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Die Letzten ihrer Art

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"Ich habe aber keinen Hunger und jetzt schwirr ab." Wieder flog eines der Kissen, dazu ein Schuh und fast wäre noch eines seiner Bücher geflogen.
 

Von dem Fauchen wachte Reno auf und rieb sich verschlafen die Augen? "Was ist los? Ist der Chef unterwegs? Ich habe nicht geschlafen, ich hab nur nachgedacht!" Er setzte sich auf und musste feststellen, dass er nicht an seinem Arbeitsplatz war. Bei genauerer Betrachtung entdeckte er dann Kadaj, wie dieser im Begriff war, noch etwas gegen die Tür zu werfen. "Kadaj, was geht denn hier ab?"
 

Kadaj drehte sich zu Reno und rieb sich den Schlaf aus den Augen. "Mein Vater, der ist hier los. Er will nicht begreifen, dass ich kein Bock habe aufzustehen."
 

"Warum aufstehen? Ist es schon so spät?" Sich streckend, gähnte der Rotschopf herzhaft und wuschelte sich dann durch die Zotteln. Etwas zerknautscht schmatzte er leise und erhob sich vom Boden.
 

"Bleib ruhig noch liegen. Du musst jetzt nicht aufstehen", erklärte Kadaj mit einem herzhaften Gähnen, rollte sich wieder unter der Decke ein und versuchte wieder zu schlafen.
 

"Hm … okay, wenn das in Ordnung ist…" Murmelnd setzte der Zottelbär wieder auf den Boden, in die Kissen hinein.
 

"Na schön, dann sage ich Mama Bescheid, dann gibt es bis mittags aber nichts. Keine Nascherei." Seufzend wandte sich Sephiroth ab und begab sich wieder in die Küche.
 

Kadaj ruckte mit dem Kopf hoch, sein Blick wanderte giftig zur Tür. "Lass es sein, auf deine Drohungen kann ich verzichten. Die ziehen bei mir nicht!"
 

"Ich glaube, er hört dich nicht mehr … dein Vater scheint schon weg zu sein." Irgendwie amüsierte ihn der giftige Blick. Rebellion übte er auch, nur gegenüber seiner Chefetage. Eltern … nein, da waren keine mehr.
 

Kadaj brummte, zog die Decke ganz über den Kopf und gab ein leises Schmatzen von sich. "Mir doch wuscht, der kann mich mal!"
 

Reno zog die Beine an und legte das Kinn auf die Knie. Er nutzte auch die Gelegenheit, um sich ein bisschen im Zimmer umzusehen. Dabei entdeckte er einen Stoffhund, der offensichtlich selbst gemacht wurde. "Ist das deiner? Der Stoffhund ist süß."
 

Kaum, dass er das Wort Stoffhund hörte, flog die Decke beiseite, Kadaj saß kerzengerade im Bett und sah das vermeintliche Stofftier an. "Ja, das ist meiner. Den haben meine Eltern mir zusammengeschustert", antwortete er, fragte sich, warum dieser hier noch immer rumlag und bekam daher einen leicht roten Kopf.
 

"Der ist richtig süß und wenn sie ihn selbstgenäht haben, dann haben sie sich richtig Mühe gegeben. Solltest ihn vielleicht aufheben, ist eine schöne Erinnerung." Bei dem leicht roten Kopf des Nekos, konnte er sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. Diesem schien es peinlich zu sein, dass das Kuscheltier dort an seinem Platz war. "Hast echt Glück."
 

Glück, warum sollte er Glück haben? "Wie meinste das denn jetzt?", wollte er deshalb wissen, schwang die Beine aus dem Bett und nahm Reno den Hund ab. Diesen pfefferte er zurück ins Regal, dann legte er sich wieder ins Bett und zog sich die Decke erneut über den Kopf.
 

"Du hast was bekommen, dass mit viel Liebe gemacht wurde und, dass sie sich die Zeit dafür genommen haben, das ist Glück." Seine Antwort kam von Herzen. Als Kind hätte er sich auch so was gewünscht.
 

"Mag sein, nur das es langsam erdrückt und nervt", grummelte es unter der Decke zurück. Kadaj fühlte sich momentan einfach nicht wohl, nicht bei seinen Eltern und nicht in seiner eigenen Haut.
 

"Das ist normal, denke ich. Aber wenn sie weg wären, dann würdest du sie sicher vermissen. Ganz sicher." Auf allen vier krabbelte Reno auf die andere Seite des Bettes. Dort lehnte er sich an und schaute weiter in der Gegend herum.
 

Kadaj spürte, wie Reno sich auf sein Bett setzte und sofort guckte er etwas verwirrt unter der Decke hervor. "Was machst du da?"
 

"Ohm, mich etwas anders und woanders hinsetzen? Ich kann nicht lange an einem Ort stillsitzen, bin immer hummelig. Das treibt zwar einige fast zum Wahnsinn, aber ich kann nicht anders, tut mir leid." Entschuldigend lächelnd kratzte er sich am Hinterkopf.
 

Skeptisch schaute Kadaj weiterhin unter der Decke hervor, blinzelte leicht und kam schließlich doch unter dieser hervor. "Übertreib es aber nicht. Meinem Vater dürfte das so nicht gefallen", warnte er Reno und grinste leicht schief.
 

"Hilfe, nein, ich werde es nicht übertreiben." Und schwuppdiwupp ließ er sich auf den Boden hinabrutschen. Den Ärger wollte er jetzt nicht riskieren.
 

Kadaj lachte nur leise und schaute runter zu Reno. "Du bist ganz schön schreckhaft. Dabei dachte ich immer, dass Menschen so grausam sind und vor nichts Angst haben."
 

"Ich bin nicht so wie manche Menschen. Man nennt mich einen Quatschkopf, ein großes Kind, oder manchmal ne Landplage. Aber Angst hab ich als Mensch auch." Ein wenig versuchte er sich zu erklären, denn ganz Unrecht hatte ja der Nekovater ja nicht gehabt. Es gab genug Ganoven und miese Typen.
 

"Eine Landplage?" Verdutzt sah Kadaj den Anderen an, beugte sich zu ihm runter und sah ihn interessiert an. "Wie eine Landplage schaust du aber doch gar nicht aus." Er musterte ihn eingehend, plumpste dabei fast aus dem Bett und konnte sich gerade noch so halten.
 

"Warte ab, das wirst du schon noch sehen und dann wird es hier chaotisch." Als Kadaj fast aus dem Bett fiel, streckte Reno den Arm aus, um ihn mit aufzufangen.
 

Verlegen blickte Kadaj rasch weg, bedankte sich aber dennoch für die spontane Hilfe und setzte sich wieder auf. "Chaos ist gut, das habe ich hier auch immer wieder", schmunzelte er wieder sicherer und zuppelte an seiner Bettdecke.
 

"Du Kadaj, als was darf ich mich denn betrachten? Als Gast, Haustier, Arrestierter ... hab da gerade keine Ahnung…" Die Frage purzelte so heraus, aber ihm war es wichtig, dies alles zu wissen.
 

Kadaj hätte fast gelacht, diese Worte klangen wirklich absurd und lachhaft. "Sehe dich als meinen Gast an. Ein Haustier brauch ich schließlich nicht", beantwortete er Reno seine Frage und schüttelte schmunzelnd den Kopf.
 

"Gut, bin ich Gast bei dir. Beruhigt gleich schon die Nerven. Dankeschön." Als Haustier hätte er sich muckiert. Und als Arrestierter hätte er sich auch quer gestellt, denn Arreste konnte er nicht ausstehen. Reno hätte sogar einen Ausbruch versucht, selbst wenn es schiefgehen würde. Hauptsache versucht.
 

Kadaj schmunzelte erneut, dann stand er aber auf und streckte sich. "So ich hol was zu futtern. Wir können in meinem Zimmer essen, da ich keine Lust auf meine Eltern habe", wandte er sich kurz noch an Reno und tappte zur Tür herüber.
 

"Dann warte ich so lange hier und gehe auch nirgendwo dran." Mit den Füßen wippend blieb er auch auf dem Boden sitzen, blinzelte von dort hoch und lächelte etwas unsicher.
 

"Sieh dich ruhig um, immerhin wohnst du jetzt eine Zeitlang hier", lächelte Kadaj, verließ aber dann sein Zimmer und machte sich auf den Weg in die Küche.
 

Nur ein Nicken kam als Antwort und als Kadaj in Richtung Küche verschwand, rappelte er sich doch auf. Mit Hummeln im Hintern tigerte er durch das Zimmer, besah sich alles und blieb am Ende wieder bei dem Regal mit dem Stofftier stehen. Dieses rückte Reno gerade und schmunzelte. "Du hast es wohl noch gern, sonst wärst du nicht rot geworden." Kichernd setzte er sich schließlich an das Fenster.
 

Kadaj tappte in der Zwischenzeit in die Küche, nahm sich etwas Brot, Wurst und auch etwas Milch und schlenderte damit bepackt wieder auf sein Zimmer.
 

Auf dem Zimmerboden, fast völlig in den Kissen vergraben lag Reno eingemummelt, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und zur Decke hinauf blinzelnd. Man hätte meinen können, er sei weg, aber seine Füße schauten noch aus dem Wust heraus.
 

Kadaj hatte beide Hände voll, daher rief er Reno und bat ihn, dass er die Tür aufmachen sollte.
 

Dieser kämpfte sich aus den Kissen, krabbelte auf allen vier zur Tür, die Klinke schnell heruntergezogen und auf den Knien öffnete er. "Und hereinspaziert."
 

"Was machst du auf allen vier?" Verwundert schaute Kadaj zu Reno und grinste ihn an, ehe er mit dem Fuß die Tür hinter sich zustieß.
 

"Hatte es mir da drin gemütlich gemacht, hab mich tief eingegraben und kam so schnell nicht auf die Füße." Grinsend erklärte er es und stand dann vom Boden auf. "Soll ich dir etwas abnehmen?"
 

"Ja danke, das wäre lieb", lächelte Kadaj und setzte sich mit allem erst mal auf das Bett.
 

"Okay, was soll ich dir abnehmen? Hey, ist das frische Milch?" Neugierig schaute er auf den Krug mit der Milch und sein Magen fing an zu knurren. Schnell legte er die Hände auf den Bauch und lächelte verlegen.
 

Kadaj grinste, als er das Knurren vernahm und nickte wegen der Frage leicht vor sich hin. "Ja, die Milch ist frisch und das Brot ist sogar noch warm", bestätigte er und reichte Reno schon etwas von der Milch.
 

"Warm... dann ist es selbstgebacken? Das hab ich noch nie gegessen." Dankend nahm er die Milch an, kostete und brummte genüsslich auf. "Hmmm~ lecker!"
 

"Meine Mama backt alles selber, sie ist richtig klasse", nickte Kadaj begeistert und freute sich, dass es schmeckte.
 

"Gekauftes ist nicht mal halb so lecker. Ihr macht alles selbst, oder? Irre …" Vom Brot biss er schnell noch ein Stück ab, dann nahm er einen großen Schluck Milch hinterher. Fast hätte er sich verschluckt, weil es etwas zu viel war.
 

"Du musst mal ihren Kuchen probieren ... man der ist lecker", leckte sich Kadaj über die Lippen, ließ sich selbst seine Scheibe Brot schmecken und tunkte sie in die frische Milch.
 

"Ich werd's mir merken. Hmmm ... Lecker." Leise schmatzend mümmelte Reno sein Brot weiter, fragte auch nach etwas mehr Milch. Das schmeckte tausendmal besser als in Midgar und ohne komischen Nachgeschmack.
 

Kadaj nickte zufrieden und aß sein Milchbrot auf. "Das war gut", merkte er leise an, stellte seinen Teller und die Tasse weg und legte sich der Länge nach auf sein Bett.
 

Das Brot war ratzeputz weggemummelt, die Milch auch ausgetrunken. Satt, zufrieden und mit glücklichem Lächeln lehnte sich der Rothaarige etwas zurück, stützte sich mit den Händen ab und blinzelte zu Kadaj. "Mehr als gut, das war phänomenal!"
 

Kadaj lächelte, nahm Reno sein Geschirr an sich und erhob sich aus seinem Bett. "Ich bring das mal eben rasch in die Küche und komm dann wieder."
 

"Okay." Der junge Mensch legte den Kopf zur Seite und grinste fröhlich. Papp-satt und mopsfidel wippte er im Sitzen mit den Füßen. Das war ein guter Start, wenn das so weiter geht, dann ist alles in Ordnung, dachte er und ließ sich nach hinten auf das weiche Bett sacken, nachdem der Neko das Zimmer verlassen hatte. Reno rollte sich noch auf die Seite und blinzelte wieder zum Fenster.
 

Rasch kam Kadaj wieder, riss zufrieden seine Zimmertür auf und sprang ohne zu gucken in sein Bett. Dass er dabei Reno ansprang, merkte er erst, als dieser unter ihm lag und ihn verwirrt ansah.
 

Die grünen Augen weit aufgerissen lag er blinzelnd unter Kadaj, schluckte einmal und blieb stocksteif liegen. "Öhm ... Entschuldigung … wusste nicht, dass ich mich nicht hineinlegen darf …"
 

Kadaj starrte mindestens genauso erschrocken und rollte sich rasch auf die andere Seite. "Ähm ... konnte ja nicht wissen, dass du im Bett liegst", nuschelte er leise und verkroch sich unter seinem Kissen.
 

Reno rutschte schnell vom Bett und zog die Knie an, als er auf dem Boden saß. "Tut mir wirklich leid, habe auch nicht damit gerechnet, dass du so schnell wieder zurück bist."
 

"Schon okay", nuschelte Kadaj unter dem Kissen und rührte sich kein Stück weiter.
 

Einige Minuten verharrte der junge Mann auf dem Boden, dann stand er auf und ließ sich in die Kissen fallen. Das größte nahm er in die Arme und knuffte es zusammen. "Schön weich …"
 

Kadaj hob langsam den Kopf, lugte unter dem Kissen hervor und zu Reno. "Hey, das ist mein Lieblingskissen."
 

"Dann hab ich da die ganze Nacht auch schon drauf gelegen … ähm, möchtest du es wiederhaben?" Das Kissen zu Bett hinhaltend, hockte er in dem Kissenwust. Nun kam es ihm vor, mitten in ein Fettnäpfchen getreten zu sein.
 

Kadaj nahm, dass ihm gereichte Kissen und stopfte es sich unter den Bauch. "Frag mich vorher einfach. Du hast doch einen Mund, gebrauche ihn also auch!"
 

"Dann fangen wir doch gleich mal an. Welche Kissen darf ich denn zum Schlafen nehmen und hast du noch eine Wolldecke?" Die Nacht war etwas kühl gewesen, trotz der vielen Kissen.
 

Kadaj richtete sich nun doch wieder auf, setzte sich auf die Bettkante und sah sich um. "Nimm einfach die, die noch herumliegen und eine Decke müsste ich unter dem Bett noch in einer Kiste haben."
 

Wieder auf allen vier kroch Reno unter das Bett, den Hintern in die Höhe krabbelte er Kopf voran drunter und zog eine Kiste hervor warf auch gleich einen Blick hinein und nickte fröhlich. "Super, eine weiche Decke und kuschelige Kissen. Danke Kadaj."
 

Kadaj schluckte kurz. Er musste sich eingestehen, dass dieser Hintern doch richtig niedlich aussah. "Ähm ... ja ... bitte", stammelte er daher nur unwirsch und bekam rote Wangen.
 

Rückwärts und den Karton mit sich ziehend, kam der Rotschopf wieder zum Vorschein. Mit einem seligen Gesichtsausdruck nahm er die Decke aus dem Karton und knautschte diese zusammen. "Die ist auch schön weich..."
 

"Ja schön...", hauchte Kadaj noch etwas verträumt und wusste gar nicht so recht, was Reno eigentlich meinte.
 

Reno legte den Kopf schief, musterte Kadaj etwas. "Ist dir nicht gut? Du schaust etwas rötlich aus …" Er kam ein bisschen mit seinem Gesicht näher heran, schaute genauer hin.
 

Kadaj schüttelte stumm seinen Kopf, schaute Reno dennoch sehr interessiert an und seufzte leise dabei auf. "A-alles in Ordnung", nickte er schließlich schwach.
 

"Okay… du wirst nur noch etwas roter … nicht, dass du nachher Fieber hast." Er machte sich so seine Gedanken. Nicht, dass er nachher Ärger bekam.
 

"Fieber…?" Kadaj verstand noch immer nicht, schüttelte unwirsch den Kopf und blickte Reno verdutzt wirkend an.



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