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A Place to Belong

von

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16

„Es erscheint mir beinahe taktlos, ein solches Gewerbe in diesen schwierigen Zeiten zu eröffnen, aber…“

Der Grundstücksbesitzer seufzte, schob seine Brille auf der unvorteilhaft großen Nase nach oben. Er studierte noch einmal den Vertrag, den er selbst aufgesetzt hatte, als müsse er sich von seiner Richtigkeit überzeugen.

„…nun.“

Er räusperte sich.

„Es ist Ihre Entscheidung, was sie mit dem Objekt machen. Ich kann Ihnen nur davon abraten. Jedenfalls. Noch eine Unterschrift… So. Hier – und nun Sie, dann gehört es Ihnen.“

 

Er hatte seit sechs Jahren auf diesen Tag gewartet.

 

Seit dem Tag, an dem er begonnen hatte, auf dem Marktplatz aufzutreten, hatte er jeden Gil, den er entbehren konnte, zurückgelegt.

Zuerst war es beinahe unmöglich gewesen – bei seinem mageren Verdienst ging im Grunde alles wieder für Nahrung und Kleidung drauf; dass er im Wachstum gewesen war und alle Nase lang neue Kleider brauchte, hatte auch nicht geholfen.

Dann hatte er bei einer Vorstellung bemerkt, wie Diebe sich an seinen Zuschauern zu schaffen machten.

Er wusste, er hätte sie aufhalten sollen.

Direkt in dem Moment, als er sie sah. Ein lauter Ausruf, und jeder wäre auf sie aufmerksam geworden.

Er tat es nicht.

Er ließ sie gewähren, um sie direkt nach der Vorstellung zur Rede zu stellen.

 

Er bot den Dieben einen Deal an: Er würde weiterhin still bleiben, wenn sie bei seinen Aufführungen stahlen, doch dafür wollte er einen Teil ihrer Beute.

 

Je besser er wurde, desto mehr Menschen kamen. Desto mehr Beute machten die Diebe, die alles stahlen, was nicht niet- und nagelfest war, während Bark die Leute mit seiner Darbietung in seinen Bann zog.

Sein Gewinn wuchs, auch wenn sein Anteil an der Beute – immerhin nahmen die Diebe, ihrer eigenen Aussage nach, die ganze Gefahr auf sich – prozentual nie wirklich größer wurde.

Jede Münze Diebesgut, die er erhielt, wanderte auf direktem Wege in seine Ersparnisse. Tag um Tag, Jahr um Jahr, bis die Summe so groß geworden war, dass er selbst kaum glauben konnte, so viel Geld zu haben.

Geld, das er in ein altes, etwas baufälliges Gebäude investierte.

Sein eigenes Theater.

 

Schwungvoll setzte er seine Unterschrift unter den Kaufvertrag, ein zufriedenes Lächeln auf dem Gesicht.

Es war geschafft.

 

Der Geburt der Theatergruppe (und Diebesbande) Tantalus stand nichts mehr im Wege.



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