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Das Model und sein Rockstar

von

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Kapitel 18

"Wie ist New York so?" Helmut schlenderte gemütlich neben mir in Richtung Fahrstuhl und drückte den Knopf.
 

"Groß, stickig, aber dennoch schön", erwiderte ich, ließ meinen Blick zur Anzeige wandern und rollte mit den Augen.
 

Das konnte dauern, der Fahrstuhl war gerade mal im ersten und wir im zehnten Stockwerk.
 

"Sorry, dauert mit dem verfluchten Ding", entschuldigte sich Helmut, da er wohl gemerkt haben musste, dass ich jetzt schon genervt und zickig herüberkam.
 

Gelassen winkte ich jedoch ab und lächelte sogar. "In New York sind sie auch nicht schneller."
 

Darauf lachte Helmut, steckte mich damit an und es tat verdammt gut, mal wieder frei lachen zu können und das mit jemandem in meinem Alter.
 

"Na komm, der Fahrstuhl hat es geschafft." Helmut riss mich aus den Gedanken und gerade so sprang ich in den Fahrstuhl, ehe sich die Türen schlossen und er nach unten ins Erdgeschoss fuhr.
 

"Wie alt bist du eigentlich?" Neugierig war ich ja schon, aber er war bestimmt nicht viel älter als ich selber, eher jünger und im Einschätzen war ich ohnehin nicht so gut.
 

Helmut grinste auf meine Frage hin und pfiff schließlich unschuldig vor sich hin. "Rate doch mal."
 

Wo ich darin ja so gut war und doch kam ich nicht umhin, ihn aufzuziehen.
 

Eine kleine Art von Rache.
 

"Mal überlegen …", schnurrte ich, legte nachdenklich den Finger auf meine Lippen und sah mein Gegenüber eine Weile lang an. "Schwierig zu sagen, aber ich denke, dass du genau wie ich 24 bist."
 

Überrascht blickte Helmut mich an, dann aber schüttelte er den Kopf und verneinte. "Ich bin ein Jahr älter. Warte mal, bis du Andre siehst, den könnte man glatt für 18 halten, dabei ist er auch schon 24."
 

"Andre?" Der Name sagte mir rein gar nichts, lag aber auch daran, dass ich mit Nacktmodellen bisher nie etwas zu tun hatte und mich eher in anderen Kreisen bewegt hatte.
 

"Ein niedlicher Kerl und er hat so ein süßes Lächeln", schwärmte Helmut weiter.
 

"Du klingst, als wärst du in ihn verknallt", lachte ich, erntete dafür aber einen schmollenden Blick und ein leises Grummeln, ehe Helmut aus dem Fahrstuhl stieg.
 

Scheinbar hatte ich da den Nagel auf den Kopf getroffen und ich musste zugeben, dass ich echt neugierig auf diesen Andre war.
 

Aber auch auf die anderen Jungs und wenn sie alle so nett wie Helmut waren, dann war ich immerhin in bester Gesellschaft und konnte Malibu in vollen Zügen endlich genießen.
 

"Bist du jetzt beleidigt oder hab ich da was angesprochen, was dir unangenehm ist?", fragte ich, schritt Helmut hinterher zum Parkplatz und setzte der Sonne wegen meiner Sonnenbrille auf.
 

Helmut drehte sich im Gehen um, winkte jedoch ab und grinste gelassen. "Nein, er wäre mir zu brav. Außerdem steh’ ich auf blonde Haare und blaue Augen."
 

Blond und blaue Augen?
 

Ähm …
 

Perplex blieb ich stehen, zuckte sogar zusammen, als Helmut sich mir näherte und das so nahe, dass ich fast nach hinten sprang.
 

"Blond, blaue Augen und größer als ich." Ein freches Grinsen lag auf seinen Lippen, ehe er sein Handy zückte und mir ein Bild zeigte.
 

"Locken?"
 

"Ja, Locken", wiederholte Helmut, steckte sein Handy wieder weg und schloss einen roten Skoda auf. "Er heißt Jerome, aber mehr gibt es da echt nicht zu erzählen."
 

Klang danach, als wäre das wohl einseitig oder aber diese Jerome war einfach nur blind und hatte irgendwas anderes im Kopf.
 

Helmut war schon süß, aber auf mich wirkte er teils wie ein Welpe, wie jemand, der schüchtern war und auf den man selber zugehen musste.
 

Irgendwie erinnerte er mich an Benny, er war damals genauso und oh Himmel, wie lange hatte es gedauert, bis er wegen Blaise endlich aufgetaut war und ich da zig mal nachhelfen musste?
 

Vielleicht sollte ich diesem Jerome mal auf den Zahn fühlen, ihn aus der Reserve locken.
 

Verkuppeln konnte ich immerhin.
 

Klang nach einem Plan, aber erst mal musste ich ihn kennenlernen.
 

Innerlich schmunzelnd stieg ich in den Kleinwagen ein, schnallte mich kurz darauf an und blickte aus dem Fenster.
 

Bisher hatte ich noch nicht viel gesehen, meist nur den Strand oder einen Supermarkt.
 

Jetzt aber sah ich Häuser, Palmen am Straßenrand und viele unterschiedliche Menschen, die zu Fuß, mit dem Rad oder einem Cityroller waren.
 

Einige fuhren sogar Rollschuhe, etwas, was ich durch Hermine kannte, ziemlich nach Spaß aussah und vielleicht erlaubte es meine Zeit, es zu lernen.
 

"In New York ging alles viel hektischer zu. Hier wirken alle irgendwie so entspannt", murmelte ich vor mich hin, lächelte, als ich ein kleines Kind mit ihrem Hund spielen sah und blickte doch wieder nach vorn auf die Straße.
 

"Liegt wohl am Wetter", antwortete Helmut mir, bog links ab, dann wieder die nächste Kreuzung rechts und fuhr schließlich einen Berg rauf, wo einige dieser Villen standen, die man aus diversen Film kannte.
 

Sehr viel beeindruckender als unser Strandhaus, größer und durch massive Tore abgesichert und somit unzugänglich.
 

"Wow …" Mehr fiel mir dazu nicht ein, ich war fassungslos und hier wohnten die Jungs?
 

Helmut erwiderte darauf nichts, fuhr weiter und eine beeindruckende Auffahrt rauf und hielt vor einer Villa, die mir fast die Sprache verschlug.
 

Ähnlich wie eine Finca, nur weitaus größer und mit einem hübsch angelegten Vorgarten mit Brunnen und Buchsbäumen.
 

Seitlich ein paar Bänke zum Sitzen und Palmen erstreckten sich bis weit hinten in den Garten, von wo man bereits lautes Lachen hörte.
 

"Wie immer im Garten und vermutlich wieder nur am Blödsinn machen." Helmut stieg aus, lief um den Wagen herum und öffnete mir die Tür. "Willkommen in unserem trauten Heim."
 

Kurz musste ich lachen, stieg aus und schüttelte den Kopf. "Die Tür hätte ich schon noch selber aufbekommen, aber danke."
 

Gelassen winkte er ab, führte mich um die Villa herum in den Garten und sofort hatte ich die volle Aufmerksamkeit, wurde von oben bis unten gemustert und einige tuschelten leise, ehe sie kicherten.
 

"Das gibt's ja nicht." Noch bevor ich reagieren konnte, wurde ich von Hoyt bereits umarmt. "Haste jetzt den Standort gewechselt oder was machst du hier?"
 

"Nicht wirklich, aber New York war mir am Ende zu nasskalt", erwiderte ich, nachdem er mich losgelassen hatte, meine Hand griff und hinter sich herzog.
 

"Hey …" Helmut sah uns nach, grummelte und folgte uns in Richtung Terrasse, wo mich fast der Schlag traf.
 

Das konnte unmöglich sein.
 

Wieso war er hier, noch dazu in Malibu?
 

"Alles okay, Draco?" Hoyt riss mich aus meinen Gedanken, sah mich besorgt an und folgte meinem erstarrten Blick. "Oh … ähm ja, die Ähnlichkeit ist definitiv da, aber das ist er nicht."
 

Uff Glück gehabt und sofort beruhigt ich mich, setzte mich zusammen mit Hoyt zu den Jungs und wieder starrten sie mich an.
 

"Hoyt wer ist das? Ihr scheint euch ja zu kennen."
 

Hoyt zog mich dichter zu sich und grinste. „Der Hübsche hier ist Engländer, hat aber ne Weile in New York gelebt und stand mit mir schon vor der Kamera."
 

„Echt? Wieso kenne ich dann sein Gesicht nicht?", fragte ein Junge mit wild nach oben stehenden Haaren und musterte mich eingehend.
 

„Nicht vor der Kamera", seufzte Hoyt und rollte mit den Augen. „Sorry, aber Jack ist echt manchmal etwas dämlich, ansonsten aber ganz okay."
 

Darauf sagte ich nichts, reichte Jack aber die Hand und bekam nach und nach die Jungs alle vorgestellt.
 

Ein paar fehlten, wie mir Helmut erklärte, aber ich war jetzt schon überfordert und ganz besonders mit diesem Andre, der mich viel zu sehr an Harry erinnerte.



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