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Der schmale Grat zwischen Freundschaft und Liebe

von

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Erneuter Abschied

Es waren vier Tage vergangen bis alles wieder geklärt war. Ran musste einen kleinen Eignungstest absolvieren aber mit viel lernen und der Hilfe ihrer Eltern wurde sie an der Uni in Osaka wieder aufgenommen. Ihr Zimmer war noch immer für sie reserviert und einige Sachen waren auch noch dort. Immerhin hatten ihre Eltern nur einige Klamotten geholt. Ran war aufgeregt. In den letzten vier Tagen telefonierte sie andauernd mit Heiji und er freute sich auch schon seine Freundin ganz nahe bei sich zu haben. Auch wenn er als Hauptfach Kriminalistik hatte und sie momentan noch Jura. Sie war immerhin von der Arbeit ihrer Mutter irgendwie angetan und in Karate musste sie sich erst wieder „einleben“. Allerdings hatte sie dafür auch einen „Kurs“ belegt der einmal wöchentlich Abends angesetzt war. Sie freute sich wirklich schon richtig darauf und schon bald war der erneute Tag des Abschiedes gekommen. Diesmal war allerdings Heiji wieder angereist um mit ihr die den Flug nach Osaka gemeinsam zu „beschreiten“. Sie war so dankbar obwohl sie ihm noch zwei Stunden davor am Telefon sagte sie würde das schon schaffen. Doch Heiji wollte es selbst nicht. Es war zwar falsch aber immer wieder hatte er den Gedanken dass wieder so ein Unglück passieren könnte und dann wollte er bei ihr sein.

Schließlich standen alle am Flughafen. Auch Shinichi war gekommen gemeinsam mit Shiho. Jetzt wo er wusste dass Ran mit Heiji glücklich war, wollte er ihr das auf keinen Fall nehmen und auch mit Shiho noch einmal einen richtigen Neuanfang wagen. Sonoko war zwar skeptisch allerdings sagte sie es nicht. Auf den Wunsch von Ran hin natürlich. Ansonsten hätte sie ihren Mund nicht gehalten.

„Du wirst mir fehlen!“ ,sagte schließlich die kurzhaarige Brünette und umarmte ihre beste Freundin fest. Ran schloss kurz die Augen und erwiderte: „Du mir auch. Aber wir schreiben und telefonieren so oft es geht.“

Beide lächelten sich an als sie sich anschließend von Shiho und ihren Eltern verabschiedete. Eri strich ihrer Tochter noch eine Haarsträhne zurück und sagte mit leicht trauriger Stimme: „Pass bitte gut auf dich auf. Und melde dich sobald du gelandet bist.“

„Aber natürlich. Und euch beiden viel Glück beim Umzug.“

„Danke. Wir haben zum Glück eine Firma beauftragt und bereits einen Nachmieter für die Wohnung und die Detektei. Aber du kommst uns bald besuchen, immerhin steht dir in unserer neuen Wohnung ebenfalls ein Zimmer zur Verfügung.“ Gab Kogoro zurück und strich seiner Tochter kurz über die Schulter.

Ran lächelte beide an und umarmte sie noch einmal. Sie hatte ihre Eltern so lieb. Obwohl sie noch vor ein paar Wochen nicht mehr gewusst hatte wer sie waren. Schließlich ging sie nun auch zu Shinichi. Beide lächelten sich an als er sie in den Arm nahm und leise sagte: „Pass ja auf dich auf. Und bitte melde dich auch bei mir wenn du gelandet bist. Okay?“

„Aber natürlich. Ich werde dich vermissen.“ ,erwiderte sie leise und mit leicht trauriger Stimme.

Shinichi seufzte kurz als er ihr noch ein schnelles, sanftes Küsschen auf die Wange gab und sie noch einmal anlächelte. Ran erwiderte sein Lächeln und sah in seine blauen Augen. Es mag sein dass sie eine Zeit lang von seinem Blick gefesselt wurde, aber jetzt sah sie nur noch Freundschaft darin. Vielleicht empfand er auch so? Immerhin war er wirklich wieder mit Shiho zusammen und sie wirkten glücklich in den letzten vier Tagen. Schließlich wendete sich Ran ab, kam zu Heiji, nahm seine Hand und winkte allen nochmal.

„Ich komme euch bald wieder besuchen.“ ,sagte sie etwas lauter als beide schließlich durch die Sicherheitskontrolle gingen um zu ihrem Flieger zu kommen. Erst als beide um die Ecke und nicht mehr zu sehen waren, wandten sich auch die anderen ab und fuhren wieder nach Hause. Eri und Kogoro mussten noch packen denn immerhin hatten sie beschlossen aus der kleinen Wohnung in ihre größere zu ziehen. Auch dort hatte Kogoro ein eigenes kleines Büro wo er seiner Detektivarbeit nachgehen konnte. Obwohl er sich vor kurzem wieder um die Stelle als Polizist beworben hatte. Er vermisste die Arbeit und Vorallem könnte er mit Inspektor Megure zusammen arbeiten und die beiden waren schon seit damals gute Freunde. Sonoko und Makoto fuhren ebenfalls wieder zu ihr nach Hause und machten sich auf den morgigen Uni tag bereit. Shinichi und Shiho fuhren zu ihm nach Hause und setzten sich vor dem Fernseher. Sie schlief bald mal ein und er sah noch einen alten Sherlock Holmes Film. Sie hatte morgen Uni doch er hatte einen Tag frei. Er würde wohl etwas für die Uni arbeiten oder Inspektor Megure besuchen und nach Arbeit fragen. Auch wenn es in letzter Zeit sehr ruhig geworden war. Während Shiho neben ihm schlief, sah er zu ihr und lächelte sanft. Eigentlich hatte er ja Gefühle für sie, aber die für Ran waren eben einfach stärker. Das ganze Drama wäre wohl einfach nicht passiert wenn er sich gar nicht für Shiho entschieden hätte. Aber jetzt noch über die Vergangenheit nachdenken brachte auch nichts. Ran war mit Heiji glücklich und nach Osaka gezogen. Wer weiß wann sie sich wieder sehen würden? Vielleicht erst in einem Monat? Er hoffte einfach, dass alles was in den letzten Wochen passiert war, bald zur „Nichtigkeit“ werden würde. Shiho hatte einen Neuanfang und seine volle Aufmerksamkeit verdient.
 

Ran und Heiji saßen im Flieger. Er rollte an und startete. Sie atmete tief durch und hielt seine Hand fest.

„Hast du Angst?“

„Ich weiß es nicht wirklich. Eigentlich kann ich mich nicht erinnern was vor dem Absturz war, aber dennoch habe ich ein ungutes Gefühl.“

„Keine Sorge. Ich bin hier.“ ,erwiderte er liebevoll und gab ihr ein sanftes Küsschen auf die Stirn.

Sie lächelte und fühlte sich an seiner Seite wirklich sicher. Wenn Heiji hier war, vergaß sie einfach ihre Angst sowie ihre Unsicherheit. Irgendwann würde es bestimmt wieder soweit sein wo sie sich an alles erinnern könnte und das würde schon vieles leichter machen. Am meisten vermisste sie ihre Kindheit. Die Erinnerungen mit Sonoko aber auch die mit Shinichi. Immerhin waren sie seit dem Kindergarten befreundet und da war das meiste noch immer ausgelöscht. Auch wenn sie so schon wieder in ihr altes Leben zurück gefunden hatte, an den fehlenden Erinnerungen bemerkte sie eigentlich wie traurig sie innerlich noch war. Doch die Uni würde ihr bestimmt helfen. Einerseits um sich abzulenken und andererseits um etwas zu tun und nicht nur zu Hause zu sitzen um zu warten bis wieder eine Erinnerung kam. Ran sah aus dem kleinem Fenster und sah wie klein alles unter ihr war. Es war bereits später Abend und man sah nur hier und da ein paar kleine Lichter. Während sie so hinunter sah wackelte kurz das Flugzeug und ihr Blick ging sofort nach vorne zur Stewardess. Diese kam heraus und sah sich um.

„Bitte bleiben Sie ruhig. Es sind nur ein paar Turbulenzen.“ ,sagte sie und ging durch die Reihe.

„Das fühlt sich nicht nur nach Turbulenzen an!“ ,schrie ein Passagier und stand auf.

„Sir, bitte bleiben Sie sitzen und angeschnallt.“

„Ich werde hier doch nicht sterben!“ ,schrie er und eilte zur Tür.

Die Stewardess eilte ihm nach und ihre Kollegin kam ihr bereits zur Hilfe. Der Mann hämmerte gegen die Tür und schrie immer wieder dass sie alle sterben würden. Ran sah sich um. Die anderen 13 Passagiere gerieten in Panik. Was auch verständlich war. Der Mann machte allen Panik. Sie stand also auch auf und kam langsam zu dem Mann und den Stewardessen.

„Bitte … bleiben Sie einfach ruhig! Es wird nichts passieren!“

„Woher willst du das wissen du Gör!“ ,schrie er Ran an und suchte den Nothebel.

Eine Stewardess war bereits zum Piloten geeilt und berichtete von der Panik. Er konnte allerdings nicht weg und sagte nur sie sollten ihn weiter versuchen zu beruhigen und von der Tür wegzukommen. Es wäre nur ein kleiner Sturm und sie hätten es bald geschafft. Als die Stewardess zu den anderen zurückkam versucht Ran weiterhin ruhig auf ihn einzureden. Die andere suchte im Medizinschrank nach einer Beruhigungsspritze. Nun sagte sie dem Mann dass draußen nur ein kleiner Sturm war, sie es allerdings bald geschafft hatten.

„Ihr lügt! Wir werden abstürzen und alle sterben.“

„Hey!“ ,schrie nun Ran laut los. „Niemand stirbt hier, klar? Ich möchte in Osaka auf die Uni gehen und ein neues Leben zu beginnen um von meinem Ex los zu kommen. Und Sie machen hier wegen ein paar Turbulenzen so ein Theater? Hier sind noch andere Leute die sicher ankommen wollen. Nur weil sie Panik vorm Fliegen haben, drohen Sie uns alle umzubringen indem sie diese Tür öffnen wollen. Also beruhigen Sie sich, sonst setzt es was, klar?“

Der Mann schien kurze Zeit wirklich auf die ehemalige Schülerin zu hören als die andere Stewardess bereits mit der Spritze kam. Sie versteckte sie vorerst und gerade als wieder eine Turbulenz war, flog Ran gegen die Wand und stieß sich fest den Kopf dass sie kurz zu Boden ging. Als sie ihre Augen wieder öffnete sah sie leicht verschwommen und beide Stewardessen lagen bewusstlos am Boden. Der Mann schlug um sich und wieder gegen die Tür. Sie wollte etwas sagen doch es ging nicht. Langsam stützte sie sich auf und da sah sie nur noch wie der Mann den Nothebel zog und die Tür öffnete. Sofort wurde er raus gezogen und man hörte kurz einen Schrei. In der nächsten Sekunde wurde auch eine Stewardess hinaus gerissen. Die Leute schrien und Ran hielt sich gerade noch so an einem Griff fest. Da bemerkte sie wie auch die zweite Stewardess fast hinausgezogen wäre. Ran konnte sie gerade noch an einem Arm packen und zu sich ziehen. Langsam kam sie zu Bewusstsein als es die Tür abriss und die Fenster zerbrachen. Im nächsten Moment spürte man einen festen Druck nach unten und Ran spürte nur noch den Aufprall im Wasser und wie dieses eiskalt auf alle herein schwemmte. Sie holte tief Luft und dann war alles schwarz.

„Ran!“ ,sagte Heiji laut und rüttelte sie.

Sofort riss es die Studentin aus der Erinnerung und sie sah um sich. Die Stewardess stand neben ihnen und ein paar Leute sahen her.

„Was … Was ist passiert?“

„Du warst wie weggetreten und hast dann einmal laut ‚Nein‘ gesagt.“

„Es geht schon … Tut mir Leid.“

Heiji nickte der Stewardess zu und diese ging wieder. Ran atmete tief durch und sah wieder aus dem Fenster. Sie wusste dass Heiji Fragen hatte, aber sie wusste auch dass er sie nicht mehr im Flugzeug stellen würde. Nach knappen 15 Minuten landete das Flugzeug sicher in Osaka und alle konnten aussteigen. Ran eilte regelrecht hinaus und zur Gepäckausgabe. Heiji kam ihr gerade so hinter her. Sie zog ihr Handy hervor und schrieb allen dass sie sicher gelandet wäre und alles okay sei. Nun stand sie vor dem Förderband und wartete auf ihren Koffer. Heiji kam bei ihr an und fragte: „Was ist los mit dir?“

„Ich konnte mich erinnern.“

„An was?“

„An dem Absturz.“

Schweigen. Heiji’s Augen weiteten sich leicht und sein Herz klopfte wild. Da kam schon ihr Koffer und als sie danach greifen wollte, schnappte ihn sich Heiji und nahm mit seiner anderen Hand ihre.

„Komm, fahren wir ins Studentenwohnheim.“

Sie nickte nur und folgte ihm wortlos als beide draußen in ein Taxi stiegen und sich auf den Weg machten. Während der Taxifahrt sagte niemand etwas und erst als sie in ihrer kleinen Wohnung waren und sie sich auf das Bett gesetzt hatte, kam er zu ihr und fragte vorsichtig: „Willst du mir davon erzählen?“

„Es war nicht die Schuld des Piloten.“

„Was meinst du? Wessen dann?“

„Ein Passagier ist durchgedreht. Es gab ein paar kleine Turbulenzen und er ist durchgedreht. Und es war auch nicht nur eine Stewardess sondern zwei. Die andere wurde samt dem Mann, der nie gefunden wurde hinaus gerissen. Er hatte nämlich die Tür per Nothebel geöffnet und wurde sofort hinausgezogen. Die beiden Stewardess hatte er zuvor irgendwie bewusstlos geschlagen.“

„Und du?“

„Ich lag knapp neben der Tür. Ich wollte den Mann beruhigen doch dann kam wieder eine Turbulenz und ich stieß mir den Kopf und war kurze Zeit bewusstlos. Als ich die Augen öffnete riss er am Hebel und ich konnte mich bei einem Griff festhalten und die zweite Stewardess festhalten dass sie nicht auch hinausgezogen wurde. Ich hörte nur noch die Schreie der anderen und den Aufprall. Dann spürte ich noch das kalte Wasser, holte tief Luft und schon war alles schwarz.“

„Oh mein Gott …“ ,erwiderte er und nahm geschockt seine Freundin in den Arm die mittlerweile zu weinen begonnen hatte.

„Ich wünschte diese Erinnerung wäre die erspart geblieben.“

„Ich auch … aber wenn ich alle zurück will, gehört diese dazu. Nur diese Schreie … sie brennen in meinem Kopf.“

„Verständlich. Du solltest dich ausruhen. Es war sehr viel in den letzten Tagen.“

Sie nickte nur und legte sich ins Bett. Sie hatte nicht mal mehr die Kraft sich umzuziehen oder sonstiges. Heiji wollte gerade wieder aufstehen als sie seine Hand nahm und fragte: „Würdest du bei mir bleiben?“

„Aber sicher.“

Vorsichtig legte er sich zu ihr und Ran kuschelte sich an ihn. Sie schloss langsam die Augen und fühlte sich in seinen Armen gleich viel sicherer. Heiji blieb noch ein wenig auf um sicher zu gehen dass sie friedlich einschlafen konnte. Diese Erinnerung würde sie bestimmt noch sehr lange im Gedächtnis behalten. Hätte er gewusst dass der Fug dies auslösen würde, hätte er sich für den Zug entschieden, auch wenn es länger gedauert hätte. Sachte schlief Ran ein und atmete auch ruhig. Jetzt konnte er nur hoffen dass sie nicht auch nochmal davon träumen würde. Langsam schloss auch er seine Augen und schlief neben seiner Freundin ein. Er wollte sie von nun an beschützen, was auch kommen mag.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Desiree92
2017-11-06T15:47:13+00:00 06.11.2017 16:47
Schönes Kapitel, finde die Beziehung von Ran und Heiji total toll. Ich finde er schätzt sie viel mehr als Shinichi, also so kommt mir das vor. Er steht zu ihr und sieht sie, nach der Trennung von Kazuha, mit ganz anderen Augen. Das hattest du ja auch schon in einem Kapitel sehr schön beschrieben. 🤗
Allerdings finde ich das Verhalten von Shinichi nicht sehr schön. Zum einen sagt er er liebt Ran so sehr, aber dann hat er wieder was mit Shiho am Laufen. Das ist für mich nicht authentisch genug, um ehrlich zu sein. Natürlich ist er verletzt ect. aber wieder zurück zu gehen ... kein Wunder das Ran so verwirrt ist. Er sollte besser zu seinen Gefühlen stehen und vielleicht auch endlich mal endgültig Schluss mit Shiho machen, wenn er Ran wirklich so sehr liebt. Vielleicht merkt sie es ja dann.
Ich bin momentan ganz klar für Ran und Heiji, ich finde er passt, in dieser FF, viel besser zu ihr. Shinichi sieht sie momentan eher als selbstverständlich und sollte mal anfangen etwas zutun, zu kämpfen.

Die Schreibweise ist sie bei deinen ganzen FF richtig toll, lese sie sehr gerne. Bzw. Verschlinge sie 🤗🤗

Von:  Hallostern2014
2017-11-06T13:57:59+00:00 06.11.2017 14:57
Huhu, 😘

Wieder ein tolles Kap.

Also zur Schinichi sag ich jetzt auch mal nicht, aber ich bin gabz Sonokos Meinung. Es ist komisch, dass er wieder bei Shiho angeschissen kam. Dabei er Ran mehr liebt. Naja sein Problen.
Dennoch glaube ich, dass es zwischen Ran und Schinichi nicht ganz vorbei ist.

Dennoch freue ich mich für Ran, dass sie glücklich mit Heiji ist. Ich hoffe wenn du sie Trennen lässt wegen Schinichi. Dass er trotzdem mit ihr befreundet bleibt.

Bin aufs nächste kap gespannt, ganz liebe grüße 😘


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