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And if that's our last night together then never let go of me

von

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And if it's only for a little while...

In der Zwischenzeit, irgendwo im großen Garten von Ferid’s Villa, versteckt vor neugierigen Blicken, lagen Mika und Yuu im Grass auf dem Rücken mit ihren Blicken auf den strahlenden Nachthimmel und die Sterne, die über ihnen schienen, fixiert.

 

„Mann, der Ausblick ist einfach wunderschön, oder?“, bemerkte Yuu bewundernd, „Das erinnert mich an die Zeit, als wir noch Kinder waren. Als wir davon träumten die Außenwelt eines Tages zu sehen…und die Sterne.“

 

„…“

 

„Auch wenn…es nicht genau so ist wie wir es uns vorgestellt haben. Mit diesem ausdauernden Krieg und der zerstörten Welt. Nicht ganz, was wir erwartete haben, was?“

 

„…“

 

„Aber…um ehrlich zu sein, kümmert es mich nicht wirklich in welchem Zustand die Welt momentan ist, oder wo wir sind. Solange wir zusammen sind, ist alles andere egal, richtig?“, fragte er mit einem kleinen Lachen und sah dabei zu Mika mit einem seiner üblich sorgenfreien Lächeln auf den Lippen hinüber, „Und ganz besonders mit so einem Anblick ist es sogar noch-“

 

Plötzlich wurde er durch einen schweren Seufzer von Mika unterbrochen, der die ganze Zeit über geschwiegen hatte.

 

Während Yuu ununterbrochen über den klaren Nachthimmel geredet hatte, war Mika in seinen Gedanken versunken gewesen. Er konnte sich nicht helfen, als sich den Kopf über den Kampf am nächsten Tag zu zerbrechen…und an die möglichen Folgen zu denken.

 

Eigentlich plagten ihn diese Gedanken schon den ganzen Tag über. Ständige ‘was wäre wenn’ Szenarien, Sorgen und die Frage, ob es überhaupt die geringste Chance gab, dass sie das überleben würden, gingen ihm immer und immer wieder durch den Kopf und ließen ihm keinen einzigen Moment Ruhe.

 

Und als die Nacht hereinbrach und die Stunden bis zum nächsten Tag immer weniger wurden, wurde es sogar noch schlimmer, während er allein in dem ihm zugeteilten Zimmer saß, wo nichts als Stille und seine lauten Gedanken ihm umgaben.

 

Er wurde allerdings abgelenkt, als Yuu plötzlich vor seiner Tür stand und ohne ihm irgendeine Art von Erklärung zu geben, zumindest keine glaubwürdige, seine Hand ergriff und ihn nach draußen in den großen Garten schleifte, wo sie sich zurzeit noch immer aufhielten.

 

Aber nachdem nur einige Minuten vergangen waren, ertappte sich Mika wieder beim Denken…und das Yuu sich so lässig verhielt, als ob überhaupt nichts passieren würde und einfach weiterhin über unwichtige Dinge redete, machte die Sache nicht einfacher.

 

„Yuu-Chan, ernsthaft, was soll das Ganze hier?“, verlangte er endlich eine Antwort in einem recht genervten Ton, und sah dabei zu seinem besten Freund neben sich hinüber, während er noch immer auf dem Rücken lag.

 

„Ähm…äh, Ich…hab es dir bereits gesagt, oder? Ich wollte nur ein bisschen frische Luft schnappen und da ich so ganz allein hier draußen einsam gewesen wäre, da-“

 

„Lüg mich nicht an.“, unterbrach Mika ihn mit ernstem Ton mitten im Satz, „Du hast mich nicht mitten in der Nacht den ganzen Weg hier raus geschleift nur wegen so was.“

 

„Tja-“

 

„Himmel, du hast sogar einfach diese Teambesprechung geschwänzt, von der dir dein ach so teurer ‘Guren’ vorhin erzählt hat!“, fuhr er fort und gab ihm nicht die Möglichkeit etwas zu erwidern, bevor er mit der Zunge schnalzte, „Ich wette er ist gerade ziemlich sauer, deshalb solltest du dich besser beeilen und-“

 

„Verdammt noch mal, Mika, Guren kann auch mal warten!“, sagte Yuu mit etwas erhobener Stimme, „Du bist im Moment wichtiger!“

 

„H-huh?“

 

Als er Mika’s überraschten Gesichtsausdruck sah, nachdem er das gesagt hatte, holte er tief Luft und fuhr mit einer etwas leiseren Stimme fort:

 

„Okay, du hast Recht. Ich wollte nicht nur frische Luft schnappen und hab dich als Gesellschaft mitgenommen. In Wahrheit, da…hab ich mir Sorgen um dich gemacht.“

 

„…“

 

„Du…schienst den ganzen Tag so angespannt, sogar geistesabwesend, zu sein…und unruhig. Du musst mir nicht sagen, warum, ich kann es mir schon denken. Deshalb wollte ich dich etwas ablenken. Und da ich…mich schlecht fühle, weil ich dich diese letzten drei Tage, während meinem Training, so ziemlich ignoriert hab…wollte ich es wiedergutmachen, aber ich schätze, ich hab’s vermasselt, was?“

 

„…“

 

Berührt von diesen Worten und als er dieses warme Lächeln sah, das er ihm in diesem Moment schenkte, konnte Mika spüren wie sein Gesicht ganz leicht wärmer wurde, bevor er seinen Kopf zur anderen Seite drehte und entgegnete:

 

„Du…hättest das nicht extra für mich machen müssen. Ich meine…du hast dieses wichtige Treffen schließlich verpasst…“

 

„Ja, hab ich. Aber…wie ich schon sagte, du bist du mir viel wichtiger.“, sagte Yuu mit sanfter Stimme, „Also macht mir das nichts aus.“

 

„…Dieser Mann, der uns vorhin beim Rausschleichen erwischt hat, hat uns wahrscheinlich sowieso schon verpfiffen…“

 

„Du meinst Shinya?“, fragte er mit einem kleinen Lachen, „Keine Sorge. Ich bezweifele, dass er Guren irgendwas erzählt hat. Er hat es uns immerhin versprochen, oder?“

 

„Weißt du, einige Menschen tendieren dazu ihre Versprechen zu brechen…“

 

„Ach komm schon, Mika. Sei doch nicht die ganze Zeit so pessimistisch. Man kann ihm absolut vertrauen. Wirklich.“

 

„…Das Gleiche hast du auch damals von Guren Ichinose behauptet.“, bemerkte Mika mit leiser und traurig klingender Stimme, bevor er seinen Kopf wieder rumdrehte und ihn ansah, „Und sieh wo wir dank diesem ‘vertrauenswürdigen’ Mann rein geraten sind. Wenn er nicht gewesen wäre, hättest du erst gar nicht versuchen müssen dieses verdammte Ding in dir zu kontrollieren! Wir müssten nicht…“, er verstummte mit einem Seufzten, bevor er seinen Blick wieder auf den strahlenden Nachthimmel über ihnen richtete.

 

Auch ohne, dass er es aussprach, wusste Yuu, dass er über ihren bevorstehenden Kampf gegen diesen fünften Urahn nachdachte und konnte es ihm auch nicht verübeln. Er war ebenfalls unruhig, wenn er daran dachte, an die Möglichkeit, dass jemand während dem Kampf getötet werden könnte.

 

Aber er durfte den anderen gegenüber nicht zeigen, wie sehr es ihn eigentlich beschäftigte um ihnen nicht noch mehr Sorgen zu bereiten. Wenn er dadurch ihre Chancen auf einen Sieg zumindest etwas erhöhen könnte, so war er mehr als bereit dazu seine wahren Gefühle hinter einer Maske eines sorgenfreien Lächelns zu verstecken…besonders Mika zu liebe.

 

„M-mach dir nicht so’n Kopf, Mika.“, versuchte er ihm mit einem kleinen Lachen zu versichern, „Du wirst sehen, alles wird gut gehen. Wenn wir uns an Guren’s Plan halten, dann-“

 

„ ‘Mach dir keine Sorgen, mach dir keine Sorgen. Alles wird gut gehen. Guren hat einen Plan. Er wird uns definitiv den Arsch retten.’“, unterbrach ihn Mika mit sarkastischer Stimme, „Weißt du was? Ich hab es satt das ständig zu hören! Ja, ich mach mir Sorgen und du solltest das auch! Und es nicht einfach so abtun, als wäre es nichts!“

 

„Mika, ich tue es nicht ab, als wäre es nichts. Ich sag nur, dass du-“

 

„Guren vertrauen soll?“, fragte er, während er seine Stimme erhob und zu ihm sichtlich verärgert hinübersah, „“Tja, Yuu-Chan, tue ich nicht und egal, was du auch sagst, oder wie sehr du es versuchst, das werde ich auch nie! Ich verstehe einfach nicht wie du ihm noch so vertrauen kannst! Du magst eine Art Vaterfigur, oder sogar ein Vorbild in ihm sehen, aber was ist mit allem, was er dir bis jetzt angetan hat?! Die Experimente, die Medikamente, die er dir gibt, was am Flughafen passiert ist und nun diese Selbstmordmission! Er hat dich all diese Jahre manipuliert, damit er dich für seine eigenen Zwecke missbrauchen kann, mehr nicht! Siehst du das denn nicht?!“, schrie er, bevor er seinen Blick wieder gen Nachthimmel mit schmerzerfülltem Gesicht richtete, „Du hast damals in Nagoya gesehen zu was er imstande war, wie einfach er seine Kameraden verraten hat. Auch wenn er nicht er selbst gewesen war, ist die Wahrscheinlichkeit dennoch sehr hoch, dass dasselbe dieses Mal auch passieren wird! Dass er uns einfach so zurücklässt! Dass er uns an Ky Luc ausliefert! Dass er-“

 

Mika stockte mitten im Satz, als Yuu plötzlich und ohne ihm Zeit zum Reagieren zu geben, auf ihn kletterte und ihm direkt in seine blutroten Augen schaute.

 

Normalerweise war Mika in der Lage selbst die kleinste Bewegung zu bemerken und da er ein Vampir war, waren auch seine Reflexe viel schneller als die von Menschen, aber in diesem Moment, hatte er überhaupt nichts bemerkt. Nicht einmal, wann Yuu sich eigentlich aufgesetzt hatte.

 

Ob er nur zu beschäftigt mit Reden und sich Sorgen zu machen war, oder ob es an der einfachen Tatsache lag, dass er generell völlig nachlässig wurde, wenn er bei Yuu war, konnte er nicht sagen. Er konnte ihn nur überrascht ansehen.

 

„Mika, ich…ich weiß, dass es nichts gibt, dass ich tun, oder sagen könnte um dich dazu zu bringen Guren zu vertrauen. Dass du…sogar gute Gründe hast ihm nicht so einfach zu vertrauen. Aber das ist jetzt nicht der Punkt. Ich hab dich nicht mit mir hier raus genommen um mit dir darüber zu reden. Es geht nicht um Guren, oder mich…es geht um dich.“

 

„…“

 

„…Entspann dich.“, sagte er mit überaus sanftem Ton.

 

Mika schaute für einen kurzen Moment in diese strahlenden smaragdgrünen Augen über ihm, die so viel Zärtlichkeit enthielten, bevor er ihm ein trauriges Lächeln schenkte und sich langsam aufsetzte, dass Yuu dazu zwang wieder von ihm runter zu gehen.

 

„…Ich kann nicht.“, entgegnete er leise und wandte dabei den Blick von ihm ab.

 

„Komm schon, Mika, versuch einfach-“

 

„Ich hab Angst, okay?!“, unterbrach Mika ihn, da er genug von seinen ständigen Versuchen hatte, ihn aufzuheitern, und Yuu aufgrund seiner erhobenen Stimme zusammenzucken ließ, „Ich hab Angst vor morgen! Davor, was passieren könnte! Davor…“, er hielt für einige Sekunden inne um sich etwas zu beruhigen, bevor er fortfuhr, „…dich zu verlieren…“

 

„…“

 

„Es gibt nichts, das ich lieber tun würde, als dich jetzt mitzunehmen und einfach an einen weitentfernten Ort zu flüchten, an dem uns niemand findet. Einfach nur friedlich zusammen leben…ohne Kämpfe, oder Sorgen…Nur wir zwei…“

 

„Mika…“, sagte Yuu leicht erstaunt, „…Du weißt das…wir das nicht können. Dass es keinen Ort gibt, wo wir uns verstecken könnten. Dass sie uns überall finden würden. Dass ich…nicht so einfach meine Familie im Stich lassen kann.“

 

„Ja, ich bin mir dessen bewusst. Aber trotzdem…“

 

„…“

 

Als er den Blick in seinen Augen und seinen Gesichtsausdruck sah, konnte Yuu spüren wie sein Herz schmerzte. Er hasste es ihn so zu sehen. So traurig, fast gebrochen…und verzweifelt.

 

„Mika, hör mal, ich…“, begann er zögerlich und rang um die richtigen Worte zu finden, „Ich weiß, dass du dir Sorgen machst, aber sich so sehr darüber den Kopf zu zerbrechen, bringt doch nichts. Du wirst schon sehen, es wird ganz schnell vorbei sein und alles wird-“

 

„Nein, Yuu-Chan!“, unterbrach ihn Mika und sah ihn dabei wieder an, „Ich will es nicht hören! Ich hab es satt dieselben Worte immer und immer wieder zu hören! Gib mir keine bedeutungslosen und leeren Worte! Gib mir etwas, auf das ich mich wirklich verlassen kann! Etwas, dem ich mein Vertrauen schenken kann, dass du nicht sterben wirst, dass wir es wirklich lebendig da raus schaffen werden! Irgendetwas, nur keine Worte…“

 

„…“

 

Yuu war sich mehr als im Klaren darüber, dass seine Worte nur leere und oberflächige Konstrukte ohne irgendeine Bedeutung waren, Mika brauchte es nicht extra laut auszusprechen, aber hatte er eine andere Wahl?

 

Schweigend schaute er ihm tief in seine blutroten Augen, die mit solch Traurigkeit erfüllt waren, die er noch nie zuvor an ihm gesehen hatte.

 

Als er spürte wie sein Herz bei diesem Anblick erneut schmerzte und sich selbst dabei ertappte wie er sich langsam in diesem faszinierendem Rot-Ton verlor, verschwendete Yuu keinen zweiten Gedanken mehr daran, was er tat, und da Worte sowieso jetzt nutzlos waren, beschloss er ganz nach seinen Gefühlen zu handeln, die ihm sagten, fast schrien, dass zu tun, was er schon seit langer Zeit tun wollte.

 

Und so, während Mika’s Blick noch immer auf ihm fixiert war, schloss er seine Augen und beugte sich vor…um kurz darauf seine Lippen zärtlich auf seine zu legen und spürte wie Mika ganz leicht bei diesem Kontakt zusammenzuckte.

 

Der Kuss dauerte nur wenige Sekunden, obwohl es sich viel länger anfühlte, bis Yuu wieder etwas Abstand nahm, sodass ihre Gesichter immer noch nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren.

 

„Ich werde nicht sterben, Mika.“, sagte er in einem Flüsterton, als er langsam seine Augen wieder öffnete und Mika ansah, dessen Augen weit aufgerissen waren, während sein Gesicht in ein tiefes rot getaucht war, „Ich werde dich nicht verlassen. Nie wieder. Nicht so wie damals. Bis zu dem Tag, an dem ich sterbe, bleibe ich bei dir, egal wie sehr die Welt auch versucht uns auseinanderzureißen. Weil wir uns versprochen haben gemeinsam weiterzuleben. Und ich werde diesem Versprechen gerecht werden.“

 

„Wie sehr…kann ich dem wirklich vertrauen?“, fragte Mika leise, kaum in der Lage zu sprechen, aufgrund des unerwarteten Kusses von gerade eben, „Ich weiß, wie leichtsinnig du werden kannst…sobald jemand in Gefahr ist. Wie sehr…du dazu bereit bist dein Leben für andere zu geben. Wie kann ich sicher sein, dass du das morgen nicht auch tun wirst?“

 

„Ich kann dir nicht versprechen, dass ich nicht alles tun werde um die anderen und dich zu beschützen. Vielleicht sogar dafür eine fatale Wunde kassiere. Aber was ich dir versprechen kann, ist, dass ich definitiv am Leben bleiben und zu dir zurückkommen werde. Immer. Egal, was es kostet. Selbst wenn ich auf allen vieren kriechen muss. Ich verspreche es.“

 

„…“

 

Obwohl Mika überaus berührt von seinen Worten und der Entschlossenheit, mit denen seine Augen leuchteten, war, konnte er ihm nur ein trauriges Lächeln schenken, bevor er sich von ihm distanzierte und seinen Blick von ihm abwandte.

 

Da er sah, dass er noch immer nicht überzeugt zu sein schien und sich offensichtlich wieder den Kopf über den nächsten Tag zerbrach, näherte sich Yuu ihm erneut und fragte mit sanfter Stimme:

 

„Was nur kann ich tun um dich auch nur für eine kleine Weile abzulenken? Um diese Angst in deinen Augen verschwinden zu lassen?“

 

Mika richtete seinen Blick wieder auf ihn und für einen kurzen Moment, schaute er schweigend in diese strahlend smaragdgrünen Augen vor ihm…bis er sich zögerlich vorbeugte, während er die Augen schloss und damit die Lücke zwischen ihnen zum zweiten Mal.

 

Es dauerte nur ein, oder zwei flüchtige Sekunden, bevor Mika den Kuss wieder löste, schüchtern hinuntersah und dabei seine Augen öffnete.

 

Als er spürte wie sein Herz kurz aussetzte und was sich anfühlte wie eine Million Schmetterlinge, die Kreise in seinem Bauch flogen, streckte Yuu langsam die Hand nach ihm aus und legte sie auf seine Wange, was Mika dazu brachte ihn wieder anzusehen.

 

Zärtlich und auf beruhigende Art und Weise, begann er ihm mit dem Daumen über die Wange zu streicheln, während er ihm tief in seine blutroten Augen schaute und ohne etwas zu sagen, schloss Yuu einfach seine Augen und führte ihre Lippen erneut zueinander.

 

Nachdem Yuu Abstand nahm und seine Augen öffnete, nahm er seine Hand wieder von seiner Wange und lehnte seine Stirn leicht an Mika’s, der seine Augen noch immer geschlossen hatte und dessen Gesicht erneut in ein tiefes rot gefärbt war.

 

Sie blieben so für einen kurzen Moment, während sie den Atem des anderen, der ihnen als bloßer Hauch entwich, auf ihrer eigenen Haut spüren konnten, bis Mika seine Augen öffnete und sich ihre Blicke trafen.

 

Tief blickten sie sich in die Augen und bemerkten wie sie mit einer ganz bestimmten Emotion, die beide nur zu gut kannten, erfüllt waren.

 

Und ohne auch nur ein weiteres Wort miteinander zu wechseln, sondern nur an der Art wie sie sich anschauten, wussten sie, was der andere mehr als alles andere in diesem Moment wollte.

 

Mika war der erste, der reagierte, indem er ihm ein kleines und zärtliches Lächeln schenkte, bevor er seine Augen erneut schloss und Yuu damit ein klares Signal gab.

 

Ein warmes Lächeln begann sich auf Yuu’s Lippen daraufhin zu bilden und nachdem er wieder etwas Abstand genommen hatte, nahm er sein Gesicht in beide Hände und schloss seine Augen, bevor er seine Lippen erneut gegen Mika’s presste, aber dieses Mal…hatte keiner von beiden das Bedürfnis es so schnell wieder enden zu lassen.

 

Es war überaus unschuldig, süß und zärtlich…zaghaft, aber so geduldig und auch…salzig, da irgendwann, unbemerkt von beiden, sich plötzlich Tränen in Mika’s Augen bildeten, die Yuu zärtlich mit seinem Daumen wegwischte. Aber einige von ihnen fanden dennoch ihren Weg entlang seiner Wange und kurz darauf…zu ihren Lippen.

 

Ob nur seine Gefühle ihn überwältigten…ob es Freudentränen waren…Tränen der Trauer…oder ob Mika vor Angst weinte, da dies ihr letzter Kuss sein könnte…konnte Yuu nicht sagen.

 

Das einzige, dessen er sich sicher war…war, dass er diesen Moment für alle Ewigkeit in seine Erinnerung einbrennen wollte.

 

Yuu, ebenso wie Mika…beide waren sich der Tatsache bewusst, dass sie den jeweils anderen nicht mehr als bloße Familie ansahen…dass ihre Gefühle sich über die Zeit geändert hatten…

 

Dass sie sich…bis über beide Ohren ineinander verliebt hatten.

 

Aber niemand von ihnen hatte es dem anderen bis dahin je gestanden. Nicht, weil sie Angst vor Ablehnung hatten, sondern eher…weil sie weder den Mut, noch die richtige Zeit dafür gefunden hatten.

 

Da so viel in letzter Zeit passiert war und da es andere Dinge gab, um die sie sich zurzeit sorgen mussten, trauten sie sich nicht ganz dem anderen ihre Gefühle zu offenbaren.

 

Nicht, dass sie eine Ahnung hatten wie sie überhaupt mit dieses Thema anfangen sollten.

 

In diesem Moment allerdings, waren Worte gar nicht mehr nötig. Die Art, wie sie sich angeschaut hatten, kurz vor ihrem vierten Kuss und sogar der Kuss selbst, waren mehr als genug für sie um die Natur der Gefühle des anderen zu kennen…um zu wissen, dass sie dasselbe empfanden.

 

Und selbst wenn sie ihr Leben im Kampf gegen Ky Luc verlieren würden…war es etwas, das ihnen nie jemand je wieder wegnehmen könnte.



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