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Im Bann der Dunkelheit

von

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Prolog

Alles stand in Flammen. Eine weitere Explosion und eine neue Flammenwand erhob sich in dem düsteren Gemäuer. Sie stand mittendrin, die Hände zu Fäusten geballt. Die Schreie der anderen Jugendlichen nahm sie kaum noch wahr.

Heute war das geschehen, was sie immer hatte verhindern wollen. Lavinia hatte die Kontrolle verloren.
 

"Du Freak! Du verrückter Freak...", rief eine panische Stimme irgendwo hinter ihr.

Ruckartig, mit vor Zorn aufgerissenen, rot glühenden Augen, drehte sie sich um, starrte den jungen Kerl kurz an und wieder gab es einen lauten Knall...ein kurzer Schrei... und der junge Mann verstummte.
 

Wie in Trance verließ sie langsam das einstürzende Waisenhaus, starrte vor sich, schritt wie eine Marionette die hohe Treppe vorm Haupteingang hinab und blickte geistesabwesend in die Dunkelheit.
 

Nur langsam beruhigte sie sich und fand in die Realität zurück.

Ihre Wut schwand, Tränen stiegen ihr in die Augen. Seit ihrem dritten Lebensjahr musste sie dieses trostlose Gebäude ihr zu Hause nennen. Eine lange Zeit hatte sie alles ertragen. Jede Beleidigung; jede Ablehnung, sogar den Hass und heute?
 

Heute hatte sie ihrer Magie, welche das Handeln ihrer Mitbewohner aufleben ließ, keinen Einhalt mehr bieten können. Die Furcht, die Wut und die Verzweiflung, als die Jugendlichen sie im Speisesaal in die Enge getrieben hatten, hatten die junge Frau vollkommen überrannt.
 

Ihr Zorn legte sich und Lavinia Begriff, was sie gerade getan hatte. Sie hatte unzählige Mitschüler verletzt oder sogar ganz aus ihrem jungen Leben gerissen. Auch wenn kein Einziger von ihnen ihr wohlgesonnen gewesen war, hätte sie dies niemals bewusst getan.
 

Hatten sie denn nicht recht gehabt? Verzweifelt sank die junge Frau auf die Knie.
 

Seit ihrem siebten Lebensjahr hatte sie aus Wut die merkwürdigsten Dinge geschehen lassen. Leider meist Dinge, die den anderen geschadet hatten. Schon kurz nachdem sie diese merkwürdigen Ereignisse hatte geschehen lassen, hatten ihre Mitschüler sich von ihr abgewandt. Da sie zu dieser Zeit nur wenig Kontrolle über ihre Gefühle gehabt hatte, war es vor allem die Angst der anderen Jugendlichen gewesen, welche den Abstand zwischen ihnen und Lavinia immer größer hatte werden lassen.
 

Doch die Ablehnung verwandelte sich in Hass und an diesem Abend hatte sich das bisschen Kontrolle, welches Lavinia über die Jahre erlangt hatte, vollständig in Luft aufgelöst.
 

Verzweifelt vergrub sie ihr Gesicht in ihren Händen. All die Jahre hatten sie sich vor diesem Tag gefürchtet. Wieso war sie so anders? Voller Zorn, voller Dunkelheit? Warum war sie zu solch merkwürdigen, gefährlichen und nun auch grausamen Taten fähig? Dunkelheit? Sie hatte diese vollkommene Dunkelheit in ihrem Kopf, in ihrem Herzen, wenn ihr Zorn sie überrollte. All das ergab für Lavinia einfach keinen Sinn.
 

Ein verzweifelter Schrei entkam ihrer Kehle. Mittlerweile saß sie zusammengekauert auf dem gepflasterten Asphalt, vor der immer noch brennenden Ruine. Warum konnte es nicht einfach vorbei sein? Sie war es leid, sie war müde, erschöpft, verzweifelt, voller Angst und Schuld.
 

***
 

"Ich hab sie! Albus! Ich bringe sie nach Hogwarts!", riss eine männliche Stimme die junge Frau aus ihrer Trance. Im selben Moment wurde sie vom kalten Boden hochgehoben und von unbekannter, angenehmer Wärme umschlungen.

"Geh! Ich kümmere mich um das hier! Bevor die Muggel oder die Auroren hier auftauchen“, hallte eine andere, älter klingende Stimme durch die Nacht.
 

Lavinia war müde, entkräftet, dennoch zwang sie sich, ihre Augen zu öffnen. Was geschah nur um sie herum? Verschwommen nahm sie wahr, wie ein alter langbärtiger Mann, mit fliederfarbenem Umhang verschiedene Formeln murmelte und das Feuer erlosch. Zögerlich schaute sie nun zu ihrem Helfer hoch. Er war ganz anders als der Alte. Schwarz gekleidet, schwarze Haare, jünger mit dunklen Augen voller Ernsthaftigkeit, Besorgnis und...Trauer?
 

Wo würde er sie hin bringen? Wer war er? Sie wollte Fragen stellen, sie wollte all das hier verstehen, aber allmählich wurde sie erneut von völliger Erschöpfung überrannt und ihre Gedanken glitten ins Leere.
 

***
 


 

Währenddessen verließ eine weitere finstere Person den Vorhof des Waisenhauses. Völlig unbemerkt von den drei Personen, die direkt das Geschehen beeinflussten. Ihre starren - leicht manisch wirkenden - großen Augen, schauten zurück zu dem zerstörten Gebäude.
 

Ein verzerrtes, fast wahnsinniges Lächeln umspielte ihre Lippen.

„Wurde aber auch Zeit Kleine! Der Lord wird erfreut sein zu hören, dass sein ach so mächtiges Töchterchen wieder aufgetaucht ist. Ich werde ihm berichten, dass seine treue Bellatrix dich gefunden hat und er wird mich reich belohnen. Kleine Lavinia, er wird dich für seine Ziele brauchen und ich werde die sein, die dich zu ihm zurückbringt!"

Ein schallendes, fast kreischendes Lachen, unterbrach erneut die Stille und Bellatrix verschwand, um zu ihrem Meister zurückzukehren.
 

***
 

„Sie lebt also! Wo war sie!", zischte seine Stimme durch den Raum, als die Hexe ihrem Lord verkündete, dass sie seine Tochter gefunden hatte.

„In einem Waisenhaus für Muggel, Mylord. Sie hat keine Ahnung, dass sie magisch ist. Severus und Dumbledore haben sie jetzt mitgenommen. Sie ist nun sicherlich in Hogwarts, Sir." krächtste Bellatrix.
 

Zischend ließ er ihre Kehle los. Hustend trat diese einen Schritt zurück. Sie hatte anderes erwartet. Hatte gehofft belohnt zu werden, aber stattdessen war er voller Zorn. Sah er denn nicht, was sie geleistet hatte? Dass sie eine wichtige Mission für ihn erfüllt hatte. Sie hatte seine Tochter gefunden. Wozu er sie auch immer brauchte, schließlich war sie doch an seiner Seite. Stets Treu, stets ergeben.
 

„In einem Waisenhaus für Muggel? So wenig, Ehrgefühl und wirkliche Treue, hatte ich von euch nicht erwartet. Geleugnet habt ihr, meine Anhänger zu sein aus Angst vor dem lächerlichen Ministerium und aus eben diesen Gründen, war keiner von euch im Stande gewesen, mein Fleisch und Blut, unter euch in der magischen Welt angemessen aufwachsen zu lassen. Ich werde erfahren, wer sie zu Muggeln gebracht hat und glaubt mir, meine liebe Nagini wird sich gerne um denjenigen kümmern.“
 

„ Sie ist in Hogwarts? Bei Severus?"

„Ja...ja...Meister“, stotterte Bellatrix
 

Ein kurzer Blick und seine Todesser verschwanden. Nachdenklich erhob er sich. Severus würde sich nun, auf seine Anweisung hin darum kümmern, Lavinia mit ihrer Magie vertraut zu machen und bald würde sie an seiner Seite stehen, um die magische Welt nach seinen Vorstellungen zu formen und die Muggel, die nun auch ihr Schmerz und Leid zugefügt hatten, zu unterwerfen und zu bestrafen.



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