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Nimm mein Herz und führe mich

von

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Trotz des Winters Kälte: Kälte und Wärme

Jako wälzte sich die halbe Nacht hin und her.

Ja, er hatte die Entscheidung bereits getroffen. Das änderte nichts daran, dass er sie immer und immer wieder überdachte. War es richtig so? Ja, es war das einzig vernünftige.

Marti neben ihm wälzte sich ebenfalls hin und her.

Schließlich spürte Jako, wie Martis Hand nach seiner griff und sie fest umschloss.

Als Jako den Kopf zu seinem Schatz drehte, sah er in zwei blitzeblaue Augen.

Müde schaute Marti ihn an.
 

„Kannst du auch nicht mehr schlafen, Kleiner?“

Marti gähnte und nickte. Er nahm sein Handy.

Vier Uhr. In zwei Stunden müsste er raus...

„Jako?“

„Ja?“

„Wo wir doch nun beide wach sind... können wir da nicht aufstehen? Ich meine, ich würde gerne reden...“

Jako nickte.

„Okay."

Marti wollte aus dem Bett steigen, um Frühstück zumachen.

Jako drückte ihn zurück auf die weiche Matratze.

„Bleib liegen, Schatz, heute bin ich mal dran.“

„Aber...“

„Nix aber, das ist ein Befehl!“

Er lächelte Marti an und gab ihm einen liebevollen Kuss. Marti seufzte zufrieden. Er liebte es, Jako zu bedienen; aber so ab und an mal war es ganz schön, selbst verwöhnt zu werden. Wenn es etwas besonderes blieb.
 

Jako tapste noch etwas müde in die Küche. Deckte den Tisch, stellte Wurst, Käse, Marmelade zurecht. Kochte zwei Eier, machte Kaffee, schob Weißbrotscheiben in den Toaster.

Dann holte er Marti.
 

Sie frühstückten erst einmal.

Schließlich räusperte sich Marti.

„Hast... hast du dich schon entschieden?“

Jako nickte.

Er nahm Martis Hände in seine.

„Marti, ich habe die Vernunft entscheiden lassen. Du wirst nach Köln gehen und diese Chance wahrnehmen. Alles andere wäre dumm von dir und egoistisch von mir.“

Marti senkte den Kopf. Jako hatte recht. Natürlich. Aber es würde so schwer werden...

Er nickte.

„Jako, ich... Danke. Ich meine, dafür, dass du mir das abgenommen hast. Ich bin ja sonst durchaus entscheidungsfreudig. Aber diesmal fällt mir gehorchen wesentlich leichter als entscheiden zu müssen. Danke.“

Und er küsste seine Verlobten. Erst sanft, dann stürmischer. Ein langer, leidenschaftlicher Kuss.
 

„Ich werde dich so schrecklich vermissen, Jako.“

„Ich dich doch auch, Marti. Aber schau mal, es sind doch nur ein paar Monate. Die gehen ruck zuck vorbei. Und wir können uns sicher auch ein paar mal besuchen. Und skypen, wann immer wir Zeit haben. Und eh du dich versiehst, bist du wieder hier.“

Marti kuschelte sich an ihn.

„Ja“, sagte er. „Wir beide werden das schaffen.“

„Deine Operation ist Anfang Mai geplant. Da bist du dann wieder zurück. Das passt also prima.“

Jako streichelte ihm übers Haar.

„Und während du in Köln bist, fangen wir schon mal an, Pläne zu machen. Für unsere Hochzeit. Ja?“

Marti nickte.
 

„Das wird ein kalter Winter, so lange ohne dich“, sagte Marti.

„Na“, meinte Jako, „Ich geb dir ganz viel Wärme von mir mit.“

„Okay. Deine Liebe wärmt mich immer. Trotz des Winters Kälte.“

„Trotz des Winters Kälte“, sagte Jako.
 

Und Marti fühlte, dass er geborgen war.

Auch, wenn Jako nicht bei ihm sein würde.

Er fühlte sich in Sicherheit.
 

Trotz des Winters Kälte.



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