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Das verschollene Dorf

Ein One Piece Naruto Crossover
von

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Abenteuer im neuen Leben

Es dauerte weitere drei Monate bis ich wieder hergestellt war. Meine Fitness war dahin, aber ich war am Leben. Das wäre das wichtigste, sagte meine Familie. Kaum war ich aus dem Krankenhaus entlassen worden, da heirateten meine Mutter und mein Onkel. Eine schöne Feier, bei der er mich offiziell als Tochter annahm. Dann kam die Hölle, hier wurde sie Schule genannt. Als ich den Komplex das erste mal sah bekam ich Angst. Es sah aus wie ein Gefängnis, nur die Gitter fehlten. Wir kamen in der großen Pause an und suchten das Sekretariat. Mir kam der Trubel auf dem Hof vor wie wenn mehrere Piratencrews gegeneinander kämpfen würden. So viel Lärm war hier. Zum Glück konnte ich inzwischen wieder trainieren und hatte den Großteil meiner früheren Fitness zurück. Gemeinsam mit meiner Mutter und meinem Onkel, den ich inzwischen Pa nannte, ging ich über den Hof. Dieser Hof war von hohen Mauern umgeben und das Gebäude vor mir schien größer und größer zu werden um uns zu verschlingen. Ich versuchte die Angst zu kompensieren indem ich den Anhänger mit dem Symbol meines Verlobten griff und festhielt. Die Eingangstür sah aus wie das Maul eines Seekönigs, die Flure dahinter waren weiß grau und schienen vor Dreck zu starren. Zum Glück kam uns keiner entgegen, ich wäre wohl vor schreck in Pas Arme gesprungen. Das Sekretariat lag hinter einer dunkelgrauen, schweren Tür, an die meine Mutter laut klopfte. Mama öffnete die Tür, das dahinter liegende Zimmer überraschte mich positiv. Es hell und freundlich eingerichtet, ein Tresen aus hellem Holz, ein paar Pflanzen standen herum und die Frau sah uns freundlich lächelnd an.
 

„Guten Tag, wir wollten gerne unsere Tochter hier anmelden. Wir sind gerade erst hier her gezogen.“ klärte meine Mutter die Frau auf. Diese nickte, suchte ein paar Papiere zusammen und gab sie Mama zum durchlesen. Wir setzten uns an einen kleinen Tisch und lasen die Papiere gemeinsam durch. Es war auch ein Einstufungstest mit dabei, offenbar hatten Mama und Pa bereits alles im Vorfeld geklärt. Ich begann den Test nach bestem Wissen und Gewissen auszufüllen, was diese Leute davon machen würden war mir egal. Ich wäre jetzt am liebsten an Bord der Oro Jackson, würde mir dort den Wind um die Ohren wehen lassen und nebenbei den Erzählungen der Crew lauschen. So lernte man nämlich mehr als von diesen Zetteln.
 

Nach etwa einer Stunde, hier verlor ich mein Zeitgefühl, gaben wir die Zettel wieder ab. Jetzt hieß es warten. Doch es ging schnell. Ein untersetzter Mann mit Halbglatze kam mit einem breiten Grinsen auf uns zu. Er gab uns die Hand und stellte sich als der Direktor dieser Schule vor. „Dies ist eine integrierte Gesamtschule, das heißt, du wirst die nächsten Jahre in Kurse eingeteilt, je nach deinen Stärken und Schwächen. Dein Test hat mir gezeigt wo wir dich einteilen können. Deine Schrift ist sehr schön, die Mathematischen Aufgaben hast du perfekt gelöst, die Aufgaben in der deutschen Sprache sind auch gut.
 

Fremdsprachen werten wir nicht, Biologie ist für dein Alter gut. Geschichte und Erdkunde, nun, von diesem Teil der Erde wie du ihn beschrieben hast sowie die Geschichte dieser Gegend musst du mir mal genauer erzählen. Davon habe ich nämlich noch nie etwas gehört. Aber alles in allem für die dritte Klasse reicht es. Sagst du mir jetzt noch mal wie alt du bist, Melinda?“ Ich fühlte mich überfahren, das waren zu viele Informationen für mich. Mama und Pa saßen mit leicht geknickten Gesichtsausdruck da, sie waren mir auch keine Hilfe. „Ich bin grade 11 geworden. Warum fragst du?“ Mit schiefgelegtem Kopf sah ich ihn an, er schien etwas geschockt zu sein. “Es wäre besser wenn du in Zukunft die Erwachsenen außerhalb deiner Familie siezen würdest, das ist höflicher.“ erklärte er mir dann. Innerlich grinste ich, wusste ich doch davon, aber es war mir zu blöd die Erwachsenen zu siezen, taten die bei mir ja auch nicht. Für ihn sichtbar nickte ich leicht, nur damit er beruhigt war. Er erklärte meinen Eltern noch das die Schule vor einer Woche angefangen hätte und ich somit nicht so viel verpasst hätte. Er brachte mich zu der Klasse und klopfte dort an die Tür. Das Klassenzimmer sah von innen genauso aus wie von außen, schmuddelig grau und deprimierend. Vor der Klasse stand eine hagere Frau mit wildem Dutt auf dem Kopf und einer kreischenden Stimme. Alles in allem, sie sah eher aus wie eine Hexe. Da sah Doktor Kuleha von der Insel Drumm tausend mal besser aus und die war über 100. Der Direktor riss mich aus meinen Gedanken als er die Hexe, Entschuldigung, Lehrerin ansprach.
 

„Guten Morgen, Frau Baumann, das hier ist Melinda, die neue Schülerin. Ich hoffe, sie wird sich gut einleben.“ Die Lehrerin bedankte sich und verabschiedete den Direktor. Dann bat sie mich vor die Klasse zu treten und mich vorzustellen. Die Schüler schienen alle gelangweilt zu sein, sie sahen aus dem Fenster, malten auf Papier oder unterhielten sich miteinander. Nur einer sah mich interessiert an, ein Junge aus der letzten Reihe, hatte den Tisch neben sich frei geräumt und schien auf die Geschichte gespannt zu sein. „Hallo, mein Name ist Melinda de Gol. Ich stamme von Seefahrern ab, wurde auf See geboren und habe bis jetzt keine Schule besucht. Seid nett zu mir, dann bin ich nett zu euch.“ schloss ich meine Vorstellung. Die Lehrerin bat mich mir einen Platz zu suchen, leider schoben die anderen Kinder ihre Taschen auf die anderen leeren Plätze, sodass ich mich ganz nach hinten zu dem grinsenden Jungen setzten musste. Es schien mir, als wenn die anderen Schüler mich als Freak abstempelten. Dabei war ich ganz normal angezogen. Meine tiefschwarzen Haare wurden von einem roten Bandana gehalten, mein Gesicht war nicht aufgedunsen oder verfärbt, meine Augen nicht zu groß oder zu klein, die Farbe war helles blaugrün. Ich war für meine Elf Jahre nicht zu klein, auch nicht zu dick oder zu dünn, normal eben. Meine Kleidung bestand aus einem gelben Hemd, einer dunklen Weste, einer dunkelgrauen dreiviertel Hose und leichten Sandalen. Mein Rucksack bestand aus festem Segeltuch, in Schwarz gehalten mit Papas Jolly Roger darauf. Warum sie mich ansahen als käme ich von einem anderen Stern wusste ich nicht.
 

Der Junge, neben dem ich jetzt saß, sah mich grinsend an, er hielt mir seine Hand hin und stellte sich als Toby vor. Ich beachtete ihn nicht weiter, lieber versank ich in Gedanken um diesen Raum nicht mehr bemerken zu müssen. Unterschwellig hörte ich die Lehrerin über Flüsse in diesem Land reden. Das passte gut, denn so konnte ich vom Wasser träumen. Mit einem Mal traf mich ein kleiner Gegenstand, der mich aus meinen Träumen riss. Es dauerte einige Sekunden bis ich sie fixieren konnte, doch dann sah ich die Lehrerin an der Tafel an. Sie fragte mich: „Was verbindet die beiden Meere hier in Deutschland?“ „Der Nord- Ostseekanal.“ antwortete ich ihr und gab nebenbei noch die Daten der Erbauungszeit und des Auftraggebers bekannt. Zum Glück hatte meine Familie darauf bestanden das ich die letzten drei Monate viel lese. Vor allem über Geographie und Geschichte, aber auch über Biologie, Fremdsprachen und vieles mehr. Fotografisches Gedächtnis sei dank. Die Lehrerin war baff, sie ignorierte mich danach für die komplette Schulstunde. Eine schrille Glocke beendete den Unterricht. Ich packte meinen Rucksack wieder ein u.d verlies das trostlose Gebäude.
 

Toby folgte mir, auch wenn ich ihn noch immer mit Nichtachtung strafte. Er hielt mich auf, als ich mich an einen Tisch auf dem Hof setzen wollte, stattdessen zog er mich zu einer Bank nahe der Turnhalle. Ich sah ihn böse an, doch er grinste nur. „Da vorne sitzen immer die beliebten und coolen Schüler. An dieser Schule gibt es jetzt vier Freaks, leider zählst du auch dazu, und mit und will keiner was zu tun haben. Freaks werden wir genannt, weil wir anders sind. Du, weil du auf See gewohnt und nie eine Schule besucht hast, ich, weil ich etwas kann. Und die anderen beiden, weil sie anders aussehen. Monika und ihr kleiner Bruder sind heute nicht da, aber du solltest dich darauf vorbereiten das sie fischähnlich sind. Deshalb sind wir Freaks.“ Ich sah ihn an, grinste und meinte nur: „Und? Ist das schlimm? Meine Mutter kann die Erde beherrschen, mein Stiefvater beherrscht die Luft, einer meiner Onkel ist ein Fischmensch. Und dann gibt es noch Teufelsfrüchte, die einem zwar unglaubliche Fähigkeiten verleihen aber einem die Fähigkeit zu schwimmen nimmt.“ Da war er baff. Dann streckte er die Hand aus und metallhaltige Gegenstände kamen auf ihn zu. Er ließ sie in der Luft kreisen, dann ließ er sie fallen und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Ich war erstaunt, das ohne Teufelsfrucht. „Ich würde gerne üben um besser zu werden, aber mein Herr erlaubt es nicht.“ erklärte er mir auf meine unausgesprochene Frage hin. Ich riss die Augen auf, das konnte doch wohl nicht wahr sein. Sklaverei, hier in dieser Dimension? Er erzählte mir, das seine Mutter einen Halsring trage und ein Brandzeichen auf dem Rücken habe. Ich sagte ihm, das ich das mit meinen Eltern darüber reden würde, denn das könnte so nicht bleiben. Ich verabscheute Sklaverei zutiefst, allein was mein Onkel Janus mir darüber erzählte ließ mich kotzen.
 

Was ich mich fragte, warum vertraute er mir so? Das fragte ich ihn. „Du hast etwas an dir, was einem das Gefühl gibt, man kann dir alles anvertrauen. Ich bin so froh, das du hier bist, Melinda. Bei dir kann mir nichts passieren.“ Ich war sprachlos. Damit hatte ich nicht gerechnet.
 

Toby sah auf seine Armbanduhr, er sagte mir, das gleich Sportunterricht wäre. „Ich habe leider nur meine Bücher mit.“ Lächelte ich ihn an, doch er sagte nur: „Wenn wir jetzt hingehen, können wir uns umziehen ohne das und die anderen sehen. Du kannst ein paar Sachen von mir bekommen. Ich verstaue meine Schuhe immer in der Umkleide, damit die anderen sie mir nicht zerstören. Noch kann ich meinen Herrn erzählen, das meine Sachen zerstört worden sind. Sobald ich 12 bin bekomme ich auch ein Halsband und ein Brandzeichen. Dann bin ich alt genug um ...“ Er brach ab, aber ich verstand auch so was er mir sagen wollte. „Morgen wird nichts mehr so sein wie es war.“ flüsterte er. „Wann denn morgen?“ „Gleich nach der Schule.“ Wir waren inzwischen in der Umkleide angekommen und zogen und um. Dabei erhaschte ich einen Blick auf seinen Oberkörper. Dieser war mit grünlichen und blauen Flecken übersät. Als er meinen Blick bemerkte drehte er sich zu mir um und grinste verunglückt. „Wo hast du deine Narben her?“ fragte er mich. Ich lächelte nur und sagte: „Einige sind vom Training, ein paar kommen von meinen Entdeckungstouren weil ich unvorsichtig war und zwei sind von der Marine, die mich umbringen wollte. Aber auch nur weil mein Vater Pirat war, einer der größten überhaupt.“ Er sah mich nur erstaunt an und forderte eine Erklärung bei Gelegenheit, die ich ihm gerne geben würde.
 

Dann klingelte es. Die anderen Schüler kamen hereingestürmt, doch wir zwei waren fertig umgezogen. Der Lehrer schloss die Turnhalle auf und wir gingen hinein. Der Lehrer war ein älterer Mann mit militärischem Haarschnitt und Auftreten. Leise stellte ich Toby die Frage und er bejahte. Bachus hieß der Mann, war Reservist und vom Rang her ein Oberfeldwebel. In der Marine wohl ein Kapitän zur See. Ich konnte mir nicht helfen, aber ich hasste ihn und seine ganze Art. Die erste Übung war fünf Runden zu laufen. Zum aufwärmen wie er meinte. So liefen wir los, während die anderen noch in ihrer ersten Runde hechelte, hatte ich die fünfte abgeschlossen und meldete mich beim Lehrer. Da ich aber weder schwitze noch außer Atem war glaubte er mir nicht. Natürlich nicht. Wie konnte ich aus so blöd sein und denken eine Militär würde mir glauben schenken. Also begann ich selbstständig meine Muskeln zu erwärmen. Ich hüpfte und sprang durch die Halle, schlug Räder und Salti. Bis mich die donnernde Stimme des Lehrers einholte. Er brüllte mich an, was ich denn täte, es wären nicht seine Anweisungen gewesen. Was ich in dem Gespräch mit Toby herausgefunden hatte, war, dass diese Leute uns nichts konnten. Dieser Mann war vielleicht beim Militär, aber hier war nicht seine Basis. Also war meine Antwort nicht so wie er sie haben wollte. Ich hob meine Hand und streckte ihm den gefährlichen Finger entgegen, den mittleren. Oh, wie er sich schön aufregte. Ich grinste nur. „Wenn du weniger brüllen würdest und mehr erzählen oder trainieren, dann wäre es besser.“ erklärte ich ihm ruhig. „Du hast mich zu siezen!“ regte er sich auf. „Respekt muss man sich verdienen, Alter. Das hat mir mein Vater beigebracht.“ sagte ich darauf. Was auch stimmte. Vor so einem Idioten hatte ich keinen Respekt, das wäre ja noch schöner. Männer hatten zu kämpfen um ihre Familien zu schützen und nicht hier vor einer Bande halbwüchsiger zu stehen und Befehle zu brüllen.
 

„Hey Alter, bist du fit oder tust du nur so?“ „Was soll die Frage?“ kam es lauernd von ihm. „Wer zu erst da oben an dem Seil ist, der hat gewonnen. Wenn du gewinnst, hast Du meinen Respekt. Wenn nicht , mach ich mein Ding und du lässt mich in Ruhe. Deal?“ Er schlug ein. Mit da oben meinte ich die Ringe, die unter der Decke baumelten. Ich wusste schon wie ich da hoch kam, er wohl nicht. Ich wies ihn noch einmal an nichts zu verändern und so mit den gegebenen Umständen hoch zu klettern. Der Direktor und seine Sekretärin kamen in die Halle, aufhalten konnten sie uns nicht. Toby zählte bis drei, stellte sich dann zu Direktor und gab den Startschuss. Ich flitzte los, sprang an den Wänden hoch, kletterte die Seilkonstruktion entlang und hangelte mich an der Hallendecke angekommen an den Tauen zu den Ringen hin. Der Lehrer stand noch immer ratlos auf der Erde und überlegte. „Hey! Kommst du noch oder gibst du auf, Alter?“ rief ich runter. Erst da bemerkten auch die anderen mich oben hängend. Breit grinsend sah ich in ihre geschockten Gesichter. Leider war das Holz glatt poliert und ich rutschte in einem unachtsamen Augenblick ab. Mit einem lauten Schrei fiel ich in Richtung Hallenboden. Zum Glück wusste ich wie ich fallen musste um mich nicht zu verletzen. Die fünf Meter waren nichts im Gegensatz zu den fast 15 Meter hohen Masten der Moby Dick, von der ich einmal fiel. Mit einem Wumms kam ich mit den Füßen auf und rollte mich sogleich ab um die Wucht von den Beinen abzugeben. Ich rollte mich also über die Schulter ab und kam elegant auf den Füßen zu stehen.
 

Der Schock stand der Klasse, dem Lehrer, dem Direktor und der Sekretärin ins Gesicht geschrieben. Elegant zog ich eine Augenbraue hoch und sah sie abschätzend an, dann ließ ich mich neben Toby auf den Boden sinken. Vorsichtig streckte ich mein linkes Bein ein wenig, da war ich wohl etwas komisch aufgekommen. Der Lehrer begann gerade mir einen Vortrag zu halten über meine Wahnsinnige Aktion gerade und wie gefährlich sie gewesen sei. Leider wusste ich sehr genau wovon er sprach. Auf der Moby Dick hatte ich mir dabei einen Arm und das Bein gebrochen. Aber im Gegensatz dazu war das hier ein Kinderspiel. Der Direktor hatte angeordnet meine Eltern anzurufen. Was die Sekretärin auch tat. Und keine zehn Minuten später standen Pa und seine drei Frauen in der Halle. Der Lehrer erklärte im gerade was passiert war, doch Pa tat etwas womit keiner gerechnet hatte. „Da hoch? Wie lange hat sie gebraucht?“ „Fünf Minuten.“ antwortete der Lehrer perplex auf die Frage. Grinsend zog er sich den Mantel aus, schnürte seine Schuhe neu und begann in wahnsinniger Geschwindigkeit hoch zu klettern. Drei Minuten später ließ er sich von den Ringen herunter fallen, jedoch wandte er eine andere Falltechnik an als ich. „Und da haben Sie als Lehrer vor Kapituliert? Meinen Glückwunsch, Sie werden niemals den Respekt meiner Familie ernten.“ sagte er lapidar. Herr Bachus bedankte sich für die Worte bevor er begriff, das diese eigentlich eine Beleidigung waren. Grinsend kam Bobby zu mir, er setzte sich neben Toby und mir auf den Boden und wollte mir etwas sagen. Doch ich kam ihm zuvor. Leise erzählte ich ihm was Toby mir anvertraut hatte. Nur seine antrainierte Maske hielt Bobby davon ab in der Öffentlichkeit aus der Haut zu fahren. Seine Augen sprachen aber eine andere Sprache. Sie sprachen von Rache und Blutdurst.
 

Toby war nicht glücklich darüber, das seine neue Freundin seine Geheimnisse an einen Fremden verriet. Er wollte aufstehen und gehen, doch der Fremde hielt ihn zurück. Bobby zog ihn an sich, strich ihm über den Rücken und flüsterte: „Mach dir keine Sorgen, Toby. Wir werden dir helfen. Deine Mutter und du, ihr werdet frei sein.“ Damit öffneten sich bei Toby die Schleusen und er weinte. Pa und Toby ließ ich in Ruhe, mein neuer Freund brauchte jetzt jemand der für ihn da war, eine Autoritätsperson. Und die war Bobby, schon von seiner Erscheinung aus. Er sah genauso aus wie Papa, nur ohne Bart und mit braunen Augen. Wenn nicht die zehn Jahre Unterschied wären, hätte man sie für Zwillinge halten können. Somit war er noch drei Jahre älter als meine Mutter. Mein Blick schweifte durch die Halle, meine Mütter stritten mit den Lehrern, die anderen Schüler tuschelten und wiesen mit den Fingern auf uns. Mehr als einmal hörte ich Worte wie “Freaks“ oder “Perverse“. Langsam erhob ich mich, ging zu Alice, die mit der Sekretärin etwas besprach. „Und was wird dagegen unternommen? Es kann nicht sein, das Kinder bereits in diesem Alter von anderen beschimpft, ausgegrenzt und verlacht werden.“ „Leider kann man dagegen nichts machen. Sie müssen wissen, viele Lehrer machen ja auch mit. Und uns fehlen die Mittel um ernsthaft dagegen vorzugehen.“ Alice nickte nur und überlegte. Eine kleine Hand an ihrer ließ sie aufsehen. Ich wollte sie nicht stören, aber irgendwie brauchte ich jetzt jemanden. Und sie verstand. Sie nahm mich in den Arm. Mama hatte sich mit dem Direktor angelegt, Sie machte ihm gerade verbal die Hölle heiß. Und Jenny, die erklärte dem Sportlehrer gerade die Funktion von Respekt und wie seine Respektlosigkeit seine eigene Autorität untergrub. Bis eine Schülerin laut sagte sie hätte die Polizei gerufen, war alles sofort ruhig in der Halle.
 

„Warum hast du das getan, Kind?“ fragte der Direktor die Schülerin. „Ganz einfach“, meinte sie, „wenn dieser Mann nicht gestoppt wird, dann greift er uns auch noch an. Um den Freak ist es nicht schade, die Neue kann mir gestohlen bleiben. Aber wenn der Typ sich schon an den Freak ranmacht, dann macht er das bei uns auch. Und meine Mutter hat mir gesagt, wenn mir was verdächtig vorkommt oder ich Angst habe, soll ich die Polizei rufen.“ Die anderen Schüler nickten bestätigend, sie hatten dieselben Instruktionen von ihren Eltern bekommen.

Da die Sportstunde eh zu Ende war, wurden die Kinder sich umziehen geschickt, Sie sollten draußen auf dem Schulhof warten. Zum Schluss zogen Toby und ich uns um, Ma Jenny wollte ihn bei der Gelegenheit einmal kurz durchchecken.
 

Keine halbe Stunde später standen alle auf dem Schulhof, die Polizei war gerade angekommen und befragte das Mädchen, das angerufen hatte. Langsam kamen auch die Eltern, die die jüngeren Schüler bis Klasse 4 abholen wollten. Es herrschte gelinde gesagt das Chaos. Die Schüler beschuldigten Pa ihnen etwas antun zu wollen, die Eltern brüllten herum, schimpften und die armen Polizisten wussten nicht mehr was sie glauben sollten.
 

Dazu kam noch ein Familienvater, der seine Kinder von der Schule nehmen wollte, weil diese ständig als Monster bezeichnet wurden. Das war nicht das Außergewöhnlichste an ihm, es war die Tatsache das seine Hautfarbe ein helles Grün war. Seine Haare waren in einem dunkleren Grün und er hatte so etwas wie lange Stacheln auf dem Kopf. Seine Ohren hatten Ähnlichkeiten mit Kiemenflossen und seine Nase war die eines Sägefisches sehr ähnlich.
 

Seine Frau war eine schöne Frau, menschlich, braune Haare, braune Augen. Alles in allem unspektakulär. Dabei war ich ganz andere Gestalten gewohnt. In dem Auto saßen noch zwei Kinder, doch durch die getönten Scheiben konnte man nichts erkennen.
 

Mit einem mal begannen die Leute zu flüstern, jedoch laut genug um es genau verstehen zu können. Besonders die Kinder begannen die Neuankömmlinge zu beschimpfen. Monster, Missgeburt, Bastard, Fischkopf waren nur einige dieser Worte. Mir taten diese Worte weh, wie schwer musste das dann für die Kinder dieser Familie sein. Pa zitterte vor Wut, er beschloss diesem Treiben ein Ende zu setzen und ergriff das Wort. Doch bevor er auch nur das Wort aussprechen konnte, kam von einer schleimigen Stimme der Satz: „Monster und Freaks sollten vernichtet werden. Sie haben hier nichts zu suchen.“ Ich sah deutlich wie Pa sich versteifte, seine Hände ballten sich zu Fäusten und mit eisigem Blick drehte er sich langsam um. Toby neben mir hatte angefangen zu zittern, seine Angst war förmlich greifbar.
 

„Wer sind Sie, das Sie es wagen sich so über andere auszulassen?“ fragte Pa betont langsam. „Ich? Ich bin der ehrenwerte Sankt Nestor. Kniet nieder ihr unwürdiger Pöbel.“ Bei diesem Satz drehte ich mich schnell um und erstarrte. Ich konnte genau spüren wie das Blut meinen Kopf verlies und ich blass wurde. Da stand ein Tenriubito, ein Weltaristokrat, eines der größten Arschlöcher der Welt. Hinter ihm kniete eine vollkommen verwahrloste Frau im Dreck, sie trug ein explodierendes Sklavenhalsband und war mit einer dicken Kette und stabilen Handschellen an den Mann gekettet. Zum Abschluss stand hinter ihnen ein Mann mit schwarzem Anzug und schwarzem Hut.

Der Weltaristokrat war in seine übliche Tracht gewandet, das merkwürdige Gewand und das Goldfischglas, auch diesen komischen Haarknoten hatte er. Der Mann sah aus wie ein Monster. Gelbe Zähne, wächserne Hautfarbe und fettige braune Haare.
 

Tobys gemurmeltes „Mama“ lies mich die Frau näher ansehen. Sie war erschreckend dürr und ausgemergelt, ihre langen schneeweißen Haare hingen glanzlos und matt herunter. Die fliederfarbenen Augen stumpf und leblos. Ihre Kleidung bestand offenbar aus einem alten Bettlaken, das man quer geteilt und in das man ein Loch für den Kopf hineingeschnitten hatte. Dieses wurde durch ein Seil an der Taille zusammen gehalten. Die Füße waren barfuß, blutig und zerkratzt.
 

Ich verzog mein Gesicht leicht vor Ekel, dieses Bild war mit zuwider. Mein neuer Freund verstand es falsch und drehte sich von mir weg. Pa griff bereits hinten in seinen Mantel um seine Waffe zu ziehen. Mama bereitete sich auch auf einen Kampf vor, sie war nicht umsonst gefürchtet gewesen. Vor den Namen Liras der Henker und Serena die Erddämonin zitterten die Leute auch ohne die Personen zu sehen. Meine anderen beiden Mütter sammelten sich um die Kinder, also uns, zu beschützen.
 

Ich drehte mich kurz um, die Eltern mit ihren Kindern standen dicht an einander gedrängt auf dem Hof. Die große Klappe von vorhin war verschwunden. Ängstlich sahen sie von uns zu den Polizisten und zurück. Die Polizisten jedoch schienen in ihrem Element zu sein. Ein Grinsen hatte sich auf deren Lippen geschlichen und sie zogen langsam ihre Uniformen aus. „Hoffentlich sind die auf unserer Seite.“ flüsterte ich. Toby hörte dies und meinte nur: „Die kämpfen für die Gerechtigkeit.“
 

Das war für mich ein Schlag ins Gesicht. Tränen bildeten sich in meinen Augen und ich flüsterte: „Dann sag Tschüss. Ich kenne diese Gerechtigkeit. Tenriubito, Adelige, Admiräle und andere höher gestellte Personen werden geschützt, egal was sie tun. Andere Personen werden übermäßig hart für kleine Delikte bestraft. Das ist die Gerechtigkeit der Welt.“ „Glaube ich nicht! Die Polizei ist dein Freund und Helfer, die macht so was nicht.“ Hielt Toby dagegen. Er war trotz seiner Erfahrungen mit dem Tenriubito Nestor von der hiesigen Gerechtigkeit überzeugt. Ich schüttelte traurig den Kopf, sah noch einmal verachtend zu den Polizisten und schaute dann wieder zu meiner Familie rüber. Doch dann sah ich wieder zu den Polizisten, ich hatte das Gefühl etwas übersehen zu haben. Und tatsächlich, ich hatte mich nicht geirrt. Die beiden Männer trugen ein mir sehr bekanntes Tattoo. Mit zitternden Fingern zog ich meine Kette unter der Jacke hervor und ließ es in der Sonne glitzern. Die vorher grimmigen Gesichter der Polizisten wurden sanft. „Keine Sorge, kleine Schwester, wir kümmern uns um diesen Scheisskerl von Tenriubito.“ Die beiden Männer lächelten mich sanft an, dann gingen sie zu Pa und Mama. „Kennst du die Beiden?“ fragte Toby vorsichtig. Ich nickte leicht, denn ich erkannte die Beiden an ihrem Gang. Der eine vorsichtig und geschmeidig, der andere tapsig und gemütlich. Das waren der erste und der zweite Kommandant von Whitebeard. Ein Grinsen zuckte über meine Lippen. „Hano! Jonas! Zeigt was ihr könnt!“ rief ich.
 

Beide hoben ihre Hand und gingen auf die Wachleute los. Pa und Mama freuten sich scheinbar über die Unterstützung und zeigten was sie konnten. Hano verwandelte sich in ein Mischwesen aus Mensch und weißem Tiger. Jonas würde zu einem Mischwesen aus Grizzlybär und Mensch. Mama befehligte die Erde und alles was aus ihr bestand und aus ihr erstand. Pa beherrschte die Luft, er konnte mit der Luft alles machen und alles beherrschen wo sie Inhalten war und was sie umschloss.
 

Der Kampf war unausgeglichen, die insgesamt 10 Regierungsagenten, die zum Schutz des Tenriubito hier waren, waren haushoch unterlegen. Anscheinend waren sie die letzten Überlebenden des Schiffsunglückes bei dem Nestor und sein Anhang untergegangen sind. Zum Glück haben sie überlebt, denn sonst könnte ich Toby nicht meinen Freund nennen. Es dauerte keine 5 Minuten, da waren alle Gegner besiegt. Ein bisschen enttäuscht waren sie schon als der Kampf vorbei war, war aber wohl besser so.
 

Mama befreite inzwischen die Gefangene von dem Sklavenhalsband und den Ketten befreit. Mama Jenny konnte sie jetzt erstmal grob durchchecken und den vorläufigen Bericht würden Hano und Jonas dann mit zur Polizei nehmen. Die beiden Polizisten hatten kurz vor dem Kampf Verstärkung angefordert. Diese kam jetzt mit Blaulicht und Martinshorn angerauscht. Hano und Jonas zogen sich in weiser Voraussicht ihre Uniformen wieder an, die Kollegen mussten ja nicht wissen das sie mit gekämpft hatten.
 

Die Kollegen stellten keine großen Fragen, Sie sammelten die Besiegten ein und brachten sie aufs Revier. Von den anwesenden Personen, Schülern, Eltern, Lehrer und Anwohner, sammelten sie die Personalien und machten sich danach auf den Weg zurück zum Revier. Tobys Mutter kam in dem nachbestellen Krankenwagen unter, der sie ins nächste Krankenhaus bringen sollte.
 

Pa kam mit Mama zu uns zurück, sie schienen von dem Ausgang der Situation nicht so begeistert zu sein. Doch als Pa den Fischmensch sah, da hellte sich sein Gesicht auf. Mit federnden Schritten und einem breiten Grinsen im Gesicht ging er auf das ungleiche Ehepaar zu. Meist einem „Hallo, mein Freund“, streckte er ihm seine Hand entgegen. Der fischähnliche Mann sah ihn an als käme er von einem anderen Stern. Pa ließ sich davon nicht abschrecken und stellte sich richtig vor.
 

„Mein Name ist Robert de Gol. Ich leite das Unternehmen de Lunaris, vielleicht habt ihr ja mal davon gehört. Wenn nicht, ist auch nicht so schlimm. Mein Bruder und stammen aus dem East Blue, genauer gesagt aus Logue Town. Wir sind über die Grand Line gesegelt und haben alle Blues besucht. Ach ja, das Ryuuguu Königreich. Da war es schön. Überall Meerjungfrauen, Meermänner und Fischmenschen. Und diese Seifenblasen, so praktisch. Neptun ist ein guter König, das Volk liebt ihn. Janus wollte ja lieber die Welt mit uns erkunden. Er hat damit auf sein Geburtsrecht verzichtet.“ Der gute Mann war überrumpelt, er sah aus als würde er gleich umkippen. „Mein Name ist Fisher Tomasu, das hier ist meine Frau Veronika. Ich weiß zwar nicht wieso und warum, aber das über das Ryuuguu Königreich stimmt. Trotzdem, ich traue Ihnen nicht.“ Damit war das Gespräch für ihn beendet. Er nahm seine Frau und ging zu seinem Auto. Dort schloss er die Tür auf damit sie einsteigen konnten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  lula-chan
2018-03-13T14:58:18+00:00 13.03.2018 15:58
Interessantes Kapitel. Sehr gut geschrieben.
Da hatte Melinda ja einen etwas holprigen Start. Zum Glück ist aber alles gut gelaufen. Einen neuen Freund hat sie dabei auch gefunden.
Hono und Jonas? Sind das jetzt die Vorgänger von Marco und Ace, oder wie?
Das Kapitel hat mir auf jeden Fall sehr gefallen.

LG


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