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My Golden Snitch

von

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History Is Happening In Hogwarts

[JUSTIFY]Yuuri!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Kaum, dass er durch das magische Tor auf das Gleis 9 ¾ getreten war, rief auch schon jemand enthusiastisch seinen Namen. Yuuri blickte sich nach der Quelle der Stimme um. Wie so üblich am ersten September war das Gleis voll mit jungen Hexen und Zauberern und deren Eltern. Er trat von dem gusseisernen Tor weg – nichts war schlimmer als ein Erstklässler, der etwas zu viel Anlauf nahm und ihm dann in die Fersen lief – und ging den Bahnsteig entlang, vorbei an besorgten Eltern, die lieber einmal zu oft als zu wenig kontrollierten, ob ihr Nachwuchs auch alles dabei hatte, an kreischenden Freunden, die sich nach zwei Monaten Sommerferien endlich wiedersahen, und entdeckte dann denjenigen, der nach ihm gerufen hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hey Phichit!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sein bester Freund, der Hufflepuff Phichit Chulanont blickte aus dem offenen Zugfenster grinsend zu ihm herunter. „Du bist ganz schön spät dran!“, meinte er und deutete in Richtung der großen Uhr. Der Zug würde in fünf Minuten abfahren.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir standen im Stau“, erklärte Yuuri ihm ruhig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Meine Eltern und ich sind auf dem gleichen Weg gekommen und standen nicht im Stau. Vielleicht hast du auch einfach nur getrödelt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri errötete leicht. Es stimmte, er hatte wirklich getrödelt. Aber er hatte sich so ungerne von Vicchan verabschieden wollen. So sehr er es liebte, ein Zauberer zu sein – die Schulregeln verboten Haustiere abgesehen von Katzen, Eulen und Kröten. Und so verbrachten sein Pudel Vicchan und Yuuri die meiste Zeit des Jahres getrennt voneinander.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hast du ein Abteil für uns?“, fragte er stattdessen und kletterte dann die Stufen hoch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Klar. Yuuko und Takeshi warten schon auf uns.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du meinst, du hast sie allein gelassen?“ Yuuri hob eine Augenbraue.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Keine Sorge. Yurio saß im Abteil, als wir uns nach einem umgesehen hatten, aber es war kein anderes mehr leer“, erklärte Phichit, während sie den Gang entlangliefen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jetzt mache ich mir eher Sorgen, dass Yurio ein Blutbad angerichtet hat, nachdem sich Yuu-chan und Takeshi auch nur eine Sekunde zu lang in die Augen gestarrt haben“, vermutete Yuuri, was Phichit zum Schmunzeln brachte, ehe sie das Abteil betraten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er hatte nicht einmal Zeit das Abteil zu betreten, da fiel ihm schon ein Paar warmer Arme um den Hals und jemand drückte sich an ihn.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh! Gruppenkuscheln!“ Lachend schmiss sich Phichit von hinten an Yuuri und umarmte ihn ebenfalls. Ein warmes Gefühl stieg in Yuuri auf. Seine Freunde wohnten zu weit weg, als dass er sie einfach so hätte besuchen können und es tat gut, sie nun endlich wiederzusehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mensch, du ahnst nicht, wie sehr ich dich vermisst habe.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri errötete erneut. „Wir haben doch jeden Tag miteinander geschrieben“, erinnerte er Phichit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ja, aber das ist nicht dasselbe!“, erklärte Phichit.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bei Merlins Bart, wenn ihr nicht sofort aufhört, hetz ich euch den Wabbelbeinfluch auf den Hals!“, kam es genervt aus der Ecke des Abteils und die drei lösten sich aus ihrer Umarmung.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hey, Yurio!“, begrüßte Yuuri mit einem nervösen Lächeln seinen Namensvetter. Yurio, oder eigentlich Yuri Plisetsky, saß auf dem hintersten Platz des Abteils, auf seinem Schoß schlief seine Katze Potya. Es war Mari gewesen, die mit dem Spitznamen für Yuri angefangen hatte, damit sie ihn und ihren Bruder auseinanderhalten konnte. „Wie waren die Ferien?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bestens. Ich musste euch nicht sehen!“, erklärte der Jüngere grummelnd, während Yuuri seinen Koffer auf die Ablage hievte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mit anderen Worten, du hast uns wahnsinnig vermisst, aber warst zu stolz dich zu melden?“, fragte Yuuko neckend, ehe sie sich dann zu Takeshi setzte. Der stämmige Sechstklässler beugte sich zu ihr und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also ist das jetzt offiziell mit euch?“, fragte Yuuri nach. Er freute sich für die beiden, auch wenn er Takeshi kaum näher kannte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir wollten es nicht an die große Glocke hängen“, erklärte Yuuko ihm und legte dann ihre Hand auf Takeshis. „Aber ja, Takeshi und ich sind jetzt ein Paar.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ohh, wie süß. Ich freue mich so für euch beide!“, meinte Yuuri lächelnd. „Wie geht es den Kleinen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir haben angefangen, nach neuen Besitzern zu suchen. Es ist schwer jemanden zu finden, der gleich drei Katzen auf einmal nimmt“, erklärte Yuuko ihm. „Derzeit suchen meine Eltern nach neuen Besitzern. Ich wollte Axel, Lutz und Loop eigentlich wieder mitnehmen, aber das Schloss ist dann doch noch etwas zu gefährlich für drei kleine Kätzchen. Vor allem für solche Wildfänge wie die drei es sind.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Im Gegensatz zu den anderen im Abteil war Takeshi kein Hufflepuff. Im letzten Jahr hatte sich Salchow, der Kater des damals fünfzehnjährigen Gryffindor Hals über Kopf in die britische Kurzhaarkatze Ina Bauer der älteren Hexe Yuuko verguckt gehabt und auch Yuukos Katze hatte Gefallen an dem Kater gefunden. Dass die beiden Katzen sich heimlich trafen, kam erst raus, als Yuuko das plötzliche Zusatzgewicht bemerkte und ein Besuch bei der Heilerin Ketty ihr verriet, dass Ina Bauer nicht nur deshalb so dick geworden war, weil sie zu viel gegessen hatte. Wenige Wochen später erblickten dann drei winzig kleine Katzenbabys das Licht der Welt. Dass Takeshis Kater der Vater der Kleinen war, fiel auf, als Yuuko beim Verlassen der Krankenstation vor der Tür einen Kater bemerkte, der sofort durch die geöffnete Tür huschte. Die kleinen Katzen blieben auf der Krankenstation und wurden dort tagtäglich von Yuuko und auch Takeshi, der sich als Besitzer des Katers herausstellte, besucht. Irgendwann freundeten sich die beiden an und wie der Zufall es wollte, stellte sich heraus, dass die beiden nur ein Dorf voneinander entfernt lebten. Sie lernten sich besser kennen und schon bald war deutlich, dass die beiden sich sogar sehr mochten und in den Ferien schrieb Yuuko ihnen dann, dass Takeshi sie gefragt hatte, ob sie mit ihm ausgehen wollen würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Naja, und außerdem will ich mich doch auf die UTZ vorbereiten“, fügte Yuuko hinzu. Für sie war es das letzte Jahr in Hogwarts. Der Gedanke, dass diese Fahrt ihre letzte gemeinsame war, stimmte Yuuri traurig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jetzt zieh doch kein Gesicht wie drei Tage Regenwetter!“ Phichit pikste ihm in die Seite. „Das ist Yuukos letztes Jahr hier, soll sie sich an dich als Trauerkloß erinnern?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri schüttelte schmunzelnd den Kopf, als die Tür ihres Abteils aufgeschoben wurde und ein junger Zauberer, der schon seine Schuluniform trug, den Kopf hereinsteckte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Beka!“ Yuri sprang von seinem Sitz – wodurch Potya zu Boden fiel und ihn dann wütend anfauchte – und eilte zu dem Jungen, Otabek Altin, dem Hüter der Slytherin-Mannschaft, den er stürmisch umarmte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Hey Yura“, begrüßte Otabek ihn lächelnd und nickte den anderen im Abteil dann zu. „Wie waren die Ferien?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Langweilig ohne dich!“, erklärte Yuri und trat dann zu Otabek auf den Gang.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir haben doch jeden Tag miteinander geschrieben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Stimmt schon… aber das ist einfach nicht dasselbe“, meinte Yuri leise und errötete, ehe er die Tür wieder zuschob, denn die älteren Schüler grinsten ihnen nur allzu auffällig an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Seit wann sind Yurio und Otabek denn so dicke miteinander?“, wollte Phichit verwundert wissen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und seit wann lächelt unser Yuratchka denn so freundlich?“, warf Yuuko ein. „Das war mega unheimlich.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielleicht mag er den Slytherin ja?“, überlegte Takeshi laut.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yurio ist erst vierzehn. Er ist doch noch viel zu jung für eine Beziehung“, kam es besorgt von Yuuri.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gut, aber was hast du dann für eine Ausrede?“ Breit grinsend sah Yuuko ihn an. „Dass Yurio zu jung ist um eine Beziehung mit Otabek zu haben, sei mal dahingestellt, aber warum schmachtest du jetzt schon seit Jahren Viktor Nikiforov an ohne ihn um ein Date zu bitten?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„D-das ist doch etwas vollkommen anderes“, warf Yuuri hektisch ein. „Otabek und Yuri kennen sich, während Viktor noch nicht einmal weiß, dass ich existiere…“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er seufzte und rutschte tiefer in seinen Sitz.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Dann zeig ihm, dass du existierst!“, schlug Phichit ihm vor. „Du könntest dich dieses Jahr für unser Quidditch-Team bewerben. Und dann drehst du Viktor den Kopf um, indem du ihm den Schnatz vor der Nase wegschnappst.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Stimmt. Er würde mir sofort einen Antrag machen!“, meinte Yuuri sarkastisch. „Ob wir eine Hochzeit in Hogwarts organisiert kriegen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh, eine Hochzeit? Wer heiratet denn? Und bin ich auch eingeladen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vier Köpfe flogen in Richtung der Tür, in dessen Rahmen niemand anderes als Viktor Nikiforov höchstpersönlich stand. Er lächelte leicht und wie üblich fiel ihm das silberblonde Haar ins Gesicht und bedeckte sein linkes Auge. Er blickte interessiert in das Abteil und sah Yuuri einen Moment zu lange an, sodass dieser knallrot anlief und sich dann hinter Phichit versteckte. Wie viel hatte Viktor gehört?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„N-niemand“, brachte Yuuko schließlich nervös heraus. „Wir haben bloß gescherzt!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh, wie schade. Ich finde, die große Halle wäre eine passende Location für eine Hochzeit. Denkst du das nicht auch, Yuuri?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri zuckte zusammen, als Viktor ihn ansprach. Phichit pikste ihm permanent in die Seite, so als wolle er ihn auffordern, auf Viktors Frage zu antworten, aber was könnte Yuuri denn auch sagen? Das war Viktor Nikiforov.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri?“ Die Art und Weise, wie Viktor das u in seinem Namen in die Länge zog und das r rollte, ließ ihn erschauern und sein Herz rasen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und dann realisierte er etwas. Viktor Nikiforov kannte seinen Namen. Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Wenn er doch nur ein einziges Wort zu ihm sagen könnte. Aber die Worte blieben ihm im Hals stecken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Unser Yuuri hier ist leider ziemlich schüchtern“, meinte Yuuko, nachdem einige Sekunden vergangen waren. „Aber Viktor, du hast dir die Haare geschnitten. Das steht dir wirklich gut!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Überrascht blickte Yuuri auf und warf einen Blick zu Viktor, der sich mit den Fingern durch das silberblonde Haar fuhr. Er hatte sich wirklich das Haar geschnitten. Schon immer war das lange Haar Viktors Markenzeichen gewesen – und nun war es weg. Ob es einen Grund dafür gab, dass Viktor sich für diesen Imagewechsel entschieden hatte?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich dachte mir, dass es Zeit für etwas Neues ist“, meinte er lächelnd. „Denkst du nicht auch, dass es mir steht, Yuuri?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Erneut sprach Viktor ihn direkt an. Yuuri wünschte sich, er würde im Boden versinken, als er die Blicke seiner Freunde spürte. Bisher hatten er und Viktor noch kein einziges Wort miteinander gewechselt. Warum benahm er sich nun so?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wolltest du eigentlich etwas von uns?“, fragte Phichit neugierig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, ich war auf der Suche nach meinem Cousin. Ihr habt ihn nicht zufällig gesehen?“, fragte Viktor in die Runde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yurio war mit Otabek unterwegs“, meinte Yuuko und Viktor runzelte die Stirn.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yurio?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Oh ja. So nennen wir die kleine Kratzbürste, damit wir ihn und Yuuri hier nicht verwechseln“, meinte Phichit und deutete mit dem Finger auf Yuuri.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ah, okay. Yurio hat den Spitznamen nie erwähnt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, er ist auch nicht gerade begeistert davon. Aber wenn du ihn suchst, wieso wartest du nicht, bis wir in Hogwarts sind?“, schlug Yuuko vor. „Da wirst du definitiv noch Gelegenheit haben, mit ihm zu reden.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber natürlich. Bis nachher dann. Und… ich hoffe, du genießt das Schuljahr, Yuuri.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dann war Viktor wieder verschwunden, und stattdessen bohrten sich drei Augenpaare in Yuuri hinein, der sein Gesicht augenblicklich zwischen seinen Händen vergrub, nach dem Motto Wenn ich sie nicht sehe, dann sehen sie mich auch nicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Okay, was war das?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er hat dich gerade eben sowas von angeflirtet.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Du hättest wirklich etwas sagen sollen, Yuuri!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Yuuri!“ Da waren warme Finger, die sich um sein Handgelenk schlossen und seine Hände mit sanftem Druck nach unten zogen. Phichit sah seinen besten Freund besorgt an und seufzte dann erleichtert, als er das Lächeln auf Yuuris Gesicht bemerkte „Alles in Ordnung?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er kennt meinen Namen“, flüsterte Yuuri leise. „Phichit, er kennt meinen Namen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich weiß. Wir haben es alle mitbekommen“, stimmte Phichit ihm zu. „Yuuri, ist das nicht großartig? Er kennt deinen Namen. Kam es mir nur so vor oder hat Viktor eben gerade mit dir geflirtet?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Verwirrt schüttelte Yuuri seinen Kopf. Das machte keinen Sinn. Viktor war großartig, ein fantastischer Zauberer und begnadeter Sucher, der seit fünf Jahren ununterbrochen den Quidditchpokal für Slytherin gewonnen hatte. Und Yuuri war einfach nur Yuuri. Seine Noten waren Mittelmaß, er kam aus keiner angesehenen Reinblutfamilie, seine Eltern waren nichtmagisch, er spielte kein Quidditch.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wir reden hier von Viktor“, murmelte er schließlich. „Wahrscheinlich hat er vorhin einfach nur meinen Namen aufgeschnappt und wollte bloß nett sein.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Er hat jedes Mal nur dich angesprochen, Yuuri. So etwas zählt definitiv als Flirten“, erklärte Yuuko grinsend. „Und es ist doch vollkommen egal, woher er deinen Namen kennt. Wichtig ist nur, dass er weiß, wer du bist.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Es hat definitiv nichts zu bedeuten“, meinte Yuuri nach einigen Minuten. „Ihr sagt mir doch nur, dass er mit mir geflirtet hätte, weil ihr meine Freunde seid. Viktor war einfach nur höflich, mehr nicht.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Bei Merlins Bart, er könnte nackt vor dir stehen und du würdest wohl immer noch nicht glauben, dass er mit dir flirtet?“, fragte Phichit kopfschüttelnd.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und aus welchem Grund würde er nackt vor mir stehen wollen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vielleicht um dein Coach zu werden? ‚Yuuri, von heute an bin ich dein Coach und werde dafür sorgen, dass du den Quidditch-Pokal gewinnst!‘?“, ahmte Yuuko mit tiefer Stimme Viktor nach, was Phichit und Takeshi zum Losprusten brachte und auch Yuuri konnte ein Grinsen nicht unterdrücken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber warum muss er dafür nackt sein?“, fragte er schließlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Keine Ahnung. Es ist Viktor. Er ist eine Dramaqueen. Es würde zu ihm passen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri kicherte leise und lehnte sich dann gegen Phichit. „Wie schade, dass es niemals Realität wird. Selbst ein Viktor Nikiforov kann nichts gegen meine Angst machen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Es war Viktors Einsatz beim Quidditch gewesen, wegen dem sich Yuuri, der den Gedanken auf einem Besen durch die Luft zu gleiten mehr als unheimlich fand, schließlich doch getraut hatte, sich während der Besenflugstunde vom Besen abzustoßen. Viktor fliegen zu sehen hatte ihm den Mut gegeben, auf den Besen zu steigen und schon bald hatte Yuuri bemerkt, dass das Fliegen ihm große Freude bereitete. Wenn er sich vom Boden abstieß, fühlte er sich so gut wie noch nie. Der Wind, der ihm durch das Haar peitschte, während er den Besen immer höher in die Lüfte trieb und um die schwebenden Hindernisse raste, all das ließ Yuuri für einen Moment seine Sorgen vergessen. Er liebte das Fliegen. Und als sie im Unterricht dann die verschiedenen Quidditch-Positionen ausprobierten, hatte Yuuri schnell gemerkt, dass er als Sucher definitiv talentiert war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Vorschlag, dass sie sich im nächsten Jahr für ihr Quidditch-Team bewerben sollten, war von Phichit gekommen. Doch der Gedanke daran vor allen Schülern und Lehrern zu fliegen und dann Schuld daran zu sein, dass sein Haus das Spiel verlor, versetzte Yuuri in Panik. Und als es schließlich soweit war, erklärte er Phichit, er fühle sich noch nicht bereit und wolle lieber noch warten. Phichit war jedoch mit seiner Antwort nicht zufrieden gewesen und schließlich hatte Yuuri ihm gestanden, dass er zu viel Angst vor dem Was wäre, wenn wir meinetwegen verlieren? hatte. Phichit selbst schaffte es als Jäger in die Mannschaft und Yuuri, der dankbar war, dass sein bester Freund ihn wegen dem Rückzieher nicht verurteilte, feuerte ihn dafür bei den Spielen am lautesten an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Den Rest der Fahrt über unterhielten sie sich über belanglose Dinge und als die Imbisswagen-Hexe vorbeikam, deckten sie sich mit Unmengen an Schokofröschen, Kürbispasteten und Bertie Botts Bohnen ein. Sie scherzten darüber, wie lange es wohl dauern würde, bis Viktor seine eigene Schokofrosch-Karte bekommen würde und versuchten sich damit zu übertrumpfen, die ekligsten Geschmackssorten bei Bertie Botts Bohnen zu ziehen. Takeshi gewann, als er auf eine Bohne biss, die nach frischem Teer schmeckte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Schließlich tauchte auch Yuri wieder auf und als der Zug sich Hogsmeade näherte, zogen sie sich ihre Schuluniformen an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Nervös blickte Yuuri auf das Abzeichen in seiner Hand. Als vor wenigen Wochen der Brief aus Hogwarts gekommen war und mit ihm das schwarz-gelbe Abzeichen mit dem silbernen V, hatte Yuuri zuerst gedacht, dass es sich hierbei um einen Fehler handeln musste. Sicher hatte Professor Cialdini nicht ihn auswählen wollen. Doch ein Gespräch mit seiner älteren Schwester Mari, die dieses Jahr ihre Stelle als Lehrerin für Geschichte der Zauberei an der Hogwarts Schule antrat, hatte ihm deutlich gemacht, dass er tatsächlich für diese Stelle ausgewählt worden war.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Gesagt hatte er es trotzdem niemandem und aus dem Grund hatte er es auch vermieden in das für Vertrauensschüler eigene Abteil zu gehen. Doch nun näherten sie sich dem Schloss und die Schulregeln forderten, dass die Vertrauensschüler das Abzeichen rund um die Uhr trugen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Seufzend steckte er sich schließlich das Abzeichen an die Robe. Er würde sowieso nicht darum herumkommen es tragen zu müssen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Gratuliere, Yuuri!“ Phichit sah ihn freudestrahlend an, als er das Abzeichen entdeckte. „Warum hast du uns denn nichts gesagt?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er zuckte nervös mit den Schultern, während nun auch Takeshi, Yuuko und Yuri das Abzeichen begutachteten und ihm ihre Glückwünsche aussprachen – wobei bei Yuri ein „Aber wehe du ziehst mir Punkte ab, Schweinchen!“ hinterherkam, was sie alle nur grinsend ignorierten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Uh, wisst ihr was das heißt?“ Yuuko schlug begeistert ihre Hände zusammen. „Wenn die Schulratssitzungen stattfinden, werden sowohl Viktor als auch Yuuri daran teilnehmen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri lief puterrot an. Natürlich, als Vertrauensschüler war es seine Pflicht an diesen Treffen teilzunehmen. Doch nicht nur die Vertrauensschüler nahmen daran teil, auch die beiden Schulsprecher, Yuuko … und Viktor. Er würde definitiv kein Wort herausbringen können. Der Zug wurde langsamer, bis er schließlich zum Stehen kam. Sie stiegen aus und folgten dann der Menge zu den magisch verzauberten Kutschen, die sie zum Schloss bringen würden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Der Sprechende Hut sang wie jedes Jahr sein selbst gedichtetes Lied über die vier Häuser und machte dieses Jahr zudem darauf aufmerksam, dass es manchmal das Beste war, sich dem Unbekannten zu stellen, denn vielleicht war dieses Jahr das letzte, in dem man diese Chance bekam. Und nachdem Professor Feltsman seine alljährliche Willkommensrede beendet hatte, in welcher er auch mitteilte, dass Professor Lambiel aufgrund seines hohen Alters das Unterrichten an den Besen gehängt hatte und stattdessen Professor Katsuki von nun an die Geschichte der Zauberei lehren würde, tauchte schließlich das Festessen auf den bis eben gerade noch leeren Tellern und Platten auf. Yuuri warf neugierig einen Blick zum Lehrertisch, an dem sich seine Schwester gerade mit Professor Okukawa, der Lehrerin für Alte Runen, unterhielt. Als Professor Feltsman sie vorgestellt hatte, hatte Mari sich mit gelangweiltem Gesichtsausdruck verbeugt, doch Yuuri wusste, dass seine Schwester innerlich vor Aufregung platzte. Er drückte ihr die Daumen, dass in ihrem ersten Unterrichtsjahr alles gut laufen würde. Obwohl die beiden mehrere Jahre Altersunterschied trennten, standen sie sich doch sehr nahe.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Yuuri erwischte sich dabei, wie seine Augen immer wieder zu dem Slytherin-Tisch huschten, an dem Viktor Nikiforov saß. Vielleicht hatten seine Freunde ja recht und Viktor hatte vorhin im Zug tatsächlich mit ihm geflirtet?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]So als würde Viktor spüren, dass jemand ihn beobachtete, blickte er genau in diesem Moment auf. Ihre Blicke trafen sich und dann lächelte Viktor ihm entgegen. Yuuri wurde wieder knallrot im Gesicht und er senkte seinen Kopf. Wahrscheinlich hatte Viktors Lächeln gar nicht ihm gegolten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Und außerdem konnte er sich nicht in Tagträumereien mit Viktor verlieren. Die ZAG Prüfungen standen dieses Jahr an und auch wenn Yuuri noch nicht wusste, welchen Berufsweg er nach sieben Jahren Schulzeit einschlagen sollte, so wollte er die Prüfungen doch mit guten Noten abschließen. Und Viktor musste sich auf die UTZ vorbereiten. Bestimmt hatte der Slytherin keine Zeit an irgendetwas anderes außer Lernen und Quidditch zu denken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY] [/JUSTIFY]
 

~*~

 
 

[JUSTIFY]Viktor gähnte laut und legte dann seinen Kopf auf die Tischplatte. Er war gestern Abend viel zu lange wachgeblieben und hatte bis spät in die Nacht in seinen Schulbüchern gelesen. Sein langes Aufbleiben machte sich nun bemerkbar. Er schaffte es kaum seine Augen offen zu halten und auch der starke Kaffee, den er beim Frühstück getrunken hatte, weckte ihn nicht sonderlich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie Sie alle wissen, stehen dieses Jahr die UTZ Prüfungen für Sie an!“, begrüßte Professor Baranovskaya, die Hauslehrerin von Slytherin, die Siebtklässler des Verwandlungskurses für Fortgeschrittene, als sie das Klassenzimmer betrat.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Wie üblich hatte sie ihr dunkles Haar zu einem festen Knoten gebunden und die grünen Augen fixierten jeden der anwesenden Schüler. „Im Gegensatz zu den ZAGs können Sie sich neben den üblichen Prüfungen noch zusätzliche Punkte holen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie schnippte mit dem Zauberstab und der Stapel dünner Bücher auf dem Pult verteilte sich auf die anwesenden Schüler. Neugierig nahm Viktor das Büchlein in die Hand. Erweiterte Vorbereitungen für den Grad des Unheimlich Tollen Zauberers – Eine Sammlung der Zaubersprüche, Zaubertränke und sonstigen magische Kenntnisse lautete der Titel.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„In diesem Buch finden Sie alle möglichen Zauber, die Ihnen bei den UTZ sogenannte Zusatzpunkte einbringen. Ob Sie sich dafür entscheiden, einen der Zaubersprüche zu lernen oder Tränke zu brauen und bei den Prüfungen perfekt vorzuführen, liegt dabei bei Ihnen. Um die UTZ zu bestehen, reichen die normalen Prüfungen aus. Das hier ist lediglich eine kleine Erweiterung.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Neben Viktor schoss die Hand seines besten Freundes Christophe Giacometti, Sucher der Ravenclaw-Mannschaft, in die Höhe.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Professor, wie viel Punkte bringt es uns, wenn wir dieses Angebot annehmen sollten?“, fragte er neugierig.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jeder dieser Sprüche und Tränke wird Ihre Punkte in dem jeweiligen Unterrichtsfach verdreifachen. Aber wenn Sie sich für dieses Programm entscheiden und den Zauber nicht einwandfrei beherrschen oder der Trank auch nur den kleinsten Fehler enthält, werden Ihre Punkte in jedem Fach auf null gesetzt und Sie wären gezwungen, das Jahr zu wiederholen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber ist das nicht etwas unfair?“, warf Chris ein. „Wenn wir den Zauber schaffen, gibt es nur in einem Fach Extrapunkte, aber wenn wir es vermasseln, dann werden uns in allen Fächern die Punkte gestrichen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Genau deshalb ist das Ganze auch nur ein Zusatzangebot, Mister Giacometti“, erklärte Professor Baranovskaya kühl. „Oder würden bitte einmal alle ihre Hand heben, die das Jahr hier wiederholen?“ Niemand meldete sich.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ob Sie sich dafür entscheiden, liegt dabei ganz an Ihnen und Sie sollten lieber dreimal darüber nachdenken, ob Sie sich diese Zauber zutrauen. Sie sind kompliziert und bei einigen Sprüchen gehört nicht nur Talent und Können dazu.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Professor Baranovskaya räusperte sich kurz. „Sie haben einen Monat Zeit um sich für oder gegen das Programm zu entscheiden. Teilen Sie bitte Ihren jeweiligen Hauslehrern mit, ob und für welchen Zauber Sie sich entscheiden. Ein Rücktritt, sollten Sie es sich im Laufe des Schuljahres anders überlegen, wird Ihnen nicht gewährt. Und jetzt packen Sie die Bücher weg und holen Feder und Pergament raus, damit wir einen kleinen Test schreiben können. Wollen wir doch mal sehen, wie viel Sie in den Sommerferien vergessen haben.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Die Unterrichtsstunde war schnell vorbei und während die anderen ihre Sachen einpackten um so schnell wie möglich zum Mittagessen in die Große Halle zu kommen, lehnte sich Viktor nach hinten und durchblätterte das dünne Buch. Für ihn stand außer Frage, dass er sich für das Bonusverfahren entschied. Er wusste, dass es von ihm verlangt werden würde und auch die Wahl des Zaubers würde streng beurteilt werden.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Vielleicht sollte er es mit einem Trank probieren. Aber einige von diesen Tränken hatten eine Brauzeit von mehreren Monaten und Viktor, dessen Noten in Zaubertränke schon immer nur annehmbar waren, wusste, dass er den Zaubertrank wahrscheinlich nur gerade so nicht verhauen würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Er schlug die nächste Seite um und sein Blick fiel auf das Wort Der Patronuszauber.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Der Zauberspruch Expecto Patronum ist ein mächtiger Verteidigungszauber und wird bei Bedrohungen von Dementoren oder Lethifold eingesetzt. Durch die Kraft einer glücklichen Erinnerung wird aus der Spitze des Zauberstabs eine Nebelgestalt herbeigezaubert, durch die die angreifenden Wesen angegriffen und vertrieben werden. Um dem Patronuszauber eine stabile Gestalt zu geben, ist es von dem Zauberer / der Hexe zu verlangen, eine überaus starke positive Erinnerung nachempfinden zu können.[/JUSTIFY]

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[JUSTIFY]Viktor lächelte zufrieden. Hatte Professor Baranosvkaya nicht gesagt, dass manche Zaubersprüche nicht nur Talent und Können forderten? Im Text hieß es weiterhin, dass der Zauberspruch nur den wenigsten Zauberern gelang und Viktor liebte Herausforderungen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Professor?“ Er sprang von seinem Platz und stürzte zum Pult, an dem Professor Baranovskaya gerade ihre Sachen einräumte. „Ich möchte mitteilen, dass ich mich für einen Zauber entschieden habe.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Jetzt schon?“ Sie hob skeptisch eine ihrer dünnen Augenbrauen an. „Sie wissen schon, dass Sie einen Monat Zeit für die Entscheidung haben, Mister Nikiforov?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, aber ich weiß ganz genau, welchen Zauber ich vorführen werde“, entgegnete Viktor und hielt ihr dann die aufgeschlagene Seite mit dem Patronuszauber unter die Nase.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Der Patronuszauber?“, fragte sie leise und hinter sich hörte er Christophe anerkennend pfeifen. „Ihnen ist klar, welche Konsequenzen es hat, wenn Sie diesen Zauber am Ende des Schuljahres nicht beherrschen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich habe vollstes Vertrauen, dass ich das schaffe“, erklärte Viktor kühl. Sicher gab es eine Erinnerung, die stark genug war, dass er die Nebelgestalt beschwören konnte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Um die Prüfung zu bestehen, wird von Ihnen verlangt, dass sie den Zauber für mindestens fünf Minuten aufrechterhalten können. Und sie müssen mit dem Patronus eine Nachricht verschicken können. Sind Sie sicher, dass Sie sich das zutrauen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor nickte erneut. Er hatte nicht vor, einen Rückzieher zu machen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Also gut. Wenn Sie über den Zauber lernen wollen, dann steht Ihnen die Bibliothek zur Verfügung. Ihre Lehrerin für Verteidigung gegen die dunklen Künste, Professor Leroy, wird Ihnen ebenfalls wenn nötig zur Seite stehen. Sie sollten sie so bald wie möglich aufsuchen und ihr von Ihrem Vorhaben erzählen. “[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Aber natürlich.“ Er verabschiedete sich und ging dann zurück zu seinem Platz, um seine Sachen einzupacken, ehe er mit Christophe den Raum verließ und sie den Weg zur Großen Halle einschlugen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Patronuszauber, also?“, fragte er neugierig und betrachtete Viktor von der Seite. „Du suchst dir auch immer das Schwerste aus, kann das sein?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Natürlich, Chris. Für einen Nikiforov ist nur das Schwerste gerade noch gut genug.“ Viktor grinste überzeugt. „Hast du denn schon etwas ins Auge gefasst?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wer sagt, dass ich es überhaupt probieren will? Vielleicht reicht mir ja die eigentliche Benotung auch aus?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Als ob.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nun, im Gegensatz zu dir nehme ich mir die Zeit genau darüber nachzudenken, ehe ich mich für etwas entscheide. Was, wenn dir der Zauber nicht gelingt? Die Erinnerung muss stark genug sein.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Wie ich zum ersten Mal den Quidditch-Hauspokal gewonnen habe, dürfte doch eine sehr glückliche Erinnerung sein, oder?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Sie hatten die Große Halle erreicht und nahmen am Slytherin-Tisch Platz. Unweit von ihnen entdeckte Viktor Otabek Altin und er nickte ihm freundlich zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sehen wir uns beim Auswahlspiel?“, fragte er neugierig und wie so üblich nickte Otabek einfach nur. Viktor musste ein Grinsen nicht unterdrücken, denn der Hüter der Slytherin-Mannschaft war bekannt für seinen stoischen Gesichtsausdruck. Nicht, dass es Viktor wirklich kümmerte. Otabek war ein fähiger Spieler und nur das zählte für ihn. Er wollte sich von ihm abwenden, als jemand den jüngeren Slytherin von hinten umarmte und ihm die Hand vor die Augen hielt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Rate, wer ich bin!“, kommandierte sein kleiner Cousin Yuri Plisetsky mit einem breiten Grinsen im Gesicht.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Ich freue mich auch dich zu sehen, Yura“, entgegnete Otabek und dann war – und Viktor verschluckte sich an dem Schluck Kürbissaft, den er gerade zu sich nahm – für einen kurzen Moment ein Lächeln auf Otabeks Gesicht zu sehen. Hustend stellte Viktor den Becher ab und während Christophe ihm besorgt auf den Rücken schlug, warf Yuri ihm einen genervten Blick zu.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Was machst du alter Sack eigentlich noch hier?“, fragte er spöttisch. „Bist du nicht zu alt um hier zur Schule zu gehen. Sieh doch nur, deine Haare sind schon ganz grau!“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Sehr witzig“, meinte Viktor, nachdem er sich beruhigt hatte. „Du hast dich diesen Sommer gar nicht gemeldet, Yura. Wie ist das Trainingscamp gewesen?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Als ob dich das etwas angehen würde, Trottel!“, kam als Antwort von Yuri zurück und dann fiel Viktor ein, dass Otabek ihnen vor den Sommerferien erzählt hatte, dass er dieses Jahr an einem Quidditch-Trainingscamp teilnehmen wollte. Hatten Yuri und er etwa das gleiche Camp besucht und sich so besser kennengelernt?[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Beka, lass uns nach draußen gehen!“, schlug Yuri dann vor. „Hier drin müffelt es nach alten Leuten.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Moment, ich komme.“ Otabek schwang sein Bein über die Bank und schnappte sich gerade noch seine Sachen, ehe er von Yuri in Richtung Ausgang gezerrt wurde. Als die beiden an Viktor und Christophe vorbeigingen, streckte Yuri ihnen die Zunge entgegen, was Viktor jedoch ignorierte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und du ziehst ihm keine Punkte dafür ab?“, fragte Christophe neugierig und schob seine Brille gerade. „Er hat wirklich ein schlechtes Benehmen dir gegenüber.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Glaub mir, das ist nur Yuris Art nett zu sein“, winkte Viktor mit einem Lachen die Situation ab. „Und außerdem würde sein Haus dann ja nur im Minus stehen, wenn ich ihm wegen jeder Kleinigkeit Punkte abziehen würde.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Irgendwie kann ich immer noch nicht fassen, dass dein kleiner Cousin tatsächlich in Hufflepuff ist“, meinte Christophe nachdenklich und biss dann von seinem Sandwich ab. „Erinnerst du dich noch daran, wie er damals ausgerastet ist?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Natürlich konnte sich Viktor noch daran erinnern. Es war jetzt drei Jahre her, dass der Sprechende Hut, kaum das Professor Baranoskaya ihn Yuri aufgesetzt hatte, mit lauter Stimme „Hufflepuff!“ verkündet hatte. Yuri hatte sich das Kleidungsstück vom Kopf gerissen und eine wilde Schimpftirade losgelassen, dass der Hut doch nicht mehr ganz dicht wäre, ihn in dieses Haus zu stecken. Es war das erste Mal, dass man die Zuteilungszeremonie hatte unterbrechen müssen, denn Yuri weigerte sich, die Zuteilung des Hutes anzunehmen, bis der Hut jedoch laut und sichtlich verärgert verkündete, dass er nur dem Wunsch des jungen Plisetsky gefolgt war, dass dieser in das Haus wollte, in welchem er am besten sein Können beweisen konnte. Mit knallrotem Kopf begab sich Yuri schließlich an den Tisch auf der rechten Seite. Mit der Zeit gewöhnte er sich an sein Haus und im zweiten Jahr machte Yuri dann auf sich aufmerksam, als er dessen Quidditch-Mannschaft als Sucher beitrat.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Auch wenn Viktor es nicht aussprach, so war er doch froh, dass Yuri nicht in Slytherin gelandet war. So sehr er seinen Cousin auch liebte, er wusste, dass sich Yuri niemals frei entfalten könnte, wenn er ständig in Viktors Schatten stand. Der Sprechende Hut hatte recht gehabt. In Hufflepuff konnte Yuri sich am besten entfalten.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor warf einen Blick zum Hufflepuff-Tisch und seine Augen suchten erneut nach dem anderen Yuuri. Vor dem Trainingscamp hatte Yuri sich beschwert, dass jemand sein Flugmanöver kritisiert hatte. Zu recht, wenn man Viktor fragte. Bei dem Spiel Ravenclaw gegen Hufflepuff im letzten Jahr hatte der Schnatz unter Yuri geschwebt und sein Cousin hatte sich seitlings nach unten fallen lassen, um die goldene Kugel zu fangen, nur seine Beine hatten sich an den Holzstiel geklemmt, sodass er nicht mehrere Meter zu Boden gestürzt. Als Viktor dann nach seinem Namen fragte, war er erstaunt, dass sein Cousin und der Hufflepuff, über den sich Yuri lauthals beschwerte, den gleichen Namen trugen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Im Hogwarts Express hatte er auf der Suche nach Yuri die Tür eines Abteils leise aufgezogen und die letzten Fetzen ihres Gesprächs mitbekommen, in denen Yuuris Name fiel. Ihm war klar geworden, dass es sich bei diesem Yuuri um die gleiche Person handeln musste, von der sein kleiner Cousin gesprochen hatte, denn auf einem der Sitze hatte sich Potya ausgebreitet. Viktor hatte aus einer Laune heraus angefangen, diesen Yuuri direkt anzusprechen. Er fand es knuffig, wie dieser sich mit knallrotem Gesicht hinter dem Jäger der Hufflepuff-Mannschaft, Viktor glaubte sein Name war Chulanont, versteckt hatte.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]In der Großen Halle war Viktor dann von seinem Klassenkameraden und Treiber Georgi Popovich darauf aufmerksam gemacht geworden, dass jemand vom Hufflepuff-Tisch ihn anstarren würde und als Viktor sich dann nach dieser Person umgesehen und Yuuri entdeckt hatte, konnte er nicht anders, als ihm mit einem Lächeln zuzuwinken. Was natürlich dazu geführt hatte, dass Yuuris Gesicht wieder knallrot anlief und er schnell wegsah. Und verdammt, hatte er süß ausgesehen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Nach wem suchst du, Viktor?” Mila Babicheva setzte sich ihnen gegenüber.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Yuuri”, antwortete Viktor noch immer in Gedanken versunken.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Yuri ist vor nicht einmal fünf Minuten raus gegangen”, erinnerte Chris ihn irritiert. “Hat jemand dir Obliviate auf den Hals gehext?”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Nicht meinen Cousin”, erklärte Viktor hektisch. “Der Yuuri aus Hufflepuff.”[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Wow. Wie hilfreich.” Chris rollte mit den Augen.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Meinst du vielleicht Yuuri Katsuki?”, mischte sich Mila ein. Die Slytherin war zwei Jahre jünger als er und spielte seit vier Jahren als Jägerin für das Team. Verwundert blickte Viktor sie an.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Woher kennst du ihn?”, fragte er erstaunt.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]“Wir sind in der gleichen Jahrgangsstufe”, antwortete Mila lächelnd. “Ziemlich schüchtern, im Unterricht sagt er kaum einen Ton, aber seine schriftlichen Noten sind einwandfrei. Hängt immer mit den Leuten aus deren Quidditch-Team rum, hat Muggeleltern“, zählte sie die wenigen Dinge auf, die sie über ihn wusste. „Er hat mir mal in Zaubertränke aus der Patsche geholfen, als mir zu viel Wolfswurz in den Kessel gefallen war.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Spielt er selbst Quidditch?“, wollte Viktor wissen. „Ich habe ihn noch nie bei einem Spiel gesehen.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Mila schüttelte ihren Kopf. „Er war wirklich talentiert in den Besenflugstunden damals im ersten Jahr“, erinnerte sie sich. „Aber soweit ich weiß, hat er noch nie Quidditch gespielt.“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Naja, vielleicht interessiert ihn der Sport ja auch gar nicht?“, überlegte Viktor seufzend.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Seit wann interessierst du dich überhaupt so für ihn?“, fragte Chris gelangweilt. „Ich meine, er ist muggelstämmig und…“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Und seit wann interessiert mich der Blutstatus einer Person?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Vitya, ich denke nicht, dass Chris das so gemeint hatte“, mischte sich Mila nun ein. „Aber denkst du, dein Vater wird damit einverstanden sein?“[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Viktor schluckte. Die Nikiforovs gehörten zu den unantastbaren achtundzwanzig, den alten Zaubererfamilien, die sich damit brüsteten, keine Muggel oder Halbblüter in ihrer Familienlinie zu haben. Seiner Meinung nach war der Blutstatus absolut nichts, worauf man stolz sein sollte. Sein Vater sah das jedoch anders und würde definitiv nicht erfreut sein, wenn er einen Muggelstämmigen nach Hause bringen würde.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]Dachte er wirklich schon daran, dass er Yuuri seinem Vater vorstellen wollte? Er wusste doch so gut wie nichts über ihn. Und vielleicht mochte Yuuri ihn ja nicht einmal.[/JUSTIFY]

[JUSTIFY]„Mir… ist egal, was mein Vater sagt“, meinte er schließlich und trank sein Glas Kürbissaft mit großen Zügen aus. Er bestimmte schließlich schon über Viktors berufliche Zukunft, da würde er definitiv nicht zulassen, dass er ihm auch noch vorschrieb, mit wem er sich verabredete.[/JUSTIFY]

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