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Und alles nur wegen gläsernen Schuhen

von

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Unten im Keller bot sich Madara ein furchtbarer Anblick.

Sein Bruder noch blasser an der Wand lehnend, Itachi auf dem Boden sitzend und in seinen Armen lag Sasuke.

Keuchend und in einer Blutlache, die sich über dem Boden verteilte und in diesem langsam einsickerte.

„Was ist passiert?“ Fassungslos sah Madara sich in der Zelle weiter um, trat nur langsam näher und kniete sich runter zu einem noch blasseren Sasuke, der kaum noch die Augen offen halten konnte, wimmerte und sich in Itachis schwarzen Mantel krallte.

„Er hat den Tisch umgestoßen und dann...dann...“

„Er hat sich selbst aufgespießt“, beendete Itachi Izunas angefangenen Satz, strich seinem Bruder die Haare aus dem Gesicht und versuchte ihn so zu halten, dass er nicht noch mehr Schmerzen erleiden musste.

„Aber wie ist das passiert?“ Madara war ratlos, konnte auch nicht glauben, dass Sasukes dies mit Absicht getan hatte, sondern es eher ein Unfall war und doch war es mehr als kritisch.

Ohne ein Wort und ohne Zeit zu verlieren verließ er den Keller, schritt eilig nach oben und zu Deidara und Naruto, die sich beide liegend auf dem Bett befanden und die Decke anstarrten.
 


 

Eigentlich ein schönes Bild, aber Madara war aus einem anderen Grund hier, betrat daher das Zimmer und packte Naruto ruppiger als gewollt am Arm und zog ihn hoch. „Du musst mit runter. Es steht schlecht um Sasuke. Womöglich stirbt er sogar.“

Der Satz, der ihm auf der Zunge lag blieb stecken, seine Augen weiteten sich und sein Mund fühlte sich plötzlich unsagbar trocken an.

Sasuke könnte sterben?

Vorhin ging es ihm doch noch gut, hatte ihn provoziert und nun wendete sich das Blatt?

Ein Trick?

Unvorstellbar, denn Madara sah nicht aus, als würde er auf solch einen hereinfallen und sich blenden lassen.

„Geh schon, hm.“ Deidara, der sich mittlerweile erhoben hatte verpasste Naruto einen sanften Schubs, fasste nach seiner zittrigen Hand und drückte diese leicht. „Du bist nicht alleine, wir sind alle bei dir und auch bei Sasuke.“

„Dann lasst uns runtergehen“, merkte Madara an, ging vor und holte aber die gläsernen Schuhe in der Hoffnung, sie könnten Naruto oder gar Deidara passen.
 


 

Zu dritt eilten sie runter in den Keller und noch bevor sie die Zelle erreichten, ließ Naruto von Deidara Hand ab, stürmte zu Itachi und sank vor diesem auf den Boden. „Sasuke?“

Leise sprach er, strich über die kalten, blassen Wangen, versuchte zu lächeln und unterdrückte Tränen, die sich ihren Weg über seine Wangen bahnen wollten.

Sasuke drehte sofort den Kopf, sah den Blondschopf über sich an und schloss die Augen. „Fang ja nicht an zu heulen, hörst du? Ich bin nicht mal tot und wir hatten das schon einmal.“

Naruto erinnerte sich.

Daran, wie Sasuke mit Nadeln durchbohrt in seinen Armen lag und er dachte, er würde sterben. „Schon, aber hier ist keine Sakura.“

„Aber Schuhe, die Dinge verändern. Nutze sie, Baka.“

„Teme“, grummelte Naruto leise, ehe er sich erhob und von Madara die Schuhe geben ließ.

Sie waren wirklich klein, fast schon winzig und er wusste vom bloßen Ansehen, dass da unmöglich seine Füße reinpassen konnten.

„Jetzt mach!“ Hinter ihm knurrte es ungeduldig und er wusste, dass es sein Eisklotz war, der da keine Geduld hatte und ihn drängte.

Schweigend zog er seine Schuhe aus, versuchte in einen der gläsernen zu kommen und schüttelte den Kopf. „Sie passen nicht.“

Zunächst versuchte es dann Deidara, aber auch ihm waren sie zu klein und Itachi sah mit gekonntem Blick, dass er es gar nicht versuchen brauchte.

Dann aber fiel ihm noch eine letzte Möglichkeit ein. „Nutz dein Sexy no Jutsu.“
 


 

„Sein was?“ Madara sah verwirrt aus, verstand nicht und war umso erstaunter, als aus Naruto Naruko wurde. „So ist das also. Sieh an, sieh an.“

Schmunzelnd besah sich Madara den halbnackten Naruto, der nur von einer Wolke umgeben war und sich erneut daran versuchte, sich in die zu kleinen Schuhe zu zwängen.

Alle sahen sie zu, hielten gespannt den Atem an und ließen ihn enttäuscht aus den Lungen ausstoßen, da sie auch jetzt nicht passten.

„Das kann nicht wahr sein, das muss doch gehen.“ Naruto versuchte es erneut, wollte nicht aufgeben, wollte Sasukes Leben retten und merkte nach dem dritten Anlauf, dass er scheiterte.

Den Kampf verlor und ebenso Sasuke, der schwach lächelte und ihn zu sich winkte.

Nur langsam trat er auf ihn zu, kniete sich zu ihm runter, sah ihn an und konnte nichts gegen die Tränen machen, die Sasuke ins Gesicht und auf die Lippen tropften.

„Sei froh, Baka. Du bist mich los und kannst leben“, murmelte er schwach, streckte jedoch die Hand aus und legte sie vorsichtig in Narutos Nacken, nur um ihn noch näher zu sich zu ziehen.
 


 

Naruto knurrte unterdrückt, wollte Sasuke am liebsten eine reinhauen und doch ließ er die nun entstandene Nähe zu, schloss sogar die Augen und suchte blind nach den Lippen des Uchihas, die er sanft küsste.

Nicht sehr lange, aber deutlich für den Uchiha spürbar und ein Lächeln auf seine Lippen zauberte.

Das Letzte, was man von ihm sehen sollte.

Itachi hatte es jedenfalls gesehen und ebenso Madara und Izuna, die ergriffen zusahen und dennoch nichts tun konnten.

Irgendwann schob Sasuke Naruto dann aber doch von sich, sah ihn an und streichelte seinen Nacken, ehe er den Blick zu seinem Bruder gleiten ließ. „Pass mir auf meinen Baka auf.“

„Sicher doch“, erwiderte Itachi leise darauf, versuchte zu lächeln, schaffte es jedoch nicht und erste Tränen flossen dem Älteren über die Wangen, ehe er Sasuke noch einmal gegen die Stirn tippte.

Dieser wirkte zufrieden, versuchte noch einmal alle anzusehen, ehe sich seine Augen ganz schlossen, sein Kopf seitlich weg knickte und er bewegungslos in Itachi Armen erlag.
 


 

„Sasuke?“ Naruto sah auf seinen besten Freund, seinen Rivalen, auf den Menschen, den er am Ende mehr als Sakura geliebt hatte, stupste ihn an, doch blieb jegliche Reaktion aus.

„Sasuke!“ Erneut rief er seinen Namen, rüttelte an ihm, doch die Augen blieben geschlossen.

„SASUKE!!!“ Am Ende schrie er, brach in Tränen aus und Madara hatte Mühe den Jungen mit Worten zu beruhigen.

„Naruto bitte, er ist tot. Er wird nicht wieder aufwachen“, ersuchte es nun auch Deidara, doch darauf ging Naruto gar nicht erst ein, funkelte den Tonkünstler wütend an und schmiss vor lauter Zorn die gläsernen Schuhe, die sich in unmittelbarer Nähe befanden, an die Wand.

Klirrend zerschellten sie an dieser, splitterten in alle Richtungen und lagen letztendlich zerbrochen auf dem Boden.

Entsetzt sahen alle bis auf Naruto auf die Scherben, denn nun nutzten sie keinem mehr, egal ob sie je jemandem gepasst hätten.

„Scheinbar geht nicht jedes Märchen gut aus“, murmelte Izuna nachdenklich, lehnte sich an seinen Bruder und schluckte.

„Scheinbar“, erwiderte Madara leise. „Aber immerhin lernt man daraus, dass man lieber die Finger von Dingen lassen sollte, die zu viele Opfer gefordert haben.“
 


 

Izuna nickte darauf, blickte zu Naruto, der sich mehr oder weniger in den Schlaf geweint hatte, mit dem Kopf auf Sasukes Brust lag und dennoch leise wimmerte.

„Lassen wir ihn schlafen und wenn er aufwacht, kümmern wir uns um ihn. Naruto soll nicht alleine sein, das Gefühl haben, es sei alles umsonst gewesen.“

„Nehmen wir ihn mit?“ Izuna schritt auf den Schlafenden zu, streichelte durch die blonden Haare und seufzte.

„Hierbleiben geht nicht. Alles erinnert an Sasuke und wir sollten ihn begraben. Allein aus dem Grund, dass Naruto trauen kann und man eine Gedenkstätte hat, die daran erinnert, was passiert ist.“

Weise Worte, die Madara da sprach und ebenso sollte es für all jene eine Warnung sein, die sich Hals über Kopf in eine unlösbare Mission stürzten.



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