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Die Rose von Ferelden

Die Geschichte der Heldin von Thedas
von

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Der Bann von Rainesfere

Fünf Tage später erreicht uns die Antwort von Bann Teagan Guerrin. Er stimmt einen Treffen mit uns zu. Jedoch kommt er dazu selbst nach Haven, da er befürchtet, dass es im Bannorn zu offenen Angriffen oder Kämpfen kommen könnte. Leliana hat einen ihrer Spione entsendet, um dem Bann entgegen zu gehen, da dieser schon auf dem Weg zu uns ist.
 

Finster starre ich mein Spiegelbild an. Josephine hat mir aus sämtlichen Klamotten, die sie in Haven finden konnte, ein Outfit zusammengestellt und mir vorgeschrieben dieses zu tragen. Unnötig zu erwähnen, dass ich damit nicht einverstanden bin. Wenn ich herausfinde, wo sie dieses Kleid her hat. Das sieht mir nämlich sehr stark nach Orlais aus. Meine Ritter werden ebenso wie Cullen am Gespräch teilnehmen, aus Sicherheitsgründen. Natürlich sind auch die drei von Josephine eingekleidet worden. „Du siehst aus, als ob du gleich jemanden umbringst“, Anders findet es unheimlich lustig, mich in diesem Kleidchen, das über und über mit Rüschen versehen ist, zu sehen. „Ich sehe aus wie ein Püppchen“, murre ich. „Du siehst unheimlich reizend und traumhaft schön in diesem Kleid aus. Unserem Kommandanten werden die Augen aus dem Kopf fallen. Hör nicht auf diesen Magier, der hat einen furchtbaren Geschmack“, schmeichelt mir Zevran. Das tut er immer, wenn ich in einem Kleid vor ihm stehe. Fenris hält den Mund. Er scheint mit seiner Garderobe genau so unzufrieden zu sein, wie ich mit der meinen. „Herold, der Bann ist eingetroffen“, ruft uns ein Soldat von der anderen Seite der Tür aus zu. Ich atme tief durch, beschließe meinen Unmut später an der Botschafterin auszulassen und verlasse in Begleitung meiner Ritter den Raum.
 

Im Raum der Kirche angekommen höre ich bereits Cullens Stimme: „Willkommen in Haven, Bann Teagan Guerrin. Ihre Ladyschaft sollte jeden Moment hier sein.“ „Wir haben uns lange nicht gesehen, Teagan“, ich trete auf ihn die beiden zu. Sofort wenden sie sich in meine Richtung. Cullen staunt nicht schlecht, als er mich in dem Kleid sieht. Teagan hingegen ist im ersten Moment etwas verwirrt, ehe ein Lächeln seine Lippen zieht: „Ein Umstand, den ich sehr bedauere. Würdet Ihr mir verraten, seit wann Ihr den letzten Schrei aus Orlais tragt? Versteht mich bitte nicht falsch, Ihr seht wahrlich bezaubernd aus, aber ich dachte, Ihr bevorzugt schlichtere Kleider?“ „Ihr schmeichelt mir. Aber ja, ich bevorzuge schlichtere Kleider. Leider war es das Einzige Kleid, dass dem Anlass entsprechend angemessen war in Haven zu finden“, erwidere ich. „Darf ich Euch Ser Cullen Rutherford vorstellen, Bann Teagan? Er führt als Kommandant unsere Truppen an und wird unserem Gespräch heute beiwohnen“, Cullen verneigt sich leicht, als ich ihn dem Bann vorstelle. „Eure Ritter werden ebenfalls dabei sein, nehme ich an?“, er nickt leicht in Cullens Richtung als Zeichen des Grußes, ehe er wieder das Wort an mich richtet. „Durchaus oder stellt es für Euch ein Problem dar?“, bestätige ich Teagans Vermutung. „Natürlich nicht. Es ist nur, Ihr seid vorsichtig geworden im Vergleich zu früher“, er wählt seine Worte mit Bedacht, das merke ich sofort. Versucht die wahre Botschaft dahinter zu verbergen, hübsch zu verpacken. Er befürchtet, dass ich ihm misstraue. Die wenigsten würden es verstehen, es sei denn, man beherrscht das Spiel. „In Zeiten wie diesen ist Vorsicht besser als Nachsicht. Bitte verzeiht meine Sicherheitsmaßnahmen, doch wir haben bislang keinen eindeutigen Beweis dafür, dass Ihr nicht auf der Seite meines Bruders steht“, bitte ich ihn. „Das ist verständlich. Nun denn, ich denke, wir sollten alles weitere hinter verschlossenen Türen besprechen“, stimmt mir der Bann von Rainesfere zu.
 

Wir begeben uns in Josephines Büro, welches diese für die Unterhaltung mit dem Bann zur Verfügung gestellt hat. Anders und Fenris beziehen Posten an der Tür, während Zevran schräg hinter mir steht. Cullen setzt sich neben mich, Teagan uns gegenüber, als wir unser Gespräch beginnen. „Wie genau steht Ihr zu der derzeitigen Lage?“, ich ergreife als erste das Wort. „Ich bezweifle, dass der König noch bei klarem Verstand ist. Der Alistair, den ich kenne, würde niemals einer Gefahr derart wenig Beachtung schenken, oder aber seine eigener Schwester des Hochverrates bezichtigen. Ferner missfällt mir die Tatsache, dass er so offen gegen Euch vorgeht. Sein Handeln ruft unter der Bevölkerung Protestrufe hervor. Viele haben sich gegen die Anschuldigungen, die der König Euch gegenüber getätigt hat, ausgesprochen. Wir steuern auf den nächsten Bürgerkrieg zu, aber ihn scheint das nicht zu interessieren“, Teagan schüttelt den Kopf. „Wie steht Ihr zur Inquisition?“, fragt Cullen. „Ich halte es für eine gute Sache. In dieser Welt des Chaos brauchen wir ein Organ, das sich diesem Chaos annimmt und die Ordnung zurückbringt. Wir brauchen jemanden, der den Menschen ihre Hoffnung und ihren Glauben zurückgibt. Sie daran erinnert, dass es wieder Frieden geben wird. Die Inquisition kann zu dem Organ, zu der Organisation werden, die wir jetzt so dringend benötigen“, antwortet der Bann. „Und ich denke, dass die Prinzessin, die Heldin ist, die wir jetzt brauchen. Deshalb bin ich hier. Ich unterstütze keinen König, dem sein eigenes Volk egal ist. Aber ich bin bereit die Inquisition zu unterstützen, denn ich folge der Prinzessin unseres Landes.“ „Ihr haltet viel von mir“, verwundert blicke ich ihn an. „Ja, das tue ich. Mir wäre es um einiges lieber gewesen, wenn Ihr den Thron bestiegen hättet statt Eurem Bruder. Ihr steht stets an der Seite der Schwachen. Ihr wart es, die in die Armenviertel gegangen ist. Ihr wart es, die sich mit den Magiern auseinander gesetzt hat. Ihr wart es, die unsere Truppen damals in der schwarzen Stadt anführte. Ihr wart es, die zwei Jahre lang Eurem Bruder bei dem Regieren geholfen habt. Ihr wart es, der es damals gelungen ist Ferelden zu vereinen. Alles wofür Ihr und Euer Bruder vor fünf Jahren gekämpft habt, woran ihr beide geglaubt habt, hat seine Majestät binnen weniger Wochen zerstört. Doch Ihr haltet an Eurem Glauben und Euren Überzeugungen fest. Ihr kämpft noch immer für das, woran Ihr glaubt. Ihr lehntet von vornherein den Titel der Kronprinzessin ab. Für Euch kam es nie in Betracht, über Ferelden zu herrschen. Aus meiner Sicht seit Ihr eine unglaubliche und bewundernswerte Person. Keine Prinzessin sondern eine Kämpferin. Und dennoch, seit Ihr die Einzige, der ich folgen werde. Auch wenn Ihr selbst diesen Titel ablehnt, Ihr seit meine Prinzessin“, Teagan stoppt in seinem Redefluss. Ein warmes Lächeln erscheint auf seinen Lippen: „Euer Vater wäre sehr stolz auf Euch. Ihr seit ihm sehr ähnlich.“ Verwundert sehe ich ihn an. Dann überreicht Teagan mir etwas. Es ist das zerstörte Wappen von Rainesfere. „Ich habe mich in der Öffentlichkeit gegen den König gestellt. Er hat mir danach mein Land enteignet. Ich kann Euch nicht mehr Männer zur Verfügung stellen, als die, die mich hierher begleitet haben. Aber ich schwöre Euch, dass ich alles tuen werde, um Euch zu unterstützen“, in seinen Augen steht keine Lüge. Seine Worte entsprechen der Wahrheit, das weiß ich auch, ohne dass Lelianas Spione diesen Umstand überprüfen. In diesem Moment klopf es an der Türe: „Mylady? Ich störe nur ungern, aber es ist dringend?“
 

Auf einen Wink hin, öffnet Fenris die Türe und Leliana tritt ein. „Vielen Dank. Meine Spione teilten mir soeben mit, dass Bann Teagan Guerrin von Rainesfere seines Standes enthoben wurde und des Hochverrates am König bezichtigt wird. Der König ließ deutlich in Denerim verlauten, dass den Verrätern der Tod zuteil kommen solle“, berichtet sie. „Das wissen wir bereits“, Cullen wirft Leliana einen kurzen Blick zu. „Es war zu erwarten, dass mein Bruder etwas derartiges sagen würde. Jedoch bezweifle ich stark, dass er es wagen wird, uns hier in Haven anzugreifen. Nicht nachdem hier mit seinem besten Mann kurzen Prozess gemacht wurde und seine Elite gegen uns verloren hat“, beruhige ich sie. Die Meisterspionin nickt mir zu und zieht sich wieder zurück.
 

„Nun, ich denke, dann werden wir Euer Angebot annehmen. Willkommen bei der Inquisition“, mit einem kurzem Seitenblick auf Cullen, welcher bestätigend nickt, reiche ich Teagan die Hand. „Ich danke Euch, Mylady“, er nimmt meine Hand an.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo,
leider nur ein kurzes Chap, da nicht alle gleich lang sind. Komplett anzeigen

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