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Kirschblütenzauber

Harry | Hermine
von

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Katzenjammer

Eine Katze. Das war es, wovor Kageyama und Hiro den Rückzug angetreten hatten. Eine Katze.

Harry fühlte sich sofort an seine Hauslehrerin McGonagall erinnert und hegte den Verdacht, dass dieses Tier ein Animagus sein könnte. Was ihn allerdings weiterhin verwirrte, war die Tatsache, dass dieser Animagus in seinen Kopf eindringen und ihm Dinge zuflüstern konnte.

"Hiro-kun und Potter-san sind aus gutem Grund hier. Sie schwänzen nicht den Unterricht!", sagte Kageyama laut und behielt den Stubentiger genau im Blick.

Die Katze war grau getigert, hatte grüne, stechende Augen und ... zwei Schweife.

Harry stöhnte innerlich. Das musste wieder irgendwas Abgefahrenes sein – wie der Fuchs mit den sieben Schweifen. Wie hieß der gleich noch mal? Ach ja, Kitsune.

"Sag, was ist das?", flüsterte Harry Hiro leise zu.

"Bakeneko!", murmelte er zurück.

Harry sah ihn fragend an, wurde aber durch die kalte Stimme in seinem Kopf unterbrochen.

"Ich bringe sie dorthin, wo sie hingehören!"

Kageyama zuckte mit den Schultern. "Meinetwegen. Wir sind ohnehin fertig, die beiden wollten gerade gehen."

Die Katze, die Hiro Bakeneko nannte, richtete ihren durchdringenden Blick auf Harry und Hiro, ehe sie wieder kehrt machte und sich vom Eingang der Hütte zurückzog.

"Katze!"

"Nein, eine Bakeneko", antwortete Harry seiner wohlgenährten Schlange.

Hiro blickte neugierig auf Shima hinab. "Kann er dir erklären, was ein Bakeneko ist? Das wäre echt cool!"

"Nö, er ist davon überzeugt, dass es eine Katze ist." Harry rollte grinsend mit den Augen, Shima war wirklich nicht die hellste Kerze auf der Torte.

Die beiden folgten der "Katze" nach draußen. Sie war bereits ein Stück voraus und lief den Weg Richtung Schule zurück, dabei blickte sie hin und wieder über ihre Schultern, als wolle sie sichergehen, dass Harry und Hiro nicht abhanden kamen.

"Was ist eine Bakeneko?", fragte Harry Hiro leise.

"Das weiß man nicht so genau. Bakeneko bedeutet in deine Sprache übersetzt "verwandelte Katze". Es heißt, wenn man Katzen länger als sieben Jahre besitzt, werden sie zu Bakeneko und töten denjenigen, der sie großgezogen hat."

"Nicht wirklich, oder?!", sagte Harry und sah Hiro schräg von der Seite an, während sie die Treppen zur Plattform hinaufliefen.

Hiro lächelte und schüttelte den Kopf. "Nein, das können wir ausschließen. Katzen bleiben Katzen, egal, wie alt sie werden. Manche glauben auch, dass eine Katze, die von einem Menschen brutal getötet wurde, als Bakeneko wiederkehrt und diesen Menschen tötet oder verflucht."

Harry zog die Augenbrauen hoch. "Sag nicht, dass das wahr ist!"

"Ich kann nur sagen, dass wir nicht genau wissen, woher Bakeneko kommen. Das sind alles nur Legenden – Geschichten eben. Wir wissen nur, dass sie wie Katzen aussehen, zwei Schweife haben, mit dir sprechen können und schwarzmagische Flüche beherrschen. Sie sind sehr gut in Totenbeschwörung. Japanische Schwarzmagier benutzen sie, um Inferi* zu erschaffen. Man kann das Vertrauen einer Bakeneko gewinnen und wie ein Haustier halten, wenn man weiß, wie. Diese Bakeneko gehört Yamanaka-sensei, genauso wie der Kitsune. Die Bakeneko ist dafür zuständig, herumstreunende Schüler zu ihrem Unterricht zu bringen."

"Oh, also ... hat sie gemerkt, dass wir nicht da sind, wo wir sein sollten ...", schlussfolgerte Harry.

Hiro nickte. "Jap. Und sie ist eigentlich auch nicht gefährlich, aber ein bisschen impulsiv. Darum hat Kageyama-sensei sich beeilt zu erklären, warum wir bei ihm sind."

Hiro und Harry folgten dem Bakeneko ins Schulgebäude und gingen leise durch die Gänge. Hinter den verschlossenen Fusuma konnte Harry leise die Stimmen der Lehrer und Schüler hören und ab und zu das Sirren eines Zaubers. Die Bakeneko führte die beiden Schüler weiter in den hinteren Teil des Gebäudes, in dem Harry noch gar nicht war. Er hatte das untrügliche Gefühl, dass Gänge in diesem Gebäude dazu neigten zu verschwinden und wieder aufzutauchen.

"Sag mal, Hiro. Verändern sich Gänge hier ab und zu?"

"Ja, tun sie. Bei euch in Hogwarts ändern doch die Treppen ständig ihre Richtung, oder nicht?"

"Ja, aber ... wie kommt ihr damit zurecht, wenn die Gänge sich ständig ändern?", wunderte sich Harry, der bereits nach wenigen Abzweigungen die Orientierung verloren hatte und sich wie an seinem ersten Tag in Hogwarts fühlte.

Hiro runzelte die Stirn. "Hm, man sieht es irgendwann."

"Ihr seht das?!" Harry sah ihn ungläubig an.

"Ja, wirklich. Man erkennt bestimmte Fusuma wieder, das Muster vom Boden, die Wände ... Sieht ja nicht alles gleich aus. Das kriegst du schon noch raus!" Hiro lachte und klopfte Harry aufmunternd auf die Schulter.

Harry seufzte. "Wenn ich einmal meine Klasse verliere, kann mir nur noch die Bakeneko helfen."

"Lieber nicht, die kratzt und beißt manchmal." Hiro schüttelte sich.

"Du bist angekommen!", flüsterte es in Harrys Kopf.

Er wandte sich von Hiro ab, die Bakeneko hatte ihn zu einem Teil des Gebäudes geführt, der ihn sprachlos machte. Die Gewächshäuser in Hogwarts waren schon groß, auf jeden Fall ansehnlich. Aber das hier war, ohne zu übertreiben, wahrlich ein Haus. Harry fand sich in einem riesigen Gewächshaus mit mehreren Etagen, das in das Schulgebäude mit integriert war, wieder. Das Dach und die Seitenwänden bestanden aus Glas, so dass viel Sonnenlicht eingefangen werden konnte. Direkt vor Harry, in einigen Metern Entfernung, befand sich eine Wand komplett aus Glas, Stahlstreben verliehen ihr Stabilität. Die einzelnen Etagen reichten nur zur Hälfte des Gebäudes, so dass die Glaswand und die Mitte des Raumes frei blieben. Harry holte tief Luft, sie war feucht und sehr warm. Es roch nach nasser Erde und Gras, beschlagenem Glas, irgendwie würzig, süßlich und dann waren da noch Gerüche, die Harry völlig unbekannt waren. Schon nach kurzer Zeit hatte er das Gefühl, in seinem eigentlich recht leichten Umhang, zu schwitzen.

"Also gut, Harry. Hoffe, du magst Kräuterkunde, ich muss jetzt los! Sonst wird Bakeneko sauer ..."

Harry verabschiedete sich von Hiro und schaute sich noch einmal in dem großen Anbau um.

"Sehr warm, lass mich hier!" Begeistert entrollte Shima sich und blickte mit seinen starren Augen zwischen den Gitterstäben hindurch.

"Harry!" Hermine winkte ihrem Freund zu.

Sie stand mit Harrys Klasse nicht weit vom Eingang entfernt, neben einer sehr großen, palmenartigen Pflanze. Harry eilte auf sie zu und schaute sich dabei neugierig um. So sehr hatte ihn Kräuterkunde noch nie interessiert.

"Und, hat Shima was zu fressen bekommen?", fragte Hermine und schaute Harrys Schlange an.

"Ja und eine Bakeneko haben wir auch kennengelernt", erzählte Harry aufgeregt.

Morag tauchte neben Hermine auf und schaute Harry neugierig an. "Bakeneko? Eine echte?"

"Nein, eine aus Filz, MacDougal ...", giftete Theodore, der etwas weiter weg stand und mit seinem Zauberstab eine Pflanze anstupste, die ihre Tentakel nach ihm ausstreckte.

Morag schnaubte nur verächtlich, dann drehte er sich wieder zu Harry um. "Wie kommt's, dass du so eine siehst?"

"Sie gehört zur Schule, sie passt darauf auf, dass die Schüler den Unterricht besuchen. Schulschwänzer gibt es hier nicht, außer, sie sind so gut, dass sie eine Bakeneko abwehren können. Und das haben bis jetzt nicht viele hinbekommen. Außerdem hasst sie einen dann praktisch für immer und glaub mir, das will keiner!", erzählte Satoshi bereitwillig, ehe Harry Morag antworten konnte.

"Ist ja verrückt!", sagte Morag.

"Echt cooles Gewächshaus, das ihr hier habt! Wie hoch ist das denn, 30 Meter?", fragte Harry und blickte hoch zur verglasten Decke, durch die die Sonne strahlte.

"Fast, 25."

Nachdem Harry und die anderen eine Weile umhergewandert waren, um einige Pflanzen genauer unter die Lupe nehmen zu können – eine schnupperte an Hermines Umhang – kehrten sie zu ihrer Gruppe zurück und unterhielten sich leise weiter, während sie auf ihren Lehrer warteten, der sich offenbar verspätete.

Satoshi fragte Morag neugierig, was sie in den letzten zwei Jahren für Pflanzen durchgenommen hatten und stellte fest, das er einige kannte, aber von anderen zum ersten Mal hörte.

"Kräuterkunde ist okay, aber mein absolutes Lieblingsfach ist Pflege magischer Geschöpfe!", erzählte Satoshi.

Harry seufzte innerlich auf. Er freute sich, dass er in diesem Wahlfach, neben Morag, noch einen anderen Klassenkameraden hatte, den er gut leiden konnte.

"Die Pflanzen stehen nicht einfach irgendwo, sondern immer optimal, damit sie nicht zu viel oder zu wenig Sonnenlicht abbekommen", erklärte Satoshi, der sich offenbar im Gewächshaus wohl fühlte. Dann deutete er auf kleine Gewächshäuser, die wie einzelne Zellen eingebaut waren. "Manche Pflanzen sind sogar noch etwas spezieller, brauchen eine bestimmte Luftfeuchtigkeit oder Wärme."

Hermine betrachtete sie staunend aus der Ferne. "Davon hab ich in den Büchern, die ich gefunden habe, gar nichts lesen können!"

"Das ist noch nicht lange so. Mahoutokoro hat sich erst vor einem Jahr so richtig in dem Bereich etabliert, darum gibt es darüber einfach noch nicht viel Literatur", erklärte Satoshi und zuckte mit den Schultern.

Auf den oberen Etagen waren bereits andere Klassen zugange, die Harry von unten teilweise ganz gut bei ihrer Arbeit beobachten konnte.

Hermine machte noch einmal einen Rundgang und betrachtete weiter die vielen Pflanzen, die sich hier in ihren Töpfen und Beeten drängten und teilweise doch recht gefährlich aussahen. Manche waren unscheinbar – andere schnarchten sogar – einige hatten Blüten in grellen Farben, deren Köpfe sich in die Richtung derer drehten, die an ihnen vorbeigingen – und wieder andere versuchten aus ihren Töpfen heraus Wurzeln zu schlagen und fraßen alle Insekten, die ihnen vor die Flinte kamen. Es gab Pflanzen, die rochen himmlisch – Harry stand vor einer mit unzähligen, violletten Blüten – bei anderen hielt man sich die Nase lieber zu. Noch nie hatte Harry so viele unterschiedliche Pflanzenarten auf einem Haufen gesehen.

"Mao-sensei ist mein Name!"

Harry zuckte heftig zusammen und Hermine beeilte sich, wieder zur Gruppe aufzuschließen.

Von hinten, geradezu angeschlichen, hatte sich eine junge Frau mit einer ungewöhnlichen Frisur. Das hätte Harry von einem Lehrer jedenfalls nicht erwartet! Ihre Haare waren komplett grün gefärbt und in zwei lange Pferdeschwänze aufgeteilt. An ihrer rechten Kopfseite befand sich eine rosafarbene Blüte, die einen angenehmen Duft verströmte. Sie trug keinen Umhang, sondern schlichte Muggelkleidung – eine normale Jeanshose und ein ärmelloses Hemd.

Neugierig musterte sie Harry und seine Klassenkameraden, dann stellte sie sich noch einmal richtig vor: "Ich, Mao-sensei, bin eure Lehrerin in Kräuterkunde. Ich bringe euch bei, welche Pflanzen zu was gut sind, welche euch fressen und welche ihr gefahrlos genauer betrachten könnt. Die hier, zum Beispiel ..." Sie deutete auf Theodore, der noch immer mit der Pflanze mit den Tentakeln beschäftigt war, "... kann richtig gefährlich werden, wenn man sie zu lange ärgert."

Der junge Slytherin blickte sofort auf, beäugte die Tentakeln misstrauisch und zog sich langsam zurück.

Plötzlich lachte Mao laut auf. "War nur ein Witz! Die ist total harmlos!"

Theodore schaute erst verdutzt, ehe sich seine Wangen vor Scham rosa färbten und er zornig drein blickte. Harry unterdrückte vergnügt sein Lachen.

"Na schön, Spaß beiseite! Heute beschäftigen wir uns mit Furutsubaki-no-rei. Eine sehr schöne Pflanze, man kann ganz tolles Pulver für medizinische Zwecke aus ihr herstellen und es schmeckt richtig scharf – einfach großartig!"

Äußerst enthusiastisch erzählte Mao von dieser Pflanze, während sie voranging und die Schüler ihr schweigend folgten.

"Sie sieht schräg aus", murmelte Hermine Harry möglichst leise zu.

"Ihre Eltern sind No-Maj und sie ist speziell, aber Mao-sensei ist eine richtig gute Lehrerin!", flüsterte Satoshi zurück und grinste breit.

Theodore schnaubte leise. "Ein Schlammblut, auch das noch!"

Satoshi schaute ihn entsetzt an. Harry legte ihm eine Hand auf die Schulter und schüttelte nur leicht den Kopf.

"Er bildet sich was drauf ein, dass seine Familie nur aus Zauberern besteht ..."

Satoshi rümpfte die Nase. "Aber das hat mit Talent doch gar nichts zu tun! Wieso sollte ich jemanden danach bewerten?! Yamanaka-sensei hat auch No-Maj-Abstammung!"

Hermine warf ihr Haare über ihre Schultern und funkelte Theodore zornig an, der an ihnen vorbeigerauscht war.

"Bei uns in Hogwarts gibt es ein paar Schüler, die davon überzeugt sind, dass Muggelgeborene nicht zaubern dürften!"

"Ist ja bescheuert!", stellte Satoshi trocken fest.

"Ach, Potter-san!"

Harry blickte auf, Mao kam zu ihm zurückgelaufen und deutete auf seinen Käfig. "Deine Schlange ..."

"Das ist Shima", stellte Harry sein Haustier vor.

"Shima, wie nett. Und, geht's dir gut?" Mao beugte sich zu Harrys Käfig hinunter.

Shima rollte sich ein und zischte: "Großer, grüner Vogel greift mich an!"

"Shima denkt, Sie wären ein Vogel ..." Harry gab sich große Mühe, nicht zu lachen.

"Was hab ich, einen Vogel?!" Mao schaute reichlich verdutzt aus der Wäsche.

Satoshi machte sich sofort daran, das Missverständnis von insgesamt drei Sprachen wieder aufzudröseln. Am Ende lachte Mao ausgelassen und erklärte Harry, wo er Shima während des Unterrichts abstellen konnte.

"Lass sie ..."

"Ihn. 'Tschuldige ..."

"Hey, du musst es ja wissen." Mao zwinkerte Harry zu. "Lass ihn morgen am besten einfach im Schlafraum. Muss für Shima sehr stressig, ständig herumgetragen zu werden."

"Mach ich", sagte Harry, stellte den Käfig in einem halbwegs leeren Regal ab und folgte dann dem Rest seiner Klasse zu einem quadratischen Beet, in dem sich mehrere Pflanzen befanden.

Sie sahen ziemlich unscheinbar aus, waren langweilig grün, hatten einen Stängel, breite Blätter und ein paar wenige Tentakel. Sie bewegten sich etwas, sahen aber sonst eher lethargisch aus.

Harry war etwas enttäuscht und sah Hermine und Morag an, dass sie auch etwas Interessanteres erwartet hätten – nur Susan schien erleichtert und Theodore machte das üblich gelangweilte Gesicht.

"Wir werden diese Pflanzen heute verarbeiten. Ein Wort zur Warnung: Furutsubaki-no-rei sollte man nicht unterschätzen ..."

Harry hörte nur mit halben Ohr zu, während Mao anschließend Handschuhe und Scheren verteilte und ihren Schülern erklärte, wie sie die Pflanze verarbeiten sollten und wozu sie gut war. Die Schüler machten sich tuschelnd und kichernd an die Arbeit. Harry und die anderen alberten ein bisschen herum, hielten sich die Pflanzen entgegen, bekamen Verwarnungen, erzählten Satoshi, wie sie das Essen in Mahoutokoro fanden und was es stattdessen in Hogwarts alles gibt.

"Ich liebe Siruptorte!", erzählte Harry gerade, als er aufblickte und feststellte, das irgendwas anders war als sonst.

Nach fast einer Minute fiel ihm auch endlich ein, was er "vermisste": Theodore war vor einiger Zeit gegangen und bis jetzt noch nicht zurückgekehrt. Es war natürlich gut möglich, dass er sich aufs Klo zurückgezogen hatte und dort ziemlich lange brauchte, trotzdem, Harry fragte lieber mal nach.

Mao runzelte die Stirn. "Sie haben recht, Potter-san. Würde es Ihnen was ausmachen, mal nach ihm zu sehen?"

"Tja, also ... Wenn ich das Klo finde? Die Gänge verändern sich ja dauernd ..."

"Bei Baderäumen ist das einfach. Sie tauchen von selbst auf, wenn man sie braucht. Wenn du rausgehst, wird es gleich die erste Fususma sein, die du siehst", meinte Mao milde lächelnd.

Harry zog die Handschuhe aus, erzählte Hermine und den anderen, wo er hinging und machte sich auf dem Weg zu den Toiletten. Eigentlich hatte er gar keine Lust, sich um Theodore zu kümmern, aber da Mao ihn darum gebeten hatte, konnte er sich ja schlecht hinstellen und sagen, dass es ihm ziemlich egal war, was aus diesem Reinblut-Blödel Nott geworden war.

Er verließ das Gewächshaus und tat wie ihm gehießen. Er öffnete gleich die erste Fusuma, die ihm auf dem Gang ins Auge fiel und befand sich, wie versprochen, in den Männertoiletten. Harry sah sich im Raum fragend um, konnte aber Nott nirgendwo ausmachen. Er rief den Namen des Slytherin, erhielt aber keine Reaktion. Vielleicht hatte Nott sich in Mahoutokoro ja verlaufen, dachte Harry. Dann würde ihn zwangsläufig die Bakeneko zurückbringen.

Er zuckte mit den Schultern und wollte schon wieder gehen, als ihm eine offene Kabinentür auffiel.

"Nott, bist da drinnen?"

Harry ging zielstrebig zur Kabine und warf einen Blick hinein.

"Nott, was zum ...!"

Theodore befand sich tatsächlich in der Kabine – und er war nicht allein. Er saß zusammengesunken, mit dem Rücken zur Wand, da. Sein Kopf war ihm auf die Brust gesunken. Über seinen ausgestreckten Beinen stand die Bakeneko, welche Theodore mit großen, stechenden Augen fixierte.

"Was hast du mit ihm gemacht?!", rief Harry entsetzt.

Die Bakeneko wandte ihren Blick von Theodore ab und starrte Harry durchdringen an, bevor sie sich langsam in Bewegung setzte – genau auf ihn zu.

Keuchend wich Harry sofort zurück und prallte mit seinem Rücken gegen die Wand. Mit schwitzigen Fingern griff er nach seinen Zauberstab und reckte ihm der zweischwänzigen Katze entgegen.

Sie bleckte die Zähne und verengte ihre Augen, es sah aus, als würde sie boshaft grinsen.

Harrys Blick fiel zurück zu Theodore, der noch immer leblos in der Kabine lag.

"So ein Mist!"


Nachwort zu diesem Kapitel:
Anmerkung zum Inferius:

Ein Inferius (lat. Inferi* = Bewohner der Unterwelt) ist eine besonders schreckliche und gefährliche Leichenschändung: Durch einen schwarz-magischen Zauber werden menschliche Leichen zu seelen- und willenlosen Gehilfen ihres Auftraggebers. Ohne eigene Empfindungen, Gefühle und Gedanken "leben" sie nur, um die Befehle ihres finsteren Herrn auszuführen.

Quelle: Harry Potter Wiki Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MiezMiez
2017-03-06T12:01:49+00:00 06.03.2017 13:01
Hallo! Deine Story ist einfach toll! Harry schafft es aber auch echt, immer wieder in Schwierigkeiten zu geraten. Deine räumlich Beschreibung ist unglaublich gut. Man kann sich sofort an den Ort versetzten und eine neue Schule kennen zu lernen ist immer spannend.
Freue mich schon auf weitere Kapitel von dir!
Liebe Grüße MiezMiez
Antwort von:  Sas-_-
06.03.2017 18:12

Moinsen! :D
Harry hat, wie Lupin sagte, ein außergewöhnliches Talent dafür, in Schwierigkeiten zu geraten XD Ist vererbt :DD
Ich freue mich sehr, dass meine Beschreibungen in Bezug auf Umgebungen so gut "funktioniert" haben! Da bin ich ehrlich froh, weil es doch mal Kopfzerbrechen bereitet, ob das Beschriebene denn nun auch reicht, damit Leser sich das vorstellen können, das mir durch den Kopf geistert :D
Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren! Das nächste Kap ist in Arbeit, müsste die Woche rausgehen, ich bin am drannsten :D

LG
Sas-_-


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