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You Are The Right Kind Of Wrong

Mission: Entlarve Jonouchis Geheimnis!
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Titel: You Are The Right Kind Of Wrong
Teil: 1 / 4, Vierteiler aka Songfic
Song: von LeAnn Rimes, Right Kind Of Wrong
Autorin: moi, Kaya
Warnungen: Lime (harharhar), ein Hauch Kitsch & Schmu & Romantik und auf jeden Fall ne ganze Ladung HUMOR. Wer dagegen allergisch ist, darf gern heulend unter mein Bett krabbeln, da ist neben dem ganzen gebunkerten Katzenspielzeug noch ne ganze Menge Platz :> (&Staub muss da eh mal wieder geputzt werden, hust.)
Inhalt: Jonouchi steckt bis über beide Ohren im Schlamassel namens Liebe. Da sind seine Freunde sich ganz sicher. Die Anzeichen sind ja auch ZU verräterisch: Bedeutungsschweres Herumseufzen, abweisendes Dauergrinsen und ein seliges Desinteresse an allem, was auch nur im Ansatz mit seinem bisherigen Lebenssinn Duel Monsters zu tun hat...
Die YugiClique (allen voran eine enthusiastische Anzu) ist fest entschlossen, herauszufinden, wer hinter Jonouchis unzurechnungsfähigem Zustand steckt – aber die Mission „Entlarve Jonouchis Geheimnis“ gestaltet sich schwieriger, als angenommen.
Pairings: Jonouchi X ??? - als ob ich das verraten würde :P das müssen die Charaktere ja schließlich auch selbst rausfinden he, he. Dezente Hints auf Puzzleshipping, Tendershipping, Tieshipping (Tristan X Miho), Cheershipping (Otogi X Serenity) und alle unmöglichen Unterstellungen von Wishshipping (Jono X Yugi) über Snareshipping (Jono X Otogi, wtf), Buddyshipping (Jono X Honda *uähhh* T_T) und Dragonshipping (Jono X Yami) bis hin zu Puppyshipping (*eseinfachnichtlassenkann...*)
A-ano... und ich war so dreist, euch 'ne Marysue unterzuschieben, die ich ganz schamlos mit Anzu-chan verkuppel, weil OMG ANZU-CHAN, such a girl crush *_* :'D sorry haha.

„Haaaaach...“ - jemand redet / seufzt
*They say you're something I should do without* - Songtext
'Aber das ist mir dezent egal!' – jemand denkt / schwebt auf rosa Wolken
//Allmählich verliert der seinen Verstand...// - Papierschnipselbriefe
[Was heißt hier ALLMÄHLICH? Das hat der schon vor drei Staffeln im Duelist Kingdom.] - innere Konversation zwischen Yami und Omote (also entweder Yugi und Yami oder Ryou und Yami no Bakura) Komplett anzeigen

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Ein ganz harmloses und unschuldiges Spiel


 

You Are The Right Kind Of Wrong
 

Part I.

Mission: Entlarve Jonouchis Geheimnis!
 

Montagmorgen, acht Uhr, und es regnete es gerade, als wäre die nächste Sintflut über sie alle hereingebrochen. Damit fiel der Außensportunterricht, einziger Lichtblick in diesem grauen Schultag, sprichwörtlich ins Wasser. Was sich ungemein negativ auf die ohnehin schlechte Laune auswirkte, die wie eine der dunklen Regenwolken draußen am Himmel unheilvoll über den Schülern der 1-B der Domino High schwebte.

Als ob das noch nicht schlimm genug wäre, stand der Klasse von Yugi und Co. in der ersten Stunde ein spontaner Mathetest bevor, wie der enthusiastische Lehrer an der von irgend so einem Streber blankpolierten Tafel soeben freudig verkündete und dabei hämisch in die erschrockenen Gesichter seiner Schüler grinste.

Yami, Yugi, Honda, Otogi und Ryou stöhnten synchron auf.

Was DACHTE der Mathefutzi sich eigentlich dabei, ihnen den noch unschuldigen Morgen so zu versauen???

Gelyncht gehörte der doch!

Die ganzen albernen, absurden Lehrerstreiche, die Honda ihnen ständig versuchte schmackhaft zu machen, waren plötzlich gar nicht mehr so albern und absurd.

Einzig Jonouchi war es vollkommen gleichgültig, welche Revolution da gerade vor ihm abging. Mit seligem Lächeln lag er quer über seinem Tisch in der letzten Reihe, starrte verträumt aus dem Fenster und seufzte zwischendurch immer wieder bedeutungsschwer.

Was nicht lange vor seinen Freunden verborgen blieb.

Mit skeptisch hochgezogenen Augenbrauen drehte Honda sich um 70° und schielte vorwurfsvoll über seine linke Schulter zu seinem besten Bro für immer und alle Gezeiten. Jonouchi merkte es nicht mal.

„Hey Alter, hast du's nicht mitbekommen? Mathetest! Hast du gar nichts dazu zu sagen?“

„Mh-mh“, machte Jonouchi und nickte langsam. Auf seinen Lippen immer noch dieses verzückte Lächeln.

Jetzt wurden auch Yugi und Yami auf Jonouchis Apathie aufmerksam. Fragend tauschten sie einen stummen Blick aus. Yugi zuckte nur die Schultern. Er konnte sich auch keinen Reim auf Jonouchis Verhalten machen...

Dafür aber Yami, der seinem Cousin Yugi zum Verwechseln ähnlich sah. Vorsichtig stupste er den Kleineren an.

[Wenn ich's nicht besser wüsste...], grinste er.

[Eh?] Yugi blinzelte nichts verstehend. Manchmal war seine Naivität echt regelrecht verzückend. Yami musste wirklich STARK an sich halten, um nicht die Kontrolle über seine Gesichtsmuskulatur zu verlieren. Ein zweideutiges Grinsen käme wahrscheinlich nicht gut zu der Ansammlung an linearen Unzumutbarkeiten, die der Mathelehrer gerade leise vor sich hin summend auf Yamis Tisch klatschte. Der Mann war viel zu übermotiviert... Vielleicht sollte wer dem Ganzen mal die dringend nötige Abhilfe in Form von sozialer Auslastung verschaffen.

Aber darum würde Yami sich später Gedanken machen. Jetzt sah er Yugi viel sagend an, dem sichtlich warm wurde unter Yamis Blick.

[Weißt du], begann Yami mit diesem lasziven Lächeln in den Mundwinkeln, [wenn die Auren von zwei Menschen so richtig heftig aufeinander reagieren, dann kann daraus schon mal der Wunsch entstehen, diese Spannung angemessen zu … entladen. Nicht nur spirituell, sondern auch körperlich, wenn du verstehst.]

Yugi, der mit jedem Wort eine Nuance tiefer rot angelaufen war, starrte angestrengt auf seinen Tisch, als sei die abgenutzte Maserung das Spannendste auf der Welt. Seine Ohren glühten vor Scham.

Yami biss sich auf die Lippen. Jap, das war eine ganz miese Masche von ihm, dessen war er sich sehr wohl bewusst. Aber es war auch wirklich zu einfach, Yugi in Verlegenheit zu bringen! Wie sollte er da denn bitte widerstehen können?

Selbstzufrieden kramte er seinen Stift aus der Stiftemappe und begann, den Aufgabenzettel zu inspizieren.

Anzu, die Yami und Yugi skeptisch aus erster Reihe beobachtet hatte, widmete sich nachdenklich ihrem Aufgabenblatt. Dieser Test war ihre geringste Sorge. In den letzten Minuten hatte sich in ihren Gedanken eine Idee geformt, die allmählich ungesunde Ausmaße annahm und an der Anzu mehr und mehr Gefallen fand, je pikanter sie wurde. Ihr war Yamis Verhalten von Anfang an verdächtig vorgekommen.

Jetzt brauchte sie bloß Zeit, um einen Schlachtplan zu entwickeln.

Blöd nur, dass es immer so kontraproduktives Nachfragen seitens Lehrkörper gab, wenn sie was von spontaner Übelkeit stammelte und fluchtartig aus dem Klassenraum stürmte... Also musste sie wohl oder übel erst den unsäglichen Test hinter sich bringen.

Der Lehrer, wieder an seinem Platz am Pult angekommen, gab nun endlich das von Anzu heißersehnte Startzeichen.

Ungeduldig schrieb Anzu in ihrer ordentlichen Mädchenhandschrift ihren Namen in die linke obere Ecke und begann dann sorgfältig und fast eine Spur mechanisch, die öden Fragen über lineare Algebra zu beantworten.

Dabei kam sie nicht umher, spöttisch über die einzelnen Aufgaben zu lächeln.

Aufgabe 1a). Definiere den Begriff Vektor und erkläre in drei Sätzen den Unterschied zum Skalar.

Aufgabe 1b). Erkläre, was ein Gegenvektor ist. Benutze dabei die Begriffe Element, Vektorraum und invers.

Pah. Das war ein reiner Vokabeltest, der die Antworten ja direkt vorgab.

Ein Kinderspiel für sie!

Und sobald sie den Test abgegeben hätte, könnte sie sich endlich ihrem genialen Plan widmen.

Über die Schulter warf Anzu Jonouchi, der gedankenverloren auf seinem Blatt herumkritzelte, einen triumphalen Blick zu.

Er war fällig!

Sie würde sein Geheimnis lüften.

Anzu konnte die lange Mittagspause kaum noch abwarten.
 

~
 

Englischunterricht hatte etwas unnachahmlich Einschläferndes.

Was nicht nur am verpeilten Lehrer lag, der selbst keine Ahnung davon hatte, worüber er sich da seit fünfzehn Minuten ununterbrochen einen abbrach.

Während Anzu die bewundernswerte Energie aufwand, wenigstens so zu tun, als würde sie dem langweiligen Stoff über den Bau des Westminster Palace in London interessiert folgen - es lebten ihre Schauspielerkünste -, schnarchte Honda selig hinter seinen Büchern. Gewöhnlich leistete Jonouchi ihm dabei harte Konkurrenz. Stattdessen war der Blondschopf nun schwer damit ausgelastet, schiefe Kreise in sein Heft zu kritzeln. Immer noch mit diesem grenzdebilen Lächeln im Gesicht.

Otogi studierte heimlich die Doppelseiten irgendeines billigen Schmuddelmagazins auf seinem Schoß, Ryou stöberte unauffällig in einem Heft über die neuste Duel-Monsters-Erweiterung, die in zwei Wochen erscheinen sollte, und Yugi sortierte sein Kartendeck gewissenhaft nach Stärken und Schwächen seiner Magie- und Fallenkarten.

Yami hingegen war fest entschlossen, die Englischstunde produktiv zu nutzen. Er hatte was zu klären, was keinen längeren Aufschub duldete. Seine filigrane Handschrift füllte bereits eine Viertelseite des Vokabelhefts, das eigentlich für die abstrusen Begriffe vorgesehen war, mit denen Mr. Quaint eifrig die Tafel vollschmierte: Parliamentary Estate, anteroom, Sovereign's Throne...

„E-entschuldigen Sie, Sensei“, fragte Tomoyo tollkühn, „aber was bedeutet 'anteroom' eigentlich?“

Fehler. Großer Fehler.

Mr. Quaint verharrte abrupt in seiner Position, drehte sich in Zeitlupentempo zur Klasse und fischte sich nervös die Brille von der knolligen Nase, um sie zu Gold zu polieren.

„Wie gut, dass du nachfragst! Also...“

Auftakt zu einem fünfminütigen Schwafelanfall, der unweigerlich zu einem unsortierten Berg an noch mehr hanebüchenen Vokabeln in kaum leserlichen Hieroglyphen an der Tafel führte.

Yami verdrehte die Augen.

Gähnend langweilig!

Wenigstens konnte er nun unbehelligt seine Nachricht abschicken, während Mr. Quaint abgelenkt war.

Mit der ihm eigenen Geschicklichkeit visierte Yami sein auserkorenes Ziel an, korrigierte die Wurflinie um wenige Millimeter und schnipste das zusammengeknüllte Papier in Richtung erste Reihe. Es traf Anzu zielsicher am Hinterkopf.

Empört sah die sich nach dem Attentäter um, erspähte einen breit grinsenden Yami mit hinterm sonnengebräunten Nacken verschränkten Armen in der vorletzten Reihe und plusterte entrüstet die Wangen auf, um ihrem Ärger über seine Unverfrorenheit angemessen Luft zu machen. Dann jedoch realisierte sie, WAS er ihr da überhaupt an den Kopf geschnipst hatte: Ein Zettelchen.

Ein verdammt verlockend aussehendes Zettelchen.

Anzu biss sich auf die Unterlippe.

Eigentlich sollte sie dieses... dieses Pamphlet umgehend im Mülleimer verschwinden lassen, und zwar so, dass es jeder sah, allen voran der Übeltäter himself! Als Strafe für Yamis unangebrachtes Verhalten ihr gegenüber!

Dummerweise stand da ein unüberwindbares Hindernis, also known as Anzus lodernde Neugierde, zwischen Anzu und ihrem Weg zum Papierkorb.

Und besagte Neugierde war einfach stärker.

Brüsk kehrte Anzu Yami den Rücken, vergewisserte sich, dass er ihr scheinheiliges Desinteresse registrierte und zupfte dann eilig das Zettelchen auseinander.

Las mit vor Aufregung leuchtenden Wangen.

//Anzu-chan,

ich glaub, ich weiß, was Jonouchi hat.

Und ich weiß, dass DU glaubst, dass du weißt, was er hat!

Theorienabgleich?//

Anzu verzog spöttisch die Lippen. Daher wehte also der Wind! Hatte sie es sich doch gedacht. Er fühlte sich von ihr durchschaut und wollte herausfinden, was sie WIRKLICH wusste.

Aber nicht mit ihr!

Der nächste Blick über ihre Schulter war fällig.

Yami war dazu übergegangen, betont desinteressiert ausm Fenster zu gucken, das Kinn dabei auf seine linke Handfläche gestützt. Als er ihren Blick bemerkte, grinste er arrogant.

Anzu stieß die Luft aus.

Na gut, wenn er Krieg wollte...

//Verlockendes Angebot, aber ich muss leider ablehnen.

Erlaube mir, stattdessen einen Gegenvorschlag zu machen?//

Und zurück damit!

Mit nervenzerreibender Langsamkeit angelte Yami nach dem Papier, das knapp an seiner Federmappe vorbeigesegelt war. Eins musste er ihr lassen: Ihre Zielfähigkeiten waren phänomenal daneben.

Aber die Schadenfreude über Anzus nichtvorhandene Feinmotorik war ihm nicht lange vergönnt.

Mit jedem ordentlich gemalten Hiragana, das er las, verdunkelte sich seine Miene um eine Nuance.

Das meinte die doch wohl nicht ernst!

„Verlockendes Angebot“? „Erlaube mir“?

Wenn sie ihm schon mit dieser geschwollenen Sprache kam, musste er wohl oder übel härtere Geschütze auffahren. Was sie konnte, das konnte er doppelt und dreifach!

//Rück raus, was willst du?//

In aller Deutlichkeit. Wollen wir doch mal sehen, nach welchen Regeln hier gespielt wurde. Ganz bestimmt nicht nach ihren!

Schwups, landete der Schnipsel auf Anzus Vokabelheft.

Nur um denselben Weg keine halbe Minute später retour zu nehmen.

//Warte es ab. ich hab was zu besprechen. In der Pause. Mit euch allen.//

Ihr spöttisches Grinsen tropfte nahezu aus jeder einzelnen Silbe.

Yami verzog schmollend die Schnute.

Unamüsant. Außerordentlich unamüsant!

Aber wenn sie das Opfer direkt einforderte, bitte! Beugte er sich ihrem Wunsch eben.

//12Uhr aufm Schuldach.

Sag Honda, Ryou und Otogi Bescheid.

Ich kümmere mich um Yugi.//
 

~
 

Mittagspause. Ein zusammengesetztes Substantiv mit schnöden zwölf Buchstaben, aber einer schier gewaltigen Auswirkung.

Kaum, dass der letzte Ton der Pausenglocke verklungen war und sämtliche Mitschüler inklusive Honda, Otogi und Ryou fluchtartig nach draußen gestürmt waren, stand Anzu mit leuchtenden Wangen vor Yamis Tisch.

Yami hatte sich zurückgelehnt, balancierte seinen Stuhl auf dessen Hinterbeinen und beobachtete aus halbgeschlossenen Augen, wie Yugi seine Bentobox hervorkramte, um sie mit aufs Schuldach zu schleppen.

'Vielleicht nehm ich dich einfach als Nachtisch, wenn du so weitermachst', dachte Yami und ignorierte Anzu noch ein bisschen länger, um ihre Geduld auf die Zerreißprobe zu stellen. Als Rache für ihre Ignorierstrategie im Zettelkrieg. Das hatte sie jetzt davon, ha.

Aber Anzu ließ sich gar nicht beirren.

„Können wir?“, fragte sie zuckersüß an Yugi gewandt, der auch noch strahlend zurück lächelte.

Yami konnte es nicht fassen.

Und dann bewies Anzu auch noch den Schneid, Arm in Arm – Yami hätte sie meucheln können, alle beide!!! - mit Yugi den Klassenraum zu verlassen – ohne ihn! Wie hatte sie denn DAS jetzt bewerkstelligt???

Entgeistert starrte Yami ihnen eine ganze Weile nach, beschloss, sich nicht abhängen zu lassen – und schon gar nicht auf so eine billige Tour, wie Anzu sie auffuhr! - und stürmte seinen Freunden Hals über Kopf hinterher.

Dabei hatte er es so eilig, dass er Jonouchi gar nicht bemerkte, der sich im Schatten vom Bücherschrank an der Ostwand herumdrückte und nur darauf lauerte, endlich allein zu sein.
 

~
 

Das Schuldach war ein beliebter Treffpunkt für verzagte erste Dates, Junkies und ihre Dealer, oder Schüler, die was zu klären hatten. Auf die eine oder andere Weise.

Perfekt für das, was Anzu vorhatte.

Wie ein Feldmarschall stand sie vor Honda, Otogi, Ryou, Yugi und Yami. Letzterer lehnte mit verschränkten Armen gegen die Maschendrahtabsperrung, die verhinderte, dass jemand aus Versehen vom Schuldach purzelte und unten auf der Treppe vorm Haupteingang eine unmögliche Sauerei verursachte. Er war nur mäßig daran interessiert, was Anzu da ach so Gerissenes ausgeheckt hatte, dass sie so einen Aufstand darum veranstaltete. Konnte ja nichts Weltbewegendes sein, sonst würde sie vielleicht endlich mal zum Punkt kommen!

Tat sie auch.

„Euch ist vielleicht nicht entgangen, dass Jonouchi fehlt“, bemerkte sie altklug, woraufhin Yami nur die Augen verdrehte. Was sie nicht sagte, Mrs Sherlock Holmes!

„Das hat auch einen Grund“, fuhr Anzu fort, Yamis Nerven zu überspannen. Yugi hingegen hin ihr an den Lippen, als würde sie ihm gerade das Schicksal seines Lebens prophezeien. Seine Stäbchen schwebten schon seit geschlagenen drei Minuten untätig über der Bentobox.

Auch Honda und Ryou hörten Anzu wie gebannt zu. Nur Otogi, dem dieses Gespräch nicht ganz behagte, runzelte skeptisch die Stirn: „Und der wäre?“

„Dazu komme ich gleich“, versprach Anzu, holte tief Luft, und platzte dann heraus: „Ich hab das untrügerische Gefühl, dass Jonouchi“ - sie machte eine viel sagende Kunstpause und sah die Jungs auffordernd an - „verliebt ist!“

Ryou prustete los. Jonouchi und verliebt? Womöglich noch in jemanden aus ihrer Clique? Ja klar, und nachts war der Mond pinkgestreift und glitzerte!

„Ah“, machte Otogi und unterdrückte ein Gähnen. Er hatte da irgendwie etwas Spannenderes erwartet. „Und ihn wen?“

„Das … kann ich euch nicht sagen“, gestand Anzu kleinlaut. Yami verbiss sich ein triumphales Grinsen. Also doch ahnungslos.

„Und dafür hast du uns hier zusammengetrommelt?“ Otogi starrte sie ungeniert an, als wäre er überzeugt, dass ihr der Verstand abhanden gekommen war. „Um uns zu verklickern, was wir uns eh schon zusammengereimt haben? Ich mein, Jonouchis Verhalten lässt ja jetzt nicht so viel Fehlinterpretation zu... Aber dafür so einen Zirkus veranstalten, ist eher Kaibas Stil! Von dir hätte ich das nicht gedacht.“

„Warte doch erstmal ab!“, beschied Anzu ihn entschieden. „Ich wollte euch nämlich ein kleines... Spiel vorschlagen. Weswegen ich Jonouchi auch nicht hierher eingeladen habe.“

Damit hatte sie schlagartig wieder sämtliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Was ihr ein freches Lächeln entlockte. Ging doch.

„Ein Spiel?“ Das kam in stereo. Sowohl in Otogis als auch in Yamis Augen schimmerte es erwartungsvoll. Ihr Kampfgeist war geweckt.

„Ganz genau, ein kleines harmloses Spiel“, wiederholte Anzu, wobei sie jedes Wort geduldsstrapazierend in die Länge zog, als hätte sie es mit begriffsstutzigen Dreijährigen zu tun. Sie genoss das hier, das war ihr an der Nasenspitze anzusehen. „Es geht darum, herauszufinden, wer Jonouchi so dermaßen den Kopf verdreht hat.“

„Und der Einsatz?“ Otogis Geschäftssinn schlug darauf nur zu gern an.

[Wenn sie jetzt „eure Seelen“ sagt, bring ich sie um], ließ Yami seinen Ex-Omote wissen. Seit er seinen eigenen Körper erhalten hatte, nutzte er ihre telepathische Verbindung in den unmöglichsten Momenten schamlos aus, um Yugi in Verlegenheit zu bringen. Jetzt aber klang er fest entschlossen, dieses kleine „Spiel“ zu gewinnen.

Yugi drehte sich halb zu ihm um und zwinkerte. [Ich glaube, sie weiß genau, was sie tut. Und wozu könnte sie schon unsere Seelen gebrauchen?]

[Also MIR würden da spontan mehrere Möglichkeiten einfallen...] Yamis intensiver Blick ließ in Yugi diese verflixte Röte aufsteigen, die ihm auf verwegene Weise so gut stand.

Der Kleinere zog es vor, sich kommentarlos wieder seinem Lunch zu widmen. Immer noch mit einen tiefroten Kopf.

„Was meinst du mit Einsatz?“ Jetzt war es an Anzu, verwirrt zu gucken. Otogi grinste spöttisch. „Worum soll es gehen, Herzchen? Du glaubst doch nicht, dass ich mich nur for fun auf dein Spiel einlasse.“

„Ah, also wollen wir wetten?“ Durch Anzus Augen zuckte ein fast animalischer Glanz, der Otogi schaudern und Yugi und Honda eilig zurückweichen ließ. Manchmal machte dieses verrückte Weib ihnen geringfügig Angst...

Ryou allerdings, von seinem Yami durchaus … Härteres – ha, ha – gewohnt, grinste spitzbübisch zurück „Klar, gern! Aber dann will ich, dass wir RICHTIG wetten. Also zurück zu Otogis Frage: Worum soll es gehen?“

„Mm“, machte Anzu gespielt nachdenklich, bevor sie mit Unschuldsmiene vorschlug: „Wer als Erster Jonouchis kleines Geheimnis knackt, hat bei den Verlierern einen Wunsch frei.“

„Bei ALLEN Verlierern?“, hakte Yugi interessiert nach.

Anzu zwinkerte ihm kokett zu. „Jap! Solange sie sich nicht wünschen, dass ich in Strapsen aufm Tisch vom Direktor tanze...“

Sie freute sich diebisch über die Röte, die Yugi spontan ins Gesicht schoss. Er war ja schon irgendwie süß, wenn er so verklemmt war. Zu schade aber auch, dass Anzus Herz bereits anderweitig interessiert war... Sie warf einen dezenten Blick über ihre Schulter. In einer kleinen Gruppe Schülerinnen unten aufm Schulhof in einer baumbeschatteten Ecke hockte diese auffallend hübsche Lilahaarige, die seit zwei Wochen neu in ihrer Klasse war und deren Stupsnase so niedlich mit Sommersprossen überstreuselt war. Gerade redete sie lebhaft auf Shizuka, Jonouchis jüngere Schwester, ein und gestikulierte dabei aufgeregt, um ihren Worten noch mehr Ausdruck zu verleihen. Vermutlich ging es um ihre Pläne fürs Wochenende, für das Shizuka einen Sleepover mit ihrer Mädchenclique organisieren wollte.

Wah! Unbändige Vorfreude durchflutete Anzus Körper bei dem Gedanken an kitschige Liebesfilme, frisches Popcorn und die ganz unverbindliche Nähe zu Katana, der Lilahaarigen...

Anzu seufzte leise auf und drehte sich wieder zu ihren Freunden.

„Also, abgemacht?“ Auffordernd hielt sie den Jungs ihre Hand hin. Nach kurzem Zögern imitierten die fünf Anzus Geste.

„Die Wette gilt!“, verkündete Anzu kampfbereit. „Möge die Mission 'Entlarvt Jonouchis Geheimnis' beginnen!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
...e-eigentlich war das als Oneshot geplant >,< aber irgendwie ist das dann... ausgeartet.
Der Fokus pendelt noch krass zwischen den Charakteren, das legt sich aber im nächsten Kapitel. Das hier ist ja nur eine Art von Prolog :'D
Wer das Pairing errät, bekommt 5KT von mir :P

Liebste Schmu-Grüße!
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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Tiaiel
2022-01-22T08:36:56+00:00 22.01.2022 09:36
Und so steht das Kapitel hier einsam und allein auf weiter Flur und lockt neugierige Leser wie mich in die Falle ^^; du schreibst ganz wunderbar und es ist auch mal interessant, aus Anzus Sicht etwas zu lesen, aber ganz ehrlich: besteht noch Hoffnung, dass die Story fortgesetzt wird? Ich würde zu gern erfahren, wer ihm den Kopf verdreht hat xD Vielleicht ein gewisser Firmenchef? X3
Viele Grüße und auf dann ^^/)
Von:  Lunata79
2017-10-17T12:49:12+00:00 17.10.2017 14:49
Mhm, netter Anfang. Ich tippe auf Puppyshipping, da sich Tea hier ohnehin schon als Lesbe enttarnt und eigentlich alle Freunde auf dem Dach sind. Also bleibt eigentlich nicht mehr viel Auswahl.

Lg
Von: abgemeldet
2017-05-06T06:24:59+00:00 06.05.2017 08:24
macht lust auf mehr
Von:  little_sunshine
2017-04-14T15:39:49+00:00 14.04.2017 17:39
Hi, netter Schreibtisch, am Anfang Joch ein paar Schreibfehler drin, wird aber im Laufe besser! ;)

Zu der Story, Bis jetzt, interessant, bin gespannt wie es weiter geht. Hoffentlich geht's noch weiter :)

Lg
Antwort von:  little_sunshine
14.04.2017 17:40
Schreibstil nicht Schreibtisch... 😓


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