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Finding Love

Sasusaku Highschool Lovestory
von

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Firmenfeier

Die Fahrstuhltüren öffneten sich direkt zu einem riesigen Saal hin und ich musste mich zusammenreißen, um mich nicht total staunend umzusehen. Alles sah sehr modern und schick aus und an den Wänden gab es riesige Glasfronten, die einen Ausblick über die ganze Stadt ermöglichten. Es war bereits sehr voll und Leute liefen herum, die Getränke und Häppchen auf Tabletten trugen und sie den Gästen anboten.
 

Weiter hinten gab es ein Podest mit einem Sprecherpult und dahinter war die Wand mit einer riesigen Projektionsfläche versehen. Im vorderen Teil des Saals, waren viele mit weißem Stoff umhüllte und mit Blumen dekorierte Stehtische aufgestellt, auf denen Gläser und Getränke bereitstanden. Unglaublich viele Menschen drängten sich in dem Saal, tranken Sekt und unterhielten sich in kleinen oder größeren Grüppchen.
 

"Arbeiten die etwa alle für euer Unternehmen?", fragte ich Sasuke schockiert.
 

Er sah amüsiert aus. "Die Meisten. Ein paar der höher gestellten Mitarbeiter sind wahrscheinlich in Begleitung gekommen, um sich wichtig zu machen."
 

"So wie du?", fragte ich amüsiert.
 

Er lächelte. "Nein. Du bist als Teil meiner Familie hier."
 

"Wie kannst du dir eigentlich so sicher sein, dass du mich in deiner Familie haben willst?", fragte ich amüsiert. "Wir kennen uns doch noch gar nicht so lange."
 

"Jetzt klingst du wie mein Vater", sagte er grinsend. "Aber ich weiß immer ziemlich genau, was ich will!"
 

Ein Mitglied des Catering Teams hielt uns ein Tablett mit Sektgläsern und Fingerfood hin aber Sasuke hob ablehnend die Hand und der junge Mann entfernte sich rasch.
 

Sasuke legte mir sanft seine Hand auf den Rücken, um mich zu dirigieren und ging auf seine Eltern zu, die höchstens eine Minute vor uns angekommen sein konnten und schon mit einigen wichtig aussehenden Leuten sprachen, die ihrem Auftreten nach vielleicht hohe Positionen im Unternehmen bekleideten.
 

Sie behandelten Sasuke und seine Mutter genauso respektvoll wie Fugaku und ich wurde vor allem mit neugierigen Blicken bedacht. Sehr viele schienen mit uns sprechen zu wollen. Vielleicht war das hier eine Gelegenheit, sich mit dem Chef gut zu stellen oder so etwas in der Art.
 

Jedenfalls wurde ich von Sasuke oder Mikoto ständig irgendwem vorgestellt, ich wurde interessiert, skeptisch oder überheblich gemustert und ich hatte das Gefühl nur automatisch zu reagieren, höflich zu lächeln, auf oberflächliche Fragen und Aussagen mit 'ja' oder 'nein' oder 'vielen Dank' zu antworten, ohne wirklich noch ein Zeitgefühl zu haben.
 

Ich merkte, wie Sasuke mich die ganze Zeit im Auge behielt aber er wurde selbst ständig in Gespräche verwickelt und dann stand ich mit der Begleitung von Sasukes Gesprächspartner da und versuchte so respektvoll und höflich zu sein, wie ich konnte.
 

Doch nach einer Weile unterband Sasukes Vater die Gespräche, weil es wohl Zeit wurde, mit dem Programm zu beginnen.
 

"Du hälst dich tapfer und machst das großartig", sagte Sasuke mir leise ins Ohr und legte mir seine Hand an den unteren Rücken, um mich mit leichtem Druck dazu zu bringen, mit ihm hinter seinem Vater und seiner Mutter durch den Saal und zu dem Podest zu gehen. Als ich das Kleid angezogen hatte, war ich skeptisch gewesen, weil es am Rücken so freizügig war aber nun war ich war froh, seine warme Hand auf meiner Haut zu spüren. Am liebsten wäre ich nach Hause verschwunden aber ich war fest entschlossen für Sasuke durchzuhalten.
 

Hinten an der Wand unter der Projektionsfläche standen bereits ordentlich nebeneinander in einer Reihe ungefähr fünfzehn wichtig aussehende Männer und Frauen in teuren Anzügen und Kostümen, den Blick dem Saal zugewandt und langsam wurde es leiser. Wir stiegen hinter Sasukes Eltern die drei Stufen hinauf, die auf das Podest führten und es kehrte Stille ein.
 

Mikoto stellte sich in ihrer vornehmen Art an das Ende der Reihe, das uns am nächsten war und Sasuke schob mich sanft aber bestimmt in ihre Richtung und ließ mich dann los. Ich stellte mich neben seine Mutter, da ich das scheinbar tun sollte und wünschte, Sasuke hätte seine Hand nicht weggenommen.
 

Ich bemühte mich, mir meine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen aber ich fand es beinahe unerträglich hier zu stehen, während alle im Saal zu uns her sahen. Neben den dunkel und vor allem seriös gekleideten Angestellten bei denen wir standen, mussten Mikoto und ich extrem auffällig wirken und ich wünschte mir, mein Kleid und meine Haare hätten eine andere Farbe.
 

Ich konnte deutlich erkennen, dass einige Menschen im Saal mich neugierig musterten und manche steckten die Köpfe zusammen und reden leise miteinander, während sie mich betrachteten. Mein Leben kam mir mal wieder wie eine verrückte Seifenoper vor und ich wünschte mir zum bestimmt hundertsten Mal, es wäre ein wenig normaler. Als ich mich auf Sasuke eingelassen hatte, hatte ich nur an ihn gedacht uns gar keinen Gedanken daran verschwendet, in was für eine Welt ich mich damit hineinbegab.
 

Fugaku stellte sich ein paar Schritte von uns entfernt drei Meter weiter nach vorne als alle anderen in der Reihe und Sasuke stellte sich wie selbstverständlich genau neben ihn. Wahrscheinlich hatten sie das vorher so abgesprochen.
 

Sie hatten eine beeindruckende Ausstrahlung, so selbstsicher und souverän wie sie da zusammen standen. Und obwohl Sasuke viel jünger wirkte, als sein Vater, gelang es ihm, genauso erhaben zu erscheinen.
 

Fugaku nickte jemandem aus der Reihe zu und der trat vor an das Rednerpult und begann eine Ansprache zu halten. In meinen Ohren rauschte es und ich konnte mich nicht darauf konzentrieren. Ich fokussierte mich nur darauf, gerade zu stehen und mir meine ganzen Emotionen nicht anmerken zu lassen.
 

Nach und nach traten noch mehr der wartenden Führungskräfte nach vorne und hielten kurze Reden, die sich jeweils um ihre Abteilungen zu drehen schienen. Es gab kurze Präsentationen über die Erfolge des letzten Jahres und danach wurden die besonderen Verdienste einiger Mitarbeiter hervorgehoben, die entweder Prämien oder Beförderungen bekamen und die nach vorne gebeten wurden, um von ihren Vorgesetzten Auszeichnungen entgegenzunehmen. Unter ihnen war auch der Mann namens Shibuno. Die anderen hatte ich noch nie gesehen.
 

Anschließend ging Fugaku Uchiha in die Mitte zum Rednerpult und hielt eine Rede über die Ausrichtung des Unternehmens für das nächste Jahr und gab Ausblicke auf neue Projekte.
 

Es schien sich dabei ausschließlich um die Sicherheitskonzepte und deren Umsetzung für Konzerne mit globaler Bedeutung zu drehen, deren Namen mir tatsächlich alle geläufig waren. Erst jetzt wurde mir so richtig deutlich klar, dass Hinata recht gehabt hatte, wenn sie mir manchmal gesagt hatte, dass mir wahrscheinlich nicht ganz bewusst war, wie einflussreich die Uchihas waren.
 

Obwohl Fugaku gewohnt kalt und berechnend wirkte, musste ich zugeben, dass er dennoch als Chef etwas Charismatisches hatte. Er erschien zwar unglaublich streng und erbarmungslos aber in den Gesichtern der Mitarbeiter, die ihm zuhörten, konnte ich nicht unbedingt Angst sondern vorallem Respekt erkennen. Er wirkte, als ob er alles im Griff hätte. Ich verstand nun, was Sasuke gemeint hatte, als er mir einmal gesagt hatte, sein Vater verstünde etwas von seinem Job.
 

Während Fugaku sprach, herrschte absolute Stille, die Mitarbeiter lauschten ihm gespannt und ich hatte den Eindruck, dass er vielleicht kein besonderes netter Mensch aber ein guter Chef war. Zumindest schienen das seine Angestellten zu finden, die gerade in Beifall ausbrachen, als Fugaku seine Rede mit der Ankündigung beendet hatte, dass jedem Mitarbeiter auf Grund der guten Zahlen ein Bonus ausgezahlt werden könnte.
 

Fugaku ging wieder hinüber zu seinem Sohn und ein anderer Mann trat nochmal kurz an das Pult, um darüber zu informieren, dass damit der offizielle Teil des Abends beendet war und jeder herzlich eingeladen sei, sich an den Getränken und Speisen zu bedienen und dass es auf der rechten Seite nun ein Buffet geben würde. Außerdem sei jeder Mitarbeiter eingeladen jeden seiner Vorgesetzten anzusprechen, sollte es es Anregungen oder Probleme zu besprechen geben.
 

Die Zuhörer applaudierten und irgendwelche Veranstalter kümmerten sich darum, dass es Musik gab und das Licht leicht gedämmt wurde, sodass die Atmosphäre nun viel entspannter war.
 

Die Reihe der Vorgesetzten löste sich gerade langsam auf und Mikoto sah mich lächelnd an und sagte: "Na komm, gehen wir zu ihnen!"
 

Fugaku und Sasuke standen immer noch da und sprachen leise miteinander über irgendetwas aber dann sahen sie zu uns hinüber. Sasuke schlang sofort den Arm um mich, sobald ich nah genug war und gab mir einen Kuss.
 

"Gut durchgehalten!", sagte er zufrieden.
 

"Ja, sie macht das ganz wunderbar!", sagte Mikoto lächelnd. "Und du auch Sasuke, ich bin sehr stolz auf dich!"
 

Sasuke warf ihr einen Blick zu, den ich schwer deuten konnte. Vielleicht war es eine Mischung aus Freude über das Lob und Ärger. Aber Ärger worüber?
 

"Ich bin auch zufrieden mit dir!", sagte Fugaku zu ihm, vielleicht war seine Stimme ein ganz kleines bisschen weniger eisig als normalerweise.
 

"Schön", antwortete Sasuke kühl und es klang ein wenig sarkastisch. "Das freut mich."
 

"Mach jetzt kein Drama!", sagte Fugaku streng.
 

"Hatte ich nicht vor."
 

Sie starrten sich einen Moment ausdruckslos an und ich merkte nur, wie aufgewühlt Sasuke sein musste, weil er meine Hand hielt. Er hatte seine Finger so fest um meine Hand geschlossen, dass es richtig weh tat. Aber er schien es gar nicht zu bemerken.
 

"Bitte, nicht heute Abend!", sagte Mikoto leise und ich fragte mich mal wieder was hier eigentlich los war, während ich versuchte den Schmerz zu ignorieren.
 

Sasuke sah seine Mutter an und lächelte auf eine gequälte Art. "Aber es gibt dafür nie den richtigen Zeitpunkt, nicht wahr?" Seine Stimme klang fast normal. Aber ich glaubte, dass sie nicht ganz so fest war, wie sonst immer.
 

"Sasuke...", sagte seine Mutter vorsichtig.
 

"Hör auf!", sagte Fugaku plötzlich mit schneidender Stimme. "Du tust deiner Freundin weh!"
 

Sasuke sah für den Bruchteil einer Sekunde verwirrt aus, als würde diese Aussage in seinem Kopf keinen Sinn ergeben. Dann ließ er augenblicklich meine Hand los und sah mich besorgt an.
 

"Tut mir leid!", sagte er und versuchte mir ins Gesicht zu sehen. Ich hatte den Kopf gesenkt und mich darauf konzentriert den Schmerz auszuhalten, um das Gespräch nicht zu stören.
 

Ich lächelte ihn an. "Macht nichts!" Aber ich konnte den Reflex nicht unterdrücken kurz mit meiner anderen Hand meine Finger zu massieren.
 

"Wirklich, es ist alles gut!", sagte ich verlegen lachend, weil Sasuke und Mikoto mich besorgt musterten.
 

"Mr. Uchiha!"
 

Wir drehten uns alle um und sahen einen Mann in Begleitung einer hübschen Frau auf uns zukommen. Ich erkannte ihn wieder, weil er auch eben eine Ansprache gehalten hatte.
 

"Guten Abend!", erwiderte Fugaku in neutralem Tonfall.
 

"Wir hatten heute Abend noch keine Gelegenheit zu sprechen!", sagte der Mann und schüttelte allen Anwesenden die Hände. Er stellte sich nicht vor ich schloss daraus, dass sie sich alle kannten. Was nur logisch war, schließlich arbeitete er wahrscheinlich auch hier. Seine Begleitung wurde irgendwie übergangen.
 

"Diese bezaubernde Dame hier ist mir noch nicht bekannt", sagte er, als er damit fertig war, Fugaku, Sasuke und Mikoto zu begrüßen. Er musterte mich interessiert. "Ihre Begleitung für heute Abend?", fügte er an Sasuke gewandt hinzu.
 

Sasuke wollte gerade den Mund öffnen aber sein Vater war schneller.
 

"Das ist Sakura Haruno, die Partnerin meines Sohnes."
 

Sasuke warf seinem Vater einen raschen Blick zu.
 

Der Mann achtete nicht darauf, nahm kurz meine Hand und deutete eine leichte Verbeugung an.
 

"Oh! Dann also mehr als nur eine hübsche Begleitung! Sehr erfreut!", sagte er und stellte sich mir als Chef der Marketingabteilung vor.
 

Er schlug vor, gemeinsam zum Buffet zu gehen und etwas zu essen und hatte offenbar vor, Fugaku in ein Gespräch über die Arbeit zu verwickeln.
 

"Du solltest auch etwas essen!", sagte Mikoto freundlich und lächelte mich liebevoll an.
 

Sie sah sie ihren Sohn an. Sasuke musterte nachdenklich seinen Vater.
 

"Kommt doch mit!", sagte sie und berührte Sasuke vorsichtig am Unterarm.
 

Er entzog ihn ihr.
 

Sie sprach weiter, als würde es ihr nichts ausmachen. "Sakura hatte noch kein Abendessen und du bestimmt auch nicht. Und ich glaube, dein Vater hat eben versucht, dir ein Friedensangebot zu machen, Sasuke. Bitte nimm es an, wenn du kannst!"
 

"In Ordnung", sagte Sasuke schließlich und er klang einigermaßen versöhnlich.
 

Das Buffet war ziemlich bombastisch und ich hatte den Eindruck, dass wirklich keine Kosten gescheut worden waren, um den Mitarbeitern etwas zurückzugeben. Das schienen diese auch zu schätzen zu wissen, denn um uns herum waren offenbar alle ziemlich gut gelaunt.
 

Mein Gefühl der Nervosität war so weit abgeflaut, dass ich es schaffte, ein wenig zu essen und irgendwann musste ich anfangen zu lachen, weil Sasuke die ganze Zeit ein wenig betreten drein blickte, weil er sich schlecht fühlte, dass er mir wehgetan hatte. Ich versicherte ihm zum dritten Mal, dass alles in Ordnung sei und endlich hörte er auf damit.
 

Weil gerade alle in Unterhaltungen waren und niemand auf uns achtete, fragte ich ihn leise flüsternd: "Wie geht es dir? Du warst eben sehr wütend und traurig, oder?"
 

"Jetzt nicht mehr!", raunte er ein wenig verführerisch in mein Ohr und bedachte mich dann mit seinem schiefen Lächeln, das ihn so unglaublich anziehend machte. Er wusste es. Und er tat es mit Absicht, um mich von dem Thema abzulenken.
 

"Sasuke...", setzte ich an aber er griff in meinen Nacken, zog mich zu sich und küsste mich. Hauptsächlich um mich zum Schweigen zu bringen, nahm ich an. Leider lenkte es mich tatsächlich ziemlich ab.
 

Er wollte offenbar nicht darüber reden und so wie ich ihn kannte, würde ich ihn dann auch nicht umstimmen können. Aber alles hatte seine Zeit. Und ich hatte die Erfahrung gemacht, dass Ungeduld mehr schadete, als dass sie nutzte.
 

Jedenfalls schien er jetzt auf den Geschmack gekommen zu sein und küsste mich nun aus Verlangen und nicht mehr, um mich am nachfragen zu hindern.
 

Ich sträubte mich etwas, weil es mir unangehm war, dass seine Eltern fast genau neben uns standen, vor allem, weil der Marketingchef soeben sein Gespräch mit Fugaku beendet hatte und nun mit seiner Begleitung verschwand. Sasuke ignorierte meinen Widerstand.
 

"Nimm dich zusammen!", sagte Fugaku kühl zu seinem Sohn und Sasuke ließ widerwillig von mir ab.
 

"Sasuke, du solltest wirklich aufhören, wenn Sakura signalisiert, dass sie das gerade nicht möchte!", sagte Mikoto leise und sie klang beunruhigt.
 

"Sakura kommt schon mit mir zurecht", sagte Sasuke unbekümmert und seine Mutter warf ihm einen irritierten Blick zu.
 

"Übrigens", sagte Sasuke zu seinem Vater, "kann ich kurz nochmal ins Archiv? Ich will mir ein paar Unterlagen holen, die ich kopieren und mit nach Hause nehmen will. Ich will was überprüfen."
 

"Und was?", fragte Fugaku und verengte die Augen.
 

"Ich will mir nur was ansehen, ich versuche mir den Prozess der staatlichen Bezuschussung bei Ausschreibungen draufzuschaffen. Ich hänge bei der Anteilsberechnung und will mir alte Beispiele ansehen. "
 

Fugaku zog eine Schlüsselkarte aus seinem Geldbeutel und hielt sie Sasuke hin.
 

"Sie bleibt besser hier!", sagte Mikoto, als Sasuke die Hand nach mir ausstreckte. "Du würdest sie nicht in Ruhe lassen und dann wäre ihre hübsche Frisur ganz ruiniert!"
 

"Deine Mutter hat recht. Hol, was du holen willst und dann komm wieder her. Du solltest sowieso keine externe Person mit ins Archiv nehmen."
 

"Sie kann ja kurz draußen warten", sagte Sasuke entschieden. "Sie kommt mit. Ich lasse sie nicht alleine hier."
 

Meine Nervosität war mittlerweile, vielleicht auch weil ich nun nicht mehr so hungrig war und mich dadurch nicht mehr so zittrig fühlte, soweit angeflaut, dass meine leichte Verärgerung mich wieder mutiger machte. Sie sprachen alle über mich, als wäre ich gar nicht anwesend oder ein kleines Kind.
 

"Ich gehe mit!", sagte ich entschieden. Ich wollte erstens nicht alleine bei Sasukes Eltern bleiben und zweitens wollte ich selbst entscheiden dürfen. Aber ich neigte höflich vor Sasukes Vater den Kopf. "Selbstverständlich werde ich nicht mit ins Archiv gehen, wenn das nicht erlaubt ist!"
 

Ich wandte mich Sasuke zu: "Und du hör gefälligst auf, mich schon wieder herumzubefehligen!"
 

Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Sasukes Mutter mich verblüfft ansah und Sasukes Vater mich nachdenklich musterte.
 

Sasuke grinste. "So lange ich bekomme, was ich will, kannst du dir gerne einbilden, dass du selbst entscheidest, Prinzessin!"
 

Er hielt mir seinen Arm hin, um mich durch den Saal zu geleiten aber dieser blöde Spruch provozierte mich nur noch mehr. Also bedachte ich ihn mit einem verächtlichen Blick, ignorierte seinen Arm und seine Eltern, wandte mich entschieden ab und ging entschlossen und würdevoll in Richtung der Aufzüge.
 

Ich hörte, wie Sasuke leise lachte und mir folgte. Er beschleunigte kurz seine Schritte, um aufzuholen und ging dann neben mir her.
 

"Du warst süß, als du so verunsichert und schutzbedürftig warst!", sagte er grinsend. "Aber so gefällst du mir auch ziemlich gut!" Er strich sanft über die nackte Haut an meinem Rücken.
 

"Hör auf!", sagte ich entschieden. Er war wirklich unglaublich!
 

Er lachte wieder leise und nahm seine Hand weg. Allerdings vielleicht nur, weil wir bei dem Aufzug angekommen waren und er auf den Knopf drücken wollte.
 

Die Türen öffneten sich sofort, ohne, dass wir warten mussten und ich trat hinein.
 

Sobald sie geschlossen waren, griff Sasuke mit einer schnellen Bewegung nach meinem Kinn, schob mich nach hinten an die Wand und küsste mich.
 

Ich zuckte zusammen, weil das Metall auf meinem freien Rücken eiskalt war. Er drängte sich gegen mich und ich spürte ein verlangendes Kribbeln in meinem Bauch.
 

Ein paar Sekunden ließ ich es zu, überwältigt von meiner Sehnsucht nach ihm aber dann fiel mein Blick auf die Kamera, die in einer Ecke angebracht war und ich zog ihm meinen Kopf weg. Wie so oft schon, ließ er deshalb nicht von mir ab und leckte über meinen Hals.
 

"Sasuke!", sagte ich warnend. "Hier ist eine Kamera!"
 

"Ich weiß", raunte er desinteressiert.
 

"Sasuke, hör auf!" Ich zog an seinem Arm, damit er seine Hand von meinem Po nahm.
 

"Sasuke!", sagte ich laut.
 

Er knurrte unzufrieden aber er ließ mich endlich los und ich warf ihm einen verärgerten Blick zu.
 

Er erwiderte ihn unbeeindruckt. "Du hast mich den ganzen Tag total scharf gemacht mit deinen Blicken und deiner Art und dieses Kleid trägt auch nicht gerade dazu bei, das abzumildern. Meine Disziplin hat Grenzen. Also sei jetzt bloß nicht sauer!"
 

Ich schnaubte verächtlich und er grinste.
 

"Ich weiß Orte ohne Kameras", sagte er mit einem schiefen Lächeln und einem Seitenblick auf mich.
 

"Das kannst du vergessen!", sagte ich aber musste dabei lachen. "Ich will nicht total derangiert aussehen oder mich dann die ganze Zeit fragen müssen, ob man mir was ansieht oder deine Mutter mit meiner Frisur nicht mehr zufrieden ist!"
 

"Na gut", sagte er. "Ich muss sowieso was erledigen."
 

"Willst du wirklich ins Archiv?", fragte ich ihn neugierig.
 

"Nein", sagte er. "Ich wollte nur erreichen, dass mein Vater mir den Generalschlüssel gibt.
 

"Was hast du denn vor?", fragte ich skeptisch. "Willst du in Shibunos Büro einbrechen oder sowas?"
 

"Genau das", sagte er.
 

"Ernsthaft?", fragte ich schockiert. Das war eigentlich nur ein Scherz gewesen.
 

"Es hat mich ein bisschen provoziert, dass er eben einen Bonus und eine Beförderung bekommen hat", sagte Sasuke schulterzuckend.
 

"Ohh, Sasuke, bitte tu nichts Dummes!", sagte ich und musterte ihn skeptisch. Wusste er, was er tat oder wollte er bloß mal wieder seine Machtkämpfe gewinnen?
 

"Manchmal muss man eben was riskieren", antwortete er und blickte auf die Schlüsselkarte in seiner Hand.
 

"Ich bin heute Nachmittag weiter gekommen und habe unauffällig einige Informationen einholen können. Ich bin mir mittlerweile sicher, dass Mizuke Shibuno zweieinhalb Millionen Euro unterschlagen hat, wahrscheinlich für sich selbst. Aber er kann es nicht ganz alleine getan haben. Ich bin ziemlich intelligent aber ich habe kaum Erfahrung. Trotzdem ist es mir aufgefallen. Also ist Typ aus der Finanzprüfung, der das bearbeitet hat, entweder ein Idiot oder ein Komplitze. Da mein Vater sehr hohe Gehälter zahlt und es sich leisten kann, nur Leute einzustellen, die richtig gut sind, glaube ich eher Letzteres."
 

Ich sah ihn nachdenklich an. "Hast du denn einen Verdacht?"
 

"Ja!", sagte er voller Genugtuung. "Zufällig war derjenige, der in den Dokumenten für die Prüfung eingetragen ist, zu dieser Zeit gerade im Urlaub. Derjenige, der dort steht, hat das also gar nicht geprüft. Aber ich habe einen Verdacht, wer es tatsächlich gewesen sein könnte und der hat sich eben erhärtet. Ich habe ihn und Shibuno den ganzen Abend beobachtet und sie scheinen ziemlich vertraut zu sein. Sie bleiben zwar auf Abstand aber ich habe gesehen, wie sie Blicke ausgetauscht haben, zum Beispiel als die Beförderung verkündet wurde."
 

"Krass!" Ich war etwas beeindruckt. "Und was genau hoffst du nun zu erreichen?"
 

Er zuckte mit den Schultern. "Das weiß ich leider nicht so genau. Ich hoffe, in seinem Büro Belege dafür zu finden, dass die beiden in Kontakt stehen."
 

"Ich hoffe, das klappt!", sagte ich skeptisch. "Aber nicht schlecht!"
 

"Hm!", sagte er zufrieden. Mein Kompliment schien er besser annehmen zu können, als das Lob von seinen Eltern.
 

"Oje, wenn das dein Vater hört!", sagte ich seufzend. "Er wird gar nicht erfreut sein."
 

"Ja...", sagte Sasuke nachdenklich. "Ich muss es ihm auf jeden Fall sagen, bevor ich eine Woche auf Klassenfahrt verschwinde. Mit ein bisschen Glück kann ich es ihm gleich schon sagen."
 

"Also deshalb sollte ich eben unbedingt mitkommen, nicht wahr?", sagte ich amüsiert. "Ich bin deine Tarnung. Falls uns jemand bemerkt, wirst du so tun, als hätten wir uns nur verzogen, um irgendwo ungestört rumzumachen, oder?"
 

Er grinste. "Ich gebe zu, der Gedanke ist mir gekommen. Aber ich wollte dich vor allem nicht länger alleine meinen Eltern aussetzen."
 

"Du bist verrückt!", sagte ich nicht zu ersten Mal. Hoffentlich ging das gut.
 

In dem Stockwerk, in dem offenbar Mizuke Shibunos Büro lag, war es dunkel und niemand war zu sehen. Natürlich nicht, schließlich waren alle oben bei der Feier.
 

Wir gingen den dunklen Gang entlang und Sasuke blieb schließlich vor einer Tür stehen und hielt die Karte an den Türknauf. Es piepste leise und Sasuke öffnete die Tür.
 

Ich blieb im Türrahmen stehen und sah nervös auf den Gang hinaus. Nach wie vor war niemand zu sehen.
 

Sasuke war zum Schreibtisch gegangen und hatte den PC angemacht.
 

"Der hat doch bestimmt ein Passwort!", sagte ich leise.
 

"Ja", sagte Sasuke. "Aber wir benutzen nur Codes als Passwörter, die den Mitarbeitern mitgeteilt werden. Ich habe vorhin bei meinem Vater im Büro unauffällig nachgeschaut, wie Shibunos Code ist, als mein Vater kurz draußen war.
 

Er tippte etwas und grinste selbstgefällig, als keine Fehlermeldung zu hören war.
 

"Und nun?", fragte ich, nachdem ich wieder einen kurzen Blick auf den Gang geworfen hatte.
 

Aber Sasuke antwortete nicht und klickte mit hoch konzentriertem Gesicht auf dem PC herum. Seine Augen bewegten sich sehr schnell.
 

Ich schaute wieder den dunklen Gang entlang. Ganz hinten, noch hinter der Glastür, die wieder in Richtung der Eingangshalle führte, glaubte ich ein kleines Licht zu erkennen, dass sich bewegte.
 

"Sasuke...", flüsterte ich.
 

Er reagierte nicht. Er hatte einen triumphierenden Ausdruck im Gesicht. Er zog einen USB Stick aus seiner Hosentasche, schloss ihn rasch an und kopierte wahrscheinlich etwas darauf.
 

Dann sah er auf. "Sie haben sich ziemlich viele E-Mails geschrieben. Sie stehen auf jeden Fall in Kontakt. Er hat sie alle gelöscht aber die Verläufe sind noch im automatischen Backup. Ich kann sie nicht öffnen aber wenn mein Vater..."
 

"Sasuke!", unterbrach ich ihn scharf, nachdem ich wieder einen Blick auf den Flur hinaus geworfen hatte. "Ich glaube da kommt jemand mit einer Taschenlampe! Vielleicht patrouilliert jemand von eurem Sicherheitsdienst!"
 

"Fuck!", sagte er und klang etwas unruhig. "Wenn wir entdeckt werden und es richtig ungünstig läuft, wäre Shibuno gewarnt!"
 

Ich warf wieder einen Blick in den Korridor. Die Person mit der Taschenlampe war beinahe an der Glastür zu diesem Gang angekommen.
 

"Ich kann jetzt die Übertragung nicht abbrechen, sie braucht noch über eine Minute, wie viel Zeit haben wir?", fragte er betont ruhig aber ich sah ihm an, dass er nervös war.
 

"Das schaffst du nicht", sagte ich leise. "Ich lenke ihn ab."
 

Er sah mich überrascht an.
 

"Wir sehen uns gleich wieder oben!", sagte ich.
 

Bevor er reagieren konnte, hatte ich ganz leise die Tür geschlossen, damit der leichte Lichtschein des PCs nicht auf den Gang fiel. Trotzdem konnte man unter dem Türspalt ganz ganz leicht das Licht erkennen. Zumindest wenn man nahe an der Tür vorbei ging. Und außerdem konnte man in der tiefen Stille leicht das Summen des PCs drinnen hören.
 

Ich war im Dunkeln und zu weit weg, sodass ich vermutlich noch nicht zu sehen war aber durch den Schein der Taschenlampe konnte ich am anderen Ende des Ganges nun einen Mann erkennen.
 

Er hatte gerade die Glastür wieder hinter sich geschlossen und kam jetzt in meine Richtung. Er trug einen schwarzen Anzug, genau wie der Mann, der mich zu Sasuke ins Büro gebracht hatte, als es das Missverständnis mit dem kaputten Smartphone gegeben hatte.
 

Ich schlich ein paar Schritte von der Tür weg, die ich gerade geschlossen hatte. Dann gab ich mir keine Mühe mehr leise zu sein.
 

"Ähm, hallo!", rief ich und versuchte ein wenig naiv zu klingen.
 

Es war schon öfter vorgekommen, dass Leute mich aufgrund meines guten Aussehens für ein wenig oberflächlich und einfältig hielten. Normalerweise ärgerte mich das aber vielleicht konnte es jetzt mal ganz nützlich sein.
 

Der Mann hatte seine Schritte beschleunigt und kam rasch auf mich zu. Ich ging ihm ein wenig vorsichtig weiter entgegen.
 

"Was tun Sie hier?", fragte er scharf und ich hob schützend den Arm, weil er mir mit der Taschenlampe direkt ins Gesicht leuchtete. "Sind Sie nicht die Freundin von Sasuke Uchiha?", fragte er misstrauisch.
 

"Ja", sagte ich verlegen lächelnd. Das hatte sich ja schon ganz schön herumgesprochen. "Ich habe ihn gesucht, er wollte kurz in sein Büro gehen."
 

"Mr. Uchihas Büro ist in einem anderen Stockwerk."
 

"Oh nein, ich hatte es befürchtet!", sagte ich und klang wie ich fand überzeugend bekümmert. "Dieses Gebäude ist ja so groß!"
 

Er sah immer noch ein wenig misstrauisch aus aber er musterte mich auch neugierig.
 

"Ich glaube, ich gehe besser einfach zurück in den Saal!", sagte ich ein wenig niedergeschlagen. "Ich hätte dort einfach auf ihn warten sollen."
 

"Auf jeden Fall dürfen Sie nicht einfach hier herumlaufen!", sagte der Mann und sah mich nun tatsächlich ein wenig mitfühlend an. "Kommen Sie, ich bringe Sie zurück!"
 

"Oh danke, das ist nett von Ihnen!", sagte ich und strahlte ihn an.
 

"Kein Problem!", antwortete er. "Aber ich muss das meinem Vorgesetzten melden, fürchte ich. Ich hoffe, Sie bekommen dadurch keine Probleme! Aber ich bin nicht sicher, wie ihr Status ist und ob Sie sich hier frei bewegen dürfen."
 

"Oh!", sagte ich ein wenig betroffen. "Ich verstehe! Tut mir leid, dass ich Ärger gemacht habe!"
 

Wir fuhren mit dem Fahrstuhl nach oben und als wir den Saal betraten, sah ich mich nach Sasukes Eltern um. Am besten wäre es, der Mann würde nicht seinen Vorgesetzten informieren, damit es gar kein großes Aufsehen gab. Aber das würde nur Sasukes Vater verhindern können. In der Ferne entdeckte ich Mikoto, sie unterhielt sich angeregt mit drei anderen schick angezogen Frauen.
 

Dann bemerkte ich, dass Fugaku Uchiha nur ein paar Meter von mir entfernt stand und sich mit jemandem unterhielt. Sein Blick fiel auf mich und den Mann vom Sicherheitsdienst und er sagte etwas zu seinem Gesprächspartner und kam dann zügig auf uns zu.
 

"Mr. Uchiha!", begrüßte der Mann von der Security ihn sofort höflich.
 

"Was ist hier los?", fragte Fugaku kühl und blieb vor uns stehen. Er musterte mich prüfend.
 

"Ich habe diese Dame zurückgebracht. Sie sagt, sie habe sich auf der Suche nach Ihrem Sohn verlaufen."
 

"Verstehe", sagte Fugaku. "Ich danke Ihnen."
 

"Soll ich das in meinem Bericht erwähnen?", fragte der Mann.
 

"Danke, das wird nicht nötig sein, ich kümmere mich persönlich darum", antwortete Fugaku. "Sie können gehen."
 

Der Mann neigte respektvoll den Kopf und ging wieder auf die Aufzüge zu.
 

"Was treibt er?", fragte Fugaku mich streng, sobald der Mann außer hörweite war. Offenbar hatte er das Ganze gleich durchschaut.
 

"Er kommt gleich", sagte ich. "Er erklärt es Ihnen besser selbst."
 

Fugaku vereengte die Augen und betrachtete mich eine Weile nachdenklich, bis ich wieder anfing, mich etwas unwohl zu fühlen.
 

"Du hast es ihm nicht gesagt?", fragte er schließlich in einem so neutralen Tonfall, dass sich daraus absolut keine Informationen ableiten ließen. Es war das erste Mal, dass er mich ansprach. Abgesehen natürlich von seinem Besuch in meiner Wohnung. Mir viel auf, dass er mich nicht mehr Siezte.
 

Ich nahm an, dass er davon sprach, dass er versucht hatte, mich dafür zu bezahlen, dass ich mich von Sasuke trennte.
 

"Nein", sagte ich schlicht.
 

"Hast du vor, es ihm zu sagen?"
 

"Nein. Es würde ihn verletzen und das möchte ich vermeiden."
 

Fugaku musterte mich nachdenklich. "Nun, mir ist klar, dass du das nicht für mich tust aber ich kann nicht verhehlen, dass ich dankbar dafür bin."
 

Ich schwieg.
 

"Ich denke, ich werde mich wohl mit dir abfinden müssen", fuhr er fort. "Dein Hintergrund entspricht zwar nicht meinen Wünschen aber vielleicht bist du tatsächlich unter anderen Gesichtspunkten gut für ihn."
 

"Ja, das bin ich!", sagte ich selbstsicher. Denn das war etwas, bei dem ich keine Zweifel hatte.
 

Wir sahen uns einen Moment in die Augen und obwohl es mir schwer fiel, hielt ich es tapfer aus. Dann sah er zu den Aufzügen hinüber und ich drehte mich rasch um.
 

Sasuke kam auf uns zu.
 

"Was treibst du eigentlich?", fragte Fugaku ihn verärgert.
 

Aber Sasuke beachtete ihn nicht.
 

"Alles okay?", fragte er mich besorgt.
 

"Klar!", sagte ich lächelnd.
 

Er grinste. "Du bist echt großartig! Danke für die Rettung!"
 

"Sasuke...", sagte Fugaku drohend. Vermutlich war er es nicht gewohnt, ignoriert zu werden.
 

Sasuke wandte sich ihm zu. "Wir müssen reden. Aber nicht hier. Können wir in dein Büro gehen?"
 

Fugaku musterte uns beide einen Moment. Dann ging er ohne etwas zu sagen auf die Aufzüge zu und Sasuke und ich folgten ihm.
 

Wir schwiegen den ganzen Weg. Bei seinem Büro angekommen, hielt Fuguku uns beiden die Tür auf und Sasuke und ich traten ein. Der Raum war groß und beeindruckend und ich sah mich fasziniert um. Fugaku ging schweigend zu seinem Schreibtisch und setzte sich dahinter auf seinen Stuhl. Er stützte die Ellenbogen auf die Tischplatte und verschränkte die Finger miteinander.
 

"Nun?", fragte er.
 

Sasuke hielt ihm seinen USB Stick hin. "Es gibt ein Problem. Mizuke Shibuno hat mindestens zweieinhalb Millionen Euro unterschlagen. Er und mindestens ein Komplitze."
 

Fugaku musterte Sasuke einen Moment schweigend. Seine Miene verriet nicht, was er dachte.
 

Dann nahm er Sasuke wortlos den USB Stick ab, starte seinen PC und schloss den Datenträger an. Ich warf Sasuke einen Blick zu. Er stand geduldig da und wartete, während sein Vater sich ansah, was er ihm gegeben hatte.
 

Ein paar Minuten vergingen, in denen niemand sprach.
 

"Das sieht tatsächlich danach aus", sagte Fugaku. Er wandte sich Sasuke zu. "Es ist erstaunlich, dass du das bemerkt hast."
 

"Ich bin zum Teil durch Sakura darauf gekommen", sagte Sasuke. "Shibuno hat versucht, mich abzulenken, als ich mich in die Unterlagen eingearbeitet habe, indem er eine Nachricht von ihr verschwinden ließ und damit für Chaos gesorgt hat."
 

Fugaku warf mir einen kurzen Blick zu und wandte sich dann wieder an seinen Sohn.
 

"Das hast du sehr gut gemacht", sagte er. "Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, was ich von diesen halb legalen Aktionen halten soll. Ich nehme an, du bist eben in sein Büro eingebrochen, du hast dir seinen Code beschafft und warst an seinem PC."
 

Sasuke warf ihm die Schlüsselkarte auf den Schreibtisch. "Ich habe so gehandelt, wie du es mir beigebracht hast", antwortete er ruhig. "Ich habe getan, was nötig war."
 

Fugaku sah ihn einen Moment an. "Nun, ich verstehe, dass du dir erst wirklich sicher sein wolltest, bevor du mit so schweren Anschuldigungen gegen mindestens einen meiner Mitarbeiter zu mir kommst. Du hast das sehr ordentlich aufbereitet und es erscheint plausibel. Das sind zwar keine Beweise aber das überzeugt mich und ich kann nun gezielte Untersuchungen einleiten. Es ist gut, dass wir diese Informationen haben, ohne dass Shibuno überhaupt Verdacht geschöpft hat. Das ermöglicht es mir, noch eine Weile verdeckt zu ermitteln, um dafür zu sorgen, dass ich auch jeden erwische, der da mit drin hängen könnte. Du hast wirklich mitgedacht."
 

Sasuke wirkte zufrieden mit sich.
 

"Ist das denn ein sehr schlimmes Problem?", fragte ich vorsichtig, weil ich daran dachte, dass Fugaku gerade jedem Mitarbeiter einen Bonus versprochen hatte. Und es kam mir wie unglaublich viel Geld vor.
 

Beide sahen mich an.
 

"Nein", antwortete Fugaku schließlich. "Für solche Fälle gibt es Rücklagen und mit ein bisschen Glück bekommen wir das Geld sogar zurück. Das Problem ist eher, dass ich offenbar mindestens zwei Mitarbeiter habe, denen ich nicht vertrauen kann. Aber das werde ich regeln."
 

"Oh, okay!", sagte ich.
 

"Aber du stellst nun auch ein Problem dar", fuhr er fort. "Du dürftest das eigentlich alles gar nicht wissen."
 

"Tu das nicht!", sagte Sasuke sofort drohend, griff nach meiner Hand und starrte seinen Vater wütend an. "Vertrau ihr!"
 

Fugaku musterte ihn. "Ich bin nicht da, wo ich bin, weil ich Leuten vertraue, Sasuke."
 

"Aber sie ist nicht irgendwer!", sagte er und seine Stimme bebte vor unterdrückter Wut. "Ich schwöre dir, wenn du es nicht gut sein lässt, dann werde ich..."
 

"Hör auf Sasuke!", sagte ich sanft und strich über seinen Arm. Er starrte Fugaku immer noch zornig an aber er hörte auf mich und schwieg.
 

Ich wandte mich an seinen Vater und sagte: "Vielleicht sollten Sie es als Chance sehen, dass ich Ihnen beweisen kann, dass ich vertrauenswürdig bin. Außerdem weiß ich ja gar nicht viel. Sasuke hat mir keine Details genannt. Und ich würde nie etwas tun, womit ich Sasuke schaden würde."
 

Wir blickten uns einen Moment in die Augen und ich wusste, dass er ebenfalls daran dachte, dass ich Sasuke nichts von seinem Besuch erzählt hatte.
 

"Nun gut!", sagte Fugaku Uchiha schließlich. "Ich lasse es darauf ankommen."



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  LikeParadise
2021-07-02T20:15:59+00:00 02.07.2021 22:15
Ja ich wollte schreiben was FriePa im Kommentar beschrieben hat. :D
Fugaku hat mich positiv überrascht. Und ich mag es wie reif Sakura ist und Situationen bewältigt. Wie gesagt, ich stimme allem zu.
Ich bin beim nächsten Kapitel natürlich wieder dabei und kann es kaum erwarten was als nächstes passiert. :)
Antwort von:  writer
05.07.2021 14:14
Hihi, danke, dass du trotzdem kommentiert hast! Ich hoffe dir gefällt das nächste Kapitel auch wieder!
Von:  FriePa
2021-07-01T20:08:06+00:00 01.07.2021 22:08
Hello again 😎

Ich bin positiv von Fugaku beeindruckt. Aber ich habe noch immer keinen schimmer was genau das Problem bei den Uchihas ist das sie alle so miteinander umgehen...außer das es sehr Wahrscheinlich etwas mit Itachi zu tun hat? Oh man du lässt dir aber auch nicht in die Karten schauen 😉 und ich muss mit meiner Neugier und Unwissenheit leben. 🥺

Abgesehen davon liebe ich die offensichtlichen Zweideutigkeiten zwischen Sasuke und Sakura, auch wenn er seine Allüren manchmal echt sein lassen könnte.

Also dann, ich habe Wort gehalten und freue mich auf das nächste Kapitel. ✌🏻
Beste Grüße
Antwort von:  writer
05.07.2021 14:13
Huhu! Vielen Dank für den Kommentar und dass du deine Gedanken mitgeteilt hast, das war wunderbar zu lesen. Ich hoffe dir gefällt das nächste Kapitel! :)


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