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My Golden Snitch

von

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Boy, You Got Me Helpless

[JUSTIFY]Konzentriert beobachtete Yuuri die Hexen und Zauberer, die sich um einen Platz in der Quidditch-Mannschaft bewarben. Die meisten Plätze standen schon im Voraus fest. Der vierzehnjährige Yuri war wie die letzten zwei Jahre auch zum Sucher ernannt worden, während Yuuko in ihrem letzten Jahr wieder als Hüterin auftreten würde. Pamela Ridley und Samantha Scott, zwei Sechstklässlerinnen, hatten bisher die besten Chancen als Treiber und Yuuri wusste, dass Phichit die beiden auswählen würde. Der Kapitän der Hufflepuff-Mannschaft selbst war einer der drei Jäger. Jetzt galt es nur noch zwei weitere Jäger zu finden und das Team war vollständig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ugh! Was kann dieser Fischkopf eigentlich?“, fragte Yuri neben ihm, als eine der Jägerinnen – eine Zweitklässlerin mit rotem Haar – zum wiederholten Mal den Quaffel, den Phichit ihr zugespielt hatte, fallen gelassen hatte. Yuuri blickte auf seine Liste mit den Bewerbern und machte dann ein X hinter ihrem Namen. Sie war definitiv zu nervös und unerfahren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mit etwas mehr Selbstvertrauen wird das bestimmt noch was“, meinte Yuuri zuversichtlich, worauf Yuri nur mit den Augen rollte. Yuuri beschloss, ihn zu ignorieren und wandte sich wieder den Bewerbern zu. Am Abend würde er zusammen mit Phichit die Bewerber durchgehen und dann würden sie gemeinsam entscheiden, welche zwei Jäger oder Jägerinnen sie noch in ihr Team aufnehmen wollten. Vor wenigen Tagen hatte Phichit ihm erzählt, dass er dieses Jahr das beste Team zusammenstellen wollte. Immerhin war dies die letzte Chance um Viktor Nikiforov auf dem Quidditch-Feld zu schlagen. Und nicht nur Hufflepuff, sondern auch Gryffindor und Ravenclaw würden dieses Jahr alles geben. Jeder von ihnen wollte Viktors Siegesserie beenden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, was auch immer“, winkte Yuri grunzend ab und stand dann auf. „Ich treffe mich mit Beka. Meine Position steht sowieso fest, da habe ich Besseres zu tun als hier herumzusitzen und mich zu langweilen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri blickte zu ihm. Yuri Plisetsky war berühmt und das nicht nur, weil sein Großvater Nikolai Plisetsky einst im Ministerium gearbeitet hatte. Er war ein talentierter Sucher und wenn er und Viktor einmal professionell Quidditch spielen würden, dann würde man die beiden schnell miteinander vergleichen. Selbst jetzt hatten schon einige Sponsoren ihr Auge auf den jungen Plisetsky geworfen, wie Phichit und Yuuri einmal in einem Gespräch mit Professor Cialdini, ihrem Hauslehrer erfahren hatten. Gesagt hatten sie es ihm jedoch nicht, sie wollten nicht, dass ihm diese Sache zu Kopf stieg. Und zudem sollte er seine Jugend genießen und nicht nur darauf hinarbeiten, einmal Quidditch-Profi zu werden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Viel Spaß!“, wünschte er ihm stattdessen. „Und denk dran am Samstag pünktlich beim Training zu sein!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, ja. Du bist nicht meine Nanny!“, erwiderte Yuri und eilte dann zurück zum Schloss. Außer ihm hatte sich niemand für den Platz als Sucher beworben. Sie wussten, gegen Yuri hatten sie keine Chance.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Eine halbe Stunde später war das Aufnahmespiel beendet. Phichit bedankte sich bei allen, die sich beworben hatten und erklärte ihnen, dass sie in zwei bis drei Tagen eine Antwort erhalten würden, ob sie es in die Mannschaft geschafft hatten. Während sich nun alle umzogen, wartete Yuuri draußen vor den Umkleidekabinen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hi, Yuuri!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erschrocken sprang er zur Seite und ließ dabei seine Notizen fallen. Hektisch wollte er sich bücken um sie wieder einzusammeln, doch da hatte sein Gegenüber schon den Zauberstab geschwenkt und die Notizen flogen zurück in seine Hände.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„D-danke“, presste er kaum hörbar hervor und starrte krampfhaft auf seine Finger. Viktor Nikiforov hatte ihn erneut angesprochen. Er hatte ihn angesprochen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich wusste gar nicht, dass du Quidditch spielst!“, sprach Viktor weiter. „Vorhin waren die Aufnahmespiele für die Hufflepuffs, oder? Für welche Position hast du dich beworben?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Hektisch schüttelte Yuuri den Kopf und wagte dann einen nervösen Blick zu ihm. Viktor stand wenige Meter vor ihm, den Feuerblitz in der linken Hand haltend und sah ihn neugierig an. Wieder klopfte Yuuris Herz wie verrückt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Viktor! Die Aufnahmespiele für die Slytherins sind heute doch gar nicht dran.“ Aus der Kabine war Phichit getreten. Yuuri drehte sich zu ihm um und lächelte ihm erleichtert zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß. Aber ich wollte die Gelegenheit nutzen und selbst noch etwas auf dem Besen fliegen“, erklärte Viktor ihnen. Hinter Phichit drängten sich indes die anderen Hexen und Zauberer nach draußen und blieben stehen, als sie sahen, dass Viktor Nikiforov vor ihnen stand. „Yuuri, magst du mich nicht begleiten?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Überrascht blickte Yuuri ihn an. Hatte er gerade richtig gehört, dass Viktor Nikiforov ihn zu einer Runde auf dem Besen eingeladen hatte? Doch dann hörte er das Flüstern der Anwesenden um sich und er drehte sich wieder zu Phichit, um ihm mit den Augen ein stummes Hilf mir zuzurufen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tut mir leid, Viktor, aber Yuuri muss mir noch bei meinem Aufsatz für Kräuterkunde helfen“, mischte sich Phichit schließlich ein und hakte sich bei Yuuri unter. „Vielleicht ein anderes Mal?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hmm.“ Viktor schob seine Unterlippe vor und blickte die beiden jüngeren Zauberer skeptisch an, ehe sich sein Gesichtsausdruck wieder lockerte und er sein übliches Lächeln aufsetzte. „Wirklich schade, aber da kann man wohl nichts machen. Yuuri, du musst dich unbedingt melden, wenn du Zeit hast. Ich würde liebend gerne mit dir auf dem Besen fliegen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Keine Sorge, er schickt dir eine Eule“, antwortete Phichit grinsend, während Yuuri am liebsten im Boden versinken wollte. Sein nettes Verhalten – Yuuri weigerte sich, es als Flirten zu bezeichnen – vor zwei Wochen im Zug war anders gewesen – damals waren nur Yuuris Freunde anwesend gewesen. Doch nun standen sie hier umringt von mehreren Hexen und Zauberern und Yuuri wusste genau, wie manche diese Szene hier auffassen würden. Viktor Nikiforov war einer der beliebtesten Schüler und ausgerechnet er redete nun mit Yuuri, einem muggelstämmigen Niemand. Die Gerüchteküche würde brodeln.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri, lass uns gehen!“ Phichit griff nach seiner Hand und zog ihn an Viktor vorbei. Wieder verfinsterte sich kurz dessen Blick, als er sah, wie die beiden sich an den Händen festhielten, doch anscheinend hatte es nur Yuuri bemerkt. Und sein Unterbewusstsein warf ihm dreist die Frage vor die Füße, ob Viktor etwa eifersüchtig war. Aber das konnte doch nicht sein. Mit Sicherheit hatte Yuuri sich das einfach nur eingebildet.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du weißt, dass ich nicht immer da sein kann um dir aus der Patsche zu helfen?“, fragte Phichit schließlich, als sie das Schloss erreicht hatten. „Viktor scheint wirklich Interesse an dir zu haben, also nutz die Chance und schnapp ihn dir.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri rollte mit den Augen. „Er ist einfach nur nett zu mir, mehr nicht. Deute da nicht mehr rein als eigentlich da ist. Eher würde die Hölle zufrieren, als dass Viktor Nikiforov sich für mich interessieren würde.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Die Hölle zufrieren?“ Phichit sah ihn verständnislos an. „Ihr Muggelstämmige habt wirklich manchmal komische Ausdrucksweisen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Phichit war im Gegensatz zu Yuuri ein Halbblut. Seine Mutter war ein Muggel gewesen, doch da sich seine Eltern geschieden hatten und seine Mutter dann nach Amerika gezogen war, als er gerade einmal drei Jahre alt gewesen war, konnte er sich kaum noch an sie erinnern.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Phichit schnalzte missbilligend mit der Zunge. „Yuuri Katsuki, es gibt genug Gründe, dass Viktor Nikiforov ein Auge auf dich geworfen haben könntest“, meinte er dann. „Du bist einer der freundlichsten Menschen, die ich je kennengelernt habe und ich bin wirklich stolz darauf, dein bester Freund zu sein. Du sorgst dich um andere und versuchst alles, um ihnen zu helfen. Wer hat damals Wendy davon überzeugt, dass sie Yuri ins Team lässt, obwohl er bei allen anderen Hufflepuffs unten durch war, weil er sich wie ein rotzfreches Arschloch verhalten hat im ersten Jahr?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Das war ich“, meinte Yuuri leise. „Aber eigentlich habe ich Wendy damals doch nur darauf aufmerksam gemacht, dass Yurio wirklich gut im Fliegen ist, weil unser Team einen Sucher gebraucht hat.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri. Wendy hat Yurio nur ins Team geholt, weil du es ihr vorgeschlagen und nicht lockergelassen hast. Du warst der Erste, der sich mit Yurio angefreundet hat.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri zuckte wieder nur mit den Schultern. „Das ist doch keine große Sache. Hätte wahrscheinlich jeder getan.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ach, Yuuri. Hör auf dein Licht im Kessel zu versenken.“ Phichit drückte ihn an sich. „Du bist ein toller Mensch und wenn du mir jetzt noch einmal widersprichst, dann werde ich Hufflepuff fünfzig Punkte abziehen!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri lachte laut und legte seine Arme ebenfalls um Phichits Rücken. „Du hast vergessen, dass ich der Vertrauensschüler von uns beiden bin.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann bitte ich halt Yuuko drum“, meinte er grinsend. „Vielleicht merkst du ja so, wie sehr wir dich alle mögen, wenn deinetwegen unser Haus fünfzig Punkte verliert.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe dich auch lieb, Phichit“, entgegnete Yuuri leise und quietschte, als Phichit ihm plötzlich in die Seite pikste. „Danke, dass du für mich da bist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Immer wieder gerne. Dafür sind Freunde doch da. Aber wenn Viktor dich das nächste Mal anspricht, dann rede mit ihm und versteck dich nicht immer hinter mir. Ich kann schließlich nicht immer für dich da sein.“ Phichit blickte ihn ernst an und Yuuri seufzte laut.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich… es ist Viktor“, war alles, was er sagen konnte und Phichit verstand ihn. Viktor war ein Nikiforov. Ein Reinblut. Ein wahnsinnig talentierter Quidditch-Spieler, der in ein paar Jahren sicherlich in der Nationalmannschaft spielen würde. Ein ebenso begnadeter Zauberer.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du machst dir Sorgen, dass du nicht gut genug für ihn bist?“, sprach Phichit seinen Gedanken aus. „Denkst du nicht, du solltest das Viktor entscheiden lassen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri hielt inne und dachte kurz nach. Phichit hatte ja recht. Und doch…[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber warum ausgerechnet ich?“, fragte er nun leise. „Warum hat er mich angesprochen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, vielleicht hast du dich bei der letzten Weihnachtsfeier so mit Elfenwein und Feuerwhisky zugeschüttet, dass du dich betrunken an ihn rangemacht hast?“, überlegte Phichit laut und schnappte sich Yuuris Brille, um sie sich selbst aufzusetzen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sei mein Coach, Viktor”, ahmte er ihn nach und brachte Yuuri so zum Lachen, denn Phichit drückte sich ungeniert an Yuuri und erntete so einige missbilligende Blicke vorbeigehender Schüler. „Trainier mich, wenn ich dieses Zaubererduell gegen dich gewinnen werde, okay?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Als ob ich gegen einen Siebtklässler gewinnen könnte”, meinte Yuuri kopfschüttelnd, während sie die Stufen zur Küche runter gingen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielleicht hat er sich ja auf den ersten Blick in dich verliebt und absichtlich verloren?”, überlegte Phichit laut und hielt Yuuri die Tür zum Gemeinschaftsraum auf. „Ich bin nicht dabei gewesen, keine Ahnung, was geschehen ist.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich kann dir sagen, was passiert ist. Absolut gar nichts.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, du warst betrunken. Vielleicht erinnerst du dich auch einfach nicht mehr?“, überlegte Phichit grinsend.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Expecto Patronum!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Spitze seines Zauberstabes leuchtete kurz hell auf und erlosch dann wieder. Entschlossen schüttelte er den Kopf und versuchte es dann ein weiteres Mal. Und noch ein Mal. Und noch ein Mal.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Patronuszauber brauchte eine überaus starke glückliche Erinnerung. Für Viktor war Fliegen immer eine glückliche Erinnerung gewesen und deshalb verstand er nicht, weshalb diese Erinnerung nun anscheinend nicht stark genug war, um einen Patronus zu beschwören.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor schob sich den Pony aus dem Gesicht und dachte dann daran, wie er das erste Mal den Schnatz gefangen hatte. Es war in seinem zweiten Jahr gewesen und Slytherin war damals als erstes gegen Gryffindor angetreten. Viktor hatte noch immer das grimmig dreinblickende Gesicht der Gegnerin in Erinnerung, die drei Köpfe größer war als er und ihm mehr Angst gemacht hatte, als er je zugeben würde. Sie hatte spöttisch gelacht, damals war er noch klein und schmächtig gewesen und hatte das lange Haar nach hinten gebunden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor hatten die Knie geschlottert, doch er wusste auch, was davon abhing, wenn er dieses Spiel verlor. Noch heute hatte er die Stimme seines Vaters im Kopf, der ihm nur erlaubte, in der Quidditch-Mannschaft seines Hauses zu spielen, wenn er jedes Match gewann. Sollte er einmal verlieren, so würde er sofort seinen Rücktritt erklären. Ein Nikiforov verliert nie, so lautete das Motto seines Vaters.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und deshalb hatte Viktor bei seinem allerersten Spiel alles gegeben und sich dreifach angestrengt, um den Schnatz innerhalb der ersten 10 Minuten zu fangen. Den Jubel und die Zurufe würde er nie vergessen. Er hatte das Spiel gewonnen. Die Stimme des Stadionsprechers hatte sich überschlagen, als er aufgeregt in das Megafon geschrien hatte: „Meine Hexen und Zauberer, wir haben soeben Geschichte geschrieben! Viktor Nikiforov hat den Schnatz nach nur zehn Minuten gefangen! Sein erstes Spiel und er hat einen neuen Hogwarts Rekord aufgestellt!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]All die Lobpreisungen, wie sich seine Mannschaft um ihn geschart und ihm gratuliert hatte und dieses euphorische Glücksgefühl, dass ihn durchströmt hatte, all das musste doch stark genug sein, um einen Patronus beschwören zu können.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Entschlossen stellte er sich in Position, hielt seinen Zauberstab vor sich und ließ sich von der Erinnerung an seinem ersten Sieg durchströmen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Expecto Patronum!”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Aus der Spitze seines Zauberstabes drang ein strahlend heller Lichtschild hervor. Viktor hielt den Zauber für mehrere Minuten aufrecht, ehe dieser sich schließlich auflöste. Seufzend lehnte er sich gegen das Pult. Für die Siebtklässler, die an dem Zusatztest teilnehmen wollten, standen die Klassenzimmer nach Unterrichtsende zur Verfügung. Viktor lehnte an dem Pult, an dem normalerweise Professor Leroy ihren Schüler die Verteidigung gegen die dunklen Künste beibrachte. Die Lehrerin hatte sich in ihre Gemächer zurückgezogen, um Viktor nicht zu stören.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er stellte sich gerade wieder in die Anfangsposition, als ein lautes Klopfen ihn aus seiner Konzentration riss. Yuuko steckte den Kopf ins Zimmer und blickte sich suchend um, ehe sie Viktor entdeckte und ihr Gesichtsausdruck sich aufhellte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Da bist du ja”, begrüßte sie ihn und betrat den Raum. „Ich habe schon überall nach dir gesucht.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hm?” Viktor blickte sie überrascht an. Hatte er etwa irgendetwas vergessen?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir haben doch gleich die Schülerratsversammlung.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh.” Viktor hatte das Treffen definitiv vergessen. Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr, auf der es kurz nach fünf war. Hatte er tatsächlich schon so lange den Zauberspruch geübt? Er war doch kein Stück vorangekommen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Die anderen warten schon. Kommst du?” Yuuko drückte die Tür weiter auf und Viktor trat nach draußen auf den Flur.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Tut mir leid, ich habe es einfach vergessen”, gestand er nach den ersten fünf Schritten und sah sie von der Seite an. Sie waren zusammen im Kurs für Verteidigung gegen die dunklen Künste und Kräuterkunde und auch auf dem Quidditch-Feld begegneten sie sich des Öfteren. Sie war eine ernstzunehmende Gegnerin, auch wenn sie außerhalb des Quidditch-Feldes die Freundlichkeit in Person war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Doch außerhalb vom Unterricht und den Quidditch-Spielen hatten sie kaum Kontakt miteinander. Nun waren sie beide zu Schulsprechern ernannt worden. Viktor konnte verstehen, warum die Wahl auf Yuuko gefallen war. Sie war fürsorglich, kümmerte sich um andere und konnte sich, wenn nötig durchsetzen. Die jüngeren Schüler respektierten und mochten sie.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Schülerrat bestand aus Yuuko und ihm als Schulsprecher und den Vertrauensschülern der vier Häuser. Einmal im Monat trafen sie sich, um über wichtige Dinge zu verhandeln, Probleme zu besprechen und wenn nötig Strafen zu verhängen, wenn ein Schüler gegen die Regeln verstoßen hatte. Ihnen war es erlaubt, bei Regelverstößen den jeweiligen Schülern Punkte abzuziehen, doch wenn die Schuldzuweisung offenstand, dann verhörten sie die Beteiligten und berieten sich solange, bis sie sich für eine Strafe entschieden hatten, wie den Ausschluss vom Besuch in Hogsmeade oder von sonstigen Freizeitaktivitäten für den Rest des Schuljahres.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Schon okay”, winkte sie ab. „Du hast für die UTZ gelernt, oder?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor nickte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„War nicht anders zu erwarten. Ich habe darüber nachgedacht, aber das Risiko, alle Punkte zu verlieren, ist mir dann doch zu hoch”, erklärte Yuuko grinsend. „Außerdem habe ich als Schulsprecherin und Hüterin schon genug zu tun. Unser Kapitän scheucht uns ganz schön übers Quidditch-Feld. Aber Phichit hat es sich in den Kopf gesetzt, dich zu besiegen, ehe du Hogwarts verlässt.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wahrscheinlich wollen die anderen Häuser mich auch besiegen?”, fragte Viktor, obwohl er die Antwort schon kannte. Seit Jahren wollten sie alle diejenigen sein, die es schafften, Slytherins fünfjährigen Siegeszug zu durchbrechen. Und jetzt, wo er sein letztes Jahr in Hogwarts antrat, würden sie wahrscheinlich doppelt so hart dafür kämpfen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, natürlich. Wusstest du, dass Wetten herumgehen, welchem Team du dich anschließen wirst, wenn das Jahr vorbei ist? Im Moment führen die Tutshill Tornados, aber das hast du nicht von mir.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie waren an der großen Halle angekommen und durchquerten diese. Der Schülerausschuss versammelte sich in dem Hinterraum der Großen Halle. Yuukos Aussage überraschte ihn nicht wirklich. Doch auf ihre Nachfrage, ob er denn schon ein Team ins Auge gefasst hatte, reagierte er ausweichend und meinte nur, dass er sich noch nicht entschieden hätte. Die Wahrheit ging sie schließlich nichts an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuko öffnete die Tür ohne anzuklopfen. Sie waren wirklich die Letzten, denn nur die zwei Stühle am unteren Rand der U-förmigen Tischaufstellung waren noch leer. Er nickte den Anwesenden zu und entschuldigte sich für seine Verspätung. Dann nahm Viktor Platz und blickte die anwesenden Vertrauensschüler an. Einige Gesichter erkannte er vom Quidditch-Feld. Seine Jägerin Mila winkte ihm grinsend zu, als sie seinen Blick bemerkte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Neben Slytherin war der Tisch der Vertrauensschüler von Hufflepuff aufgestellt. Viktor kannte das Mädchen nicht, dass dort saß und verwendete auch keinen Gedanken an sie, denn seine Aufmerksamkeit war augenblicklich auf ihren Banknachbarn gerichtet.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri blickte angestrengt auf seinen Stapel Pergamente und ein Grinsen umspielte Viktors Lippen. Er hatte ganz vergessen, dass Yuuri auch Vertrauensschüler war. Seit ihrer letzten Begegnung war schon wieder zu viel Zeit vergangen und in letzter Zeit hatte Viktor das Gefühl, dass Yuuri ihm absichtlich aus dem Weg ging. Jedes Mal, wenn er Viktor entdeckte, machte er auf dem Absatz kehrt und schlug eine andere Richtung ein. Zudem war er ständig in Begleitung von Phichit Chulanont. Zu sehen wie offen Yuuri bei Phichit war und wie viel Körperkontakt er mit ihm hatte, während er bei Viktor kein Wort rausbrachte und bei jeder seiner Berührungen zusammenzuckte und steif wie ein Besen dastand, bescherte Viktor ein unwohles Gefühl in seiner Magengegend. Er konnte dieses Gefühl beim besten Willen nicht einordnen, aber wann immer er sah, wie Yuuri mit Phichit über etwas lachte oder ihm etwas in Ohr flüsterte, wünschte Viktor sich, dass er es war, dem Yuuri seine Geheimnisse anvertraute.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Als er Chris von seinem Problem erzählt hatte, hatte dieser jedoch nur gelacht und gemeint, er solle von selbst draufkommen. Und so etwas nannte sich bester Freund. Er hatte die Hoffnung beinahe schon aufgegeben, mit Yuuri reden zu können. Und nun waren sie beide hier. Gut, sie waren nicht wirklich alleine, aber vielleicht konnte er Yuuri nach dem Treffen ja abfangen. Diese Veranstaltungen waren mit einem Mal viel interessanter geworden.[/JUSTIFY]



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