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Family

17. Family

 

Zufrieden mit sich und ihrer Arbeit nahm sie ihre Computerbrille ab und legte sie in das Etui neben ihrem Computer. Es war mittlerweile 16 Uhr, zeit für ihren wohlverdienten Feierabend und ein Treffen mit ihren beiden Brüdern. So verließ sie ihre Büronische und ging zum Fahrstuhl, um in das Erdgeschoss zu kommen und den Bürokomplex zu verlassen. Dann musste sie nur noch die Straße herunter laufen und wäre schon bei der Bushaltestelle, von der der Bus in die Innenstadt abfahren würde.

 

Während sie so ihren Weg ging, ließ sie erneut den vergangenen Tag review passieren. Das hatte sie schon den ganzen Tag immer wieder und doch wurde sie nicht wirklich schlau daraus, was ihre Gefühle ihr sagen wollten. Allerdings war das gar nicht so einfach. Viel zu lange hatte sie schon nicht mehr auf die Stimme ihres Herzens gehört, dafür war sie in der Vergangenheit zu oft verletzt worden.

 

Temari war nur froh, dass Shikamaru an diesem Tag nicht im Büro gewesen war. Das hätte sie sicher nur noch mehr verwirrt und von der Arbeit abgelenkt. Auf der anderen Seite hatte sie sich jedoch gefragt, warum er nicht da gewesen war. Nach dem gestrigen Tag war sie eigentlich fest davon ausgegangen, dass er nun langsam die Firma seines Vaters übernehmen würde…

 

~~~

 

„Hallo ihr beiden“, begrüßte Temari ihre beiden Brüder, die bereits vor ihrem Kaffee saßen. „Ich hoffe, ihr musstet nicht zu lange warten.“ Dabei setzte sie sich ihren beiden Brüdern gegenüber.

  „Nicht länger als sonst“, erwiderte Kankuro keck und streckte seiner Schwester die Zunge raus. Gaara nahm einfach nur Schluck von seinem Kaffee und hielt sich lieber aus der folgenden Diskussion seiner älteren Geschwister raus, die Temari nur unterbrach, um sich einen Latte Macchiato und ein Stück Kuchen zu bestellen.

 

~~~

 

„Ich habe schon wieder gewonnen“, lachte Mirai erfreut auf und grinste Shikamaru breit grinsend an. Dieser gähnte nur gelangweilt und erwiderte: „Ja, das hast du.“

  „Man, Onkel Shika, du bist total langweilig. So macht es keinen Spaß! Du musst dich auch mal richtig anstrengen!“, beschwerte sich die Kleine und verschränkte die Arme beleidigt vor der Brust. Shikamaru seufzte.

  „Aber das versuche ich doch, Mirai, aber du bist einfach zu gut“, versuchte er sich heraus zu reden, doch Mirai durchschaute ihn sofort.

  „Wenn du nicht mit mir spielen willst, dann musst du es halt lassen“, maulte sie, wobei ihr eine kleine Träne über die Wange rollte.

 

Augenblicklich nahm Shikamaru die Kleine in seinen Arm und strich ihr beruhigend über ihren Rücken. Mirai kuschelte sich gleich an seine Brust.

  „Aber so ist das doch nicht. Ich spiele wirklich gerne mit dir, aber ich glaube Mario Cart ist nicht das richtige Spiel für mich. Irgendwie falle ich immer überall runter“, erklärte er ihr ruhig. Mirai hob dabei ihren Kopf und meinte schließlich: „Kannst du dann Tante Tema anrufen und ihr sagen, sie soll herkommen und mit mir spielen?!“

 

Shikamaru lachte bei ihren Worten.

  „Tut mir leid, Kleines, aber das geht so nicht“, erwiderte er. „Ich kann Temari nicht einfach so anrufen und herbestellen. Sie hat bestimmt eine Menge zu tun. Abgesehen davon, warum sollte sie sofort kommen, wenn ich sie anrufe?“

  „Na, weil sie dich liebt. Das ist doch logisch“, lachte sie und grinste Shikamaru breit an. Shikamaru dagegen brauchte erstmal einen Moment, bevor bis zu ihm durchdrang, was sie eigentlich gesagt hatte.

 

„Ich habe dir doch gestern schon gesagt, dass zwischen Temari und mir nichts läuft und dass sie mich bestimmt auch nicht liebt. Wir hatten uns einfach lange nicht mehr gesehen“, sagte er schließlich. „Du wist also weiter mit mir vorliebnehmen müssen.“ Mirai aber schüttelte nur den Kopf. Doch bevor sie etwas sagen konnte, klingelte Shikamarus Handy, an das er glücklich über diese Unterbrechung ran ging, ohne zu gucken, wer ihn eigentlich angerufen hatte.

 

„Wo bist du, Shikamaru?!“, fuhr ihn auch schon seine Mutter am anderen Ende der Leitung an. Shikamaru stöhnte genervt. Hätte er gewusst, dass er nun seine Mutter ertragen musste, hätte er sich doch lieber der Fragestunde von Mirai gestellt.

  „Ich bin bei Kurenai und passe auf Mirai auf“, erwiderte er schließlich wahrheitsgetreu.

  „Und warum bist du nicht im Büro?“, fragte sie auch so gleich schon, ließ Shikamaru allerdings keine Chance ihr eine Antwort zu geben. „Ich dachte, wir hätten uns darauf geeignet, dass du die Woche über im Büro bist und die Arbeit deines Vaters kennenlernst, damit du dich entscheiden kannst, ob du die Zeitschrift irgendwann mal übernimmst.“

  „Das werde ich auch morgen wieder, aber heute brauchte mich Kurenai ganz dringend. In Mirais Kindergarten streiken heute die Erzieher und sie hatte niemanden, der sich um die Kleine kümmert. Ich habe mit Vater darüber gesprochen und er meinte, das ist in Ordnung“, erklärte er ihr. Am Telefon hörte er wie seine Mutter grimmig schnaubte, doch schien sie fürs Erste seine Ausrede zu akzeptieren.

 

„Wir sehen uns heute Abend um 7 zum Essen“, sagte sie, bevor sie auflegte. Shikamaru blieb es nur übrig zu seufzen. Dabei blickte er in Mirais erwartungsvollen Blick, der ihn ein weiteres Mal seufzen ließ.

 

~~~

 

„Und, warum hast du uns jetzt herbestellt?“, fragte Gaara nach einer Weile und lenkte so die Aufmerksamkeit auf sich.

  „Wir haben uns lange nicht mehr gesehen. Ich dachte, es wäre mal wieder Zeit“, erwiderte Temari schließlich, wofür sie die zweifelnden Blicke ihrer Brüder erntete. „Jetzt guckt doch nicht so. Ich meine das ernst!“

  „Ist halt nur ungewohnt, dass du uns einfach nur so treffen willst“, lachte Kankuro. „Aber gut, dann quatschen wir einfach nur. Wie läuft es mit Shikamaru?“

 

Geschockt und überrascht zugleich sah Temari ihren kleinen Bruder an, konnte sie doch nicht fassen, dass er schon wieder auf dem neusten Stand war. Woher konnte er das nur wissen?!

  „Da läuft absolut gar nichts. Keine Ahnung, was du gehört hast, es ist auf jeden Fall falsch“, meinte sie störrisch und sah ihn böse an.

  „Ehrlich gesagt habe ich gar nichts gehört. Ich habe euch nur auf seiner Willkommensparty zusammen gesehen, aber so wie du gerade reagiert hast, bin ich mir sicher, dass da was läuft“, konterte Kankuro, wobei er seine Schwester breit angrinste. „Also wie läuft es?“

  „Ich sagte, doch schon, es läuft absolut gar nichts! Ich wollte nicht mal auf die Party!“, fuhr Temari ihn an.

 

„Kankuro hat Recht“, unterbrach Gaara das anfangende Streitgespräch. „So wie du reagierst, scheint da doch etwas zu laufen.“ Fassungslos sah Temari ihren Bruder an. Wann war es eigentlich soweit gekommen, dass ihre Brüder es schafften, sie zu durchschauen. Früher hatte sie ihnen immer alles verheimlichen können, egal wie schlecht es ihr in der Schule ging. Doch die Zeiten schienen nun wohl vorbei zu sein, so seufzte sie ergeben.

  „Es ist zwar nichts gelaufen, aber gut, er wollte mich gestern auf ein Kaffee einladen, weil er ein paar Treffer unter der Gürtellinie gemacht hat. Stattdessen musste er auf sein Patenkind aufpassen, mit der er dann in den Freizeitpark gegangen ist. Da ich nichts Besseres zu tun hatte, bin ich halt mitgegangen. Und ja, wir hatten Spaß, aber wie gesagt, es ist absolut nichts gelaufen“, erzählte sie schließlich die Geschichte. „Zufrieden?“

  „Fast“, erwiderte Kankuro. „Eine Frage noch: Magst du ihn?“ Neugierig und interessiert sahen ihre beiden Brüder sie an. Ohne weiter darüber nachzudenken, antwortete Temari ehrlich: „Ich weiß es nicht“, was ein langes Schweigen zur Folge hatte.

 

„So, da ihr nun über mein aktuelles Leben Bescheid wisst, wie sieht es bei euch aus?“, hakte Temari nach einer Weile nach.

  „Ich habe mit der Kleinen Schluss gemacht, mit der ich zusammen war und ich habe meine letzten Prüfungen bestanden. Ich bin also nun offiziell Automechaniker. Das heißt, bei mir läuft es aktuell ziemlich gut“, fasste Kankuro sein aktuelles Leben zusammen. Temari und Gaara sahen ihn dafür nur Kopfschüttelnd an, wobei sie von ihrem Bruder eigentlich nichts Anderes gewohnt waren.

  „Und wie sieht es bei dir aus Gaara?“, fragte Temari nun auch ihren jüngsten Bruder. Dieser zuckte jedoch lediglich mit den Schultern und sagte: „Das Studium läuft ziemlich gut.“ Nun war es an Kankuro und Temari mit dem Kopf zu schütteln…

 

~~~

 

Punkt sieben Uhr stand Shikamaru in dem Flur des Hauses seiner Eltern. Im ganzen Haus roch es nach dem Essen seiner Mutter, die ihn dabei beobachtete wie er sich seine Schuhe und seine Jacke auszog.

  „Ich finde es schön, dass du mal wieder mit uns isst. Du warst so lange weg und wir haben dich seit du wieder da bist viel zu selten gesehen“, beschwerte Yoshino sich mit verschränkten Armen. Shikamaru verkniff es sich, ihr zu sagen, dass er ja doch keine Wahl gehabt hätte. Das würde ihm nur eine endlose Diskussion einbringen, auf die er absolut keine Lust hatte. Also seufzte er einfach nur. Seine Mutter erwartete so oder so keine Antwort.

 

So folgte Shikamaru seiner Mutter schweigend in das Esszimmer, wo sein Vater bereits am gedeckten Tisch saß und in dem Vordruck der neuen Ausgabe blätterte. Shikamaru setzte sich ihm gegenüber und sagte: „Vater“, woraufhin dieser ihm einfach nur zunickte. Seine Mutter setzte sich zwischen ihnen und begann sich etwas aufzufüllen. Ihr Mann und ihr Sohn taten es ihr gleich.

 

„Wie geht es Kurenai und Mirai?“, fragte Yoshino nach einer Weile und sah ihren Sohn dabei direkt an.

  „Ganz gut. Kurenai hat momentan viel zu tun, darum ist sie für jede Hilfe, die sie mit Mirai bekommen kann, dankbar“, erwiderte er. „Gerade jetzt da in ihrem Kindergarten so viel gestreikt wird.“

  „Wenn sie nichts dagegen hat, dann kann sie die Kleine auch zu uns ins Büro bringen. Ich passe gerne auf sie auf und zeige ihr die hübschen Kleider. Und wenn ich mich um die Models kümmere, passt sicher einer der anderen Angestellten auf sie auf. Temari wäre dafür sicher wie gemacht. Ich habe gehört, dass sie früher viel auf ihre Brüder aufgepasst hat.“

  „Meinst du nicht, dass sie die anderen eher bei ihrer Arbeit stören würde?“, wandt er ein. „Abgesehen davon muss Vater auch erstmal dazu zustimmen.

 

„Shikaku? Was sagst du dazu?“, fragte Yoshino sogleich ihren Mann und sah ihn warnend an.

  „Das ist kein Problem“, sagte er schlicht zwischen zwei Bissen. „Ich hatte so oder so überlegt, ob es nicht praktisch wäre, wenn wir im Büro einen Kindergarten für die Angestellten einrichten.“

  „Haben denn viele Angestellte Kinder?“, hakte Shikamaru nach. Shikaku überlegte einen Moment, bevor er sagte: „Ich werde mich mal erkundigen, ob denn Interesse besteht.“

 

„Gut, da wir das klärt haben, wie hat dir dein erster Tag gefallen, Shikamaru?“, lenkte Yoshino die Aufmerksamkeit wieder auf sich.

  „So viel habe ich bisher nicht gesehen, dass ich darüber eine Aussage machen kann. Ich weiß also noch nicht, ob ich das alles mal übernehmen möchte“, seufzte Shikamaru und verdrehte die Augen, wusste er doch, dass seine Mutter nichts anderes wollte als endlich zu hören, dass er die Zeitung seiner Familie übernahm.

  „Und hast du jemand nettes dort entdeckt?“, fragte Yoshino, was Shikamaru erneut seufzen ließ. Er hatte sich geirrt, noch lieber wollte sie hören, dass er eine Frau gefunden hatte, mit der er zusammen war.

  „Nein, das habe ich nicht.“

  „Oh, da habe ich aber etwas anderes gehört“, erwiderte seine Mutter. „So ziemlich jeder im Büro redet darüber wie ihr euch gestritten habt. Ich hoffe, du hast dich bei ihr angemessen entschuldigt, als du sie zum Kaffeetrinken eingeladen hast.“

 

Shikamaru stöhnte, wie schaffte es seine Mutter nur immer wieder über alles genau bescheid zu wissen. Er hatte noch nie verstanden, wieso jeglicher Klatsch und Tratsch schließlich bei ihr landete. Wenn er demnächst etwas im Büro machte, würde er wirklich aufpassen müssen, was er tat und sagte…

 

~~~

 

„Es war echt schön, euch wieder zu sehen. Das sollten wir öfter machen“, verabschiedete sich Temari von ihren Brüdern.

  „Ja, das sollten wir. Ist echt witzig“, erwiderte Kankuro grinsend, während sie zu seinem und Gaaras Auto gingen.

  „Es ist spät geworden, wie wäre es, wenn ich dich nach Hause fahre“, schlug Gaara vor. Temari überlegte einen Moment, dann erwiderte sie: „Ja gerne, warum nicht.“

 

Zusammen mit Gaara stieg sie in seinen Wagen und fuhr vom Parkplatz herunter. Sie waren gerade erst ein paar Meter gefahren, da fragte ihr Bruder: „Und wie läuft es mit deinem Job als Liebesratgeber? Wann willst du es eigentlich Kankuro mal sagen?“ Temari schnaubte.

  „Ich glaube nicht, dass ich dafür wirklich die richtige bin. Sieh mich doch an, ich hatte noch nie eine richtige Beziehung. Warum sollte ich die Richtige sein, um jemanden Liebestipps zu geben. Echt verrückt wie die ganzen Leute darauf reagieren, was ich schreibe… Und darum werde ich es auch nicht Kankuro sagen. Er würde mich so oder so nur auslachen und darauf kann ich verzichten.“

  „Du musst deinen Job gut machen, sonst würden sie dich dafür nicht bezahlen“, konterte Gaara. „Abgesehen davon hattest du doch einen netten Nachmittag mit Shikamaru.“ Dies entlockte Temari ein Schnauben.

 

„Das hatte nichts mit mir zu tun“, erwiderte sie. „Du warst doch mal mit Ino zusammen, auch wenn ich heute noch nicht verstehe, was du an ihr fandst. Aus irgendeinem Grund möchte sie dich der alten Zeiten wegen noch mal treffen. Shikamaru hat sich also nur mit mir treffen wollen, um mich zu fragen, ob ich dich überreden kann, dass du dich noch einmal mit ihr triffst.“

  „Und was hast du gesagt?“, hakte Gaara nach.

  „Ich sagte, ich versuche es mal, wobei ich allerdings verstehen kann, wenn du dich nicht noch einmal mit ihr treffen möchtest.“

 

Gaara überlegte einen Moment. Nachdem er den Wagen an der Straße vor dem Haus geparkt hatte, in dem Temari wohnte, sagte er: „Meinet wegen kann ich mich ja mal mit ihr treffen. Es wird bestimmt nicht schaden, aber dafür schuldest du mir etwas.“ Temari seufzte, nickte dann aber.

  „Gut, meinte wegen. Ich danke dir“, erwiderte Temari. „Also dann mach’s gut, Gaara.“ Mit diesen Worten stieg sie aus seinem Auto aus und machte sich auf dem Weg zum Gebäude. Auf dem Weg zu ihrer Wohnung schrieb sie Shikamaru eine SMS, dass Gaara zugestimmt hatte, sich mit Ino erneut zu treffen.

 

~~~

 

Absolut geschockt blickte sie auf das kleine Ding, das gerade ihre gesamte Welt in sich zusammenbrechen ließ, während sie langsam an der Wand heruntersank und leise fluchte: „Scheiße…!“



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