Ulala, willst du eine Pizza?
„SKANDAL IM SPERRBEZIRK!
SKANDAL IM SPERRBEZIRK!
SKANDAAAAL ~
SKANDAL UM ROSI! ~"
Blinzelnd standen Deidara und Sasori vor dem alten Grammophon, vor welches ein Megafon gespannt war, worum ein Seil gewickelt worden war, welches durch die Schwingung der Töne stimuliert wurde, damit eine Kugel ins Rollen brachte, welche eine Reihe Domino-Steine umwarf, welche wiederum, durch ihr Gewicht einen weiteren Behälter umwarfen, woraus ein paar Weizenkörner plumpsten, die von einem Huhn, das auf einmal erschien, gegessen wurde, bis das Huhn ein Ei legte, aus welchem auch sogleich ein Küken schlüpfte, welche leise fiepend zu den beiden Künstlern hinlief, dabei einen kleinen Zettel im Schnabel hielt, welchen es ihnen vor die Füße legte und dann stolz zu ihnen aufschaute.
Sasori rümpfte die Nase, während Deidara sich zu dem kleinen Vögelchen hinunter beugte, ihm behutsam den Kopf tätschelte und leise für die aufgeführte Aufgabe lobte, ehe er das kleinen Papierstück mit Daumen und Zeigefinger griff und laut vorlas:
„Eine große Salami-Schinken-Pizza mit Extra-Käse und grünen Jalapenos"
„Okay.", kam es unbestimmt von Sasori, dessen Blick starr auf das umher wandernde Hühnchen gerichtet war, welches gackernd die nächsten Eier legte, aus welchen auch sofort weitere Küken schlüpfte, was die ehemalige Rubert-Goldberg-Maschiene etwas unnötig machte, aber es war nett an zu sehen, dass musste der Puppenspieler zugeben.
Die kleinen gelben Tierchen stoben sogleich in alle Richtungen davon, um weitere Bestellungen zu überbringen.
Deidaras und Sasoris Küken hatte es sich dabei inzwischen auf des Bombers Schulter bequem gemacht, während dieser Sasori den Zettel in die Holz-Hände drückte.
„Hier, ich mach schon Mal den Wagen fertig.", bot er an, worauf Sasori nur die Stirn kraus zog.
„Mach das.", knurrte er, zwar war er nicht wirklich böse mit Deidara, aber dieser war nun mal gerade da, bot sich demnach als Ventil, auch wenn er ausnahmsweise einmal nichts für die Misere konnte, in welcher sie sich momentan befanden.
Trotzdem machte es Spaß, in böse an zu schauen und ihn damit zu verunsichern.
Junge Menschen waren ja so naiv und labil, einfach herrlich.
Mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen, machte sich der Rothaarige schließlich auf zur Küche, um die Bestellung an zu nehmen, während Deidara bereits den Motor warm laufen ließ.
Nicht wenig später, saßen die beiden Nuke-Nins, dicht an dicht, so das Körperkontakt unausweichlich ist, denn Yaoi ist nicer shit, zusammen gepfercht in einem kleinem- schwarzen Smart, mit roten Wolken auf der Rückscheibe und tuckerten durch die Wälder des Feuerreiches.
Was ist los, werdet ihr euch fragen?
Nuke-Nin sein ist zwar spaßig, aber es ist eine brotlose Kunst.
Kyujbis zu extrahieren ist nicht mehr so profitabel wie früher und diese Erfahrung musste auch eine gewisse Rote Wölkchen – Bande machen, als das letzte Mal mit dem Vorschlaghammer, das Sparschwein von der hohen Kante genommen wurde, sich drinnen jedoch nur ein paar Reichsmark, Knöpfe und eine leere Kaugummipackung von 1975 befanden.
Zuerst hatten die zehn Ninjas bedröppelt im Kreis gesessen, sich innerlich gefragt, an wem es nun läge sich zu prostituieren und immer wieder, war der ein oder andere verstohlene Blick, gen Deidara gewandert.
Doch Sasori, welcher offenbar andere Pläne mit seinem Partner hatte, war schlicht dagegen gewesen, ihr jüngstes Mitglied in einen Nuttenfummel zu zwängen und in Amsterdam, in einem Schaufenster aus zu stellen, außerdem wollte keiner einen Ausflug nach Holland bezahlen, denn das letzte Mal hatten sie sich alle gemeinsam einen Joint geteilt und Paras geschoben.
Nachdem der Puppenspieler also sein Veto eingelegt hatte, Deidara ihm vor Dank beinah um den Hals gefallen war, was, um die doch geneigte Leserschaft, die sich hier, anlässlich meiner sonstigen Geschichten, inzwischen gesammelt hat, nicht zu verwirren, an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt wird, lag es also am ältesten Mitglied, des Dream Team einen passenden Lösungsvorschlag... vor zu schlagen.
Und dieser sah aus wie folgt:
Erst neulich hatten die Ninjas in Venedig etwas gegessen, was wirklich lecker und zudem relativ einfach her zu stellen schien: Pasta.
Weswegen Kakuzu auf die Idee kam eine Pizzeria zu eröffnen.
Die Gedankengänge des Greises schienen für den Rest der Organisation, bis heute, unergründlich, doch niemand maßte sich an Fragen zu stellen, immerhin schien tatsächlich Not am Mann.
Also wurde die Akatsukimäntel, buchstäblich. Vorübergehend an die Stange gehangen (das hat sich gereimt) – Und stattdessen zog sich jeder der Nuke-Nins einen bequemen Baumwollhoodie an, auf dessen Front-Layer Pein abgedruckt war, wie er grinsend eine Pizza in gen Linse präsentierte.
Auch am Design der Arbeitskleidung ließ sich demnach nicht mehr viel reißen, ebenso war das Layout der Internetseite bereits fertig gestellt, denn Kakuzu war, trotz seines hohen Alters, gewitzt, hatte sich mit lieferando.de zusammen getan und so Unmengen an Werbekosten gespart.
Nichts ändern tat das jedoch an der Tatsache, dass die Akatsukimitglieder, in ihren gewohnten Zweierteams, von einer Odysee auf die nächste geschickt wurden, während Tobi, Zetsu und Kakuzu selbst (der sich, natürlich, zu schade war für die minderwertige Arbeit des Lieferanten) das Hauptquartier hüteten, Pizzateig ausrollten, Pizzabrötchen befüllten und Pommes frittierten, dabei stets lustige, italienische Musik im Hintergrund vor sich hin dudelte.
Deidara sog scharf die Luft ein, während er einen flüchtigen Blick zu seinem Partner wagte, welcher jedoch nur starr gerade aus starrte.
Sasori hatte es am Meisten geärgert, vom Massenmörder zum Lieferhelden degradiert zu werden, nicht nur, dass sich aus italienischen Spezialitäten nicht wirklich gute Marionetten formen ließen, zudem schien es ihn mehr und mehr zu nerven, wie alle um ihn herum gutes Essen genießen und er selbst halt einfach nichts essen konnte.
Deidara wurde es kurz erklärt, doch der dahin gestammelte Grund „Da ist doch ein Schlauch in meinem Bauch... und somit kein Platz." - überzeugte ihn nicht ganz.
Trotzdem schien die alltäglichen Fiesta, denen die Organisation von da an beiwohnten, dem Puppenspieler immer mehr aufs Gemüt zu schlagen und selbst der blonde Attentäter blieb davon nicht unberührt, immerhin war Sasori so etwas wie sein bester Freund, in einer verdrehten, sehr verkorksten Welt, in welcher sie nun offensichtlich leben, ja, da war er das.
Nachdenklich tippte sich Deidara gegen sein Kinn, drehte dann gedankenverloren das Autoradio auf und die Klänge von Ariana Grandes lieblicher Stimme schallten die die, sonst so stille Stille.
Ein weiteres Mal seufzte Deidara gedehnt, ließ sich dann gelangweilt gegen die bequemen Sportsitze des schwarz-roten Smartes sinken und beobachtete genaustens, wie Sasori den Blinker an der Kreuzung setzte, ehe er nach links bog.
Deidara hob den Kopf.
„Sag mal wir sind doch hier in Japan, wieso fahren wir eigentlich einen europäischen Wagen?", wollte er wissen, worauf hin Sasori ihm nur einen kritischen Blick zukommen ließ.
„Ich glaube wir werden von Daimler gesponsert.", sagte er dann dennoch, woraufhin Deidara ein verstehendes Brummen vernehmen ließ.
„Aha.", sagte er nach einer ganzen Weile, lehnte sich dann mit dem Kopf an die kühle Glasscheibe und betrachtete sich gelangweilt die vorbeirauschende Landschaft.
„Wann sind wir da?", wollte er letztendlich von seinem Partner wissen, welcher genervt aufstöhnte.
„Dann wenn wir da sind.", kam die knappe Antwort.
„Ach was."
Erneut herrschte Stille, einzig und allein Nikki Minajs BANG BANG INTO THE ROOM drang durch die ansonsten so stille Stille.
„Ich muss mal.", machte der blonde Künstler dann auf seine Grundbedürfnisse aufmerksam.
„Du machst mich wahnsinnig!", knurrte Sasori gequält, hielt dann dennoch am rechten Fahrbahnrand und warf dem Jüngeren einen auffordernden Blick zu.
Kurz schwiegen die beiden, ehe Deidara erneut eine Eingebung kam.
„Sag mal, wir sind doch in Asien, wieso halten wir denn dann rech..."
„Jetzt geh pinkeln!", fuhr der Rothaarige ihn an und sofort war der Bomber in den Büschen verschwunden.
ENDE
Spaß man, es geht weiter im nächsten Kapitel.
