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♥ Alle Wege führen zu dir ♥

Usagi ♥ Mamoru
von

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* MamorU *

Der letzte Schmetterling
 

Ein kleiner Falter an der Scheibe saß

draußen am Fenster kalt und eisig war,

gelockt von Kerzen magischen Schimmer

hinein ins warme, offene Zimmer.
 

Eine unsichtbare Macht, die er erkannte

verwehrte ihn den Eintritt und ihn verbannte.

Spürte Wärme durch sie aufsteigen,

würde gerne noch länger bleiben.
 

Flügel und Glieder steif gefroren,

zum Leben wurde er geboren,

sah er hinein in den hell erleuchteten Raum,

erinnert an einen längst vergessenen Traum.
 

Warme Sonne im Fluge ständig suchen,

grüne Wiesen und auch die bunten Blumen,

den farbigen Blüten sich ergeben,

von Blatt zu Blatt sich zu erheben.
 

Helle Tage, die nie enden wollen,

dunkle Nächte mit Gewitter grollen,

neblige Wolken nicht mehr weinen,

als wärmende Strahlen erscheinen.
 

Dieses Gefühl noch einmal zu erfahren,

sein Leben würde er dafür anmahnen,

noch einmal hin, es ist sein Traum,

sich setzen unter einen Baum.
 

Zu zweit Erinnerung, lange her,

viel vergessen, wiegt immer noch schwer.

Im Gedanken ist er weiter, unbesorgt und wieder heiter,

mag fliegen hin zu seinem Ort,

gegeben hat er sich das Wort,

zum letzten Flug wird er begleitet.
 

Ergeb'n ist er sich seinem Ziel,

die ganze Kraft, es ist kein Spiel,

erhobenen Hauptes will er fliegen,

seiner größten Sehnsucht zu erliegen.
 

Aufgestiegen in die Höhe,

mit dem Wind durch eine Böe,

Abschied nehmen von dieser schönen Welt,

zum letzten Mal gesehen – als er fällt.

( Gerd Groß (1956) )
 


 


 

Müde zog er die schweren, grünen Vorhänge vom Fenster seines Schlafzimmers zur Seite und blickte so wie jede Nacht, seit dem sie von ihm gegangen war zum Mond empor. Wie konnte er es wagen so hell wie eh und jeh zu erstrahlen?!
 

Die Nägel tief in seine Handinnenflächen gebohrt, traten Mamoru Fingerknöchel weiß hervor. Er hatte keine Tränen mehr übrig. Schon seit langem hatte er nicht mehr geweint. Es gab Nächte an denen er es versucht hatte, doch nichts kam. Er war erledigt, müde und ausgetrocknet. Sein Blick richtete sich auf die hell erleuchteten Straßen Tokios unter ihm. Noch immer spazierten Menschen auf den Gehsteigen, verliebte Pärchen, die Hände ineinander verschränkt, Kinder die mit ihren Eltern einen Abendlichen Spaziergang machten, Schüler die sich über die bevorstehenden Sommerferien freuten, alles, wirklich alles ging weiter, als ob sie immer noch am Leben wäre, doch das war sie nicht, würde es nie wieder sein. Ein Schluchzen entwich ihm als er sich mit der Stirn gegen das kühle Glas lehnte. Sie war tot und die Erde drehte sich einfach weiter, selbst die Sonne schien stärker zu scheinen, seit dem sie nicht bei ihm war. Sie hatte diesen Planeten seit Anbeginn der Zeit mit ihrem Leben beschützt und er wagte es einfach sie zu vergessen, sich einfach weiterzudrehen?!! Wo war sie, diese ausgleichende Gerechtigkeit von der die Welt sprach? Seit dem Tag an dem er sie in seinen Armen gehalten hatte, verging das Gefühl nicht. Noch immer spürte er ihre Wärme, auch wenn dies nach so langer Zeit nicht möglich war und dennoch war sie ihm so präsent wie eh und jeh. Schwer hingen ihm die Lider über den Augen, doch wenn er eins wusste, dann war es das, dass er nicht einschlafen durfte, denn sobald er dies tat, würde er sie sterben sehen, würde ihre letzten Atemzüge auf seiner Haut spüren, das Ohr an ihre Brust lehnen nur um feststellen zu können, dass das Herz in ihrer Brust aufgehört hat zu schlagen, das Herz, welches für ihn geschlagen hatte, welches wegen ihm für immer verstummt war.
 


 

Mit dem Tod endet alles, das Gefühl, Ereignisse und das Schicksal in der Hand zu haben, die Gewissheit Dinge erreichen zu können, wenn man sich nur genug Mühe gibt und auch die Logik. Als er ihren leblosen Körper hochheben wollte umfing sie ein Licht, er versuchte sie festzuhalten, wollte um keinen Preis den ihm über alles geliebten Menschen in seinen Armen loslassen, aber die Macht die sie ihm nahm war stärker. So sehr sich Mamoru auch bemüht hatte, konnte er sie nicht halten. Serenity und Baal verschwanden, lösten sich einfach im Nichts auf. Rei und die Mädchen versuchten von da an ihr Möglichstes um in Erfahrung zu bringen was mit ihr geschehen ist. Sie alle lebten mehr oder weniger in Trance und er, er vegetierte vor sich dahin, arbeitete Tag und Nacht wie ein Besessener, trieb sich selbst an seine Grenzen und darüber hinaus, bis seine Vorgesetzten entschieden haben, ihn für einen Monat zwang zu beurlauben. Am Anfang war er erpicht auf jede neue Information die ihn Rei brachte doch seit einem Monat spielte es keine Rolle mehr für ihn, was Rei ihm zu sagen hatte. Nichts war mehr wichtig. Ein halbes Jahr war nun vergangen in dem es die Kriegerinnen versuchten, sich auf den Mond zu teleportieren, doch der Erdtrabant lies es nicht einmal zu, dass sie in dessen Nähe kamen.
 

Die Welt möge sich auch ohne Usagi weiterdrehen doch ohne sie endete die Seine und obwohl er sich sicher war keine einzige Träne mehr übrig zu haben schwammen seine Augen dennoch darin.
 

„Wie fühlt es sich an an dem Ort wo du gerade bist Usako? Ist er dir fremd, ist dir kalt oder hast du endlich deinen Frieden gefunden? Unsere gemeinsame Zeit hätte noch Jahrhunderte lang anhalten müssen? So war es uns doch prophezeit worden mein Herz und doch wären mir Jahrtausende nicht genug gewesen. Es kommt mir so vor als ob die Zeit, die wir zusammen verbringen durften sich wie in Zeitlupe vor mir abspielt und doch ging sie vorbei wie in einem Film, der viel zu schnell abgespielt wurde. Wofür hast du gekämpft, wofür bist du gestorben? Alles, jeder Kampf den du führen musstest, jeder Schmerz den du erleiden musstest .. das alles erscheint mir so surreal .. ..“
 

Stille umgab ihn, doch er hoffte noch immer, hoffte auf eine Antwort, von ihr, von irgendwem. „Gib mir ein Zeichen Usako! Gib mir doch ein Zeichen, dass du dort wo du jetzt bist, gut angekommen bist, dass du in Ordnung bist, glücklich bist, bitte!!“, schrie er in seiner Verzweiflung, doch nichts kam. Schwer glitt er mit dem Rücken zum Fenster auf den Boden. Mit dem Kopf in den Händen gestützt, sah er auf die rechte Seite seines Bettes, die leer blieb, die für immer leer bleiben würde, denn Keine würde ihren Platz einnehmen können, niemals. Nicht in diesem Leben noch im nächsten, noch irgendwann.
 

„Mir wurde gesagt, dass wir in den ersten Wochen den Toten näher stehen würden als den Lebenden, aber du bist mir immer noch so nah, noch immer kann ich dich riechen, spüren, noch immer kann ich, wenn ich die Augen schließe, in deine wunderschönen Augen sehen. Mal lächelst du mich an, mal ärgerst du dich über mich, wenn ich aus irgendeinen Grund mal etwas nicht in meinen Dickschädel bekommen habe und dann ..“, er stutzte und schluckte den Klos runter, bevor er weitersprach. „Dann sagst du mir trotz allem, dass du mich liebst und ich … ich liebe dich Usako, hörst du mich? ICH LIEBE DICH!!!!“ Die Wände des Schlafzimmers erbebten, sowie die Nacht zuvor und die vor Dieser. „Wenn ich zum Crown gehe, erwarte ich dich jedes mal, wenn die Tür auf gleitet. An jeder Straßenecke, hoffe ich, dass du so wie immer in mich hineinrennst, sogar die Tage an denen du mich mit irgendwelchen Sachen beworfen hast, habe ich geliebt. Ich habe alles an dir geliebt! Ich gehe ins Wohnzimmer und rechne damit dich mit einem deiner Mangas auf dem Sofa liegst und liest, aufblickst, weil du mich kommen hörst und lächelst und ich sage dir Da bist du ja endlich wieder! Ich habe dich vermisst! und du würdest mir erklären, dass du wieder nachsitzen musstest.“
 

Jeden Tag, jede freie Minute sprach er mit ihr. Sie war da! Für ihn lebte sie noch immer und wehe jemand behauptete das Gegenteil. Am Tag der Weihnachtsfeier im Crown, zu dem ihn Motoki beinahe tragen musste, zerschmetterte ihn der Schmerz wie ein heranrasender Schnellzug. Er brach inmitten der Gäste zusammen, schrie und weinte. Ihm war nicht klar wie er weiterleben sollte und vor allem warum?! Warum war sie nicht mehr da und er durfte leben? Über diese Frage musste er etwas später selbst lachen. Was hieß durfte? Er wurde bestraft, bestraft mit der Tatsache, dass sie gestorben war, als sie ihn beschützen wollte.
 

Die Morgendämmerung riss Mamoru aus der Starre. Er war eingeschlafen. Stöhnend wand er sich. Jeder Knochen tat ihm weh. Er war es inzwischen gewohnt an den unterschiedlichsten Orten in seiner Wohnung aufzuwachen, aufzuschreien aus einem Alptraum, doch heute Nacht hatte er nicht geträumt, das erste Mal! Pure Verzweiflung erfasste Besitzt von ihm.
 

Er funktionierte wie eine Maschine. Das monotone Summen des Kaffeeapparates erfüllte die Stille. Als die Tasse halb voll war, hörte er den vertrauten Klang der Türglocke. Angewidert verzog er das Gesicht, doch hatte er wirklich eine Wahl?! Jeden Tag kam eines der Mädchen vorbei. Am Anfang besuchten sie ihn zusammen, bis sie irgendwann anfingen sich abzuwechseln. Eine Zeit lang waren sogar Luna und Artemis bei ihm eingezogen, bis er die Anwesenheit der schwarzen Katze als unerträglich empfand und sie unter Darbietung aller Kräfte anflehte zu gehen. Wer wohl heute an der Reihe war mit dem Besuch, dachte er sich als er nach der Türklinke griff. Verärgert über sich selbst schüttelte er den Kopf. Wie kam er nur dazu die Usagis Freundinnen zu verurteilen. Sie waren schließlich die Einzigen, die verstanden was in ihm vorging und doch fühlte er sich so, als ob er der Einzige war, der ohne sie nicht weiterleben konnte. Sie alle! Rei, Ami, Minako, Makoto, Setsuna, Mitchiru, Haruka hatten einander und er? Wen hatte er in seinen Leben vor ihr gehabt? Niemanden!! Sie war sein Leben, ist es noch immer. Endlich verstummte die Türglocke. Hatten sie begriffen, dass es nichts brachte? Hatten sie endlich eingesehen, dass sie, ganz egal wie oft sie auch kamen, an der Situation nichts verändern konnten, sie alle zusammen nicht nur ein hundertstel zu ersetzen vermochten?
 

Erleichterung machte sich in ihm breit, als er ins Wohnzimmer schritt. Mit der dampfenden Kaffeetasse in der Hand setzte er sich auf das Sofa. Wer wohl an der Tür gewesen sein mochte? Vermutlich Rei. Sie war von allen diejenige, die ihn sogar zwei bis drei Mal die Woche besuchte und wenn er ehrlich war, sah sie genauso aus wie er selbst. Bleich, ausgelaugt und müde. Sollte er sie anrufen, sie fragen, ob sie diejenige war, die ihn besuchen wollte. Entschlossen ging er in Richtung des Telefons. Die Rollos hatte er hinuntergelassen. Dunkelheit erfüllte jedes Eck des Raumes. Mit zittrigen Fingern wählte er Reis Nummer.
 

„Hier bei den Tsukinos!“, meldete sich eine fröhliche Stimme vom anderen Ende des Apparates. Für einen Moment hörte sein Herz auf zu schlagen, als er Ikukos Stimme hörte. Sie klang so unbeschwert, so gelassen, als hätte es Usagi nie gegeben. Beinahe wäre er geneigt gewesen sie anzuschreien, zu brüllen, doch das einzige was seine Lippen verließ war:“Entschuldigen sie bitte, falsch verbunden!“ Sie hatten sie vergessen, etwas hatte sie vergessen lassen, dass sie jemals eine Tochter hatten.
 

Von Wut zerfressen fegte er das Telefon, samt den Telefonbuch und der Schlüsselschale zu Boden. Als er schwer atmend davor stand, fühlte er etwas was er schon lange nicht mehr gefühlt hatte. Erleichterung, etwas befreiendes. Ohne darüber nachzudenken schlitterte er in die Küche, riss alles was nicht niet und nagelfest war vom Platz, schmiss um sich, tobte, schrie und wütete.
 

„Also wenn du erwartest, dass ich dir beim Aufräumen helfe, dann hast du dich gewaltig geschnitten!“



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