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Durch die Augen eines Wolfes

von

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Kapitel 1 - Prolog

Elf Jahre. Es waren elf Jahre. Elf Jahre seit des Verrats durch seinen besten Freund, seinen Geliebten, den wichtigsten Menschen in seinem Leben. Wie hatte er das nicht ahnen können? Wie war es möglich, dass er es nicht hatte kommen sehen? Er hatte ihm vertraut wie niemand anderem. Aber er hat ihn hintergangen. Er hat Voldemort Lily und James töten lassen, bevor er selbst Peter umbrachte.

Es war der 31. Oktober 1992. Und er konnte noch immer nicht glauben was geschehen war. Er, dem er vertraute mit allem was er hatte. Die erste Person, die ihn akzeptiert hat wie er war, die ihn geliebt hat für wen und was er war.
 

Remus' Hände zitterten. Wie viele Monde hatte er schon alleine verbringen müssen? Wie viele neue Narben waren zu den alten auf seinem Körper hinzugekommen? Warum hatte er es getan? War das Blut seiner Familie stärker als die Freundschaft der Marauder*?
 

Einhundertzweiundzwanzig. Dort waren einhundertzweiundzwanzig rote Markierungen an der Wand. Jede Markierung stand für einen Vollmond, den er alleine verbracht hatte. Und es fühlte sich mit jedem weiteren Mond immer schlimmer an. Er konnte noch immer nicht glauben was passiert war.
 

Albträume suchten ihn heim und die Einsamkeit machte ihn krank. Doch hier auf dem Land zu leben, weit entfernt von anderen Menschen, war das Sicherste was er tun konnte. Für jeden. Er wollte niemanden in Gefahr bringen. Er hatte es versucht, mit Menschen zu leben. Aber da gab es keine Möglichkeit wie er damit hätte weitermachen können. Hier war es besser. Fernab von allem und jedem. Alleine in dieser Hütte mit ihren alten, hölzernen Wänden.

Selbst wenn er während des Vollmonds ausbräche, wäre niemand in der Nähe, den er verletzen könnte.

Da war nur er alleine, und seine Versuche nicht verrückt zu werden.
 

Mond einhundertdreiundzwanzig. Eine neue Markierung an der Wand. Unzählbar viele neue Kratzer auf seinem Körper. Es war nicht das erste mal, dass er dachte, es wäre besser einfach aufzugeben, doch es war auch nicht das letzte mal.

Er hatte zu kämpfen. Er musste weitermachen. James und Lily würden ihn so nicht sehen wollen.

Doch da gab es Tage an denen er sich nicht zurückhalten konnte.

Er weinte und schrie.
 

Warum, Sirius?

Warum hast du uns verlassen?

Warum hast du  mich verlassen?
 

Er konnte es nicht verstehen.
 

Mond einhundertvierundzwanzig. Es wäre bald Weihnachten. Weihnachten alleine. Aber jedes Jahr erhielt er ein großes Paket gefüllt mit Schokolade. Anfangs hatte er nicht gewusst von wem das Paket gekommen war, aber nach dem vierten Jahr kam er zu dem Schluss, dass es möglicherweise Dumbledore war, der ihm die Schokolade zukommen ließ.

Während des einhundertfünfundzwanzigsten Vollmonds hatte er wieder einmal seine Möbel zertrümmert. Als er am nächsten Morgen mit Schmerzen im Körper erwachte, reparierte er die spärliche Einrichtung, denn seit er hier lebte, kümmerte er sich nicht darum wie viel er hatte.
 

Es war der einhundertachtundzwanzigste Mond, als er sich am nächsten Morgen im kühlen Gras ein wenig außerhalb seiner Hütte wiederfand. Er hatte Glück, dass es nicht zu kalt war. Vielleicht fünfzehn Grad. Also erfror er nicht, doch es war schon im Winter geschehen, dass er draußen im Schnee erwacht war.

Und es war etwa eine Woche nach Mond einhunderteinunddreißig, als es unerwartet an Remus' Tür klopfte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
*Rumtreiber. Ich bleibe hier bei der englischen Bezeichnung, einfach weil ich diese mehr gewohnt bin. Komplett anzeigen

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