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Begegnungen

[EU-Sequel \ Ben Skywalker & Tahiri Veila Centric]
von

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„Mir wäre es lieber, wenn du noch eine Woche hier bleiben würdest, aber ich bin ja nur eine Heilerin, also was weiß ich schon.“

Der Tonfall der Chadra Fan Jedi war beinahe eisig, während sie mit angelegten Ohren ihre Patientin untersuchte.

„Ich ziehe doch nicht gleich wieder in den Kampf, Tekli“, versuchte Tahiri es beschwichtigend, aber die Heilerin warf ihr nur einen vorwurfsvollen Blick zu und fuhr dann mit ihren Untersuchungen fort, während sie etwas von Solo-Starrsinn murmelte.

Tahiri seufzte ergeben und blickte zu Darran, der mit vor der Brust verschränkten Armen an der Wand lehnte. Seine Miene blieb ruhig, aber seine Augen funkelten amüsiert.

Seit zwei Wochen verbesserte sich Tahiris Zustand immer mehr und seit einer Woche führte sie eine Beziehung mit Kommandant Darran Darklighter. Sie konnte kaum fassen, wie gut sie sich deswegen fühlte.

Mittlerweile befand sich ein Dutzend einsatzbereiter Jedi auf Kessel, die unter der Leitung von Tesar und den Horn-Geschwistern weiterhin nach Sith suchten, derer nun bereits zehn identifiziert worden waren.

Elf, wenn man Vir dazu zählte, aber Ben hatte dafür gesorgt, dass man Virs mehrtägige Abwesenheit einem Krankheitsfall zuschrieb. Tekli hatte sich dafür eine möglichst exotische Krankheit aus den Fingern saugen müssen, damit die GA-Ärzte nicht auf die Idee kamen, sich des Falls anzunehmen. Über die tatsächlichen Hintergründe wussten nur die Solos, Darran und Tahiri Bescheid. Tesar und die anderen Jedi konnten sich wahrscheinlich auch einiges denken, aber sie hatten Bens Entscheidung in der Hinsicht ohne Nachfragen akzeptiert.

Ben wollte heute nach Ossus abreisen, um vor dem Rat persönlich Rechenschaft abzulegen, und Tahiri wollte ihm beistehen. Vir und Tekli würden mit ihnen kommen. Offiziell war Vir immer noch krank und Tekli wollte ihn im besser ausgerüsteten Labor auf Ossus untersuchen.

„Tekli, du begleitest uns doch nach Ossus. Du kannst mich die ganze Zeit im Auge behalten. Außerdem hatten die Generäle doch sowieso nach meiner Verlegung gefragt“, versuchte Tahiri es noch einmal.

„Kannst du mir versprechen, dass du noch eine Woche lang das Bett hüten wirst?“, erwiderte die Chadra Fan schnippisch.

„Nun, also… ähm… nein“, gestand Tahiri verlegen.

Darran schnaubte leise, was ihre Wangen brennen ließ.

„Was zu beweisen war“, murmelte Tekli, verfasste noch eine Abschlussbemerkung auf ihrem Datenblock und wandte sich dann an Darran. „In zwei Stunden bei der Jadeschatten.“

„Ich werde Tahiri wohlbehalten dorthin bringen“, versprach der Pilot respektvoll.

„Ich bin doch kein kleines Kind mehr“, brummelte Tahiri verdrießlich, als Tekli den Raum verlassen hatte.

„Aber eine sehr starrköpfige Jedi“, schmunzelte Darran und trat zu ihr.

Lächelnd bot er ihr eine Hand an. Mit schon wieder roten Wangen ließ Tahiri sich vertrauensvoll in die Höhe ziehen. Ihre kleine Hand schien in seiner großen beinahe unterzugehen und dennoch hielt er sie sicher fest. Es schien unmöglich, dass sie ihm jemals entgleiten könnte…
 

Es brachte Tahiri in Verlegenheit, als sie Händchen haltend durch Kessada gingen. Viele der Offiziere, die sie sahen, schienen verblüfft oder verwirrt. Ein paar angetrunkene Gesellen, die wohl einen freien Abend hatten, stießen spontan auf das Paar an und riefen Darran zu, ob er ihnen eine attraktive Jedi-Schwester klar machen könnte. Darran sagte nichts weiter dazu, aber er drückte Tahiris Hand für einen Moment fester.

In Bens und Tahiris Apartment packte Tahiri die wenigen Habseligkeiten ein, die sie mit nach Kessel gebracht hatte. In der Küche tranken sie gemeinsam Kaf und schwiegen dabei die meiste Zeit.

Irgendwie gab es für Tahiri einfach nichts zu sagen. Sie wollte einfach den Frieden genießen, den Darran ihr gab. Reden konnten sie, wenn sie auf Ossus war und er hier. Er würdest erst nach dem Gipfeltreffen Urlaub bekommen.

Wie das alles nach Darrans Urlaub weiter gehen sollte, würde sich noch zeigen. Tahiri wollte nicht aus dem Orden austreten und sie wollte auch nicht, dass Darran ihretwegen seinen Posten beim Militär aufgab. Sie würden schon einen Weg finden, um damit zurecht zu kommen.

Als sie sich schließlich wieder auf den Weg machten, ergriff Darran erneut Tahiris Hand, als hätte er Angst, dass sie ansonsten verloren ging. Tahiri musste bei diesem Gedanken lächeln.

Im Dock warteten bereits die Solos, Ben, Tekli, R2-D2, C3PO und Vir. Der Sith stand mit dem Rücken zur Jadeschatten und beobachtete alles sehr genau. Seine neue Situation schien ihm noch immer nicht sehr geheuer zu sein. Wenn man aus einer Gesellschaft kam, in der Intrigen quasi zum guten Ton gehörten, war es schwerer denn je, Vertrauen zu fassen, schätzte Tahiri. Aber genau wie sie spürte Vir sicherlich, dass niemand hier Feindseligkeit ihm gegenüber hegte.

Tahiri wurde abgelenkt, als die Solos zu ihr und Darran traten. Leia schloss sie lächelnd in die Arme und danach fand sie sich in Hans bärenhafter Umarmung wieder und spürte einen kratzigen Kuss auf der Wange.

„Grüß’ Jaina, Klein-Fel und Allana von uns, wenn du auf Ossus bist“, bat Han und zauste Tahiris Haare. „Ach, und Jag kannst du auch grüßen. Ist aber auch nicht so schlimm, wenn du es vergessen solltest.“

„Han…“ Leias seufzte und verdrehte die Augen, ehe sie sich freundschaftlich von Darran verabschiedete.

Ihr Mann reichte dem jüngeren Piloten lediglich die Hand. Keiner der Beiden sagte etwas, aber am Zucken ihrer Unterarmmuskeln konnte Tahiri erkennen, dass Han wohl deutlich stärker zudrückte, als es notwendig wäre. Sie wollte schon etwas sagen, doch Leias sachtes Kopfschütteln ließ sie abwarten, bis Han den Griff löste.

„Wenigstens suchen unsere Töchter sich Männer aus, die auch anpacken können“, brummte Han und drehte sich abrupt um, um sich von Ben zu verabschieden.

„Gebt ihm Zeit, um sich daran zu gewöhnen“, schmunzelte Leia und umarmte ihre Ziehtochter nochmals, ehe sie Han folgte.

Kaum dass die Solos sich von ihrem Neffen verabschiedet und sowohl Tekli, als auch Vir zum Abschied zugenickt hatten, packten sie C3PO, der rührselig auf R2-D2 einredete, und verließen das Dock. Im Nachbardock befand sich der Millenium Falke. Nun da das Gipfeltreffen und somit die Ankunft unzähliger Politiker kurz bevor stand, hielt es das Paar nicht mehr auf Kessel. Tahiri würde die Beiden sehr vermissen, aber sie war sich sicher, dass sie sie bald wieder sehen würde.

Darran und Ben umarmten einander kameradschaftlich.

„Pass’ gut auf die Gipfelschilde auf, während ich weg bin“, ermahnte Ben seinen Flügelmann grinsend.

„Und du dafür auf Tahiri“, erwiderte dieser ebenso grinsend.

„Freundin gegen Sternenjägerstaffel. Sehr charmant“, murmelte Tahiri gespielt beleidigt.

„Zu dir komme ich gleich“, versprach Darran lächelnd und wandte sich dann an Vir.

Er bot dem Sith die Hand an und weder in der Macht noch an seiner Körperhaltung oder Stimme war ihm auch nur der geringste Argwohn anzumerken, als er sprach.

„Machen Sie es gut, Vir. Wir sehen einander hoffentlich wieder.“

Zögerlich schlug der junge Mann ein. „Passen Sie gut auf Ihre Schilde auf, Kommandant. Ich werde sie in nächster Zeit nicht für Sie justieren können.“

Ben gluckste beifällig und Darran grinste breit, als er antwortete: „Ich werd’s mir merken. Möge die Macht mit Ihnen sein, Vir.“

„Und mit Ihnen, Kommandant.“

Ben bedeutete Vir, ihm ins Innere der Jadeschatten zu folgen, damit Darran und Tahiri sich im Privaten voneinander verabschieden konnten.

Darran schlang einen Arm um Tahiris Taille, rief jedoch noch mal nach Vir.

„Bei unserem nächsten Treffen bin ich für Sie übrigens nur noch Darran.“

Der junge Mann stockte. In dem Sekundenbruchteil, den er brauchte, um sich wieder zu fassen, konnte Tahiri Überraschung in seinen grauen Augen erkennen.

„Ist gut“, murmelte er und verschwand im Inneren der Sternenyacht.

Als sie alleine waren, wandten Darran und Tahiri sich einander zu. Die Jedi hatte das Gefühl, als könnte er ihr bis auf den Grund ihrer Seele blicken. Ihr ganzes Denken und Sein schien nur noch aus diesem intensiven Blickkontakt zu bestehen…
 

Als sie fünf Minuten später ins Cockpit der Jadeschatten trat, begrüßte R2-D2 sie flötend und Ben im Pilotensitz bedachte sie mit einem breiten Grinsen. Tahiri versuchte, die Beiden zu ignorieren, und setzte sich auf den Copilotensitz. Ben hatte bereits den Abflugvektor und den Hyperraumsprung berechnet und den Startcheck durchgeführt, also blieb für sie nichts weiter zu tun, als die Sensoren im Auge zu behalten.

Als sie die künstliche Atmosphäre von Kessel verließen, gesellte sich ein Ehrengeleit aus Gipfelschild- und anderen Staffelangehörigen zu ihnen.

Das Komlink meldete sich zu Wort und auf dem Vidschirm erschienen die ernsten Gesichter der Generäle Kre’fey, Vorn und Tal.

„Jedi Skywalker, Jedi Veila, wir halten hier die Stellung. Wir wünschen Ihnen eine gute Reise und Ihnen, Jedi Veila, eine baldige Genesung“, erklärte General Vorn lächelnd.

„Vielen Dank dafür und auch für die gute Zusammenarbeit“, erwiderte Ben ebenfalls lächelnd. „Die letzten Wochen waren…“

„Eine Bereicherung“, vollendete Tal den Satz und Kre’fey nickte bekräftigend.

„Das Gipfeltreffen wird sich gewiss einige Zeit hinziehen. Sie sind also jederzeit willkommen, wieder die Führung der Gipfelschilde zu übernehmen, Skywalker.“

Ben nickte dankend. Für Tahiri war es immer noch verblüffend, wie respektvoll und freundlich die Generäle sich jetzt ihnen gegenüber verhielten. Besonders Tal und Vorn waren vorher sehr misstrauisch gewesen. Kein Vergleich zu jetzt.

„Möge die Macht mit Ihnen sein“, intonierte Kre’fey.

„Und mit Ihnen“, erwiderten Ben und Tahiri und der Vidschirm wurde schwarz.

Der Millenium Falke schloss zu ihnen auf und flog so nahe über ihrem Cockpitfenster, dass sie Han und Leia im eigenen Cockpit winken sehen konnten. Tahiri winkte lächelnd zurück, ehe der legendäre Frachter beschleunigte und kurz darauf im Hyperraum verschwand.

Ben verabschiedete sich vom Ehrengeleit der Sternjäger, indem er die Jadeschatten mehrmals schwanken ließ, sodass es aussah, als würde sie mit den Tragflächen winken. Die Jäger erwiderten den Gruß jeder auf seine Weise, dann flog die Sternenyacht alleine weiter.

Tahiri verspürte eine mächtige und doch sanfte Berührung in der Macht und blickte lächelnd zur Seite, wo Ben versonnen aus dem Sichtfenster blickte.

„Meister Luke ist sicher stolz auf dich.“

„Und er freut sich für dich“, fügte Ben hinzu und sah Tahiri mit brüderlicher Wärme an. „Beim nächsten Familientreffen will er Darran sicher kennen lernen.“

Tahiris Wangen röteten sich vor Freude. Sie ergriff Bens linke Hand und drückte diese dankbar und während er die Jadeschatten mit der rechten Hand in den Hyperraum springen ließ, erwiderte Ben diesen Druck.
 

„Ich weiß gar nicht, wann ich sie zuletzt so glücklich gesehen habe“, murmelte Leia, während sie das schlierenhafte Farbenspiel des Hyperraums betrachtete.

„Ich hoffe nur für diesen Luftikus, dass er sie niemals unglücklich machen wird“, knurrte Han.

Leia kicherte. „Du hast sie doch dazu ermutigt, sich auf Darran einzulassen.“

„Ich habe auch Jaina zum Altar geführt. Dennoch will ich nicht sehen, wie dieser steife Chiss-Freund sie anfasst“, brummelte Han.

Immer noch kichernd überprüfte Leia nochmals, ob alles richtig programmiert war, dann gab sie ihrem Mann einen Kuss auf die Wange und verschwand in der Kombüse.

Han konnte brummeln, wie er wollte, Leia wusste ganz genau, wie sehr er sich für Tahiri freute. Und sie war sich vollkommen sicher, dass es Anakin dort, wo er jetzt war, nicht anders erging. In gewisser Weise lebte Anakin in Tahiri und Darran weiter.

Und in seinem Cousin Ben, der ein neuer Hoffnungsträger für den Jedi-Orden war, den sein Vater unter so vielen Opfern aufgebaut hatte.

Ja, Leia hatte keine Bedenken, die Zukunft den neuen Generationen zu überlassen. Sie und Han waren hier und jetzt genau dort, wo sie hingehörten.
 

Die Wut des Oberlords war schon lange zu spüren, bevor man auch nur einen Schritt in die Halle der Lords gesetzt hatte. In der Halle selbst drückte diese Wut die weniger standhaften Sith erbarmungslos in die Knie. Sogar die Lords und Ladys wagten kaum, sich zu rühren, geschweige denn, die Wut ihres Anführers zu hinterfragen.

Es war zweifelsohne ärgerlich, dass so viele der Spione auf Kessel gefasst waren und dass die Sabotage des Gipfeltreffens missglückt war, aber mit diesem Risiko hatten sie von Anfang an gerechnet. Die Spione waren letztendlich nur Bauernopfer, von ihnen ging keine Bedrohung aus, denn sie würden Keshirs Koordinaten auch unter Folter nicht verraten. Zumal es sowieso zweifelhaft war, ob die Alliierten überhaupt das Rückgrat besaßen, Folter anzuwenden. Selbst die Imperialen waren dieser Tage viel zu weich dafür, auch wenn sie es anders nennen mochten.

Auch die gescheiterte Sabotage war unterm Strich kein definitiver Rückschlag. Das Risiko, dass die Politiker der Alliierten sich militärischen Notwendigkeiten unterordneten, war immer noch sehr gering. Ihnen ging es zuallererst um den eigenen Machtgewinn. Es würde noch unzählbar viele Gelegenheiten geben, diese ungleichen Verbündeten wieder zu entzweien.

Doch weder das eine noch das andere schien Oberlord Tharai besonders zu rühren, so viel konnten die scharfsinnigeren unter den Lords feststellen. Dennoch war der gutaussehende Mann in den älteren Jahren aus irgendeinem Grund persönlich von der ganzen Sache betroffen. Beinahe als hätte er einen demütigenden Verlust hinnehmen müssen – und wer auch immer genau dafür verantwortlich war, alle Anwesenden hier waren sich vollkommen sicher, dass er es noch bitter bereuen würde, sich den Zorn eines so mächtigen Sith zugezogen zu haben. Mit ziemlicher Sicherheit würde er das nicht überleben.



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