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And if that's our last night together then never let go of me

von

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Crisis

„So, das ist im Grunde genommen dann alles.“, verkündete Guren, während er auf einem Stuhl an einem Schreibtisch saß und sein und Shinoa’s Team ansah, die vor im standen, „Wir haben so ziemlich alles besprochen bezüglich unserer Kampfstrategie gegen Ky Luc morgen. Sobald die Sonne aufgeht, versammeln wir uns, also solltet ihr alle zu Bett gehen und euch bis dahin gut ausruhen. Ihr könnt wegtreten.“, fügte er hinzu und nahm dabei einige Forschungspapiere, die auf seinem Schreibzisch verstreut lagen, in die Hand.

 

Als sie diesen Befehl hörten, nickten alle, bevor sie sich langsam auf den Weg zur Tür, die nach draußen führte, machten.

 

„Und, ähm…Shinoa?“, rief Guren sie, mit seinem Blick noch immer auf die Forschungspapiere gerichtet.

 

“J-ja?”, entgegnete Shinoa und drehte sich dabei wieder zu ihm um.

 

„Bevor du zu Bett gehst, schick Yuu zu mir. Ich muss noch was mit ihm wegen dem Kampf besprechen und ich muss ihm auch noch nen‘ Vortrag darüber halten, dass man nicht einfach so ohne guten Grund eine Teambesprechung schwänzt.“

 

„Diesbezüglich…Leutnant Guren…“, begann sie mit zögerlicher Stimme, „Wir…hatten ursprünglich vor ihn zum Treffen mitzunehmen, aber er…war nicht in seinem Zimmer. Eigentlich…sah sein Bett sogar vollkommen unberührt aus.“

 

„…Huh?“

 

„Wir…wissen nicht, wo er im Moment ist…“

 

„…“

 

„Vielleicht ist er nur rausgegangen um ein bisschen frische Luft zu schnappen und hat einfach die Zeit vergessen. Wir wissen doch alle wie vergesslich er sein kann, also wäre es nicht so verwunderlich, haha. I-ich wette, dass er jede Sekunde mit diesem üblichen dummen Lächeln auf dem Gesicht auftaucht und-“

 

Plötzlich stand Guren auf und schlug mit der Faust ziemlich hart auf den Tisch, dass den Raum mit einem lauten Knallen füllte, sie unterbrach und nicht nur sie, sondern alle zusammenzucken ließ.

 

„Halt endlich deine Klappe!“, schrie er, sichtlich verärgert, „Ihr könnt ihn nirgends finden?! Willst du mich verarschen?!“

 

„N-naja-“

 

„Erspar mir deine Entschuldigungen!“, unterbrach Guren sie ein zweites Mal, „Es ist dein Team, Shinoa und ist dein Job es zusammenzuhalten, kapiert?!“

 

„J-ja…“, antwortete sie und sah daraufhin zu Boden.

 

„Was ist mit seinem Vampirfreund? Er klebt doch andauend an ihm, oder? Habt ihr ihn bereits gefragt wo Yuu sein könnte?“

 

„Wir haben ihn nur diesen Morgen gesehen, Leutnant.“, ergriff Narumi ruhig das Wort und trat einen Schritt vor, während er beschützerisch eine Hand auf Shinoa’s Schulter legte, „Und um ehrlich zu sein, bezweifele ich, dass wir eine Antwort aus ihm rauskriegen würden. Er…meidet unsere Gegenwart so oft wie möglich.“

 

„Verdammt!“, rief Guren und schlug mit der Faust erneut auf den Tisch.

 

Er steckte in der Zwickmühle.

 

Als ein wichtiger Bestandteil des ganzen Plans, war Yuu essentiell und ohne ihn…wäre es sinnlos überhaupt erst zu versuchen Ky Luc zu konfrontieren und all das Training wäre umsonst gewesen.

 

Während er verzweifelt versuchte sich zu beruhigen und sich etwas einfallen zu lassen, was er tun sollte, schaute Guren die anderen an, deren Gesichter eine Mischung aus Hilflosigkeit und Schrecken waren…bis sein Blick auf Shinya fiel, der ein bisschen entfernt von den anderen am Fenster stand und einfach nur raus schaute, verdächtig unbeeindruckt von ihrer gegenwärtigen Krise.

 

„…Tja, es nützt nichts über verschüttete Milch zu heulen.“, sagte Guren, seine Stimme plötzlich recht ruhig, während er sich wieder auf den Stuhl setzte, „Und sich darüber aufzuregen bringt sowieso nichts. Yuu ist nicht der einzig wichtige in diesem Kampf. Wenn wir versagen Ky Luc richtig abzulenken, könnte das ebenfalls unser Tod bedeuten. Also solltet ihr alle in eure Zimmer gehen und schlafen.“

 

„Aber-“, versuchte Shinoa zu protestieren und hob dabei wieder den Kopf, aber wurde von ihm erneut unterbrochen.

 

„Und zerbrecht euch nicht den Kopf über Yuu. Ich kümmere mich darum.“

 

„…“

 

„Wegtreten.“

 

Ohne weiter darüber zu diskutieren und da sie ihn nicht wieder verärgern wollten, befolgten alle schweigend seinen Befehl.

 

„Außer Shinya.“, fügte er hinzu, als die anderen einem nach dem anderem den Raum verließen.

 

Shinya, der bereits in der Tür stand und gerade hinausgehen wollte, hielt an. Nachdem alle anderen gegangen waren, schloss er wieder die Tür und drehte sich um, bevor er sich Guren näherte.

 

„Sieh an, sieh an, Guren.“, sagte er, während er vor seinem Schreibtisch stand, „Was verschafft mir diese Ehre? Könnte es etwa sein, dass du wegen morgen aufgeregt bist? Nervös? Verängstigt? Willst du dich an meiner Schulter ausweinen? Oder vielleicht-“

 

„Wo ist er?“, unterbrach Guren ihn mit ernster Stimme.

 

„Wo ist wer?“

 

„Stell. Dich. Nicht. Dumm. Shinya.“, warnte er ihn, nachdem er aufgestanden war und nun auf Augenhöhe mit ihm war, „Du weißt ganz genau, wovon ich rede. Wo ist Yuu?“

 

„Wie kommst du überhaupt auf die Idee, dass ich das wüsste?“

 

„Weil du ein echt schlechter Lügner bist.“

 

„…“

 

„Wo. Er. Ist. Letzte Chance, Shinya.“

 

Als er sein ernstes Gesicht sah, wusste Shinya, dass er ihn nicht so leicht zum Narren halten konnte und, dass, wenn er noch weiterhin so tun würde, als ob er von nichts wüsste, er möglicherweise den nächsten Sonnenaufgang nicht erleben würde.

 

„Ach, komm schon, Guren.“, entgegnete er mit einem kleinen Lachen und hörte mit dem Theater auf, „Sei nicht so streng. Yuu ist sechszehn. Ein Teenager. In diesem Alter werden sie von Zeit zu Zeit halt mal rebellisch. Du hast das doch auch durchgemacht, oder? Oder willst du mir etwa erzählen, dass du immer das gemacht hast, was dein Vater dir gesagt hat?“

 

„Verdammt noch mal, Shinya, das ist jetzt nicht der Punkt!“, schrie Guren, während er ihn am Kragen packte und ihn näher zu sich zog, „Falls du es noch immer nicht verstanden hast in welcher Situation wir gerade stecken:  Das. Ist. Ernst! Wir können es uns nicht leisten nachlässig zu sein, ganz besonders Yuu nicht! Wenn er versagt, tun wir es alle!“

 

„Er ist keine Waffe, Guren.“, sagte Shinya ruhig und entfernte Guren’s Hand wieder von seinem Kragen, „Mysteriöse Kraft in ihm, hin oder her, er ist noch immer ein Mensch. Manchmal glaub ich, dass du dazu tendierst das zu vergessen. Oder vielleicht…gibt es jemanden, der dich das vergessen lassen will.“

 

„Das…ist jetzt nicht das Thema.“, sagte er und wandte dabei den Blick von ihm ab, da er wusste auf was er sich damit bezog, bevor er ihn wieder ansah, „Jetzt sag mir endlich wohin er verflucht noch mal hingegangen ist!

 

„Werd ich nicht.“

 

„Shinya! Gegen einen fünften Urahn zu kämpfen ist nichts, was man auf die leichte Schulter nehmen sollte! Ein kleiner Fehler morgen und jeder von uns könnte sterben!“

 

„Ich weiß. Aber das ist ein Grund mehr ihm zu erlauben sich mal für einige Zeit eine Pause zu gönnen, denkst du nicht?“

 

„Das-“

 

„Wenn du weißt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass du morgen sterben wirst, ziemlich hoch ist, würdest du dann nicht eher deine allerletzte Nacht in Ruhe verbringen wollen, statt immer und immer wieder darüber zu reden wie gering deine Überlebenschancen sind?“

 

„…“

 

„Yuu hat drei Tage lang so gut wie ohne Pause trainiert. Er mag ja so tun, als ob ihm das nichts ausgemacht hätte, aber ich glaube, dass er ziemlich gut darin ist zu verstecken wie müde und erschöpft er eigentlich davon war.“

 

„Und was macht dich da so sicher?“, fragte Guren mit einem kleinen Lachen.

 

„Weil ich es auch gewohnt bin das zu tun.“

 

„…“

 

Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, wusste Shinya, dass er noch nicht ganz überzeugt war, deshalb sagte er mit einem Lächeln:

 

„Komm runter, Guren. Ich bin mir sicher, dass er schon irgendwann wieder auftauchen wird und was immer du ihm auch zu sagen hast, kannst du ihm auch noch morgen früh direkt vor dem Kampf sagen.“

 

Statt darauf zu antworten, seufzte Guren nur schwer, während er sich auf seinen Stuhl zurück fallen ließ und sein Gesicht in seine Hände legte.

 

„Mach dir nicht so viele Sorgen.“, versuchte er ihn zu beruhigen, „Es ist ja nicht so, als ob er einfach so wegrennen würde. So ist Yuu nicht, das weißt du. Und außerdem sind sie ja nicht so weit weggegangen.“

 

„ ‘Sie’?“, fragte Guren, während er die Hände vom Gesicht nahm und skeptisch eine Augenbraue hob.

 

„Ups~“, entgegnete Shinya freudig und konnte sich dabei ein listiges Grinsen nicht verkneifen.



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