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Der schmale Grat zwischen Freundschaft und Liebe

von

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Abschluss

Zwei Wochen später:

Der Sommer neigte sich langsam dem Ende zu. Es war nun bereits Ende August und in nur knapp einer Woche würde für Ran die Uni in Osaka losgehen. Sie konnte es noch gar nicht richtig glauben aber war dennoch sehr aufgeregt. Ihre beste Freundin Sonoko hatte die letzten zwei Wochen versucht sie zu überreden doch in Tokio zu bleiben, doch sie lehnte weiterhin ab. Sie brauchte einen ‚Tapetenwechsel‘ um von dem ganzen Sommerdrama loszukommen. Es tat nicht gut Shinichi andauernd über den Weg zu laufen und wie er dann sofort die Straßenseite wechselte oder schweigend an ihr vorbei eilte. Außerdem hatte sie ja doch im Hinterkopf dass es mit Heiji wieder klappen könnte. Natürlich verriet sie das nicht. Mit Shiho hatte sie auch keinen Kontakt mehr seid ihre Nacht mit Shinichi herausgekommen war. Ran wollte das Gespräch suchen, doch Shiho wollte nicht. Sie wollte nicht mal irgendetwas mit ihr besprechen weshalb sie auch nicht wusste dass Ran dennoch nach Osaka ging. Immerhin hatte sie von der Trennung gehört aber für sie war dann klar dass Ran nun in Tokio bleiben würde. Und Shinichi wusste generell noch nichts von ihrem Neustart in Osaka. Sonoko allerdings wollte es sich nicht nehmen lassen eine „Ende des Sommers“ – Party zu geben. Natürlich war es auch zeitgleich Ran’s Abschiedsparty. Diese hatte ihrer besten Freundin erzählt dass Shiho eigentlich eine Party organisieren wollte, aber jetzt würde sie nicht mal mitbekommen wann Ran wegging. Und das wollte Sonoko auf gar keinen Fall. Immerhin waren sie das letzte Jahr so gute Freundinnen geworden. Gerade als Sonoko noch die Dekoration überlegte, musste Ran gehen. Sie hatte noch einiges zu packen da sie doch einen Tag nach der Party schon fliegen würde um ihr Studentenzimmer zu beziehen.

„Okay, ich fahre wieder nach Hause packen. Wir sehen uns dann am Samstag?“

„Ich kann es immer noch nicht fassen dass du weggehst.“ ,sagte Sonoko enttäuscht und schüttelte den Kopf.

„Keine Sorge. Ich komme dich sooft besuchen wie es nur geht. Versprochen.“

„Das ist wohl das mindeste. Und sei bitte pünktlich. Es beginnt um 18 Uhr.“

„War ich je unpünktlich?“ ,fragte Ran frech grinsend zurück und ging.

Ihre beste Freundin sah ihr noch kurz nach als sie schließlich ihr Smartphone zückte und Shiho anrief. Sie bat sie vorbeizukommen da sie Hilfe bei der Dekoration bräuchte und Ran nach Hause musste. Die rothaarige sagte zu und war auch wirklich eine viertel Stunde später bei Sonoko. Als sie ins Esszimmer herein kam, wo Sonoko alles bastelte, sagte sie: „Ich hoffe dass Ran wirklich nicht hier ist.“

„Nein ist sie nicht. Sie ist vor 25 Minuten gegangen. Ehrlich! Aber ich brauche Hilfe. Und außerdem hoffe ich, dass du dann kommen willst am Samstag.“

„Zu deiner 'Ende des Sommers' – Party? Ran kommt auch oder?“

„Äh ja … Es ist immerhin auch für sie.“

„Was meinst du?“ ,fragte Shiho nach und las nun den unteren Text auf dem Banner. „Abschiedsparty für Ran… Warum das denn?“

„Sie geht doch nach Osaka.“ ,antwortete Sonoko etwas traurig.

„Obwohl mit Heiji alles aus ist? Will sie ihm auf die Nerven gehen dass er sie zurück nimmt?“

„Nein. Aber sie will einen Neuanfang ohne Shinichi dauernd zu begegnen. Sei doch froh. Somit ist die Bahn für dich komplett frei.“

Shiho schwieg kurz und schluckte. Sie nahm ein paar künstliche Sonnenblumen, schnitt den Stiel weg und klebte sie auf das Banner.

„Okay … das war ein langes Schweigen.“ ,gab Sonoko nun als Antwort als knappe zehn Minuten stille herrschte.

„Das mit Shinichi und mir wird nichts mehr.“ ,sagte Shiho schließlich traurig und setzte sich auf den Esszimmersessel.

„Aber warum das denn? Er hat dich doch betrogen. Da kann er doch froh sein wenn du ihm eine zweite Chance gibst.“

„Hab‘ ich ihm auch gesagt aber er lehnte ab. Er meinte ich würde nun immer die Angst haben dass er mich betrügen würde und er wolle dass ich jemand neuen finde der so etwas nicht tut. Dabei kann man sich nie sicher sein. Ich meine, hättest du das von Shinichi und Ran gedacht? Dass mich beide so hintergehen?“

„Nein. Aber Shiho, es tut in beiden furchtbar leid. Und ich wette, mit der Zeit wird die Wunde sich schließen und ihr könntet wieder Freunde werden. Wenn du es nur zulässt.“

Shiho seufzte. Sie hasste es wenn Sonoko Recht hatte. Und das hatte sie meistens. Vor allem in diesen Dingen.

„Na gut. Ich komme zur Party, aber versprechen tue ich nicht.“

„Das ist doch schon mal was.“ ,sagte Sonoko lächelnd und beide bastelten noch lange weiter.
 

Ran packte gerade den letzten Koffer als es an der Tür klingelte. Ihr Vater stand schon vom Sofa auf als er beim hingehen zur Tür ins Ran’s Zimmer rief: „Erwartest du noch jemanden?“

„Nein.“ ,rief sie gleich zurück und packte gemütlich weiter.

Kogoro öffnete die Tür als ein schnaufender Shinichi da stand und gleich fragte: „Ist sie hier?“

„Äh … ja. Aber was willst du?“

„Mit ihr reden.“

Kogoro trat wortlos zur Seite. Shinichi kam herein, zog schnell die Schuhe aus und eilte in Ran’s Zimmer. Als er in der Tür stand und schon die gepackten drei Koffer sah und Ran mitten in einem Kleiderhaufen und ein dritter Koffer halb gepackt vor ihr, sagte er mit wütender Stimme: „Ist das dein Ernst?“

Erschrocken sah sie zur Tür und erblickte Shinichi. Ihr Vater stand hinter ihm und sah Ran mit fragendem Blick an als sie nur deutete dass er gehen konnte. Etwas vorsichtig ging er und setzte sich wieder aufs Sofa. Ran war inzwischen aufgestanden und bat Shinichi herein. Er sah sich um und stemmte seine Hände in die Hüften. Die Brünette schloss ihre Zimmertüre als sie fragte: „Was tust du hier?“

„Dich fragen ob das wirklich dein Ernst ist.“

„Und was genau? Das packen oder meine Abreise am Sonntag nach Osaka?“

„Beides! Und warum erfahre ich nichts davon?“

„Naja, wenn du nicht immer die Straßenseite gewechselt hättest oder blitzschnell mit gesenktem Kopf an mir vorbei gerannt wärst, hätte ich es dir auch sagen können.“

„Und was ist mit anrufen oder einer SmS? Einfach nur kurz wie ‚Hey Shinichi. Ich weiß wir sind keine Freunde mehr aber ich dachte es interessiert dich vielleicht dass ich ab September die Uni in Osaka besuche.‘ SO etwas in der Art vielleicht?“

„Wer hat je gesagt dass wir keine Freunde mehr sind?“ ,fragte sie nun wütend und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Oh bitte. Dein Abgang damals vor zwei Wochen war doch eindeutig.“

„Mein Abgang war eindeutig? Hör mal Mister Detektiv! Du hast mir ins Gesicht gesagt dass du es bereust dass wir uns je kennengelernt haben. Soll ich dir dann noch nachlaufen? Ich habe noch so etwas wie Würde.“

„Natürlich. Jetzt bin ich wieder Schuld. Natürlich ist immer der Kerl Schuld oder?“

„Das hab‘ ich nicht gesagt. Ich weiß genau dass ich an unserer Nacht genauso viel Schuld trage wie du. Aber sei doch ehrlich. Was haben wir von dieser Nacht? Shiho und du habt euch getrennt, Heiji hat sich von mir getrennt und wir zwei können nicht mal mehr normal miteinander umgehen. Wolltest du so einen Ausgang? Dachtest du wirklich die Nacht könnte einfach untergehen wie damals die Titanic?“

Shinichi atmete tief durch. Er sah sich erneut um als er sich mit seinen Händen durchs Haar fuhr. Dachte sie denn wirklich er hatte das geplant?

„Natürlich wollte ich nicht dass es so ausgeht. Ich wollte ein anderes Ende aber das was ich wollte hast du doch damals schon verhindert als du zu Shiho sagtest dass wir beide nur Freunde wären. Sie hatte sich so an mich ran gemacht und dauernd habe ich sie abgewiesen, bis sie mir sagte dass du ‚deine Erlaubnis‘ gegeben hättest.“

„Ja und? Wir waren doch nur Freunde. Zumindest von deiner Seite aus. Ich habe dich einmal geliebt aber du hattest nie irgendwelche Andeutungen gemacht, also dachte ich du wärst mit ihr so und so glücklicher.“

Er schüttelte nur den Kopf. Seit Jahren redeten sie aneinander vorbei und alles wurde nur noch komplizierter. Schön langsam war er es leid immer wieder vom Neuen anzufangen und vom Neuen sich rechtfertigen zu müssen.

„Wieso hast du damals nicht einfach vorher mit mir geredet? Warum bist du nicht zu mir gekommen und hast gesagt was du empfindest? Stattdessen hast du uns gesehen und gelitten?“

„Schön war es nicht aber ich dachte du liebst sie.“

„Hab ich dann auch begonnen. So etwa nach einer Woche Beziehung.“

„Bitte?“ ,fragte sie nun erschrocken.

Er hatte Shiho gar nicht geliebt aber war dennoch mit ihr zusammen gekommen? Wieso?

„Aber du hast sie in der Schule doch auch immer schon so verliebt angesehen. Da dachte ich eben es hätte schon länger zwischen euch gefunkt.“

„Quatsch. So sehe ich jede an. Ich habe dich nur immer anders angesehen weil ich Gefühle für dich hatte. Nur als du das zu Shiho sagtest dachte ich, du hättest nie welche gehabt.“

„Doch hatte ich. Allerdings war mir unsere Freundschaft wichtiger. Ich dachte, wenn wir nun zusammen kommen würden und es ginge schief, würde auch die Freundschaft brechen.“

„Wie kommst du auf das?“

„Ähm … weil es genauso passiert ist. Wir hatten was miteinander und puff … alles aus. Auch die Freundschaft.“

Sie hatte Recht. Wieder einmal. Langsam wurden ihre Stimmen leiser und sie schnappten beide nach Luft. Das dauernde Angeschreie ging immerhin auf die Stimme. Er sah wieder um sich und wusste dass ihr Entschluss feststand. Auch er konnte nichts mehr daran ändern. Oder doch? Aber sie war doch schon an der Uni eingeschrieben, also würde sie gehen. Und jetzt lag es an ihm ob sie als neue Freunde in den Herbst starten oder als ehemalige Freunde.

„Wie konnte das alles nur so schief gehen?“ ,fragte er schließlich mit ruhiger Stimme.

„Wir haben nicht miteinander geredet.“

Er nickte. Danach sahen sich beide an und keiner wendete mehr den Blick ab. Seine blauen Augen liesen ihr die Nackenhaare aufsteigen. Sie hatte schon lange nicht mehr so intensiv in seine Augen gesehen. Und er konnte auch seinen Blick nicht mehr von ihren nehmen. Und mit einem Mal ging alles wieder ganz schnell. Beide rannten aufeinander zu, fielen sich in die Arme und küssten sich leidenschaftlich. Er hob sie sofort hoch und trug sie zum Bett als sie ihm schon das Hemd öffnete. Erst jetzt, als die ganze Wut von ihnen abgefallen war und beide sich ausgesprochen hatten. Es tat gut nicht mehr diese Unsicherheit zu fühlen sondern zu wissen was der andere eigentlich empfand. Und das dieses Gefühle dasselbe war wie das eigene. Doch konnte das gut gehen? Das war ihnen jetzt egal. In diesem Moment hatten sie wieder einander und auch wenn es nur für ein paar Stunden war, war der Moment da. Shinichi konnte nicht aufhören sie zu küssen und als er ihr den BH geöffnet hatte lächelte sie, fuhr mit ihren Händen durch sein Haar und küsste ihn. Beide sanken in ihr Bett zurück und gaben sich ihrer Leidenschaft hin. Einer Leidenschaft die sich schon lange angestaut hatte, ohne dass sie es bemerkt hatten.
 

„Wie geht’s es nun weiter?“ ,fragte Shinichi vorsichtig und sah zu Ran.

Diese drehte sich nun auch zu ihm lächelte und sagte: „Wir sind Freunde.“

„Ernsthaft?“

„Shinichi … ich gehe nach Osaka. Und das nicht wegen Heiji sondern nur für mich. Und jetzt eine Beziehung aufbauen und gleich eine Fernbeziehung geht gar nicht gut. Bitte lass uns erst mal wieder Freunde werden.“

„Na gut. Aber wenn ich dich besuche, kann ich für nichts garantieren.“

Beide lachten kurz als sie sich noch einmal an ihn kuschelte und leise fragte: „Wie konnte das alles nur so derartig schief gehen?“

„Wir haben uns verliebt.“

Da hatte er nun recht. Die Liebe machte eben einfach alles komplizierter. Und Ran’s gehen nach Osaka erst recht. Aber er wusste dass sie das tun musste. Er würde sich hier in Beika ganz auf sein Studium konzentrieren und vielleicht konnten beide in einem Jahr nochmal von vorne anfangen.

„Kommst du zu meiner Abschiedsparty?“

„Natürlich. Ich lasse mir doch nicht entgehen Sonoko’s betrunkene Rede zu hören.“

„Warum sollte sie betrunken eine Rede halten?“

„Weil sie selbst weiß dass sie betrunkener nicht so traurig sein kann. Aber am nächsten Tag rechne mit einem Wasserfall der Gefühle.“

„Von ihr oder von dir?“ ,fragte Ran und sah ihn grinsend an.

„Ich werde dich vermissen. Ganz ehrlich.“ ,sagte er nun ernst und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht.

„Ich dich auch.“

Beide gaben sich noch einen kurzen Kuss als sie schließlich aufstanden und sich anzogen. Kaum hatte Shinichi sein Hemd fertig zugeknöpft fragte er: „Ist dein Vater eigentlich noch im Wohnzimmer? Mich wundert es dass er nicht nachgesehen hatte als wir nicht mehr geschrien haben.“

„Er ist vermutlich nach dem Anfangsgeschreie abgehauen. Ich kenne ihn gut.“

„Ja kann gut sein.“

Er ging nun zur Tür, öffnete sie und sah anschließend nochmal zu Ran. Sie lächelte ihn an und anschließend ging er. Ohne ein weiteres Wort. Zuerst dachte sie, jetzt wäre alles noch komplizierter. Aber das war es irgendwie nicht. Sie hatten sich ausgesprochen und sozusagen einen Abschluss gefunden. Besser als im Streit auseinander zu gehen. Jetzt konnte sie nur hoffen dass Shiho und sie sich auch wieder vertragen würden. Doch erzwingen wollte sie bei Shiho besser nichts. Immerhin hatte Ran die Freundschaft zu ihr kaputt gemacht indem sie mit ihrem Freund ins Bett stieg. Ran sah auf den Wäscheberg am Boden als sie sich wieder hinkniete, kurz seufzte und weiter packte. Bald begann ihr neuer Lebensabschnitt. Und diesen wollte sie unbedingt. Auch wenn es bedeutete ihre Familie und Freunde zurück zu lassen. Sie und Shinichi würden als gute Freunde weitermachen und wer weiß, vielleicht würden sie in einem, oder sogar drei Jahren einen Neuanfang versuchen. Oder aber jemand anderen kennenlernen und sich in eine neue Beziehung wagen. Der Herbst ließ noch alles offen. Sie wusste zwar dass sie noch etwas für Shinichi empfand, aber war es auch die große Liebe?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hallostern2014
2017-08-29T18:49:50+00:00 29.08.2017 20:49
Wieder einmal hast was tolles gezaubert😊

Also mich wundert es nicht, warum Shiho mit Ran nichts zu tun haben wollte. Aber gut das sie trotzdem zur Rans Abschiedsfeier geht.

Wenn Ran ins Osaka ist sollte sich nochmal das Gespräch mit Heiji suchen und wenn sie sich trotz das sie ebend nochmal mit Schinichi im Bett war, Gefühle für ihn haben versuchen, wenn aber die Gefühle für Schinichi stärker sind soll sie es ihn auch sagen. Damit die beiden auch wieder etwas normal mit einander um gehen können.

Hmm also hätten beide von Anfang an gesagt was sie für einander empfinden, wäre beide wohl zusammen und es wäre, dass alles nicht passiert. Dennoch bin ich sehr gespannt wie es weiter geht, mit den beiden.

Freue mich aufs nächste Kap.

Ganz liebe grüße ❤🌷


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