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Heimkehr

von
Koautor:  MAC01

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo Ihr lieben,
Heute ist Samstag der erste Dezember. Man kann es kaum glauben wie schnell diese Jahr an uns vorbei zog.
Aus diesem Grund haben MAC und Ich uns wieder zusammen gesetzt, und getüftelt.
Heraus kam die Nachfolgende FF, als Adventskalender. Da heute der erste ist, werden wir auch das erste erste Türchen öffnen. Viel Spaß deshalb beim Naruto AK, ein schönes erstes Adventwochenende wünschen euch.

LG
Onlyknow3
MAC01 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Türchen 2, wir wünschen euch einen schönen Sonntag,
und Advent heute, und viel Spaß beim zweiten Kapitel.

LG
Onlyknow3
MAC01 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Es geht weiter mit Türchen 3.
Viel Spaß beim lesen wünschen euch.

LG
Onlyknow3
MAC01 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und weiter geht´s, ein neuer Tag, ein neues Türchen.
Viel Spaß beim lesen, allen die es wollen.

LG
Onlyknow3
MAC01 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Es geht weiter, ein neues Türchen erwartet euch.
Viel Spaß beim lesen, und eine herzliches Danke für 18 Kommis und 16 Favos.
Ihr seid einfach Wunderbar, und uns freut es das der AK. bei euch so gut ankommt.

LG
Onlyknow3
MAC01 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten morgen ihr lieben Leser und Kommi schreiber.
Heute ist der 6te Dezember, Nikolaustag! Wart ihr alle Brav?
Stiefel geputzt, und raus gestellt?
Dann einen schönen Tag und viel Spaß beim lesen.
Ihr seid einfach klasse jeder der hier liest.
DANKE für 20 FAVOS, und 24 KOMMIS.

LG
Onlyknow3
MAC01 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und weiter geht es, das nächste Türchen geht auf. Was sich dahinter verbirgt, werdet ihr lesen.
Es kommen ja noch einige, also dran bleiben. Viel Spaß, und Kurzweile beim lesen.

LG
Onlyknow3
MAC01 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Türchen 9 ist heute dran, es ist etwas anders als sonst.
Trotzdem viel Spaß am lesen, und einen schönen 2ten Advent.


LG
Onlyknow3
MAC01 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wie die Zeit vergeht, heute in zwei Wochen ist Heiligerabend.
Wir hoffen das wir euch trotzdem die Zeit verkürzen können mit unserem Ak.
Deshalb keine langen reden, und euch viel Freude am Türchen 10.

LG
Onlyknow3
MAC01 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen schönen guten Morgen wünsche ich euch.
Heute ist Halbzeit, 12.12, somit sind es nur noch 12 Tage.
Das heutige Kapitel wird euch so hoffen wir den Tag versüßen.

LG
Onlyknow3
MAC01 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Nun ihr lieben jetzt sind es nur noch 11 Tage.
Wir, MAC01 und ich haben euch bis her gut Unterhalten?
Weshalb wir uns auch weiter bemühen die Spannung zu halten.
Viel Spaß beim lesen, freuen uns auf eure Kommis.
Habt es schon auf 51 Kommis geschafft, DANKE dafür an alle egal wer nur liest, oder auch einen Kommi da lässt.
Ihr seid unsere Motivation.

LG
Onlyknow3
MAC01 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ab heute sind es nur noch 10 Tage. Wünssche euch auch weiterhin viel freude beim lesen.
Ihr seid echt der Hammer Leute, 28 Favos und 56 Kommis.
Herzlichen Dank euch allen.

LG
Onlyknow3
MAC01 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Nun geht es weiter, Kapitel 15 ist da.
Viel spaß beim lesen.

LG
Onlyknow3
MAC01 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Jetzt sind es noch 8 Tage, 8Türchen fehlen noch.
Wir wünschen euch einen schönen 3ten Advent.
Viel freude mit dem neuen Kapitel.

LG
Onlyknow3
MAC01 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Noch 7 Tage bis zum Heiligen Abend. Das heißt wir nähern uns Schritt für Schritt der Auflösung.
Wir versuchen weiter hin die Spannung bis zum Ende zu halten.
Damit wünschen wir euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel.

LG
Onlyknow3
MAC01 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Nun bleiben uns noch 6 Tage, 6 Türchen. Da ich aber in den nächsten Tagen, so wie ihr auch im Stress bin, wird es diese Türchen erst gegen Abend geben. Mit dem heutigen wünschen wir euch viel Vergnügen.

LG
Onlyknow3
MAC01 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und weiter geht es, noch 5 Tage bis zu Finale.
Wir hoffen das euch bis dahin weiter gut zu Unterhalten.
Weiter viel Spaß beim lesen. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Mit jedem weiteren Tag rückt das Finale näher.
Es sind noch 4 Tage, viel Spaß beim lesen.

LG
Onlyknow3
MAC01 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Türchen 21, und was sagt uns das? Es sind nur noch drei Tage.
Drei Tage bis Heiliger Abend, so schnell waren jetzt diese Tage herum.
Das Heutige Kapitel, ist der einstieg ins große Finale, haltet also Taschentücher bereit.
Bin sicher das der die eine oder andere Träne fließen wird.
Viel Spaß beim lesen.

LG
Onlyknow3
MAC01 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Es geht ins Finale, noch zwei Tage. Also lasst euch von Türchen 22 noch etwas Unterhalten.
Viele von euch sind jetzt im Weihnachtsstress, dann lehnt euch zurück, und genießt das Kapitel.

LG
Onlyknow3
MAC01 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Nur noch ein Tag, also auch nur noch ein Türchen das zu öffnen ist morgen.
Ich mach es kurz heute, und wünsche euch einen schönen Tag und viel Spaß beim lesen.

LG
Onlyknow3
MAC01 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Heute ist es so weit, heute kommt Türchen 24, heute ist Heiliger Abend.
Weshalb wir euch allen ein Frohes Weihnachtsfest wünschen.
Viel Spaß am Finale des Adventkalenders.

LG
Onlyknow3
MAC01 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Nun ihr lieben, als dank, für 100 Kommis und 35 Favos, haben MAC und ich.
Für euch ein Bonus Kapitel erarbeitet.

Frohe Weihnachten euch allen da draußen.

LG
Onlyknow3
MAC01 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier kommt das Bonus Kapitel mit dem Alternativende.
Viel Spaß auch wer das hier lieber mag.

LG
Onlyknow3
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Jedes Jahr

Jedes Jahr...
 

... wiederholte sich im Winter dieses Fest, welches Liebe und Frieden propagierte und für ihn doch keine Bedeutung hatte. Wie hätte es auch? Jahr für Jahr war er alleine. Man führte ihm immer wieder vor Augen, was er nicht hatte. Nie gehabt hatte. Niemals haben würde.

So saß Naruto - wie jedes Jahr - auf dem steinernen Kopf seines Vaters - Namikaze Minato, der Yondaime Hokage von Konohagakure - und blickte über das Dorf. Das Dorf lag bereits unter einer dünnen Schneedecke und die Bewohner begannen Straßen und Häuser mit Lichtern und kleinen Figuren zu schmücken. Gleichzeitig versuchten einige Dörfler auf dem Dorfplatz vor dem Hokageturm die gleiche Fichte wie letztes Jahr und dem Jahr davor und davor... in die aufgedeckte Einlassung zu wuchten, wo sie für diesen Monat stehen und als ein Zeichen für Leben gelten sollte.

Irgendwie tat ihm die Fichte schon leid. Dieser mächtige Baum wurde Jahr für Jahr aus der Erde gegraben, die er seine Heimat nannte, nur um umständlich ins Dorfzentrum transportiert zu werden und hier neu eingepflanzt zu werden. Und wenn der Monat vorüber gegangen war und die Fichte sie alle sicher ins neue Jahr begleitet hatte wurde sie hier wieder ausgebuddelt und zurück an ihren Stammplatz gebracht. Nur um im nächsten Jahr erneut ausgegraben zu werden. Und das schon seit der Dorfgründung, als dieser Baum gepflanzt worden war. Daher war dieser Baum schon beachtlich gewachsen.

Es gab eine Tradition in Konohagakure: Pärchen, die sich die Treue schwören wollten, kamen zu dem Baum und konnten ihre Namen in die Rinde des Baumes brennen lassen. Ob seine Eltern dieser Tradition damals gefolgt waren?

Seit seinem Kampf gegen Pain wusste Naruto endlich wer seine Eltern gewesen waren. Es war zunächst unglaublich für ihn gewesen: Er war der Sohn des Yondaime Hokage gewesen. Einer der beliebtesten Hokage in der Geschichte des Dorfes, der von allen so hochgeschätzt worden und dessen Tod alle getroffen hatte.

Und obwohl er sein Sohn war, hatten die Dörfler ihn stets ausgegrenzt. Hatten ihn in ein Waisenhaus außerhalb der Stadt gegeben, dass irgendwann die Waffen gestreckt hatte, als er wieder einmal ausgebüchst war. Doch selbst als der Sandaime, der nach dem Tod von Narutos Vater sein Amt wieder aufgenommen hatte, ihn nach Konohagakure geholt hatte, behandelten sie ihn wie einen Aussätzigen. Ignorierten ihn. Immer wieder musste er sie durch Streiche zwingen sich mit ihm auseinander zu setzen. Das ändert sich erst, nachdem er mit Sasuke und Sakura unter Kakashi zu Team 7 geworden war. Jene Kinder, die ihn stets mieden oder hänselten, weil sie das Verhalten ihrer Eltern imitierten, begannen ihn auf einmal zu sehen. IHN. Ihn zu akzeptieren. Freundschaften zu ihm aufzubauen. An ihn zu glauben.

Doch die Dörfler - jene, die nicht zur Welt der Shinobi gehörten - straften ihn weiter mit Ignoranz und Argwohn. Verachteten ihn. Er hatte sie gerettet. Pain besiegt. Ihn überzeugt jene, die durch seinen Angriff verletzt oder getötet worden waren wieder zurück zu bringen. Doch statt ihn zu feiern sahen sie in ihm nur das Monster, zu dem er geworden war, als Hinata verletzt worden war. Ja... auch er hatte in diesem Zustand das Dorf verwüstet - aber viel kaputt zu machen gab es da doch gar nicht mehr. Und immerhin waren seitdem vier Jahre vergangen.

Er hatte mit Killer Bs Hilfe Frieden mit dem Kyuubi in sich geschlossen, hatte mit ihm Freundschaft geschlossen und schließlich hatte ihm der Bijuu seinen Namen verraten: Kurama. Er hatte Kurama seinen Hass genommen und seitdem war er ein treuer und ergebener Verbündeter... mit einer spitzen Zunge, aber dennoch ein Verbündeter. Das Vertrauen zu Kurama war sogar soweit gewachsen, dass er diesem erlaubte sich außerhalb seines Körpers zu manifestieren. Natürlich nicht in seiner vollen Größe. Dazu war die Welt von heute einfach nicht gemacht. Aber in einen Hüfthohen Fuchs mit neun Schweife.

Nachdem es schon dunkel geworden war und Naruto begonnen hatte zu frieren stand er langsam auf und streckte sich. Sofort strich Kurama ihm um die Beine. Wann hatte Kurama sich manifestiert? Er hörte das leise, knisternde Kichern des Fuchses in seinem Kopf. Scheinbar amüsierte er sich darüber, dass Naruto das gar nicht mitbekommen hatte.

"Was bist du so trübsinnig?", fragte Kurama Naruto, der sonst eine Frohnatur sondergleichen war und mit seiner guten Laune eigentlich alle ansteckte, so dass selbst lästige Aufgaben Spaß machten. Natürlich wusste Kurama um die Angewohnheit des Blonden in diesem Monat Jahr für Jahr trübsinnig und traurig zu werden. "Du könntest dir deine Frage beantworten, weißt du."

Verwirrt blickte Naruto zu Kurama und wusste im ersten Moment nicht, wovon der Fuchs sprach. Dann fiel es ihm wieder ein. Er hatte sich gefragt, ob seine Eltern auch der Tradition nachgehangen hatten ihre Namenskanji in die Rinde des Baumes brennen zu lassen. Langsam blickte er zu dem mittlerweile längst aufgestellten Baum, der noch nicht geschmückt war. Der Dorfplatz wirkte verlassen, was Angesichts der späten Stunde und den kalten Temperaturen kein Wunder war. Also sprang er von dem Steinkopf hinunter auf den Platz und dann in das dichte Geäst des Baumes. Er sprang die Äste hinauf, bis er schließlich fand, wonach er suchte, und endlich Gewissheit hatte: In einer herzförmigen Umrandung fand er den Namen seines Vaters - Minato - und darunter stand der seiner Mutter - Kushina.

Naruto streckte zögerlich seine Hand aus und wollte die Stelle am Baumstamm berühren. Seine zitternden Finger glitten über die Schriftzeichen und ein merkwürdiges Gefühl entstand in Narutos Magen. Er wusste nicht, was das war oder warum er das empfand. Er berührte etwas, was seine Eltern gemeinsam hier eingebrannt hatten. Ein Zeugnis dafür, dass sie wirklich existiert und füreinander große Liebe empfunden hatten. Sie sich Treue und Ewigkeit geschworen hatten. Dann spürte er etwas Feuchtes auf seinem Gesicht und als er mit der anderen Hand danach tastete stellte er fest, dass er weinte. Auch wenn er nicht verstand warum.

Er spürte, wie Kurama etwas sagen wollte und dann doch inne hielt. Für einen Augenblick glaubte Naruto, dass der Fuchs endlich etwas Taktgefühl gelernt hatte, aber leider war er selbst nicht der beste Lehrer dafür. Doch warum war er dann verstummt? Gerade als Naruto ihn fragen wollte spürte er seinerseits etwas und unter dem Baum tauchten einige Gestalten auf. An der Art und Weise, wie sie erschienen waren, erkannte Naruto sofort, dass es Shinobi waren. Dann trat ein älterer Mann auf sie zu: Danzou - einer der drei Goikenban - Ältesten des Dorfes -, welche der Godaime Hokage als Ratgeber dienten. Was machte der Alte hier?

"Die Hokage hat heute eine Anfrage von Uchiha Itachi erhalten.", begann Danzou. "Nachdem sich Akatsuki vor vier Jahren aufgelöst hat bittet er darum, nach Hause kommen zu dürfen." In Danzous Stimme lag etwas Spottendes. "Dieser dumme Junge glaubt wirklich, er könne hier, in unserer Mitte, neu anfangen, nach allem, was er getan hat."

"Was denkt die ehrenwerte Hokage darüber?", hörte Naruto eine ältere, weibliche Stimme. War das Koharu, eine weitere Goikenban? Tatsächlich trat sie näher an Danzou und Naruto konnte sie erkennen.

"Was glaubst du denn? Sie will ihn begnadigen und nach Hause zurück holen.", keifte der Alte wutentbrannt. "Tsunade hat ihm seine Begnadigung sogar schon mit seiner Krähe, die seine Bitte überbracht hat, übermittelt. Wir dürfen auf gar keinen Fall zulassen, dass er nach Hause zurück kehrt."

Naruto verstand das alles nicht. Uchiha Itachi war der Bruder seines ehemaligen Teamkamerad Sasuke. Man hatte ihn früher für einen besonders talentierten Shinobi gehalten, der die Akademie schon mit sieben Jahren - nach nur einem Jahr - abgeschlossen und zum jüngsten Genin geworden war und später alleine zur Chunin-Prüfung angetreten war und bestanden hatte. Kurz danach soll er bereits Jonin gewesen sein und sogar der ANBU angehört haben. Umso schmerzhafter war sein Fall, als er in einem Akt des Wahnsinns seinen gesamten Clan alleine an einem Abend ausgelöscht hatte. Alle... bis auf seinen kleinen Bruder Sasuke. Seitdem galt er als Nuke Nin - ein verstoßener Shinobi - und stand im Bingo-Buch - dem Verzeichnis aller abtrünnigen Shinobi, die vogelfrei waren und getötet werden durften. Dazu kam, dass Itachi mehr als einmal versucht hatte ihn zu entführen, damit Akatsuki aus ihm heraus Kurama extrahieren konnte, was unweigerlich zu Narutos Tod geführt hatte. Ganz zu schweige von den Grausamkeiten, die er Sasuke angetan hatte.

Dennoch: Itachi hatte etwas an sich. Bei den wenigen Begegnungen mit Itachi war er ihm gegenüber nie ausfällig geworden und hatte doch noch etwas Edles an sich. Einen Edelmut, der so gar nicht zu einem abtrünnigen Shinobi passte, der einer Verbrecherorganisation, wie Akatsuki, angehört hatte. Eigentlich kam es ihm immer so vor, als sei dieses Gehabe nichts weiter als Augenwischerei... eine Illusion, die Itachi allen auferlegte, um sie zu täuschen. Aber warum sollte ein Shinobi, dem man nachsagte, dass er Krieg und Leid um jeden Preis vermeiden wollte, so ein Bild von sich gegenüber der Welt zeichnen? Wie passt da die Auslöschung seines eigenen Clans hinein? Und das immer erneute Aufstacheln von Sasukes Wut und Hass auf ihn?

"Oho, Naruto...", hörte er auf einmal Kurama in seinem Kopf und blickte neben sich auf den Ast, auf dem er stand. Kurama grinste ihn wissend an und Naruto verstand nicht, was der Fuchs meinte. Doch er hörte sein knisterndes Lachen in seinem Kopf.

"Also kommt Uchiha Itachi nach über zehn Jahren nach Hause?", kam es weniger als Frage, als viel mehr als Feststellung von Koharu.

"Wo denkst du hin?", fauchte Danzou sie erneut an. "Ich werde meine NE ausschicken, um ihn abzufangen und ein für alle Mal zu seinem Clan zu schicken."

"Wenn ihn die Begnadigung der Hokage vorher erreicht, wirst du damit ein Problem haben.", wandte die ältere Frau wieder ein.

"Nicht, wenn ich meinen NE darüber informiere, dass Itachis Begnadigung eine Fälschung ist.", kam es triumphierend von Danzou, auf dessen Gesicht sich ein fieses Grinsen abzeichnete.

"Hast du denn überhaupt Untergebene, die es mit Itachi aufnehmen können?", hakte die Alte weiter nach und Danzou funkelte sie wütend an. Scheinbar kam es ihm so vor, als würde seine Kollegin ihm alles madig machen wollen.

"Itachi ist ein außergewöhnlich begabter Shinobi, aber gegen meine NE wird er nicht ankommen. Sie werden in der Überzahl sein. Selbst ein Uchiha hat da keine Chance.", erörterte er mit einem teuflischen und selbstgefälligen Grinsen. "Er wird sterben, noch ehe er ein Fuß in dieses Land setzen wird."

"Deine NE sind nicht genug.", kam es auf einmal streng von einer weiteren Person, die Naruto als Homura - dem dritten und letzten Goikenban - zuordnete. "Wir erwarten von dir, dass du dich persönlich darum kümmerst, dass Itachi es nicht lebend hierher schafft. Er und sein Wissen sind eine Gefahr für uns... und Konohagakure."

Naruto kam es so vor, als könne er Danzous Zähneknirschen bis hier oben hören. Doch nach einer angespannten Minute nickte der Anführer der NE schließlich und verschwand - anders als er gekommen war - mit einem gekonnten Sprung vom Platz. Koharu und Homura verweilten noch einen Augenblick und sahen sich lange an.

"Es wird Zeit zu beenden, was wir vor so langer Zeit begonnen haben. Wir sollten dem Uchiha-Clan endgültig und unwiederbringlich ein Ende bereiten. Das schließt beide Brüder ein.", kam es zornig von der Frau.

"Damit würden wir aber auch das Sharingan unwiederbringlich verlieren.", wandte der Mann, der eben noch so streng gegenüber Danzou gewesen war, mahnend ein.

"Was nützt uns ein Kekkei Genkai, welches nicht im Dienst dieses Dorfes steht. Beide Brüder sind Abtrünnige. Wer weiß, was Itachi seit der Auflösung der Akatsuki getrieben hat. Und sein Nichtsnutz von Bruder ist bei Orochimaru und wer weiß, welche Gehirnwäsche er da verpasst bekommt. NEIN! Besser wir verlieren das Sharingan, als dass es sich gegen uns wenden könnte.", kam es bestimmend von Koharu. Homura neigte nur seinen Kopf und schien ihr schließlich zuzustimmen. Dann verschwanden auch sie von dem Platz.

Naruto konnte es nicht glauben. Die Goikenban hatten sich gerade gegen Tsunade verschworen und beabsichtigten deren Wunsch und Begnadigung einfach zu ignorieren. Noch dazu wollten sie Sasuke ans Leder, der trotz seiner unerlaubten Abwesenheit aus dem Dorf immer noch nicht im Bingo-Buch aufgeführt war. Was sollte Naruto jetzt nur tun?

Aufbruch

Aufbruch
 

Es war immer noch Dunkel, als Naruto an die Tür der Hokage klopfte. Sein Klopfen war laut, schnell und hektisch. Und trotzdem dauerte es eine kleine Weile, bis im oberen Stockwerk ein Licht anging und sich jemand durch das Haus bewegte. Schließlich öffnete eine ziemlich zerzauste Hokage schlaftrunken die Tür und blickte Naruto nur überrascht an.

"Was zum...", wollte sie gerade loswettern, als Naruto sie zurück ins Haus schob und hinter sich eilig die Tür schloss.

"Ich weiß von Itachi.", fiel er auch thematisch ins Haus.

"Was?", kam es ungläubig von der Blonden, die ihren Morgenmantel etwas mehr zusammenraffte und mit dem Gürtel zusammenband.

"Ich weiß, dass du gestern eine Botschaft von Itachi erhalten hast, in der er dich um eine Begnadigung bittet und du sie ihm gewährt hast.", erklärte Naruto weiterhin schnell sprechend.

"Woher...?", wollte die San Nin wissen, als sie Naruto in die Küche führte und Wasser für einen Tee aufsetzte.

"Ich... ich war auf dem Dorfplatz auf der großen Fichte, als sich darunter die Goikenban - die drei Alten - getroffen haben. Danzou ist über deine Entscheidung, Itachi zu begnadigen - nicht begeistert. Er meinte, er schicke seine NE aus, um Itachi abzufangen und zu töten. Homura forderte, dass Danzou sich persönlich darum kümmern solle. Als Danzou dann weg war, haben Koharu und Homura beschlossen, dass es an der Zeit wäre, dem Uchiha-Clan endgültig ein Ende zu bereiten und auch Sasuke zu töten, denn ein verlorenes Kekkei Genkai sei besser, als eines, welches sich gegen das Dorf stellen könnte.", sprudelte es aus Naruto nur so raus.

Tsunade blickte ihn nur schockiert an und goss ihnen beiden einen Tee auf. Sie reichte Naruto einen Becher, der diesen aber nur auf den Tisch abstellte.

"Oma Tsunade, du glaubst mir doch, oder?", kam es unsicher von Naruto. Tsunade lächelte ihn kurz an und nickte.

"Ja, ich glaube dir, Naruto. Du hast mir noch nie Anlass gegeben, dein Wort anzuzweifeln.", gab sie gütig zurück, bevor sich ihre Miene wieder verhärtete. "Ich kann es nur nicht glauben, was sich diese drei einfach so anmaßen."

"Sie sagten, dass Itachi und sein Wissen eine Gefahr für sie und für Konoha sei.", ergänzte der Blonde hastig, als ihm das Gesagte wieder einfiel. "Was... meinen sie damit?"

"Das... ist eine sehr lange Geschichte, Naruto... Aber nach allem, was ich weiß, ist nicht alles so, wie man uns bisher Glauben machen wollte.", antwortete Tsunade. "Itachi hat seine Begnadigung mehr als verdient."

"Dann werde ich sofort aufbrechen und Itachi entgegen laufen und sollte mir Danzou oder seine NE in die Quere kommen, dann werde ich sie Zurecht weisen.", kam es entschlossen von Naruto.

"Naruto.", hielt sie den blonden Shinobi auf, der schon wieder davon eilen wollte. Er blieb stehen und blickte sie fragend an. "Warum willst du das tun?"

"Wie warum?", kam es nur nicht verstehend von dem Jinchuriki.

"Itachi hat seinen Clan ausgemerzt und sich einer verbrecherischen Organisation angeschlossen. Eben jene Organisation, die mehrfach versucht hat deiner habhaft zu werden und die den anderen Jinchuriki die Bijus entrissen und sie damit getötet haben, wie zum Beispiel Gaara. Also: Warum willst du dein Leben für jemand riskieren, den du nur als Feind kennen gelernt hast?", präzisierte die Hokage ernst ihre Frage.

"Weil du gesagt hast, dass die Sache um Itachi nicht so ist, wie sie scheint. Genau wie bei mir. Viele sehen in mir immer noch 'nur' ein Monster, obwohl ich mit meinem Biju Hand in Hand zusammenarbeite und er sich bei mehr als einer Gelegenheit für das Dorf eingesetzt hat.

Aber es geht auch darum, dass die Ältesten deine Entscheidungen und damit den Titel des Hokage an sich, hintergehen und unterminieren. Das werde ich nicht zulassen!", kam es energisch von dem Shinobi, der schon immer das Ziel gehabt hatte selbst irgendwann einmal Hokage zu werden und er war sich sicher, dass seine Zeit noch kommen würde. Und dann sollte Hokage nicht nur ein Titel sein, den man spazieren trug ohne dass er noch etwas bedeutete. Tsunade lächelte ihn an.

"Gib mir eine Stunde, dann hab ich ein Team hier, mit dem du dich auf den Weg machen kannst.", meinte sie.

"Oma Tsunade... meinst du wirklich du findest Shinobi, die ihren Groll auf Itachi überwinden können und in deinem Sinne vor allem gegen Danzou handeln werden? Ich mach mich sofort auf den Weg und werde versuchen Itachi vor Danzou und den NE zu erreichen. Solltest du Freiwillige finden, schickst du sie mir hinterher.", kam es eilig von Naruto, der mit diesen Worten auch schon aus dem Haus der Hokage stürmte. Tsunade blickte ihm einen langen Moment hinterher und lächelte dann. Naruto war einmalig und erinnerte sie einmal mehr an ihren verstorbenen Bruder und ihren verstorbenen Geliebten. Stolz erfüllte sie.
 

Naruto kam bei sich zu Hause an, in eine kalte, dunkle Wohnung, die neben einem Wohnraum mit Bett nur noch ein kleines Badezimmer bot. Es roch nach Mief und überall lagen leere Ramenbecher herum. Er schnappte sich seinen Rucksack, stopfte alles hinein, was er brauchen würde und packte am Ende noch ein paar Instantnudeln dazu. Dann verschnürte er alles gut und verließ die kleine Wohnung wieder. Als er von seinem Türabsatz losspringen wollte, um Itachi entgegen zu laufen, fiel ihm auf, dass er gar nicht wusste, woher Itachi kommen würde. Wie sollte er ihm da entgegeneilen? Er seufzte kurz und ließ den Kopf hängen, bevor er mit wenigen Sprüngen wieder vor dem Haus der Hokage landete und erneut energisch klopfte.

Dieses Mal ging die Tür prompt auf und vor ihm stand die Hokage, fertig angezogen und Zurecht gemacht, die ihn breit angrinste. Dann hielt sie ihm zwei Schriftstücke entgegen.

"Das hier", meinte sie und hob die Schriftrolle, "ist eine Begnadigung ausgestellt auf Itachi. Und das hier ist eine grobe Angabe, wo sich Itachi ungefähr nach eigenen Angaben aufhält."

Naruto nahm beides dankbar an und verstaute die Begnadigung sorgfältig in seinem Rucksack. Gerade als er los wollte zog Tsunade ihn noch einmal kurz in eine Umarmung.

"Pass bitte gut auf dich auf, Naruto. Komm gesund und wohlauf wieder nach Hause.", flüsterte sie ihm zu. Dann löste sie sich und er grinste sie auf seine ganz eigene Art an, bevor er davon sprang und sich Richtung Tor aufmachte.

Er würde Itachi vor allen anderen finden und ihn sicher zurück nach Konohagakure geleiten. Wenn die Hokage der Meinung war, dass man Itachi vergeben konnte, dann war er der Letzte, der das anzweifelte.

Als sie das Dorf verließen manifestierte sich erneut Kurama neben ihm und lief parallel zu ihm.

"Was ist der Plan, Naruto?", fragte der Fuchs ihn.

"Wir finden Itachi und bringen ihn nach Hause.", antwortete Naruto.

"Und was, wenn wir auf die NE treffen oder Danzou?", hakte Kurama nach.

"Das überleg ich mir dann... aber ich schätze, dass gutes Zureden da wenig helfen wird, oder?", meinte Naruto nachdenklich.

"Nope.", kam es knapp von Kurama, was Naruto nur seufzen ließ. Aber wenigstens hatte er jetzt einen Grund, nicht im Dorf zu verweilen.

Das Bild von Itachi ging ihm durch den Kopf und er spürte wieder, wie sein Herz etwas heftiger schlug. Was war nur mit ihm los? Was sollte das? Wieder hörte er das zischende und knisternde Kichern des Fuchses an seiner Seite und blickte zu ihm.

"Was?", fragte Naruto.

"Du wirst noch drauf kommen.", war alles, was sein Begleiter ihm antwortete.

"Sehr hilfreich.", kam es schmollend von Naruto.

"Manche Dinge muss man eben selbst verstehen lernen.", konterte Kurama und klang auf einmal sehr alt und weise.

"Warum?", wollte Naruto das nicht einfach so hinnehmen. Doch Kurama grinste ihn einfach nur an und legte etwas an Tempo zu, so dass auch Naruto gezwungen war sein Tempo anzuziehen.

Nach Norden

Nach Norden
 

Naruto war seit seinem Aufbruch ununterbrochen in Richtung Ta no Kuni - dem Reisfeld-Reich - gelaufen bis Kurama auf eine Pause bestand. Also hatten sie sich einen geeigneten Platz gesucht, an dem Naruto ein kleines Lagerfeuer entzünden und sich etwas Wasser für seinen Ramenbecher aufkochen konnte.

Es überraschte Naruto gar nicht, dass Itachi in der Nähe von Otagakure gewesen war. Wenn es stimmte, dass nichts so war, wie es schien, dann war er vielleicht auf der Suche nach Sasuke. Vielleicht hatte er die letzten vier Jahre nach seinem jüngeren Bruder gesucht, damit dieser endlich Rache an ihm nehmen konnte, und hatte dabei keinen Erfolg gehabt. Möglich das Itachi dachte, dass wenn er wieder nach Konohagakure zurück kehrte, sich das wie ein Lauffeuer herumsprechen und er Sasuke zu sich locken könnte. Dann könnte Sasuke seinen Clan rächen und nach Hause zurück kommen.

"Bei so viel Denken bekomme ich noch Kopfschmerzen, Naruto.", maulte Kurama auf einmal und Naruto blinzelte, als sei er gerade aus einem Schlaf erwacht. Der Blonde blickte zu seinem Begleiter und lächelte sanft.

"Klingt doch auch völlig abstrus, oder?", suchte Naruto eine Bestätigung, dass seine Gedankengänge einfach nur Hirngespinste waren.

"Itachi würde ich so einen wirren Gedankengang durchaus zutrauen.", gestand der Fuchs ein. "Mitgliedern des Uchiha-Clans kann man alles zutrauen."

"Hm... das klingt jetzt aber schon recht zynisch.", konterte Naruto.

"Dann lass du dich doch mal von diesen verfluchten Augen manipulieren und kontrollieren.", maulte der Fuchs mürrisch weiter.

"Wie meinst du das?", hakte Naruto verwundert nach.

"Ach schon gut...", versuchte Kurama Narutos Nachfrage auszuweichen.

"Jetzt hast du schon mal damit angefangen,...", forderte Naruto eine Antwort.

"Als du geboren wurdest, war meine Versiegelung in Kushina sehr geschwächt. Ich wurde von einem Mitglied der Uchiha befreit und gebunden. Dann hetzte er mich auf Konoha. Dein Vater hat mich aus dem Dorf rausgebracht und der Rest ist Geschichte.", meinte der Neunschwänzige mürrisch.

"Heißt das... dass der Angriff damals gar nicht von dir ausging?", wollte Naruto sicher gehen, dass er seinen Begleiter richtig verstanden hatte.

"Ja, das soll es heißen. Mich hat damals ein Madara kontrolliert und gesteuert.", kam es beschämt von Kurama, der nicht gerne zugab, dass er damals so leicht unter Kontrolle gebracht worden war. Doch es waren die gleichen Augen gewesen, die später auch Sasuke in Kuramas Gefängnis in Narutos Innerem zur Schau gestellt hatte und alleine bei dem Gedanken stellten sich dem Fuchs die Nackenhaare. Er wollte schon aufspringen und weglaufen, um die Wut in sich wieder los zu werden, als er plötzlich von Naruto in eine Umarmung gezogen wurde.
 

"Ich versprech dir, Kurama, solange ich dein Jinchuriki bin wird dich niemand mehr benutzen oder zwingen, etwas zu tun, was du nicht willst.", flüsterte der Blonde ihm ins pelzige Ohr. Etwas Warmes entstand in Kurama, als er die Worte hörte. Dann schmiegte er sich an und seine Wut war verraucht. Dieser Junge war einzig in seiner Art, denn er schaffte das Unmögliche. Nicht nur bei ihm. Auch damals im Kampf gegen Pain, als er ihn allein durch Worte davon abbrachte das Dorf zu zerstören und davon überzeugte, dass dessen Weg nicht der richtige war.
 

Nach einer guten Stunde machten sich Naruto und Kurama wieder auf den Weg. Es hatte wieder zu schneien begonnen und auf dem Boden wurde es mühselig voran zu kommen. So verlagerten sie ihren Weg in die Bäume und sprangen von Wipfel zu Wipfel und Ast zu Ast.

Sie kamen an einem Dorf vorbei, doch da sie bereits gefrühstückt hatten ließen sie es links liegen. Sie waren noch keine zwei Stunden von dem Dorf entfernt, als Kurama plötzlich inne hielt. Also stoppte auch Naruto prompt.

"Was ist los, Kurama?", fragte Naruto besorgt.

"Ich rieche Feuer.", meinte der Fuchs besorgt. So verließen die beiden ihren Weg durch die Baumwipfel und landeten auf einer Kreuzung. Sie blickten sich um und sahen dann tatsächlich weiter nördlich schwarzen Rauch aufsteigen. Also setzten sie sich in Bewegung und näherten sich der Quelle des Rauchs und alsbald konnte auch Naruto den beißenden Geruch wahrnehmen. Sie sprangen wieder in die Baumwipfel und wagten sich bis an den Dorfrand heran. Doch was sie sahen, konnte Naruto kaum glauben.
 

Da waren ANBU-Shinobi aus Konoha, die das Dorf abbrannten und die leblosen Körper der Dörfler in der Mitte zu einem Haufen aufschichteten. Wut entstand in Naruto und für einen Moment zog er in Erwägung hinein zu stürmen und die Dorfbewohner zu rächen. Doch Kurama hielt ihn zurück. Gab ihm zu verstehen, dass es hier nichts mehr zu helfen gab. Mit hängendem Kopf gab er Kurama Recht und dann wandten sie sich ab.

Sie umgingen das Dorf großzügig und setzten ihren Weg in den Norden weiter fort. Ließen die ANBU und die Tragödie, die diese angerichtet hatten, hinter sich und eilten ihn wahnsinniger Hast durch den Wald. Als sie nach ein paar Stunden wieder anhielten blickten sie hinter sich. Sie wollten sicher gehen, dass niemand ihnen gefolgt war. Gerade als sie eine Lichtung überqueren wollten hörten sie etwas. War ihnen doch jemand gefolgt?
 

Sie hielten wieder inne und sahen dann, wie ein schwarzer Panther unter ihnen durch das Gebüsch sprang und die Lichtung in dieselbe Richtung verließ, die auch sie zum Ziel hatten. Fragend blickten sich Naruto und Kurama an. Was war das gewesen? Ein Panther in Hi no Kuni? Und dann kam die Großkatze auch noch aus der Richtung, aus der sie selbst gekommen waren und strebte in jene Richtung, die auch ihr Ziel war? So viele Zufälle gab es gar nicht.

Sehr viel langsamer und vorsichtiger setzten Naruto und Kurama schließlich ihre Reise fort. So erreichten sie zur Abenddämmerung den Waldrand. Nun war die Landesgrenze nicht mehr weit. Trotzdem liefen die beiden weiter, bis Kurama wieder stehen blieb.

"Hier in der Nähe gibt es einige Höhlen, in denen wir die Nacht verbringen könnten.", meinte der Fuchs mit fürsorglichen Unterton.

"Wenn wir die Nacht durchlaufen dann...", setzte Naruto zu einem Konter an, kam aber nicht mehr zum Ende, da Kurama ihm harsch das Wort abschnitt.

"...bist du morgen zu nichts zu gebrauchen, weil du total übermüdet bist. Du hast schon die letzten Nächte nicht besonders gut geschlafen.", machte der Fuchs die Notwendig eines Nachtlagers deutlich. Naruto seufzte und ließ kurz die Schultern hängen. Dann nickte er.

Nach ein wenig Suchen fanden sie tatsächlich eine Höhle, in der die Temperaturen nicht ganz so niedrig waren, wie draußen. Auf ein Feuer verzichteten sie aber, da sie sich durch den Rauch nicht verraten wollten - jetzt wo sie wussten, dass sie sich zwischen den Linien der ANBU befanden.

Noch immer hing Naruto gedanklich bei dem Dorf. Er konnte sich gut vorstellen, wozu die ANBU die Leichen auf einen Haufen aufgetürmt hatten. Sie hatten sich keine Zeit zum Begraben nehmen wollen und da war verbrennen einfach die leichtere Alternative. Aber warum hatten sie ein ganzes Dorf ausgemerzt?

Kurama hatte in der Zwischenzeit eine der Bento-Boxen aus dem Rucksack gekramt und hielt diese Naruto hin. Doch dieser hatte einfach gerade kein Appetit, was nie ein gutes Zeichen war. Normalerweise war Essen etwas, was bei Naruto immer ging... doch das hatte sich in den letzten Monaten gewandelt. Immer wieder - vor allem, wenn er alleine war - hing er seinen Gedanken nach und hatte dann keinen Hunger. Dann dachte er an Jiraiya, der im Kampf gegen Pain gestorben war. Fragte sich, was Kakashi wohl gerade machen würde oder ob es Sakura gut ging. Sie schaute zwar regelmäßig vorbei und brachte ihm hin und wieder etwas zu essen, aber ihre Ausbildung zur Ärztin fraß schon einiges an Zeit. Und dann wanderten seine Gedanken oft zu Sasuke - seinem besten Freund -, den er nicht hatte ins Dorf zurück holen können und an das Versprechen, dass er damals Sakura gegenüber abgegeben hatte und unwillentlich gebrochen hatte.

Kurama legte sich so hin, dass sich Naruto bequem in seine Flanke legen und er ihn dann mit seinen Schwänzen bedecken konnte. So würde Naruto trotz fehlendem Lagerfeuer nicht frieren und es warm haben.

Nach Süden

Nach Süden
 

Itachi löschte gerade sein Lagerfeuer, welches er neu angefacht hatte, um sich ein einfaches Frühstück zuzubereiten. Er war aufgeregt, denn er befand sich auf dem Weg zurück nach Konohagakure. Nach Hause, ging es ihm durch den Kopf und in ihm keimte erneut ein Gefühl von Vorfreude auf.

Niemals hatte er davon zu träumen gewagt, jemals wieder nach Hause zurück kehren zu dürfen, nach allem, was er - im Auftrag des Ältestenrats und insbesondere Danzou - getan hatte. Und dennoch war er über all die Jahre im Exil Konohagakure stets treu ergeben geblieben und hatte den Sandaime Hokage stets über die Aktivitäten von Akatsuki auf dem Laufenden gehalten. Aber wer würde sich daran noch erinnern?

Die Goikenban wussten Bescheid. Über alles. Sie wären in der Lage seinen Namen wieder reinzuwaschen, doch dann würde Sasuke die Wahrheit erfahren. Das wollte Itachi nicht. Sasuke sollte nicht denken, dass der Uchiha-Clan unehrenhaft war. Doch Itachis Plan, dass sein Bruder ihn irgendwann aufsuchen würde, um ihn zu töten und so die Ehre und den guten Ruf des Clans wieder herzustellen, war nicht aufgegangen. Nie hatte Itachi damit gerechnet, dass Sasuke Orochimaru folgen würde. Noch ein Fehler in seinem Plan.

Schon damals, als er durch Madara Akatsuki beigetreten war hatte Orochimaru - damals selbst noch ein Mitglied der Organisation - mehr als deutlich Interesse an Itachi gezeigt... an seinen Augen und an seinem Körper. Doch er hatte ihm irgendwann die Hand abgeschlagen, mit der Orochimaru ihn immer 'zufällig' berührt hatte, wenn er an ihm vorbei ging, und dieser war schließlich geflohen.

Wieso hatte er damals nicht Vorkehrungen getroffen seinen kleinen Bruder vor Orochimaru zu schützen? Vielleicht, weil er so naiv gewesen war zu glauben, dass der Sandaime, Orochimarus alter Meister, seinen kleinen Bruder vor diesem schützen konnte? Am Ende hatte Hiruzen sein Leben geopfert, um Orochimaru die Arme seines neuen Körpers und damit die Chance auf Fingerzeichen zu nehmen. Und dennoch,... er hatte Sasuke da bereits geködert gehabt.

Er war jetzt vier Jahre auf der Suche nach seinem kleinen Bruder und doch hatte er ihn nicht finden können. Vielleicht hatte er das nicht gekonnt, weil Sasuke sich noch nicht bereit für ihre Auseinandersetzung gefühlt hatte. Möglich. Oder vielleicht war Orochimaru und er gerade wo anders unterwegs. Auch möglich.

Am liebsten hätte er Sasuke einfach alles erklärt und ihr brüderliches Verhältnis wieder hergestellt. Von seinem eigenen Bruder gehasst zu werden, war mit den Jahren immer schwerer zu ertragen gewesen. Und vielleicht... vielleicht hatte er damals den falschen Weg beschritten. Möglich, dass alles ganz anders gekommen wäre, wenn er Sasuke von Anfang an ins Vertrauen gezogen oder ihn mitgenommen hätte. Aber er war selbst erst dreizehn Jahre alt gewesen. Ihm hatte einfach die Lebenserfahrung gefehlt die Situation anders zu bewerten und Alternativen zu sehen.
 

Seit einer Weiler spürte er eine Müdigkeit in sich und den Drang nach Hause zurück zu kehren. Das und noch ein anderes Gefühl hatte ihn bewogen die Godaime Hokage Tsunade anzuschreiben. Eines, welches er lange von sich gewiesen und als Einbildung abgetan hatte, nicht zuletzt, weil es seinen Bestrebungen bei Akatsuki zu wider gelaufen war. Er wollte jetzt ergründen, ob das Gefühl echt oder tatsächlich nur ein Hirngespinst war und dafür war er sogar bereit sein Leben aufs Spiel zu setzen.
 

So in seinen Gedanken versunken - während er weiter Richtung Süden lief - bemerkte Itachi erst spät, dass er nicht alleine war. Ihn traf etwas und warf ihn in den Schnee. Obwohl er nicht verletzt war entschied sich Itachi liegen zu bleiben. Er hörte, wie Schritte durch unberührten Schnee auf ihn zukamen und wie fremdes Chakra geschmiedet wurde. Ein Chakra, welches ihm völlig unbekannt war. Aber das hatte nichts zu heißen. Er wusste, dass er in den Bingo-Büchern ehrenwerter Shinobi stand und Freiwild war.

Das sich der Fremde aber so direkt auf ihn zu bewegte empfand Itachi fast schon als Beleidigung oder sehr leichtsinnig. Daher nahm er an, dass es kein Shinobi aus einem der fünf Dörfer war. So eine Blöße würde sich nicht einmal ein Genin auf seiner ersten Mission geben.

Dann ging alles schnell: Der Angreifer beugte sich über ihn und wollte ihn mit einem Griff an der Schulter umdrehen. In dem Moment, in dem Itachi umgedreht wurde tauschte er mit seinem Gegner den Platz und hielt ihm sein Kunai, welches er seit er am Boden lag in der Hand gehalten hatte, an den Hals und musterte ihn ausgiebig. Es war niemand, den er kannte und auch sein Stirnband zeigte kein Symbol, welches ihm vertraut gewesen wäre.

"Wer bist du und was willst du von?", blaffte Itachi ihn an.

"Du... du bist nicht er?", kam es fassungslos von dem Fremden. "Aber deine Augen... es sind dieselben."

Sprach der Fremde von Sasuke?

"Von wem sprichst du? Antworte oder du wirst das Ende dieses Tages nicht mehr erleben.", forderte er erneut.

"Das geht dich nichts an... du bist nicht ER.", kam es erneut trotzig von dem Unterlegenen.

Itachi schnaubte entnervt und wollte mit dem Kunai zustoßen, als der andere seine Absicht erkannte, die Augen weitete und dann doch hektisch antwortete.

"Uchiha Sasuke!", rief er verzweifelt. "Ich war auf der Suche nach Uchiha Sasuke."

Der ehemalige Konoha-Shinobi hielt inne und blickte den Fremden eindringlich an.

"Was willst du von Uchiha Sasuke?", fragte er.

"Ich soll ihn zu meinem Boss bringen. Er will ihn sprechen.", überschlug sich der andere mit seiner Antwort.

"Wer ist denn dein Boss?", hakte Itachi weiter nach.

"Geht dich nichts an, wer er ist und was er will.", lehnte sich Itachis Angreifer noch einmal trotzig auf. Itachi stach zu und der andere Schrie vor Schrecken und Todesangst.
 

Itachi schnalzte spottend mit der Zunge, während er sich unter dem erstarrten Shinobi, der sich immer noch über ihn beugte, wegrollte. Der andere stand mit weitaufgerissenen Augen und Schweiß auf der Stirn so da, wie er gewesen war, als er Itachi umgedreht hatte. In dem Moment, als sich ihre Blicke trafen wurde der Angreifer in einer Illusionskunst - einem Gen Jutsu - gefangen genommen.

Anfänger, ging es Itachi spöttisch durch den Kopf. Sich einem Shinobi mit einem Dou-Jutsu - einer Augenkunst, wie das Sharingan - so leichtfertig und in direkter Linie zu nähern war einfach dumm. Nicht umsonst waren die Kekkei Genkai - die speziellen, vererbten Fähigkeiten mancher Clans, die von Außenstehenden weder kopiert, noch erlernt werden konnten und zu denen sein Sharingan gehört - gefürchtet.

Er zog ein Seil aus seiner Tasche und begann damit Hände und Füße seines Gegners zu fesseln, während dieser seine Leichtsinnigkeit in der Illusion wiederholt mit dem Leben bezahlte. Als Itachi fertig war den Fremden zu fesseln, löste er die Illusion auf und sein Opfer sackte bewusstlos in sich zusammen.
 

Der Uchiha seufzte schwer auf. Er hatte darum gewusst, wie anstrengend das Durchleben einer Illusion für sein Opfer war und in den zehn Minuten, die er gebraucht hatte seinen Angreifer zu fesseln, war für diesen in der Illusion Tage vergangen. Tage in denen er die zehn Minuten Verhör, die er am Ende mit seinem Leben bezahlt hatte, immer und immer wieder erlebt hatte. Ohne Pause und in dem Bewusstsein, dass es sich wiederholte.

Er blickte sich um, seinen Angreifer bei der Kälte und mitten in der Wildnis so daliegen zu lassen würde unweigerlich zu dessen Tod führen. Wenn ihn nicht die Kälte dahin raffte, dann würde es wilde Tiere freuen, die sich mit ihm die Bäuche füllen würden. Freilassen und hier liegen lassen kam auch nicht in Frage. Zum einen könnte der Typ ihm nachhetzen und sich beim nächsten Mal geschickter anstellen. Oder er könnte seine Suche nach Sasuke wieder aufnehmen. Dieses Risiko war Itachi auch nicht bereit einzugehen. Also warf er sich den Fremden über die Schulter und setzte seinen Weg Richtung Süden fort.
 

Im Laufe des Tages war das Gelände immer felsiger geworden und am Abend hatte Itachi den Pass und somit die Grenze zwischen Ta no Kuni - dem Reisfeld-Reich - und Hi no Kuni - dem Feuer-Reich - erreicht. Da es rasch dunkel wurde suchte Itachi eine ihm bekannte Höhle am Pass auf. Er legte seinen Gefangenen vorsichtig ab und entfachte dann Feuer, bevor er sich dran machte, etwas zu essen zu machen.

Nachdem er gegessen hatte legte er sich an das Lagerfeuer. Er machte sich keine Sorge darüber, dass sein Gefangener vor dem Mittag des nächsten Tages wieder zu sich kommen würde, wenn er nicht sogar noch etwas länger Erholung bedürfte. Manche Opfer einer Illusion brauchten manchmal - je nach Dauer der Illusion - Wochen, um sich davon wieder zu erholen.

Dennoch fand er keine Ruhe und damit keinen Schlaf. Irgendetwas stimmte nicht, dass konnte der Uchiha deutlich spüren. Er blickte zu Korus, seiner Krähe, mit der er vor so langer Zeit den Vertrag für Kuchiyose no Jutsu geschlossen hatte und die stets an seiner Seite geblieben war. Sie saß vor der Höhle und hielt Wache. Falls jemand kommen würde, würde Korus Itachi mit seinem Schreien vorwarnen.

Als Itachi schließlich doch wegnickte tauchte ein Schemen in seinem Traum auf. Er kannte diese Person, war ihr einige Male begegnet und hatte ihre Entwicklung interessiert beobachtet. Nicht nur, weil er ein Zielobjekt von Akatsuki gewesen war, sondern weil er diese Art des Seins besaß, die immer Zuversicht ausstrahlte. Die unbeirrt an seinen Weg geglaubt hatte und die sofort andere Menschen für sich gewinnen konnte. Dann schärften sich die Konturen des Schemens und Itachi konnte deutlich das Gesicht vor sich sehen. Das Gesicht von Uzumaki Naruto.

Nachtgeflüster

Nachtgeflüster
 

Naruto und Kurama hatten sich für diese Nacht eine kleine Erdhöhle unter einem mächtigen Baum gesucht, die von außen kaum zu sehen war. Da sie nicht riskieren wollten sich mit einem Lagerfeuer zu verraten hatte sich Naruto eng an seinen Bijuu gekuschelt, der ihn wieder mit seinen neun Schweifen abdeckte. Er war dankbar dafür, dass Kurama und er nach all den Jahren Frieden und darüber hinaus Freundschaft geschlossen hatte.

Es war ein anstrengender Tag gewesen. Immer wieder musste Naruto auf seinem Weg ANBU-Trupps ausweichen oder dieser mysteriöse Panther tauchte wie aus dem Nichts auf und zwang sie zu warten oder die Richtung zu wechseln. Nicht selten hörten sie dann aus der Richtung, in die sie ursprünglich weiter gewollt hatten und die der Panther ihnen als Option genommen hatte, Schreie, durchtränkt mit Schmerz und Panik.

Am Nachmittag war Naruto dem Panther gefolgt und stellte fest, dass - wenn er weiter gelaufen wäre - mitten in eine Falle der ANBU geraten wären, die dort auf der Lauer gelegen hatten, aber von dem Panther zerfetzt worden waren. Als Naruto einem der Shinobi die Tiermaske - die für die ANBU typisch war, um die eigene Identität zu verschleiern - abnahm bemerkte er durch den halb geöffneten Mund etwas auf dessen Zunge. Als er sich das näher ansah erkannte er ein Siegel, welches identisch war mit jenem, dass Sai auf seiner Zunge trug. So traf ihn die Erkenntnis, dass das hier nicht nur ANBU gewesen waren, sondern diese Shinobi der Spezialtruppe NE - die alleine unter Danzous Kontrolle stand - angehörten.

Seitdem fragte er sich, ob er dem Panther vielleicht zur Dankbarkeit verpflichtet war. Er hörte das züngelnde Kichern von Kurama in seinem Kopf.

"Wasn?", fragte Naruto unwirsch über ihre Verbindung ohne seine Stimme zu benutzen.

"Du weißt nichts über die Motive dieses Wesens... vielleicht hat es die ANBU NE aus purer Freude am Töten zerfetzt.", wandte Kurama ein.

"Meinst du wirklich?", hakte Naruto unsicher nach.

"Nein... es wäre aber möglich und zeigt auf, dass du so etwas wie Dankbarkeit erst einmal vergessen solltest.", maßregelte der viel ältere Fuchs, der reich an Lebenserfahrung war.

"Hmmm...", kam es nachdenklich von dem Blonden, der sich etwas mehr zusammenrollte. Sicherlich hatte Kurama Recht. Er dachte wieder mal viel zu viel nach.

Gerade als Naruto am Wegdämmern war schreckte Kuramas Kopf in die Höhe und richtete seine Ohren auf den Ausgang der Erdhöhle aus. Sofort war Naruto hellwach und kniete sich hin.

"Was spürst du, Kurama?", fragte er über ihre Verbindung tonlos.

"Da kommt jemand oder etwas direkt auf uns zu.", antwortete Kurama und Naruto konnte die Anspannung in seinem Bijuu spüren.

Wenige Augenblicke später trat jemand auf die kleine Lichtung, an deren Rand der Baum, unter dem sie sich für die Nacht eingerichtet hatten, stand. Durch die wolkenverhangene Nacht konnte Naruto nicht wirklich etwas erkennen.

"Naruto. Ich weiß, dass du hier bist. Ich nehme mal an, dass du den Panther gesehen hast. Der gehört zu mir und mein Name ist Uchiha Madara. Ich tu dir nichts, aber wir müssen reden. Es ist wichtig.", erklang eine warme Stimme. Naruto blickte zu Kurama, dessen Nackenhaare sich stellten. Madara? Kurama hatte ihm vorgestern doch etwas von einem Madara erzählt. Erzählt, wie er die schwache Versieglung von Narutos Mutter kurz nach dessen Geburt gebrochen und Kurama heraus gelassen hatte, nur um ihn mit dem Sharingan gefügig zu machen und auf das Dorf zu hetzen. Das war jetzt 21 Jahre her und dennoch klang der Mann vor ihm nicht wie ein älterer Mann. Und war dieser Mann nicht auch ein Mitglied von Akatsuki gewesen?

"Ich weiß, du hast keinen Grund mir zu vertrauen. Doch hier geht es nicht um dich und den Kyuubi, sondern um Itachi und Sasuke.", sprach der Mann selbstsicher weiter. Itachi und Sasuke? Naruto war hellhörig geworden. Er blickte zu Kurama, der ihn nur aus dem Augenwinkel anschaute, während er Madara weiterhin im Auge behielt. Sanft streichelte er Kurama hinter dem Ohr, dann nickte der Fuchs und löste sich auf, um sich in seinen Jinchuriki zurück zu ziehen. Dann kletterte Naruto aus dem Erdloch und trat vor Madara. Neben diesem stand der Panther, der von Madara über den Kopf gestreichelt wurde.

"Hallo Naruto.", begann Madara erneut, als hätte er nicht eben schon einen Monolog an Naruto gerichtet.

"Sag was du zu sagen hast und geh dann wieder deiner Wege.", kam es leise von dem Blonden, der nicht vergessen hatte, dass Pain der Anführer von Akatsuki gewesen war und Madara ihm dessen Tod sicherlich grollte.

"Itachi schwebt in Gefahr.", eröffnete Madara. "Die ANBU NE sind auf der Jagd nach ihm. Aber das weißt du bereits, denn deswegen bist du auf dem Weg zu ihm und hast auf diesem die ANBU gesehen. Du hast sie geschickt umgangen. Das weiß ich von meinem treuen Begleiter Baghira hier." Dabei kraulte er die schwarze Großkatze hinter ihrem runden Ohr.

"Ich werde Itachi vor den ANBU finden und dann sicher nach Konohagakure zurück bringen.", kam es entschlossen von Naruto.

"Der Auftrag der NE wurde erweitert. Sie sollen dich fangen und töten, nachdem sie deinen Biju in ein spezielles Gefäß gesperrt haben, wo er auf seinen nächsten Jinchuriki warten muss.", ergänzte Madara spitzfindig.

"Was? Ich bin im Auftrag der Godaime Hokage - Senju Tsunade - unterwegs.", blaffte der Blonde los.

"Das glaub ich dir, aber in der Order, die die NE erreichte, steht, dass du mit gefälschten Dokumenten unterwegs bist und du das Dorf verlassen hast, um dich Uchiha Itachi anzuschließen. Damit stehst du im Bingo-Buch der NE.", erklärte Madara gelassen weiter.

"Woher willst du das wissen?", wollte Naruto nun wissen. Madara zog etwas aus einer Tasche an seinem Gesäß - Naruto ging in eine Hab-Acht-Stellung - und warf Naruto dann eine Schriftrolle vor die Füße. Nur zögerlich - Madara nicht aus den Augen lassend - kniete sich Naruto hin und tastete blind nach der Rolle. Als er sie hatte, stand er wieder auf und entrollte er sie. Tatsächlich war es eine Erweiterung der bestehenden Order zur Ergreifung und Tötung von Uchiha Itachi, die genau das belegte, was Madara ihm gerade gesagt hatte. Besiegelt war diese Erweiterung von Danzou. Dreckskerl.

"Das würde ich nie zulassen.", ertönte plötzlich Kuramas Stimme neben Naruto. Sein Biju hatte sich erneut materialisiert, seiner Furcht vor dem Sharingan zum Trotz.

"Aaah, der Kyuubi.", kam es von Madara, als würde er einem alten Freund begegnen. Kurama begann bedrohlich zu knurren. Dieser hob ergeben seine Hände in die Luft. "Es gibt keinen Grund mir zu grollen."

"Nicht?", kam es giftig von Kurama und Naruto spürte, wie der Hass und die Wut in seinem Begleiter hochschlugen. Er ging neben ihm in die Knie und legte eine Hand um dessen Schulter, während er mit der anderen ihm durch das Fell strich.

"Sei nicht nachtragend, Kyuubi.", meinte Madara schließlich. "Ich hab dir damals gegeben, was du dir gewünscht hast: Die Freiheit, deine Wut und dein Hass auszuleben. Ich habe dir lediglich eine Richtung gewiesen."

"Diese RICHTUNG hat damals halb Konohagakure zerstört.", blaffte Naruto.

"Und es wurde wieder aufgebaut. Besser und größer denn zuvor.", kam es spitzzüngig von dem Mann mit der Maske zurück.

"Du hast gesagt, was du sagen wolltest. Mein Biju und ich werden jetzt gehen. Solltest du auf einen Kampf aus sein, werden wir dich zur Strecke bringen.", meinte Naruto, bevor er sich mit Kurama umwandte und davon gehen wollte.

"Dann interessierst du dich nicht für die Gefahr, die Sasuke betrifft?", rief Madara ihm mit einem naiven Unterton hinterher. Sofort blieb Naruto stehen. Stimmt, Madara sagte zu Beginn, es würde um Itachi UND Sasuke gehen. Langsam dreht er sich wieder zu dem Älteren um und blickte ihn fragend an.

"Was ist mit Sasuke?", fragte er.

"Ich bin gestern auf einen Trupp ANBU - keine NE - gestoßen, diese marodierten durch das Grenzland. Rotteten ganze Dörfer aus und die Bewohner... nun ja, ich erspar dir die grausamen Details. Nur soviel: Es gab keine Überlebenden.", begann Madara.

Naruto erinnerte sich an das Dorf an seinem ersten Tag dieser Reise. Das, dessen tote Bewohner auf dem Dorfplatz zu einem Haufen aufgetürmt worden waren, um sie dann, wie die Gebäude des Dorfes selbst, zu verbrennen.

"W... was hat das mit Sasuke zu tun?", hakte Naruto nach.

"Dieser Trupp ist nur einer von fünf, die die Order haben Sasuke habhaft zu werden, um ihn dann zu exekutieren.", erklärte Madara, doch für Naruto ergab das kein Zusammenhang mit den Dörfern. Madara grinste, als er das erkannte. "Die genaue Order der fünf Trupps ist, alle Überbleibsel des Uchiha-Clan auszumerzen, mit der Priorität auf Sasuke." Immer noch verstand Naruto den Zusammenhang nicht. "Diese Dörfer bestand aus Nachkommen des Clans, die vor einiger Zeit... aus dem Clan ausgesiebt worden waren."

"Die Bewohner waren Uchiha?", kam es ungläubig von Naruto.

"Nun ja, sie nannten sich nicht mehr so. Vor allem, weil es ihnen verboten wurde. Aber ja, wenn man es genau nimmt floss in ihrem Körper Uchiha-Blut.", bestätigte Madara und etwas Wut schwang in seiner Stimme mit.

"Aber ich dachte, die einzigen Uchiha lebten in Konoha und wurden durch Iachti...", hakte Naruto nach, bekam aber das letzte Wort nicht über die Lippen.

"Ausgerottet? Das waren Uchiha, die damals zur Gründungszeit von Konoha nicht ausgesiebt worden waren.", erklärte Madara.

"Warum wurden die anderen 'ausgesiebt'?", wollte der Blonde wissen.

"Weil ihr Blut zu verwässert war und sie nicht würdig waren den Namen Uchiha zu tragen. Sie nannten sich fortan anders. Es dürfte nicht mehr viele in Konohagakure geben, die sich an den Namen derer erinnern können.", kam es von Madara und dieses Mal war Naruto sofort klar, auf wen er sich bezog: Auf die Goikenban - die drei Ältesten des Dorfes.

"Hör zu, Naruto. Sasuke ist auf sich allein gestellt und wenn die Trupps ihn zu greifen bekommen...", weiter kam Madara nicht.

"Was meinst du damit, dass er auf sich allein gestellt ist?", kam es verblüfft von Naruto. "Orochimaru wird nicht zulassen, dass ihm etwas geschieht."

"Orochimaru ist tot.", offenbarte Madara trocken. "Schon seit fast einem halben Jahr."

"Was?", kam es wieder ungläubig von Naruto.

"Sasuke hat sich von ihm losgesagt und als dieser ihn nicht gehen lassen wollte kam es zum Kampf, aus dem Sasuke als Sieger hervor ging. Er hat Orochimaru getötet.", erklärte der Ältere weiter.

Naruto wusste nicht, was er darauf hätte sagen sollen. Sasuke hatte sich von Orochimaru befreit? Warum war er dann nicht nach Hause zurück gekommen?

"Also weißt du nicht zufällig, wo ich den jüngeren der Brüder finden kann?", hakte Madara prüfend nach. Naruto schüttelte nur kurz den Kopf. Eine Weile lag Schweigen zwischen ihnen.

"Naruto...", brach Madara schließlich das Schweigen. "Du bist auf dem Weg zu Itachi... darf ich dich begleiten und dich im Kampf gegen die NE unterstützen? Ich bin mir sicher, dass Sasuke früher oder später auch zu Itachi unterwegs sein wird, um seine Rache zu nehmen, auf die er nun schon so lange wartet."

Naruto musterte den Mann vor sich ausgiebig. Er mochte es nicht, dass der andere diese Maske trug. So konnte er ihm nicht ins Gesicht sehen und ihn richtig einschätzen. Daher blickte der Blonde zu Kurama. Dieser Knurrte nur erneut, gab das dann aber auch auf, da er spürte, dass sich Naruto längst entschieden hatte.

"Unter einer Bedingung.", meinte Naruto schließlich zu Madara. "Du schwörst mir, dass du niemals wieder Jagd auf einen Jinchuriki oder einen Bijuu machen wirst, egal welchen. Niemals wieder!"

Jetzt war es Madara, der schwieg und Naruto konnte spüren, dass der andere ihn musterte. Das missfiel ihm, aber dennoch ließ er den anderen. Dann nickte Madara.

"Ich schwöre dir, dass ich niemals wieder Jagd auf Jinchuriki oder Bijuus machen werde.", stimmte der Ältere der Bedingung zu.

Begegnung

Begegnung
 

Naruto konnte den Unmut von Kurama so deutlich spüren, als sei es sein eigener. Seinem Begleiter und langjähriger Freund gefiel es gar nicht, dass Madara sie nun begleitete. Vor allem spürte er aber Zweifel von Kurama.

"Was ist los, Kurama?", fragte Naruto ihn über ihre Verbindung.

"Dieser Madara... das ist nicht Madara.", meinte Kurama kurz und knapp.

"Du meinst, dass ist ein anderer, überlebender Uchiha? Das ist nicht der, der dich damals kontrolliert hat?", hakte Naruto nach.

"Doch... doch das ist unzweifelhaft jener Uchiha, der mich vor 21 Jahren deiner Mutter entriss und auf das Dorf gehetzt hat.", meinte Kurama felsensicher.

"Aber du sagtest...", wollte Naruto ansetzen, um seinem Fuchs klar zu machen, dass es keinen Sinn ergab, was er sagte.

"Ich wurde zwei Mal von einem Uchiha gebunden. Der erste war Uchiha Madara, der sich meine Kraft im Kampf gegen Senju Hashirama zu Nutzen machen wollte. So geriet ich doch erst unter die Kontrolle eines Jinchuriki, nämlich Hashiramas Frau Mito.

Doch der 'Madara', der sich meiner vor 21 Jahre bemächtigte, war nicht Madara von damals, auch wenn er sich so nannte. Und das ist dieser Typ da.", klärte Kurama Naruto auf. "Er ist zweifelslos ein Uchiha, aber nicht Madara."

Narutos Blick ging zu seinem neusten Begleiter und dessen Panther. Wenn das wahr war, wer war das dann? Diese Frage würden sie zu einem späteren Zeitpunkt klären und er würde ihn keinen Augenblick aus den Augen lassen.
 

Der Schneefall hatte ein oder zwei Stunden vor der Mittagsstunde wieder eingesetzt. Sie kamen am Fuße des Passes an, der durch das Grenzgebirge von Hi no Kuni - dem Feuer-Reich - nach Ta no Kuni - dem Reisfeld-Reich - führte. Wenn Itachi auf dem Weg nach Hause war, dann musste er zu dieser Jahreszeit den Pass nehmen. Alle anderen Wege waren einfach zu gefährlich.

Naruto wollte den Pass gerade betreten, als Madara - oder wer auch immer er wirklich war - ihn um eine Rast bat. Also kehrten sie in eine nahe Höhle ein, entzündeten ein Feuer, wärmten sich kurz auf und stärkten sich mit einem Teil ihres Proviants. Entgegen Narutos Natur, mit jedem gleich Freundschaft zu schließen und bei Gelegenheiten, wie dieser, ein Gespräch zu führen, herrschte Schweigen zwischen den beiden Männern.

Kurama hatte seitlich neben ihm gelegen und umschlang ihn sanft mit seinen Schweifen, um ihm zusätzlich etwas Wärme und Annehmlichkeit zu bieten, als er wieder einen Kopf in die Höhe reckte.

"Was ist Kurama.", fragte Naruto mental seinen Fuchsgeist.

"Ich spüre das Chakra eines weiteren Uchiha.", antwortete der Fuchs. "Noch entfernt von uns, aber kommt definitiv in unsere Richtung."

Sofort sprang Naruto auf und packte seine Sachen zusammen. Wenn nicht irgendwo aus der Versenkung noch ein Uchiha das Massaker vor 13 Jahren überlebt hatte, dann konnte das nur Itachi oder Sasuke sein. In jedem Fall wären sie ihrem Ziel ein ganzes Stückchen näher.

Madara blickte auf, als Naruto in Hast verfiel. In aller Ruhe aß er seine Portion noch fertig, bevor er aufstand, mit dem Restwasser in seinem Becher das Lagerfeuer löschte und sich für die Weiterreise bereitete. Zu Narutos Erstaunen war er punktgenau fertig zum Weiterlaufen.
 

Sie waren erst zwei oder drei Stunden gelaufen als sie über sich eine Krähe fliegen sahen. Narutos Herz machte einen doppelten Schlag und fühlte sich an, als hätte es einen kleinen Hüpfer gemacht. Krähen waren die Verbündeten von Itachi. Er nutzte Krähen statt Holz beim Jutsu des Austausches und hatte mit einer sehr alten, weisen Krähe einen Vertrag geschlossen. War das also ein Beweis dafür, dass ihnen Itachi entgegen kam?

Kurama stieß Naruto mit seiner Schnauze sanft an.

"Er ist nicht alleine.", informierte er seinen Jinchuriki gedanklich.

Nicht alleine? Wer sollte denn bei Itachi sein? War dieser nicht alleine unterwegs? Naruto legte einen Zahn zu und für einen Augenblick schien es, als würde Madara nicht Schritt halten können. Doch dann schloss der Uchiha wieder zu ihm auf und hatte sich dem Tempo angepasst.

Auf einmal schoss die Krähe auf sie herab und Naruto musste ausweichen. Genauso Madara. Aufgeregt krächzte der Vogel, als er wieder nach oben flog, um Höhe zu gewinnen, bevor er erneut herab sauste, dieses Mal eindeutig auf Madara fixiert. Der Ältere wich der erneuten Attacke aus, bevor der Vogel begann ihn massiv zu bedrängen. Dann stieg er erneut in die Höhe auf, um sich gleich darauf erneut auf Madara zu stürzen. Der wollte wieder ausweichen, stolperte aber über einen Stein am Boden und fiel gegen die Wand des Passes. Ein Ausweichen war für ihn nun nicht mehr möglich.

Da sprang Naruto vor Madara, mit ausgebreiteten Armen. Die Krähe versuchte abzubremsen und auszuweichen, schlug dabei aber gegen die Felswand und kam angeschlagen im weichen Schnee des Passes zum Liegen. Sie krächzte schmerzverzerrt und Naruto sprang sofort zu ihr. Vorsichtig hob er sie aus dem kalten Schnee und schob sie vorsichtig unter seinen Mantel, damit sie etwas von seiner Körperwärme abbekam.

"Sssh, alles gut. Es tut mir leid, dass du dich wegen mir verletzt hast.", flüsterte Naruto sanft zur Krähe, die ihre Aufgeregtheit ablegte und ruhig in seinen Armen liegen blieb. Sie krächzte erneut und Naruto nickte, als ob er sie verstanden hätte. "Ja, ich weiß... aber ich hab ein Auge auf ihn."
 

In diesem Moment landete Itachi ein paar Meter vor Naruto und Madara, die von einem recht großen Fuchs und einem Panther begleitet wurden. Er warf seinen Gefangen, der mittlerweile wieder bei Bewusstsein war, von seiner Schulter in den Schnee und eilte zu Naruto, um seine Krähe besorgt wieder an sich zu nehmen.

"Es tut mir leid, Itachi... Ich hab mich ihrem Angriff in den Weg gestellt und sie wollte noch ausweichen, schlug aber gegen die Felswand.", entschuldigte sich der Blonde schuldbewusst.

Itachi hob Korus vorsichtig aus Narutos Mantel und zu sich unter den Umhang. Prüfend blickte er sie an, bevor er sie sanft über das Kopfgefieder streichelte.

"Alles okay, er ist nur ein wenig benommen, aber er wird wieder.", meinte Itachi schließlich erleichtert und Naruto lächelte ebenfalls dankbar. Dann blickte Itachi zu Naruto auf und dann zu Madara.

"Naruto... wieso bist du hier und warum begleitet dich Madara?", fragte Itachi ernst.

"Ich bin im Auftrag der Godaime Hokage hier, um dich sicher nach Hause zu geleiten.", meinte Naruto.

"Hatte sie Angst, dass ich den Weg in meine eigene Heimat nicht mehr kennen würde?", kam es von Itachi, dessen Blick an Madara klebte.

"Dass nicht, aber die Goikenban waren nicht davon begeistert, dass Tsunade dich begnadigt hat und du heim kommst. Danzou hat eigenmächtig...", wollte Naruto erklären, als Itachi eine Hand hob und ihn zum Schweigen brachte. Im Hintergrund rappelte sich Madara wieder langsam auf.

"Danzou hat seine NE ausgeschickt, mich abzufangen und zu verhaften?", vollendete der Uchiha den Satz.

"Nicht ganz. Die Order der NE lautet dich sofort zu töten.", berichtigte Naruto den Älteren vor sich.

"Aber ich habe Tsunades Begnadigung bei mir.", wandte Itachi nicht verstehend ein.

"Danzou hat ihnen gesagt, dass das eine Fälschung wäre. Deshalb hat mich Oma Tsunade los geschickt, dir zur Hilfe zu kommen.", beantwortete der Blonde Itachis Frage.

"Aber?", hakte Itachi nach. "Wir kommen doch jetzt sicherlich zu dem Punkt, wo du mir erklärst, warum es notwendig war, sich mit Madara zusammenzutun, oder?"

Naruto grinste. Itachi war immer noch auf Zack, wie eh und je.

"Wie es scheint hat Danzou davon erfahren, dass ich geschickt wurde, um dich sicher nach Hause zu bringen. Also hat er seinen Tötungsbefehl für dich um meinen Namen erweitert und mich als abtrünniger Shinobi deklariert. Und er macht auch Jagd auf Sasuke und alle, die irgendwie mit den Uchiha verwandt sind, egal wie lange die Verwandtschaft schon zurück liegt.", erzählte Naruto Itachi alles.

Dieser stolperte einen Schritt nach hinten. Sein Wunsch nach Hause zurück zu kehren, hatte all dieses Leid ausgelöst. Wie egoistisch er doch gewesen war. Doch selbst, wenn er jetzt sein Vorhaben aufgab würde Danzou nicht aufhören unschuldige Menschen abzuschlachten.

"Wie wär es, wenn du uns mal erklärst, wen du da mit dir herum schleppst.", kam es scharf von Madara, der zu den beiden aufschloss. "Wer ist der Kerl?"

"Er ist auf der Suche nach Sasuke und griff mich an, weil er mich für ihn hielt.", erklärte Itachi kurz und knapp und schien nicht gewillt zu sein, mehr auf Madaras Aufforderung Preis zu geben.

"Dann sollten wir ihn auf der Stelle...", wollte Madara die Tötung des Gefangenen vorschlagen, während er ein Kunai zog und an Itachi vorbei gehen wollte. Doch dieser stellte sich dem Älteren in den Weg und sah ihn scharf an.

"Nein. Er wird nicht von uns getötet werden, bevor nicht alle meine Fragen beantwortet wurden.", meinte er ernst und ließ keinen Zweifel daran, dass das nicht zur Diskussion stand. Madara hob wieder seine Hände, trat einen Schritt zurück und steckte dann sein Kunai zurück in die dafür vorgesehene Halterung.

"Okay... dein Gefangener, deine Verantwortung.", kam es trocken von Madara.

"So sieht's aus.", erwiderte Itachi.

"Es wird bald dunkel, ich würde vorschlagen, wir machen uns auf den Rückweg... ein paar Stunden hinter uns liegt eine Höhle, in der wir gegen Mittag gerastet haben, die würde sich für die Nacht gut eignen.", lenkte Naruto das Thema auf etwas Neutrales.

Die beiden Uchihas nickten. Als Itachi seinen Gefangenen wieder aufnehmen wollte hielt ihn Naruto auf.

"Kümmer du dich um deinen Vertrauten, ich trage deinen Gefangenen derweil.", meinte der Blonde sanft und schenkte Itachi ein sanftes Lächeln. Dieser blickte ihn erstaunt an und nickte dann. Er war Naruto für die Geste mehr als dankbar.

Gefühle

Gefühle
 

Als Itachi erwachte, war es draußen noch dunkel und ein Schneesturm tobte. Langsam setzte er sich auf und musste anerkennen, dass Naruto vollkommen Recht gehabt hatte: Er hatte den Schlaf wirklich gebraucht.

Sein Gefangener lag in einer Nebenhöhle und wurde von zwei Schattendoppelgängern von Naruto bewacht. Dieser lag noch friedlich schlafend auf seinem Lager und Itachi kam nicht umhin festzustellen, wie praktisch die Schattendoppelgänger im Gegensatz zu normalen Doppelgänger waren.

Normale Doppelgänger mussten stets gelenkt werden und waren nicht in der Lage selbst eine Situation zu beurteilen und entsprechend zu handeln. Sie konnten keine Jutsu ausführen, denn sie verfügten über kein Chakra und dienten allein der Verwirrung des Gegners. Mit einem Sharingan war es einfach zu sehen, wer der wahre Mensch war.

Aber Schattendoppelgänger waren reale Wesen, die selbstständig handeln konnten. Nicht einmal mit seinem Sharingan konnte er die Schattendoppelgänger vom echten Naruto unterscheiden, denn bei dieser Technik wurde das Chakra tatsächlich auf alle entstehenden Wesen aufgeteilt. So bestimmte das verfügbare Chakra die Obergrenze für Schattendoppelgänger. Und noch einen Vorteil hatten diese im Vergleich zu den normalen Doppelgänger: Wenn sie sich auflösten gingen alle gesammelte Informationen auf das Original über.

Während er so über die Unterschiede der beiden - doch recht ähnlichen - Künsten sinnierte war ihm nicht bewusst, dass er Naruto mit einer gewissen Sanftheit die ganze Zeit angestarrt hatte, der mit seinem Biju am Lagerfeuer lag und noch schlief. So bemerkte er auch nicht, dass Madara bereits wach war und auch am Lagerfeuer saß.

"Du empfindet etwas für ihn.", kam es feststellend. Sofort weiteten sich Itachis Augen ertappt und er richtete seinen Blick auf die andere Seite des Lagerfeuers auf Madara. Um die Situation zu entkräften und seine Gefühle durch etwas anderes zu verbergen öffnete er seinen Mantel und Korus schaute ihn neugierig an. Er hüpfte auf Itachis Knie und legte den Kopf ein wenig schief. Aus seiner Tasche nahm der Uchiha eine Schachtel und öffnete diese. In ihr befanden sich einige Fleischbrocken. Itachi nahm spezielle Stäbchen zur Hand und begann Korus mit dem Fleisch zu füttern. Er hatte immer dieses Notfallfutter für seinen Vertrauten dabei, für den Fall, dass einmal ein stürmischer Tag war und seine Krähe nicht auf die Jagd gehen konnte.

"Schäme dich deiner Gefühle niemals, Itachi.", setzte Madara an.

"Eine erneute Lektion, Madara?", fragte Itachi mit einem grollenden Unterton.

"Warum so abweisend? War ich dir nicht immer ein verlässlicher Verbündeter und habe dir geholfen, wo ich nur konnte?", hakte Madara nach. "Zum Beispiel vor dreizehn Jahren, als du..."

"Sei still!", giftete Itachi ihn an. Er wollte nicht daran erinnert werden. Daran, wie er diesen Auftrag von den Goikenban erhalten hatte und ihn doch nicht ganz erfüllen konnte, denn er konnte seinen kleinen Bruder einfach nicht töten. Er war der einzige Mensch auf der ganzen Welt gewesen, den er über alles geliebt hatte. Also hatte er alles so arrangiert, dass Sasuke glauben musste, er sei größenwahnsinnig geworden und hätte in diesem Wahn den gesamten Uchiha-Clan ausgerottet.

"Vor ein paar Jahren, hab ich dir bereits erklärt, dass die Menschen keines anderen Clans so gefühlsbetont sind, wie die Uchiha.", setzte Madara erneut an, wartete einen Moment und wartete auf die Reaktion seines Gegenübers. Als Itachi ihm nicht den Mund verbot sprach der Ältere ruhig weiter. "Deshalb war es in unserem Clan seit jeher Sitte seine Gefühle zu kontrollieren und sie für gewöhnlich nicht zu zeigen. Aber was ich dir nicht erzählt habe ist, dass wenn ein Uchiha einmal die Liebe gefunden hat, seine Gefühle alles andere übertreffen. Dann lassen sich seine Gefühle nicht mehr so im Zaum halten."

Die Worte seines Verwandten sickerten nur langsam in sein Hirn. Anfangs war Naruto nicht mehr als eine Zielperson gewesen. Ein Jinchuriki, den es von seinem Biju zu befreien galt. Ein vorlautes Kind, welches sich für Itachis kleinen Bruder einsetzte und mit ihm wetteiferte.

Doch im Laufe der Jahre hatte sich dieser Bengel in einen ehrenwerten Mann und einen großartigen Shinobi entwickelt. Das und die Tatsache, wie Naruto Probleme anging und löste, hatten etwas in Itachi bewegt. Egal welchem Gegner Naruto gegenüber stand, am Ende überzeugte er sie mit Worte ihre Ansichten und Standpunkte zu überdenken und von ihnen abzurücken. Selbst Pain hatte er so zur Aufgabe bewegt und erreicht, dass dieser Gedou Rinne Tensei no Jutsu - die Rin'negan-Wiedergeburt - vollzog und im Austausch gegen sein eigenes Leben all jene, die bei seinem Angriff auf Konohagakure gestorben waren, zurück holte.

So eine Person gab es nur einmal in einer Generation, wenn überhaupt. Wunderte es ihn da tatsächlich, dass Naruto sein Herz berührt hatte? Vor allem, da er nach wie vor zu Sasuke - als seinen besten Freund - stand und immer noch versuchte diesen von seinem Weg abzubringen, auf den Itachi diesen geführt hatte?

"Du liebst ihn ganz ohne Zweifel. Streit es nicht ab, Itachi. Dein Blick verrät dich.", kam es wieder von Madara, der dabei viel sanfter klang, als jemals zuvor.

"Er weiß das nicht... also sei so gut und halt dich da raus.", meinte Itachi etwas versöhnlicher.

"Itachi, wenn dein Herz für ihn schlägt, dann offenbar dich ihm. Wenn du eines aus deiner Vergangenheit gelernt haben solltest, dann doch, dass man in Herzensangelegenheiten keine Zeit verschwenden sollte, da niemand sagen kann, wie lange man noch hat.", riet ihm der Ältere. "Was kann im schlimmsten Fall schon groß geschehen? Das er dich zurückweist?"

"Nein, dass er durch mich seinen besten Freund verliert.", erwiderte Itachi traurig. "Wenn Sasuke kommt, um mich zu töten und ich dann mit Naruto zusammen wäre - falls er meine Gefühle erwidern würde -, dann würde das Narutos Herz brechen und die über all die Jahre wachsende Freundschaft zu Sasuke könnte zerbrechen."

"Oh... also opferst du dich und deine Zukunft nach wie vor für einen kleinen Bruder?", fragte Madara interessiert.

"Wenn mein Plan dadurch aufgehen und Sasuke als Held zurück nach Konohagakure kehren würde, dann ja.", kam es leise von Itachi, dessen Blick dem Feuer beim Züngeln zusah. Stille kehrte ein und nur das Knacken des Feuerholzes war zu hören.
 

Als Naruto langsam erwachte hatte der Schneesturm bereits etwas nachgelassen und es graute draußen bereits. Langsam setzte er sich auf, gähnte herzhaft und streckte sich genüsslich. Dann erst fiel ihm ein, dass er nicht alleine war. Vielleicht fiel es ihm auch nur durch das Kichern seines Bijus wieder ein, der es amüsant fand, wie sich Naruto vor den beiden Uchiha gab.

Sein Blick fiel zuerst auf Itachi und er war froh, dass er gestern so energisch darauf bestanden hatte, dass er sich hinlegen und schlafen sollte. Das hatte dem Langhaarigen sichtlich gut getan und Naruto lächelte ihn stolz an.

"Guten Morgen.", begrüßte er Itachi. Dann ging sein Blick zu Madara, der ihn anlächelte. Dieses Lächeln jagte Naruto einen Schauer über den Rücken, denn er konnte nicht sagen, wodurch dieses Lächeln entstand und was es zu bedeuten hatte.

"Dir auch.", erwiderte Itachi und reichte dann eine Schale an den Blonden weiter. Sie war mit Reis und zwei Eiern gefüllt.

"Oh, danke.", nahm Naruto die Schale mit einem freudigen Lächeln entgegen und begann sein Frühstück herunter zu schlingen. Er hatte tierisch Kohldampf, wie eigentlich jeden Morgen nach dem Aufstehen. Nachdem er fertig gegessen hatte ließ er sich noch einmal nach hinten fallen und strich sich über seinen prallen Bauch. Noch einmal seufzte er mehr als zufrieden auf. Er wusste gar nicht mehr, wann er das letzte Mal ein richtiges Frühstück zwischen die Zähne bekommen hatte. Doch dann stand er auf, ging zum Höhleneingang und wusch sich mit dem frisch gefallenen Schnee.

"So, wir müssen so schnell es geht zurück nach Konohagakure zur Godaime Hokage, damit sie dich öffentlich begnadigen kann. Dann hat diese ganze Hetzjagd ein Ende.", meinte Naruto hoch motiviert. Dem Blonden fiel auf, dass Itachi ihn dieses Mal sanft anlächelte, bevor er zustimmend nickte.

"Wie geht es deiner Krähe?", fragte Naruto, als sie ihr Nachtlager zusammenräumte.

"Korus.", meinte Itachi sanft, was ihm einen verwirrten Blick von Naruto einbrachte. "Sein Name ist Korus."

Naruto begann breit zu grinsen. Dann nickte er und wandte sich zu der Krähe, die auf einem Stein saß.

"Hallo Korus, ich bin Naruto und das ist...", stellte sich Naruto vor, doch als er zu Kurama kommen wollte zwickte dieser ihn in die Wade. Es war ganz offensichtlich, dass der Fuchs nicht wollte, dass ein anderer seinen Namen erfuhr. Naruto streichelte ihn kurz hinter dem Ohr. "Also, wie geht es dir Korus?"

"Soweit wieder ganz gut. Die Ruhe heute Nacht hat ihm gut getan.", antworte Itachi.

"Das freut mich sehr.", erwiderte Naruto ehrlich. "Sag mal... kann Korus nicht das Chakra von Personen erkennen?"

"Das ist richtig, aber in den letzten vier Jahren konnte er Sasukes Chakra nirgends ausmachen.", klärte Itachi ihn etwas belämmert darüber auf, dass er nicht in der Lage gewesen war Sasuke zu finden.

"Aber hast du es denn in letzter Zeit nochmal probiert, seit er sich von Orochimaru losgesagt hat?", wollte der Blonde wissen. Entgeistert und überrascht zugleich blickte Itachi zu ihm auf.

"Losgesagt?", wiederholte der Ältere nur. Naruto blickte zu Madara und war über Itachis Unkenntnis verwundert. "Hast du es ihm nicht erzählt?"

"Ups.", kam es nur tonlos und ohne große Überzeugungskraft von Madara, dessen Gesicht nach wie vor hinter der Maske verborgen lag.

"Ups?", wiederholte Itachi Madaras Antwort, blieb aber ruhig. Äußerlich zumindest.

"So wie es aussieht, hat Sasuke sich vor einem halben Jahr von Orochimaru losgesagt. Der wollte ihn nicht gehen lassen. Es kam zum Kampf und Sasuke hat gewonnen. Er hat Orochimaru getötet.", gab Naruto das wieder, was Madara ihm bei ihrer Begegnung erzählt hatte.

"Man kann Orochimaru nicht töten.", kam es tonlos von Itachi.

"Sasuke konnte es.", widersprach Madara und klang dabei stolz.

"Man kann Orochimaru nicht töten.", wiederholte Itachi lediglich, während er aufstand, seine Sachen nahm und die Höhle verließ. Naruto blickte fragend zu Madara, doch der zuckte nur mit den Schultern.

Der Anfang vom Ende?

Der Anfang vom Ende?
 

Sasuke saß auf einem Baum, unterdrückte sein Chakra und belauschte ein ANBU-Zweierteam unter sich. Einer von den beiden stützte sich mit einem Arm von dem Baum ab und stand vornüber gebeugt. Der andere stand hinter ihm. Dann würgte der vordere erneut.

Was ging hier nur vor? Beide trieften vor Blut. Sasuke konnte den typischen Geruch wahrnehmen und auf diese Entfernung bedeutete das, dass viel Blut im Spiel gewesen war. Hatte die Rauchsäule unlängst ihrer Position etwas mit den beiden zu tun.

"Himmel.", begann der hintere ANBU mit einer Katzenmaske in einem tadelnden Tonfall. "Man könnte meinen, du bist ein Frischling."

"Berührt dich diese Mission denn gar nicht?", wollte der ANBU wissen, der seine Wolfsmaske hochgeschoben hatte, damit er sich übergeben konnte.

"Es ist eine Mission, da spielt mein Wohlbefinden keine Rolle.", erwiderte die Katze streng.

"Das ist keine Mission... das ist ein Massaker.", keuchte der Wolf.

"Diese Menschen stellen eine Gefahr für Konohagakure dar. Nur deshalb müssen wir das jetzt tun.", rechtfertigte die Katze.

"Was für eine Gefahr stellen Kinder und Alte dar?", fragte der Wolf fassungslos. "WELCHE?"

"Man, reiß dich zusammen. Wenn dich ein anderer hört warst du die längste Zeit ein ANBU...", kam es nun nervös und warnend von dem hinteren.

"Ist mir egal... wenn wir diese Mission beendet haben, werde ich meinen Dienst quittieren.", gestand der Wolf kraftlos.

"Was...? Was willst du sonst tun? Essen für deinen Vater ausliefern?", spottete die Katze.

"Wenigstens muss ich dabei keine Kinder und Wehrlose töten, auf einen Haufen schichten und sie verbrennen.", zischte der Wolf zurück.

Sasukes Augen weiteten sich. Diese ANBU hatten Kinder und Wehrlose getötet und diese dann verbrannt? Warum sollten sie so einen Auftrag haben?

"Das war das sechste Dorf... es steht nur noch eines aus, dass wir säubern müssen und danach werden wir diesen Uchiha-Bengel suchen und finden. Wenn der dann erledigt ist haben die anderen den größenwahnsinnigen Uchiha mit dem Fuchs-Bengel sicherlich auch schon gefunden und fertig gemacht. Dann lad ich dich auf Ramen ein.", kam es jetzt zum ersten Mal, seit dieses Gespräch begonnen hatte, kumpelhaft von der Katze.

"Das ist doch nicht dein Ernst? Gegen einen Uchiha werden wir keine Chance haben, gegen zwei schon gar nicht... und wenn dann der Jinchuriki mit von der Partie ist... pfff... na ja, vielleicht haben wir dann eine Chance, den ganzen Scheiß hier zu überleben.", entgegnete der Wolf.

"Hör endlich auf, alles schwarz zu malen.", fauchte die Katze ihn an. "Himmel, du gehörst zur Elite von Konohagakure und jammerst nur rum. Ja, klar gibt es nicht immer nette Missionen. Manchmal sind die Missionen einfach schmutzig und dreckig und man wird sie ein Leben lang nicht mehr los. Aber wir tun hier einen Dienst an der Allgemeinheit, sonst hätte man uns nicht losgeschickt."

"Die Hokage hätte so etwas niemals befohlen.", verzweifelte der Wolf allmählich. "Dafür ist sie viel zu gütig und gut."

"Und von wem sollen wir unsere Befehle sonst haben?", hakte die Katze genervt nach. "Meinst du die beiden Alten wachen irgendwann nachts auf und denken sich, sie schicken uns mal eben los sieben Dörfer auszulöschen, weil... ja weil was? Wir sind ANBU und haben kein Recht, die Befehle zu hinterfragen. Wir sind Werkzeuge und wenn du das nicht langsam einsiehst, denke ich auch, dass es das Beste ist, wenn du zukünftig für deinen Vater Essen auslieferst. Aber ich sag dir eines: Wenn du jetzt desertierst, dann wird man dich ebenso, wie die beiden Uchihas und den Fuchs-Bengel wegen Hochverrat zum Tode verurteilen. Also halt endlich deine Klappe, werde fertig und dann komm mit."
 

Als die beiden weiter gelaufen waren kam Sasuke von seinem Baum. Er war also wegen Hochverrat zum Tode verurteilt worden? Es hatte ihn sowieso immer gewundert, dass er nicht viel früher in das Bingo-Buch eingetragen worden war. Aber wie sollte er das mit dem 'Fuchs-Bengel' verstehen? Meinten die beiden Naruto? Naruto war bei Itachi? Was wurde hier gespielt? Da fiel ihm etwas auf. Der ANBU mit der Wolfsmaske hatte zwei Schriftrollen liegen lassen. Das könnte genauso gut eine Falle sein. Wenn sie eines aus der Chunin-Prüfung gelernt hatten, dann, dass man einen lähmenden oder explosiven Effekt in einer Rolle so verstauen konnten, dass die Kunst beim Öffnen der Rolle freigelassen wurde. Doch dazu hätte er wissen müssen, dass er da gewesen war.
 

Langsam hob er die Schriftrollen auf. Öffnete erst die eine. Es war eine Bekanntgabe, dass Uzumaki Naruto und er selbst zu Nuke Nin deklariert worden waren und nun als Feinde von Konoha angesehen wurde. Darunter war die Annahme formuliert, dass Naruto sich dem von Akatsuki losgesagtem Uchiha Itachi angeschlossen haben könnte. Was? Niemals würde Naruto seinen Traum, Hokage zu werden, aufgeben und so etwas tun. Unterschrieben war die Rolle von Shimura Danzou, einem unangenehmen Gesellen und einer der Goikenban.
 

Als er die zweite Rolle aufmachte sah er einen weiteren Befehl. Der besagte, sieben namentlich genannten Dörfer dem Erdboden gleich zu machen und keine Überlebenden zurück zu lassen. Keine Begründung, keine Erklärung. Einfach nur der Befehl. Dieser Befehl war unterschrieben von Mitokado Homura und Utatane Koharu, den anderen beiden Goikenban. Keiner war unterschrieben von Tsunade.
 

Also standen neben Itachi nun auch Naruto und er in dem Bingo-Buch und es wurde aktiv nach ihnen gesucht... Großartig, ging es Sasuke mit einem sarkastischen Unterton durch den Kopf. Das Naruto sich Itachi angeschlossen hatte bezweifelte er ernsthaft, aber warum sollte er sonst bei seinem Bruder sein?

Er konnte nicht zulassen, dass jemand anderes als er selbst seinen Bruder zur Strecke brachte. Dafür hatte er zu viel in seinem Leben aufgegeben und zu hart trainiert. Endlich fühlte er sich gewachsen seinen Bruder gegenüber zu treten und mit seiner Rache an ihm für Gerechtigkeit zu sorgen.
 

Aber das Naruto womöglich bei diesem war und Zeuge dieses Kampfes werden würde... das behagte Sasuke nicht. Eigentlich wollte er nicht, dass Naruto ihn sah, wenn er tat, was notwendig war. Nicht, weil er dachte, dass dieser Kampf nur etwas zwischen seinem Bruder und ihm war, sondern weil er Naruto einfach nicht zeigen wollte, zu was er mittlerweile im Stande war. Sasuke wusste nicht warum, aber Narutos Meinung über ihn war ihm nach all den Jahren doch noch wichtig.
 

Wenn Naruto also bei Itachi war, sich diesem aber nicht angeschlossen hatte, was ging dann vor? Konnte es sein, dass Naruto einen geheimen Auftrag hatte Itachi nach Konoha zu führen und dort dann in eine Falle zu locken? Aber womit sollte er Itachi schon groß locken? Vielleicht damit, dass Konoha möglicherweise seiner habhaft geworden war und Itachi nur kam, um ihn auszulachen? Sowas wäre mehr als lächerlich.

Doch bevor er den Gedanken nach dem 'Warum' erneut aufgriff beschloss er die beiden zu suchen und sich einfach ein eigenes Bild von der Situation zu machen. Aber wo sollte er anfangen zu suchen? Er sprang wieder auf den Baum und schaute über die Wipfel des Waldes, den er vor wenigen Stunden erst betreten und damit zum ersten Mal seit Jahren wieder in Hi no Kuni - dem Feuer-Reich - war.
 

Sein Blick richtete sich nach Ta ni Kuni - dem Reisfeld-Reich - und irgendetwas sagte ihm, dass sie aus dieser Richtung kommen würden und das bedeutete, sie hätten bei dieser Witterung nur über den Pass laufen können. Das war ein guter Punkt, um mit seiner Suche anzufangen. Also machte sich Sasuke auf den Weg und Aufregung machte sich in ihm breit. Endlich würde er den lang ersehnten Kampf mit Itachi führen können und seinem Bruder dabei ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen sein können.

Endlich würde er seine Bestimmung erfüllen können und dann wäre er frei. Dann konnte er der Welt und dem Leben als Shinobi den Rücken kehren und irgendwo ein Leben als Eremit führen. Alleine, in Frieden...

Ein Sieg!?

Ein Sieg!?
 

Es war bereits am frühen Nachmittag und der Tag würde ihn nicht mehr viel Licht an diesem Tag bieten als Kurama stoppte. Sofort blieb auch Naruto stehen, was Madara und Itachi, der den Gefangenen trug, ebenfalls zum Stehenbleiben zwang.

"Was ist los?", fragte Madara etwas unwirsch, der nicht verstand, warum sie anhielten.

"Kyuubi", begann Naruto und hasste es, dass er diese Bezeichnung für seinen Freund verwenden musste, der nach wie vor nicht wollte, dass die Uchiha seinen wahren Namen erfuhren. "... spürt etwas. Vor uns wird gekämpft."

"Dann sollten wir diese Kampfzone umgehen.", meinte Madara ungerührt.

Korus flog über sie hinweg und krächzte. Itachi blickte hinauf zu seinem Begleiter.

"Unsere Hilfe ist von Nöten.", meinte Itachi ruhig und blickte dann zu Naruto, der nur nickte und dann lächelte.

"Wir sind auf einer Mission. Sollte diese nicht Vorrang haben?", wandte Madara ein, doch die jüngeren Männer setzten bereits ihren Weg fort und ließen sich von Kurama und Korus zum Ort des Kampfes leiten. Schließlich landeten sie in einem Gebüsch auf einem Felsen und sahen eine hölzerne Brücke, die über eine Schlucht führte. Um sie herum lag ein halbes Dutzend ANBU Ne leblos herum. Und es wurde immer noch gekämpft: Danzou gegen Kakashi. Und es sah nicht so aus, als ob Kakashi gewinnen würde. Narutos Team-Leiter sah bereits mitgenommen und erschöpft auf. Er hatte einige Wunden, während er mit seinem Sharingan versuchte sich gegen Danzou zu behaupten.
 

Der Alte war außergewöhnlich agil und stark und hatte seinen Arm, den er sonst in einer Schlinge trug, von dessen Verband befreit. Was sich dort offenbarte, war bar jeder Wahrscheinlichkeit: Überall in seinem rechten Arm waren Augen mit aktiven Sharingan implantiert. Einige hatten sich bereits geschlossen.

Da erwischte Kakashi den Alten und Naruto wollte schon aufjubeln, denn für ihn sah es so aus, als wäre der Treffer tödlich gewesen. Doch zu seiner Überraschung hatte Danzou nichts abbekommen. Stattdessen ging er zum Gegenangriff auf den geschwächten Kakashi über und rammte ihm ein Kunai in einen der Oberschenkel.

"Kakashi-sensei...", kam es leise von Naruto, der sofort zwei Schattendoppelgänger erschuf. Itachi warf seinen Gefangenen ab und sprang mit den beiden Schattendoppelgängern aus ihrem Versteck.

"Greif nicht in den Kampf ein und kümmer dich um Kakashi.", rief Itachi einem der Doppelgänger zu, der direkt von Danzou getroffen wurde und sich auflöste. Als das geschah ging Itachis Gesagte auf den Original-Naruto über, der zwar nicht wusste, warum er sich aus dem Kampf halten sollte, aber Itachis Wunsch respektierte.

Also sprang er aus dem Versteck zu dem mittlerweile auf dem Boden liegenden Kakashi, packte diesen und brachte ihn in Sicherheit. Dort kümmerte er sich um die Erstversorgung und bemerkte gar nicht, dass Madara sich ebenfalls in das Kampfgetümmel gestürzt hatte.
 

Naruto war verwundert. Kakashi war früher schon schlimmer zugerichtet worden und war niemals in die Knie gegangen. War er vielleicht schwerer getroffen worden, als der Blond beurteilen konnte?

"Sensei?", rief Naruto besorgt. Schwere Schweißtropfen standen auf Kakashis Stirn, der nur mühevoll sein rechtes Auge aufstemmen konnte. Als er Naruto erkannte schien er unter seiner Gesichtsmaske zu lächeln.

"Na... Naruto... ein... ein Glück, ich hab dich gefunden.", kam es schwach von Kakashi. "Danzou... er hat... er hat..."

"Ja, ich weiß... er hat den Befehl für die Ne erweitert und mich als Nuke Nin deklariert.", wollte Naruto ihm zeigen, dass er bereits im Bilde war und Kakashi seine Kräfte nicht mit reden verschwenden sollte. Doch dieser schüttelte nur kraftlos und mit aller Mühe seinen Kopf.
 

"N... Nein... Tsunade-sama.", stammelte Kakashi bevor er dann endgültig das Bewusstsein verlor. Für einen Moment blickte Naruto Kakashi verwirrt an. Was war mit Oma Tsunade? Er rüttelte kurz an Kakashi, doch dieser war völlig weggetreten. Also kümmerte er sich um dessen Verletzungen. Als er das Kunai aus dem Bein seines Team-Leiters zog fiel ihm daran ein merkwürdiger Geruch auf. Er roch daran und dann weiteten sich seine Augen. Gift! Er versuchte das, was er so oft bei Sakura beobachtet hatte, wenn sie jemand mit Vergiftungen behandelte. Er beugte sich vor, saugte an der Wunde und spuckte dann das Blut seines Mentors auf den Boden daneben. Doch ob er alles richtig machte oder es ausreichend war, wusste er nicht. Als es ihm genug erschien verband er die Verletzung mit einer desinfizierenden Kompresse und hoffte das Beste Nun hieß es abwarten, mehr konnte er nicht tun.
 

Als er sich von Kakashi abwandte und zur Brücke blickte sah er, wie Itachi seine Faust in Danzous Oberkörper trieb und als er sie zurück holte hielt er das Herz seines Gegners in ihr. Der Ausdruck auf Danzous Gesicht war überrascht und ungläubig, bevor er nach hinten kippte. Itachi zerquetschte das nun nutzlose Organ und warf es die Schlucht herunter, während Madara sich neben Danzou kniete und dessen Arm mit den nun vollständig geschlossenen Augen untersuchte.

Eine große Traurigkeit entstand in Naruto. Nicht über den Tod des Ältesten, dieser hatte ihm mehr als einmal das Leben zur Hölle gemacht. Aber darüber, dass Itachi dazu gezwungen war. Er wusste selbst nicht, wieso er so empfand. Es war einfach so.
 

Itachi und Madara hatten sich um die Versiegelung der zahlreichen Sharingan in Danzous Körper gekümmert und ihn, sowie seine ANBU Ne dann auf der anderen Seite der Brücke - dort, wo der Wald begann - begraben. Einer weniger, der Itachis Vergangenheit hätte auflösen können, dachte dieser bei sich. Doch der andere hatte ihm keine Wahl gelassen. Er hatte auf Biegen und Brechen versucht ihn zu töten.

"Er war ein Drecksack... trauer also nicht um ihn.", meinte Madara auf einmal zu ihm.

"Er war ein Drecksack... das ist richtig, aber er war einer der Wenigen, der meine Vergangenheit hätte aufklären können.", seufzte Itachi.

"Es gibt andere, die das können.", erwiderte Madara.

"Vielleicht.", kam es leise von Itachi, der dann zu Madara aufblickte. "Warum hast du gezögert?"

"Wo soll ich gezögert haben?", versuchte Madara sich dumm zu stellen.

"Du weißt wann. Als wir ankamen und Kakashi im Kampf mit Danzou gesehen haben. Warum hast du gezögert in den Kampf einzugreifen?", forderte Itachi erneut eine Antwort.

"Ich habe kurz abgewogen, ob dieser Kampf in meinem Interesse liegt.", kam es mit einem sarkastischen Unterton von dem Älteren.

"Alles liegt in deinem Interesse.", spottete Itachi, während er sich abwandte. Madara blieb noch einen Moment stehen, bevor er ihm folgte. Itachi konnte nicht sagen warum, aber scheinbar behagte es Madara nicht, ihn zurück zu Naruto zu begleiten.
 

Als sie dort ankamen sahen sie, dass Naruto Kakashi längst versorgt hatte, dieser aber bewusstlos war.

"Danzous Kunai war vergiftet.", meinte der Blonde zu ihnen. "Ich hab zwar versucht das Gift raus zu saugen, aber ich weiß nicht, ob ich erfolgreich war."

Beide Uchiha aktivierten ihre Augen und checkten Kakashi. Tatsächlich befand sich noch eine kleine Menge des Giftes in Kakashis Kreislauf, aber nichts, was ihn in kurzer Zeit töten würde.

"Ich hab am Waldrand eine Pflanze gesehen, die als Gegengift wirken könnte, wenn wir sie einkochen.", meinte Itachi.
 

"Du willst HIER rasten?", kam es ungläubig von Madara. "Du meinst doch nicht, dass die sechs ANBU alle waren, die der Ne angehörten, oder? Wenn uns andere Ne oder bloß nur ANBU hier finden, wird sich deine Lage kaum verbessern."

"Aber wir müssen uns um Kakashi kümmern...", konterte Itachi kompromisslos und wusste, dass Naruto auf seiner Seite war. "Je mehr wir ihn bewegen, desto mehr wird sich das Gift in seinem Körper verteilen."

Madara blickte zu Kakashi und schien ihn einen langen Moment zu studieren. Dann nickte er.

"Ich mach ein Feuer. Beeil dich... wir müssen das Zeug schleunig einkochen und ihm verabreichen, damit wir so schnell, wie möglich weiter kommen.", meinte Madara schließlich.
 

Itachi sprang fort, um sofort mit dem Sammeln der Pflanzen zu beginnen. Es war ein Wunder, dass es sie überhaupt noch gab. Normalerweise verloren die Pflanzen ihre Blätter und Blüten, sobald der erste Schnee fiel und verfiel in einen Winterschlaf. Erst wenn im Frühjahr die Temperaturen wieder stiegen bildeten sie neue Blätter und Blüten aus. Doch diese hier... hatte noch einige wenige Blüten und Blätter.
 

Es war Itachi wichtig Kakashi zu retten. Als er damals - als Kind - zu den ANBU kam hatte Kakashi immer auf ihn geachtet und ihm die eine oder andere Lektion mit auf dem Weg gegeben, die ihm später immer wieder geholfen hatte. Er war Kakashi einfach etwas schuldig, auch wenn dieser es womöglich anders sehen würde.

Aber mit einem hatte Madara Recht: Es waren noch andere ANBU, ob Ne oder nicht war egal, in der Nähe und sie alle hatten ihre Befehle. Daran würde Danzous Tod nichts ändern. Der Tod, an dem er die Schuld trug. Wieder einmal... Wie sehr er all den Kampf und die Gewalt - nach all den Jahren - immer noch verabscheute. Alles was Itachi gewollt hatte, war nach Hause zurück zu kehren. Und das hatte bereits jetzt dazu geführt, dass Naruto unschuldig der Fahnenflucht beschuldigt worden war und im Bingo-Buch ihrer Verfolger stand, Kakashi vergiftet und verletzt war und Danzou seinen Tod gefunden hatte.

Als er genügend Pflanzenteile gesammelt hatte machte er sich auf den Rückweg.

Die Wahrheit

Die Wahrheit
 

Sasuke war einen Großteil des Tages Richtung Pass unterwegs gewesen. Als er dort ankam suchte er nach Spuren, dass vor Kurzem hier jemand durchgekommen war. Tatsächlich fand er eine Höhle, in der er die Überreste eines Lagerfeuers gefunden hatte. Das Lagerfeuer war vielleicht einen halben oder dreiviertel Tag alt. Er fand einige Überbleibsel, die eindeutig aus Konohagakure stammten. Was er aber nicht verstand, war, dass er Spuren für vier oder fünf Personen aus dem gestampften Boden lesen konnte. Vielleicht hatte hier auch ein ANBU-Team genächtigt.

Als er aus der Höhle trat sah er sich um. Zuerst blickte er in den verschneiten Pass. Doch dieser war völlig unpassierbar geworden und ein Durchkommen nicht mehr möglich. Als sein Blick dann in Richtung Konohagakure ging sah er eine dünne Rauchsäule, wie von einem Lagerfeuer. Einem offenen Lagerfeuer. Nein, so dumm wäre Naruto nicht. Das Bild des kindlichen, ungestümen Blonden drang sich kurz vor seine Augen. Wie Naruto einmal in einen Bach gefallen war, weil er voreilig über einige Steine springen wollte, nur um festzustellen, dass es gar keine Steine waren.

Sasuke sprang los.
 

Die einfachste Methode, sicher zu gehen, dass diese Fahrlässigkeit nicht von Naruto stammte, war nachzusehen. Also würde er genau das tun. Sich aus einem Versteck heraus davon überzeugen, dass es sicherlich ein ANBU-Team war, welches dort aus irgendeinem Grund ein offenes Lagerfeuer angezündet hatte.

Als er kaum eine Stunde später dort eintraf verbarg er sich hinter einen Fels und konnte seinen Augen nicht glauben.
 

Vor ihm war das Lagerfeuer, das so weit sichtbar gewesen war, und um dieses saßen Itachi, ein ihm unbekannter Typ und... Naruto. Sasuke klatschte sich kurz die Hand an die Stirn. Doch dann fiel ihm auf, dass sie nicht alleine war. An einem Fels gelehnt saß jemand, der Sasuke bekannt vorkam und am Feuer lag sein ehemaliger Meister Kakashi. Was war hier los?
 

"Wir müssen langsam los... wie weit bist du mit dem Gegengift?", sprach der Mann mit der Maske Itachi schroff an.

"Es ist fast soweit... es muss nur noch einmal aufkochen und seine Farbe wechseln.", meinte Itachi genervt. "Und das wird es nicht schneller machen, nur weil du alle fünf Minuten nervst."

"Hey, Leute...", mischte sich Naruto ein. Beide schienen zu ihm zu schauen, dann nickten sie fast unmerklich, was Sasukes geschultem Auge aber nicht entging. Irgendetwas in Sasuke riet ihm sein Sharingan zu aktivieren und da erkannte er, dass um ihn herum Schattendoppelgänger positioniert waren. Wie hatte er diese nur übersehen können? Tja, scheinbar war er aufgeflogen. Also machte er einen Satz und landete vor Itachi und Naruto, sowie dem Unbekannten.
 

Itachi war wenig überrascht darüber, dass Sasuke auf einmal zwischen ihnen auftauchte. Anders wie Madara, was eine Seltenheit war. Madara war erschrocken einen Schritt zurück gewichen und war bereit einen Angriff abzuwehren. Naruto stand neben Itachi und lächelte breit über das gesamte Gesicht.

"Sasuke.", kam es freundlich von Naruto, als ob er einen Freund, den er tagtäglich sah, am Morgen begrüßte. Itachi wusste nicht warum, aber die Art und Weise, wie Naruto Sasuke ansah und wie seine Stimme dabei klang schmerzte ihn im Herzen.
 

Sasuke richtete sich langsam auf, seine Hand auf dem Griff seines Kusanagi. Noch immer trug er die Kleidung, die alle Untergebene Orochimarus trugen, nur dass er scheinbar auf die große Schleife im Rücken verzichtete und stattdessen einen einfachen Knoten vorne trug. Sein kleiner Bruder war groß geworden. Der Musterte sie mit aktivem Sharingan prüfend.
 

"Naruto.", entgegnete Sasuke mit ruhiger Stimme. Nur langsam lockerte sich die Haltung des jüngsten Uchiha und er nahm die Hand von seinem Schwert. "Was ist geschehen?"

"Ähm, wir wissen es nicht genau. Als wir hier ankamen kämpfte Kakashi bereits mit Danzou, der hat ihn mit einem vergifteten Kunai getroffen, Itachi hat gerade ein Gegengift eingekocht, welches wir ihm geben wollten.", antwortete Naruto und es klang, als wären sie tagtäglich miteinander unterwegs. Als wäre gar keine Zeit vergangen, die sie getrennt verbracht hatten.
 

"Danzou?", kam es verwundert von Sasuke. "Etwa Shimura Danzou?"

"Woher kennst du diesen Namen, Brüderchen?", fragte Itachi verwundert, ohne das ihm dabei auffiel, dass er seinen Bruder auf eine Art und Weise ansprach, die er in den vergangenen Jahren stets zu vermeiden versucht hatte. Doch dadurch, dass er längst seinen Frieden mit sich gemacht hatte, rutschte ihm der Kosename für Sasuke heraus. Dieser blickte ihn an, als hätte Itachi ihn gerade geohrfeigt. Sein Blick war dabei so düster und vernichtend, dass Itachis Herz erneut stach. Dann warf Sasuke zwei Schriftrollen achtlos vor Itachis Füße. Dieser kniete sich hin und hob sie auf. Er wusste, dass er sich dadurch eine Blöße gab und wenn Sasuke es darauf anlegte, hätte er ihn jetzt mit Leichtigkeit töten können. Doch nichts geschah und Itachi stand wieder auf und las die beiden Rollen.
 

"Jetzt wissen wir wenigstens, dass Madara die Wahrheit gesagt hat.", kam es tonlos von Itachi.

"Madara?", kam es überrascht von Sasuke. Itachi wandte sich zu dem Ältesten, der mittlerweile auch wieder etwas entspannter dastand.

"Uchiha Madara.", stellte Itachi ohne große Emotionen vor.

"U... Uchiha?", wiederholte Sasuke nur ungläubig. Madara trat vor, legte eine Hand auf seine Brust und verbeugte sich ein wenig.

"Freut mich, dich endlich kennen zu lernen.", meinte er freundlich und man konnte ein Lächeln hinter der Maske deutlich hören. "Ich hab schon eine Menge von dir gehört."

"Ja, ich kann mir auch vorstellen, was du so gehört hast.", kam es abweisend von Sasuke und blickte dabei zu Itachi.

"Sasuke...", setzte Itachi an, doch dieser brachte den Älteren mit einem Blick zum Schweigen. Sasukes Blick war dabei eiskalt.

"Naruto, wieso wurdest du ins Bingo Buch eingetragen?", fragte Sasuke besorgt, seinen Bruder nicht aus den Augen lassend.
 

"Tsunade hat Itachi begnadigt und ihm erlaubt, nach Hause zu kommen, doch die Goikenban haben hinter ihrem Rücken beschlossen ihn noch auf dem Weg zu töten. Das wollte ich verhindern und bin im Auftrag der Hokage Itachi entgegen gereist, um ihn sicher nach Konoha zu geleiten. Doch Danzou hat mich kurzerhand und hinter Oma Tsunades Rücken geächtet.", erklärte Naruto kurz und bündig. "S... Sasuke?"
 

Itachi konnte sehen, wie der Hass in Sasuke erwachte, als er hörte, dass die Hokage ihn begnadigt hatte. In Sasukes Augen musste das einem Verrat gleichen, den die Hokage an ihm begann. Immerhin hatte Itachi Sasuke alles genommen, was dieser einmal geliebt hatte und ihm das Wichtigste war.

Plötzlich sprang Naruto zwischen die beiden Brüder und sofort wich Sasuke einen Schritt zurück, die Hand - die in seiner Wut unbemerkt an den Griff seines Kusanagi gewandert ist - verkrampfte sich um diesen.

"Soll das ein Witz sein?", fragte Sasuke mit gezwungen ruhiger Stimme. "Er... er löscht einen Clan gänzlich aus und nach dreizehn Jahren wird ihm vergeben?"
 

"Oma Tsunade sagte mir, dass nicht alles so ist, wie es möglicherweise scheint.", gab Naruto zurück.

"Ich war dort... ich hab gesehen, was Itachi getan hat.", zischte Sasuke.

"Du hast nur gesehen, was du sehen solltest.", mischte sich Madara ein. Itachi wirbelte zu ihm um und packte ihn am Kragen.
 

"Halt die Klappe, Madara.", fauchte Itachi nun seinerseits.

"Was soll das heißen?", hakte Sasuke sofort nach. Madara blickte aus seinem einzelnen Guckloch Itachi an.

"Ja, Itachi hat den Uchiha-Clan ausgemerzt... alle, bis auf einen. Den einzigen, den er nicht töten konnte... den er mehr als alles andere geliebt hat.", begann Madara erneut. Itachis Griff an seinem Kragen wurde fester.
 

"Du sollst dein Maul halten.", forderte Itachi mit festerer Stimme.

Blitzschnell schob sich Sasuke an Naruto vorbei und zwischen Itachi und Madara. Er hatte sein Schwert gezogen und Itachi musste zurück weichen. Doch Sasuke setzte nicht nach.

"Erzähl weiter.", forderte er Madara auf.

"Wag dich, Madara...", drohte Itachi.

"Er hat die Wahrheit verdient.", wandte Madara ein.

"Bitte... tu ihm das nicht an.", flehte Itachi nun fast schon. Sasuke wandte seinen fordernden Blick von seinem Bruder an Madara.
 

"Die Uchiha waren unzufrieden in Konoha. Sie und die Senju hatten das Dorf gegründet, um sich miteinander zu verbünden und nicht länger gegeneinander kämpfen zu müssen. Doch sie wurden im Laufe der Jahre immer weiter an den Rand gedrängt.

Der Nidaime Hokage wollte die Uchiha besänftigen und übertrug ihnen die Verantwortlichkeit für die Dorfpolizei. Dadurch trieb er aber das Misstrauen der anderen Clans gegenüber den Uchiha weiter voran und unseren Clan damit ins Abseits.

Die Unzufriedenheit schwelte weiter und loderte vor allem nach der Umsiedlung des Clans aus der Dorfmitte an den Rand wieder auf. Also plante der Clan einen Putsch gegen den Sandaime, um die Kontrolle im Dorf zu übernehmen. Daraufhin befahl der Sandaime mit den Goikenban, dass der Uchiha-Clan ausgelöscht werden musste und sie beauftragten deinen Bruder - seinerzeit Mitglied der ANBU Ne."
 

Ungläubig blickte Sasuke zu Itachi, der mit hängenden Schultern und zu Boden gerichteten Blick dar stand.

"Dein Bruder bekam die Order den gesamten Clan ohne Ausnahme auszulöschen. Doch dich... dich konnte er nicht sterben lassen. So beschloss er, dich am Leben zu lassen. Als er nach vollbrachter Arbeit sich beim Sandaime und den Goikenban zurück meldete wurde er wegen seiner Entscheidung kritisiert, vor allem von Danzou. Also drohte Itachi dem Alten, dass wenn er auch nur einen Finger an dich legte oder dir nur ein Haar krümmte, er alles was er wusste der Öffentlichkeit zugänglich machen würde. Damit ging er Danzou auf den Leim. Die Goikenban verbannten deinen Bruder aus Konohagakure, doch vorher nahm Itachi dem Sandaime das Versprechen ab, dafür zu sorgen, dass keiner dir etwas tut und du niemals die Wahrheit erfährst."
 

Sprachlosigkeit machte sich breit. Itachi, der entblößt fortschaute. Naruto und Sasuke, die kaum glauben konnten, was sie gehört hatten. Itachi hatte sich so viele Jahre darum bemüht die Wahrheit vor Sasuke zu verbergen. Erst nach einem langen Augenblick begann Sasuke sein Kusanagi langsam wieder in die Scheide zu schieben.
 

"I... Ist das wahr?", fragte er fassungslos seinen älteren Bruder.

"Und wenn, was würde das groß ändern?", versuchte Itachi halbherzig abzublocken.

"Alles?", kam es leise von Sasuke. "Das ändert dein Motiv grundlegend. Du hast den Clan... unsere Familie nicht ausgelöscht, weil du dich messen wolltest. Du bist kein Gesetzloser. Du hast nur getan, was man dir auftrug."
 

"Oh, mein naiver, kleiner Bruder...", blockte Itachi mit derselben süffisanten Stimme ab, der er sich immer bediente, wenn er in den letzten Jahren Sasuke provozieren wollte. "Glaubst du das wirklich?"

"Warum willst du, dass dein Bruder dich hasst?", kam es auf einmal von Naruto und Itachi blickte ihn geschockt an. Stimmt, jetzt wusste es auch Naruto. Was er wohl jetzt über ihn dachte?

"Ich habe meinen Clan ausgelöscht. Wie man es dreht und wendet: Ich habe Schuld auf mich geladen.", meinte Itachi nur resigniert.
 

"Du warst dreizehn Jahre alt.", warf nun Madara ein. "Du warst noch ein Kind, dem von klein auf eingebläut wurde, dass es zu gehorchen hatte. Der Clan hat alles dran gesetzt, dich bei den ANBU einzuschleusen, damit du ihre Augen und Ohren dort bist. Und du hast die gleiche Aufgabe vom Sandaime erhalten in Bezug auf den Clan. Du wolltest den Frieden des Dorfes wahren und vermeiden, dass ein Bürgerkrieg ausbrechen würde. Und dafür hast du fast alles geopfert, was dir etwas wert war."
 

Itachi schluckte. Erwiderte nichts. Was hätte er auch sagen sollen?

"Und selbst, als du das Dorf verlassen musstest und ich dich mit zu Akatsuki nahm, hast du nicht aufgehört Konohagakure zu beschützen.", meinte Madara eher beiläufig. "Ja, ich weiß, dass du immer wieder Informationen über unsere Missionen an den Sandaime verraten hast, wenn du der Meinung warst, dass sie das Dorf gefährden könnten."

Erschrocken blickte er zu Madara auf. Er hätte niemals gedacht, dass Madara das gewusst hatte. Warum hatte er ihn machen lassen? Wollte er am Ende, dass Akatsuki scheiterte?

"Ich wiederhole mich nur ungern, aber wir müssen langsam von hier fort.", meinte Madara schließlich eindringlich.

Den Weg fortsetzen

Den Weg fortsetzen
 

Itachi hatte Kakashi das Gegengift eingeflößt, während Madara das Feuer löschte. Sasuke wandte sich an den Gefangenen, der ihm bekannt vorgekommen war. Für einen Augenblick kramte er in seinem Gehirn nach dem passenden Namen.

"Ochoa Yomiko vom Clan der Senbon Zakura...", sprach er ihn schließlich an, als er auf den Namen kam.

"Du kennst den Typ?", fragte Itachi verwundert.

"Kennen ist zu viel gesagt. Ich hatte mit seinem Clan zu tun.", meinte Sasuke abschätzig. "Hab für sie ein Auftrag erledigt, haben sich dann um die Bezahlung gedrückt. In der Nacht drauf hat sich einer von ihnen an mich angeschlichen, um mich zu meucheln."

"Lüge... mein Bruder war ein ehrbarer Shinobi gewesen.", keifte der Gefangene verteidigend. Sasuke ging zu ihm und vor ihm in die Hocke.

"Und zu mir hat er gemeint, dass sein Boss mit dir sprechen möchte.", wandte Itachi ein. Doch Sasuke ging darauf nicht ein.

"Du stehst jetzt an einem Scheideweg. Du kannst weiter deiner unsinnigen Rache nachhängen und dein Leben dadurch vorzeitig beenden lassen oder...", dabei schnitt Sasuke die Fessel des anderen auf, so dass die Seile von ihm abfielen. "Du kannst nach Hause gehen, ein Mädchen kennen lernen, eine Familie gründen und ein langes, erfülltes Leben haben und irgendwann friedlich, im hohen Alter und in deinem Bett sterben."

Dann stand Sasuke auf und wandte dem jungen Mann den Rücken zu, als wäre dieser gar keine Gefahr für ihn. Das machte diesen erst recht wütend. Er wollte schon losstürmen, um Sasuke umzustoßen, als Naruto sich vor ihn stellte und eine Hand auf dessen Schulter legte.

"Das ist keine Arroganz... du bist im tatsächlich nicht gewachsen... und wenn einer Ahnung davon hat, was es bedeutet ein Leben für die Rache zu leben, dann ist das Uchiha Sasuke.", sprach er ruhig auf den Fremden ein. Dieser blickte ihn trotzig an, bis er schließlich seine Schultern mutlos sinken ließ. "Geh nach Hause."

Ochoa Yomiko war unentschlossen und stierte Sasuke ein Loch in den Rücken, bevor er einen Schritt zurück machte und dann wegsprang.

"Ich halte das nach wie vor für einen Fehler.", murrte Madara. "Wenn er in die Hände einer ANBU-Truppe gerät wird er ihnen brühwarm erzählen, wo wir waren."

Sasuke musterte den Fremden, der ein Mitglied ihres Clans sein sollte und den Namen eines der berühmtesten Uchiha überhaupt trug.

"Ist mir egal, was du für einen Fehler hältst.", meinte Sasuke abweisend zu dem Älteren.

"Sasuke.", meinte Naruto auf einmal zu ihm. Er blickte zu dem Blonden, der ihn nie aufgegeben hatte und nach allem scheinbar immer noch sein Freund war. "Ich wäre dafür, dass du uns nach Konoha begleitest. Immerhin sind sie nun auch hinter dir her und gemeinsam haben wir größere Chancen unser Ziel zu erreichen und diese falschen Befehle von Oma Tsunade aufheben zu lassen"

Sasuke blickte ihn nachdenklich an. Dann glitt sein Blick zu Itachi. Für einen langen Moment beobachtete er seinen Bruder, den er so lange gehasst hatte und der ihm diese unselige Lebensaufgabe des Rächers aufgebürdet hatte. Eine Aufgabe, die sich nun wohl erübrigt hatte. Also nickte er.
 

Als es begann langsam dunkel zu werden hielt die kleine Gruppe an. Naruto, der Kakashi auf seinem Rücken trug, da dieser immer noch bewusstlos war, wandte sich zu den drei Uchiha um und sah sie fragen an.

"Sollen wir uns einen Unterschlupf für die Nacht suchen oder weiter laufen?", fragte der Blonde, der spürte, dass Kurama lieber früher, als später zu Hause ankommen wollten. Seit es nun drei Uchiha waren hatte er sich komplett in Naruto zurück gezogen. So viele Sharingan auf vier Personen verteilt... das war ihm zu viel Risiko. Nicht noch einmal wollte er sich von diesen verfluchten Augen manipulieren und kontrollieren lassen.

"Nicht weit von hier gibt es einen Wasserfall.", meinte Itachi und deutete in eine Richtung, die sie abseits des direkten Weges nach Konoha führte. "Hinter diesem gibt es einige Höhle, in denen wir sicher die Nacht verbringen können."

"Muss ich euch wirklich in Erinnerung rufen, dass wir von ANBUs verfolgt werden? Unsere einzige Chance Konohagakure zu erreichen ist vor ihnen zu bleiben. Denn wenn sie uns überholen, werden sie - je näher wir dem Dorf kommen - den Ring um eben dieses enger ziehen.", widersprach Madara seinem bisherigen Schützling.

"Sie werden uns nicht aufhalten.", konterte Itachi sicher. "Sie können nicht verhindern, dass wir das Dorf erreichen."

"Doch, das können sie, vor allem wenn wir uns mit Ballast bewegen.", dabei schaute er zu Kakashi.

"Wenn wir uns ausruhen könnte Kakashi morgen schon wieder fit sein und uns in unseren Bemühungen unterstützen.", kam es empört von Itachi. "Daher sehe ich ihn nicht als Ballast."
 

"Ich bin Itachis Meinung.", kam es von Naruto. "Selbst wenn wir jetzt durchlaufen garantiert es nicht, dass vor uns nicht noch andere ANBUs auf der Lauer liegen. Übermüdet und erschöpft in einen Kampf zu gehen, ist dumm. Kakashi war selbst einmal ein ANBU, er wird uns helfen, unterstützen und alles dafür tun, dass wir sicher nach Konoha kommen."

"Und wenn Kakashi den Auftrag hat, euch aufzuhalten?", fragte Madara. "Vielleicht steht er gar nicht auf unserer Seite."

"Selbst wenn man Kakashi diesen Auftrag gegeben hätte, würde er ihn nicht befolgen.", kam es scharf von Sasuke. "Naruto und ich gehörten Team 7 an, dem ersten Team, dass Kakashi als seine Schüler akzeptiert hat. So, wie er etwas Besonderes für uns ist, sind wir es für ihn."
 

Naruto lächelte, nun da sein bester Freund sich hinter ihn gestellt hatte, nur um gleich darauf in die von Itachi angegebene Richtung davon zu laufen. Sasuke und Itachi folgten ihm ohne Zögern.

Madara konnte es nicht glauben. Er schüttelte den Kopf, als er spürte, dass sein Vertrauter sich näherte. Dieser setzte sich neben ihn und Madara kraulte Baghira hinter dem rechten Ohr.

"Hast du ihn erledigt?", fragte der Uchiha und die Großkatze brummte. Madara wollte darin eine positive Antwort sehen. "Gut so... er war nur ein unnötiges Risiko. Die beiden Brüder sind trotz ihres Alters immer noch mehr als naiv. Wenn sie nicht tun können, was getan werden muss, werde ich das tun."

Dann folgte Madara den dreien.
 

Keine Stunde später erreichten sie endlich den Wasserfall. Naruto fand es komisch: Er war oft schon durch Hi no Kuni gestromert und bildete sich eigentlich ein jede Ecke zu kennen. Doch diesen Ort, ein breiter, niedriger Wasserfall, der rauschend in einen See stürzte, der sich in einen Fluss ergoss, hatte er noch nie zuvor gesehen.

Sie sprangen durch den Wasserfall und Naruto hoffte, dass sie eine passende Stelle gewählt hatten, ansonsten würden sie gleich gegen kalten, nassen Fels klatschen und ein unfreiwilliges Bad nehmen. Doch zu seiner Erleichterung landeten sie in einer dunklen, recht warmen Höhle. Sie machte sogar eine Biegung, so dass sie unbemerkt Feuer machen konnten.

Vorsichtig legte er Kakashi auf den Boden ab, nahm dessen Schlafsack und breitete ihn auf dem Boden aus, bevor er Kakashi darauf bettete. Itachi formte mit Steinen, die hier herum lagen, einen Kreis.
 

"Wir brauchen trockenes Holz.", meinte er schließlich und Naruto erkannte, dass das ihre Feuerstelle werden sollte.

"Ich geh.", kam es von Sasuke, der auch schon wegsprang. Madara blieb am Eingang stehen. Blickte dem jüngsten Uchiha hinterher. Dann wandte er sich an Itachi und Naruto.

"Wir sollten zur Sicherheit noch eine Wand mit Doton: Doryuu Heki - dem Erdversteck: Technik der sich erhebenden Wand - hochziehen, die den Feuerschein abschirmt.", schlug er vor.

"Gute Idee, ich kümmer mich darum.", kam es von Naruto, der aufstand und dann eine kleine Wand auf der Seite des Feuerplatzes entstehen ließ, der zum Ausgang hin lag.
 

"Du beherrschst das Element Erde?", kam es überrascht von Madara.

"Ja, warum?", fragte Naruto, der nicht verstand, warum Madara so überrascht davon war.

"Ich hätte nicht gedacht, dass Erde dein Element ist.", meinte Madara, als wäre es einfach nur eine Randnotiz, die er nicht erwartet hätte. Dann wandte er sich ab. "Ich schau mal, wo der Junge so lange bleibt." Doch ehe er auch nur einen Schritt machen konnte erschien eine große Schlange aus dem Boden und öffnete ihr Maul. Aus diesem trat Sasuke, der auf dem Arm eine Menge Feuerholz trug. Madara, Naruto und Itachi blickten ihn geschockt an.

"Was?", fragte Sasuke unwirsch.
 

"Ähm... nichts, nichts.", kam es mit einem aufgesetzten Lächeln von Itachi.

"Alter, du warst im Maul einer gigantischen Schlange.", kam es staunend von Naruto und Itachi musste innerlich kichern. Anders als er selbst sprach Naruto aus, was er dachte und das völlig ungefiltert.

"Wie hätte ich sonst das Feuerholz trocken durch den Wasserfall kriegen sollen?", kam es überraschend locker von Sasuke, der plötzlich grinste.
 

"Ey, vielleicht sollte ich das Mal mit Gamakichi ausprobieren... obwohl... die Pfeife paffende Kröte wird sicherlich furchtbar aus dem Maul stinken.", meinte Naruto überlegend. "Wie ist das bei deiner Schlange?"

"Sein Name ist Aoda.", meinte Sasuke ernst, der seine Hand kurz auf die vordere Spitze des mittlerweile wieder geschlossenen Schlangenmauls legte und ihn kurz ansah. Dann verschwand sie wieder. Schließlich ging Sasuke zur vorgesehenen Feuerstelle, baute das Holz entsprechend auf und entzündete es mit einem kleinen Katon: Goukakyuu no Jutsu - dem Feuerversteck: Technik der flammenden Feuerkugel. Itachi begann seine nassen Klamotten auszuziehen, um sie auf einen der Stöcke zu hängen, damit sie trocknen konnten. Naruto machte es ihm nach und schließlich folgte auch Sasuke diesem Beispiel. Einzig Madara blieb angezogen.
 

"Du holst dir den Tod, wenn du im Winter in nassen Klamotten bleibst.", meinte Naruto besorgt, obwohl er diesen Mann erst wenige Tage kannte. Madara legte seinen Kopf etwas schief.

"Ich bin nicht nass.", meinte er nur tonlos. Naruto bekam einen verwirrten Ausdruck und ging zu Madara hinüber. Als er dessen Kleidung berührte war diese tatsächlich trocken.

"Wie...?", kam es erstaunt von Naruto.
 

"Mein Geheimnis.", erwiderte Madara, dessen Belustigung durch die Maske zu hören war.

"Okay... dann kannst du ja etwas zu Essen organisieren gehen.", meinte Naruto nur, während er die Schultern hochzog und wieder ans Feuer ging, um auch Kakashi die nassen Klamotten auszuziehen. Dabei ließ er seinem Ausbilder den Willen und beließ dessen Gesichtsmaske an Ort und Stelle. Dann deckte er ihn zu. Als er aufblickte hatte er dein Eindruck das Madara Kakashi scharf musterte und verstand nicht wieso. Als Madara bemerkte, dass Naruto ihn anstierte wandte er sich ab, um Narutos Forderung nach Essen zu erfüllen.
 

Derweil hatte sich auch Sasuke an das Feuer gesetzt und sah gedankenverloren in die züngelnden Flammen. Während sie unterwegs waren musste er durchgehend ihre Umgebung im Auge behalten. Jederzeit hätten ihnen feindlich gesinnte Shinobi aus dem Unterholz oder den Baumkronen auf sie zustürzen können. Da war einfach keine Zeit gewesen, um über das zu reflektieren, was er heute erfahren hatte. Doch jetzt... wo er hier am Feuer saß und endlich seine Gedanken schweifen lassen konnte, um sie zu sortieren, spürte er ein Brennen und Stechen in seinen Augen. Er rieb sie und hatte das Gefühl, als ob tausend Ameisen um seine Augäpfel krabbelten. Was war nur auf einmal los?

Freunde

Freunde
 

Naruto hatte sich neben den in sich gekehrten Sasuke gesetzt und schwieg. Sicherlich hatte sein Freund einiges zu sortieren und zu ordnen, ganz zu schweige von dem Gefühlschaos, in dem er sich befinden musste. Eben war er noch ein Rächer, der seinen Bruder hasste und ihn um jeden Preis töten wollte. Im nächsten Moment stellte sich heraus, dass alles, woran Sasuke jemals geglaubt hatte, falsch und in einen völlig anderen Kontext gehörte.
 

Selbst für Naruto war das alles ein kleiner Schock gewesen und hatte seine Gefühle für Itachi, die er zweifelsfrei hatte, noch verstärkt. Itachi war also nicht der abtrünnige, mordende Uchiha, den er vorgegeben hatte zu sein, der letztendlich nur von Sasuke getötet werden wollte? Sein bester Freund hatte endlich die Gewissheit erhalten, dass Itachi wirklich der liebende Bruder war, der ihn früher immer Huckepack getragen, mit ihm gelacht und ihn trainiert hatte. Die andere Seite hatte Itachi also nur immer gespielt, um Sasukes Hass auf ihn zu wecken und ihn somit vor den drei Ältesten Homura, Koharu und Danzou zu schützen.
 

Als sein Blick erneut zu seinem Freund glitt sah er, wie dieser seine Auge ein weiteres Mal rieb. Komisch... das machte Sasuke schon seit sie zur Nachtruhe angehalten hatte. Ob bei ihm alles in Ordnung war? Gerade als er Sasuke fragen wollte erklang Itachis Stimme.

"Hör auf deine Augen zu reiben.", maßregelte er seinen kleinen Bruder mit einem liebevollen Unterton.

Doch Sasuke hörte nicht und rieb weiter. Itachi stand auf und kam auf ihre Seite des Lagerfeuers und zog Sasukes Hände von den Augen.

"Du sollst aufhören.", wiederholte Itachi sanft. Doch Sasuke entwand sich dem Griff seines Bruders.

"Seit wann hast du mir was zu sagen?", fauchte Sasuke ungehalten.

"Unsere Augen sind empfindlich...", erklärte der Ältere ohne auf die Provokation seines Bruders einzugehen.

"Als ob ich das nicht wüsste.", keifte der jüngere Bruder erneut zurück.

"Dann lass das Reiben... wenn du müde bist, leg dich hin und mach die Augen zu.", entgegnete Itachi erneut.

"Ich bin nicht müde... meine Augen... brennen und stechen nur seit 'ner Weile.", kam es entnervt von Sasuke, der aufsprang und Abstand zu seinem Bruder suchte. Dabei stolperte er über einen nicht gerade kleinen Stein. Itachi war sofort zur Stelle und fing Sasuke auf, während er ihn besorgt ansah.
 

"Brennen und stechen?", wiederholte er ungläubig, als würde er das kennen. "Seit wann?"

"Seit wir aufgebrochen sind. Auf dem Weg hier her hab ich es ignoriert, aber seit wir rasten treibt es mich in den Wahnsinn.", antwortete Sasuke, der sich nur langsam aufrappelte und erneut über die Augen rieb. Auch Naruto war aufgestanden und hatte zu den beiden Brüdern aufgeschlossen.
 

Itachi legte eine Hand an Sasukes Wange, der dieser ausweichen wollte.

Für einen Moment glaubte Naruto Schmerz in Itachis Blick zu sehen.

"Halt still... ich will etwas überprüfen.", meinte er sanft zu Sasuke. Doch als er erneut seine Hand an Sasukes Wange legen wollte, zuckte dieser reflexartig wieder zurück. Aber schließlich zwang sich Sasuke still zu halten. Itachis finger zogen sein Augenlid auf einer Seite zurück und Itachi betrachtete sich Sasukes Auge. Dann wiederholte er es auf der anderen Seite.
 

"Hast du in den letzten Tagen jemand getötet?", fragte Itachi vorsichtig. Unwirsch schlug Sasukes die Hand seines Bruders erneut zur Seite und entfernte sich wieder ein paar Schritt von ihm.

"Nein... und wenn, was würde dich das angehen?", kam es wieder ungehalten von dem Jüngeren.

"Dein Mangekyo Sharingan bildet sich... normalerweise bekommt man es nur, wenn man...", setzte Itachi zur Erklärung an und unterbrach sich dann selbst.

"Wenn man was?", wollte Sasuke aufbrausend wissen. "Seinen besten Freund tötet? Naruto steht da neben dir."

Erst zu spät wurde Sasuke bewusst, dass er offen zugegeben hatte, dass er nach all den Jahren immer noch in Naruto seinen besten Freund sah. Eine seichte Röte zog auf seine Wangen, während er sich dann wieder abwandte.
 

Itachi blickte zu Naruto, der ihn mit großen - überraschten - Augen ansah.

"Ich bin noch am Leben.", meinte der Blonde schließlich nur und Itachi musste grinsen.

"Offensichtlich... aber wie...", kam es rätselnd von Itachi.

"Muss man es euch wirklich erklären?", kam es plötzlich von Madara, der mit einem Stock, an dem mehrere, tote Fische hingen, wieder zu ihnen stieß. "Die Wahrheit über dein Auftrag und dein Opfer haben das bei Sasuke ausgelöst... besser gesagt die wiedergewonnene Liebe zu seinem Bruder."
 

"Das ist doch quatsch.", wiegelte Sasuke erbost ab.

"Wirklich?", meinte Madara prüfend erneut.

Sasuke wirbelte zu ihm um und wollte etwas erwidern, doch er stolperte erneut über einen Stein. Ein leiser Fluch entkam ihm. Doch erneut war Itachi zur Stelle und fing ihn auf. Sasuke rieb sich ein weiteres Mal über die Augen.

"Setzt dich ans Feuer und bleib auf deinem Hintern sitzen.", meinte Madara mit einem Tonfall, als würde er hinter seiner Maske lächeln. Itachi führte Sasuke zurück zu seinem Platz am Feuer, neben der Stelle, an der Kakashi lag. Nur widerwillig ließ sich der jüngere Bruder dort nieder.
 

"Das tut viel mehr weh, als damals, als sich das normale Sharingan gebildet hatte.", merkte er an.

"Das 'normale' Sharingan bildet sich auch unlängst schneller, als das Mangekyo.", belehrte Madara ihn, während er sich am Feuer hinkniete und die Fische vom Stock nahm. Er hatte noch ein paar kleinere Stöcke mitgebracht und zog die Fische nun auf diese auf, um sie am Feuer zu braten.
 

Nach einer Weile roch es in der Höhle nach gebratenem Fisch und Sasuke war immer noch dabei sich wiederholt die Augen zu reiben. Immer wieder schlug ihm Itachi sanft auf die Hände, dass er das sein ließ. Schließlich reichte Itachi ihm auf einem stabilen Stück Rinde einen gebratenen Fisch. Dann Naruto den nächsten Fisch.

Doch der Blonde stellte den improvisierten Teller vor sich ab und schaute weiter ins Feuer. Kurama, der mittlerweile doch wieder materialisiert war, pirschte sich ein wenig näher an den 'Teller' heran. Nach einigen Augenblicken reichte Sasuke seinem Freund seinen gründlich zerlegten und entgräteten Fisch.
 

Naruto blickte ihn nur überrascht an, während Sasuke sich Narutos Fisch schnappte, was Kurama ein leichtes Brummeln entlockte. Sasuke wusste um die Unfähigkeit des Blonden mit Gräten umzugehen. Auf einer gemeinsamen Mission vor ein paar Jahren wäre Naruto beinahe an einer Gräte erstickt, die er beim Runterschlingen nicht bemerkt hatte, bis es zu spät war. Seitdem mied Naruto Fisch, der nicht schon zerlegt worden war. Sanft lächelte Sasuke ihn an und Naruto dankte ihn mit einem seichten Nicken.
 

Zu seiner Überraschung stellte Naruto aber auch diese Mahlzeit wieder vor sich und schien gar nicht dran zu denken, etwas davon zu essen. Ungewöhnlich. Wenn Sasuke bislang immer auf etwas vertrauen konnte, dann dass Naruto niemals eine Mahlzeit verschmähen würde.

"Naruto... ist alles okay mit dir? Hast du etwas oder warum isst du nichts?", fragte Sasuke behutsam nach.

"Nein, alles Bestens... hab nur grad keinen Hunger.", meinte Naruto leise. Dann blickte er kurz seitlich zu dem Fuchs, der ihn ebenfalls besorgt ansah. Sicherlich kommunizierten die beiden gerade miteinander. Faszinierend, dass sie scheinbar eine mentale Verbindung hatten und keine verbale Kommunikation dafür benötigten.

Plötzlich schob Naruto dem Biju seinen Fisch hin und stand auf, zog sich seinen mittlerweile wieder trockenen Sachen an und wandte sich zu dem Höhleneingang. Dann verließ er die Höhle wieder. Sasuke blickte fragend zu Itachi, der nur besorgt zurück blickte.
 

"Was hat er denn?", fragte er schließlich laut. Itachi zuckte mit den Schultern.

"Schon heute Morgen aß er nicht wirklich viel und gestern Abend auch nur eine Kleinigkeit. Vielleicht schlägt es ihm auf den Magen, dass er von Danzou als Nuke Nin deklariert worden ist?", meinte Itachi mutmaßend.

Ein zischendes Kichern war plötzlich zu hören und die beiden Brüder blickten zu dem Fuchsdämon, der gerade genüsslich den entgräteten Fisch verschlang.

"Weißt du etwas, Kyuubi?", fragte Sasuke vorsichtig. Doch er erntete nur einen missbilligenden Blick des Bijus.

"Wie Menschen, mit so speziellen Augen, so blind sein können, wird mir ewig ein Rätsel bleiben.", meinte Kurama schließlich nur, bevor er in eine Ecke ging und sich dort niederließ. Sasuke und Itachi standen auf und gingen ihm nach.

"Was meinst du?", wollte Sasuke wissen, doch der Fuchs schien nur Itachi anzuschauen. "Hat es etwas mit Itachi zu tun?"

Der Biju schien einen unerträglich langen Moment zu überlegen, bevor er nickte. Itachi schaute ihn verwirrt an und schien eins und eins nicht zusammenzählen zu können. Doch Sasuke stand auf, klopfte sich den Staub von den Knien und streckte sich.
 

"Dann werde ich mal nach ihm schauen gehen. Immerhin war er stets für mich da, da möchte ich nun ihm diesen Freundschaftsdienst erweisen. Vielleicht redet Naruto ja mit mir, wenn wir alleine sind.", meinte der jüngste Uchiha, bevor er sich seine Klamotten überzog und auch die Höhle verließ.

Unter der Linde

Unter der Linde
 

Als Sasuke draußen ankam - ohne völlig durchnässt zu werden - war Naruto nirgends zu sehen. Auch sein Chakra war nicht zu spüren, was bedeutete, dass der Blonde es unterdrückte. Also schaute sich der Uchiha ein wenig um und er entschied sich für den Wald, der sich auf einer Seite des Sees befand, zu springen.

Er war noch nicht weit gelaufen, als er ein Schluchzen vernahm. Also folgte er diesem und fand auf einer nahen Lichtung Naruto an einer großen, alten Linde gelehnt sitzen. Sasuke sah, wie dem anderen die Tränen über das Gesicht lief und zog für einen Moment in Erwägung wieder fortzuspringen. Doch dann sprang er aus dem Nadelbaum, in dem er gestanden hatte, auf die Lichtung, so dass er neben Naruto in die Knie gehen konnte.
 

Naruto blickte ihn erst überrascht an, wollte sich mit dem Ärmel über das Gesicht wischen, doch Sasuke legte seine Arme um ihn und nach einem Moment, in dem Naruto sich wohl nicht sicher war, ob Sasuke das nun ernst meinte oder ihn gleich für die Tränen verspotten würde, warf er sich an die Brust seines Freundes.
 

"So schlimm?", fragte Sasuke behutsam nach einigen Augenblicken.

"Liegt nur an der Jahreszeit.", meinte Naruto und versuchte wieder witzig zu sein.

"Hey... ich bin es... den, den du niemals aufgegeben hast und der dir dafür ewig dankbar sein wird.", erwiderte Sasuke nur trocken. "Also komm... sag was los ist."
 

"Die ganzen Sticheleien und das Hetzen über mich... das bin ich mein Leben lang gewöhnt. Das... macht mir nur noch wenig aus. Aber wenn dann diese heuchlerische Zeit anfängt, wo alle so tun, als würden sie sich alle bedingungslos lieben, aber im gleichen Zug ignorieren sie mich oder reden irgendeinen Stuss... dann tut das noch mehr weh.", meinte Naruto leise.
 

"Aber du hast doch Sakura, Shikamaru und all die anderen, aus unserem Jahrgang.", meinte Sasuke sanft. Doch Naruto schüttelte den Kopf.

"Die haben alle ihr eigenes Leben. Die meisten haben jemand fürs Leben gefunden und sind mit denen beschäftigt. Da bleibt nicht mehr viel Spielraum für mich.", kam es leise von Naruto. "Versteh mich nicht falsch: Ich freu mich für sie, echt... aber ich ertrag es einfach nicht während dieser Zeit alleine zu sein oder wie üblich im Jahr behandelt zu werden."

Sasuke verstand seinen Freund schon. Drückte ihn ein wenig fester an sich.
 

"Wer weiß, Naruto... vielleicht ändert sich das dieses Jahr ja.", meinte er leise zu dem Blonden. Der blickte fragend zu ihm auf. "Na, überleg doch Mal... Itachi wurde begnadigt und ist auch alleine... vielleicht könnt ihr euch gemeinsam über diese Zeit helfen?"

"Was ist mit dir?", fragte Naruto zögerlich.

"Mit mir?", kam es verwirrt von Sasuke.

"Du kommst doch auch mit nach Konoha... wir könnten diese Zeit zu dritt aussitzen.", erklärte der Blonde sanft. Sasuke lächelte schief.

"Ich... weiß nicht, ob ich wirklich nach Konoha mitkomme. Was wenn mein Eintrag ins Bingo-Buch kein Versehen gewesen ist? Ich mein, ich hätte schon vor Jahre dort eingetragen werden müssen. Was wenn der Hokage das einfach nur nachgeholt hat?", kam es unsicher von Sasuke.
 

"Nein, so ist Oma Tsunade nicht. Glaub mir.", versuchte nun Naruto Sasuke zu bestärken. Ohne es zu merken waren seine Tränen versiegt, während er versuchte Sasuke zu beruhigen.

"Wir werden sehen, Naruto. Einen Schritt nach dem anderen.", meinte Sasuke nur ausweichend. "Aber sag mir... gibt es jemand in deinem Leben, für den dein Herz schlägt?"

"Hm... ja, da gibt es jemand.", gestand Naruto leise ein.

"Sakura?", fragte Sasuke ins Blaue, wusste er doch, dass Naruto als Jugendlicher einen Crush auf die Rosahaarige gehabt hatte.

"Naaah. Die ist seit einigen Monaten mit Sai zusammen.", eröffnete Naruto Sasuke die neuste Entwicklung bei ihrer gemeinsamen Freundin.

"Oh... das ist der, der mich ersetzt hat, oder?", fragte Sasuke beiläufig.

"Naaah. Dich konnte nie jemand ersetzen. Er hat uns nur ergänzt.", erklärte Naruto überzeugt. "Er ist ganz okay...mysteriös und okay."

"Mysteriös?", hakte Sasuke verwundert nach.

"Ja... er hat auch keine Familie und wurde von klein auf zu einem Mitglied der ANBU Ne erzogen. Doch durch Sakura und mich hat er gelernt, was Freundschaft ist und so.", führte der Blonde geduldig aus.
 

"Ah...", meinte Sasuke nur tonlos. "Also gut... wenn es nicht Sakura ist... vielleicht Ino?"

"Waaas? Nein, die ist mit Chouji zusammen.", kam es nur amüsiert von Naruto. "Kannst du dir das vorstellen?"

"Ähm... nicht so richtig... aber okay. Hm... Gaara?", riet Sasuke sanft weiter.

Auf einmal saß Naruto kerzengerade vor Sasuke und blickte ihn mit großen Augen an.

"Du... Du glaubst ich bin... vom anderen Ufer?", kam es geschockt von Naruto.

"Vom anderen Ufer?", kicherte nun der Uchiha. "Hey, wenn ich etwas gelernt habe, in meinen Jahren bei Orochimaru, dann das Liebe manchmal seltsame Wege geht und sich nicht in vorgegebenen Konventionen pressen lässt. Also wenn du dein Herz an einen Mann verloren hast, dann ist das okay für mich."
 

Eine sanfte Röte zog auf Narutos Wangen. In Konoha wurden homosexuelle Pärchen durchaus geduldet, auch wenn sie trotz der Aufgeklärtheit immer Blicke auf sich zogen und hinter ihren Rücken getuschelt wurden. Dennoch hätte Naruto niemals von sich aus offen ausgesprochen, dass er sich tatsächlich für einen Mann interessieren würde. Über ihn wurde schließlich schon genug gelästert.
 

"Also Gaara, ja?", hakte Sasuke noch einmal nach und Naruto schüttelte mehr reflexartig den Kopf, als es ihm wirklich bewusst gewesen wäre. "Also nicht Gaara? Aber einen Mann, ja?"

Nach einem Moment des Zögerns nickte Naruto schließlich. "Ja, es... ist ein Mann.", gestand Naruto schließlich ein.

"Kenn ich ihn denn?", fragte Sasuke vorsichtig nach. Wieder nickte der Blonde zögerlich.

"Kakashi-sensei?", tippte er weiter ins Blaue, obwohl er durch die Reaktion des Kyuubis längst einen konkreten Verdacht hatte.
 

"Neeein.", kam es sofort abwehrend von Naruto, der diesen Gedanken mehr als gruselig fand. Immerhin war Kakashi ihr Ausbilder gewesen. Wie könnte da jemand auf die Idee kommen, dass er sich in ihn verliebt haben könnte. Sasuke musste über die Reaktion schmunzeln.

"Sasuke... lass es. Du kommst nicht drauf. Ist aber auch egal, denn ich hab bei IHM ohnehin keine Chance.", kam es langsam und leise von Naruto, der wieder etwas trauriger vor sich auf den Boden blickte.
 

"Es ist Madara, oder?", kam es in einem gespielt überzeugten Tonfall von dem Schwarzhaarigen. Naruto blickte ihn wieder mit großen, entsetzten Augen an.

"Wie... kommst du gerade auf den?", wollte Naruto geschockt wissen. "Aber nein... den kenn ich doch erst ein paar Tage und in denen war er mir nicht sehr sympathisch mit seiner Art. Nein, den, den ich meine, kenne ich schon länger... Aber bitte, Sasuke, lass das Thema ruhen. Wenigstens solange wir auf dieser Mission sind und nicht wissen, was uns noch so erwarten wird."
 

"Naruto, du weißt, dass ich es für mich behalten werde. Wenn du es mir sagst, kann ich dir vielleicht dabei helfen, ihn für dich zu gewinnen."

Naruto seufzte schwer, bevor er zögerlich zu Sasuke aufblickte.

"Ich weiß nicht, ob du davon so begeistert wärst, wenn du erfährst, wer es ist.", meinte der Blonde leise, bevor er seinen Blick wieder zu Boden gleiten ließ.
 

"Da wäre ich mir an deiner Stelle nicht so sicher, Dobe.", meinte Sasuke sanft zu ihm.

"Aaah... du sollst mich doch nicht so nennen, Teme.", begehrte Naruto mit einem Grinsen auf. Auch Sasuke musste lächeln.

"Hör mal, Naruto: Selbst wenn es Itachi wäre, für den ein Herz schlägt, würde ich dir helfen. Denn er war auch ein Großteil seines Lebens alleine, während er alles für Konoha und mich geopfert hat. Alles was ich möchte ist, dass du glücklich wirst und irgendwann auch einen Partner findest.", sprach Sasuke überraschend bedächtig und ernst. Dann stand er auf und reichte Naruto seine Hand zum Aufstehen. Nach einem kurzen Moment schlug Naruto ein und ließ sich aufhelfen, dann wandten sie sich wieder Richtung Wasserfall.

Annäherung

Kapitel 14 - Annäherung
 

Die Nacht war für Naruto alles andere als erholsam gewesen. Er hatte kaum geschlafen. Ständig gingen ihm Sasukes Worte durch den Kopf: 'Selbst wenn es Itachi wäre, für den dein Herz schlägt, würde ich dir helfen. Denn er war auch einen Großteil seines Lebens alleine, während er alles für Konoha und mich geopfert hat.

Alles was ich möchte ist, dass du glücklich wirst und irgendwann auch einen Partner findest.'
 

Gestern war er zu aufgewühlt gewesen, um es zu bemerken, aber Sasuke hatte sich bei dem ganzen Raten nicht einmal selbst in Betracht gezogen. Warum hatte sich der andere nur von vorne herein ausgeschlossen? Immerhin gab es ein paar Stimmen im Dorf, die Naruto unterstellten, dass er nur so lange an Sasuke fest hielt, weil er mehr für ihn empfinde als bloße Kameradschaft oder Freundschaft. In gewisser Weise hatten diese Stimmen auch Recht: Er empfand mehr als bloße Kameradschaft oder Freundschaft. Nur war es nichts romantisches, wie man ihm hier und da unterstellte. Sasuke war für ihn wie ein Bruder.
 

Sein Blick fiel auf Itachi und auf einmal fühlte sich Naruto peinlich berührt. Wie konnte er sich einbilden, dass er für Sasuke auch so etwas wie ein Bruder gewesen war, wenn er doch einen richtigen, echten Bruder hatte. Töricht, schalt er sich mental. Selbst wenn sich nicht die Wahrheit heraus gestellt hätte, würde Sasuke als aller letztes in ihm etwas wie einen Bruder sehen. Nicht nachdem sein Bruder ihre ganze Familie ausgelöscht hatte. Aber vielleicht hatte Sasuke sich auch nur deshalb selbst von Anfang an ausgeschlossen, um Naruto zu signalisieren, dass er kein Interesse an ihm hatte. Oder hatte er schlicht und ergreifend von Anfang an gewusst, dass er einen Crush auf dessen Bruder hatte? Aber woher hätte er das wissen sollen. Sein Blick fiel auf Kurama, der sich gerade aus der Höhle schleichen wollte. Also stand er auf und folgte dem Biju in die Dunkelheit des beginnenden Tages.
 

"Was zierst du dich nur so?", hörte er Kurama in seinem Kopf.

"Was soll ich sonst machen? Zu Itachi gehen und sagen 'Hey, hör mal, wir kennen uns eigentlich kaum, aber... ich glaub ich hab mich in dich verliebt'?", zischte Naruto in seinen Gedanken zurück.

"Warum nicht?", fragte der Fuchs nichtverstehend, warum das so ein Problem war.

"Na... was wenn Itachi sagt, dass er nicht auch so empfindet oder mich vielleicht für abartig hält, weil ich so für ihn empfinde?", kam es unsicher von Naruto.

"Warum sollte er dich für abartig halten?", hakte der Neunschwänzige verwirrt nach.

"Na... weil ich... ein Mann bin und Itachi ein Mann ist und... also... uhm... sowas eben nicht normal ist.", erklärte Naruto stockend.

"Warum soll das nicht normal sein?", verstand Kurama das Problem einfach nicht.

"Na weil es unnatürlich ist.", platzte es aus Naruto, der es dieses Mal laut ausgesprochen hatte und schlagartig rot anlief.

"Unnatürlich? Wie kommt ihr Menschen nur auf den Gedanken, dass das unnatürlich sei? Es gibt sooo viele Tierarten, bei denen das Gang und Gebe ist. Stell dir vor, das Elternpaar stirbt und hinterlässt ein Baby... das Baby würde sterben, denn andere Elternpaare tun alles, damit ihr eigener Nachwuchs eine Chance hat zu überleben und jedes weitere Maul, dass man stopfen muss, würde diese Chancen mindern. Aber dann kommt ein Paar an, welches selbst keinen Nachwuchs zeugen kann und die nehmen sich dem Baby an. Das Baby überlebt und wird groß und stark und das nur, weil es von einem schwulen Paar adoptiert wurde.", erklärte Kurama.

Verdaddelt blickte Naruto seinen treuen Begleiter an, der zu ihm hochschaute. So hatte er das noch nie gesehen. Doch ehe er etwas erwidern konnte spürte er ein Chakra näher kommen und mit einem gekonnten Sprung landete Itachi hinter ihm auf einem nahen Wipfel.
 

"Hey, ist alles in Ordnung bei dir?", fragte der ältere Uchiha-Bruder besorgt. Verwundert drehte sich Naruto um. Ob Itachi wohl sein Ausbruch mitbekommen hatte? Er hoffte nicht.

"Ja, klar... brauchte nur ein wenig Frischluft. Und du? Gut geschlafen?", fragte Naruto und versuchte abzulenken.

"Ging so... du hast gestern recht fertig gewirkt.", lenkte Itachi das Thema wieder zurück auf den Blonden.

"Hast du dir Sorgen gemacht?", kam es verwundert von Naruto.

"Etwas... ja.", antwortete Itachi ehrlich. "Deswegen wollte ich auch schauen, wo du steckst. Hör mal Naruto, ich..."

"Achtung!", kam es auf einmal von Kurama, dessen Nackenhaare sich stellten und er sich vom Wasserfall abwandte. "Da kommt jemand."

Kaum hatte Kurama sie verbal darauf aufmerksam gemacht spürten auch Naruto und Itachi das näher kommende Chakra. Sie sprangen von den Wipfeln in das Geäst einer großen Fichte. Dabei presste Itachi instinktiv Naruto an den Stamm und verbarg ihn mit seinem eigenen Körper. Sie unterdrückten ihr Chakra und hofften, dass es noch nicht zu spät dafür gewesen war. Unter ihnen zog wenige Augenblicke ein dreier Team der ANBU vorbei und hielten direkt auf den Wasserfall zu.

Sofort wollte Naruto hinterher, doch Itachi hielt ihn immer noch fest. Er wollte schon aufbegehren, als Itachi ihm den Mund zu hielt. Dann sah Naruto, warum: Über die Wipfeln lief ein vierter ANBU und bildete die Nachhut. Das war eine beliebte Taktik bei den ANBU: Ein Großteil der Gruppe lief gemeinsam voraus. Einer oder zwei - je nachdem wie groß die Gruppe war - liefen mit etwas Abstand hinterher. Wenn feindliche Ninja die Hauptgruppe sehen würden und sich an sie hängen würde, um aus dem Hinterhalt anzugreifen, würden sie selbst Opfer eines Hinterhalts der Nachhut. Sie ließen auch diesen passieren. Erst dann nahm Itachi seine Hand von Narutos Mund.

"Sorry, ich wollte nicht... ich kenn diese Taktik der ANBU, bin da schon mal drauf reingefallen.", erklärte Itachi hastig, aber mit gedämpfter Stimme.
 

"Schon okay... aber wir müssen hinterher. Die waren ziemlich direkt auf dem Weg zum Wasserfall.", meinte Naruto besorgt. Itachi nickte und sie begannen eine geringe Menge Chakra zu schmieden, so dass sie den ANBU in sicherer Entfernung folgen konnten. Am See des Wasserfalls blieben sie wieder auf einem stabilen Ast stehen und blickten an das Ufer.
 

Die Angst, dass die ANBU ihretwegen zum Wasserfall geeilt waren, verflüchtigte sich schlagartig. Scheinbar wussten die vier Shinobi nicht einmal, dass es hinter dem Wasserfall eine Höhle gab. Der Blonde betete inständig darum, dass die anderen ruhig bleiben würden. Als er aus der Höhle gegangen war, war lediglich Kurama wach gewesen... und vielleicht dieser Madara. Aber da war er sich nicht so sicher gewesen, denn dieser zog niemals seine Maske ab.

"Scheint, als ob sie nur kurz rasten und ihr Wasser auffüllen wollen.", flüsterte Itachi ihm sanft zu. Naruto nickte, blieb jedoch weiterhin in Hab-Acht-Stellung. Er wollte im Fall des Falles bereit sein. Auch Kurama stand angespannt neben ihm.

Klar hätten sie hinunter springen und die ANBU töten können, doch diese waren keine Feinde. Sie waren ehrenwerte Shinobi aus Konoha, die nicht ahnten, dass sie einem falschen Befehl folgten. Also verharrten Itachi und Naruto zusammen mit Kurama auf dem Baum und warteten ab. Beide hofften inständig, dass die ANBU einfach weiterziehen würden.

Erwachen

Kapitel 15 - Erwachen
 

Nach fast zwei Stunden zogen die ANBU schließlich weiter. Naruto war erleichtert. Das letzte was er wollte war gegen seine Leute zu kämpfen. Sobald sie in Konoha ankamen würde Tsunade alles richtig stellen.

Scheinbar wussten die ANBU gar nicht, dass sie auch da waren und zogen weiter in die Richtung, aus der Naruto und die anderen am Vortag gekommen waren. Itachi und Naruto nutzten die Gelegenheit wieder zum Wasserfall zu springen und seitlich hinter ihn zu schlüpfen.

"Hey, wo wart ihr denn so lange?", wollte Sasuke wissen, als sie in die Höhle kamen. Scheinbar hatte er die beiden ANBU vor der Höhle gar nicht bemerkt. "Wollte euch schon suchen gehen."

"Gut, dass du es gelassen hast.", meinte Itachi ernst. "Vor dem Wasserfall am See hat ein vierer ANBU-Trupp gerastet. Es erschien uns sicherer zu warten, bis sie weiter zogen."
 

"ANBU?", kam es trocken von Madara. "Seid ihr sicher, dass sie 'nur' gerastet haben?"

"Ja.", antwortete Naruto. "Sie sprachen darüber, dass sie zu unserer gestrigen Position gerufen wurden, weil man dort etwas entdeckt hätte. Vermutlich hat ein Trupp Danzous Leiche entdeckt."

"Aber sicher seid ihr nicht?", hakte Madara noch einmal nach.

"Wir sind uns so sicher, wie man in so einer Situation sein kann.", erwiderte Naruto erneut.

"Also gar nicht.", tadelte Madara sie.

"Wenn sie noch in der Nähe wären, dann würde mein Biju das spüren und mich davor warnen.", knurrte Naruto. "Was spielst du dich hier überhaupt auf? Warum bist du noch bei uns?"
 

Madara stand ihm schweigend gegenüber. Erhaben. Geheimnisvoll. Nicht gewillt zu antworten.

"Du wolltest mich zu Itachi begleiten, weil du gehofft hast, dass Sasuke zu uns stoßen würde. Das tat er. Aber seit wir vereint sind hast du kein Anliegen vorgebracht. Du bist nur stetig am Maulen.", kam es ungehalten von Naruto. "Also entscheide dich jetzt: Entweder du hilfst uns nach Konohagakure zu kommen und zwar so, wie wir es für richtig halten oder geh deine eigenen Wege."
 

Madara schien nachzudenken. Sasuke und Itachi hatten sich seitlich von Naruto positioniert und machten mit ihrer Körpersprache deutlich, dass sie Narutos Meinung waren.

"Ohne mich werdet ihr nicht die Grenze zu Konoha passieren können ohne Alarm auszulösen.", kam es nach einem quälend langen Augenblick von dem Maskenträger. "Ich will euch lediglich helfen und dafür sorgen, dass ihr heile dort ankommt, wo ihr hin wollt. Nicht mehr. Nicht weniger."
 

"Lügner.", kam es auf einmal von Kakashi, der sich langsam aufstemmte. "Was ist deine wahre Motivation?"

"Meister Kakashi.", kam es erfreut von dem Blonden, der begonnen hatte breit über das Gesicht zu grinsen.

Kakashi fasste sich kurz an den Kopf, während er langsam aufstand. Erstaunt betrachtete er seine spärliche Bekleidung.

"Was...", entkam es ihm, bevor er sich wieder auf Madara konzentrierte und diesen scharf musterte.
 

"Also?", forderte Kakashi weiterhin eine Antwort.

"Ich weiß nicht, wovon du sprichst.", entgegnete Madara ruhig.

"Ach nein?", meinte Kakashi, bevor Sasuke schmerzhaft aufschrie, sich die Hände an die Augen hielt und sich nach vorne krümmte. Sofort sprangen Naruto und Itachi zu ihm und stützten ihn.

"Scheiße... Sasuke, was ist los?", wollte Naruto wissen.
 

"Das Mangekyo bildet sich final aus.", kam es erfahren von Itachi.

Unmerklich hatte sich Kakashi zwischen Madara und die drei jungen Männer geschoben.

"Darum geht es, nicht wahr?", fragte Kakashi wissend. "Deshalb hast du Naruto zu Itachi begleitet und hast Sasuke die Wahrheit gesagt!"

"Woher...?", kam es überrascht von Madara.

"Es war nur ein Lähmungsgift.", klärte Kakashi auf. "Ich sah vielleicht bewusstlos aus, aber mein Gehör hat noch gut funktioniert."
 

Naruto und Itachi hatten Sasuke geholfen sich hinzusetzen. Itachi zog Sasuke die Hände von den Augen, was sein kleiner Bruder nur widerwillig akzeptierte. Seine Augen bluteten leicht und zeigten, wie die Tomoe um die Pupillen zu einer neuen Form miteinander verschmolzen waren und ein sternenförmiges Mangekyo Sharingan bildete.

"W... warum ist alles so rot?", fragte Sasuke irritiert.

"Das ist normal beim Mangekyo.", erklärte Itachi sanft. "Es wird gleich aufhören."

Tatsächlich erlosch nach einigen Augenblicken das Mangekyo Sharingan wieder und ließ nur dunkle Augen und einige blutigen Tränen zurück. Mit zittrigen Händen tastete Sasuke nach den Tränen und stutzte, als er das Blut an seinen Fingerspitzen sah.
 

"Ist... ist das auch normal?", fragte er unsicher.

"Beim ersten Mal - ja.", antwortete Itachi. "Später... wenn dein Körper sich an diese Form des Sharingan gewöhnt hat, wird es nur noch bei sehr starken Techniken bluten. Aber... du solltest das Mangekyo nur in Ausnahmen verwenden."

"Warum?", fragte Sasuke irritiert, der nicht verstand, warum er eine so gehobene Augenkunst nicht ständig einsetzen sollte.

"Weil das Mangekyo einen hohen Preis hat.", warf Madara ein. "Je öfters du es einsetzt, desto mehr Augenlicht verlierst du."
 

Entsetzt blickte Sasuke Itachi an. Versuchte in dessen Augen zu erkennen, ob das die Wahrheit war und erkannte erst jetzt, dass Itachis Augen ständig geweitet waren.

"Wie weit ist deine Blindheit fortgeschritten?", wollte er besorgt wissen. Itachi lächelte ihn sanft an. Die Tatsache, dass sein kleiner Bruder sich tatsächlich Sorgen um ihn machte berührte ihn.

"Ich sehe noch mehr als genug.", meinte Itachi ausweichend, bevor er ihn sanft mit zwei Fingern an die Stirn tippte, wie er es früher zu tun pflegte, als Sasuke noch klein und ihr Clan am Leben gewesen war. Erschrocken zuckte Sasuke kurz zurück und rieb sich seine Stirn. Scheinbar hatte er mit dieser Geste nicht gerechnet. Genau so wenig, wie mit dem überglücklichen, breiten Lächeln seines Bruders.

"Wir müssen weiter.", kam es schließlich von Madara.

"Du hast meine Frage noch nicht beantwortet.", kam es zischend von Kakashi.

"Dafür haben wir JETZT keine Zeit. Die ANBU sind gerade in die entgegengesetzte Richtung zu uns unterwegs, wenn das wahr ist, was die beiden gerade draußen gehört haben. Wir müssen diesen Moment nutzen.", kam es angespannt von Madara.
 

"Sasuke wird in seinem Zustand nirgendwohin gehen und ich werde auch noch einen Tag brauchen, bevor ich mich wieder auf meinen Körper verlassen kann.", wandte Kakashi ruhig ein, der nun in seine Hose schlüpfte und sich dann sein Oberteil überzog. Tatsächlich waren seine Bewegungen noch etwas steif und wenig geschmeidig.

"Das ist töricht noch mehr Zeit zu verschwenden. Hättet ihr gestern auf mich gehört, dann wären wir bereits an der Grenze zum Dorf.", zischte der älteste Uchiha erneut, an Kakashi vorbei zu seinen beiden Verwandten.
 

"Wir sind vorerst hier sicher.", meinte Itachi und hatte eine Hand auf Sasukes Schulter gelegt. "Wir werden noch bis morgen früh rasten und dann werden wir schauen, wie es um Sasuke und Kakashi steht."

"Das ist Irrsinn.", brauste Madara auf einmal auf.

"Nein, Irrsinn wär es, jetzt etwas zu überstürzen und mit zwei kaum kampffähigen Shinobi in einen Kampf gegen die eigenen Landsleuten zu geraten.", kam es ruhig und gelassen von Kakashi, der sich an das Lagerfeuer zurück setzte, in seiner Tasche rumkramte und schließlich den neusten Teil von Love Paradies hervor holte.

Itachi und Naruto brachten Sasuke zurück ans Feuer und setzten sich neben ihn.

Madara fuhr sich mit einer Hand durch sein Haar und ging dann davon. Kakashi beobachtete sein Weggehen, während er eine Seite in seinem Buch aufschlug.
 

"Meister Kakashi.", sprach Naruto ihn vorsichtig an.

"Ja, Naruto?", antwortete der Grauhaarige.

"Bevor du bewusstlos oder gelähmt wurdest... da hast du von Oma Tsunade gesprochen... ist alles mit ihr in Ordnung?", fragte Naruto unsicher.

"Nein.", kam es ernst von Kakashi. "Die Hokage instruierte mich, dir zu folgen und dich zu unterstützen, informierte mich über die Eigenmächtigkeit der Goikenban und warnte mich davor, jemand um Hilfe zu bitten, da man nie wissen könnte, wer unter Danzous Fuchtel stünde. Dann stürmten ANBU das Haus der Hokage. Ich vermute, es handelte sich dabei um einen Teil der Ne. Sie wollten mich unter Arrest stellen. Tsunade-sama ermöglichte mir die Flucht. Offiziell heißt es im Dorf, dass Tsunade schwer erkrankt sei, doch sie lassen weder Sakura, noch sonst einen Arzt zu ihr. Das Dorf ist deswegen sehr verunsichert, während Koharu und Homura sich selbst als Stellvertreter der Hokage aufspielen."

Naruto ging sich fahrig durch die Haare. Er blickte Madara kurz hinterher. Einerseits fand er, dass sie nicht los sollten, solange Kakashi und Sasuke nur bedingt kampfbereit waren, andererseits schürte sich nun die Sorge um Tsunade. Er hoffte - nein... er betete zu allen Göttern, die es irgendwo gab -, dass es ihr gut ginge und sie 'nur' in ihrem eigenen Haus festgehalten wurde.

Misstrauen

Misstrauen
 

Gegen Mittag des gleichen Tages kam Madara zurück und hatte dieses Mal drei Kaninchen auf einem Stock hängen, sowie einen kleinen Nachschub an Feuerholz.

"Hier... nehmt sie vorne am Wasserfall aus, damit wir sie braten können.", meinte der älteste Uchiha zu Itachi und Naruto.

Nur zögerlich kamen die beiden der Aufforderung nach und gingen um die Ecke zum Wasserfall um dort ihr Mittagessen auszunehmen. Kakashi und Sasuke blieben alleine mit Madara zurück. Kakashi hatte immer noch seinen Roman in der Hand, doch ließ er Madara keinen Augenblick aus den Augen. Dieser schien sein Blick auf Sasuke ruhen zu haben, doch so genau konnte Kakashi nicht sein, denn die orangen Maske verbarg, wohin der Blick seines Gegenübers ging. Für einen Moment hätte er sogar schwören können, dass er Ziel des Blickes gewesen war.
 

Sasuke saß immer noch neben Kakashi und rieb sich immer wieder die Augen. Das Pieksen und Stechen war nicht mehr ganz so schlimm, wie gestern, aber immer noch nervig. Das lenkte ihn so ab, dass er nichts von den Blicken des Gegenübers mitbekam.

"Nicht reiben.", kam es von Madara und Kakashi hätte schwören können, dass er diese Stimme schon einmal gehört hatte. Er konnte nur nicht sagen wann und wo.

"Es juckt aber.", maulte Sasuke bockig.
 

"Du reizt mit dem Reiben deine Augen nur noch mehr.", argumentierte Madara. Kakashi wusste, dass der andere damit Recht hatte, aber es missfiel ihm, dass er seinem ehemaligen Schützling wie ein Lehrmeister gegenüber trat. Kakashi legte seinen Roman beiseite, kramte in seiner Tasche nach einem Döschen und einem Becher, sowie einem Leinentuch. Dann nahm er sich etwas heißes Wasser, was die ganze Zeit nahe am Feuer warm gehalten wurde, goss davon etwas in den Becher und streute dann die Kräuter aus dem Döschen hinein. Er ließ das ganze einen langen Moment ziehen, bevor er das Tuch zusammenrollte und in den Becher stopfte, so dass es die Feuchtigkeit komplett aufsog.
 

"Leg dich auf den Rücken.", bat Kakashi Sasuke. Dieser blickte ihn kurz an und tat dann, was von ihm verlangt wurde. Kakashi nahm das Leinentuch, faltete es und legte es Sasuke auf die Augen. Zu Sasukes Überraschung verstummte das unangenehme Gefühl fast sofort und er entspannte sich zusehend.

"Was ist das?", wollte Madara wissen.
 

"Eine Kräutermischung, die ich durch ausprobieren zusammengestellt habe, als sich mein Mangekyo ausgebildet hatte.", meinte Kakashi und warf damit eine Falle aus. Madara nickte nur. Interessant, ging es Kakashi durch den Kopf. Für den anderen schien es gar nicht überraschend zu sein, dass Kakashi als Nicht-Uchiha über das Sharingan verfügte.
 

"Du bist hier, weil dich Sasukes Augen interessieren, oder?", fragte Kakashi nun offen und scharf. Madara blieb ruhig sitzen. "Ich werde das nicht zulassen."

"Du bist auf dem Holzweg.", kam es ruhig von Madara.

"So? Warum begleitest du die Jungs dann?", hakte Kakashi beschützend nach. "Wie Naruto vorhin sagte: Du hast ihn begleitet, weil du hofftest, dass Sasuke zu Itachi kommen würde. Dann hast du Sasuke von Itachi erzählt, in der Hoffnung, dass du damit das Mangekyo auslösen würdest. Doch seit das geschehen ist hast du kein Anliegen vorgebracht."
 

"Ich wollte Sasuke nur zeigen, dass nicht alles so ist, wie es scheint und er an seinem Bruder keine Rache nehmen muss. Itachi ist mir wichtig und ich wollte ihn nicht sterben sehen. Und ich begleite die Brüder, weil ich nicht möchte, dass sie wegen einer Lüge sterben müssen.", führte Madara ruhig aus.
 

Kakashi musterte ihn prüfend. Verdammte Maske. Mit dieser konnte er absolut nicht sagen, ob sein Gegenüber log oder nicht. Aber er musste über Masken wettern... Immerhin gehörte er zu jenen in Konoha, die auch eine halbe Gesichtsmaske trug und diese nicht gern abnahm. Man wusste nie, wann man sich verkleiden musste und ein unverbrauchtes Gesicht brauchte. Aber er bezweifelte, dass der andere den gleichen Grund für das Tragen seiner Maske hatte. Viel mehr glaubte Kakashi, dass dieser 'Madara' etwas verbergen wollte. Nur was?
 

Die Maske wirkte wie ein Wirbel, der sich um das Augenloch drehte. DAS Augenloch. Singular. Wieso gab es nur eines? Vielleicht waren mehr Augenlöcher nicht notwendig, weil sie für den Träger keinen Nutzen hatten. Hieß das, dass Madara nur ein Auge besaß? Oder vielleicht nur ein Sharingan? War er vielleicht gar kein Uchiha und war - wie Kakashi selbst - irgendwie an eines der begehrten Sharingan heran gekommen. Verbarg er deshalb das andere Auge, weil man dadurch merken würde, dass er ein Hochstapler war. Eins war für Kakashi auf jeden Fall klar: Das vor ihm war NICHT Madara. Dafür war der Mann deutlich zu jung. Also wer war er dann und warum kam ihm dessen Stimme nur so bekannt vor?

"Blödsinn.", kam es auf einmal von der anderen Seite, als Itachi und Naruto zurück kamen. Sie hatten die Hasen bereits ausgenommen. "Ich war dir noch nie wichtig."
 

"So? Warum hab ich dir dann vor 13 Jahren bei deiner unmöglichen Mission geholfen? Warum hab ich dich danach mit zu Akatsuki genommen?", gab der andere zu bedenken.

"Weil ich für dich - genauso wie für die Goikenban - nur ein Mittel zum Zweck war. Du wolltest dich am Dorf rächen und ich wollte nicht, dass dadurch Unschuldige verletzt oder getötet werden. Daher hab ich dir das Angebot gemacht, mir bei meiner Aufgabe zu helfen und im Gegenzug hast du mir zugesichert das restliche Dorf in Frieden zu lassen.", berichtigte Itachi energisch. "Und zum Thema Akatsuki: Du hast mich nur mitgenommen, weil ich ein sehr talentierter und starker Shinobi war, auch wenn ich erst dreizehn war. Das hatte nichts damit zu tun, dass ich dir wichtig gewesen wäre."

"So siehst du das also?", hakte Madara trocken nach und Kakashi konnte nicht sagen, ob sich der andere ertappt oder beleidigt fühlte.
 

"Alles andere wäre naiv.", gab Itachi zurück. "Du warst, genauso wie Orochimaru, hinter meinen Augen her, doch nachdem ich Orochimaru davon gejagt hatte, hast du dir das zwei Mal überlegt und mit der Zeit wurde mein Augenlicht für dich zu schwach, als dass du dir meine Augen genommen hättest. Aber ich werde Sasuke beschützen."

Sasuke setzte sich auf und nahm sich den Lappen von den Augen.
 

"Ich kann mich selbst beschützen. Kampflos würde er meine Augen nicht bekommen.", kam es von dem jüngeren Bruder. "Wenn ich meine Augen vor Orochimaru schützen konnte, wird der da auch kein Problem werden."

"Sei mal nicht so überheblich und arrogant.", kam es streng von Madara zurück. "Du konntest Orochimaru nur besiegen, weil er bereits geschwächt und krank war und du dich nicht an deinen Teil der Abmachung gehalten hast."

"Woher willst du das wissen?", kam es verblüfft von Sasuke.

"Meinst du, Orochimaru war der einzige, der Verbündete an strategischen Stellen positioniert hatte, die ihn über Entwicklungen und Neuigkeiten auf dem Laufenden hielten?", spottete Madara jetzt provozierend.
 

"Super.", kam es plötzlich mit ruhiger Stimme von Naruto. Aber mehr war gar nicht nötig, um alle verstummen zu lassen. "Wir tun alles, um an den ANBU vorbei nach Konoha zu kommen und jetzt haben wir nichts Besseres zu tun, als uns gegenseitig zu zerpflücken. Ja,... das wird die Chancen unser Ziel zu erreichen bestimmt erhöhen."

Damit legte er den ausgenommen Hasen ab und wandte sich zum Gehen.

"Naruto?", rief Sasuke besorgt und erschrocken dem Blonden hinterher und wollte aufspringen. Doch Kakashi hielt ihn am Arm fest und hinderte ihn.
 

"Gib ihm Zeit.", meinte sein ehemaliger Meister nur. "Er ist in letzter Zeit etwas empfindlicher als sonst."

"Ja, dass haben wir auch schon festgestellt.", meinte Sasuke leise.

"Aber er hat Recht.", gab Kakashi zu. "Statt uns gegenseitig anzugreifen, sollten wir überlegen, wie wir von hier aus nach Konoha kommen wollen."

"Nun... ich könnte uns von dieser Höhle nach Konoha bringen, ohne dass wir entdeckt werden würden.", meinte Madara. Seine Verwandten und Kakashi schauten ihn überrascht an.

"Und wie willst du das schaffen?", fragte Itachi. Er wusste, dass Madara gewisse Dinge konnte, die er so noch nie bei jemand gesehen hatte. Jutsu, die er nicht im Stande gewesen war zu kopieren oder zu erlenen.

"Mit meiner einzigartigen Kunst.", meinte Madara nur trocken. "Ich werde ein Raum-Zeit-Jutsu anwenden und uns versetzen."

"Ein Raum-Zeit-Jutsu ohne vorher den Endpunkt festzulegen?", kam es zweifelnd von Kakashi, der sich noch an das berühmte Raum-Zeit-Jutsu seines Mentors - Narutos Vater Minato Namikaze - erinnern konnte. Der Yondaime Hokage hatte dazu spezielle Kunai benutzt, die ihm das Versetzen ermöglichte. Ihm war keine Technik bekannt, die auf das vorherige Definieren eines Ausgangspunktes verzichten würde, außer...

"Öfter mal was Neues. Meinst du nicht, dass ich - Uchiha Madara - in meinem langen Leben nicht gewisse Techniken entwickelt habe, die sonst keiner kann?", meinte der Maskenträger und klang jetzt seinerseits sehr von sich überzeugt und arrogant.

"Dann lass uns darüber reden, wo du uns in Konoha absetzen wirst und wie wir dann agieren wollen.", meinte Kakashi, der immer noch seine Zweifel hatte. Aber zur Not... hatte er noch einen Plan in Petto.

Hinter der Maske

Hinter der Maske
 

Sie hatten sich noch einen gemütlichen Abend gemacht. Dank Kakashis Kräutermischung hatte sich der Schmerz in seinen Augen gänzlich aufgelöst. So konnte er beobachten, wie sich Itachi immer wieder um Naruto bemühte, dieser sich aber hin und wieder zurück zog. Der Blonde war es wohl nicht gewohnt, dass sich jemand um ihn sorgte. Vielleicht, ging es Sasuke durch den Kopf, hätte er damals nicht Orochimaru folgen sollen, sondern in Konoha bleiben und Naruto ein ebenso guter Freund sein sollen, wie dieser es für ihn gewesen war. Dann wäre vielleicht alles anders gekommen.
 

Von dem gebratenen Hasen aß Naruto nur sehr wenig. Wieder verschmähte der Blonde Essen. Das war völlig untypisch für ihn, fand Sasuke besorgt. Er kannte den Blonden nur als Vielfraß. Vor allem wenn es um etwas Gebratenes oder Ramen ging. Doch sowohl den Fisch gestern, als auch den Hasen heute schien ihn nicht zu interessieren. Ein Teil seines Essens verfütterte er an seinen Biju. Sasuke hatte gar nicht gewusst, dass der Kyuubi was zu essen brauchte.

Doch immer wieder spürte Sasuke auch den Blick von diesem Madara auf sich. Das Stehlen von besonderen Augen war nichts Neues unter Shinobi. Gerade Sharingan und Mangekyo waren begehrt, dass wusste Sasuke. Doch wenn das wirklich der berühmt-berüchtigte Madara war, hatte dieser doch schon ein Mangekyo, was wollte er also von seinen Augen?
 

Am nächsten Morgen, nachdem sie eine Kleinigkeit gegessen hatte, versammelten sie sich um Madara. So ganz wohl fühlte sich Itachi bei dem Gedanken, von Madara versetzt zu werden, nicht. Er wusste nur ungefähr, wozu Madara mit dieser Kunst im Stande war. Die Frage war doch, ob der Mann sie durch das Versetzen trennen konnte. Der Gedanke, dass Madara diese Kunst nutzen würde, um sie von Sasuke zu trennen, machte Itachi wirklich wuschelig. So hatte er seine Hand mit festem Griff auf Sasukes Schulter gelegt. Dieser blickte fragend zu ihm und lächelte dann aber dankbar. Scheinbar waren seinem jüngeren Bruder ähnliche Gedanken durch den Kopf gegangen.

Neben Sasuke stand Naruto, der Sasuke angrinste. Scheinbar freute er sich - trotz allem, was er in den letzten Monaten ertragen musste - darauf, nach Hause zurück zu kehren. Hinter ihnen stand Kakashi, der eine Hand auf Naruto und die andere auf Sasukes freie Schulter gelegt hatte. Madara kam zu ihnen.
 

"Es könnte sein, dass euch davon ein wenig übel werden könnte.", warnte der Mann die Gruppe vor. "Also versucht zumindest, euch nicht zu übergeben, wenn wir ankommen." Dann begann er einen Wirbel entstehen zu lassen, dessen Zentrum das eine Auge war, welches durch die Maske schauen konnte. Der Wirbel zerrte nur leicht an allen, dann verschwand die Höhle um sie herum und einen Augenblick später fanden sie sich in einem traditionellen Haus, welches überwiegend aus Holz gebaut worden war.
 

Itachi erkannte sowohl das Haus als auch den Raum sofort wieder. Sein Herz setzte einen Moment aus und die aufkommende Übelkeit war sofort vergessen. Er war hier in seinem Elternhaus... in dem Raum hatte er damals seine Eltern getötet, kurz bevor sein kleiner Bruder durch die Reispapiertür gestürmt und geschockt stehen geblieben war.

Dann hatte er Sasuke das erste Mal Gewalt mittels einer Illusionskunst angetan. Scham flutete ihn.

Auch Sasuke blickte etwas geschockt, doch schüttelte diesen eiligst ab. Naruto blickte sich fragend um.
 

"Wo sind wir?", fragte er. Doch ehe jemand antworten konnte hatte Kakashi bereits ein Kunai gezückt und Madara an eine Wand gestoßen, während er seine Waffe bedrohlich an dessen Hals hielt.

"So... und jetzt werden wir mal schauen, wer sich hinter dieser Maske wirklich verbirgt.", meinte der Grauhaarige ernst. Er hatte erwartet, dass Madara nach dieser großen Versetzung erschöpft sein würde und genauso war es. Madara griff nach seinem Handgelenk, dass ihm das Kunai an den Hals drückte. Doch er konnte sich nicht befreien. Da riss ihm Kakashi auch schon die Maske herunter und entblößte das stark vernarbte Gesicht. Wie Kakashi erwartet hatte, verfügte der Mann nur über ein Auge, welches ihn erschrocken und giftig anblickte.

Etwas kam Kakashi an diesem Gesicht furchtbar vertraut vor. Auf einmal schreckte er mit weit aufgerissenen Augen zwei Schritte zurück. Dass erlaubte Madara sich zu bücken und seine Maske vom Boden aufzuheben.

"Das ist unmöglich.", kam es erschrocken von dem Grauhaarigen.

"Ist es das?", kam es von Madara.

"Du... du bist tot.", murmelte Kakashi nur wirr. Naruto, sowie die Uchiha-Brüder blickten zwischen den beiden Älteren hin und her, verstanden nicht, wovon Kakashi sprach und warum Madara süffisant grinste.

"Scheinbar nicht.", erwiderte Madara.
 

"Aber wie...?", hakte Kakashi nach.

"Das ist doch egal.", erwiderte der Uchiha gleichgültig.

"Aber warum nennst du dich Madara?", wollte Kakashi wissen.

Naruto spürte ein 'Ich hab es doch gewusst'-Gefühl in sich, was aber nicht das seine war. Kurama lauerte in ihm und geiferte förmlich nach der Antwort des vermeintlichen Madara.

"Namen sind nur Schall und Rauch. Es ist doch egal, wie ich mich nenne.", zischte Madara abwertend.

"Moment...", kam es von Sasuke. "Wenn du nicht Madara bist, wer bist du dann?"
 

Missmutig funkelte der Ältere ihn an, als könne er es nicht glauben, dass sich Sasuke dazu erdreistete diese Frage zu stellen.

"Das ist Uchiha Obito.", kam es jetzt wieder etwas sachlicher von Kakashi.

"Dein Freund aus Teamtagen?", fragte Naruto überrascht nach. "Der dir sein Sharingan geschenkt hatte, als er im Sterben lag?"

"Ja.", war die schlichte Antwort des Grauhaarigen.

Alle blickten Madara - nein - Obito an. Verstanden nicht, wie es sein konnte, dass dieser hier vor ihnen stand. Lebendig. Soweit die meisten aus Erzählungen wussten, hatte Obito damals, als er mit Kakashi und einem Mädchen namens Rin das Team vom Yondaime gebildet, Kakashi vor einem herunterfallenden Stein gerettet und war selbst halb zermalmt worden. Damals hatte er Kakashi sein nicht unter dem Stein begrabenes Auge geschenkt, welches von Rin entnommen und Kakashi eingesetzt worden war.

Langsam setzte sich Obito die Maske erneut auf.
 

"Also hast du vor 21 Jahren den Kyuubi auf Konohagakure gehetzt, worauf meine Eltern gezwungen waren mich zum Jinchuriki zu machen und ihr Leben zu meinem Schutz zu opfernd?", stellte Naruto getroffen fest.

"Hasst du mich jetzt?", fragte Obito mit einer gewissen Gehässigkeit in der Stimme nach.

"Nein...", meinte Naruto ehrlich. "Ich verstehe deine Beweggründe nicht, aber hassen... nein."

Überrascht blickte Obito zu dem Blonden. So langsam schien er zu begreifen, wie dieser Bengel es geschafft hatte Pain zu besiegen und dazu zu bewegen sein eigenes Leben zu opfern, um einen Großteil der Opfer seines Angriffes wieder zum Leben zu erwecken. Plötzlich grinste Naruto ihn breit an.
 

"In gewisser Weise, trägst du eine Teilverantwortung daran, was aus mir geworden ist und ich würde um nichts in der Welt jemand anderes sein wollen.", kam es plötzlich von Naruto.

"Du bist wirklich einzig in deiner Art.", meinte Obito anerkennend.

"Dennoch wirst du dir nicht die Augen meines Bruders aneignen.", meinte Itachi streng.

"Warum sollte ich?", fragte Obito spottend.

"Aber was für ein Interesse hast du dann an Sasuke?", hakte der ältere Bruder nach.

"Ich möchte dein Augenlicht wieder herstellen.", eröffnete Obito sanfter.

"Was? Niemals würde ich die Augen meines Bruders nehmen, nur um wieder besser sehen zu können.", wiegelte Itachi ab.

"Eigentlich dachte ich auch eher an einem Tausch eurer Augen, denn... dadurch würdet ihr beide eine höhere Form des Mangekyo erreichen: Das ewige Mangekyo Sharingan. Die Bildung dieser höheren Augenkunst würde nicht nur Itachis Sehkraft vollständig wieder herstellen, sondern euch auch weitere Möglichkeiten eröffnen.", erklärte Obito.

Sasuke und Itachi sahen sich gegenseitig an und wussten nicht, was sie davon halten sollten.

Zwickmühle

Zwickmühle
 

"Das ergibt doch alles gar keinen Sinn.", kam es empört von Sakura, die herum wirbelte und einige Schritte lief.

"Ich weiß das.", kam es ruhig von Sai, der sie sanft anlächelte. "Aber ich habe eine Order bekommen und muss mich daran halten."

"Ja, schon klar... aber wäre Tsunade-sama krank, dann hätte sie nach mir geschickt.", argumentierte Sakura wieder. "Und es ist auch völlig untypisch, dass die Goikenban das Sagen übernehmen, wenn die Hokage unpässlich ist. Sie sind 'nur' Berater. Normalerweise müsste ein Interim-Hokage ernannt werden, der die Ansagen macht."

"Und was soll ich nun machen, Sakura? Mich offen gegen einen Befehl auflehnen?", fragte Sai verzweifelt.

"Naruto würde es tun.", meinte sie energisch, wandte sich zu ihrem Freund um und stampfte energisch auf, was den Boden beben ließ. Verlegen verzog sie ihr Gesicht in eine erschrockene Grimasse. "Ups."

"Hey, lass das Haus stehen.", meinte Sai ernst. "Die Order lautet abtrünnige Shinobi davon abzuhalten, in das Dorf zu kommen, da diese die Sicherheit des Dorfes gefährden. Neben den Akatsuki-Mitglieder Tobi und Uchiha Itachi wurden auch die beiden abtrünnigen Shinobi Uchiha Sasuke und Uzumaki Naruto genannt."

"Naruto und Sasuke sind nicht abtrünnig. Ja, klar... Sasuke hat das Dorf verlassen, aber nur um stärker zu werden und seinen Bruder ebenbürtig zu werden. Es macht doch gar keinen Sinn, dass er sich nun mit diesem zusammen getan hat. Und Naruto würde sich niemals gegen das Dorf stellen. Er will doch Hokage werden.", argumentierte sie aufgebracht.

"Ich weiß... ich weiß das doch... Naruto war der erste Mensch, der mir verständlich gemacht hat, was Freundschaft bedeutet. Also... sag mir was ich tun soll.", bat er sie erneut.

"Du... wirst Ausschau nach ihnen halten und wenn du sie sehen solltest, fängst du sie ab und redest mit ihnen. Diese Befehle ergeben keinen Sinn und meiner Meinung nach sind sie auch nicht rechtskräftig. Die Goikenban können uns nichts befehlen.", meinte die Rosahaarige.

Sai hätte ihr gerne zugestimmt, doch er selbst war einmal ein ANBU Ne gewesen und hatte seine Order direkt von Danzou erhalten, ebenfalls ein Goikenban. Einer, der seine eigene Elite-Shinobi-Truppe aufgebaut hatte, die die wirklich schmutzigen Aufgaben erledigte. Jedes Mitglied der Ne hatte ein Siegel auf der Zunge, welches verhindern sollte, dass es in einem Verhör etwas über Danzou und die Arbeit, die er auftrug, ausplauderte. Nachdenklich umarmte er Sakura sanft, küsste sie behutsam und wandte sich dann der Wohnungstür zu. So wie immer kam er an dem Spiegel im Flur vorbei und streckte sich selbst die Zunge heraus. Doch dann erstarrte er. Seine Augen waren geweitet und er konnte nicht glauben was er sah... oder besser gesagt: nicht sah.

"Was machst du denn da?", fragte Sakura ihn, als er seinen Mund aufriss und die Zunge so weit es ging heraus hängen ließ. Von der Frage von der Rosahaarigen aus seinem Schock gerissen blickte er sie so an.

"Eff ifft weg.", kam es nur von ihm.

"Man Sai, mach den Mund zu und rede so, dass ich dich verstehen kann.", fauchte Sakura ihn kurz ungehalten an. Er sprang zu ihr, immer noch mit der Zunge draußen und deutete mit einem Finger auf die Zunge.

"Eff ifft weg.", wiederholte er. Erst jetzt verstand Sakura was ihr Freund meinte. Er hatte Naruto und ihr einmal dieses Siegel gezeigt und eben jenes war verschwunden. Sai schloss seinen Mund endlich und schaute sie mit großen Augen an. "Was hat das zu bedeuten?"

"Es kann nur bedeuten, dass der, der dir dieses Siegel aufgedrückt hat nicht mehr am Leben ist.", erklärte Sakura nachdenklich. "Warte... hast du nicht gesagt, dass Danzou persönlich dieses Siegel platziert hat?"

Sai nickte nur.

"Dann... dann muss er gestorben sein.", kam es schlussfolgernd von ihr.
 

Sai war schließlich losgezogen, hatte sich bei seinem Team-Leader gemeldet und dieser hatte ihn einem Sektor zugeordnet. Dieser Lag an der westlichen Grenze des Dorfes bei dem verlassenen Viertel. Soweit Sai wusste war früher der Uchiha-Clan dort angesiedelt. Doch seit dem Massaker wollte niemand dieses Viertel neu bewohnen. Er hielt das für Verschwendung von Ressourcen. Die Häuser waren alle noch in Schuss und von dem, was hier vor 13 Jahren einmal geschehen war gab es heute keine Spur mehr. Er verstand ohnehin nicht, warum Menschen, die mit diesem Ereignis eigentlich nichts zu tun hatten, deswegen da nicht wohnen wollte.

Während er mit seinem Papiervogel über die Dächer flog fiel ihm ein schwacher Lichtschimmer in einem der Fenster eines relativ mittig gelegenen Hauses in dem Uchiha-Viertel auf. Er ließ seinen Vogel eine Wendung machen und sich dann geräuschlos auf dem Dach absetzen. Der ehemalige ANBU Ne schmiedete etwas Chakra, ließ dies in seine Füße fließen und schlich an der Hauswand nach unten, bis er durch das immer noch erhellte Fenster schauen konnte.

Er wäre beinahe von der Wand gefallen, denn hinter dem Fenster verbarg sich eine Küche, in der Naruto und Sasuke, sowie die gesuchten Akatsuki-Mitglieder und Kakashi-sensei saßen und etwas kochten. Plötzlich tippte ihm jemand auf die Schulter. Erschrocken wandte er sich auf und blickte in das lächelnde Gesicht des Grauhaarigen Shinobi, der doch eben noch an dem Tisch in der Küche gesessen hatte. Schattendoppelgänger, ging es Sai auf einmal durch den Kopf, während er vor Schreck tatsächlich den Halt verlor und in das unter dem Fenster befindliche Gebüsch fiel.

Noch während er versuchte sich aus dem Gebüsch zu befreien hörte er eine Schiebetür und dann schob sich der blonde Wuschelkopf von Naruto über ihn.

"Mensch, Sai... was treibst du denn da?", fragte ihn sein Kamerad mit dem üblichen Grinsen im Gesicht.

"Ich verrichte meinen Dienst... und ihr?", fragte Sai, nicht sicher, was er nun tun sollte. Alarm schlagen? Kein Alarm auslösen? War er in Gefahr? Doch der Blonde wirkte nicht so, als hätte er vor ihm etwas zu tun und auch Kakashi wirkte nicht aggressiv oder offensiv. Im Gegenteil. Naruto und Kakashi reichten ihm ihre Hände und halfen ihm aus dem dichten Gebüsch. Dann zog Naruto ihn mit sich in das Haus und die warme Küche.

"Leute.", meinte Naruto ganz nach seiner Art. "Das ist Sai, er ist ein Freund."

Definitiv war diese kleine Gruppe ihm nicht feindlich gesinnt. Da war sich Sai nun sicher.

"Wie kommt ihr hier her?", fragte Sai verdutzt.

"Ach, der Typ da neben Itachi - Obito - hat uns hergebracht.", meinte Naruto stolz. "Der kann so ein Wusch-wusch-Jutsu."

Wusch... Wusch... Jutsu, ging es Sai langsam durch den Kopf. Ja... so drückte sich Naruto eben aus. Er ging davon aus, dass der Blonde ein Jutsu meinte, dass sie im Raum versetzen konnte.

"Alle Shinobi des Dorfes sind in Alarmbereitschaft wegen euch. Es heißt, ihr plant einen Angriff auf Konoha und wir haben die Order euch davon abzuhalten ins Dorf einzudringen.", informierte Sai seinen Kollegen und merkte erst am Ende, dass er ganz offensichtlich einerseits seine Seite gewählt hatte und andererseits auf seine Freundin gehört hatte.

"Und was willst du nun tun?", fragte 'der Typ neben Itachi', den Naruto als Obito vorgestellt hatte.

"Sai hat bereits gewählt.", kam es breit grinsend von Naruto, der ihm einen Arm um die Schulter legte. "Nicht wahr, Sai?"

Dieser nickte und lächelte. Dann bot ihm Kakashi einen Stuhl am Tisch an und ließ sich von Sai auf den neusten Stand bringen.

Freundschaft

Freundschaft
 

Sasuke, Itachi und Naruto hatten sich in eines der Schlafzimmer zurück gezogen und hingelegt. Obwohl Mada... nein, Obito sie hergebracht hatten, war es ein anstrengender Tag gewesen. Sai war - pro forma - auf seinen Posten weiter gelaufen. Sehr zu Obitos Missfallen.

Dieser hätte Sai am liebsten gar nicht mehr weggelassen. Immer wieder begründet er seinen Widerwillen damit, dass sie nicht sicher sein könnten, dass Sai sie nicht verriet. Doch Naruto und Kakashi hatten sich durchgesetzt. Sie vertrauten Sai. Bedingungslos.
 

Nachdem im Schlafzimmer endlich Ruhe eingekehrt war und die jüngeren Shinobi schliefen setzte sich Kakashi zu Obito an einen Tisch, an dem der andere an einer Tasse Tee nippte.

"Warum hast du dich nie bei mir gemeldet?", fragte Kakashi ruhig. Diese Frage war ihm durch den Kopf gegangen, seit er Obito enttarnt und erkannt hatte.

"Bei dir? Warum hätte ich das tun sollen?", fragte Obito, als wäre Kakashis Frage eine Option, die niemals in Frage gekommen war.

"Wir waren Freunde. Du hast mir eines der größten Geschenke in meinem Leben gemacht. Meinst du nicht, ich hätte gerne gewusst, dass mein Freund noch am Leben ist?", erklärte Kakashi mit einem Unverständnis in der Stimme.

"Freunde?", kam es spöttisch von dem Uchiha. "Du hast dich immer über meine Anwesenheit und meine ungestüme Art aufgeregt.", konterte Obito mit Bitternis in der Stimme. "Und mein 'Geschenk' an dich... ich wollte einfach, dass etwas von mir überlebte und da du kurz davor dein Auge verloren hattest..."
 

"Lügner.", kam es trocken von Kakashi. "Also warum sagst du mir nicht die Wahrheit, warum du nicht zu mir gekommen bist? Was hat dir Madara in den Kopf gesetzt, dass du mich heute als Feind betrachtest?"

"Madara musste mir gar nichts in den Kopf setzen. Ich hab selbst gesehen, was du getan hast.", zischte Obito mit kalter Wut.

"Was ich... getan hab?", wiederholte Kakashi verwirrt.

"Ich hab dir mein Auge nur aus einem Grund überlassen: Ich wollte, dass du SIE beschützt. Doch du... hast sie mit deinem Chidori getötet.", fauchte der bislang eher von ruhigen Gemüt gewesene Obito.

"Du... sprichst von Rin?", kam es überrascht von Kakashi.

"Von wem sollte ich sonst sprechen?", kam es sarkastisch von dem anderen. "Was war es? Hast du ihr deine Liebe gestanden und hat sie dich zurück gewiesen? Hast du es deshalb getan?"

"Das ist Unsinn... du weißt ja nicht, wovon du sprichst.", konterte Kakashi entsetzt.

"WARUM DANN?", brauste Obito auf, der die Hände auf den Tisch schlug und sich hochstemmte. Kakashi blickte ihn ruhig an, blieb sitzen und wartete einen langen Moment. In diesem Moment besann sich Obito auf sich und ließ sich wieder auf den Stuhl nieder.

"Rin war von Kiri Nin - Shinobi aus Kirigakure - entführt worden. Ich bin hinterher und hab sie befreit. Es kam zum Kampf zwischen mir und den Kiri Nin. Ich wandte Chidori an, um einen der Entführer zu töten, doch Rin stürzte sich mir in den Weg.", erzählte Kakashi wahrheitsgemäß.
 

"Das ergibt doch keinen Sinn.", brachte Obito schließlich vor. "Warum hätte Rin sich in dein Chidori stürzen wollen? Hast du es vielleicht gemacht, um das Mangekyo Sharingan zu erwecken? Wolltest du noch mehr Macht, als die, die du von mir schon bekommen hattest?"

"Was?", kam es entsetzt von Kakashi. "Wie kannst du mir das unterstellen? Ich wäre nie bereit gewesen Rin für das Mangekyo Sharingan zu opfern. Außerdem hab ich damals noch gar nicht gewusst, wie ich es erwecken sollte oder dass es dieses überhaupt gibt."
 

"Aber deine Geschichte ergibt keinen Sinn: Rin wurde entführt. Okay. Du bist hinterher, um sie zu retten. Auch in Ordnung. Soweit, so glaubhaft. Dann erreichst du die Entführer, rettest Rin und sie wählt den Freitod? Das ergibt einfach keinen Sinn. Rin hat das Leben geliebt.", versuchte Obito seine Gedanken zu ordnen.

"Mehr als ihr Leben hat sie unser Team und das Dorf geliebt.", erinnerte Kakashi ihn.

"Was willst du mir damit sagen?", brauste Obito wieder auf.
 

"Die Kiri Nin hatten in Rin das Sanbi - der dreischwänzige Biju - versiegelt. Ihr Plan war es, dass Rin befreit und nach Konohagakure zurück gebracht wurde. Dann wollten sie das Siegel lösen, so dass das Sanbi aus Rin ausbrechen und das Dorf vernichten konnte. Dabei wäre Rin gestorben. Doch SIE wollte sich nicht zum Werkzeug der Zerstörung unseres Dorfes machen lassen. Deshalb hat sie sich in mein Chidori gestürzt.", erklärte Kakashi mit Schmerz in der Stimme.
 

Obito ließ sich entgeistert gegen die Stuhllehne fallen und blickte sein Gegenüber entgeistert an. War das wirklich möglich? Er hatte damals - als er auf dem Weg zu den beiden war, um sie im Kampf zu unterstützen - nicht alles durch das Sharingan, welches er Kakashi geschenkt hatte, sehen können. Es waren Bruchstücke gewesen. Und eines dieser Bruchstücke war Rin, die vor Kakashi stand. Ihr tropfte Blut aus dem Mund und Kakashis Arm, mit dem er Chidori führte, war durch ihre Brust und den Rücken gedrungen. Als er endlich am Ort des Geschehens angekommen war lag Kakashi bewusstlos vor der toten Rin, die Kiri Nin ratlos um sie. Obito hatte seiner Wut und Trauer freien Lauf gelassen, hatte die gegnerischen Shinobi niedergestreckt und hatte den Körper von Rin mit sich genommen.
 

"Obito... ich würde dich gerne wieder meinen Freund nennen dürfen.", kam es nach einer kleinen Weile von Kakashi. Obito blickte entgeistert zu Kakashi auf.

"Ausgeschlossen.", meinte Obito sofort. Kakashi überkam eine Traurigkeit ob der prompten Ablehnung. "Es ist zu viel geschehen und es würde dich nur in einen Konflikt führen."

"Wieso?", fragte Kakashi.

"Weil ich als Mitglied von Akatsuki im Bingo Buch stehe, Kakashi. Weil ich den Kyuubi vor 21 Jahren bei Narutos Geburt auf Konoha frei ließ...", gestand der Uchiha.

"WAS?", kam es entrüstet von Kakashi. "Du... du hast Kushinas Siegel gebrochen und sie damit zum Tode verurteilt und bist für den Tod von Minato verantwortlich und der großflächigen Zerstörung des Dorfes?"

"Jetzt bist du sicherlich nicht mehr ganz so froh darüber, dass ich den Steinschlag überlebt habe, was?", kam es schief grinsend von den Narbengesichtigen.

"Warum?", wollte Kakashi ungläubig wissen.

"Warum was?", kam es unschuldig von Obito.

"Warum hast du den Kyuubi frei gelassen?", spezifizierte der Grauhaarige seine Frage.
 

"Weil SIE tot war und ich dieser grausamen Welt ein Ende bereiten wollte. Da kam mir Madaras Vision gerade recht und ich hab diese bereitwillig übernommen.", antwortete Obito kalt.

"Und was willst du von Sasuke?", wechselte Kakashi das Thema und hoffte, dass Obito direkt antworten würde, ohne sich Gedanken dazu zu machen. Doch Obito grinste nur distanziert.

"Netter Versuch, Kakashi.", kam es nur von Obito.

"Komm schon, willst du bei deiner Gutmütigkeitsgeschichte bleiben?", hakte der Grauhaarige nach.

"Was du glaubst oder nicht glaubst ist deine Sache, Kakashi... aber für jemand, der mich eben noch als Freund zurück haben wollte glaubst du mir recht wenig.", kam es abweisend von Obito, der daraufhin aufstand. Kakashi blieb sitzen und blickte dem Uchiha, der einmal sein Freund gewesen war, hinterher, während dieser in ein Nebenzimmer ging, um sich dort ein wenig hinzulegen. Der Grauhaarige blieb weiter in der Küche sitzen.

Hochverrat

Hochverrat
 

Koharu kam am Grundstück der Hokage an. Sie betrat den Vorgarten, in dem zwei ANBU Ne Wache stand und trat zur Haustür. Dort klopfte sie pro forma, bevor sie die Tür öffnete und einfach eintrat. Sie ging - ohne sich ihrer Schuhe zu entledigen - durch das Haus und bestieg die Treppe in den oberen Stock. Dort suchte sie das Schlafzimmer auf ohne auf sich aufmerksam zu machen.

"Schon einmal was von Anklopfen gehört.", keifte sie die Hokage sofort an.

"Meine liebe Schneckenprinzessin... du solltest froh sein, dass wir dich nicht wegen Hochverrat sofort inhaftiert und verurteilt haben. Das würde nur das bevorstehende Winterfest schmälern.", konterte Koharu gelassen.

"Hochverrat? Was maßt du dir an?", fauchte die Blonde sie an.

"Was ich mir anmaße? Was hast du dir angemaßt, einen der meistgesuchtesten Shinobi der Welt begnadigen zu wollen?", warf ihr die Alte vor.
 

"Itachi? Er ist ein Kind Konohas, der von euch und dem Dritten in eine unmögliche Lage gebracht wurde, in der er nur verlieren konnte. Er hat sich nichts zu Schulden kommen lassen.", erwiderte Tsunade.

"Es war unser Fehler, dass wir ihn damals nur verstoßen haben. Wir hätten ihn wegsperren oder verschwinden lassen sollen.", meinte Koharu erschöpft. "Aber du musst einfach erkennen, wie gefährlich Uchiha Itachi ist. Wie gefährlich alle Uchiha sind."
 

"Alle Uchiha? Es gibt doch nur noch Itachi und Sasuke.", meinte Tsunade verwirrt.

"Du warst in Geschichte noch nie sehr bewandert, Schneckenprinzessin.", meinte Koharu amüsiert.

"Was willst du damit sagen?", fragte die Blonde nun misstrauisch nach.
 

"Kurz nach der Gründung dieses Dorfes war Madara mit der Entwicklung seines Clans mehr als unzufrieden. Immer mehr Kinder bildeten nur schwer oder gar nicht das Sharingan aus, einige waren nicht mal im Stande Chakra zu schmieden. Also hat er die Streu vom Weizen getrennt und für jene, die sich weiterhin Uchiha nennen durften strenge Gesellschaftsregeln aufgestellt. Jene, die er aussortierte, wurde versagt weiterhin den Clannamen zu tragen. Sie siedelten sich in den nördlichen Grenzen an. Und hin und wieder kommt es vor, dass dort jemand das Sharingan ausbildet oder nach Konoha kommt, um seine Kinder zu Shinobi ausbilden zu lassen.", erzählte Koharu, als wäre es ihr einziger Lebensinhalt.
 

"Was habt ihr getan?", hauchte Tsunade auf einmal, der bewusst wurde, dass diese Erzählung kein glückliches Ende haben würde.

"Was getan werden musste. Wozu sich der Nidaime, Sandaime und Yondaime nicht durchringen konnten oder wollten. Auch ihr wart nicht willens über dieses Thema zu sprechen, als wir es vor drei Jahren an euch heran getragen hatten.", kam es spitz von der alten Frau. Tsunade wurde bleich.

"Ihr... habt vor drei Jahren einen Genozid verlangt.", fauchte sie.

"Eine Säuberung...", berichtigte Koharu.

"Einen Mord!", kam es scharf von der Hokage. "Wie hätte ich euch unschuldige Kinder, Frauen und Männer abschlachten lassen können?"

"SIE SIND NICHT UNSCHULDIG.", brüllte die Alte fassungslos. "Sie alle sind schuldig... durch ihr Blut und ihre Abstammung schuldig."
 

"Wo kommt nur dieser Hass her? Selbst mein Clan, der viele Generationen lang hart und erbittert gegen die Uchiha gekämpft hatte, konnte mit ihnen Frieden schließen und als Zeichen dieses Friedens dieses Dorf gründen.", fragte die Blonde verzweifelt.
 

"Wenn jemand anderes von ihrer Abstammung erfahren hätte, hätte er sich dieser Menschen bedienen und sie gegen Konoha einsetzen können.", rechtfertigte die Goikenban.

"Hätte... jetzt nicht mehr?", kam es ängstlich von Tsunade, die schon wusste, was Koharu ihr als nächstes erzählen würde.

"Wir haben eine Hand voll loyaler ANBU los geschickt diese Gefahr auszumerzen.", offenbarte die Alte. Tsunade sprang sofort auf.

"NEIN... ruft sie sofort zurück!", forderte die Hokage.

"Es ist zu spät. Die Befehle wurden ausgeführt und die Teams haben sich nach und nach zurück gemeldet. Bis auf einige, nach denen wir nun suchen. Sollte sich rausstellen, dass sie Fahnenflucht begannen haben, werden sie auch wegen Hochverrat zum Tode verurteilt werden.", zischte Koharu.
 

"Auch?", kam es stutzig von Tsunade.

"Euch muss doch klar sein, Tsunade, dass die Anklage nicht aufgehoben, sondern lediglich aufgeschoben ist. Nachdem das neue Jahr angebrochen ist werden wir euer Verbrechen offenlegen und euch rechtskräftig verurteilen.", grinste die Alte genüsslich.

"Das ist Wahnsinn. Das werden die Dörfler auf keinen Fall hinnehmen.", meinte die Blonde, während sie geschockt auf ihr Bett sackte.

"Die Dörfler sind wie Schafe: Sie folgen ihrem Schäfer. Und dieser Schäfer bin nun ich.", meinte die ehemalige Beraterin der Hokage. "Und selbst wenn wir den Eindruck hätten, dass sie diese Verurteilung und Hinrichtung nicht gutheißen würden, haben wir überall verbreiten lassen, dass ihr derzeit mit einer schweren Krankheit kämpft. Wen von den Dörflern würde es wundern, wenn ihr dieser erliegen würdet."
 

"Es wird Menschen geben, die euch nicht auf den Leim gehen werden.", fauchte Tsunade erneut und funkelte die Alte an.

"Deren Stimmen werden mit der Zeit verstummen oder sie werden als Verschwörungstheoretiker abgetan.", erwiderte Koharu selbstsicher und überheblich. "Vielleicht,... wenn sie hartnäckig genug sind und zu überzeugend sind, werden sie vielleicht einen Unfall haben."
 

"Das ist doch Wahnsinn... Das hier... das alles was du und Homura hier inszenieren ist ein Putsch. Wenn hier also jemand Hochverrat begeht, dann seid das ihr zwei.", schimpfte Tsunade entsetzt. Koharu grinste nur gehässig.

"Und selbst, wenn es so wäre... was möchtest du, Schneckenprinzessin, dagegen tun. Du kannst derzeit kein Chakra schmieden und wirst dieses Haus nie wieder verlassen, außer mit deinen Füßen voraus.", meinte die Alte gehässig, dann wandte sie sich um und verließ das Zimmer wieder.
 

Für einen Moment wollte Tsunade verzweifeln. Als sie hörte, wie die Tür sich von außen schloss blickte sie auf und grinste. Koharu würde sich noch umschauen, denn sie machte die Rechnung ohne Naruto und Kakashi. Die beiden kannten die Wahrheit und würden alles tun, um sie zu retten. Und auch wenn Naruto oft einen anderen Eindruck hatte, würde das Dorf ihm folgen und glauben, nun ja... alle, außer der alten Generation, die ähnlich wie Homura und Koharu von Danzou verdorben worden waren. Aber der Großteil des Dorfes, die Generation des Yondaime, sowie die Generation von Naruto, sowie jene Generationen dazwischen und danach... die würden dem jungen Mann folgen.
 

Sie hoffte inständig, dass es dem Blonden, der sie so sehr an ihren Bruder und ihren verstorbenen Geliebten erinnerte, gut gehen würde und er Itachi erreicht hatte. Der ältere der beiden einzigen Überlebenden des Uchiha-Massakers, der als Kind von den Goikenban und dem Sandaime zu dieser unglaublichen Tat praktisch gezwungen worden war. So viel Unrecht... sie wollte doch dieses Unrecht einfach etwas aufwiegen und wieder gut machen.

Ob es Kakashi noch raus aus dem Dorf geschafft hatte? Ein leises Tock-Tock war zu hören und sie wandte sich zu ihrem Fenster. Davor konnte sie ein gezeichneter Vogel erkennen, der Ähnlichkeiten mit einem Spatz hatte und etwas am Fuß hatte. Sie ging zum Fenster, öffnete es einen Spalt weit - nur so weit, dass dieses Tintenwesen, was eindeutig von Sai geschickt worden war, hinein schlüpfen konnte und nicht die ANBU im Garten allarmieren würde.

Der Spatz sprang auf ihre Hand und piepste sie fröhlich an. Sie nahm den Zettel, der um den zierlichen Fuß gewickelt worden war und lass ihn. Das Grinsen in ihrem Gesicht wurde breiter und gewinnender. Scheinbar war das Glück ihr hold.

Begrenzte Zeit

Begrenzte Zeit
 

"Das werden wir auf keinen Fall zulassen.", kam es energisch vom Blonden, als Sai die Nachricht von Tsunade durchlas, in der die Hokage über ihre Lage berichtete. "Diese Alten werden es noch bereuen, sich mit uns anzulegen."

"Langsam, Naruto.", kam es bedächtig von Sasuke. "Wenn wir jetzt kopflos losstürmen machen wir alles nur noch schlimmer."
 

"Sasuke hat Recht.", kam es von Itachi, der sich unendlich schuldig fühlte. Hätte er in einem schwachen Moment nicht ein Gnadenersuch geschickt, dann wäre weder Sasuke noch Naruto im Bingo-Buch gelandet, wären sieben Dörfer nicht ausgerottet worden und wäre auch die Hokage jetzt nicht in dieser misslichen Lage.

"Das ist nicht deine Schuld.", kam es von Kakashi, der eine Hand auf Itachis Schulter legte.

"Doch, dass ist es.", kam es nüchtern von Itachi und sich der tröstenden Hand entzog. "Ich wusste, wo mein Platz war. Wäre ich nur halb der Shinobi, den alle in mir sehen wollen, dann hätte ich mich damit abgefunden. Aber... ich...", Itachi stoppte mitten im Satz.
 

"Du wolltest dein letztes Winterfest Zuhause feiern.", führte Obito wissend fort und sofort blickte Itachi ihn böse an, als würde er ihn mit seinem Blick erdolchen wollen.

"Was meint Obito damit?", kam es irritiert von Sasuke, während Naruto Itachi entsetzt anstarrte.

"Nichts, meint er damit.", kam es gepresst von Itachi. "Obito weiß einfach nicht, wann man die Klappe zu halten hat."

"Nein, im Ernst Itachi...", hakte Sasuke erneut nach, die Beschwichtigung seines Bruders nicht glaubend. Doch der ältere Bruder schwieg.

"Itachi ist krank.", mischte sich Obito erneut ein. Itachi stürmte um den Tisch, riss Obito von diesem fort und stieß den Älteren an die Wand.
 

"Du hat kein Recht dich da einzumischen.", fauchte Itachi ihn an.

"Sagt er die Wahrheit?", fragte nun Naruto und sofort lockerte sich Itachis Griff an Obitos Kragen und nur zögerlich wandte er sich etwas zur Gruppe um. Dieser besorgte Ausdruck in Narutos Augen war kaum zu ertragen. Davor hatte er sich immer gefürchtet. Das der Blonde ihn so anschauen würde. Itachi ließ Obito gänzlich los, während er seinen Kopf resigniert hängen ließ. Dann hob er den Kopf wieder und lächelte traurig.
 

"Ja. Ich bin krank. Ich hab verschiedene Ärzte und Heiler aufgesucht und alle sagten mir, dass ich im Laufe des nächsten Jahres sterben werde.", kam es endlich ehrlich von Itachi. Dabei war seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. Zu seiner Überraschung blickte ihn jetzt nicht nur Naruto besorgt und traurig an. Auch Kakashis Blick war weicher geworden und der Blick seines Bruders drohte ihm das Herz zu brechen. "Aber noch bin ich fit, also hört auf, so zu schauen, als ob ich in den nächsten fünf Minuten tot umfallen würde."
 

Naruto saß auf dem Engawa - dem Holzbalkon - zum Innenhof hin. Sein Herz war schwer geworden. Ja, er war in Itachi verliebt. Es hatte ihn viel Zeit gekostet, dass endlich zu erkennen und zu akzeptieren. Jetzt, wo er soweit war und nur auf einen ruhigen Moment gewartet hatte, um Itachi das zu offenbaren... ließ Obito diese Information platzen. Itachi würde sterben... schon bald. Sicherlich hätte der andere besseres mit seiner wenigen Zeit zu tun, als sich auch noch mit seiner Schwärmerei auseinander zu setzen.
 

"Darf ich mich zu dir setzen?", hörte er auf einmal die Stimme Itachis. Überrascht blickte er zu ihm auf und wollte schon aufspringen, als Itachi ihm ein Zeichen gab sitzen zu bleiben. Dann nickte der Blonde.

"Ich... hab das Gefühl, dass dich das alles mehr aus der Bahn geworfen hat, als alle anderen.", meinte Itachi sanft zu ihm. Naruto biss sich auf die Unterlippe. Unter anderen Umständen wäre das der perfekte Moment gewesen Itachi seine Liebe zu gestehen. Doch jetzt...

"Es...", begann Naruto, dessen Stimme dann aber plötzlich versagte. Auf einmal war da ein fetter Kloß in seinem Hals und er spürte, wie sich Tränen in ihm nach oben bahnten. Sanft legte Itachi einen Arm um seine Schulter und zog ihn zu sich.

"Es ist okay, Naruto.", meinte Itachi sanft. "Ich hab mich damit arrangiert."
 

"Nein... nichts ist okay.", platzte es leise aus Naruto heraus. "Du hast so viel geopfert und aufgegeben, zum Wohle des Dorfes... hast so viel auf dich genommen für Sasuke. Es ist so unfair, dass du sterben sollst."

Tränen liefen ihm über das Gesicht und er schlang seine Arme um Itachi. Überrascht von dieser Geste legte Itachi zögerlich seinen zweiten Arm auch um Naruto und strich ihm sanft durch das weiche, blonde Haar, welches so nach Sommer und Abenteuer duftete.
 

"Sssh, Naruto...", versuchte Itachi ihn zu trösten und hatte das Gefühl, dass er damit Narutos Tränen erst recht noch anfachte. Also stemmte er ihn ein Stück von sich, legte Finger unter Narutos Kinn, hob dessen Gesicht zu sich und küsste den Blonden.

Schlagartig verstummten die Tränen und Naruto wurde still. Blickte geschockt und überrascht zu Itachi, während der ihn sanft küsste. Erst als Itachi sich von ihm löste blinzelte er, während er Itachi weiter mit großen Augen anschaute.

"Tut mir leid, aber es erschien mir die einzige Methode, deine Tränen verstummen zu lassen.", lächelte Itachi etwas verlegen, aber sanft. "Weißt du... meine Krankheit ist nur ein Teil meines Wunsches, nach Hause zurück zu kehren."

"So?", war alles, was Naruto rausbekam.

"Ja... denn weißt du... ich wollte dir nahe sein.", eröffnete Itachi ihm.

"Mir? Wieso?", kam es verdutzt von dem Blonden.

"Weil... ich etwas für dich empfinde, Naruto.", erklärte der Ältere ihm.

"Für mich?", kam es weiter perplex von Naruto, der gerade völlig neben sich stand.

"Ich liebe dich, Naruto.", offenbarte Itachi ihm.
 

Stille. Naruto starrte Itachi ungläubig an, während ihm der Unterkiefer regelrecht nach unten klappte. Vorsichtig legte Itachi seine Hand unter den Unterkiffer und schoben ihn wieder nach oben. Amüsiert - und seine Angst vor Zurückweisung überspielend - lächelte Itachi ihn an.

"Sorry, dass ist sicherlich fürchterlich viel für dich auf einmal und ich verstehe auch, wenn du sagst, dass du meine Gefühle nicht erwiderst, immerhin kennen wir uns ja kaum. Vielleicht möchtest du auch keine Zeit mit mir verschwenden, angesichts der begrenzten Zeit, die ich dir nur bieten kann.", plapperte Itachi, eher um sich selbst auf die Ablehnung vorzubereiten.

"Was? Nein.", kam es auf einmal von Naruto. "Ich... Du... Wir... also... uffz."

"Ist schon okay, Naruto. Ich verstehe das.", meinte Itachi verständnisvoll, bevor er langsam aufstand, sich umdrehte und zurück zur Küche wollte.

"Ich liebe dich auch.", rief Naruto ihm auf einmal hinterher, lauter, als es hatte sein müssen. Ruckartig wandte sich Itachi überrascht zu ihm um und musterte den Blonden. Dieser sprang auf und ging einen unsicheren Schritt auf ihn zu.

"Deswegen wollte ich, dass du sicher nach Konohagakure kommst.", gestand Naruto und seine Wangen wurden rot. "Ich hatte die Hoffnung, dass wir dann etwas Zeit miteinander verbringen könnten und du vielleicht... mit der Zeit... meine Gefühle erwidern würdest."

Auf Itachis Gesicht formte sich erst zaghaft ein Lächeln. Dann wurde das Lächeln immer breiter, bis Itachi über das gesamte Gesicht regelrecht strahlte. Naruto überwand, was sie trennte und küsste Itachi. Dieses Mal ohne Schockstarre und Zögern. Einfach, weil dieses Gefühl in ihm, dass er als Liebe identifiziert hatte, ihm sagte, dass es jetzt das Richtige war. Und Itachi erwiderte den Kuss, während er seine Arme um den Blonden schlang.
 

"Du weißt, worauf du dich da einlässt?", fragte Obito, der plötzlich hinter Naruto aufgetaucht war, als dieser Itachi - der von Sasuke in die Küche gerufen worden war - nachgeschaut hatte.

"Ja.", war die schlichte Antwort.

"Er wird nicht bis zuletzt so vital und gesund sein. Sein Zustand wird sich zunehmend verschlechtern, bis er nicht mehr aufstehen können wird. Die Schmerzen werden zunehmen und selbst durch Medikamente kaum noch gelindert werden.", führte Obito unerbittlich auf. Plötzlich drehte sich Naruto wütend zu ihm um, stürmte die drei Schritte zu ihm und stieß ihn mit seinem Zeigefinger auf die Brust.
 

"Was willst du überhaupt? Warum willst du mir das madig machen?", fauchte Naruto den Älteren an. "Ich bin kein Kind mehr. Mir ist klar, wie das alles enden kann."

"Nicht kann... wird.", korrigierte Obito ihn gelassen.

"So langsam glaub ich, dass mein Bündnis mit dir ein Fehler war.", kam es ernst von Naruto. "Warum bist du hier?"

"Das wird sich noch zeigen.", meinte Obito geheimnisvoll und lächelte Naruto nur an. Dann zog er sich zurück und ließ einen mehr als verwirrten Naruto zurück.

Irrsinn

Irrsinn
 

"Wie konnte das geschehen?", fragte Koharu entsetzt das Mitglied der ANBU Ne, das vor ihr kniete und ihr gerade die unschöne Nachricht überbracht hatte, dass man die vermisste ANBU gefunden hatte. Zerfleischt. Wie von einer wilden Bestie.

"Der Jinchuriki.", meinte sie schließlich. "Ganz sicher hat er die Kontrolle über den Kyuubi verloren und hat unsere ANBU in Raserei getötet. Genau das werden wir den Angehörigen der Gefallenen sage."

"Ehrenwerte Älteste, die Spuren an den Körper der Toten haben keinerlei Ähnlichkeiten mit denen, die der Jinchuriki hinterlässt, wenn er sich auch nur ansatzweise verwandelt. Viel mehr ähneln die Verletzungen denen einer Raubka...", weiter kam der ANBU nicht, als Koharu ihm ungehalten das Wort abschnitt.
 

"Wer hat dich gefragt?", fuhr sie ihn an. "Wir werden den Familien der Toten sagen, dass ihre Lieben gefallen sind, als sie den wildgewordenen Jinchuriki einfangen und zurück nach Konohagakure bringen wollten. Also tu, was ich dir auftrage."

Der ANBU Ne neigte den Kopf, um zu bestätigen, dass er seinen Auftrag verstanden hatte und bereit war, ihn so umzusetzen, wie man es ihm aufgetragen hatte. Egal, was er selbst darüber denken mochte oder ob er es falsch finden würde. Er war nur das Werkzeug jener Männer und Frauen, die einen weiteren Blick auf die Geschehnisse warfen und daher besser beurteilen konnten, welche Informationen heraus gegeben wurden. Und so lange Danzou nicht zurückkehrte hatte er sich den Befehlen der alten Hexe zu beugen oder wegen Hochverrat hingerichtet zu werden. Er wandte sich um und ging.
 

Koharu seufzte und ließ sich auf dem Stuhl der Hokage nieder. War sie nur von Stümpern und Trotteln umgeben? Wie konnte Danzou bislang mit solch aufmüpfigen Werkzeugen nur so viel Erfolg für sich verbuchen? Warum brauchte er überhaupt so lange, um Itachi abzufangen und aufzuhalten? War er vielleicht verletzt worden? Nun ja, sie hatte bereits einen Dreiertrupp losgeschickt, um nach ihm zu suchen.

"Diese Aufmüpfigkeit...", kam es auf einmal aus einer dunklen Ecke von Homura. "Vielleicht sollten wir ihn - wie nennt er sich innerhalb der ANBU... Yoshuke? - beiseite räumen lassen und diese Aufgabe jemand anderem übertragen."

"Hm... dein Vorschlag hat durchaus etwas für sich.", merkte Koharu an. "Aber... können wir noch mehr Verluste hinnehmen?"
 

"Besser als jemand, der seinem Gewissen folgt und die Wahrheit ausplaudert.", wandte der Goikenban ein. Koharu überlegte und nickte dann. Sie schickte dann nach einem anderen ANBU Ne, den sie entsprechend instruierte.

"Du weißt wenigstens, wann man Bauern opfern muss und hängst nicht sentimental an ihnen... diese Uchiha-Brüder... wir hätten nie erlauben dürfen, dass er seinen Bruder verschont und hätten ihn, nachdem er Meldung machte, ebenfalls töten sollen. Dann wäre uns jetzt diese Intervention erspart geblieben.", meinte der Alte kalt.
 

"Ja, aber der Sandaime hätte das nicht zugelassen.", wandte Koharu nachdenklich ein. "Und Danzou hatte sich erhofft, dass er Sasuke in seinem Sinne heran ziehen, ausbilden und einsetzen könnte."

"Ein Irrglauben... der Sandaime hielt sich an sein Wort, dass er dem Bengel gegeben hatte. Er hat Sasuke vor dem Zugriff Danzou geschützt. Genau wie den Jinchuriki. Hiruzen war einfach zu weich... Deswegen hatten wir ihn damals gedrängt sein Amt niederzulegen. Und was machten diese verblendeten Shinobi? Sie wählten Namikaze Minato zum Hokage anstatt Danzou. Danzou hätte uns stark gemacht und uns eine absolute Vormachtstellung in der Welt gesichert.", sinnierte Homura nachdenklich. Koharu nickte nur zustimmend, auch wenn sie gerade gar keine Lust hatte diese alte Tirade des anderen zu hören. Auf einmal klopfte es aufgeregt an ihrer Bürotür und sie begrüßte diese Unterbrechung. Homura trat zurück in den Schatten, während Koharu wen auch immer vor der Tür herein bat.
 

"Ehrenwerte Goikenban.", meinte der ANBU Ne, der ihr Büro eilig betrat und hinter sich die Tür schloss. Er neigte den Kopf unterwürfig. "Wir haben Meister Danzou gefunden."

"Wo ist er?", fragte sie und als der ANBU mit der Antwort zögerte schwante ihr böses. "Sprich!"

"An der Kibō no Hashi - der Brücke der Hoffnung - im Grenzland zu Ta no Kuni - dem Reisfeld-Reich - wurden mehrere frische Gräber auf unserer Seite der Brücke gefunden. In einem dieser Gräber lag der Körper des Meisters.", kam es schwer von dem ANBU Ne.
 

Hätte Koharu nicht schon gesessen, sie hätte sich hinsetzen müssen. Wie war das nur möglich gewesen, dass Danzou diesem Bengel unterlegen gewesen war? Hatte er nicht diese ultimative Technik, die selbst einen tödlichen Angriff nichtig machen konnte?

"Ehrenwerte Goikenban?", hörte sie wie aus weiter Ferne das namenlose Werkzeug besorgt nach ihr rufen. Besorgt? Oder eher dürstend nach Instruktionen? Egal. Danzou war also tot! Das konnte bedeuten, dass die Gesuchten bereits im Dorf waren. Das durfte nicht sein. Das würde alles nur noch verkomplizieren.

"Ehrenwerte Goikenban?", wiederholte der ANBU Ne.
 

"Höchste Alarmstufe. Bergt den Körper von Meister Danzou, damit er seinem Rang entsprechend eingeäschert und beigesetzt werden kann. Ruft alle ANBU und Ne zurück. Wenn ihr die Burschen bis jetzt nicht da draußen gefunden habt, dann werden sie sicherlich schon hier sein. Wir müssen das gesamte Dorf durchsuchen. Befragt auch die 'Freunde' dieses Ungeheuers.", kam es tonlos, fast automatisch von ihr. "Findet sie endlich und wagt es nicht, mich noch einmal zu enttäuschen."
 

Der ANBU Ne nickte und verließ eilig ihr Büro. Noch einmal wollte er vor ihr keinen Bericht mit leeren Händen abliefern. Wer wusste schon, ob sie ihn dann nicht auch als 'Verräter' deklarieren und einen seiner Kollegen auf ihn ansetzen würde, wie auf den guten Yoshuke. Für ihn war es ausgeschlossen, dass eben jener ANBU Ne ein Verräter war. Aber er wusste auch, dass er nur ein Werkzeug jener war, die ein größeres Gesamtbild vor Augen hatte.

Als der ANBU Ne das Büro verlassen hatte stand Koharu mit wackeligen Beinen auf und wandte sich zum Fenster zu, dass es ihr erlaubte über das gesamte Dorf zu blicken. Irgendwo da unten waren der Jinchuriki und der Uchiha-Bengel. Da war sie sich sicher.
 

"Das alles ist eine große Misere. Schon in dem Moment als Danzou uns sagte, dass diese kurzsichtige und naive Schneckenprinzessin Itachi begnadigt hatte, wusste ich, dass wir auf das Ende zusteuern.", meinte er anklagend.

"Noch ist nicht alles verloren. Wir verbreiten die Kunde, dass Naruto - dieses Fuchsmonster - unsere ANBU zerfetzt hat, dann das Uchiha Itachi Danzou auf dem Weg zum Fürsten überfallen und getötet hat. Die beiden kriegen keinen Fuß auf den Boden.", meinte sie gewinnend.
 

"Wenn du dich mal nicht verkalkulierst. Mach nicht den gleichen Fehler wie Danzou.", warnte Homura eindringlich. "Das Fuchsmonster hat trotz seines schlechten Rufes Menschen für sich gewinnen können. Die werden das nicht glauben, obwohl sie bei Pains Angriff gesehen haben, zu was er werden kann. Dennoch wollten sie ihn als 'Held' feiern. Wir hätten den Jinchuriki damals direkt in den untersten Etagen des Hokageturms wegsperren und in unserem Sinne zu einem Werkzeug machen sollen. Aber auch da war der Sandaime zu weich und sentimental."
 

"Ja... diese Fehler haben selbst jetzt, 21 Jahre später, noch gravierende Auswirkungen auf uns und das Dorf. Wir werden den Kyuubi aus ihm extrahieren und dann ein geeigneteres Gefäß für ihn finden. Ein Gefäß, welches sich von uns zu jedem beliebigen Werkzeug formen lassen wird. Aber erst einmal werden wir im neuen Jahr die Schneckenprinzessin hinrichten und dann werde ich offiziell diesen Platz einnehmen und mit dir gemeinsam die Fehler der Vergangenheit mit eiserner Hand ausbügeln.", sinnierte Koharu gedankenverloren, in der sich das Gefühl des Verlustes in Hass wandelte.

Pläne schmieden

Pläne schmieden
 

Es war draußen wieder dunkel geworden und sie saßen ein weiteres Mal in der Küche des Elternhauses von Itachi und Sasuke zusammen, als ein Klopfzeichen zu hören war. Itachi stand auf und ging zur Tür, die in den Innenhof führte. Als er sie öffnete blickte er in die grünen Augen einer rosahaarigen, jungen Frau, die ihn scharf musterte. Er kannte sie nicht. War ihr nie begegnet. Hinter ihr stand Sai. Er sah etwas leidig aus.

Also trat Itachi bei Seite und ließ die beiden eintreten, während er mit seinem Sharingan seinen Blick über die Umgebung schweifen ließ. Scheinbar waren sie immer noch unbemerkt geblieben, nachdem sie nach dem gestrigen Abend die Fenster zugeklebt hatten, damit der Lichtschein nicht nach außen drang.
 

Als er die beiden Besucher in die Küche geführt hatte hellte sich das Gesicht der jungen Frau auf einmal schlagartig auf und sie lief eilig zu Sasuke, den sie stürmisch umarmte.

"Sasuke... Du bist wieder in Konoha.", rief sie freudig. Doch Sasuke wirkte alles andere als erfreut. Vorsichtig, aber bestimmt löste er sich von ihr.
 

"Sakura.", kam es nur distanziert von ihm. Sie lächelte verlegen.

"Sorry, ich wollte dich nicht so überrumpeln. Aber ich freu mich einfach, dass du nach Hause zurück gekehrt bist.", meinte sie nur.
 

"Die Lage spitzt sich zu.", wechselte Sai das Thema ohne Rücksicht auf Sakuras überschwängliche - und wie er fand unangebrachte - Freude über die Rückkehr des Uchiha, der sie und Naruto ohne Zögern zurück gelassen hatte, um einem Verbrecher zu folgen.
 

"Was ist geschehen?", wollte Kakashi sofort wissen.

"Die Goikenban vermuten euch bereits im Dorf. Sie lassen das gesamte Dorf durchsuchen und haben heute alle aus eurem Jahrgang befragen lassen.", meinte Sai und blickte beim letzten Teil zu Sasuke und Naruto. "Auch Sakura wurde befragt."

"Oh ja, sie wollten wissen, ob ich kürzlich Kontakt zu dir, Naruto, hatte oder mir bewusst wäre, dass du seit Neustem im Bingo Buch stündest und wo ich dich vermuten würde, wenn ich davon ausgehen müsste, dass du dich im Dorf versteckst.", meinte sie aufgeregt. "Sie haben uns alle das gleiche gefragt."

"Aber sie haben euch nur nach Naruto gefragt?", hakte Kakashi nach.
 

"Was heißt nur?", maulte Naruto auf einmal auf, doch Itachi legte sanft eine Hand auf die Schulter des Blonden, der unsicher zu ihm aufsah. Itachi lächelte ihm nur sanft zu und Naruto erwiderte das Lächeln scheu, bevor er wieder zu Sakura blickte.

"Ja.", beantwortete sie die Frage ihres früheren Meisters.

"Das ist gut. Dass heißt, sie rechnen weder mit Sasuke, noch mit mir.", meinte Kakashi vorsichtig optimistisch.

"Und schon gar nicht mit mir.", schaltete sich Obito in das Gespräch ein. Kakashi musterte ihn daraufhin nur missbilligend.
 

Der Grauhaarige wollte Obito so weit es ging aus seinem Plan raushalten, solange nicht klar war, was er für Absichten hatte. Doch sie waren andererseits in einer Lage, in der er auf keinen Aktivposten verzichten konnte.

"Wer bist du denn?", fragte Sakura überrascht.

"Das ist Uchiha Obito.", stellte Itachi ihn vor. Wieder ein scharfer Blick von Sakura, der ihn musterte.

"Sakura.", kam es scharf von Sasuke. "Lass das."

"Aber das ist doch dein Bruder, nicht wahr?", hakte sie verwirrt nach.

"Ja, dass ist Itachi.", bestätigte Sasuke.

"Der, der deine Familie getötet und dich zum Rächer gemacht hat? Wegen dem du Orochimaru gefolgt bist?", bohrte Sakura ernst weiter.
 

Sasuke antwortete nicht und wirkte nur noch genervter.

"Eben dieser bin ich.", meinte Itachi mit einem charmanten Lächeln. "Und du bist...?"

"Niemand, der ein Fan von dir ist.", kam es kalt von der Rosahaarigen.

"Sakura... das ist nicht zweckdienlich.", kam es leise und höfflich von Sai, der sie mit einem sanften Lächeln bedachte. Sie schnaubte nur und verschränkte die Arme vor der Brust. Doch dann nickte sie.
 

"Also... Wir haben das ehemalige Team 10, mit Ino, Shikamaru und Chouji, Team 8, mit Hinata, Shino und Kiba, Team 9, mit Neji, Tenten und Lee, sowie die Meister Gai, Kurenai und Iruka auf unserer Seite.", informierte Sai die anderen über seine Tagesaktivitäten. Es war gar nicht so einfach gewesen mit all diesen Leuten zu sprechen, so dass er sich gerade bei den Teams einen rausgesucht hatte, dem er zutraute für das gesamte Team zu sprechen. "Es ist auch nicht auszuschließen, dass sich weitere Shinobi anschließen."

"Danke für deine Aufklärungsarbeit, Sai. Ich habe vorhin mit Yamato gesprochen, er berichtete mir, dass sich unter den ANBU und ANBU Ne erster Widerstand gegen Koharu bildet, nicht zu letzt, weil sie willkürlich Leute elemiminieren lässt. Daher würde ich mit etwa einem Drittel der ANBU und etwas der Hälfte der Ne rechnen, wenn wir loslegen.", ergänzte Kakashi.
 

"Ich wäre vorsichtig die Spezialtruppen des Gegners in meinen Plan einzubeziehen.", mahnte Obito.

"Ich vertraue Yamato blind. Wenn er sagt dass diese und jene uns unterstützen werden, dann glaub ich ihm das und bau darauf.", gab Kakashi spitz zurück. Obito zuckte mit seinen Schultern.

Sakura blickte zwischen ihrem ehemaligen Meister und dem Fremden hin und her. Irgendwas lag in der Luft, was sich ihr entzog. Diese Spannung war fast greifbar.
 

"Oberste Priorität hat die Befreiung der Hokage-sama und das Brechen des Bann-Siegels, dass es ihr derzeit unmöglich macht Chakra zu schmieden und Künste auszuüben.", meinte Kakashi schließlich. "Wir müssten nur wissen, wer vor ihrem Haus Wache hält und ob sie für uns oder gegen uns sind."

"Die Wächter der Hokage sind absolute loyale Danzou-Schoßhunde.", meinte Sai abschätzig. "Sie wurden von ihm seit frühster Kindheit manipuliert, ausgebildet und kontrolliert."
 

"Er kann sehr überzeugend sein.", meinte Itachi leise. Sasuke blickte fragend zu seinem Bruder, dessen Hand immer noch auf Narutos Schulter ruhte. Als Itachi den Blick seines Bruders bemerkte lächelte er sanft. "Er hatte auch an mir sehr großes Interesse und protegierte mich, so dass das ich alleine an der Chunin-Prüfung teilnehmen konnte."

"Alleine?", kam es überrascht und verblüfft von Sakura. "Aber diese Prüfung ist bis zum letzten Teil auf Teams ausgelegt."

Wieder lächelte Itachi nur ruhig, ohne überheblich zu wirken.
 

"Okay... dann müssen wir sie ausschalten. Die Frage ist, können wir das, ohne sie zu töten?", kam es wieder von Kakashi, der damit zu Naruto schaute, der auffällig still geworden war. Jetzt aber lächelte Naruto dankbar, dass Kakashi diese Möglichkeit überhaupt in Erwägung zog und damit ihn und seinen Weg ehrte.
 

"Nicht töten? In welcher Traumwelt lebst du eigentlich?", kam es verärgert von Obito. "Wir reden hier von einer Aktion, der einen Putsch vereiteln soll und bei der von vorne herein klar sein muss, dass wir bis zum Äußeren gehen müssen."

"Wenn es eine Möglichkeit gibt Leben zu schonen, werden wir diese Möglichkeit wählen. Diese ANBU erfüllen nur ihre Pflicht. Sicherlich wurden sie von den Goikenban auch angelogen. Sie verdienen es nicht zu sterben.", kam es nun energisch von Naruto. Obito blickte zu ihm und war geneigt den Kopf zu schütteln, ob so viel Naivität, die ihm da entgegenschlug. Dann fiel sein Blick aber auf Sasuke, der mit einem ernsten Blick zu Naruto schaute. Aaah, dachte der älteste Uchiha im Raum. Es gab also doch noch Hoffnung. Er hatte an Sasukes Blick erkannt, dass dieser seiner Meinung war. Es würde schneller und sicherer gehen, wenn sie rigoros vorgingen. Dann blickte Sasuke zu ihm.
 

"Naruto hat Recht.", kam es von dem jüngsten Uchiha und Obito hatte für einen Moment das Gefühl den Boden unter den Füßen weggezogen zu bekommen. Hatte er sich geirrt? Nein, Sasuke war seiner Ansicht, aber warum ordnete er sich dem Blonden unter?

Sie besprachen noch einige Einzelheiten und Sai verschickte mit seiner einzigartigen Kunst an jeden, der an der Aktion in wenigen Stunden beteiligt sein würde, Instruktionen. Dabei achtete er penibel darauf, dass keiner seiner Tintenschlangen und -ratten gesehen wurden oder auffiel. Erst als auch das letzte Wesen zurück gekehrt war und sie von allen ihr Okay erhalten hatte löste Sai die Kunst. Erschöpft ging er aus dem Haus und setzte sich auf den Holzbalkon des Innenhofes und lehnte sich an eine Holzsäule.
 

"Hey, alles in Ordnung?", hörte er die Stimme seiner Freundin. Er öffnete seine Augen und sah sie mit einem traurigen Lächeln an.

"Das sollte ich wohl eher dich fragen, oder?", gab er leise zurück.

"Wie meinst du das?", fragte Sakura ihn.

"Ach kommt, Sakura... ich hab mir früher so oft angehört, wie du dir Sasuke zurück gewünscht hast. Hab deine Tränen getrocknet, wenn wir ihn mal wieder verpasst hatten oder er euch zurück gewiesen hatte. Ich weiß, dass er deine große Liebe ist und ich nur der Lückenfüller.", kam es ruhig und ohne Vorwurf von dem ehemaligen ANBU Ne.

"Was?", kam es entsetzt von Sakura, die sich sofort Sai gegenüber hinkniete und ihre Hand nach seiner Wange ausstreckte. "Das ist nicht wahr. Also... ja schon, ich war in Sasuke lange Zeit verknallt. Aber du bist kein Lückenfüller. Du warst - anders wie Sasuke - immer für mich da und mit der Zeit hörte ich auf Sasuke hinterher zu jagen und hab mich in dich verliebt."
 

Prüfend blickte Sai sie an. Er war nie sonderlich geübt gewesen die Gefühle anderer wahrzunehmen oder zu interpretieren. Daher fiel es ihm gerade besonders schwer zu sagen, ob Sakura die Wahrheit sagte oder sich nur aus Schuldgefühl heraus zu ihm bekannte. Sie rutschte näher, nahm seine Hand und legte sie sich auf die Brust.

"Spürst du das? Wie sehr mein Herz schlägt.", fragte sie ihn sanft. Er spürte den Herzschlag seiner Freundin und tatsächlich schien er schneller zu sein, als für gewöhnlich. Also nickte er. "Mein Herz schlägt so schnell, weil ich Angst habe, dich zu verlieren. Weil ich dich liebe und mit dir in die Zukunft gehen möchte."

Sanft lächelte Sai nun auch. Er wollte ihr glauben und vertrauen. Also zog er sie in seine Arme und küsste sie behutsam, aber mit all der Liebe, die er für sie empfand. Und Sakura... erwiderte den Kuss mit ebenso viel Liebe.

Das große Finale

Das große Finale
 

Das Dorf unter ihnen lag in absoluter Stille und Dunkelheit dar. Nur die großen Hauptwege waren nachts beleuchtet. Die Temperaturen waren seit dem frühen Abend weiter gefallen und Schneefall setzte ein. Tauchte das gesamte Dorf in eine weiße Decke, die unschuldig und friedlich wirkte.
 

Kakashi, Itachi, Sasuke und Naruto lagen auf einem Dach in der Nähe von Tsunades Haus. Nur zu gerne hätte Kakashi jetzt über Funk die anderen Einsatzorte nach ihrer Bereitschaft abgefragt, doch diesen Luxus hatten sie sich nicht leisten können. Nicht, weil sie keine Funkgeräte gehabt hätten, aber die Gefahr, dass jemand mithörte, war einfach zu groß gewesen. Daher musste er einfach hoffen, dass die anderen Teams bereit waren.

Neben ihrem Team gab es noch ein Team, angeführt von Neji, dass Koharu festnehmen sollte. Ein anderes Team, welches von Shikamaru angeführt wurde, sollte sich um Homura kümmern. Auf einem anderen nahen Dach lagen Gai, Kurenai und Iruka zusammen mit Obito bereit, um sie bei der Befreiung der Hokage zu unterstützen.
 

In der Ferne wurde am Tempel die große Glocke geschlagen und damit der Beginn des Winterfestes verkündet. Das war ihr Startsignal, denn diese Glocke war im ganzen Dorf zu hören. Sie standen auf und Kakashi hoffte, dass der Schnee weiß bleiben würde. Er wollte niemand aus dem Dorf töten oder verletzen, nur weil dieser falschen Befehlen aufgesessen war. Sie sprangen von ihrem Dach in den Vorgarten des Hauses. Sofort erschienen die ANBU Ne, die zur Wache eingeteilt war, kampfbereit und mit gezückten Kunai.
 

"Wir möchten nicht gegen euch kämpfen. Wir wollen nur die Hokage holen, damit diese alles richtig stellen kann.", erklärte Kakashi.

"Wir haben unsere Befehle.", kam es von dem vorderen der ANBU, der eine Wolfsmaske trug. "Wir beschützen die Hokage um jeden Preis."

"Ihr seid einem Irrtum aufgesessen.", wandte nun Itachi ein. "Ihr beschützt die Hokage nicht, ihr bewacht sie. Die Goikenban Koharu hat die Hokage zu Unrecht unter Arrest gestellt."

Der vordere ANBU blickte zu seinem etwas hinter ihm stehenden Kollegen.
 

"Blödsinn. Die ehrenwerte Hokage ist schwer erkrankt, weil jemand ein Giftattentat auf sie ausgeführt hat. Sie erholt sich jetzt unter unserem wachsamen Blick.", erwiderte der hintere ANBU, der eine Katzenmaske trug. "Und wir haben die Order euch festzunehmen, wenn wir euch sehen."
 

"Oma Tsunade wurde nicht vergiftet... wenn sie krank wäre, warum darf dann Sakura-san nicht zu ihr, um sie zu behandeln?", wandte Naruto jetzt ein und trat vor. Die beiden ANBU musterten ihn und schienen nachzudenken. "Überlegt doch, wenn es wirklich so schlimm um Oma Tsunade stehen würde, dann hätte nach geltendem Recht ein Interim-Hokage ernannt werden müssen. Wurde es aber nicht. Stattdessen geben jetzt Koharu und Homura die Befehle.

Das heißt, jeder Befehl, der von den beiden kommt ist nicht rechtens."
 

Die beiden ANBU ließen ihre Waffen sinken. Scheinbar war Naruto zu ihnen durchgedrungen.

"Wenn ihr uns nicht glaubt, dann kommt mit ins Haus und überzeug euch selbst, dass es der Hokage gut geht und ihr nichts fehlt.", meinte der Blonde erneut.

Von weiter unten in der Straße war Kampflärm zu hören.
 

"Oh, nein...", kam es verzweifelt von dem Blonden. "Bitte... ihr müsst uns glauben. Nur Tsunade kann verhindern das heute Nacht irgendwer stirbt. Wir stehen doch alle auf der gleichen Seite... auf der Seite des Dorfes."

Geschickt, dachte Sasuke bei sich. Das sie auf unterschiedlichen Seiten standen, weil ihre Loyalitäten bei unterschiedlichen Personen lagen, stand außer Frage. Aber das sie alle für die Sicherheit und den Schutz Konoha eintraten, dass würde niemand verneinen. Und so schuf Naruto eine gemeinsame Basis und eine schwache Verbundenheit.
 

Der vordere ANBU steckte seine Waffe weg.

"Was tust du da?", keifte der hintere, der wohl noch nicht ganz überzeugt war. "Wir haben unsere Befehle."

"Und ich zweifel die Rechtmäßigkeit der Befehle an.", kam es nun von dem vorderen ANBU. "Ich hab dieser Tage schon einmal blind einen Befehl ausgeführt und werde mit meinen Taten den Rest meiner Tage leben müssen. Noch einmal werde ich nicht gegen mein Gefühl handeln."
 

"Du hättest deinen Dienst nach unserer Rückkehr definitiv quittieren und in das Restaurant deines Vaters als Lieferbote einsteigen sollen.", keifte der ANBU mit der Katzenmaske.

"Vielleicht. Aber dann könnte ich hier und jetzt nicht Position beziehen.", meinte der ANBU mit der Wolfsmaske während er sich zu seinem Kollegen wandte. "Das Ausmerzen der Dörfer war falsch und die Befehle, denen wir jetzt folgen, sind es auch."
 

"Verräter.", kam es von dem mit der Katzenmaske, bevor er davon sprang und unzweifelhaft Alarm schlagen und Verstärkung rufen wollte. Doch Kakashi vertraute darauf, dass seine Verstärkung ihn schon abfangen würde.

"Danke, dass du uns glaubst.", meinte Naruto strahlend, bevor er zur Tür zum Haus lief und sie öffnete. Er stürmte rein und Sasuke und Itachi folgten ihm. Kakashi blieb noch einen Moment stehen.
 

"Ja, wir sind Werkzeuge, die Befehle zu befolgen haben. Das heißt aber nicht, dass wir Befehle nicht hinterfragen dürfen. Du hast hier und heute richtig gehandelt, Freund.", meinte er wohlwollend zu dem ANBU.

Dieser dreht sich nur langsam zu ihm um. Dann nahm er seine Maske ab. Dunkle Augen kamen darunter zum Vorschein, die sich im Schein des Mondes wandelte, bis die Iris rot war und von einem Tomoe geziert wurde, bevor sie kurz darauf wieder dunkel wurden.
 

"Ich bin froh, dass meine Befehle, die ich 'verloren' habe, Sasuke auf die richtige Seite führten und er nun mit euch alles wieder richten kann.", kam es traurig von dem Mann.

"Du bist...", kam es verblüfft von Kakashi.

"Nein... ich bin nicht, was ich scheine. Irgendwann waren meine Vorfahren mal Uchiha, ja... aber von diesem Erben ist in mir kaum etwas übrig. Es reicht höchstens für eine Momentaufnahme und schon gar nicht für höhere Künste, die den längeren Einsatz des Sharingan erfordern.", meinte er traurig.

"Du stammst aus einem der Dörfer?", fragte Kakashi nach.

"Nein... aber meine Eltern... sie verließen es vor meiner Geburt, um hier ein Restaurant zu eröffnen", kam es leise von dem Mann vor Kakashi, der seine Maske lange angesehen hatte, bevor er sie fallen ließ.

"Verstehe.", kam es nur von Kakashi, während der ANBU sich umwandte und davon ging.
 

Kakashi folgte den anderen in das Haus der Hokage. Als er die Schwelle passierte stellten sich seine Nackenhärchen und die Härchen auf den Unterarmen auf. Irgendetwas stimmte nicht. Er hörte die anderen nicht. Da das Erdgeschoss leer war stieg er die Treppe hinauf, doch auf den ersten Blick war auch hier niemand zu sehen. Am Ende des Flurs stand eine breite Tür offen. Er ging auf sie zu und mit jedem Schritt, den er sich näherte befürchtete er, dass sie zu spät gekommen waren. Das Tsunade womöglich tot sein könnte und sie gerade in die finale Falle der Goikenban getapst waren.

Langsam trat er in den Raum und... fand sowohl sein Team, als auch das Verstärkungsteam steif dastehend und auf das leere Doppelbett in diesem Raum starrend vor. Naruto, Sasuke, Itachi, Kurenai, Gai und Iruka standen mit weit offenen Augen einfach nur so da. Moment, ging es Kakashi durch den Kopf. Wo war Obito und was war aus der Hokage geworden?
 

In dem Moment löste sich die Starre von Itachi und Sasuke. Sie keuchten, als hätten sie minutenlang die Luft angehalten, stemmten ihre Hände auf die Knie und zogen hastig Sauerstoff in ihre Lungen. Sofort lief Kakashi zu den beiden und erkannte dann, dass seine Leute Opfer einer Illusionskunst geworden war und dass die anderen, die scheinbar immer noch in dieser gefangen waren, tatsächlich nicht atmeten.
 

"Gut, dass ihr zwei euch selbst befreien konntet. Helft mir die anderen zu befreien.", kam es hastig von Kakashi. Itachi blickte auf und eilte zu Naruto, während Kakashi zu Iruka gegangen war.

"Ich verstehe nicht...", kam es von Sasuke.

"Erklär ich dir später.", meinte Itachi kurz angebunden. "Jetzt hilf uns."
 

Sofort erkannte auch Sasuke den Ernst der Lage und eilte zu Kurenai, da er wusste, dass Gai länger mit seiner Restluft auskommen würde. Wieder verstand er nicht woher, aber er wusste, was zu tun war, um die Jonin aus der Illusion zu befreien. Kakashi hatte Iruka befreit und trat vor Gai. Währenddessen befreite Itachi Naruto. Nach einigen Minuten waren alle frei.

"Was ist passiert?", wollte Kakashi wissen.
 

"Obito...", presste Gai hervor, während er noch nach Atem rang.

"Er hat uns glauben lassen, dass ihr gescheitert seid und es nun an uns liegt die Hokage zu befreien. Also sind wir ins Haus. Dann kamen aber Itachi, Sasuke und Naruto dazu und als wir erkannten, dass wir einer Lüge auf den Leim gegangen waren, war es bereits zu spät und Obito nahm uns in eine Illusion gefangen.", führte Iruka weiter aus.
 

"Soll... soll das heißen, dass Obito die ganze Zeit an Oma Tsunade ran wollte?", kam es fassungslos von dem Blonden.

"Sieht ganz so aus.", antwortete Itachi geknickt. Er fühlte sich schuldig. Immerhin hatte Obito ihn benutzt, um Narutos Vertrauen zu gewinnen und dann unauffällig mit nach Konoha zu kommen.

"Er kann noch nicht weit sein.", meinte Kakashi auf einmal entschlossen. "Er war vom Vortag noch erschöpft." Dann schien er einen Geistesblitz zu haben. "Itachi, Sasuke, Naruto, zu mir."

Die drei folgten seiner Anweisung und stellte sich vor ihn. Dann legte Kakashi seine Hand auf die Schultern von Itachi und Sasuke, die wiederum ihre Hand auf Naruto legten. Dann konzentrierte sich Kakashi kurz und spürte dann, wohin Obito mit Tsunade entkommen war. Schließlich versetzte er sie vier in eine andere Dimension.
 

Tsunade verdammte es, dass sie immer noch kein Chakra schmieden konnte. Das Bannsiegel auf ihrem Rücken war nach wie vor aktiv und verhinderte genau das. Doch sie wollte sich verdammen, wenn sie sich einfach ergab und verschleppen ließ. Ihr Entführer zerrte sie an ihren Handschellen durch Wüstensand. Hatte er sie bis nach Kaze no Kuni - dem Wind-Reich - versetzt? Nein. Als ihr Blick zum Himmel ging, sah sie zwei Sonnen, die auf sie hernieder schienen. Wo waren sie?

Auf einmal tauchte vor dem Fremden, der eindeutig zum Clan der Uchiha gehörte - so viel war mal sicher -, Kakashi auf. Er schien wütend zu sein. Mehr als wütend. Ihr Entführer sprang zurück und zerrte sie auf einmal in eine andere Richtung, schlang seinen Arm um ihren Hals und schob sie vor sich, wie ein Schutzschild. Hinter ihnen hörten sie Naruto und über die Schulter ihres Entführers blickend konnte sie sehen, dass Naruto von Itachi und Sasuke flankiert wurde.

"Das war dein Plan, Obito?", fragte Kakashi. "Im Chaos die Hokage zu entführen? Und dann? Was willst du mit der Hokage?"
 

"Du warst auch schon mal schneller.", spottete Obito, halb grinsend.

"Antworte schon.", forderte Kakashi ungehalten.

"Ich will SIE zurück holen.", rief Obito ungehalten, als könne er nicht glauben, dass Kakashi das nicht erkannte.

"Sie zurück holen?", hakte Kakashi nicht verstehend nach. "Tsunade?"

"Was? Nein... Rin.", offenbarte der Uchiha. "Ich werde Rin zurück holen und dann werde ich mit ihr weit weggehen und ein neues Leben anfangen."

"Tsunade kann Rin nicht zurück bringen.", widersprach Kakashi verwirrt.

"Was? Das soll sie auch nicht.", erwiderte Obito ungehalten.

"Aber...", wollte Kakashi nachhaken.
 

"Der großartige Hatake Kakashi... Wunderkind seiner Generation und doch so dumm.", spottete Obito erneut, doch dieses Mal wieder Wut in seiner Stimme. "Mein Meister - der wahre Madara - brachte mir eine Kunst bei, die es mir ermöglicht die Seele eines Verstorbenen in einen lebenden Körper zu transferieren. Und wer wäre besser als neuer Körper für Rin geeignet, als die größte Heilerin unserer Zeit. Rin war auch Heilerin, wenn du dich erinnerst."

"Ja, ich erinnere mich.", kam es wieder ruhiger von Kakashi. "Aber... diese Kunst wird Tsunade töten."

"Aber dafür bekomme ich Rin zurück.", zischte Obito. "Was spielt das also für eine Rolle, ob Tsunade stirbt?"

"Weil sie uns alles bedeutet.", brüllte Naruto hinter ihm. Nur zögerlich riskierte Obito einen Blick über seine Schulter. Naruto wirkte auf ihn so entschlossen. "Und es Unrecht wäre."
 

"Unrecht?", fauchte Obito zurück. "Unrecht war es, dass meine Rin schon so früh sterben musste, durch die Hand dessen, der auf sie aufpassen und sie beschützen sollte."

"Ja... du hast Recht.", schrie Kakashi. "Es war meine Schuld, dass Rin gestorben ist. Wenn du also jemand bestrafen willst: Hier steh ich."

"Be... Ich will niemand bestrafen! Ich will nur meine Rin zurück.", klagte Obito wütend darüber, dass Kakashi das offensichtlich nicht verstehen wollte.
 

"Aber doch nicht so... meinst du wirklich, Rin würde das wollen? Was denkst du, Obito, wie sie reagiert, wenn sie erfährt und versteht, wie sie zum Leben erweckt wurde? Es würde sie zu Grunde richten.", konterte Kakashi eindringlich.

Obito stand schweigend da. Starrte Kakashi an. In sein eigenes Auge, dass er vor all den Jahren seinem Freund geschenkt hatte. Ihm wurde bewusst... das Kakashi Recht hatte. Selbst, wenn er Rin nichts von der Kunst erzählen würde, sie würde es irgendwann rausbekommen und sich dann verraten fühlen. Möglicherweise würde sie sogar einen Weg finden die Kunst aufzulösen.
 

Der Griff um Tsunades Hals lockerte sich und schließlich zog sich der Arm zurück. Sie stolperte zwei Schritte von Obito fort, wandte sich hastig zu ihm um und wollte ihm mit der Faust niederschlagen... doch der Mann, der eben noch so entschlossen gewirkt hatte, war nun nichts weiter als ein Schatten seiner selbst. Dennoch wollte sie kein Risiko eingehen und wich soweit zurück, bis sie neben Kakashi stand.
 

"Obito... noch ist es nicht zu spät. Komm mit uns nach Hause.", bot ihm Kakashi an. Obito hob seinen Blick und schaute wieder zu seinem ehemaligen Freund. Ein trauriges, resigniertes Lächeln bildete sich auf Obitos Gesicht.

"Ich denke, als ich die Hokage entführte, hab ich eine Grenze überschritten, die mir diese Möglichkeit endgültig genommen hat.", meinte Obito traurig. Er war nicht traurig, dass er nicht mehr nach Hause zurück konnte, sondern weil sein Plan - seine geliebte Rin wiederzubeleben - fehlgeschlagen war. Ein Wirbel entstand um ihn und verschlang ihn. Kakashi stürmte nach vorne, doch als er die Stelle erreichte, war Obito verschwunden. Kakashi wollte hinterher, als etwas seinen Arm packte.

"Kakashi-sensei, ohne dich kommen wir hier nicht mehr weg.", meinte der Blonde, der einmal sein Schüler gewesen war, und blickte ihn mit großen, blauen Augen an. Kakashi brauchte einen Moment, bevor seine Haltung sich lockerte und er nickte.
 

Es waren zwei Tage vergangen und das Chaos hatte sich gelegt. Nachdem Sakura das Bannsiegel auf ihrem Rücken entfernt hatte, hatte Tsunade ihr Amt wieder übernommen. Kakashis Plan war ein voller Erfolg gewesen. Die beiden verbleibenden Goikenban waren festgenommen und inhaftiert worden. Bis auf wenige Mitglieder der ANBU und ANBU Ne hatte sich ein Großteil auf die Seite der Hokage gestellt. So waren die Verluste minimal gewesen. Einige der Danzou-Treuen hatten sich für die Flucht entschieden und waren damit zu Nuke Nins geworden.
 

Nun standen sie auf dem Balkon des Hokageturms und der Platz war gefüllt mit Menschen, die zu ihnen aufblickten. Es war Tradition, dass der Hokage jedes Jahr an diesem Tag eine kleine Rede hielt. Naruto scharrte unruhig mit dem Fuß auf dem Boden des Balkons. Er fühlte sich wie auf dem Präsentierteller und das gefiel ihm nicht. Neben ihm stand Itachi, auf der anderen Seite Sasuke. Der stieß ihm den Ellenbogen in die Seite.

"Dobe, willst mal Hokage werden und kriegst weiche Beine, wenn du hier nur als Statist rumstehst.", neckte ihn sein bester Freund. Naruto begann breit zu grinsen.

"Ach was, Teme... wenn ich Hokage bin, werde ich mich dran gewöhnen.", konterte Naruto.
 

Dann kam die Hokage zu ihnen auf den Balkon und trat an die Brüstung. Ihre Rede unterschied sich dieses Jahr von den vergangenen. Sie erörterte offen die Sachlage, die zu dieser tragischen Nacht vor zwei Tagen geführt hatte, wie die Goikenban sich über ihre Anweisungen hinweggesetzt und gegen sie geputscht hatten und wie tapfere, treue Shinobi sie gerettet hatten, obwohl sie von Danzou geächtet worden waren. Lobte die Aufopferungsbereitschaft jener, die unbeirrt zu ihr gehalten hatten und begnadigte alle, die sie gerettet hatten und im Bingo Buch eingetragen waren. Damit hieß sie Uchiha Sasuke und Itachi wieder als Teil der Dorfgemeinschaft willkommen.
 

Doch dann kam sie auf Naruto zu sprechen. Sie mahnte die Dorfbewohner nicht länger auf das Geschwätz alter Männer zu hören, die ihre eigene Angst damit linderten, sie zu verbreiten, damit sie mit ihrer Borniertheit nicht länger alleine dastanden. Sie deutete auf den Jahrgang von Naruto, der in der Menge stand und hob ihn als Beispiel für die Zukunft hervor.

Erst dann schloss sie mit dem traditionellen Wunsch an die Bewohner, dass sie hoffe, dass alle gut in das neue Jahr kommen würden und sie im nächsten Jahr alles besser machen würden.

Ein tosender Applaus ertönte und Tsunade lächelte, während sie hoffte, dass die Dörfler sich ihre Worte zu Herzen nehmen würden. Dann wandte sie sich zu den drei, die sie als Ehrengäste bei sich hatte und stellte fest, dass es nur noch zwei waren. Naruto war verschwunden. Sie lächelte. Dann reichte sie Itachi und Sasuke ihr neues Stirnband, welches sie als ordentliche Shinobi von Konohagakure auswies. Dann ging sie wieder hinein.
 

Itachi blickte zu Sasuke. Er hatte nicht bemerkt wann Naruto gegangen war.

"Wo könnte er sein?", fragte Itachi seinen Bruder. Dieser lächelte sanft und blickte an Itachi vorbei zur Felswand, aus der die Gesichter der Hokage geschlagen worden waren. Itachi folgte dem Blick seines jüngeren Bruders, bis er das Gesicht des Yondaime - Narutos Vater - ansah. Dann wandte er sich wieder zu Sasuke.
 

"Danke, Brüderchen.", meinte er glücklich und schlang seine Arme um seinen jüngeren Bruder. Auch dieser umarmte ihn.

"Gerne, Bruderherz.", flüsterte er ihm zu.

Erstaunt schaute Sasuke Itachi an, dann lächelte er noch glücklicher. Dann sprang er auf das Dach des Turms und suchte seinen Weg hinauf auf den Felsenkopf. Dort saß Naruto im Haar seines Vaters. Schnee hatte sich auf dem Blonden gebildet.
 

"Stör ich?", fragte Itachi und ließ den Blonden erschrocken zusammenfahren. Seit sie sich ihre Liebe gestanden hatten, hatten sie keine Zeit mehr für sich gefunden, um zu klären, was das nun alles für sie bedeuten würde. Mit großen, blauen Augen blickte Naruto ihn an, bevor er hastig aufstand.

"Nein... gar nicht.", antwortete Naruto verlegen.

"Du warst auf einmal weg.", meinte der Ältere.
 

"Ja... ähm... das ist mir alles etwas viel geworden... Früher hab ich nach Aufmerksamkeit gelechzt und wollte um jeden Preis auffallen und gesehen werden. Heute bin ich schon froh, wenn ich fünf Minuten hab, in denen mich niemand Fuchsmonster nennt oder mir einen bösen Blick zuwirft.", erklärte der Blonde verlegen.

"Verstehe ich.", lächelte Itachi sanft und trat einen weiteren Schritt auf Naruto zu. "Naruto, ich weiß, mir bleibt nicht mehr viel Zeit, aber... diese würde ich gerne mit dir verbringen."

"Nicht mit Sasuke? Ihr habt euch immerhin nach all den Jahren endlich wieder als Brüder zusammengerauft.", fragte Naruto unsicher.

"Das eine schließt das andere nicht aus.", kam es sanft lächelnd von Itachi.

"Okay.", war alles, was von dem Blonden kam.

"Naruto?", sprach Itachi ihn erneut an.

"Ja?", antwortete der Chaot.

"Ich werde dich jetzt küssen.", lächelte der Ältere, der das, was sie trennte überwandte, die Hand an die Wange des Blonden legte und ihn zärtlich und leidenschaftlich küsste. Naruto umschlang Itachi und erwiderte den Kuss voller Liebe.

Naruto & Itachi

Naruto & Itachi
 

"Hast du gesehen?", fragte Naruto mit einem Lächeln auf den Lippen Itachi. "Die ersten Blumen trotzen dem Schnee."

"Wirklich?", kam es kraftlos von dem Älteren, der das Lächeln sanft erwiderte. Naruto setzte sich auf die Kante ihres gemeinsamen Bettes, beugte sich zu Itachi und küsste ihn liebevoll.

"Ja... du wirst sehen, in spätestens einer Woche wird es überall grünen.", kam es enthusiastisch von Naruto, der wieder aufsprang und das Tablett, dass er auf dem Sideboard kurz geparkt hatte, heran holte und über Itachis Schoss stellte, während dieser sich langsam nach oben stemmte, um in eine sitzende Position zu kommen. Itachi ließ seinen Blick über das mit Liebe hergerichtete Tablett schweifen ließ und sich an den vielen, kleinen Leckereien erfreute. Hunger hatte er zwar keinen, aber - wie immer - rang er sich schließlich doch durch etwas davon zu essen.

"Später, wenn du dich angezogen hast, wollte ich mit dir über den Markt schlendern.", meinte Naruto liebevoll, während er die Vorhänge ordentlich zurück band. "Hast du einen Wunsch für das Mittagessen?"

"Ramen?", meinte Itachi sanft lächelnd.

"Jeden Tag sagst du Ramen. Ich möcht mich nicht beschweren, ich liebe Ramen und es gibt ja schließlich hunderte Variationen bei Ramen, langweilig wird es also nie... aber gibt es gar nichts, was du dir für dich wünschen möchtest?", hakte Naruto sanft nach, als er wieder bei Itachi Platz nahm. Wieder blickte Itachi zu ihm und schmunzelte glücklich.

"Ich habe alles, was ich mir jemals gewünscht habe.", erwiderte Itachi sanft.

Naruto blickte ihn mit großen, blauen Augen an, bevor sich seine Wangen etwas röteten und er auch wieder schmunzeln musste.

"Also Ramen?", fragte er prüfend nach und Itachi nickte wieder.
 

Seit dem Winterfest waren fast drei Monate vergangen. Es waren drei herrliche Monate gewesen, die Naruto nicht mehr missen wollen würde. Sie waren direkt nach Itachis Begnadigung zusammengezogen, in eines der leerstehenden, kleineren Häuser im Uchiha-Viertel. Gegenüber vom Weg hatte sich Sasuke einquartiert. So hatten sie täglich Kontakt, kochten gelegentlich etwas zusammen und verbrachten oft die Abende vor dem Kamin mit Gesprächen oder Gesellschaftsspiele.

Gelegentlich kam Besuch vorbei: Kakashi, der früher Itachis Teamleader gewesen war, als dieser frisch zu den ANBU gehörte. Itachi war der jüngste Shinobi gewesen, der jemals zu den ANBU berufen worden war. Der zweite Uchiha in der fast hundertjährigen Geschichte des Dorfes. Doch allzu oft kamen Kakashis Besuche nicht vor. Er suchte nach wie vor eine Spur von Obito. Doch der Winter war besonders kalt und von Schneestürmen geprägt gewesen und so war es schwer überhaupt aus dem Dorf rauszukommen.

Öfters kamen Sai und Sakura vorbei. Dabei achtete Sai stets darauf, dass er zwischen Sasuke und Sakura saß oder stand. Ob er sich von Sasuke bedroht fühlte? Naruto wusste, dass Sai sich oft nur als Lückenfüller gefühlt hatte, als sie noch Team 7 gewesen waren. Nicht nur durch den Fakt, dass er Sasuke ins Team nachgerückt war, sondern auch, weil ihm spätestens nach der ersten Begegnung mit Sasuke bewusst geworden war, dass er ihm auch äußerlich sehr ähnlich sah.

Zwei oder drei Mal war auch Tsunade vorbei gekommen. Einerseits fühlte sie sich Naruto schon immer sehr verbunden. Er wusste, dass er einen Sonderplatz in ihrem Herzen einnahm und irgendwie waren sie fern verwandt. Tsunades Großmutter, die Frau des ersten Hokages und erster Jinchuriki von Kurama, war irgendwie eine Tante von Kushina - Narutos Mutter und zweiter Jinchuriki des Fuchsdämons - gewesen. Das machte sie zu... Naruto wusste es nicht. Es war auch egal. Er nannte sie weiterhin 'Oma Tsunade'.

Bei ihrem letzten Besuch, vor zwei Wochen, war ihr dann aufgefallen, dass Itachi blass wirkte. Das der ältere Uchiha dann auch noch zwei Teller fallen ließ, weil er sie nicht mehr halten konnte, hatte sie erschrocken aufspringen und zu ihm laufen lassen. Itachi hatte sich erschöpft an der Kücheninseltheke festgehalten, damit er nicht auch umkippte und zu Boden fiel. Als sie erkannte, dass Itachi krank war schimpfte sie mit Naruto und Itachi, warum die beiden nicht längst zu ihr gekommen waren. Itachi hatte keuchend von seiner Diagnose berichtet und dass er seine restliche Zeit nicht in einem Krankenhaus mit unzähligen Tests verbringen wollte, sondern mit seinem geliebten Naruto genießen wollte. Doch sie hatte ihn nur noch mehr gescholten und ihm für den nächsten Tag einen Termin verpasst. Unter Androhung schlimmer Dinge hatte sie darauf bestanden, dass er zu diesem Termin kam und sogar Naruto einen offiziellen Auftrag erteilt, dafür zu sorgen, dass Itachi erschien.

Im Krankenhaus hatten sich dann Tsunade und Sakura seiner angenommen und ihn an diesem Tag jeden erdenklichen Test machen lassen und Untersuchung unterzogen, den die beiden kannten. Sie hatten alle Daten gesammelt und auf die Auswertungen diverser Laboruntersuchungen gewartet. Nach drei Tagen bat Tsunade Naruto und Itachi erneut ins Krankenhaus.

Itachi hatte sich dagegen gewehrt. Er wollte nicht, dass Narutos Hoffnungen zersprangen, wie einst seine eigenen, als er sich von vier verschiedenen Ärzten seine Diagnose eingeholt hatte. Jedes Mal war er niedergeschmettert gewesen und in ein tiefes Loch gefallen. Das wollte er seinem Sonnenschein nicht antun. Wollte Naruto nicht seiner ganzen Hoffnung beraubt sehen. Dennoch hatte der Blonde darauf bestanden den Termin wahrzunehmen, vor allem, weil wenn sie ihn nicht wahrnehmen würden Tsunade einfach zu ihnen nach Hause gekommen wäre.

Als sie dann in dem Büro von Tsunade - nicht das der Hokage, sondern das der begabtesten Heilerin der Welt - saßen und warteten erwischte sich der Uchiha, wie er sich selbst Hoffnungen machte. Sofort schalt er sich mental selbst. Nannte sich einen Tor und naiv. Er hatte seine Diagnose und die dazugehörige Prognose schon vier Mal gehört. Daran würde sich auch jetzt nichts ändern.
 

Itachi und Naruto waren gerade vom Markt nach Hause gekommen. Naruto hatte unzählige Stofftüten, die er vor der Kücheninsel abstellte und nach und nach auspackte.

"Meinst du wirklich, dass so viel Käse wirklich notwendig ist?", fragte Itachi mit Zweifel in der Stimme.

"Ef ift Käfe.", kam es von Naruto, der bereits das nächste Stück Käse im Mund hatte. "Käfe kann man nie genug haben und er wird ja auch nicht flecht."

Itachi musste wieder glücklich schmunzeln, denn Naruto wirkte einfach so süß und goldig, wenn er mit Hamsterbäckchen vor ihm stand und mit großen Augen versuchte seinen Standpunkt zu verteidigen.

"Okay... aber ich schätze, damit sind wir jetzt für die nächsten vier Wochen gut eingedeckt.", meinte der Ältere und zog Naruto sanft zu sich, um ihn zu küssen. Dieser lachte glücklich auf.

"Geh und schlüpf in etwas bequemeres, ich räum derweil den Einkauf weg und fang mit dem Kochen an.", meinte Naruto und hätte nie gedacht, dass er - der Instantnudelsuppenkönig von Konohagakure - wirklich einmal Gefallen am Kochen finden würde. Doch wenn man jemand hatte, den man von ganzem Herzen liebte, dann war das Kochen keine Last. Itachi nickte, küsste ihn noch einmal und verschwand dann aus der Wohnküche.

Naruto hatte alles, außer das, was er gleich brauchen würde, weggeräumt als es klopfte. Er trocknete sich fix die Hände an einem Tuch ab und eilte zur Tür. Noch bevor er die mit Reispapier bespannte Tür öffnete erkannte er am Umriss und der Haarfarbe Tsunade. Also lachte er sie glücklich an, als er die Tür öffnete. Auch Tsunade lächelte sanft und begrüßte Naruto, bevor dieser sie hereinbat.

"Du scheinst ja heute richtig gut drauf zu sein, Naruto.", merkte die Hokage sanft an.

"Wir kommen gerade vom Markt.", strahlte Naruto.

"Oooh... lass mich raten: Käse?", riet die Ältere. Naruto blickte sie für einen Moment baff an, bevor er wieder grinste.

"Du kennst mich viel zu gut, Oma Tsunade.", meinte er lachend und führte sie dann in die Wohnküche, wo er ihr Platz und einen Tee anbot.

"Ist Itachi auch zuhause?", fragte die Blonde und war eine Spur ernster geworden. Diese leichte Veränderung nahm Naruto sofort wahr und die unbeschwerte Heiterkeit verschwand.

"Ja, er zieht sich um.", meinte er. "Was ist denn?"

"Würdest du ihn bitte holen?", bat sie sanft zu ihm. Nur zögerlich nickte Naruto und eilte davon. Nach einigen Augenblicken kam Naruto mit Itachi, der in eine Yukata geschlüpft war, zurück in die Wohnküche. Tsunade stand auf. Itachi lächelte Tsunade sanft an und begrüßte sie nach allen Regeln des Respekts.

"Also... du wolltest mit mir sprechen?", kam es unsicher von Itachi.

"Ja, denn das, was ich dir sagen möchte, wollte ich dir persönlich mitteilen.", kam es sanft lächelnd von Tsunade. "Die Behandlung hat gut angeschlagen und auch wenn du dich möglicherweise noch etwas geschwächt fühlst, solltest du dich vollständig erholen."

Itachi blickte Tsunade nur an, als könne er nicht begreifen, was die blonde Frau, die in den letzten Wochen ihr Amt als Hokage sträflich wegen ihm vernachlässigt hatte, sagen wollte. Auch Naruto - verunsichert durch Itachis nicht-Reaktion - schien seiner Interpretation von Tsunades Worte nicht zu trauen.

"Hast du verstanden, was ich sagen wollte?", hakte Tsunade sanft nach.

"Bin mir nicht sicher.", kam es leise von Itachi.

"Itachi... du bist geheilt.", dann blickte Tsunade mit einem Lächeln zu Naruto. "Ihr werdet eine lange und hoffentlich glückliche Zukunft miteinander haben."

Noch immer weigerte sich Itachis Verstand die gute Nachricht zu akzeptieren. Doch Naruto jubelte auf und fiel Itachi stürmisch um den Hals. Erst nach und nach begann er die Nachricht zu verstehen und Tränen lösten sich aus seinen Augen. Tränen der Erleichterung und unbeschreiblichen Freude. Er schloss Naruto in seine Arme und küsste ihn leidenschaftlich. Nach dem Kuss ergriff er Tsunades Hand und schüttelte sie, während er sich immer wieder bedankte und dann nicht anders konnte, als auch die Hokage zu umarmen. Er drückte sie eng an sich und flüsterte immer wieder 'Danke' in ihr Ohr.

Naruto & Itachi

Kapitel 25 - Naruto & Itachi (Alternativende)
 

"Hast du gesehen?", fragte Naruto mit einem Lächeln auf den Lippen Itachi. "Die ersten Blumen trotzen dem Schnee."

"Wirklich?", kam es kraftlos von dem Älteren, der das Lächeln sanft erwiderte. Naruto setzte sich auf die Kante ihres gemeinsamen Bettes, beugte sich zu Itachi und küsste ihn liebevoll.

"Ja... du wirst sehen, in spätestens einer Woche wird es überall grünen.", kam es enthusiastisch von Naruto, der wieder aufsprang und das Tablett, dass er auf dem Sideboard kurz geparkt hatte, heran holte und über Itachis Schoss stellte, während dieser sich langsam nach oben stemmte, um in eine sitzende Position zu kommen. Itachi ließ seinen Blick über das mit Liebe hergerichtete Tablett schweifen ließ und sich an den vielen, kleinen Leckereien erfreute. Hunger hatte er zwar keinen, aber - wie immer - rang er sich schließlich doch durch etwas davon zu essen.

"Später, wenn du dich angezogen hast, wollte ich mit dir über den Markt schlendern.", meinte Naruto liebevoll, während er die Vorhänge ordentlich zurück band. "Hast du einen Wunsch für das Mittagessen?"

"Ramen?", meinte Itachi sanft lächelnd.

"Jeden Tag sagst du Ramen. Ich möcht mich nicht beschweren, ich liebe Ramen und es gibt ja schließlich hunderte Variationen bei Ramen, langweilig wird es also nie... aber gibt es gar nichts, was du dir für dich wünschen möchtest?", hakte Naruto sanft nach, als er wieder bei Itachi Platz nahm. Wieder blickte Itachi zu ihm und schmunzelte glücklich.

"Ich habe alles, was ich mir jemals gewünscht habe.", erwiderte Itachi sanft.

Naruto blickte ihn mit großen, blauen Augen an, bevor sich seine Wangen etwas röteten und er auch wieder schmunzeln musste.

"Also Ramen?", fragte er prüfend nach und Itachi nickte wieder.
 

Seit dem Winterfest waren fast drei Monate vergangen. Es waren drei herrliche Monate gewesen, die Naruto nicht mehr missen wollen würde. Sie waren direkt nach Itachis Begnadigung zusammengezogen, in eines der leerstehenden, kleineren Häuser im Uchiha-Viertel. Gegenüber vom Weg hatte sich Sasuke einquartiert. So hatten sie täglich Kontakt, kochten gelegentlich etwas zusammen und verbrachten oft die Abende vor dem Kamin mit Gesprächen oder Gesellschaftsspiele.
 

Gelegentlich kam Besuch vorbei: Kakashi, der früher Itachis Teamleader gewesen war, als dieser frisch zu den ANBU gehörte. Itachi war der jüngste Shinobi gewesen, der jemals zu den ANBU berufen worden war. Der zweite Uchiha in der fast hundertjährigen Geschichte des Dorfes. Doch allzu oft kamen Kakashis Besuche nicht vor. Er suchte nach wie vor eine Spur von Obito. Doch der Winter war besonders kalt und von Schneestürmen geprägt gewesen und so war es schwer überhaupt aus dem Dorf rauszukommen.
 

Öfters kamen Sai und Sakura vorbei. Dabei achtete Sai stets darauf, dass er zwischen Sasuke und Sakura saß oder stand. Ob er sich von Sasuke bedroht fühlte? Naruto wusste, dass Sai sich oft nur als Lückenfüller gefühlt hatte, als sie noch Team 7 gewesen waren. Nicht nur durch den Fakt, dass er Sasuke ins Team nachgerückt war, sondern auch, weil ihm spätestens nach der ersten Begegnung mit Sasuke bewusst geworden war, dass er ihm auch äußerlich sehr ähnlich sah.

Zwei oder drei Mal war auch Tsunade vorbei gekommen. Einerseits fühlte sie sich Naruto schon immer sehr verbunden. Er wusste, dass er einen Sonderplatz in ihrem Herzen einnahm und irgendwie waren sie fern verwandt. Tsunades Großmutter, die Frau des ersten Hokages und erster Jinchuriki von Kurama, war irgendwie eine Tante von Kushina - Narutos Mutter und zweiter Jinchuriki des Fuchsdämons - gewesen. Das machte sie zu... Naruto wusste es nicht. Es war auch egal. Er nannte sie weiterhin 'Oma Tsunade'.
 

Bei ihrem letzten Besuch, vor zwei Wochen, war ihr dann aufgefallen, dass Itachi blass wirkte. Das der ältere Uchiha dann auch noch zwei Teller fallen ließ, weil er sie nicht mehr halten konnte, hatte sie erschrocken aufspringen und zu ihm laufen lassen. Itachi hatte sich erschöpft an der Kücheninseltheke festgehalten, damit er nicht auch umkippte und zu Boden fiel. Als sie erkannte, dass Itachi krank war schimpfte sie mit Naruto und Itachi, warum die beiden nicht längst zu ihr gekommen waren. Itachi hatte keuchend von seiner Diagnose berichtet und dass er seine restliche Zeit nicht in einem Krankenhaus mit unzähligen Tests verbringen wollte, sondern mit seinem geliebten Naruto genießen wollte. Doch sie hatte ihn nur noch mehr gescholten und ihm für den nächsten Tag einen Termin verpasst. Unter Androhung schlimmer Dinge hatte sie darauf bestanden, dass er zu diesem Termin kam und sogar Naruto einen offiziellen Auftrag erteilt, dafür zu sorgen, dass Itachi erschien.
 

Im Krankenhaus hatten sich dann Tsunade und Sakura seiner angenommen und ihn an diesem Tag jeden erdenklichen Test machen lassen und Untersuchung unterzogen, den die beiden kannten. Sie hatten alle Daten gesammelt und auf die Auswertungen diverser Laboruntersuchungen gewartet. Nach drei Tagen bat Tsunade Naruto und Itachi erneut ins Krankenhaus.
 

Itachi hatte sich dagegen gewehrt. Er wollte nicht, dass Narutos Hoffnungen zersprangen, wie einst seine eigenen, als er sich von vier verschiedenen Ärzten seine Diagnose eingeholt hatte. Jedes Mal war er niedergeschmettert gewesen und in ein tiefes Loch gefallen. Das wollte er seinem Sonnenschein nicht antun. Wollte Naruto nicht seiner ganzen Hoffnung beraubt sehen. Dennoch hatte der Blonde darauf bestanden den Termin wahrzunehmen, vor allem, weil wenn sie ihn nicht wahrnehmen würden Tsunade einfach zu ihnen nach Hause gekommen wäre.

Als sie dann in dem Büro von Tsunade - nicht das der Hokage, sondern das der begabtesten Heilerin der Welt - saßen und warteten erwischte sich der Uchiha, wie er sich selbst Hoffnungen machte. Sofort schalt er sich mental selbst. Nannte sich einen Tor und naiv. Er hatte seine Diagnose und die dazugehörige Prognose schon vier Mal gehört. Daran würde sich auch jetzt nichts ändern.
 

Itachi und Naruto waren gerade vom Markt nach Hause gekommen. Naruto hatte unzählige Stofftüten, die er vor der Kücheninsel abstellte und nach und nach auspackte.

"Meinst du wirklich, dass so viel Käse wirklich notwendig ist?", fragte Itachi mit Zweifel in der Stimme.

"Ef ift Käfe.", kam es von Naruto, der bereits das nächste Stück Käse im Mund hatte. "Käfe kann man nie genug haben und er wird ja auch nicht flecht."

Itachi musste wieder glücklich schmunzeln, denn Naruto wirkte einfach so süß und goldig, wenn er mit Hamsterbäckchen vor ihm stand und mit großen Augen versuchte seinen Standpunkt zu verteidigen.

"Okay... aber ich schätze, damit sind wir jetzt für die nächsten vier Wochen gut eingedeckt.", meinte der Ältere und zog Naruto sanft zu sich, um ihn zu küssen. Dieser lachte glücklich auf.

"Geh und schlüpf in etwas bequemeres, ich räum derweil den Einkauf weg und fang mit dem Kochen an.", meinte Naruto und hätte nie gedacht, dass er - der Instantnudelsuppenkönig von Konohagakure - wirklich einmal Gefallen am Kochen finden würde. Doch wenn man jemand hatte, den man von ganzem Herzen liebte, dann war das Kochen keine Last. Itachi nickte, küsste ihn noch einmal und verschwand dann aus der Wohnküche.

Naruto hatte alles, außer das, was er gleich brauchen würde, weggeräumt als es klopfte. Er trocknete sich fix die Hände an einem Tuch ab und eilte zur Tür. Noch bevor er die mit Reispapier bespannte Tür öffnete erkannte er am Umriss und der Haarfarbe Tsunade. Also lachte er sie glücklich an, als er die Tür öffnete. Auch Tsunade lächelte sanft und begrüßte Naruto, bevor dieser sie hereinbat.

"Du scheinst ja heute richtig gut drauf zu sein, Naruto.", merkte die Hokage sanft an.

"Wir kommen gerade vom Markt.", strahlte Naruto.

"Oooh... lass mich raten: Käse?", riet die Ältere. Naruto blickte sie für einen Moment baff an, bevor er wieder grinste.

"Du kennst mich viel zu gut, Oma Tsunade.", meinte er lachend und führte sie dann in die Wohnküche, wo er ihr Platz und einen Tee anbot.

"Ist Itachi auch zuhause?", fragte die Blonde.

"Ja, er zieht sich um.", meinte er. "Allerdings tut er das schon eine ganze Weile."

Naruto entschuldigte sich kurz bei Tsunade, bevor er zu ihrem gemeinsame Schlafzimmer ging, um nach Itachi zu schauen. Doch das Schlafzimmer war leer. Komisch. Auf dem Bett lag die Yukata, die Itachi bestimmt anziehen wollte. Doch von ihm fehlte jede Spur in diesem Zimmer. Dann drang das Rauschen von Wasser an Narutos Ohr. Das Badezimmer? Sicherlich wusch sich Itachi gerade, bevor er in die Yukata schlüpfen wollte. Also klopfte Naruto an der Badezimmertür.

"Itachi?", rief er durch die geschlossene Tür und spürte eine warme Nässe an den Füßen. Er blickte zu Boden und sah, wie Wasser unter der Tür hindurch drang. Seine Socken hatten sich sofort vollgesaugt. Nicht verstehend, wieso da Wasser unter der Tür durchkam öffnete Naruto die Schiebetür und sah, dass der gesamte Boden des Badezimmers geflutet war. Doch das wurde auf einmal nebensächlich, denn mitten im Badezimmer lag Itachi reglos auf dem Boden.

Sofort stürmte Naruto zu der Liebe seines Lebens, während er von irgendwo weit weg einen schmerzerfüllten und panischen Schrei vernahm. Als er Itachi erreichte, drehte er ihn zu sich um und...
 

Alles um ihn herum kam ihm wie durch Watte durch. Sein Körper fühlte sich taub und fremd an. Der Schmerz in seiner Brust drohte ihn entzwei zu reißen und er spürte etwas Feuchtes auf seinem Gesicht.

"Naruto?", hörte er die sanfte, tröstende Stimme Sasukes. Doch er konnte nicht reagieren. Wollte nicht reagieren. Wenn er reagieren würde, würde alles Wirklichkeit werden. Er starrte einfach weiter gerade aus, auf den kleinen rechteckigen Stein zu seinen Füßen, dessen Kopfende traditionell mit dem Symbol Konohas versehen war. Darunter war ein Name in Stein gemeißelt und relativ mittig auf dem Stein ein Familienwappen in Form eines Fächers.

"Naruto.", hörte er Sasukes Stimme etwas eindringlicher. "Du bist völlig durchnässt, komm jetzt. Ich bring dich nach Hause."

Energisch befreite er sich von der helfenden Berührung seines besten Freundes, während seine Sicht verschwamm und seine Beine auf einmal ihren Dienst versagten. Er sank kraftlos und weinend zu Boden und konnte seinen Blick nicht von dem Grabstein lösen. Ohne sich dessen bewusst zu sein hatte der Blonde erneut begonnen laut zu schluchzen. Er fühlte sich so alleine und gebrochen. Dennoch begannen seine Hände sich in die noch lose Erde zu graben, bevor ihn sanft Hände an den Schultern packte und wegzog. Er schrie und schlug um sich, ohne jemand zu treffen. Und dann... schlangen sich Sasukes Arme um Naruto. Drückten ihn fest an sich. Naruto schlug weiter wild um sich und seine Fäuste trafen Sasukes Körper. Doch er reagierte nicht. Hielt Naruto nur feste im Arm und drückte ihn an sich, bis Narutos letzte Kräfte schwanden und er erschöpft aufhörte.
 

"Wie geht es ihm?", fragte Tsunade besorgt.

"Unverändert.", antwortete Sasuke. "Er liegt nur so auf seinem Futon da. Isst nichts, sagt nichts."

"Das ist nicht gut... wenn sich das nicht bessert, wird er ins Krankenhaus müssen.", erwiderte Tsunade.

Naruto nahm die Stimmen der beide nur am Rande wahr. Sie hatten für ihn keinerlei Bedeutung mehr. Alles was er wollte war zurück in die Arme seines geliebten Itachis. Jene Arme, die ihn immer so voller Liebe empfangen hatten. Die ihn in der Nacht gehalten hatten.

"Was machst du denn?", hörte er auf einmal Itachis Stimme mit einem tadelnden Unterton. Verwirrt hob Naruto seinen Blick. Alles war so unklar und verschwommen. Doch da, in der Tür zum Engawa des Innenhofs, stand jemand. Er blinzelte und dann weiteten sich seine Augen. Die Gestalt kam näher und setzte sich neben ihn. Das konnte nicht sein. Er hatte ihn verlassen. Für immer. Dennoch sah er Itachi, der ihn sanft anlächelte.

"Naruto... es tut mir leid. Du leidest, weil ich egoistisch war.", kam es von der liebevollen Stimme.

"Nein...", wollte Naruto widersprechen, hatte aber dank dem vielen Weinen und Schreien keine Stimme mehr.

"Ich wünschte, ich hätte länger an deiner Seite sein dürfen. Aber dieser Wunsch wurde mir verwehrt. Daher gestatte mir einen anderen Wunsch: Bitte gib dich nicht auf. Deine Zeit ist noch lange nicht gekommen und solange du mir gestattest in deinem Herz innezuwohnen, wirst du niemals wieder alleine sein. Also komm... steh auf, wasch dich und geh baden... iss etwas... und dann wirst du deinen Weg zum Hokage bestreiten. Wirst du mir diesen Wunsch erfüllen?", fragte Itachi sanft mit einem fordernden Unterton.

"Alles so...", wollte Naruto erwidern, doch wieder kam kein Ton aus seiner Kehle.

"Alles ist so schwer? Ich weiß... aber du bist stark und wirst es schaffen. Also auf, mein Sonnenschein, steh auf.", kam es dominant von Itachi.

Als Naruto sich aufsetzte erschraken Tsunade und Sasuke. Sofort eilten sie zu Naruto, doch dieser sah nur vor sich auf eine leere Stelle.

"Sehr gut, Naruto.", lächelte Itachi. "Und nun wach auf und erfüll mir meinen Wunsch."

Naruto blinzelte und Itachi verschwand. Er wollte noch nach ihm greifen, doch seine Hand ging durch das immer schwächer werdende Abbild. Dafür sah er Sasuke und Tsunade. Wieder musste Naruto weinen und Sasuke nahm ihn vorsichtig in seinen Arm. Naruto schmiegte sich an ihn, doch nach einer Weile fing er sich wieder.

"Willkommen zurück, Naruto.", meinte Sasuke mit einem sanften Lächeln und sichtlich erleichtert. Naruto nickte nur, bevor er langsam aufstand und auf wackeligen Beinen ins Badezimmer verschwand. Er wollte auf keinen Fall Itachi enttäuschen und seinen Wunsch nicht zurückweißen. Wenn Itachi ihn einmal als Hokage sehen wollte, dann würde Naruto Hokage werden.


Nachwort zu diesem Kapitel:
War es das wirklich schon? Was denkt ihr, was hofft ihr.


LG
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  lula-chan
2018-12-25T16:33:07+00:00 25.12.2018 17:33
Ein echt trauriges Kapitel. Sehr gut geschrieben. Sehr gefühlvoll.

LG
Antwort von:  Onlyknow3
25.12.2018 17:59
Danke für deinen Kommi. Wünsche auch dir ein gute Zeit.
Man liest sich.

LG
Onlyknow3
MAC01
Von:  lula-chan
2018-12-25T16:22:22+00:00 25.12.2018 17:22
Was für ein schönes Kapitel. Gut geschrieben. Gefällt mir.
Das ist doch schön. Itachi ist geheilt und er hat mit Naruto eine gemeinsame Zukunft.

LG
Antwort von:  Onlyknow3
25.12.2018 17:52
Danke für deinen Kommi. Schön das dir dieses ende auch gefällt.
Wünsche euch noch eine gute Zeit.

LG
Onlyknow3
MAC01
Von:  Yuna_musume_satan
2018-12-25T14:02:31+00:00 25.12.2018 15:02
Beide enden sind einfach herzzereisend und bei beiden wünsche ich mir ne Fortsetzung hach ich könnte keinen Favoriten der beiden enden sagen sie sind einfach zu gut
Antwort von:  Onlyknow3
25.12.2018 17:58
Danke auch dir für deinen Kommi. Wünsche euch eine gute Zeit.
Man liest sich.

LG
Onlyknow3
MAC01
Von:  Shijin
2018-12-25T09:41:05+00:00 25.12.2018 10:41
Mokuba: Auch nicht schlecht.
Antwort von:  Onlyknow3
25.12.2018 17:55
Danke das dir die mühe gemacht hast trotzdem einen Kommi zu schreiben.
Freut mich das du beide gelesen hast. Gute Zeit man liest sich.

LG
Onlyknow3
MAC01
Von:  Shijin
2018-12-25T09:39:12+00:00 25.12.2018 10:39
Romantiker: Das ist doch mal ein Ende für Weihnachten.
Mokuba: Wenn es den Mädels gefällt...
Itachi: Schau sie dir doch an. *grinst* Es gefällt.
Antwort von:  Onlyknow3
25.12.2018 17:52
Danke für deinen Kommi. Schön das dir dieses ende auch gefällt.
Wünsche euch noch eine gute Zeit.

LG
Onlyknow3
MAC01
Von:  _Seto_Kaiba_
2018-12-24T16:18:24+00:00 24.12.2018 17:18
Wieder eine sehr gelungene ff.... ich hoffe es gibt bald eine fortsetzung und hoffentlich mit happy end.... vor allem für naruto....
Wünsche euch frohe weihnachten und besinnliche festtage
Antwort von:  Onlyknow3
24.12.2018 18:34
Wir wünschen euch auch ein schönes Weihnachtsfest. Danke für deinen Kommi.
Mal sehen was wir da noch machen können.

LG
Onlyknow3
MAC01
Von:  Shijin
2018-12-24T14:40:51+00:00 24.12.2018 15:40
Mokuba: Ende...
Shijin: Sieht so aus. 24 Tage sind rum.
Kakashi: Und das Dorf ist gerettet. Ein gutes Ende!
Itachi: Das sehe die Mädels anders, glaube ich. *schmunzelt*
Romantiker: Definitiv! Das kann doch noch kein Ende sein. Wo bleibt das Happy End?
Itachi: Das gibt es nur im Film.
Shijin: Das hast du etwas falsch verstanden: Wenn es kein Happy End gibt, ist es auch noch nicht zu Ende. Meine Erfahrung aus dem Jahr 2018. Happy Ends gibt es auch im echten Leben.
Antwort von:  Onlyknow3
24.12.2018 16:17
Wir wünschen dir Shijin schöne Feiertage, ein erholsames Fest. Danke für deine vielen schönen und witzigen Kommentaren. Die MAC und ich genießen durften. Was Itachi und Naruto betrifft, sehen wir mal was man da machen kann.

LG
Onlyknow3
MAC01
Von:  Shijin
2018-12-24T14:34:44+00:00 24.12.2018 15:34
Itachi: Ich glaube, Sakura wird mich nicht behandeln.
*allgemeines Gelächter*
Antwort von:  Onlyknow3
24.12.2018 16:13
Jetzt lasst uns doch erst mal die Hokage befreien, Naruto schart schon mit den Hufen und würde Obito am liebsten den Hals umdrehen. So Mordlüstern wie der sich immer zeigt.
Danke für deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01
Von:  Shijin
2018-12-24T14:32:06+00:00 24.12.2018 15:32
Shijin/Romantiker: Die verdienen für ihren Wahnsinn doch kein eigenes Kapitel!
Romantiker: Ich will eine Neuauflage der Höhle...
Antwort von:  Onlyknow3
24.12.2018 16:10
Danke du bist Einmalig, mit deinen Crossoverkommis. Finde die echt Hammer und witzig obendrein.
Ein Neuauflage gibt es nicht. Dieses Kapitel war leider Notwendig für den einzug ins Finale.

LG
Onlyknow3
MAC01
Von:  Shijin
2018-12-24T14:27:56+00:00 24.12.2018 15:27
Romantiker: Da ist jetzt nicht euer Ernst?!
Mokuba: Das schreit nach einer Gartenschere. *wirft das entsprechende Instrument zu*
Shijin: Itachi, du solltest eine zweite Meinung einholen und zwar von Sakura oder Tsunade.
Itachi: Und was soll das bringen?
Romantiker: Dass dich ein Anfänger behandelt hat!
Antwort von:  Onlyknow3
24.12.2018 16:06
Okay ich seh schon Itachi wird hier eindeutig gemocht.
Schauen wir mal was man da noch machen kann.
Danke für deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01


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