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Nicht Zu Spät

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich danke für die lieben Worte. Dieses Kapitel beinhaltet Erinnerung #11 - im nächsten Kapitel geht es dann weiter mit Erinnerung #12 und hoffentlich Erinnerung #13. Viel Spaß beim Lesen. Komplett anzeigen

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Kapitel 15

Es war der unbarmherzige Schrei eines Vogels, der sie weckte. Ein hohes, durchdringendes Kreischen, das ihr ins Mark fuhr. Ruckartig schlug sie die Augen auf.

Zuerst wusste Zelda nicht wo sie war.

Sie sah grau und grün, ein dumpfes Farbenspiel vor dem trüben Hintergrund eines hereinbrechendes Tages.

Zelda stöhnte und blinzelte gegen die Schwere, die sich ihrer Lider bemächtigte, nachdem der erste Schreck verflogen war. Die Lautstärke des erwachenden Dschungels war ohrenbetäubend.

Der Dschungel.

Langsam öffnete Zelda wieder die Augen. Kämpfte gegen die Schläfrigkeit, die sie mit lockenden Fingern zurück in die warme Weichheit ziehen wollte, der sie so unsanft entrissen worden war.

Die Quelle des Mutes.

Sie lag auf dem Rücken. Gebettet auf weichen Decken, die das schwere Gefühl in ihren Gliedmaßen erklärten: sie war entspannt.

Und müde.

So müde, dass sie sich anstrengen musste, die Augen geöffnet zu halten.

Der Geruch von Rauch und Feuchtigkeit lag in der Luft, klamm und warm an dem frühen Morgen.

Langsam drehte sie den Kopf. Nahm das heruntergebrannte Feuer nicht weit von ihr wahr, sah ihr auf einem Stein zum Trocknen ausgebreitetes Kleid, nicht mehr ganz so weiß wie am Tag zuvor.

Ein Topf stand auf den wohl immer noch warmen Kohlen des Lagerfeuers, denn Dampf wirbelte in hübschen Kringeln daraus hervor.

Link saß an einen der Steine gelehnt, kaum ein paar Schritte von ihr entfernt, die Beine angewinkelt und das Bannschwert locker dazwischen gelagert. Er hatte die Augen geöffnet und sah direkt über sie hinweg, in das Dickicht des Dschungels hinein, aus dem oberhalb der tieferliegenden Quelle der ganze Lärm herausschallte. Seine Stirn war leicht gerunzelt und etwas sagte Zelda, dass es nicht einfach nur Konzentration war, die ihm einen so grimmigen Blick verschaffte.

Zelda nutzte die Zeit, um ihn ungestört zu betrachten. Sie erinnerte sich nur dunkel daran, wie sie es aus der Quelle auf das himmlisch weiche Lager geschafft hatte. Aber sie wusste, dass Link ihr dabei geholfen hatte.

„Danke“, sagte sie leise.

Sofort befand sie sich im Mittelpunkt seiner gesamten Aufmerksamkeit. Sein Stirnrunzeln wurde tiefer.

„Schlaf!“, raunte er ebenso befehlsbetont wie leise, doch Zelda seufzte nur und drehte sich auf die Seite, ihm zugewandt. Sie schmiegte sich mit der Wange an das Kissen, das Link am Tag zuvor für sie erworben hatte. Es war wunderbar weich und viel zu verlockend.

„Ich war mir so sicher, dass es dieses Mal anders sein würde“, murmelte Zelda und starrte in die kräuselnden Wirbel, die von dem Topf in der Asche aufstiegen. Sie leckte sich kurz über die Lippe und räusperte sich. Versuchte die morgendliche Ungeübtheit aus ihrer Stimme zu entfernen.

„Ich habe etwas gespürt. Ich bin mir ganz sicher.“ Zelda spürte, wie sich ihre Stirn in Falten legte. „Aber es ist einfach nichts passiert.“

Jahrelange Übung gaben ihr die Kraft, dem Beben ihrer Unterlippe nicht nachzugeben. Die Enttäuschung sollte keine so große Wunde reißen. Aber Hoffnung erwies sich als ihr schlimmster Feind.

Mit einem tiefen Seufzen setzte Zelda sich auf.

Die Decke, die ihr die ganze Nacht über eine stetig angenehme Temperatur beschert hatte, rutschte hinunter und ballte sich in ihrer Taille. Unwillkürlich zog Zelda die Füße an. Legte die Sohlen aneinander, sodass ihre Knie wie Schmetterlingsflügel auseinander fächerten.

Als sie erneut hinüber zu Link sah, hatte sich dessen Blick erheblich verdunkelt.

„Was glaubst du, was du da tust?!“, fragte er auf diese rhetorische Weise, die Zelda deutlich machte, dass er genau wusste, was sie vorhatte zu tun. Und dass er nicht einverstanden war.

Beim Aufsetzen war ihr Haar nach vorn gefallen und sie hob die Hand, um es zurück zu streichen. Die Kapuze aus schwerem, weichem Tuch die sie bei der Bewegung in ihrem Nacken spürte, brachte ein wenig von der Erinnerung zurück.

Link, der sie aus der Quelle führte. Link, der ihr trockene Kleidung und etwas Heißes zum Essen und Aufwärmen gab.

„Was würde ich nur ohne dich tun?!“, sagte Zelda ohne Frage in der Stimme. Die sachliche Bemerkung schienen ihn verlegen zu machen und ein wenig seines Missfallen bröckelte ab.

Er hielt ihrem nachdrücklichen Blick stand, während sich Stille über sie legte. Schließlich antwortete er auf eine leichte Art, die ihren Worten die Bedeutsamkeit nehmen sollten.

„Wenn die Göttin will, werden wir das nie herausfinden müssen“, sagte er und beugte sich leicht nach vorne, um in den dampfenden Topf hineinzusehen. Eine geschickte Ablenkung, die Zelda nicht entging.

Einen Moment verbrachte sie damit sich zu sammeln. Kraft heraufzubeschwören, um in sich die Stärke dafür zu finden, aufzustehen und erneut in die Quelle hinein waten zu können.

Nach wenigen Augenblicken erhob sie sich mit einem undamenhaften Ächzen, das sich nicht unterdrücken ließ, weil sich ihre Glieder noch nie in ihrem ganzen Leben so schwer und so steif angefühlt hatten.

Eine dumpfe Welle aus hellem, sumpfigem Nichts überrollte sie und drohte ihr die Beine unter den Füßen wegzureißen. Kurz wankte sie, dann war Link an ihrer Seite.

„Zelda!“, herrschte er, doch die Sorge in seiner Stimme nahm ihr sogleich auch die Schärfe.

„Mir geht’s gut“, sagte Zelda und streckte die Hand aus, um ihn von sich weg zu drücken. „Nur ein bisschen schwindlig.“

Es blieb bei dem Versuch. Selbst wenn sie nicht so schwach gewesen wäre, hatte sie seiner Stärke nichts entgegenzusetzen.

Sie bedachte ihn mit einem entschuldigenden Blick, der hoffentlich nicht allzu leidend wirkte.

„Du weißt, dass ich weiter machen muss“, raunte sie und machte erneut Anstalten an ihm vorbei zu gehen. Diesmal ließ er sie. Beinahe war sie enttäuscht.

„Und du weißt, dass du nicht ohne ausreichende Regeneration weiter machen solltest.“ Sein Tonfall war streng, doch die Sorge immer noch nicht aus seinen Augen verschwunden. Zelda schaffte es ein kleines Lächeln zustande zu bringen.

„Das hier ist die Quelle des Mutes. Ich denke, das ist genau das, was ich hier zu tun habe.“

Der Gedanke kam schnell und überraschend, aber Zelda spürte mit jeder Faser ihres Seines, das etwas Wahres daran war.

Ihren Mut beweisen. Entgegen ihrer Hoffnung, entgegen ihrer Kraft in die Quelle steigen. Dem Versagen entgegen blicken. Nun, das tat sie bereits ihr ganzes Leben lang.

Link schnaubte, während sich Zelda nach ihrem Priesterinnenkleid bückte. Es war immer noch ein wenig klamm. Kurz zögerte sie. Der Gedanke es wieder anziehen zu müssen, war ihr zuwider. Aber war das nicht nur ein weiterer Teil der Prüfung?

Sie zog die Hand zurück und drehte sich um. Wandte sich Link zu, um ihm die stumme Botschaft zu schicken, sich umzudrehen, während sie sich auszog.

Doch er sah sie nicht an. Er hockte neben dem ausgebrannten Feuer und füllte einen Becher mit der dampfenden Flüssigkeit aus dem Topf, der dort stand.

Als sie ihn dabei beobachtete, fiel Zeldas Blick auf den Saum ihres Unterkleides. Sie zog die Augenbrauen zusammen, als sie sich erinnerte.

„Link?“, versuchte sie seine Aufmerksamkeit zu erlangen.

Ohne zu antworten, sah er auf. Auffordernd.

Unwillkürlich griff Zelda in den zarten Stoff des Unterkleides.

„Wo hast du das her?“

Für einen Moment bildete sie sich ein, dass er unsicher wirkte. Doch es war so schnell vorüber, dass sie es beinahe sofort vergaß. Ein störrischer Ausdruck trat auf sein Gesicht und er fuhr fort mit dem Topf zu hantieren.

„Frag mich das ein anderes Mal“, sagte er grimmig und so abweisend, dass Zelda die Stirn runzelte. Aber sie hatte nicht die Kraft, dem weiter auf den Grund zu gehen. Später also.

Einen Moment starrte sie unschlüssig den Boden an.

Dann sagte ihr ein Geräuscht, dass Link sich wieder erhoben hatte. Kurze Zeit später drückte er ihr den Becher mit dem heißen Getränk in die Hand.

„Hier“, sagte er dunkel, „trink das!“.

„Was ist das?“, erkundigte sich Zelda und betrachtete die bläuliche Flüssigkeit, die in dem Tonbecher hin und her schwappte, skeptisch.

Als er nicht antwortete, hob sie den Kopf. Alles, was sie als Antwort bekam, war ein dreckiger Blick, der deutlich machte, dass er es ihr nicht verraten würde.

Also musste es etwas Unerfreuliches sein.

Zelda verzog den Mund.

Dann kippte sie die heiße Flüssigkeit mit einem Ruck die Kehle hinunter.

„Uärg. Schmeckt nach ungewaschenen Füßen.“

Link schnaubte erneut. Ein Geräusch das belustigt klang, aber nicht zu seinem missmutigen Gesichtsausdruck passte.

Er nahm ihr den Becher aus der Hand.

Sie allein schien zu bemerken, wie ihre Finger sich dabei berührten. Ein Schauer durchfuhr Zelda.

„Du hast doch in deinem ganzen Leben noch keinen ungewaschenen Fuß gesehen.“

Ganz untypisch für ihn ließ er den Becher einfach auf den Boden fallen. „Geschweige denn geschmeckt.“

Zelda warf ihm einen sardonischen Blick so.

Wie sie geahnt hatte, breitete sich die Wärme des Tranks erst in ihrem Bauch, dann in ihrem restlichen Körper aus.

Wärme, die es ihr ermöglichen würde, einen ganzen Tag in der Quelle zu verbringen, ohne auszukühlen. Oder zumindest die Kälte des Wassers erträglicher machen würde. Sie wäre nicht einmal auf die Idee gekommen, auf ein solches Hilfsmittel zurückzugreifen. Aber Zelda war dankbar, dass Link daran gedacht hatte. Es stimmte sie ein bisschen zuversichtlicher.

Sie brauchte ihn nicht daran zu erinnern, dass er sich umdrehen sollte, während sie sich umzog. Alles was sie tun musste, war auffordernd eine Augenbraue hochzuziehen.

Mit einem schweren Seufzen, drehte er sich um und wanderte ein paar Schritte von ihr weg in Richtung des tunnelartigen Zugangs zur Quelle. Missbilligung schien von ihm zu tropfen wie Regen aus einer grauen Wolke.

Seine offensichtliche Ablehnung ihres Vorhabens hatte die genau gegenteilige Wirkung.

Es rührte sie, dass er sich sorgte.

Und es erfüllte sie mit einer grimmigen Befriedigung, dass sie etwas tat, das Link für gefährlich hielt.

Beinahe fühlte sie sich wirklich tapfer.

Vor allem, als sie den warmen Umhang ablegte und aus ihrem trockenen Unterkleid schlüpfte.

Zelda erschauderte, als sie das immer noch klamme Gewand aufhob.

Ihr ganzer Körper spannte sie an, während sie es sich über den Kopf zog. Kalt schmiegte sich der Stoff an ihre Haut und sie konnte ein kleines Zittern nicht unterdrücken.

Mit Links stetiger Präsenz hinter sich, machte Zelda einen Schritt. Und dann noch einen.

Bis sie Wasser unter ihren nackten Füßen spürte.

Und sie tat noch einen.

Und noch einen.

Langsam, behutsam, bedacht, aber ohne Zögern, betrat sie erneut die Quelle des Mutes.

Ihr Kleid sog erneut Feuchtigkeit in sich auf. Das Wasser benetzte ihre Knöchel, ihre Knie, ihre Haarspitzen. Umspülte ihre Hüften, ihren Bauch.

Die Hitze des Trankes in ihrem Inneren kämpfte gegen die Kälte des stetig aus dem Boden quellenden Wassers.

Ein ebenso kräfteraubender, aussichtsloser Kampf wie der, den Zelda seit dem Tag ausfocht, an dem ihre Mutter sie allein gelassen hatte, ohne ihr die Geheimnisse ihrer Vorfahren zu verraten.

Der Kampf, der jetzt in ihr tobte, in diesem Moment. Während sie vor die Göttin trat, ohne Hoffnung auf Antwort. Ohne Hoffnung auf Erfolg.

Aber dennoch stand sie hier.

In der Quelle des Mutes.

Und kämpfte um den Mut, nicht einfach wegzulaufen und all das hinter sich zurückzulassen. Die Angst. Die Enttäuschung. Ihr Versagen.

Hylia. Ich bitte dich.

Hylia. Seit Zelda denken konnte, war sie die Göttin, der sie ihre ganze Aufmerksamkeit schenkte. Die Schutzheilige Hyrules und des Königshauses. Der Legende nach ihre eigene Vorfahrin.

Aber lange vor Hylia, hatte es andere Göttinnen gegeben. Die drei goldenen Göttinnen hatten diese Welt erschaffen.

Din, Farore und Nayru.

Hylias Aufgabe war es, deren Essenz zu beschützen, die im Triforce weiterlebte.

Gebet war so sehr zum Synonym für Hylia geworden, dass Zelda nicht mehr trennen konnte, zwischen der Bedeutung und der Geschichte des Wortes Göttin und ihrem eigenen Kampf um die Kraft des Siegels.

Alles was sie tat, zielte auf die Erweckung dieser Kräfte. Auf die Erfüllung ihres Schicksals.

Sie hatte verlernt zu fühlen, was heilig bedeutete. So früh hatten sich Pflicht und Furcht miteinander vereint, dass sie keinen göttlichen Sinn mehr spüren konnte. Nur noch Angst und Enttäuschung und Anstrengung.

Dabei war Hylia nicht Herrin dieser Quelle.

Die Quellen gehörten den goldenen Göttinnen, geboren durch die Geister der Drachen, die den Funken von Din, Farore und Nayru in dieser Welt hielten und sie an diesen heiligen Orten zum Leben erweckten.

Die Quelle des Mutes gehörte Farore und Farodra und … etwas in Zelda stockte, als ihr ein Gedanke kam: Link.

Gesegnet von Farore stand Hyrules Held hinter ihr.

Und das erste Mal, das sie in der Quelle etwas anderes als kaltes Wasser und ihr eigenes Versagen gespürt hatte, war bei ihrem ersten gemeinsamen Besuch hier gewesen.

Wie wahrscheinlich war es, dass die subtile Spannung im Wasser, das spürbare Kribbeln auf der Oberfläche, nichts mit ihrem eigenen Fortschritt zu tun hatte, sondern mit Farores Kraft, die an diesem heiligen Ort lebendig wurde, in der Reaktion auf die Anwesenheit des, durch das Triforce des Mutes, gesegneten Helden?

Zeldas vor dem Bauch gefaltete Hände lösten ihre Umklammerung und fielen kraftlos in das stille Wasser.

Sehr wahrscheinlich.

Aber was war mit der Zeit, die so schnell verging, das Zelda sie nicht spüren konnte? Was war mit der tiefen Trance, die sie vorher nicht hatte erreichen können?

War es Links Glauben in sie, der ihr erlaubte, von der heiligen Kraft der Quelle zu schöpfen?

Hatte etwas von seinem Mut auf sie abgefärbt, so dass die Aussicht auf Versagen sie nicht länger zögern ließ, sondern ihre Entschlossenheit nur stärkte?

Sie fühlte sich stärker als vorher, generell hoffnungsvoller, weniger einsam. Warm.

Sie war in die Quelle gestiegen, obwohl Link dagegen gewesen war.

War das nun Mut? Oder war es Waghalsigkeit?

Das elektrische Gefühl, das Kribbeln auf der Oberfläche des Wassers wurde beinahe fühlbar stark. Als könnte sie mit den Händen daraus schöpfen und zu Formen ballen.

Was auch immer es war. Sie würde weiter machen.

So lange wie Link an sie glaubte.

 

Farore, verzeih mir meine Ignoranz. Ich hoffe du siehst und du verstehst. Ich war blind. Ich war taub. Ich habe nicht gesehen, nicht gefühlt. Aber jetzt verstehe ich.

Meine Angst war übermächtig. Ich konnte nicht an ihr vorüber sehen. Ich konnte dich nicht sehen.

Aber jetzt sehe ich.

Jetzt fühle ich.

Und ich bin dankbar.

Danke, dass du ihn mir gesandt hast. Danke, dass du jemand Würdigen erwählt hast.

Ich bete, dass ich mich ebenso würdig erweisen werde.

Wenn das hier eine Prüfung ist, dann werde ich nicht aufhören zu versuchen.

Ich werde vielleicht nicht erfolgreich sein. Aber ich werde nicht aufhören.

Selbst wenn ich scheitern werde.

 

Die Elektrizität begann zu knistern. Wurde zu einem beinahe sichtbaren Glühen über der Oberfläche. Sie fuhr an Zeldas Körper entlang, füllte ihre Knochen mit prickelnder Spannung, einem kaum aushaltbaren, berstenden Gefühl.

Steigerte sich zu einem hohen, zittrigen Fiepen.

Dann entlud es sich in einem ohrenbetäubenden Krachen und Zelda schreckte auf.

 

Eine Stimme.

Graues Licht.

Kälte.

Regen.

„Zelda!“

Sie schlug die Augen auf.

„Zelda!“

Sie blinzelte und drehte sich in Richtung der Stimme.

„Link?“

Langsam fand sie zu sich selbst zurück. Fand sich in der Quelle vor, im trüben Dämmerlicht. Und um sie herum, floss der Himmel in prasselndem Regen auf sie hernieder.

Hatte sie nicht gerade noch in der Sonne gestanden und deren prallende Hitze auf dem Kopf gefühlt? Verwirrt runzelte Zelda die Stirn.

Dann merkte sie, wie kraftlos sie sich fühlte.

„Was-“ begann sie matt und machte einen ziellosen Schritt auf dem glitschigen Quellenboden.

Link fing sie, bevor sie auf dem Wasser aufschlagen und unter der Oberfläche verschwinden konnte.

Ein Fluchen drang an ihr Ohr. Sie verstand nicht, was er sagte, aber sehr wohl dass er beinahe panisch war.

Warum?

Wegen des Wetters?

„Ich versuche seit einer Ewigkeit dich zurückzuholen“, sagte er, Erleichterung in der Stimme, gepaart mit deutlich hörbarer Sorge.

Zelda krallte sich in den nassen Stoff seiner Tunika. Flatternd öffneten sich ihre Augen. Sie hatte nicht einmal bemerkt, dass sie sie wieder geschlossen hatte.

Unter ihren Fingern fühlte sie nicht das Reckengewand, sondern nur den Stoff der dünnen, weißen Tunika, der er immer darunter trug.

Mit Wasser vollgesaugt, klebte sie vollkommen durchsichtig an seinem Oberkörper und trennten ihre Hand kaum von dem heißen Glühen seiner Haut.

Bebend versuchte Zelda ihre Finger zurückzuziehen.

Link fing sie wieder ein und zerrte an ihrem Unterarm. Völlig verlangsamt nahm sie wahr, wie er ihr den rituellen Schmuck vom Handgelenk zog. Mit einem unverständlichen Murmeln warf er das Armband hinter sich, dann griff er nach Zeldas Halskette. Der prasselnde Regen war so laut, dass sie nicht hören konnte, ob der Schmuck ins Wasser fiel, oder auf dem Boden außerhalb der Quelle aufschlug.

Sie hatte keine Kraft, um zu protestieren. Ihrer Kehle entwand sich nur ein seltsam abgewürgtes Wimmern.

„Wir befinden uns in der Mitte eines verdammten Gewitters und du stehst hier mit Metall am Körper im Wasser.“

Sie hörte wie aufgewühlt er klag, wie aufgebracht. Seine Stimme ein dunkles Raunen, tief und sonor in seiner Brust, an die er sie wieder gedrückt hatte, nachdem der Schmuck im grauen Nichts aus heftig fallenden Regentropfen verschwunden war.

Erst jetzt spürte Zelda, dass er sie aus dem Wasser zog. Oder es zumindest versuchte, denn ihre Glieder waren so steif und schwer, dass sie keine Kontrolle über ihre Schritte hatte und beinahe jedes Mal vornüber gefallen wäre, wenn er sie nicht gehalten hätte.

„Verfluchte Mist-“, fluchte Link, wobei sie nur die Hälfte verstehen konnte. Das Wasser ging ihnen nur noch bis zu den Oberschenkeln und Zelda hatte jegliche Unterstützung der tragenden Schwerelosigkeit verloren. Schwer hing sie an Links Seite.

Wieder fluchte er. Dieses Mal klang es wie eine andere Sprache. Kehlig und holprig. Gerudo wahrscheinlich. Dann fühlte Zelda, wie der Boden unter ihren Füßen verschwand. Die Welt wankte und sie stieß ein erschrockenes Keuchen aus, zu kraftlos für einen Schrei. Mit einer fließenden Bewegung, hatte er seinen Arm unter ihre Knie gebracht und sie nach oben gehoben. Hoch, an seine Brust.

„-auch noch ein verfickter Sturm-“, konnte sie von Links permanenter Tirade ausmachen, bevor heftig ausgestoßenen Worte in einem krachenden Donner untergingen.

Zelda zuckte zusammen. Das Wasser prasselte ihr nun direkt ins Gesicht und sie duckte sich an seine Schulter. Zugleich auf der Suche nach der Wärme seines Körpers und vor Schutz vor den hagelnden Tropfen. Erst jetzt nahm sie ihr eigenes unkontrolliertes Zittern wahr.

Wieder sagte er etwas, das Zelda nicht verstehen konnte. Dieses Mal spürte sie es eher, als dass sie es hörte. Sie konnte sein Herz fühlen, das schnell und heftig schlug, wahrscheinlich von der Anstrengung ihr Gewicht tragen zu müssen und gleichzeitig gegen den Widerstand des Wassers zu kämpfen.

Langsam verstand Zelda.

Sie hatte den ganzen Tag in der Quelle gestanden.

Die Zeit war vergangen, ohne dass sie es wirklich gespürt hatte. Während Gedanken ineinander geflossen waren und sich in ihrem Kopf Verständnis und Worte geformt hatten, waren Stunden vergangen, ohne dass sie sich rührte.

Und nachdem die elektrische Ladung der Quelle sich aufgestaut und schließlich entladen hatte, war eines der vielen Gewitter aufgezogen, für die Phirone so berüchtigt war.

Link hätte sie einfach in der Quelle lassen sollen.

Doch so gnädig war die Göttin nicht.

Sofort bereute Zelda diesen Gedanken. Sie meinte es nicht ernst. Sie fühlte keine Enttäuschung wegen ihres erneuten Versagens. Es war anders als sonst. Wenn es auch weiterhin schwer auf ihr lastete, dass sie keinen Schritt näher an der Erweckung ihrer Siegelkräfte heran war.

Links beständiger Monolog – Vorwürfe, Flüche, zusammenhangslose Profanitäten – waren so untypisch für ihn, dass Zelda nicht anders konnte, als fasziniert zu zuhören. Sie verstand nicht einmal die Hälfte von dem was er sagte. Es war zu laut und er manchmal zu leise. Oder er sprach in einer anderen Sprache, die sie wegen der Lautstärke des Regens und seines Atems und ihrer klappernden Zähne noch weniger verstehen konnte.

Ihr Denken war ebenso verlangsamt wie ihre Bewegungen und Zelda fragte sich, ob sie sich in einer Art Schock befand. Nur so konnte sie sich erklären, dass Links Nähe auf sie nicht die typische Wirkung hatte. Kein beschleunigter Herzschlag, keine Hitze, die sie durchfuhr, keine aufstobenden Schmetterlinge in ihrem Bauch.

Nur Dumpfheit und Schwere. Und diese seltsame Faszination mit der für Link so untypischen Vulgarität.

Vielleicht sollte ihr das Angst machen.

Aber die Emotion schien sich nicht in ihrem Körper verteilen zu wollen. Am Rande nahm Zelda wahr, dass Link sie durch das Gewitter zu der Höhle trug, durch die man zur Quelle gelangte. Urplötzlich stoppte der schnell fallende Regen.

Zelda hob den Kopf. Nicht viel, ihr fehlte die Kraft um wirklich aufzublicken, aber genug, um zu sehen, dass ein Feuer von den Steinen widerflackerte. Es war ein seltsames Gefühl, der fehlende Regen auf der Haut. Als würde die Nässe schwerer werden, sobald keine neuen Tropfen nachkamen, um die vorherigen fort zuwaschen.

„Spricht mit mir!“, forderte Link sie auf, während er auf das Feuer zuging. „Wie geht es dir?!“

Zelda blinzelte langsam.

„Bisschen müde“, antwortete sie matt und brachte ihn damit zum Lachen. Es war kein wirkliches Lachen. Eher ein Krächzen, aber immerhin fluchte er nicht mehr.

„Mal sehen, was ich tun kann“, sagte er daraufhin und klang ein wenig mehr wie Link, ein Hauch der alten gutmütigen Ironie in der Stimme. Doch seine Bewegungen waren weiterhin schnell und etwas abgehakt, als würde er mit Anstrengung versuchen, seinem Körper Effizienz abzuverlangen, während er ebenfalls mit der Kälte kämpfte. Er war genauso durchnässt wie sie.

Die Welt schaukelte, als er sich mit ihr im Arm am Feuer niederließ. Kurz fühlte Zelda Wärme, abgestrahlt von den tanzenden Flammen und von Link, dessen Arme und Oberkörper nun eine Art Käfig formten. Sie spürte, wie er sich unter ihr reckte. Nach links, nach rechts, nach vorne. Dann wurde sie in eine Decke gewickelt.

„Du musst aus dem nassen Zeug raus“, murmelte Link und hielt die Decke mit einer Hand vor ihrer Brust zusammen, während die andere zwischen ihren Schulterblättern lag. Zelda machte einen Versuch ihn anzusehen. Bibbernd und mit heftig aufeinander schlagenden Zähnen, hob sie das Kinn.

Links Haar war dunkel vor Nässe und seine Wimpern hatten sich in kleine Speere aus Schwarz verwandelt, zusammengeklebt von dem Regenwasser, das immer noch Tropfen formte und an seiner Haut hinab rann.

Ein kleines Rinnsal fand den Weg zu seinem Kinn und hing dort, bis sich ein Tropfen löste.

Er fiel auf ihre Oberlippe und Zelda zuckte leicht zusammen.

Links Atem ging immer noch schnell, hob und senkte seine Brust in einem rasanten Rhythmus, ganz im Kontrast zu ihrer eigenen, flachen Atmung.

Alles an ihm war schnell. Seine Augen, die Gedanken hinter seiner Stirn, die so laut zu sein schienen, dass Zelda sich darüber wunderte, sie nicht hören zu können.

Seine Eile sagte ihr, dass die Situation ernst war. Und die Taubheit ihres Körpers, die fehlenden Reaktionen, unterstützten diesen Eindruck. Aber es war, als fehlte ihr eine Starthilfe, eine Art Impuls, der sie wieder richtig biegen, wieder in Fahrt bringen würde.

Ihre Blicke begegneten sich. Es schien so viel auf einmal hinter diesen blauen Augen vor sich zu gehen. Irgendeine Erkenntnis durchlief Zelda, aber sie wusste nicht welche.

Sie wusste nur, dass etwas vor sich ging. Dass er etwas von ihrem Gesicht ablas und tausend kleine Dinge auf einmal dachte.

Gern hätte sie ihm geholfen. Aber in diesem Moment konnte sie kaum sagen, wo oben und wo unten war.

Sie sah den Augenblick, in dem er zu irgendeiner Art Entscheidung kam. Er schluckte und die Falte auf seiner Stirn, die sich mit jedem Heben seiner Brust vertieft hatte, glättete sich abrupt.

Dann spürte Zelda eine Hand an ihrer Wange, während die Decke vor ihrer Brust auseinander klaffte. Seine Hand.

Sie war nass. Und warm. Heiß in der Kälte, die ihren Körper überspülte. Wahrscheinlich war es gut, dass sie fühlen konnte, wenn etwas heiß war.

Oder war es schlecht? Sollte es sich heiß anfühlen?

„He“, raunte er leise. Seine Finger fuhren an ihrem Wangenknochen vorbei in ihr Haar, krümmten sich um die Rundung ihres Kopfes. Zelda bemerkte am Rande, dass seine Hand zitterte. „Bist du irgendwo da drin?“, fragte er sanft, während seine Hand leichten Druck ausübte. Sie stützte und hielt, verhinderte, dass ihr Kopf zur Seite kippte. Eine Vorsichtsmaßnahme, die ebenso vorausschauend wie klug war, denn diese kleine Berührung reicht aus, um ihrem Nacken alle Kraft zu rauben.

Sie lehnte sich gegen seine Hand. Gegen den tröstlichen Kontakt, den Schutz, die Sorge. Zelda versuchte zu nicken, ihm zu antworten, aber alles was geschah, als sie ihren Körper den Befehl dazu gab, war dass sie ein Zittern durchlief.

Ein kleines beruhigendes Geräusch klang an ihr Ohr.

„Ist schon gut. Es wird alles wieder gut“, murmelte er. Seine Augen huschten über ihre Schulter hinweg, als er etwas hinter ihr betrachtete. Dann fühlte sie, wie der stützende Halt seiner Hand sie verließ. Dieses Mal brachte sie einen Laut des Protestes zustande. Oder eher eine Warnung, denn sobald er seine Finger aus ihrem nassen Haar entwirrt hatte, machte ihr Kopf Anstalten, nach hinten zu fallen.

Wieder fluchte Link. Dann fühlte sie sich an seine Brust gedrückt. Ihr Kopf sank herunter und ihr Körper folgte dem Impuls seiner Bewegung, bis sie sich in einer einigermaßen stabilen Position zusammengerollt hatte.

Ein Seufzen wehte aus ihr hervor, ohne dass sie es bewusst veranlasst hatte.

Mittlerweile war die Kälte nicht mehr ganz so akut. Nur noch sehr unangenehm. Und nass.

So, so nass.

„Verzeih mir hierfür“, sagte Link auf einmal und eine weitere Bewegung rüttelte sie durch. Zelda murrte.

„Nicht einschlafen!“, ermahnte Link sie und arrangierte ihren schwachen Körper auf seinem Schoß, wobei er wieder die Decke vor ihrer Brust zusammenhielt.

„Du musst aus diesen Sachen heraus“, wiederholte er und Zelda fragte sie, ob er wirklich von ihr verlangte, dass sie sich auszog. Das Hauptproblem wäre nicht die Schicklichkeit. Sondern ihre Unfähigkeit sich zu rühren. Sie versuchte, ihm das zu sagen, doch ihre Kehle hatte ihre Funktion endgültig eingestellt und herauskam nur ein weiteres Wimmern.

Wieder wurde sie durch geschaukelt, als er sich bewegte. Was machte er nur?

„Entschuldige“, sagte er und klang dieses Mal nicht nur hektisch, sondern auch noch nervös.

„Bitte entschuldige“, wiederholte er und Zelda blieb nicht mal Zeit, sich zu fragen, wofür er sich entschuldigte. Denn als er das Knie hob, um ihren Rücken dagegen zu lehnen, fuhr er mit einer Hand in die Öffnung der auseinanderklaffenden Decke. Und in diesem Moment hörte sie auf zu denken.

Er arbeitete schnell und effizient, dafür dass er ebenfalls frieren musste. Dafür dass die Position komisch und ihr schlaffer Körper ihm keinerlei Hilfe bot.

Dafür dass er keine Erfahrung darin hatte, mit nur einer Hand eine Prinzessin aus ihrem nassen Kleid zu schälen.

Er war geschickt. Erst lösten seine Finger den Gürtel, der den Stoff zusammenhielt. Dabei bewegte sich die Decke kein Stück. Zu geschockt um die Augen zu schließen, starrte Zelda ins Leere. Kurz, nur ganz kurz zündete die Berührung seiner bloßen Finger auf der nackten Haut ihres Rückens einen Funken von etwas Beschämtem. Von etwas, das wirr und aufgeregt und fassungslos war. Etwas, das begeistert war.

Doch die große Schwere, das kalte, klamme Nichts das sie niederdrückte, erstickte diesen Funken, bevor ein Feuer entzündet werden konnte.

Bewegungslos lauschte Zelda seinem Atmen. Hörte sein rasch schlagendes Herz. Versuchte die ständigen Entschuldigungen zu ignorieren, die er an ihr Ohr murmelte, während er versuchte, sie auszuziehen, ohne sie zu berühren.

Was für ein Segen diese Gedankenlosigkeit war.

Sie wollte nicht über das nachdenken, was geschah. Sie wollte nie darüber nachdenken müssen.

Als Link das Kleid bis zu ihren Hüften hinunter gezerrt hatte, durchfuhr ein weiteres Rucken seinen Körper. Er streckte sich, um nach ihrem Unterkleid zu greifen, wie sich herausstellte.

„Ich muss kurz die Decke wegnehmen“, sagte er betont teilnahmslos, doch Zelda hörte in seiner Stimme, dass das hier nichts war, das er gern tat.

Sie versuchte erst gar nicht zu nicken. Und er schien es auch nicht erwarten. „Ich werde nicht hinsehen“, versicherte er, während er die Decke schon von ihrem Oberkörper zog. Die kühle Luft der Höhle strich über ihren nassen Körper und Zelda erschauderte. Eine weitere Entschuldigung drang an ihr Ohr. Sie wünschte, er würde aufhören sich zu entschuldigen.

„Kannst du deine Arme heben?“, fragte er und wenn sie gekonnt hätte, hätte Zelda laut gelacht.

Ihre einzige Möglichkeit zu antworten war, zu schweigen.

„Tja, scheiße“, entfuhr es Link.

Dann seufzte er und zog ihr das Kleid über den Kopf. Ihre schlaffen, kalten Arme mussten sich wie Fische in seinen Händen anfühlen. Zumindest fühlten sie sich für Zelda so an, als er erst den einen, dann den anderen durch die Armlöcher des Kleides schob. Langsam und wohl bedacht darauf ihrer Brust nicht zu nahe zu kommen. Er arbeitete ein wenig holprig, aber erstaunlich zielstrebig für jemanden, der einem vollkommen paralysierten Mädchen ohne hinzusehen in ein Kleid helfen musste.

Ein erleichterter Laut entfuhr ihm, als das Unterkleid ungehindert nach unten fiel und sich über dem nassen Stoff ihrer Priesterinnenrobe ballte. Beinahe sofort fühlte Zelda, wie die Decke sich wieder über ihre Schultern legte.

Danach ging alles ganz schnell.

Link zerrte den restlichen Stoff über ihre Beine nach unten und schleuderte das heilige Gewand unzeremoniell hinter sich.

Denn zog er sie noch enger an seine Brust und legte die Arme um sie. Sofort wurde alles wärmer.

Auch wenn Link weiterhin nass war und ebenso frieren musste. Kurz versuchte Zelda ihn darauf hin zu weisen, doch er drückte ihren Kopf nur fester an seine Brust und begann ihr über das Haar zu streicheln.

„Sch-sch“, machte er sanft und einlullend und auch wenn es lächerlich war, fühlte Zelda, wie jeder Widerstand sie verließ.

Im nächsten Moment fielen ihr die Augen zu und ihr Bewusstsein knipste aus, wie eine gelöschte Kerze.

 

Es war warm.

Das war alles, was sie für lange Zeit fühlte. Wärme. Nicht nur um sich herum, sondern auch in ihrem Inneren. Wärme, die ihre eigenen Knochen vor schierem Wohlgefühl zu produzieren schienen. Wärme, die in ihren Kopf sickerte und dort für Ruhe sorgte. Ruhe. Einfach nur Ruhe.

Als sie ein wenig aus der flauschigen Tiefe zurückkehrte, in der Ruhe und Wärme die einzigen wichtigen Dinge zu sein schienen, war sie der seltsamen Überzeugung, dass sie sich in Gerudo Stadt befand. Behütet in Urbosas unmittelbarer Nähe und warm und gemütlich in einer der wohl temperierten Wüstenbauten, inmitten von einem Bett aus weichen Kissen.

Das einzig Störende war das Knie in ihrem Rücken.

Zelda brauchte einen Moment um zu verstehen.

Knie?

Mit einem Flattern öffneten sich Zeldas Augen.

Das erste was sie sah, war Link.

Oder eher, Links Brust. Woher sie mit sofortiger Überzeugung sagen konnte, dass es sich um Links Brust handelte, musste an irgendeiner unbewusst abgespeicherten Information liegen, die sie nicht aktiv heraufbeschwören konnte.

Zelda blinzelte.

Er war ihr so nah, dass sie seinen Herzschlag hören konnte. Ruhig und stetig, so anders als zuvor, als er sie aus der Quelle getragen hatte.

Sie konnte wohl stolz auf sich sein, dass sie in diesem Moment nicht begann zu würgen.

Die Erinnerungen strömten so plötzlich, so akut auf sie ein, dass ihr für kurze Zeit die Luft zum Atmen fehlte.

Sie musste allerdings ein Geräusch gemacht haben, denn die Arme, die sich um ihren Oberkörper geschlungen hatten, bewegten sich. Verstärkten ihren Griff.

Der Herzschlag an ihrem Ohr beschleunigte sich ein wenig, ebenso wie der Atem, den sie nun über ihre Stirn hinweg streichen fühlte.

Er bewegte sich – unter ihr, wie sie mit immer schneller errötenden Wangen feststellte – und ihre Wange rutschte an seiner Brust entlang zu seiner Schulter. Ihr Kopf kippte leicht in den Nacken und Link unterstützte die Bewegung, in dem er sich leicht von ihr weg drehte.

Als ihre Blicke sich trafen, hielt Zelda den Atem an. Doch alles, was sie in seinem Gesicht las, war Erleichterung. Und Erschöpfung.

„Du bist wach!“, stellte er unnötigerweise fest, aber es schien ihn derart zu überraschen, dass es für ihn wohl weniger eine Feststellung war. Eher ein freudiger Ausruf.

„Du hast mir eine ganz schöne Angst eingejagt“, sagte er in leichtem Tonfall. Ähnlich wie ein Onkel zu seiner Lieblingsnichte sagen würde, die beim Spielen am Strand dem Wasser zu nahe gekommen war. Es klang so anständig und ehrlich, dass Zelda für einen Moment vergaß, dass sie in seinen Armen lag. Dass sie in seinen Armen aufgewacht war, weil sie in seinen Armen geschlafen hatte.

„Tut mir leid“, antwortete sie automatisiert, auch wenn ihr wahrscheinlich etwas anderes leid tat, als er sich vorstellen konnte.

Seine Mundwinkel zuckten, dann verstärkte sich der Griff seiner Arme noch ein wenig. Eine beruhigende Geste und auf diese Art so viel direkter als eine Umarmung, dass es Zelda sofort wieder daran erinnerte, in welcher Position sie sich befanden.

So sollte aufstehen. Von ihm fort robben. So viel Abstand wie nur möglich zwischen sie bringen.

Aber sie konnte nicht.

Aus dem schlichten Grund, dass sie nicht wollte.

Nicht sofort.

Nicht nach dem gestrigen Tag.

Schweigend wandte Zelda den Kopf in Richtung der Quelle. Link musste ihr Lager irgendwann in den Schutz der Höhle verschoben haben, während sie gebetet hatte. Nur so war es möglich, dass ein Feuer auf sich wartete, nachdem er sie aus der Quelle getragen hatte.

Von ihrem Platz aus konnte sie die Statue nicht ganz sehen. Nur deren Kopf, das ewig selige Lächeln und die bewegungslosen Flügel ragten über dem Stein auf, der Zelda den Blick versperrte. Es war hell draußen. Tag also.

Sie hatte die ganze Nacht geschlafen.

Zelda drehte den Kopf zurück, so dass sie Link ansehen konnte.

„Danke“, wiederholte sie ihre Standartantwort, nachdem er wiedereinmal bewiesen hatte, wie wichtig er in ihrem Leben geworden war.

Etwas verdunkelte sich in seinem Blick, doch nicht so sehr, dass es die Erleichterung vertreiben konnte, die von dort auf sie hinab funkelte. Sie in ein warmes Licht tauchte.

„Ich habe versagt“, flüsterte Zelda ihr Geständnis hinauf in sein offenes, ehrliches Gesicht. Er verdiente nichts anderes als die Wahrheit. Zumindest solange sie sie ihm geben konnte.

„Nein“, war seine unmittelbare Antwort. Mit so viel hitzigem Nachdruck in der Stimme, so einer tiefen, intensiven Überzeugung in seinen Augen, dass es ihr Herz erwärmte.

Dennoch musste sie ihm die Wahrheit sagen. Zelda schüttelte den Kopf.

„Wie kannst du das sagen?“, erwiderte sie und runzelte die Stirn. „Ich kam hier her, um die Siegelkräfte zu erlangen. Um zu verstehen, was ich tun muss, damit ich sie verwenden kann.“ Sie widerstand dem Impuls ihm mit der Hand über die Wange zu streichen. Er war viel zu nah. Aber es fühlte sich zu gut an. Seine Wärme, die stetige Kraft seines Körpers. Sein Herzschlag, sein Atem. Alles.

„Ich dachte, ich würde mehr spüren. Ich dachte, die Quelle würde sich mir öffnen. Aber sie hat auf dich reagiert, Link. Auf Farores Segen, den du in dir trägst.“

Ihre Stimme war frei von der Bitterkeit, die sie so lange mit sich getragen hatte.

Ja, sie hatte versagt. Erneut. Aber sie hatte auch verstanden. Sie würde weiter machen müssen. Auch wenn sie versagte. Es gab keinen anderen Weg. Eigentlich war das schon immer klar gewesen.

Sie wollte ihm erklären, dass ihr Versagen nicht länger auf dieselbe Weise schlimm für sie war, da schüttelte Link bereits heftig den Kopf.

„Dein Ziel mag sein, die Siegelkraft zu erlangen. Und das ist nicht geschehen. Bis jetzt“, sagte er mit derselben nachdrücklichen Überzeugung, mit der er sie stets von seinem Glauben in sie überzeugt. Die Überzeugung, die aus seinem Innersten zu kommen schien und von ihm abstrahlte wie ein weicher, sanfter Schein. Um sie darin zu sonnen, wie eine kleine, zarte Pflanze, die ihre ersten Blätter in das Licht des Tages hielt.

„Aber das heißt nicht, dass du versagt hast.“ Die Finger seiner rechten Hand pressten sich fester in ihre Taille. „Zelda, ich habe dich gesehen. Du hast dich nicht bewegt. Einen ganzen Tag lang.“ Seine Stimme wurde zu seinem eindringlichen Flüstern. „Du hast nicht versagt. Du hast brilliert. Was immer du dort getan hast, was immer du hier tun sollst. Du hast es getan.“

Wieder schüttelte er den Kopf. Weniger um etwas zu verneinen, sondern als wäre es die einzige Geste, die passend wäre, um auszudrücken, dass er selbst kaum glaubte, was er gesehen hatte.

„Das Wasser sah aus, als würde es durch dich durch fließen. Es sah aus, als würde es pulsieren, und sich deinem Takt anpassen. Du warst beinahe durchscheinend. Du hast geglüht. Von innen heraus.“

Sein Blick wanderte über ihr Gesicht, fing schließlich ihre Augen ein, die seinen nicht ganz stand halten wollten.

„Und dann hast du ein verdammtes Gewitter ausgelöst“, endete er. Ein kleiner ungläubiger Laut entfuhr Zelda und für einen Moment wirkte er ernsthaft pikiert.

„Es ist wahr“, sagte Link und runzelte die Stirn. „In einem Augenblick schien sich die ganze Quelle zu heben und dann hat sich der Himmel geöffnet. Ich habe versucht, dich aus der Trance zu holen, aber du kamst erst zurück, als das erste Donnern gekracht hat.“

Zelda starrte ihn an. Was er da sagte, war ihr nicht unbekannt. Auch für sie hatte es sich so angefühlt, als würde eine Kraft, eine Art geladene Energie von der Quelle in die Höhe steigen. Genau die Kraft, die sie das letzte Mal zu aller erst gefühlt hatte. Die knisternde Spannung, die die Quelle wegen Links Anwesenheit ausstrahlte.

Sie runzelte die Stirn.

Dass das Gewitter in dem Moment begann, als sie in ihrem Inneren akzeptiert hatte, dass sie scheitern würde, konnte nur ein Zufall sein, oder?

Zelda wandte den Blick ab.

Glaubte sie wirklich an Zufälle? In dieser Welt, in der das Schicksal ihr in jedem Winkel jeden noch so kleinen Raumes begegnete?

Nun, es spielte keine Rolle.

Wenn sie etwas richtig angestellt hatte, umso besser. Aber es würde ihr nicht die Siegelkräfte geben.

Dennoch musste sie weiter machen.

„Nun“, begann sie ein wenig unbehaglich, „vielleicht sollten wir dann als nächstes der Quelle der Kraft einen Besuch abstatten.“

Link seufzte und arrangierte sie in wenig bequemer auf seinem Schoß.

Zelda sah auf. Sie konnte einen kurzen Blick auf einen leicht gequälten Ausdruck erhaschen, der sein Gesicht für einen Moment im Griff hatte. Dann lächelte er. Jedoch hatte sie das erste Mal das Gefühl, dass es nicht ehrlich gemeint war.

„Was immer dein Herz dir sagt, Prinzessin.“

Er wollte nicht, dass sie zur Quelle reiste. Das verstand Zelda. Und sie meinte auch zu verstehen, warum nicht.

Sie hatte ihm gestern tatsächlich Angst eingejagt. Seine Aufgabe war es, für ihren Schutz, für ihre Sicherheit zu sorgen. Aber gegen den Willen der Göttin, gegen Zeldas heilige Aufgabe war er machtlos. Was für ein ungewohntes Gefühl musste das für ihn sein.

Wenn man seine Aufgabe nicht richtig erfüllen konnte.

Wie musste es für ihn sein, wenn er stundenlang tatenlos zusehen musste, wie sie sich in der Quelle die Beine abfror und er rein gar nichts tun konnte?

Wie lange hatte er ausgeharrt, bevor er sich entschlossen hatte, sie aus dem Wasser zu holen? Wahrscheinlich so lange, bis es für ihn absolut unerträglich wurde.

Eine Welle der Verbundenheit mit diesem perfekten, unperfekten Ritter, diesem wunderbaren, aufrichtigen, tapferen Helden durchfuhr sie wie eine sanfte Frühlingsbrise.

Lächelnd sah sie auf, in seine strahlenden Augen und spürte eine kurze, heftige Dankbarkeit für seine Anwesenheit.

Dann hob sie den Arm, um seine Schulter zu tätscheln. Eine freundschaftliche Geste, eine unschuldige Berührung der kameradschaftlichen Verbundenheit. Aber sie schien Link zu überraschen. Wie auch immer das passieren konnte, wo sich doch sowieso schon so viel ihrer Körper berührte.

Er blinzelte und sah hinab auf ihre Hand, die unter seinem Starren mit dem Tätscheln aufhörte und ruhig liegen blieb. Es gab Zelda Zeit zu fühlen.

Zu fühlen, wie wenig Stoff seine nackte Haut von ihren Fingern trennte. Wie unnachgiebig und weich zugleich das Gewebe unter ihrer Hand war.

Die subtile Anspannung, die seine Muskulatur durchzog. Langsam hob er wieder den Blick. Starrte nun nicht länger ihre Hand, sondern sie an.

Zaghaft zog Zelda ihren Arm zurück. Ihre Finger rutschten dabei leicht über seine Brust, da sie nicht genug Kraft in die Bewegung gegeben hatte.

Sie spürte das leichte Beben, das ihn durchlief, konnte es aber nicht einordnen.

Das war ihm unangenehm, obwohl sie die ganze Nacht zusammengerollt auf seinem Schoß geschlafen hatte?

Vielleicht konnte er nicht damit umgehen, wenn die Berührung von ihr ausging. Denn so konnte er nie genau sagen, mit welchem Hintergrund sie den Körperkontakt herstellte. Wenn er sie berührte, wusste er, warum er es tat.

Dass es unschuldig war.

Dieses Katz- und Mausspiel in ihrem eigenen Kopf kam unerwartet nach der Erfahrung die sie an der Quelle gemacht hatte. Es wirkte fehl am Platz und Zelda entschloss sich, diesen Gedanken keine Macht zu geben. Sie hatte Besseres zu tun. Wichtigeres.

Also gab sie sich einen mentalen Ruck und überwand die Scheu, ungelenk aus seinem Schoß zu klettern.

Mit der Decke vor ihrer Brust erhob sie sich ein wenig steif. Stehend warf sie ein Lächeln zu Link hinab, der immer noch am Boden saß.

„Wir sollten aufbrechen, so lange das Wetter mitspielt“, sagte sie so fröhlich, wie sie konnte.

„Nicht ohne Frühstück“, antwortete er so ernst, dass Zelda lachen musste.

So lange er bei ihr war, würde sie immer lachen können.

 

*

 

„Es sieht nach Regen aus“, bemerkte Link, nachdem sie Adeya hinter sich gelassen hatten. Bei ihrer letzten Reise zur Quelle des Mutes hatten sie hier übernachtet, aber dafür war es viel zu früh.

Sie sah über ihre Schulter hinweg nach hinten zu ihrem Leibwächter, der stehen geblieben war und in den Himmel hinauf starrte.

„Schon wieder?!“

Link senkte den Kopf und grinste. Nach all dem was an der Quelle vorgefallen war, kam sein befreites Grinsen so überraschend, dass sie sich kurz so fühlte, als wäre sie vor eine Wand gelaufen.

„Du hast nicht zufällig wieder die Göttin des Sturmes angebetet, oder?“

Die Anspielung ließ Zelda das Gesicht verziehen.

„Sie ist die Göttin des Windes, du Schlauberger“, sagte sie gespielt beleidigt und wedelte mit der Hand, um ihm zu zeigen, dass er sich beeilen sollte.

„Und jetzt hör auf in den Himmel zu starren und such uns einen Unterschlupf!“

Mit einem letzten Blick nach oben, setzte Link sich in Bewegung. In seinem lockeren Trab kam er angelaufen. Er deutete nach vorne, in Richtung eines Hügels, der sich gegen den nun rasch verdunkelnden Horizont abzeichnete.

„Wenn wir uns beeilen, sollten wir es dort hin schaffen, bevor es anfängt zu regnen.“

Zelda beschleunigt ihre Schritte. Sie hatte keine Lust auf eine weitere nasse Erfahrung. Außerdem hätte sie keine trockene Kleidung zum Wechseln. Die Alternative brachte sie dazu, noch schneller gehen. Link musste erneut einige Schritte in seinem Beinahe-Rennen laufen, um zu ihr aufzuholen.

„Und was werden bei vorfinden, wenn wir bei dort hin angekommen sind?“ Sie nickte nach vorne, in Richtung des Hügels, den Link ansteuerte.

„Nichts Besonderes“, antwortete er leichthin, sein Atem ging nicht mal ein kleines Bisschen schneller, während Zelda begonnen hatte zu keuchen. „Unterschlupf.“

Sie warf ihm einen sardonischen Blick zu.

„Sehr präzise.“

Wieder grinste er und ihr Herz machte einen schnellen Satz.

Das konnte allerdings auch mit ihrem Seitenstechen verursachenden Tempo zu tun haben.

Sie gab dem Drängen ihres Körpers nach und ging ein wenig langsamer.

Wieder drehte Zelda den Kopf, um Link ansehen zu können.

Freust du dich etwa auf das Gewitter?“, fragte sie ungläubig, nachdem sie seine gute Laute als Enthusiasmus erkannt hatte.

Er zuckte mit den Schultern.

„Ich freue mich eher über das kleine Wettrennen hier“, meinte er und deutete zwischen ihnen hin und her. „Ist lange her, dass ich mich richtig bewegt habe.“

Bei diesem Geständnis fielen Zelda beinahe die Augen aus dem Kopf.

„Wie bitte?“, hakte sie fassungslos nach. „Wir sind bereits den halben Tag unterwegs. Vorgestern waren wir fast den ganzen Tag unterwegs, bis wir an der Quelle ankamen. Davor sind wir den ganzen Tag gelaufen. Und du sagst, du hast dich schon lange nicht richtig bewegt?“

Wenn sie ein bisschen vorwurfsvoll klang, hatte das nur damit zu tun, dass ihre Lunge brannte und sie so schnappartig atmete, wie eine alte Frau beim Treppensteigen.

Wieder zuckte Link mit den Schultern. Er hatte den Anstand, ein wenig beschämt auszusehen.

„Ich bin regelmäßiges Training gewöhnt“, gab er zu, aber seine Offenbarung war lange nicht kleinlaut genug, um sie zu besänftigen.

Zelda stieß ein „Pff“ aus, das es in sich hatte und begnügte sich damit, ihm einen überlegenen Blick zu zuwerfen.

Aber sie konnte die Farce nicht lange aufrechterhalten. Bei seinem schiefen Grinsen verlor sie die Kraft für ihr Spiel und Zelda entfuhr kleines Lachen.

Sie erreichten den Hügel tatsächlich bevor der Himmel seine Schleusen öffnete. Eigentlich war es kein richtiger Hügel. Von weitem hatte die Steinformation, die eine Art Unterstand formte, nur so ausgesehen.

Der Anblick des einsamen Baumes mit den zwei kleinen Statuen daneben, hatte etwas an sich, das Zelda innehalten ließ. Inmitten der immer dunkler werdenden Gewitterstimmung, löste sie den Shiekah Stein von ihrem Gürtel und hielt das Bild darauf fest. Eine Erinnerung an sich selbst, später einmal Näheres über diese Tradition herauszufinden. Sie waren überall, diese kleinen Statuen.

Und ihr Anblick brachte Zelda zurück an die Quelle des Mutes, wo sie unter dem unbeweglichen Blick eines größeren Exemplares gebetet hatte und gescheitert war.

Ohne viel Umschweife ließ Zelda sich im Schutz der Baumkrone zu Boden fallen. Sie beobachtete Link dabei, wie er wieder in den Himmel starrte. Wahrscheinlich abzuschätzen versuchte, wann der Regen sie erreichen würde, den sie über die Ebene herbei ziehen sehen konnten.

Es dauerte nicht lange, dann rauschten die fallenden Tropfen heran.

Nicht so stürmisch und heftig wie an der Quelle des Mutes. Eher in einem zarten fadenartigen Schauer.

Link machte keine Anstalten sich ebenfalls unterzustellen. Er blieb einfach mitten im Regen stehen und starrte in den Himmel. Ließ sich das Wasser über das Gesicht laufen.

Zelda erinnerte sich, dass er, nachdem er ihr aus dem nassen Kleid geholfen hatte, sich selbst nichts Trockenes angezogen hatte.

Seine Nacht war nass und kalt gewesen, wahrscheinlich weil er sie nicht hatte stören wollen.

Wie viel er doch für sie opferte.

Und nun wohl auch seinen Drang nach körperlicher Ertüchtigung.

„Und jetzt?“, fragte Zelda in den sanften Regen hinein und wartete, dass Link sich zu ihr umdrehte. „Wirst du jetzt anfangen, um den Baum herumzurennen?“

Sein Lächeln blitzte durch den grauen Vorhang aus Wasser und erneut musste sie sich darüber wundern, wir vergnügt er war.

Beinahe als freute er sich über die Verzögerung.

Ihr stockte der Atem. Vielleicht war es das sogar?

„Nein“, antwortete er und kam einige Schritte näher. Dann griff er hinter sich und löste das Bannschwert samt Scheide von seinem Rücken.

Das letzte Mal hatte Zelda es im Einsatz gesehen, als er die Monster am Todesberg bekämpft hatte und die Erinnerung zog albtraumhaft vor ihrer Stirn entlang.

„Ich werde meine Schwertübungen machen, wie ein guter Ritterlehrling“, sagte er und zwinkerte ihr zu. Er zwinkerte!

Zelda schüttelte den Kopf, als er das Schwert aus der Scheide zog und diese neben ihr fallen ließ. Er entfernte sich einige Schritte von ihr und begann dann die drehenden Stoß- und Hiebbewegungen auszuführen, die sie ihn manchmal vollführen sah, wenn er vor ihrem Turm Wache hielt.

Und sie wäre zufrieden gewesen, seiner eleganten Routine zuzusehen, wenn nicht das ungute Gefühl in ihr aufstiegen wäre, dass seine Übungen ihm zu Können verholfen hatte.

Während ihr Training an den Quellen anscheinend dazu da war, um ihr zu zeigen, dass sie zum Scheitern verurteilt war, aber dennoch nicht aufgeben durfte.

Aber war es denn Scheitern, wenn es für den Weg zum Erfolg notwendig war? Das Problem war nur, dass Zelda nie Gewissheit haben würde, dass ihr Weg zu Erfolg führen würde.

Was sie wieder zurück zum Anfang brachte.

Dem Versagen.

Seufzend hielt sie die Hand nach vorne, um sich den sanft fallenden Regen über die Haut laufen zu lassen. Die kühlen Tropfen rannen über ihre Finger und bescherten ihr eine Gänsehaut.

Ihr Erschauern musste für Links wachsame Leibwächtersinne stark genug gewesen sein, dass er seine Drehungen unterbrach.

„Frierst du?“, fragte er über die Schulter gewandt und ließ das Bannschwert sinken, bis dessen Spitze das feuchte Gras streifte.

Zelda schüttelte den Kopf.

„Nein, es ist warm.“ Sie zog ihre Hand zurück und legte sie in ihren Schoß, wo auch die andere ruhte. Mit einem Lächeln erwiderte sie seinen suchenden Blick.

„Mach nur weiter“, ermunterte sie ihn und arrangierte ihre Füße bequemer auf dem Boden.

Link zögerte, hob dann aber das Schwert und fuhr fort, mit der Luft zu kämpfen.

Es hatte etwas Gemütliches, dieses Sitzen im Trockenen, während der Himmel um sie herum die Erde küsste. Denn genau so sah es aus. Wie eine Verbindung zwischen Oben und Unten, geschaffen durch die endlosen Fäden aus fallendem Wasser.

Wie in einem Konkon wurde die Welt um sie herum still. Zu hören war nur das sanfte Geräusch der Regentropfen auf dem Gras und das Bannschwert, das die Luft zerschnitt, gefolgt von den Lauten von Links Anstrengung.

„Sieht nicht aus, als würde es bald aufhören“, bemerkte Zelda mit einem Blick zum Himmel.

Sie wusste, sie sollte Link in Ruhe lassen. Ihren eigenen Gedanken nachhängen und ihn nicht damit behelligen. Aber mit der kleinen Frage danach, ob ihr warm genug war, hatte er das Schweigen gebrochen und die Worte purzelten einfach aus ihr hervor. Drangen aus ihr hervor, um sich das lauernde Gefühl von der Seele zu reden.

„Wie dein Vater hast du den Weg des Ritters gewählt“, begann sie mit einem wehmütigen Lächeln. „Auch wenn die Ausbildung hart war, du hast nicht aufgegeben.“

Diese Hartnäckigkeit, die ihm so zu eigen sein schien, war etwas, das Zelda wirklich inspirierte. Das ihr an der Quelle des Mutes die Augen geöffnet hatte. Zumindest für den Sinn ihres Besuches dort.

„Und letztendlich hast du dich als würdig erwiesen, das Bannschwert zu führen.“

Vielleicht schwang neben dem Stolz ein wenig von der alten Bitterkeit in ihrer Stimme mit, denn bei ihren Worten verlangsamte er einen schwungvollen Seitwärtshieb und beendete seine Übung mit einem sammelnden Atemzug.

Er sandte ihr über die Schulter hinweg einen Blick zu, den Zelda lächelnd erwiderte.

„Ich freue mich von ganzem Herzen für dich“, sagte sie mit so viel Wärme in der Stimme, wie es ihr möglich war. Link schwieg dazu. Betrachtete sie nur mit diesem suchenden Blick, der nicht wirklich skeptisch war, sondern eher fragend. Als versuche er auszumachen, was sie zu dieser Bekenntnis gebracht hatte.

Ihr Lächeln verlor sich und ihr Blick wanderte vorbei an der eindrucksvollen Gestalt die er abgab, bohrte sich in das feuchte Gras.

„Aber...“, begann sie zögerlich und krallte ihre Finger in den Stoff ihrer Hose. „Aber … was, wenn ...“, sie stockte, sammelte in sich den Mut zu offenbaren, was in ihr vorging, „wenn du mit dem Schwert nicht hättest umgehen können?“, fragte sie stockend und Link senkte das Schwert, während er sich zu ihr umdrehte. Ihr seine ganze Aufmerksamkeit zuwandte, als er ihre Verzweiflung wahrnahm.

Zelda schluckte und sah kurz zu ihm auf.

„Wenn trotzdem jeder gesagt hätte, du musst in die Fußstapfen deiner Vorfahren treten. Du musst ein Ritter werden, um jeden Preis!“

Er erwiderte ihren Blick reglos. Auf diese konzentrierte Weise, während er versuchte jedes ihrer Worte, jedes Detail ihrer Haltung, ihres Tonfalls, ihres Gesichtsausdrucks aufzunehmen.

Mit bebender Stimme senkte Zelda wieder den Kopf.

„Wenn sie einfach nicht damit aufgehört hätten“, fuhr sie mit tonloser Stimme fort. Stellte ihm die Frage, die sie sich selbst so viele Male gestellt hatte. Die sie sich selbst wohl immer stellen würde, auch wenn die Antwort darauf nichts an ihrer Zukunft ändern würde.

„Was“, sagte sie und sah mit schweren Lidern zu ihm auf, „was hättest du dann gemacht?“

 

Die Frage hing zwischen ihnen, in der regenschwangeren Luft, die sanfte Nebelschwaden bildete, die um die Steine herumtollten, um sich dann aufzulösen. Link schwieg und betrachtete sie nur weiterhin so verständnisvoll, so dröhnend in seinem Mitgefühl, dass es Zelda die Tränen in die Augen trieb. Dennoch nahm sie den Blick nicht von ihm.

Von seiner stolzen Erscheinung, edel und gut, selbst strahlend und stark in der grauen Regenlandschaft. Inmitten von all dem Wasser, dass sein Haar in dunklem Gold an seine Stirn klebte, an seinen Schultern und über seine Brust hinabrann, um dann von dem Schwert hinabzutropfen.

„Ich weiß es nicht“, antwortete er irgendwann und der plötzliche Klang seiner Stimme nach der langen Stille, ließ Zelda leicht zusammen zucken. Sie nahm den Blick von dem Rinnsal, das seinen Weg über das Bannschwert nach unten fand und sah ihm in die Augen.

Augen die so viel ausdrückten. So viel sahen und so viel verstanden.

Er stieß einen seufzenden Laut aus, zu gepresst um ein wenig Frustration als Ursache ausschließen zu können. Dann betrachtete er das Bannschwert.

„Ich weiß es nicht“, wiederholte er, dieses Mal deutlich leiser, als er würde ihn die Erkenntnis überraschen.

„Ich kann es nicht wissen“, spezifizierte er und sah wieder auf. Ernst und klug unterzogen seine blauen Augen sie einer schnellen Bestandsaufnahme, bevor er einen Schritt näher kam.

Zelda musste den Kopf in den Nacken legen, um ihn anzusehen.

„Ich möchte von mir denken, dass ich versucht hätte, mein Glück zu finden. Ganz egal was das bedeutet hätte.“ Wieder sah er auf das Bannschwert hinab. Das Schwert das ihn erwählt hatte und damit als den Einen offenbarte, der es führen konnte.

Eine Pause trat ein, in der er weiter nachzudenken schien, Zelda ihn aber einfach nur betrachten konnte.

Schließlich überbrückte er die Distanz zwischen ihnen und bückte sich nach der Schwertscheide, die neben ihr auf dem Gras lag.

„Aber ich bin, wer ich bin“, sagte er und richtete sich wieder auf. Betrachtete sie mit einem ernsten Blick, aus dem eine tiefe Ruhe sprach. Der Blick eines Mannes, der ganz genau wusste, wer er war.

„Es spielt keine Rolle, ob ich dieses Leben gewählt habe, oder nicht. Ich lebe es. Es ist nicht dieses Leben, das zur mir passt oder ich, der zu diesem Leben passt.“

Mit einer sicheren Bewegung, die von unzähligen Wiederholungen zeugte, steckte er das Bannschwert zurück in die zeremonielle Scheide. Ein verirrter Sonnenstrahl wählte diesen Moment, um zwischen den schweren, grauen Wolken hervorzulugen und eines der Triforce Insignien in goldenem Schein aufleuchten zu lassen.

Zelda stockte der Atem.

„Ich bin geboren worden, um dieses Leben zu leben. Die einzige Wahl die ich habe, ist, wie ich damit umgehe. Wie ich es wahrnehme und was ich empfinde. Aber der Pfad, der vor mir liegt, stellt mich nicht vor Abzweigungen. Nicht wirklich.“ Er sah ihr fest in die Augen.

„Mein Weg liegt vor mir. Mir stellt sich nicht die Frage, ob ich mein Leben anders leben würde, wenn ich anders geboren worden wäre. Denn ich bin so geboren. Für dieses Leben.“

Zelda wandte den Blick ab. Beneidete ihn für diese Sicherheit, verstand aber worauf er hinaus wollte.

Er glaubte daran, dass ihr Schicksal vorbestimmt war. Und dass die einzige Freiheit die sie hatten darin bestand, zu entscheiden, wie sie damit umgehen wollten. Geschehen würde, was geschehen würde. Aber man konnte der Zukunft aufrecht entgegen blicken, oder mit Abneigung.

Man konnte sich dem Schicksal ergeben und darauf vertrauen, dass man von der Weisheit des Lebens durch die Zeit geführt werden würde, oder dagegen aufbegehren und umher geschleudert werden.

Zelda wusste nicht, ob sie mit ihm überein stimmte. Aber die Weisheit seiner Worte war nichtsdestoweniger faszinierend.

„Und begehrst du dagegen auf?“, traute sie sich zu fragen, auch wenn sie sich vor der Antwort fürchtete. „Manchmal?“

Sie hörte wie Link das Bannschwert fallen ließ. Erschrocken sah sie ihn an, doch die Ernsthaftigkeit in seinem Blick ließ sie stocken. Langsam senkte er sich in die Hocke, bis ihre Augen auf einer Ebene waren. Er nahm eine ihrer Hände in seine, warm und nass von Regen und von dem Schweiß, den sie an ihm riechen konnte, so nah wie er war.

Ein würziger, berauschender Duft, der ihren Herzschlag ebenso beschleunigte, wie das leuchtende Blau seiner Augen und all das Unausgesprochene, was sie dahinter sehen konnte.

„Manchmal“, bestätigte er ihre Vermutung mit einem kleinen Lächeln, dann drückte er liebevoll ihre Hand. „Aber für das Meiste bin ich einfach nur unsäglich dankbar.“

Oh.

Zeldas Lippen öffneten sich leicht, als sie den Atem anhielt.

Das konnte sie sich nicht einbilden. Sie war sich sicher, dass seine Worte, sein eindringlicher Blick, ihre Hand in seiner, ihr etwas sagen sollten. Dass das hier, sie, er an ihrer Seite, nicht dazu gehörte, gegen das er in seinem Leben aufbegehrte.

Es war, als würde die Sonne in ihrem Inneren aufgehen. Keine heiße, verheerende Glut, sondern zart und lieblich wie eine Blume, die ihre Blüte dem Licht öffnet.

Mut, Zelda. Mut!

„Ich...“, begann sie atemlos, „ich fühle auch mehr Dankbarkeit“, gestand sie stockend und schluckte die aufkeimende Hysterie hinunter, die aus ihr hervor blubbern wollte, weil sie etwas ansprach, das sie nicht ansprechen durfte.

„Seit du bei mir bist“, flüsterte sie und sah zu Boden.

Der Druck an ihrer Hand verstärkte sich, zwang sie wieder den Kopf zu heben und Links Blick zu erwidern.

Eine Weile schwieg er, während seine Augen ihr eine stumme Botschaft übermittelten. Dann belohnte er ihre Ehrlichkeit mit einem seiner seltenen, offenen Lächeln, die nicht nur sein Gesicht, sondern auch die ganze Umgebung und ihr eingesperrtes kleines Herz erleuchtete.

„Ich bin froh“, sagte er nachdrücklich. Er hielt ihren Blick noch für einen kleinen Moment, dann ließ er ihre Hand sinken.

Er bückte sich nach dem Schwert und hob es auf seinen Rücken, wo er die Scheide wieder befestigte.

„Wi-willst du nicht weitermachen?“, fragte Zelda ein wenig zittrig nach dieser gegenseitigen Offenbarung, die so ganz anders ausgefallen war, als sie es sich je hätte vorstellen können.

Ohne Scham. Ohne Gefahr. Als wäre nichts davon unangebracht, oder gar besonders.

Link deutete nach oben, wo die Sonne langsam und stetig ihren Weg durch die Wolken fand und sie weiter in Richtung Osten schob.

„Sieht so aus, als wäre das Schicksal uns hold“, antwortete mit einem Lächeln in der Stimme. Belustigt warf er ihr einen Blick über die Schulter zu. „Der Weg zurück ist nun wieder frei, Prinzessin.“

Er behielt Recht. Es dauerte nicht lange und der Regen wurde schwächer, bis er schließlich nur noch feuchtes Gras und eine tropfende Baumkrone zurückließ. Seufzend erhob sich Zelda, um zu ihm aufzuschließen.

Sie würden vielleicht heute Abend bereits beim Schloss ankommen.

Die Frage war nur, ob das nun bedeutete, dass das Schicksal ihnen hold war, oder nicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  FairyZelda
2018-08-05T06:53:29+00:00 05.08.2018 08:53
Wunderschönes und vor allem Romantisches Kapitel!

Die Situation am Lagerfeuer war einfach nur umwerfend mit anzusehen (oder zu lesen). Aber auch die Szene unterm Baum hast du wider gefühlvolle in deine Geschichte mit einfließen lassen.

Freue mich schon auf Kapitel 16
Antwort von:  scippu
09.11.2018 12:28
Hi du,

das ist schön. Das ist wirklich so, so, so schön!!!
Ich danke dir!<3
Von:  Feuermalerin
2018-07-02T18:27:42+00:00 02.07.2018 20:27
Ich liebe das Kapitel! So schön!!!!!!
Antwort von:  scippu
09.11.2018 12:27
Ich danke dir :) <3
Von:  InukiLucy
2018-06-11T01:04:01+00:00 11.06.2018 03:04
Hey Scippu,

Kapitel 15.
Ich habe es soeben das zweite Mal durchgelesen. Und werde es nach Schreiben des Kommentars wohl auch noch ein drittes Mal tun. Ich glaube, ich habe gerade mein neues Lieblingskapitel gefunden (momentan zumindest, weil ich schwer davon ausgehe, dass sich das mit dem Fortschreiten deiner Geschichte noch mehrmals ändern wird).

Schon allein die Szene, in der Link Zelda aus der Quelle trägt und sie dann wieder aufwärmt…So schön.
Und außerdem hast du es wieder einmal geschafft die Erinnerung aus dem Spiel „Was hättest du dann gemacht?“ nicht nur perfekt in deine Geschichte einzuarbeiten, sondern diese auch noch mit viel Gefühl und durch die gegenseitigen Offenbarungen von Zelda und Link nochmals um mehrere Stufen aufzuwerten.

Freu mich schon wieder auf das nächste Kapitel. Aber jetzt lese ich nochmal Kapitel 15 durch...

Grüße, InukiLucy
Antwort von:  scippu
09.11.2018 12:23
Meine Liebe,
heute nehme ich mir endlich mal die Zeit auf all die wundervollen Kommentare zu antworten, die ich so lange hab liegen lassen. Wie in Kapitel 16 II schon kurz erwähnt, heißt das nicht, dass sie mir nicht unendlich viel bedeutet. Aber wie so viele Hobbyautoren, hab auch ich meine 'schwereren' Zeiten und dieser Sommer war eine davon. Aber das weißt du ja. Dennoch wollte ich die Zeit und Mühe die ihr alle auf euch nehmt, nicht unkommentiert lassen.
Also: es bedeutet mir sehr viel, dass du schreibst, du liest die Kapitel mehrere Male. Ich traue mich kaum es zu schreiben, denn ich komme mir damit so selbst-bauchpinslerisch vor, aber bei meinen liebsten Geschichten tue ich das auch immer.
Und ich kann es nicht fassen, dass du zu diese Geschichte ähnlich empfindest, wie ich zu den mir liebsten. Es ist wirklich schwer zu glauben.
Aber natürlich unheimlich schön.

Es ist schön dass dir Kapitel 15 so gefallen hat. Es war auch eines meiner liebsten. Ich hab mich ganz schön aus dem Fenster gelehnt, in dem ich Link so aus sich heraus gehen lasse. Oder ihn so handeln lasse, als gäbe es diese Möglichkeit. Ein fluchender Link. :)
Aber ich hatte immer das Gefühl, dass er tief empfindet. Auch wenn er viel rationalisieren und verstehen kann. Und deswegen auch häufig sehr ruhig ist.
Aber wenn es um Zeldas Sicherheit geht, dann dreht er auf. So stelle ich es mir zumindest vor :)
Und schön dass die Erinnerung am Hylia See dir aufgewertet vorkam. Da hatte ich nämlich ein bisschen dran zu knacken :)

Fühl dich lieb gegrüßt


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