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Leben unterm Polarlicht

von

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Ein paar Jahre später...

Gréta lehnte den Kopf zurück und blickte zu den Sternen hinauf. Das Wasser um sie herum dampfte. Ihr Atem wurde als weiße Wölkchen sichtbar. Vom Hof her erklang Kinderlachen und Rufe. Sie konnte die Stimme Sòlveigs erkennen. Es hatte ein wenig gedauert bis ihre Tochter sich an das Leben auf dem Hof gewöhnt hatte. Sie genoss die Ruhe. Es gab Nichts Schöneres als im Winter in einer heißen Quelle zu baden. Wenn sie sich Mühe gab, konnte sie von hier aus den Giebel des Gewächshauses sehen, in dessen Nähe die Kinder spielten, beleuchtet nur vom Mond und dem Licht aus den Fenstern der Farm.

Gréta genoss die kostbaren Momente der Ruhe. Durch die in der Stadt verbrachten Jahre, war sie die Enge ihres Elternhauses kaum noch gewohnt. Und dort herrschte nun besonders viel Gedränge, seit sie mit Sólveig hergekommen waren. Schließlich lebten dort neben ihren Eltern und Lilja auch noch Kristján mit seiner Frau und seinen zwei Kindern. Lilja würde im Frühjahr, wenn sie heiratete ausziehen. Hinrik war schon ausgezogen, da er eine Lehrstelle in der Innenstadt von Hveragerði angetreten hatte.

Dennoch hatte sie sich erstaunlich leicht wieder in den Familienalltag eingegliedert. Wie früher half sie im Gewächshaus und unterrichtete die Kinder, wobei sie nun eher bei den Hausaufgaben half, gab es doch nun eine allgemeine Schulpflicht.

Ein helles Schimmern erregte ihre Aufmerksamkeit. Am dunklen Himmel ringelte sich ein leuchtend grünes Band. Während es sich dahin schlängelte, wechselte es die Farbe von grün zu gelb und an den Rändern zu türkis.

Gréta lächelte, sie liebte Nordlichter noch immer, obwohl sie inzwischen die wissenschaftliche Erklärung kannte. Um ihre Freude über das schöne Nordlicht Ausdruck zu verleihen, applaudierte Gréta. Und wie so oft, ließ das Nordlicht sie an Polarfüchse und damit auch an Alda denken. Ihre Gedanken schweiften ab.

Ihr Traum vom Studieren hatte sich verwirklicht. Noch heute begann ihr Herz schneller zu schlagen, wenn sie daran dachte, wie Alda und sie mit ihren Vätern losgeritten waren, nach Reykjavik zum Studium. Sie schmunzelte darüber, wie naiv sie gewesen war, aber sie hatten es geschafft. Alda hatte ihr Medizinstudium abgeschlossen und sie ein Geologiestudium. Es war harte Arbeit gewesen und sie hatten einander öfters Mut zusprechen und helfen müssen. So viel war in Rekjavik geschehen, das es ihr seltsam erschienen war, der Stadt den Rücken zu kehren.

Dort hatte sie ihren Mann Leifur kennengelernt, geheiratet, mitgeholfen das Institut für Geowissschaften aufzubauen und Sólveig geboren. Einige Jahre, nach Beendigung ihres Studiums hatte sie als Assistentin ihres Mannes gearbeitet. Doch nun, mit den vielen britischen Soldaten in der Hauptstadt, war es ihnen sicherer erschienen, wenn sie mit Sólveig zu ihren Eltern zurückkehrte. Wie sie festgestellt hatte, hatten sie sich da verkalkuliert. Auch hier gab es britische Soldaten, schließlich war Island besetzt, und ihr Heimatort lag gar nicht so weit von Reykjavik entfernt. Hinzukam, dass es hier einige Gewächshäuser und somit Obst und Gemüse zu kaufen gab, welche die Besatzer gewöhnt waren. Das wiederum führte dazu, dass sie herkamen, um es hier zu kaufen.

Gréta seufzte, sie vermisste Leifur, trotz der Briefe, die sie sich schrieben. Sie vermisste Reykjavik und sie wünschte sich Frieden. Sie schaute bewusst zu der zauberhaften Himmelserscheinung auf, trotz all der Widrigkeiten des Lebens, gab es doch auch immer wieder etwas, woran man sich erfreuen konnte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hiermit wollte ich zeigen, wie sich Gréta Leben weiterentwickelt hat. Die Szene spielt im Winter 1941. Island ist von den Briten besetzt.

Wieder gilt, ich konnte nicht herausfinden, wann das Institut für Geowissenschaften gegründet wurde.

Ansonsten hoffe ich, die Geschichte hat Freude beim Lesen bereitet. Ich habe viel gelernt bei der Recherche für diese Geschichte und bin froh sie geschrieben zu haben. Komplett anzeigen

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