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Last Heritage of White Tiger

~Ray's Story~
von

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Europe [2] - How to come to Russia

Hi ^_^
 

Sorry, dass es so lang gedauert hat... Das Kapitel is auch net so arg lang geworden; sorry! Is normal nicht meine Art... *damn*!

Aber auch der Teil is ziemlich ereignislos... Sorry, erst ab dem nächsten Kapi kommt wieder Action; ich muss nur die Uploads alle nachholen, weil ich nen neuen PC bekommen habe ^_~
 

Viel Spaß beim Lesen!
 

Mata ne;

Claudi
 

~~~*~~~*~~~*~~~*~~~*~~~
 

Europe [2] - How to come to Russia
 

"Kai, bitte hör auf, Tyson zu würgen! Er ist schon richtig ungesund blau!", flehte Max, doch der Russe dachte nicht daran, sein erstes Opfer in der Karriere als Massenmörder entkommen zu lassen. Nein! Tyson war doch so ein schöner Sündenbock! "MIR DOCH EGAL! WEGEN IHM HABEN WIR DAS SCHIFF DOCH VERPASST! ER UND SEINE FRESSSUCHT SIND DAFÜR VERANTWORTLICH, DASS WIR HIER FESTSITZEN - OHNE GEPÄCK, KARTE UND ORIENTIERUNG!!!", bellte er und schüttelte Tyson noch einmal kräftig durch, bevor er ihn halb bewusstlos zu Boden fallen ließ. Dann fuhr er sich mit den Händen genervt vom Haaransatz an durch die blaue Haarpracht. Das musste ein schlechter Witz sein! Sie konnten doch nicht hier ohne Alles stehen und versauern! Zumindest trugen sie ihre Blades mit sich; ansonsten hätte es noch mehr Ärger als ohnehin schon gegeben. Aber wie zum Henker konnte das Schiff ohne sie abfahren?! Machten die da nicht sowas wie Passagierkontrollen?! Anscheinend nicht. Hätten sie denn nicht wenigstens ihre Koffer da lassen können...? Nein. LIFE. IS. HARD. Ray setzte sich - die Beine baumeln lassend - an die Anlegestelle. Er starrte nachdenklich in den rötlich gefärbten Himmel. Die Sonne ging unter; jedoch nicht in der Richtung, in die das Schiff abgedampft war. "Und was machen wir jetzt...?", flüsterte er, als erwarte er, dass der leichte Wind ihm eine Antwort darauf gebe. Aber er erhielt keine. Dann trat Max neben ihn. Mit seinem ewig währenden Lächeln im Gesicht. "Mach dir keine Sorgen, Ray...", sagte er hoffnungsvoll, "Wir schaffen es auch so. Und wenn wir laufen müssen." Kai war währenddessen verschwunden, um ein Telefon aufzusuchen; vielleicht konnte er Mr. Dickenson ja irgendwie erreichen. Auf jeden Fall wollte er *nicht* länger hier herumsitzen und auf besseres Wetter oder das Schiff warten, sollte das denn je wieder zurückkommen. Als der Blau-Grauhaarige ein Unheil verkündendes "HIIII!!!" hinter sich vernahm, wünschte er sich ganz weit fort von Frankreich und diesem... Typen. Eine lange Bremsspur hinterlassend kam Oliver neben im zum Stehen. "Ihr seid ja immer noch hier! Warum denn? Habt ihr das Schiff verpasst?!", fragte er aufgebracht. "Ja, leider...", knurrte Kai. Auf einmal strahlte Oliver wieder über beide Backen. "Cool! Dann kann ich euch ja zu mir nach Hause einladen und auch über Nacht bleiben! Ist das nicht was?!", frohlockte er und Kai brachte nur ein schiefes Lächeln zustande. "Äh, ja... Gern... Bleibt uns eh nichts anderes übrig... Die haben unser Gepäck ja schon einmal nach Russland vortransportiert..." "Toll! Dann hol die anderen; die Limousine wartet vorne an der Zufahrtsstraße!" Mit diesen Worten sprang Oliver von dannen. "Herr, lass das nicht ansteckend sein...", grummelte Kai und machte sich auf, sein Team zusammen zu kratzen.
 

"Oh super! Eine riesige Villa und wir dürfen eine Nacht darin verbringen!" Tyson hüpfte aufgeregt wie ein geladener Flummi auf und ab und auch Max verliebte sich in die Inneneinrichtung des Franzosen. Kenny hatte von seiner neuen Umgebung nicht wirklich etwas mitbekommen; Hauptsache war, dass er in der Nähe einer Steckdose campierte, damit es Dizzy gut ging. Kai fühlte sich ein wenig unwohl, vor allem, da auch Ray froh war, wenigstens ein Dach über dem Kopf zu haben. War er denn verdammt noch einmal der Einzige, der nicht dauernd ans Essen, Schlafen oder Rumnerven dachte?!

"He Kai, Oliver hat riesige Schiffschaukeln im Garten! Kommst du mit?", fragte Tyson gut gelaunt und hatte Max schon an der Hand nach draußen gezerrt. Ray kratzte sich nur verlegen am Hinterkopf und schaute schüchtern zu Kai, bevor er sich an das riesige Fenster stellte und stur nach draußen starrte. Kai seufzte.

Anscheinend war er nebst Ray wirklich der einzig Normale...

"Ray, Kai? Wollt ihr denn einmal den Blumengarten betrachten? Ich finde ihn zu dieser Jahreszeit besonders romantisch... Ich habe ihn nach dem Muster angelegt, dass ein guter Freund mir empfohlen hat...", meinte Oliver und blickte ein wenig vor Scham gerötet auf den Boden. "Enrico, nicht wahr?", grinste Ray, während er sich dem Franzosen wieder zuwandte, "Vielleicht ist er ja dann wirklich einen Blick wert." Und so ging er an Kai vorbei ohne ihn eines Blickes zu würdigen (er hatte immerhin laut und deutlich geleugnet, mit ihm liiert zu sein...) und folgte Oliver über die Flure zum Blumengarten. Kai entschied sich nach einigen heftigen Kämpfen mit seinem Gewissen, doch mitzugehen.
 

"He, sieht gar nicht schlecht aus!" Ray beugte sich zu einem Stiefmütterchen herunter und strich sanft über die weichen, empfindlichen Blätter. > Genauso fühlt sich Kai' s Haut an... So verletzlich und weich und dennoch würde er ohne Schaden einen Sturm überstehen... < "Was schaust du dir denn da an?" Ray schoss die Röte ins Gesicht, als Kai neben ihm kniete und verträumt die kleine Blume zu seinen Füßen anstarrte. "Ein... Ein Stiefmütterchen. Weißt du, es erinnert mich ein wenig an dich...", grinste der Chinese schüchtern, während Kai zufrieden lächelte. "Keine Angst; Oliver ist kurz zu seinem Privatgarten gelatscht; dort hebt er die ganz speziellen Blumen für seinen Enrico auf...", schmunzelte der Russe, während er seine Hand auf die von Ray legte, "Wir sind ungestört." "Kai, es... Es tut mir Leid, dass ich unsere Liebe geleugnet habe. Ich wollte nicht klingen, als wäre mir alles scheiß egal, was zwischen uns ist. Es ist nur, dass man...", murmelte Ray und sah bedrückt zur Seite, "...dass man unsere Liebe nicht billigen wird." Kai seufzte ergeben. "Ich weiß, wovor du dich fürchtest. Dass sie mit den Fingern auf uns zeigen und uns auslachen; aus dem Team verstoßen... Weißt du, selbst ein Eisklotz wie ich hegt diese Befürchtungen. Weil ich Angst um dich habe. Ich war vor unserer Zeit nicht sehr sanft zu dir; das weiß ich auch. Ich habe dir sehr oft wehgetan... Ohne es zu wollen. Und das versuche ich nun in unserer Beziehung zu verhindern. Das ständige Wehtun, die Seelenqualen... Es hat auch mich sehr bedrückt, dich gekränkt zu sehen... Auch wenn man das von mir kaum erwartet, nicht wahr?", fragte er gequält lächelnd. Aber Ray strich ihm liebevoll über die Wange und lächelte ihn hoffnungsvoll an. "All die Schmerzen von damals sind vergessen gegen die Freuden, die ich hier mit dir genieße, Kai. Natürlich haben wir oft ungewollt Probleme in unserer Beziehung... Heute Morgen am Pier war wohl das beste Beispiel... Ich habe gelernt, dich nicht zu drängen; keine Fragen zu stellen. Du tust es auch nicht; aber ich glaube, das gehört zu deinem Gleichgültigkeitsverhalten. Du hast genug Probleme und willst dich nicht noch mit denen Anderer belasten. Nicht wahr? Es ist egal, Kai. Wenn du mich etwas fragen willst, dann frag jederzeit. Ich werde dich nicht abweisen und dir nichts verschweigen.", sagte er und küsste Kai vorsichtig auf die Lippen.

Zum Glück saßen sie geduckt und mit dem Rücken zu Oliver, denn schon kam dieser honigsüße Melodien pfeifend zurück. "Oliver? Kann ich mal dein Telefon benutzen oder habt ihr in Frankreich so viel Geld in Modegeschäfte gesteckt, dass es für Telefone aus simplem Blech nicht mehr gereicht hat? So eins wie das, vor dem ich vorhin stand, wäre gut. Nur ohne Münz- und Kartenschlitz.", meinte Kai und erhob sich. "Telefon? Sicher, Kai! Folge mir! Ray; du kannst dich noch ein wenig an der Herrlichkeit der Blümchen erfreuen! Ich werde Kai garantiert gleich zurückbringen!", frohlockte der Franzose und Ray lächelte matt, während auch er sich erhob. Irgendwie war Oliver ja doch nett... Naiv, verträumt, verzogen... Aber nett... Und so sah er Kai mitleidig hinterher, wie er von einem "Last Unicorn" singenden Franzosen abgeschleppt wurde...
 

Am Abend hatte Kai sich noch immer nicht bei Ray zurück gemeldet. Oliver sagte, er säße auf seinem Zimmer und dachte nach. Innerlich hasste Ray sich, dass er dem Franzosen doch nicht gesagt hatte, dass er und Kai ein Paar waren. Nun schliefen sie in zwei Einzelzimmern, die auch noch einen halben Flur auseinander lagen. Vielleicht hatte der Franzose geglaubt, dass wenn sie sich nachts auf dem Flur begegneten, die Fetzen fliegen würden. Nun ja, das war schon irgendwie richtig, aber nur insofern, dass dies nur dann eintrat, wenn Kai sich weigerte, mit Ray in seinem Zimmer zu verschwinden... So saß Ray nun vor seinem Teller Nudelgratin und stocherte lustlos darin herum. Wirklich Spaß machte das Essen ohne Kai echt nicht; und das nun schon zum zweiten Mal an diesem scheiß Tag. Musste eigentlich immer alles eskalieren, wenn sie sich in den Haaren hatten?! Sie waren doch wieder versöhnt, warum musste dieses beknackte Schicksal trotzdem alle Ungunst dieser Welt auf sie schieben?!

"Ich geh auf mein Zimmer, Leute. Ich hab keinen Hunger." Mit diesen Worten war er schon aus dem Saal verschwunden.

Als er vor Kai' s Zimmer stand, grübelte er. Sollte er anklopfen und ihn stören? > Nein, ich glaube, ich lasse ihn heute erst einmal in Ruhe. Wenn er was will, soll er doch zu mir kommen. < Mit dem Gedanken zog er sich in sein eigenes Zimmer ein Stückchen weiter weg zurück.
 

"Wer dachte, dass ich den noch habe...", grinste Ray und zog aus einer Seitentasche eine vergoldete Kette, die einen bestimmten, rot-gold glänzenden Anhänger in Form eines Phoenix' trug. Es war die letzte Erinnerung an einen besonderen Menschen in seinem Leben gewesen. Ja, das war weit vor der Zeit mit Kai gewesen... Wie gern erinnerte Ray sich an das zweite Jahr im BBA- Trainingszentrum. Es war doch alles in Allem eine schöne Zeit gewesen. Wenn auch nicht immer ganz unproblematisch... Aber vielleicht war das ja auch besser so gewesen. Probleme = Herausforderungen und Herausforderungen = Erfahrung. Und Erfahrung konnte man doch immer gut gebrauchen, nicht wahr? Als es leise klopfte, reagierte er erst gar nicht. Doch als ein zartes Stimmchen "Darf ich reinkommen?" fragte, entschloss sich Ray, das Tot spielen zu unterlassen. "Ja, komm rein, Oliver."

Oliver trat ein und schloss die Tür hinter sich. Er blickte Ray mit ernster Miene an; ein Blick, den Ray hasste wie die Pest. Es ging wieder um irgendein Problem und egal ob es etwas mit Kai zu tun hatte oder nicht - er hasste Probleme, wenn er gerade einmal gute Laune hatte. Die Kette legte er neben sich auf' s Bett. Warum verstecken? Erstens hatte der Franzose eh alles, was er wollte und zweitens wollte er Oliver die Sache mit Kai erzählen. Was für einen Sinn machte es denn, alles zu verleumden? Das brachte doch allen nur wieder unnötig Kummer. "Es... Es geht um das, was Kai mir auf dem Weg zum Telefon erzählt hat... Stimmt es, dass... Ihr doch zusammen seid?", fragte der Grünhaarige etwas schüchtern, während er sich neben Ray niederließ. "Oh, er hat dir davon erzählt...", murmelte der Chinese, während er den Phoenix- Anhänger in seiner Hand drückte, "Ich dachte, er wäre nicht so der Typ für *offene* Gespräche." "Ich glaubte das ja am Anfang auch nicht, aber als wir auf dem Weg zum Telefon waren, hat er angefangen, wie ein Wasserfall zu erzählen.", grinste der Franzose und Ray lächelte ein wenig mit. Irgendwie war seine Stimmung nun gedrückt. War es das, warum Kai sich verbarrikadiert hatte? "Er... Er hat aber gesagt, ich solle es keinem von den Anderen sagen, sonst würde er mich an Enrico verpfeifen, wenn er ihn je treffen sollte... Naja, und das ist mir die Sache halt nicht so wert... Außerdem finde ich es ganz schön, wenn sich zwei finden und auch so leidenschaftlich lieben wie ihr. Und ich verstehe auch, warum ihr es leugnet; besonders vor Fremden. Ich würde das ja auch nicht jedem auf die Nase binden; aber Kai meinte, da ich euch aufgenommen habe, bis ihr weiterkommt, müssten wir auch miteinander auskommen.", fuhr Oliver fort.

"Ja, ich kann Kai verstehen. Lügen sind schwerer zu ertragen als die Wahrheit. Und vor allem da...", begann Ray, doch er stockte mittendrin. Er konnte Oliver unmöglich von Kai' s mit Lügen gestraften Leben erzählen... Aber seltsamerweise fragte der Andere nicht einmal nach, was denn los sei. Alles, was er sagte war "Okay, danke. Bis morgen.", bevor er wieder verschwand. Ray seufzte unglücklich, bevor er sich längst mit dem Rücken auf sein Bett legte und einfach nur schlafen wollte, damit der Tag vorbei ging. Oder eher die Nacht. Nach einigen, ihm schier unendlich erscheinenden Stunden schlief auch er mit schlechten Gewissen ein. Vielleicht hätte er doch noch einmal mit Kai darüber reden sollen...
 

Am Morgen spürte Ray nur, dass irgendetwas oder irgendjemand sich langsam von seinem Hintern aufwärts an ihm hoch tastete. Gab wohl ganz spezielle Weckmethoden in diesem Land... Als er sich umwandte, erkannte er einen glücklich lächelnden Kai, der ebenfalls noch gänzlich angezogen hinter Ray lag und diesen im Schlafrausch von hinten abtastete. Ray musste lächeln. Da würde sich heute wohl noch etwas ergeben... Und wenn es nur ein ernstes Gespräch war... Vielleicht auch wieder eine Standpauke an Tyson, weil Mr. Dickenson ihm am Telefon verkündet hatte, dass ihr Gepäck ins Meer geworfen wurde und es keine Möglichkeit gab, sie mit einem Flugzeug oder Helikopter abzuholen. Wer wusste das schon? Aber hatte sich der junge Russe etwa mit denselben Fragen beschäftigt wie er? Wegen Oliver? Nun ja, so wie es aussah, würde er diese Frage Ray gleich selbst beantworten...

"Morgen, Ray...", murmelte er verschlafen, während er sich ausgiebig streckte. Dann umklammerte er ihn fest und vergrub das Gesicht im Oberteil des Schwarzhaarigen. "Du riechst so gut..." Ray begann zu grinsen. Kai war ja zu süß, wenn sie einen Abend lang kein Wort miteinander gewechselt hatten und er auf dem Nichts auftauchte, um sich bei Ray wortlos zu entschuldigen. Klappte bis jetzt eigentlich immer ganz gut, aber so konnte es natürlich nicht immer gehen. Irgendwann würde auch das aufhören... Und das war wohl Ray' s größte Furcht; noch größer als die, auf offener Straße von der Biovolt niedergemetzelt zu werden. Aber im Vordergrund stand die Angst, dass die Liebe zwischen ihm und Kai ein noch schnelleres Ende als geplant finden würde... Das da irgendwann einfach nichts mehr wäre, außer dem Gedanken, den jeweils Anderen zu "kennen". Aber warum machte er sich darum jetzt Gedanken? War es eine Vorahnung? Wissen? Er wusste es nicht, aber er wusste, dass sie vielleicht bald aufstehen sollten.

"He Kai.", Ray rüttelte leicht an den Schultern seines Teamchefs, "Wir müssen bald raus." Ein Knurren kam als Antwort zurück. "Will nicht." "Wir müssen aber." "Mir doch egal." Nun fuhr Ray mit der Hand sanft durch Kai' s Haare. "Ich weiß, aber ich wollte irgendwann auch noch etwas essen, ohne es aus Tyson' s Rachen fischen zu müssen.", sagte er und drehte sich noch in Kai' s Umklammerung herum. "Nicht mein Problem.", murrte der Blauhaarige, "Ich bleib liegen." "Jaja, tu das, aber ich gehe jetzt." "Nein." "Doch." "Ich will aber nicht, dass du gehst." "Hör auf herum zu zicken; das passt nicht zu dir." Dann war es einige Zeit ruhig.

"Ray, bin ich dir... lästig?", fragte Kai aus trockener Kehle. Ray war diese Frage ebenso unangenehm, wie dem Fragensteller selbst. Aber er lächelte nur sanft und strich über Kai' s blasse Wangen, um sie danach vorsichtig und sanft zu küssen. "Du bist mir nicht lästig, Kai. Ganz im Gegenteil: Ich würde gern mehr Zeit mit dir verbringen, aber du selbst weißt, wie wenig wir davon haben. Also komm endlich, sonst muss ich ganz allein über die Flure dieses großen Hauses gehen.", sagte Ray und lächelte lieblich. Als Kai langsam die Augen aufschlug, sah er dieses aufrichtige, ehrliche Lächeln und lächelte sogar selbst. "Na gut... Vielleicht schaffen wir ja dann noch den Anschluss nach Italien.", sagte er und erhob sich langsam. "WOHIN?!", fragte Ray entgeistert. Also, überall auf dieser Welt wäre er ja geblieben, nur nicht in diesem Land voller Amore und Schnulzengeschichten und Weiß- der- Teufel- Nicht- Was! "Keine Angst, Ray, es ist für ein paar Stunden. Enrico wohnt da - Oliver' s heimliche Flamme - und er kann uns helfen, nach Russland zu kommen.", beruhigte der Blauhaarige seinen Geliebten, welcher langsam wieder Farbe im Gesicht bekam. "Na gut... Aber wehe wir bleiben da länger als 12 Stunden - dann dreh' ich durch.", das war alles, was Ray noch zu dem Thema sagte.
 

Am Bahnhof wurden sie von allen möglichen Leuten angegafft. Lag vielleicht daran, dass Oliver mit tausenden von Gepäckstücken - die von seinem Butler auf einem Wagen hinter ihm hergekarrt wurden - anrückte. "Es ist gut, dass ich Enrico gleich mitgeteilt habe, dass wir zusammen weiter zu Robert fliegen, wenn wir in Italien angekommen sind. Aber ich sollte nicht alles verraten, nicht wahr? Am besten, wir suchen jetzt den Zug, der uns am schnellsten dorthin bringt.", frohlockte der Grünhaarige, während Tyson, Max und Kenny relativ verpennt einfach nur da standen und gähnten. Ray und Kai waren etwas fitter; immerhin waren sie die Ältesten im Team und kamen mit weniger Schlaf mehr oder minder gut aus. Das würde sich dann zeigen, wenn sie leise schnarchend nebeneinander in den Zugsitzen eingeschlafen waren.

"He, ein Getränkehalter!", freute sich Tyson, als er gleich einen Fensterplatz belegte und die "Neuentdeckung" ausprobierte. "Bloß weit weg von dem...!", knurrte Kai und zerrte Ray in die letzte Sitzreihe des Abteils. Hier würde sich sonst eh keiner hinsetzen - Oliver hatte das gesamte Abteil gemietet. "Wollt Ihr noch etwas Bestimmtes für die Fahrt, Master Oliver?", fragte der Butler höflich, doch dieser schüttelte den Kopf. "Wir haben alles. Halten Sie das Anwesen in Ordnung.", sagte der Grünhaarige nur, bevor er die Tür schloss und sie nur noch durch das Fenster auf den Bahnhof blicken konnten. "Na dann; auf nach Italien!"
 

"Langweilig..." Kai starrte mit Grabesmiene aus dem Fenster und murmelte dieses Wort immer und immer wieder. Bis Ray irgendwann zu viel bekam. "Dann tu was dagegen und nerv hier nicht rum!", fauchte er. Langsam machte sich die Müdigkeit in ihm bemerkbar; wenn er selbst schon Kai- Live durch die Gegend schnauzte. Selbst Kenny und der Rest wandten sich um, als der Chinese so losgemotzt hatte. Seit wann tickte der so aus? Das war alles; nur nicht normal... Und dann saß Kai mit verschränkten Armen da und schmollte!? Okay, das konnte man nicht als "schmollen" bezeichnen, da Kai immer so dasaß... Tyson plante schon seinen nächsten Besuch beim Augenarzt, Kenny und Dizzy bangten um den Zusammenhalt des Teams und Max machte eine Katzenschnute und fand mal wieder alles "süß". Oliver hingegen pennte seelenruhig auf einem Zweisitzer und nuckelte an seinem Daumen. In Ray' s Gedanken ging nur > Der perfekte Chaotenhaufen! < um. Nun ja, wenn er müde war, neigte er nun einmal zu Übertreibungen... Wie gut übrigens, dass Kai den Anhänger nicht gefunden hatte. Das wäre vielleicht nicht allzu gesund ausgegangen. Da wäre dann wieder Ray' s Vergangenheit zum Thema geworden und die war etwas, das der Chinese wie einen Schatz hütete; selbst in gewissen Maßen vor Kai. "Was gafft ihr denn so?!", fragte er nun auch gereizt die Anderen, die immer noch zu den beiden schauten. Prompt wandten sie ihre Blicke ab. So war es doch gleich viel besser. Endlich konnte auch er einmal die Augen schließen und ein paar Stunden schlafen... Aber daraus sollte wohl vorerst nichts werden... Ray lief rot an, während er Gott dankte, dass die zwei nächsten Plätze an den Fenstern von dort, wo Tyson & Co. saßen, nicht wirklich überblickbar waren: Kai legte seine Hand unauffällig auf die von Ray und wisperte ein leises "Es tut mir Leid, Ray.". Am liebsten hätte Ray laut losgeheult oder etwas wie "Nein Kai, mir tut es Leid!" gesagt, aber das war wohl nicht der passende Ort sowie die passende Zeit... Und bis Italien war wohl noch ein langer Weg... "Kai, vielleicht... he, Kai??", fragte er, doch der Russe schlief schon; mit einem seligen Lächeln auf den Lippen und an Ray' s Schulter gelehnt. Auch die Lärmecke von vorne hatte ihren Geräuschpegel zurückgeschraubt - aber dafür Tyson' s Sägewerk eingeschaltet - sodass Ray eigentlich keine große Angst mehr haben musste, er und Kai würden entdeckt... Und so schlief auch er letzten Endes ein...
 

» Alle Passagiere, die nach Italien reisen, bitte aussteigen! Der Anschluss nach Italien wird ca. 10 Minuten nach unserem Eintreffen im Bahnhof abfahren. «

Auf diese Durchsage rieben sich alle Bladebreakers und auch Oliver verschlafen die Augen und standen innerhalb weniger Minuten mit Gepäck - wohl gemerkt mit OLIVER'S Gepäck - am Bahnhof und warteten auf den Anschlusszug nach Italien. "Sagt mal, warum müssen wir eigentlich nach Italien?", fragte Tyson gähnend, "Können wir nicht direkt nach Russland fahren?" "Nenne mir einen Zug, der selbst mit Anschluss von Frankreich direkt nach Russland fährt, Tyson, und ich werde nie wieder Sonderstrafen an euch verteilen, wenn ihr beim Training zu faul seid. Ach, du kannst mir keine nennen? Das tut mir aber schrecklich Leid!", sagte Kai sarkastisch und Tyson' s Gesicht verfärbte sich zornesrot. "Hör auf, dich über mich lustig zu machen, du ewiger Miesmacher! Dann gibt es eben keine direkte Linie nach Russland! Aber deswegen musst du noch lang nicht auf anderen herumhacken!", empörte sich dieser. "Tyson, ich habe nicht auf den anderen herumgehackt... Ich habe auf *dir* herumgehackt. Und da besteht noch immer ein riesiger Unterschied.", sagte der Blauhaarige gelassen und bewegte sich langsam auf den Zugplan zu. Vielleicht konnte er sich diesen Nervenzwerg vom Hals halten, wenn er so tat, als würde er lesen...

"Du brauchst nicht so zu tun, als ob du das liest; ich weiß nämlich, dass du überhaupt nicht lesen kannst!", provozierte der Japaner den Russen weiter. Auf dessen Gesicht stahl sich ein Mördergrinsen und er schritt gefährlich langsam auf Tyson zu. Oliver und Ray sahen sich abwechselnd kritisch und belustigt an. Und ehe irgendjemand hatte reagieren können, hatte Kai den Jüngeren am Kragen geschnappt. "Du bist auf Streit aus, nicht wahr? Aber hör mir gut zu, wenn dir dein Leben lieb ist: Versuche NIEMALS, dich mit mir anzulegen! Ich kenne viele schmerzhafte Methoden, dir das Herz aus dem Leib zu reißen!", knurrte er und Tyson bekam aufgrund des heißen Atems von Kai, der über sein Gesicht strich, eine Gänsehaut; nahezu Panik. "Kai; lass ihn!", rief Ray nun dazwischen und der Blauhaarige ließ den Japaner los. Tyson nickte dem Chinesen dankbar zu, während Selbiger nun auf Kai zuschritt. "Was sollte denn diese Aktion?!", fragte er bissig, worauf Kai sich - die Wut unterdrückend - auf die Unterlippe biss. "Er hat mich provoziert!", knurrte Kai. "Und warum gehst du darauf ein? Ich dachte, selbst du hast in solchen Sachen deinen Stolz!", konterte Ray und sein Teamchef sah wütend zu Boden.

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren ging Ray wieder zu den Anderen. "Seit wann lässt sich Kai so einschüchtern?", fragte Tyson verblüfft. Max kratzte sich am Kinn. "Ich glaube, sie respektieren einander mehr als uns... Obwohl Ray uns nicht ständig zu Sondertraining verdonnert... Vielleicht hat Kai ja eingesehen, dass Ray... Recht hatte und er nur überreagiert hat?", sagte er und Tyson guckte ihn ernst an. "Chef, was sagst du dazu?" "Ich vermute eher, dass unser Leader einige Gewissensfragen hat, bei denen wir ihm leider nicht beistehen können...", sagte Dizzy und Kenny nickte. "Kann sein; er benimmt sich wirklich etwas komisch in letzter Zeit."
 

"Oliver!" "Enrico!" Lachend fielen sich die Beiden in die Arme, während Kai nur noch einen Gedanken hatte: "Ich. Will. Hier. Weg."

Aber schon bald würde er sich wünschen, sich diesen Wunsch für eine andere Zeit aufgespart zu haben.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (18)
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Von:  Maitomi
2005-01-08T20:26:39+00:00 08.01.2005 21:26
"Ich. Will. Hier. Weg." *löl*
Deine Schlusssätze und Szenen geben der FF in JEDEM Kapi ein würdiges Ende!! (oki, sag ich zum 1000. Mal, aber naja...)
Kai war süß! Und Ray endlich mal a bissel kratzbürstig *freu* Wie ein kleiner Tiger ^.~
BznT!!
Von: abgemeldet
2004-06-07T12:36:11+00:00 07.06.2004 14:36
Ich hab schon so lange vorher gelesen und noch immer kein Kommi geschrieben....
Nya... dann schreib ich einmal! ^^
Is uuure süß! Einfach eine geniale idee!
Bitte! Schreib weiter!
Auch kein besonders langes Kommi... *drop*
Sry...
Aber bitte schreib weiter!!!!!! *fleh*
Büddöööö!
Ö.Ö *mit Wimpa klimpa*
*küsschen zuwerf*
chi
Von:  Libelle
2004-05-16T17:16:35+00:00 16.05.2004 19:16
OH MEIN GOTT...jetzt erst gesehen, das es weitergeht...WAAAAAH!!!
WEITER WEITER WEITER...das war soooooo cool!
Deine Jessi ;))
Von: abgemeldet
2004-04-29T12:29:49+00:00 29.04.2004 14:29
Hm tolle fanfic*smile*Toll durchgearbeitet, und Ray und Kai sind ja auch 2 süße*g*Die Idee, über Rays Vergangenheit, ist echt toll, war mal was anderes.
Mach schnell weiter, bin nämlich gespannt wie ein Flitzebogen ^__-
bye Fabi
Von:  Ricki
2004-04-16T13:32:20+00:00 16.04.2004 15:32
Soo~o, endlich schreib ich ein Kommi. <.< *sich duck* Gomen ne, Maus! >.< Hab zwar gestern Abend noch den Teil gelesen, aber zum Kommi tippen bin ich nimma gekommen, war zu müde. *Drops* Nyo, egal.^^° Jetzt schreib ich ja..

Der Vergleich zwischen Kai und nem Stiefmütterchen war irgendwie voll kawaii.^^ *find* Ray scheint ja eine wirklich tolle Einstellung zu Italien zu haben. *ggg* xD Aber ich versteh ihn da voll und ganz, das ganze Geschnulze dort kann einem schon auf den Keks gehen. Die Stelle, als Kai an Ray's Schulter gepennt hat... *,* *waii* (Da musste ich an die Szene im Bus, am Anfang der 2.Staffel denken^^° Weissu noch?) Jaah, Kai VS Tyson! XD Solche Szenen sind genial, da zieht Tyson immer den Kürzeren. *sfg* Das mag ich! x3 Nyo, ich fand das Chappie also alles in allem wieder echt cool.^^ *knuffz* Also, hoffentlich is deine Depri-Phase bald wieder vorbei. <.<

Ciao Ciao!
.:Your little RickyChan:.
Von:  SolGaiaNox
2004-04-09T11:10:15+00:00 09.04.2004 13:10
Weeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeiter !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Knuddel sa
shadow-lady
Von: abgemeldet
2004-04-08T22:26:33+00:00 09.04.2004 00:26
Endlich is es weiter gegangen ^^
Magst du Italien nicht? Ich schon ^_____^
Ich freu mich schon irre auf das nächste Kappie.

Nai-chan
Von: abgemeldet
2004-04-04T14:39:03+00:00 04.04.2004 16:39
sry, hab länger ned geschrieben.
die teile waren echt spannend! und dieser war total süss! ich fand ja den teil am besten - stiefmütterchen - ^__^ gell!? total süss..
schreib weiter! *hoppa*
bye; Lyafe
Von:  bu
2004-04-01T06:36:26+00:00 01.04.2004 08:36
Mal wieder voll genial!

Bei mir is Oliver auch immer so tuntig!^u^
Weißt du eigentlich schon was du für ein Ende machst oder kommst du da spontan drauf????

>.>
by butterfly<
Von: abgemeldet
2004-03-31T18:18:16+00:00 31.03.2004 20:18
Schreib bitte schnell weiter ^^'
Cya Saharu


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