der Veranda. Irgendwie saß ich gerne hier. Man hatte das Gefühl auf einem Floß in einem Meer aus Gras zu sitzen und man konnte alles beobachten, was auf dem Platz passierte.
 

Die Vögel zwitscherten herrlich in der Stille aber auf dem Platz war noch niemand zu sehen. Niemand, bis auf eine Frau, die in der Ferne den Empfangsbereich am Eingang betrat. Ich hatte sie schon ein paarmal gesehen, sie arbeitete hier und war wahrscheinlich für die Instandhaltung zuständig oder als Ansprechpartnerin für alles Mögliche. Eine Weile betrachtete ich glücklich die friedvolle Umgebung und widmete ich mich dann ungefähr eine Stunde meinem Motivationsschreiben, wo ich versuchte zu erklären, warum man mir dieses Stipendium geben sollte.
 

Ich schrieb einen ersten Entwurf und feilte dann so lange daran herum, bis ich das Gefül hatte, dass ich ein ziemlich gutes Ergebnis zustande gebracht hatte, das ich zuhause würde abtippen können. Ich hätte den Text natürlich auch gleich auf meinem Laptop schreiben können aber das Ding hatte ich gebraucht gekauft, es war alt und hängte sich ständig auf. Außerdem mochte ich das Gefühl von Bleistift auf Papier. Das entspannte mich.
 

Während ich an meinem Text gearbeitete hatte, war ich so auf meine Aufgabe konzentriert gewesen, dass ich meine Umgebung kaum noch wahrgenommen hatte und als ich schließlich wieder auf sah, merkte ich, dass um mich herum schon ein paar mehr Geräusche aufgekommen waren. Auf dem Platz war immer noch niemand aber aus ein paar Bungalows drangen nun Stimmen und Gelächter und Kakashi saß auf einem Stuhl auf seiner Veranda und las in einem Buch.
 

Die Jungs im Bungalow neben uns schienen auch langsam aufzuwachen, denn ich hörte Naruto irgendwas rufen und eine genervte Antwort von Kiba. Dann ertönte ein Schlag und ich hörte Naruto lachen. Ich schaute belustigt hinüber und fragte mich, was sie schon wieder trieben.
 

In diesem Moment ging die Tür auf und Sasuke kam heraus. Stimmt, er war ja mit Neji verabredet. Er trug eine schwarze Jogginghose und kein Shirt und ich musste mich rasch zusammen reißen, um ihn nicht allzu glücklich und verträumt anzuschmachten.
 

Als sein Blick auf mich fiel, breitete sich sofort ein Grinsen auf seinem Gesicht aus. Er spang von seiner Veranda, machte vier schnelle Schritte, um den Abstand zwischen uns zu überwinden und setzte sich schwungvoll neben mich.
 

"Guten Morgen!", sagte er verführerisch und ich lächelte ihn an.
 

"Guten Morgen!"
 

"Na, bist du etwa extra aufgestanden, um mir beim Training zuzusehen?", fragte er immer noch mit diesem verführerischen Ton und zog überheblich eine Augenbraue hoch.
 

Leider sah er dabei ziemlich sexy aus. Aber das würde ich ihm nicht sagen. Das machte er schließlich mit Absicht, weil er um die Wirkung genau wusste. Wahrscheinlich stand er manchmal selbstverliebt vorm Spiegel und probierte, wie er sich verhalten musste, um möglichst heiß auszusehen. Bei der Vorstellung musste ich ein Lachen unterdrücken.
 

"Das hättest du natürlich gerne, aber leider muss ich dich enttäuschen!" Ich hob kurz den Collegeblock an. "Ich habe an meinem Motivationsschreiben für das Stipendium gearbeitet."
 

"Zeig mal her!" Er schnappte danach aber ich zog den Block weg.
 

"Nein!"
 

Ich hatte überhaupt keine Lust, nun eine Beurteilung von ihm zu hören. Nicht, wo ich doch gerade ganz zufrieden mit mir war. Wenn er jetzt was beanstanden würde, wäre meine gute Laune wieder dahin.
 

"Du bist süß, wenn du schüchtern bist!", sagte er grinsend. Er griff nach meinem Handgelenk und bekam es zu fassen, obwohl ich sogar darauf bevorbereitet gewesen war, dass er das tun würde. Er zog meinen Arm zu sich und nahm mir mühelos den Block weg.
 

"Hey!", sagte ich wütend.
 

Manchmal war er echt anstrengend. Aber das hatte ich auch schon gewusst, bevor ich mich auf ihn eingelassen hatte. Also sollte ich mich wohl nicht beschweren.
 

Lass es Sasuke!", sagte ich und griff nach dem Block aber er legte einen Arm um mich, hielt mich fest und den Block außer Reichweite aber so, dass er den Text lesen konnte.
 

"Hör auf rumzuzappeln, das führt zu keinem Ergebnis und du tust dir bloß weh!", sagte er belustigt, während er den Text überflog.
 

Ich seufzte resigniert und gab auf. "Neji kommt", sagte ich etwas maulig. Ich hatte gerade bemerkt, dass er über den Platz in Richtung Strand gegangen war und als er uns gesehen hatte, kam er auf uns zu.
 

Sasuke ignorierte mich und las den Text zu Ende. Er wurde gerade fertig, als Neji bei uns ankam und wortlos vor uns stehen blieb. Er trug auch nur eine Hose. Wahrscheinlich weil sie eh gleich schwitzen würden und kein Shirt dreckig machen wollten. Und weil sie alle beide Angeber waren.
 

"Sehr gut!", sagte Sasuke zufrieden, ohne Neji zu beachten. Er gab mir den Block zurück und ich warf ihm einen ärgerlichen Blick zu, weil ich ihm noch nicht verziehen hatte, dass er mal wieder so übergriffig gewesen war.
 

"Hätte man nicht besser machen können", fügte er hinzu. "Wenn ich mal nen perfekt formulierten Text brauche, komme ich zu dir."
 

"Ich schreib dir sicher keinen, wenn du mal einen brauchst. Die Komplimente machen das jetzt auch nicht wieder gut!" Ich fand, er hatte kein Recht, ständig seine körperliche Überlegenheit auszunutzen.
 

"Gib mir nen Kuss!"
 

"Nein!"
 

Natürlich versuchte er trotzdem einen zu bekommen aber ich druckte mich weg, als er nach meinem Nacken greifen wollte. Er war wirklich unglaublich!
 

"Hör auf!", sagte ich wütend und er grinste aber er beließ es zum Glück dabei. Er stand auf.
 

"Kommst du mit?"
 

"Nein!", sagt ich ärgerlich. "Ihr braucht nicht auch noch Zuschauer bei eurer blöden Show! Euer beider Ego ist auch so schon größer als für euch und alle anderen gut ist!"
 

"Redet sie immer so mit dir?", fragte Neji an Sasuke gewandt und ich glaubte ein ganz klein wenig Belustigung aus seiner wie üblich überheblichen Stimme herauszuhören.
 

"Nur wenn ich sie ärgere", antwortete Sasuke ihm amüsiert und betrachtete mich zufrieden.
 

"Verschwinde einfach!", sagte ich immer noch ärgerlich aber ich musste ein leichtes Lachen unterdrücken. Er war echt ein Idiot! "Du kannst dich dann beim Frühstück für dein Verhalten entschuldigen. Bis dahin habe ich mich beruhigt!"
 

Damit stand ich auf, um nach drinnen zu gehen. An der Tür drehte ich mich nochmal um. "Und wehe, das Training artet in einen Kampf aus und ihr verletzt euch! Dann bin ich richtig sauer auf euch beide!"
 

Sasuke grinste und Neji sah absolut verblüfft aus, dass jemand so mit ihm sprach. Ich schloss die Tür. Ich hatte mich mal wieder zu sehr von Sasuke provozieren lassen!
 

"Also ob!", sagte Karin gerade lachend zu Ino, als ich wieder rein kam. Hinata, Tenten und Karin saßen in ihren Betten, Ino zugewandt, die sich gerade abschminkte und offenbar wie immer der Mittelpunkt des Interesses war.
 

"Niemals habt ihr die ganze Zeit nur gedet, ihr wart Stunden weg!", sagte Karin entrüstet.
 

"Hi Sakura!", sagte Hinata lächelnd und die anderen warfen mir auch kurz einen freundlichen Blick zur Begrüßung zu.
 

"Worum geht es?", fragte ich neugierig.
 

"Ino war gestern Nacht stundenlang mit Shikamaru verschwunden und sie behauptet, sie hätten nur geredet!", sagte Tenten sofort.
 

Ich ging zu meinem Bett, setzte mich darauf und schaute auch interessiert zu Ino.
 

"Weil es so waaaar!", sagte sie genervt und schmiss ihr Abschminktuch zur Seite. "Wir haben halt stundenlang nur geredet und es war übrigens total nett also geh mir jetzt nicht so auf die Nerven Karin!"
 

"Ja aber dann glaube ich echt, dass er doch nicht auf dich steht!", sagte Karin nachdenklich. "Oder?", fügte sie an Tenten gewandt hinzu. "Dann hätte er doch bestimmt irgendwas versucht!"
 

"Ja, kann schon sein", sagte Tenten.
 

"Kein Typ der Augen im Kopf hat und auf Frauen steht, verbringt die halbe Nacht alleine mit Ino im Wald und REDET dann nur!", sagte Karin.
 

"Also das würde ich so nicht sagen!", mischte sich Hinata ein.
 

"Ich auch nicht!", fügte ich hinzu.
 

Ich konnte ja nicht Shikamarus Vertrauen missbrauchen und ihnen erzählen, dass er mir erzählt hatte, dass er auf Ino stand. Damals, als ich mich auf Nejis Party mit ihm unterhalten hatte und er mir betrunken von seinen Gefühlen erzählt hatte. Falls sich seitdem für ihn nichts geändert hatte, und den Eindruck hatte ich nicht, passt es zu ihm, etwas feinfühliger vorzugehen.
 

"Wieso?", fragte Karin neugierig.
 

Hinata sah mich an, also sagte ich: "Naja, es wäre auch möglich, dass Shikamaru Ino wirklich mag und damit deutlich machen will, dass er an ihr als Person interessiert ist und nicht nur auf was Körperliches aus ist, oder?"
 

Ich glaubte, dass der Blick, den Ino mir zuwarf, ein wenig erleichtert aussah. Karin schien sie verunsichert zu haben.
 

"Oder er ist schüchtern!", sagte Tenten.
 

"Nein, er ist nicht schüchtern", sagte Hinata. "Eher faul. Und wenn er sich stundenlang mit dir unterhalten hat, ist es ein gutes Zeichen, würde ich sagen. Glaub mir, der geht schon noch auf dich zu, wenn du ein bisschen wartest! Oder Sakura?"
 

"Würde ich auch sagen!", antwortete ich zufrieden. "Warte einfach ein bisschen ab und sei weiter freundlich, wenn du das möchtest. Oder du machst den ersten Schritt, das geht natürlich auch. Aber wie ich dich verstanden habe, willst du gerne ein bisschen erobert werden, oder?"
 

"Ja, schon!", sagte Ino etwas zerknirscht. "Will ich."
 

"Dann wird er das schon tun, warte ab! Ich glaube Shikamaru denkt sich bei allem etwas. Vielleicht will er dir auch die Gelegenheit geben festzustellen, dass du das mit ihm gerne möchtest oder sowas."
 

Ino sah schließlich etwas besser gelaunt aus und auch Tenten und Karin waren nun Hinatas und meiner Meinung und darum waren alle glücklich am plaudern, als wir zum Frühstück aufbrachen.
 

Mittlerweile war ich auch nicht mehr ärgerlich wegen Sasuke und ich stellte zufrieden fest, dass Neji und er beide unversehrt waren, als sie auftauchten. Dieses Mal mit T-Shirts.
 

Offenbar hatte Sasuke direkt geduscht, seine Haare waren noch nass. Er kam in den Frühstücksaal stolziert, suchte mich mit seinem Blick, ging auf mich zu und griff nach meinem Gesicht, weil er endlich seinen Kuss haben wollte.
 

"Entschuldigung", sagte er folgsam aber mit einem Grinsen.
 

Ich lächelte und küsste ihn kurz.
 

"Krass, alle beide am Leben und unversehrt!", kommentierte Kiba das Auftauchen der Beiden verblüfft. "Du hast die Wette gewonnen Naruto!"
 

Aber Naruto und Sasuke hörten nicht zu. Sie waren beide gerade unzufrieden, weil Hinata und ich uns zu Ino, Tenten und Karin an einen Tisch gesetzt hatten. Das war offenbar so ein großes Problem, dass nun ein Tisch daneben geschoben werden musste, sodass wir alle zusammen sitzen konnten. Kurenai warf Sasuke und Naruto einen bösen Blick zu, weil sie so einen Lärm veranstalteten.
 

"Um was hast du denn gewettet?", fragte Sasuke Naruto, als sie endlich saßen und was zu essen vor sich stehen hatten.
 

"Der Gute darf mir jetzt ne Woche lang in der Schule Mittagessen ausgeben!", sagte Naruto lachend und klopfte Kiba auf die Schulter.
 

"Dein Glück, dass ich mich beherrschen kann!", sagte Sasuke belustigt.
 

"Alter!", sagte Naruto lachend. "Auf deine Selbstbeherrschung würde ich nen Scheiß wetten! Ich habe darauf gewettet, dass du nicht riskieren willst, dass du es Sakura erklären müsstest, wenn es schief gegangen wäre. Du hast doch Schiss, dass sie sauer auf dich ist! Sie hat dich voll in der Hand mein Lieber!"
 

Kiba lachte schallend, Shikamaru grinste und Naruto fing sich einen leichten Schlag gegen seinen Hinterkopf ein. Hinata und ich tauschten kopfschüttelnd einen Blick aber mussten beide ein Lächeln unterdrücken.
 

Im Laufe des Tages beobachtete ich ein wenig Shikamaru und fand, dass er sich Ino gegenüber sehr freundlich und gentlemanlike verhielt.
 

Als Sasuke nach dem Abendessen mit Neji noch in der Küche helfen war, Ino und Karin schwimmen waren und Hinata mit Naruto und Kiba Volleyball spielte, hatte ich die Gelegenheit unbemerkt ein paar Worte mit Shikamaru zu wecheln. Ich stand auf und setzte mich beschwingt zu ihm auf seinen Liegestuhl.
 

"Hey, komm mir nicht zu nahe!", sagte er grinsend. "Gar kein Bock, dass Sasuke gleich kommt und Theater macht, weil ich dich versehentlich berühre!"
 

Ich lachte. "Quatsch! Du willst eher vermeiden, dass du Inos Unmut auf dich ziehst!"
 

Shikamaru grinste.
 

"Lässt du sie ein bisschen zappeln?", fragte ich leise.
 

"Möglich", antwortete er mit einem schiefen Lächeln.
 

"Das dachte ich mir! Aber übertreib es nicht. Sie ist schon ein bisschen verunsichert."
 

Er lachte leise. "Gut. Das war der Plan! Wenn sie sich nicht ganz sicher ist, was ich von ihr will, fängt sie wahrscheinlich an, genau hinzufühlen, was sie eigentlich will und dann stellt sie fest, dass sie das mit uns eigentlich auch möchte."
 

"Ja. Trotzdem. Übertreib es nicht. Sie ist viel sensibler, als sie rüber kommt. Aber das weißt du ja wahrscheinlich besser als ich."
 

"Schon klar", sagte er ernst. "Keine Sorge."
 

"Sieh dir das an!", sagte er einen Moment später und nickte zur Treppe hinüber. Ich wandte mich um und sah Sasuke und Neji gerade unten ankommen. Sie gingen nebeneinander über den Sand und sprachen sogar mit einander. Und zwar einigermaßen entspannt. Es sah fast aus, als würden sie sich ganz gut verstehen.
 

"Hätte echt nicht gedacht, dass ich das nochmal erlebe", sagte Shikamaru und gähnte. "Und jetzt runter von meinem Stuhl. Ich werd ne Runde pennen!"
 

Also erhob ich mich wieder und kroch zurück auf den Stuhl, den ich mir vorhin erobert hatte. Ich sah zu, wie Neji zu seinen Freunden abbog und Sasuke weiter auf mich zu ging. Ich ruschte ein Stück zur Seite, damit er sich setzen konnte und das tat er auch.
 

"Redet ihr mittlerweile miteinander oder schweigt ihr euch beim Abwaschen immer noch die ganze Zeit an?", fragte ich belustigt.
 

Er legte sich hin und ich setzte mich breitbeinig auf seine Hüfte und sah zufrieden auf ihn hinab. Er legte seine Hände and meine Seiten und betrachtete mich zufrieden.
 

"Hm?", fragte ich nach.
 

Er lächelte. "Doch, wir reden ein bisschen. Über nichts Wichtiges aber wir sind wenigstens höflich zueinander. Mehr so 'Gib mir mal das Handtuch' aber immerhin. Wir haben auch ein bisschen übers Training und das Dojo gesprochen. Ist auf jeden Fall alles viel besser als vorher. Nur das Abwaschen fuckt mich langsam echt ab. Ich bin froh, wenn das wieder andere für mich machen!"
 

Ich lachte. "Du wirst es überleben!"
 

"Hey!", sagte er grinsend. "Hab mal ein bisschen Mitgefühl! Ich wasch ja zu Hause auch mal ab, wenn ich was gekocht habe. Aber das hier ist schon ziemlich viel! Das sind immerhin zwei ganze Schulklassen! Und das dreimal am Tag!"
 

"Du Armer", sagte ich mitfühlend, unterdrückte ein Lachen und beugte mich hinunter, um ihm einen kurzen Kuss zu geben.
 

"So gefällt mir das schon besser!", sagte er zufrieden und ich lachte.
 

Er musterte mich wieder einen Moment voller Genugtuung.
 

"Ich weiß, du willst das alleine machen, aber wenn du Hilfe brauchst mit der Bewerbung, dann sag mir Bescheid, ja?", sagte er liebevoll und strich mir über die Oberschenkel. "Und mach dir keinen zu großen Druck. Ich kann dir jederzeit das Studium bezahlen."
 

"Nein!", sagte ich erschrocken. "Das könnte ich niemals annehmen!"
 

Hatte er wirklich so viel Geld, dass er mir das einfach so anbieten konnte? Wahrscheinlich schon. Aber in diesen Dimensionen kam mein Kopf schlicht nicht mehr mit.
 

"Ich weiß", sagte er sanft. "Ich will nur, dass du weißt, dass nicht alles verloren ist, wenn du es nicht schaffst. Ich habe mich mal informiert. Es ist nicht leicht so ein Stipendium zu bekommen. Man braucht in allem Bestnoten und wenn die Leistungen im Studium nicht stimmen, kann man die Förderung verlieren."
 

"Das würde ich zwar niemals annehmen, aber es ist trotzdem lieb, dass du mir das anbietest!", sagte ich und strich ihm über die Brust. "Danke!"
 

Trotzdem würde ich lieber nicht studieren oder es irgendwie mit Nebenjobs schaffen wollen, als mich derart von ihm abhängig zu machen. Damit würde er mich vollkommen in der Hand haben. Und seine Familie am Ende auch. Ich hatte zwar nicht vor, mich von ihm zu trennen, das wollte ich auf keinen Fall, aber so ein Studium war, besonders bei meinen Plänen in die Forschung zu gehen, ein langwieriges Unterfangen, was die ganzen nächsten Jahre beanspruchen würde. Und ich hatte das Gefühl, ich würde jegliche Freiheit und Autonomität an ihn abgeben, wenn ich so etwas zustimmen würde.
 

Und doch... Seiner Familie, die so auf ihr Image bedacht war, würde es überhaupt nicht gefallen, wenn ich mein Studium mit Nebenjobs finanzieren müsste. Sasuke würde das auch nicht gefallen, wir würden uns dann kaum noch sehen können. Und ich würde vor lauter Arbeit fast keine Zeit zum Lernen haben. In sofern machte ich mir tatsächlich ziemlich Druck. Ich musste es einfach schaffen. Die Bewerbung musste gut sein, der Abschluss an der Schule musste gut sein und mit dem Jugendamt musste auch alles gut laufen, damit ich eine Chance hatte.
 

Der Gedanke daran, wie es mit unserer Beziehung weiter gehen würde, wenn die Schule vorbei war, stresste mich sowieso. Wahrscheinlich würde es auf eine Fernbeziehung hinauslaufen und das ging selten gut. Aber ich wollte auch mit Sasuke zusammen bleiben. Doch ich versuchte den Gedanken bei Seite zu schieben. Das Schuljahr war noch nicht mal halb vorbei und das würde sich alles schon irgendwie finden. Hoffentlich.
 

"Was denkst du?", fragte Sasuke und musterte mich prüfend. Wahrscheinlich hatte ich bei diesen ganzen Gedanken besorgt ausgesehen.
 

Aber ich kam gar nicht zum Antworten, denn in diesem Moment klingelte sein Smartphone.
 

Ich war gar nicht so undankbar über die Ablenkung. Ich hatte keine Lust gehabt, jetzt darüber zu sprechen. Zumal das eh nichts brachte. Die Zeit konnte so schnell alles verändern. Und nur weil wir einander momentan gerade vergötterten, wusste man nie, wie sich das für uns beide oder einen von uns entwickeln würde.
 

Er zog sein Smartphone aus der Tasche und blickte auf das Display. Plötzlich fiel mir auf, dass er, mal abgesehen von der Sache mit Neji, hier unglaublich entspannt war. Denn jetzt spannte er sich an. Er setzte sich sogar auf und schob mich von sich runter, wahrscheinlich, weil er sich im Liegen und mit mir auf sich, nicht kompetent genug fühlte. Ich setzte mich neben ihn ohne ihn zu berühren, weil ich ihn nicht stören wollte.
 

Das Display zeigte 'Madara Uchiha' an. Sasuke ließ das Smartphone mit Absicht noch zweimal weiter klingeln, bevor er abnahm.
 

"Was gibt's?", fragte Sasuke kühl und in geschäftsmäßigem Tonfall. Ich saß ganz still und rührte mich nicht. Weil ich so nahe neben Sasuke saß, konnte ich hören, was sein Onkel sagte.
 

"Ich dachte schon, du gehst gar nicht mehr ran." Madaras Stimme klang so eiskalt, wie das letzte mal, als ich sie gehört hatte.
 

"Was willst du?", fragte Sasuke unbeeindruckt. Aber ich sah ihm an, dass er sich anstrengen musste, um diese kühle, unnahbare Fassade aufrecht zu erhalten.
 

"Wissen, wann du wieder da bist. Ich brauche eine Unterschrift von dir."
 

"Ich lande Sonntag Mittag."
 

"Gut, das wird reichen."
 

"Wie läuft es mit der Sache?", fragte Sasuke, immer noch in einem Ton, der so gar nicht zu einem Achtzehnjährigen passte. Es klang eher als wäre er dreißig und hätte mindestens Zehn Jahre Berufserfahrung.
 

"Es ist auf jeden Fall eine größere Angelegenheit als gedacht und es hängen noch Fünf weitere Leute mit drinnen. Aber wir haben sie alle und sie sind immer noch völlig ahnungslos. Die Sache ist so gut wie erledigt und das Geld bekommen wir zurück."
 

"Gut. Was soll ich unterschreiben?"
 

"Deine Aussage. Ich habe alles so gedreht, dass es etwas weniger halb legal aussieht. Dein Vater ist von deiner Methode immer noch nicht ganz überzeugt aber ich bin der Meinung du hast dich richtig verhalten. So wurde niemand vorzeitig aufgescheucht, bevor wir uns darum kümmern konnten. Wenn du mir das am Sonntag unterschreibst, können wir die Sache am Montag beenden."
 

"Okay. Muss ich bei Gericht aussagen?"
 

"Nein. Das ist alles wasserdicht, ich kläre das alleine."
 

"Gut", sagte Sasuke wieder.
 

"Eins noch", sagte Madara. "Bring das Mädchen mit. Die Hübsche mit der komischen Haarfarbe. Sie muss mir eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben. Sie hat zu viel mit bekommen. Es war idiotisch von dir, sie da mit reinzuziehen. Wir müssen sie unbedingt zum Schweigen bringen, sie könnte richtig Ärger machen."
 

"Durch sie bin ich da zum Teil überhaupt erst drauf gestoßen!", sagte Sasuke ärgerlich. "Ihr Name ist Sakura und du brauchst sie auch nicht zu beschreiben. Ich habe nur eine Freundin und weiß ganz gut, wie sie aussieht!"
 

"Du verschwendest meine Zeit Sasuke, das interssiert mich alles nicht. Bring sie Sonntag her. Und in der Zwischenzeit achte darauf, mit wem sie redet, ihr seid mit den beiden Hyugas da. Diese Hinata Hyuga ist kein Problem, sie hat scheinbar wenig Interesse an deren Unternehmen und ist nicht involviert. Aber lass dein Mädchen nicht mit Neji Hyuga alleine. Dein Vater glaubt wohl, sie sei kein Problem und total in dich verschossen aber mir gefällt es überhaupt nicht, dass ihr da zusammen rumhockt und Klassenfahrt spielt. Selbst wenn sie es nicht mit Absicht tut, könnte sie sich verplappern und bevor Sonntag alles unterzeichnet ist, stellt das ein potentielles Problem dar."
 

"Verstanden. Ich bringe sie mit", sagte Sasuke kalt.
 

"Gut. Und dein Vater will, dass ich dich daran erinnere, dass du dir die Unterlagen ansehen sollst, die er dir vorgestern geschickt hat. Du hast ihm nicht geantwortet."
 

"Ich hatte noch keine Zeit."
 

"Weil du mit Mädchen und Baden beschäftigt bist? Erspar mir das! Ich habe zu hart für diese Firma gearbeitet, um mir das von einem verwöhnten Teenager kaputt machen zu lassen. Wir alle haben unsere Aufgaben zu erfüllen, auch du. Besonders du. Du hast eine Verantwortung gegenüber deinem Großvater, deinem Vater und mir. Eine Verantwortung der ganzen Familie und allen Angestellten gegenüber, die sich darauf verlassen, dass wir ihre Jobs erhalten. Ich habe es dir schon gesagt. Wenn du dich dem nicht gewachsen fühlst, musst du nur einen Ton sagen und ich nehme dir diese Last gerne ab."
 

"Hör auf, mir Predigten zu halten, ich bin mir meiner Verantwortung durchaus bewusst!", sagte Sasuke kühl.
 

"Dann verhalte dich auch so. Wir sehen uns Sonntag."
 

Damit legte Madara einfach auf.
 

Sasuke verzog verärgert das Gesicht und starrte auf sein Smartphone. Dann atmete er einmal aus und steckte es weg.
 

Er wandte sich mir zu. "Übrigens", sagte er grinsend, "du sollst nicht mit Neji reden."
 

Ich lächelte. Es tat mir Leid, wie sehr er unter Druck gesetzt wurde. Sogar jetzt, wo er mal ein paar Tage weg war, ließen sie ihn nicht in Ruhe. Aber ich wollte honorieren, dass er sich trotzdem Mühe gab, mit Humor darauf zu reagieren.
 

Also antwortete ich grinsend: "Ich würde NIE auf den Gedanken kommen, mit Neji zu reden!"
 

Er lachte. Aber er wirkte nicht mehr so gelöst und entspannt. Es war, als hätte der Anruf ihn in die Realität zurück geholt.
 

"Sasuke?", sagte ich leise und wandte mich ihm im Sitzen zu.
 

Er wandte sich mir ebenfalls zu und sah mich fragend an.
 

"Für mich bist du immer genug, so wie du bist. Ganz unabhängig von irgendeiner Leistung, die du erbringst."
 

Er zog mich in seine Arme und seine Umarmung war so fest, dass dass es fast weh tat. Aber nur fast. Ich war froh, dass ich ihm Halt geben konnte. Er vergrub sein Gesicht in meinen Haaren und ich merkte, wie er meinen Geruch einatmete und sich wieder etwas entspannte. Es dauerte eine Weile, bis er mich wieder los ließ. Ich strich ihm sanft über den Rücken.
 

Bis wir am Sonntag Morgen wieder zurück fliegen würden, war noch etwas Zeit. Zeit, in der er hier mit mir glücklich sein konnte und sich ein wenig so verhalten konnte, wie es in seinem Alter normaler gewesen wäre.
 

Und ich wollte dafür sorgen, dass er diese Zeit genießen konnte. Ich wollte sie auch genießen. Denn sobald wir zurück wären, musste ich versuchen, wegen der Sache mit dem Vertrag mit Sasukes Vater zu sprechen.
 

Das Telefonat eben hatte mich auf den unangenehmen Gedanken gebracht, dass ich ein Problem übersehen hatte. Ich hatte nicht bedacht, dass Fugaku Uchiha vielleicht nicht der einzige war, der etwas von der Sache wusste. Madara wusste vielleicht auch etwas davon. Sasuke hatte gesagt, er sei ein begnadeter Anwalt und arbeite eng mit Fugaku Uchiha zusammen. Sie waren Brüder. Wahrscheinlich hatte Fugaku Madara beauftragt, diesen Vertrag aufzusetzen. Und eine Person mehr, die davon wusste, machte es wahrscheinlicher, dass Sasuke am Ende davon erfuhr, bevor ich die Sache regeln konnte. Ich würde es nicht mehr aufschieben, mich darum zu kümmern. Doch vorerst konnte ich nichts tun und ich schob den Gedanken bei Seite.
 

Für die nächsten Tage klappte das mit dem 'die restliche Zeit genießen' ganz wunderbar. Alles lief perfekt.
 

Zumindest bis zu der Sache am Samstag Abend.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  LikeParadise
2021-08-02T19:31:47+00:00 02.08.2021 21:31
Heeeyy, ich habe jetzt alle Kapitel die mir gefehlt haben nachgeholt und sie gelesen und hinterlasse jetzt nachträglich Kommentare.
Es sieht so aus als würde Madara in Zukunft noch eine größere Rolle spielen und da bin ich mal auf den Verlauf gespannt, vor allem was nach der Klassenfahrt passiert. Hier wird wieder einmal bewusst, unter welchen Druck Sasuke steht. Aber ich finde, dass er das sehr gut händelt. Wieder einmal ein klasse Kapitel und super gut geschrieben. :)
Antwort von:  writer
04.08.2021 10:26
Ohh, wie nett, ich habe mich eben so gefreut, als ich gesehen habe, dass du dir die Mühe gemacht hast alles zu kommentieren!! Es ist ja so interessant Meinungen zu lesen und was du dir bei bestimmten Stellen gedacht hast!!
Von:  AloneIntheDark
2021-07-30T07:05:05+00:00 30.07.2021 09:05
Super Kapitel 😊 nun bin ich ja mal mega gespannt was als nächstes kommt. Liebe Grüße
Antwort von:  writer
30.07.2021 22:54
Juhu, so lieb von dir, dass du immer kommentierst! Es freut mich nach wie vor sehr!! :)
Von:  sasukakashi
2021-07-29T20:27:50+00:00 29.07.2021 22:27
klasse Kapitel. Du hast mehr Leser als du denkst, habe die Geschichte sofort weitergeleitet, meine Freunde haben aber leider kein account. Ich soll dir berichten, dass es die beste Sasusaku Story seit langem ist, ehrlich gesagt stöbere ich seit gestern rum und ich finde keine die mir ansatzweise so gut wie deine ist. Ich hoffe das nächste Kapitel wird dramatischer !
Antwort von:  writer
30.07.2021 22:53
Vielen Dank, dass du wieder kommentiert hast! Und danke auch an deine Freunde! :)

Auch wenn ich leider nicht weiß, ob ich mit viel Drama dienen kann. Ich schreibe nur so aus Spaß für mich zur Entspannung und mag es harmonisch in meiner Geschichte, haha. :D


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