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Begegnungen

[EU-Sequel \ Ben Skywalker & Tahiri Veila Centric]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Vielen Dank an alle, die diese Geschichte verfolgt und in irgendeiner Weise verfolgt haben!

Ich weiß, dass es nicht mein allerbestes Werk ist, aber es bedeutet mir besonders deshalb so viel, weil es nach langer Zeit der Untätigkeit endlich wieder ein produktiver Schritt für mich gewesen ist. Ich weiß nicht, ob es jemals eine Fortsetzung geben wird. Ideen dafür wären zwar da, aber erstens sind sie bisher nur vage und zweitens sehe ich gerade nicht, wann ich auch noch die Zeit dafür haben werde^^'

Viel Spaß beim letzten Kapitel und vielen Dank noch mal!
LG
Yosephia Komplett anzeigen

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Jedi-Meister waren einschüchternder als Sith Lords. So kam es Vir zumindest vor, als er mit Ben und Tahiri vor dem Rat der Jedi stand.

Die Meister saßen im Kreis auf Sesseln, die ihrer jeweiligen Spezies angepasst waren. Es gab keinerlei Anzeichen dafür, dass einer von ihnen der Anführer war. Sie waren alle gleichberechtigt, egal wie alt oder jung sie waren, egal welcher Spezies sie angehörten und egal welches Geschlecht sie besaßen. Deshalb die Kreisanordnung. Ganz anders als bei den Sith-Lords mit ihrer strengen Hierarchie und ihren Ränkespielen. Hier empfanden alle Eintracht und Respekt.

Einer solchen Struktur war Vir noch nie begegnet. Auch nicht auf Coruscant oder bei den Renegaten. Das hier fühlte sich an, als befände er sich vor einem vielköpfigen Ungeheuer, dem nichts – aber auch wirklich gar nichts – von dem entging, was er tat und dachte.

Von Bens Bericht über die Ereignisse auf Kessel bekam Vir kaum etwas mit. Er versuchte die ganze Zeit, sich keine Schwäche oder Nervosität anmerken zu lassen. Die Frage eines älteren Menschenmannes mit ergrautem Haar und Bart und intensiv grünen Augen namens Corran Horn riss Vir aus seiner Lähmung.

„Woher weißt du, dass es kein Trick ist, Ben?“

Die imposante Barabel neben dem Mann zischte zustimmend: „Vielleicht will er nur an die Jedi heran kommen, um zie an die Zith zu  verraten.“

„Ich kann es zwar nicht beweisen, aber ich bin dennoch sicher, dass er es ernst meint. Ich bürge dafür“, erwiderte Ben gelassen.

„Und ich auch“, erklärte Tahiri ebenso ruhig.

Beinahe hätte Vir vor Unglauben den Kopf geschüttelt. Woher nahmen Ben und Tahiri dieses Vertrauen in ihn? War er das überhaupt wert?

Die Jedi-Meister schienen auf Bens und Tahiris Worte zu vertrauen, zumindest äußerten sie keine Zweifel mehr. Eine Frau in noch recht jungen Jahren – etwa so alt wie Tahiri – gestattete sich sogar ein Lächeln. Das war Jaina Solo Fel, wenn Vir sich an die Vorstellungen vorhin richtig erinnerte.

„Vir“, wandte sich eine sanftmütige Frau mit weißen Haaren an ihn, Tionne Solusar, „du willst ein Jedi werden?“

Ausgerechnet diese Frage zuerst, die er nicht klar beantworten konnte. Vir zögerte kurz, dann entschied er sich für die schonungslose Wahrheit. „Ich weiß es nicht. Wenn ich kein Sith sein kann, heißt das automatisch, dass ich ein Jedi werden muss?“

Entgegen seiner Erwartung wirkten die Meister deswegen keineswegs empört oder gar wütend. Die weißhaarige Frau lächelte verständnisvoll und die Mon Cal zu ihrer Linken ließ einmal bedächtig eines der Schutzlider über ihre großen Augen fahren.

„Im alten Jedi-Orden wurden alle Machtsensitiven zu Jedi ausgebildet, aber damals herrschten andere Umstände“, erklärte Corran Horn ruhig. „So gut wie alle Kandidaten wurden bereits im frühen Kleinkind- oder sogar im Säuglingsalter entdeckt. Heutzutage ist das selten der Fall. Beinahe alle Machtsensitiven haben sich bereits ein eigenes Leben aufgebaut, bevor sie entdeckt werden. Wir lassen ihnen die Wahl, ob sie ihr Leben und ihre Pflichten als Jedi miteinander vereinbaren können und wollen oder ob sie ohne eine Jedi-Ausbildung in ihr altes Leben zurückkehren wollen.“

„Es gibt auch Jedi, die ihre Ausbildung zeitweilig unterbrechen, wenn sie merken, dass sie mit sich selbst nicht mehr im Reinen sind“, fuhr Bens Cousine Jaina fort. „In solchen Fällen geben wir ihnen die Zeit, die sie brauchen.“

„Und einige von uns haben am eigenen Leib die Dunkle Seite erfahren“, fügte ein Mann in mittleren Jahren hinzu. Kyp Durron. Virs Kenntnissen nach hatte der Jedi-Meister während seiner Zeit der Entgleisung ein ganzes Sonnensystem vernichtet.

„Mit anderen Worten: Wenn du es willst, kannst du eine Ausbildung als Jedi bei uns durchlaufen, um herauszufinden, ob du dich zum Jedi-Dasein berufen fühlst. Wir werden deine Entscheidungen diesbezüglich akzeptieren, solange sicher ist, dass keine Bedrohung von dir ausgeht“, ergriff wieder Corran Horn das Wort.

Reihum sah Vir die Meister an, ungläubig über ihre Vertrauensbereitschaft. So etwas war bei den Sith undenkbar. Dort hatte er nie irgendwelche Freiheiten besessen. Dort waren alle der Doktrin der Dunklen Seite unterworfen.

„Bevor Ihr mir so ein großzügiges Angebot macht, solltet Ihr vielleicht wissen, dass ich auf keinem Fall vorhabe, bedingungslos im Kampf gegen die Sith zu kooperieren.“

Jaina Solo Fel lächelte erwartungsvoll. „Welche Bedingungen wären das?“

Vir hielt ihrem Blick entschlossen stand. „Ich werde Keshirs Standort nicht verraten. Zuallererst ist es die Heimat der Keshiri und sie haben es nicht verdient, in irgendeiner Form für das bestraft zu werden, was der Verlorene Stamm getan hat und immer noch tut.“

Meisterin Sebatyne zischelte leise und schlug mit ihrem mächtigen Schwanz auf den Boden hinter ihr. „Dieze hier hat nicht vor, Unschuldige zu bestrafen.“

„Das unterstelle ich auch nicht Euch, aber den alliierten Politikern. Keshir ist und bleibt meine Heimat. Ich werde es keinem Überfall durch alliierte Streitkräfte aussetzen.“

„Verständlich, aber diese Überzeugung lässt darauf schließen, dass du nicht glaubst, dass die gefangenen Sith auf Kessel reden werden“, warf Meister Horn mit blitzenden Augen ein.

„So wird es auch sein“, erwiderte Vir mit völliger Gewissheit.

„Das haben wir schon befürchtet“, brummte Meister Durron.

„Aber ich bin bereit, Euch mit anderen Informationen zu versorgen“, fuhr Vir fort, um seine Verblüffung darüber, dass die Meister seine Weigerung so einfach akzeptierten, zu überwinden. „Primär- und Sekundärziele, Taktiken, Identitäten von Spionen, sofern ich sie aus meiner Jugend- und Ausbildungszeit kenne… Ich kann euch Keshiri beibringen und Euch mehr über die Kultur des Verlorenen Stammes erklären. Aber dafür will ich Euer Versprechen, dass kein Jedi jemals in kriegerischer Absicht einen Fuß auf Keshir setzen wird, solltet Ihr die Koordinaten irgendwann auf andere Weise erlangen.“

„Ein fairer Handel“, gab Meister Horn zu. „Allerdings frage ich mich, wieso du so leichtfertig bereit bist, dein Volk zu verraten. Das prädestiniert dich nicht unbedingt für unser Vertrauen.“

Nach wie vor gingen weder Feindseligkeit noch Misstrauen von den Meistern aus, dennoch zögerte Vir, um in sich selbst hinein zu lauschen. Schließlich hob er resigniert die Schultern.

„Mir sind natürlich auch schon logische Gründe dafür eingefallen. Zum Beispiel hat Keshir Besseres als die Sith verdient und wenn man die Lords mit Hilfe meiner Informationen auflaufen lässt, wird das auf lange Sicht bei der Zerschlagung der Sith-Kultur helfen… Aber in Wahrheit habe ich mich dafür entschieden, weil es sich… richtig anfühlt…“

„Du hattest eine Eingebung durch die Macht?“, fragte Meister Kam Solusar nach.

„Eher durch zwei sehr sture… Freunde“, korrigierte Vir und blickte neben sich, wo Ben amüsiert in sich hinein lächelte.

Ja, es war das erste Mal, dass er von Ben und Darran als Freunde dachte, aber das Wort hatte sich richtig auf seiner Zunge angefühlt und hinterließ selbst jetzt noch einen beruhigenden Nachhall.

Den Meistern schien diese Antwort zu genügen. Weder spürte Vir bei ihnen Skepsis noch Kritik.

Meister Horn blickte in die Runde. Als alle anderen Meister genickt hatten, sah er wieder Vir an. „Wir vertrauen Bens Urteil und glauben deiner Erklärung. Vorerst möchten wir dich bitten, hier auf Ossus zu bleiben. Wer dein Mentor wird, wird sich noch entscheiden. Diese Wahl sollte im beiderseitigen Einvernehmen geschehen, deshalb geben wir dir die Chance, Ossus, den Orden und uns kennen zu lernen.“

Vir blinzelte. Es kam ihm immer noch wie ein unfassbarer Traum vor. Es wirkte so unwirklich, ja, beinahe wahnwitzig!

Als Ben ihm eine Hand auf die Schulter legte, setzte er sich ganz automatisch in Bewegung. Er verbeugte sich steif vor den Meistern und verließ den Rat gemeinsam mit Ben und Tahiri. Er konnte die verständnisvollen Blicke der Meister in seinem Rücken spüren.

Erst mehrere Minuten später konnte Vir sich aus seinem tranceähnlichen Zustand lösen und sich an seine Begleiter wenden. Beide strahlten über das ganze Gesicht. Bei diesem Anblick wurde Virs Kehle eng und er fühlte sich ganz schwummrig.

Es gab nur ein Wort, das wenigstens ansatzweise seine Gefühle zum Ausdruck bringen konnte, aber es kam vor lauter Aufgewühltheit nur krächzend über seine Lippen.

„Danke…“

 
 

To be continued…?
 



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