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Sklave der Wüste

von

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Shoppingtour am Mittwoch

Hallo zusammen,

 

zu später Stunde, aber immer noch am Mittwoch ;-) kommt nun das neue Monsterkapitel.

 

Da ich euch wie immer nicht vollquatschen will, bedanke ich mich nur noch ganz herzlich bei den Kommischreibern und wünsche euch allen viel Spass mit dem neuen Kapitel.

 

 

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Kapitel 6: Shoppingtour am Mittwoch

 

 

Die Sonne ist gerade dabei aufzugehen, als Yami aufwacht. Einen Moment lang bleibt er liegen und schaut zu, wie sich das Stückchen Himmel, das er vom Bett aus sehen kann, rot verfärbt.

Schliesslich schlägt er die angenehm warme Bettdecke zurück und steht auf. Mit frischen Sachen auf dem Arm, geht er nur mit seiner Schlafhose bekleidet zur Zimmertür und öffnet sie leise.
 

Doch es ist unnötig, denn Yugi ist schon wach und zieht sich gerade sein Hemd über die feuchten Haare. „Oh, entschuldige. Ich wollte nicht...“, beginnt Yami. Wird dann aber von Yugi unterbrochen. „Du musst dich nicht entschuldigen. Verlange aber nicht von mir, dass ich jetzt schon ganz wach bin.“ Kurz zögert Yami noch, doch dann geht er durch das Zimmer und beachtet den anderen nicht weiter.
 

Im Badezimmer angekommen, zieht er sich seine Hose aus und steigt in die Badewanne, um zu duschen. Mit geschlossenen Augen geniesst er das warme Wasser, das über seinen Körper fliesst und auch die restliche Müdigkeit wegspült. Stundenlang könnte er so in der Wanne knien, aber dennoch greift er nach ein paar Minuten nach der Seife.
 

Nun endgültig wach, steigt Yami aus der Wanne und greift sich das Handtuch, mit dem er sich abtrocknet, bevor er es um seine Hüften bindet. Noch ist seine Haut zu feucht, um sich anzuziehen. Trotzdem möchte er nicht länger als nötig nackt im Badezimmer stehen.
 

Ein Blick in den Spiegel über dem Waschbecken zeigt ihm, dass er sich wieder rasieren muss, doch zuerst dreht er sich um. Deutlich sind auf seinem Rücken die blauen Flecken zu sehen, die von den Schlägen mit dem Rohrstock herrühren. Was ihm aber noch deutlicher ins Auge sticht, ist das Brandmal, das auf seinem rechten Schulterblatt sitzt und zeigt, dass er im ägyptischen Reich versklavt worden ist. Sein Blick bleibt auf dem eingebrannten Ankh hängen, bis er sich wieder umdreht und die verspiegelten Türen des Schrankes öffnet.

Seit gestern liegt ein Rasiermesser in seinem Fach, nach dem er jetzt greift.
 

Als Yami seine Schlafhose wieder nach oben in sein Zimmer bringt, sind die oberen Räume verlassen. Schnell zieht er sich seine neuen Schuhe an und geht dann zu den Pferden, um ihnen neue Heunetze in die Boxen zu hängen. Bevor er wieder reingeht, kontrolliert er, ob alles in Ordnung ist und holt ihnen frisches Wasser, das er mit Hilfe der Handpumpe aus den Tiefen unter dem Boden hervorholt.
 

Einen letzten Blick auf die zufrieden kauenden Pferde werfend, verlässt Yami wieder den Stall und geht zurück ins Haus. Wo aus der Küche schon die Stimmen von Yugi und Sugoroku zu hören sind, die anscheinend den heutigen Tag besprechen.
 

„Heute Nachmittag muss ich die Pferde zu Jono bringen und nehme Yami auch gleich mit.“ Am gedeckten Tisch sitzend, trinken Yugi und sein Grossvater ihren Tee. „Ah, willst du dann gleich mit ihm zu May gehen? Dann vergiss die Stoffe nicht, die ich gestern für seine Kleidung rausgesucht habe.“ Einen Schluck von dem Tee nehmend, sieht der alte Mann seinen Enkel an. „Ja. Sonst sitze ich die Stunde nur wieder rum und langweile mich, während Jono Blacky und Rocky beschlägt.“ Zustimmend nickt Sugoroku, weiss er doch, dass auf den jungen Schmied verlass ist. Er will gerade noch etwas fragen, da fällt sein Blick auf Yami, der in die Küche kommt. „Guten Morgen Yami.“ Seine Worte bringen Yugi dazu, sich auch zur Tür umzuwenden. Freundlich lächelt er den Eintretenden an. „Guten Morgen. Komm setz dich, dein Tee wird sonst noch kalt.“ Da er auf der Herdseite des Tisches sitzt, muss Yugi seinen Arm nur nach hinten strecken, um die Teekanne zu erreichen. Während Yami zu dem freien Stuhl geht, vor dem das dritte Frühstücksgeschirr auf dem Tisch steht, füllt Yugi die bislang noch leere Tasse. Immer noch etwas nervös, aber schon deutlicher sicherer, als in den letzten Tagen, setzt sich Yami zu den beiden Mutos an den Tisch. „Guten Morgen und danke.“ Scheu sieht er kurz auf, bevor sich sein Blick wieder auf den gedeckten Tisch senkt.

Plötzlich klopft Sugoroku in die Hände. „So, da wir nun vollzählig sind, können wir ja mit dem Frühstück beginnen. Lasst es euch schmecken Jungs.“ Grinsend sieht er erst seinen Enkel an, der gespielt genervt die Augen verdreht, dann sieht er zu Yami, dessen Gesichtsausdruck, zwar überrascht, aber nicht verschreckt wirkt.
 

Erst als Yugi und sein Grossvater sich ihre Brötchen genommen haben, greift auch Yami zu. Zwar ist die ganze Situation immer noch sehr ungewohnt, aber so langsam glaubt er die Regeln in diesem Haus zu verstehen.
 

„Du Yami“, durchbricht Yugi plötzlich die Stille am Tisch. „Ich muss mich noch bei dir Entschuldigen. Meine Reaktion heute Morgen war dir gegenüber nicht fair.“ Mit einem schuldbewussten Gesichtsausdruck sieht er Yami an, der ihn nur mit grossen Augen ansieht und schliesslich nur sprachlos nickt. „Weisst du, irgendwie bin ich vor meinem ersten Tee nicht wirklich ansprechbar. Ich weiss, es ist keine Entschuldigung, sondern eher eine Ausrede.“ Nun senkt Yugi verlegen den Blick, da ihn Yami immer noch auf so eine Art ansieht, die in ihm ein Kribbeln verursacht, das er jetzt nicht gebrauchen kann.
 

Wortlos beobachtet Sugoroku unterdessen die beiden jungen Männer. Sieht, wie Yugi plötzlich besonders viel Interesse an seinem Brötchen hat und stellt sich die Frage, ob sein Enkel eventuell dabei ist, für Yami Gefühle zu entwickeln. Doch dann wird er aus seinen Überlegungen gerissen.
 

„Ist schon in Ordnung. Ich werde in Zukunft am Morgen einfach schweigend an dir vorbeilaufen.“ Äusserlich ruhig greift Yami nach einer Scheibe Käse und beginnt wieder zu essen.
 

Unauffällig sieht Sugoroku den jungen Mann an. Mit dieser Reaktion hätte er nun als letztes gerechnet. Blitzt da etwa gerade ein bisschen etwas vom wahren Yami auf? Das verspricht noch eine spannende Zeit zu werden.
 

Nach dem Frühstück wird Yugi von seinem Grossvater gleich in den Laden gescheucht. Er und Yami können den Tisch ja schliesslich auch allein abräumen.

Resolut drückt Sugoroku dem Jüngeren das Geschirrtuch in die Hand und beginnt mit dem Abwasch. „Bist du im Stall schon fertig?“ Fragend sieht er ihn an, während er ihm den ersten Teller in die Hand drückt. „Für den Moment ja. Ich muss die beiden später nochmal füttern und putzen. Ausmisten kann ich sowieso erst am Abend.“ Der nächste Teller wird ihm gereicht.

„Super, dann kannst du mir ja nachher bei der Wäsche helfen, bevor du nach dem Mittagessen mit Yugi die Pferde zu Jono bringst.“

Da er nun auch den dritten Teller abgetrocknet hat, räumt sie Yami in den Schrank, der ein paar Schritte entfernt ist. „Ist gut.“ Sich nicht anmerken lassend, dass die Information, dass er heute wieder mit Yugi unterwegs sein wird, neu für ihn ist, nimmt er die erste Tasse entgegen.

„Du wirkst nicht wirklich überrascht.“ Aufmerksam sieht Sugoroku den jungen Mann neben sich an, der gerade die zweite Tasse sorgfältig abtrocknet. „Naja, ich musste auf dem Sklavenmarkt ein paar seiner Termine vorlesen. Es ist mir nur neu, dass ich mitgehen soll.“ Innerlich zittert Yami, dass er sich gerade falsch verhalten könnte, aber äusserlich bleibt er ruhig.

Verstehend beginnt Sugoroku zu nicken. „Ach. So hat er getestet, ob du wirklich lesen kannst. Ja, du sollst mitgehen, da er mit dir dann gleich zu May Kujaku gehen kann. Sie ist Schneiderin.“ Bei dem verständnislosen Blick von Yami muss der alte Mann leicht schmunzeln. „Du brauchst passende Sachen und sie wird dafür zuständig sein. Die passenden Stoffe habe ich gestern schon rausgesucht. Also keine Widerrede.“ Gespielt streng sieht er Yami an, der gerade den Mund öffnet, um etwas zu sagen, ihn dann jedoch ohne ein Wort zu sagen wieder schliesst.

Da sie mit dem Abwasch fertig sind, lässt Sugoroku das Wasser ablaufen und reibt die Spüle mit dem Lappen aus.
 

„So, dann lass uns mal die Dreckwäsche holen.“ Voller Tatendrang, geht der alte Mann mit Yami aus der Küche und die Treppe nach oben. „Hol du schon mal deine und Yugis Wäsche, die findest du in dem Korb neben seinem Kleiderschrank, während ich meine Sachen hole.“

Es dauert nicht lange, da stehen sie beide wieder mit den Wäschekörben im Flur. Seine eigenen Sachen hat Yami einfach mal zu Yugis in den Korb getan. Da er nicht weiss, wo es hingeht, folgt er dem alten Mann die Treppe runter und in den Hinterhof, wo Sugoroku eine Tür ansteuert, die er bis jetzt noch nicht geöffnet hat. Dahinter verbirgt sich ein kleiner Raum in dem eine Art Fass seitlich auf Rollen liegt, die wiederum in eine Art Gestell eingebaut sind. An der Seite hat es einen Griff und oben ist eine Art Luke, die Sugoroku nun öffnet. „So Yami, ich sortiere mal die Sachen aus und mache Feuer. Hol du bitte in der Zwischenzeit Wasser.“ Er deutet auf die beiden eisernen Eimer, die neben der Feuerstelle stehen. Natürlich hat er den neugierigen Blick von Yami bemerkt, doch der wird schon noch früh genug merken, was es mit dem Fass auf sich hat.

Summend schichtet er das Holz auf und schon bald züngeln die ersten Flammen an dem trockenen Holz.

Als Yami zurückkommt, sortiert er gerade die Wäsche in relativ sauber und ziemlich schmutzig. Zum Glück gibt es nur selten gröbere Flecken, so dass meistens die ganze Wäsche durch die nun offene Luke im Fass verschwindet, so auch heute. „Häng gleich einen der Eimer übers Feuer und dann zeige ich dir, was wir hier für eine Wundermaschine haben.“
 

Neugierig, tritt Yami an die seltsame Konstruktion und sieht Sugoroku zu, wie er nun ein Stück Seife nimmt davon ein paar dünne Streifen abschneidet und sie zu der Wäsche in das Fass gibt. Irgendwie erinnert ihn dieses Ding an etwas, aber er kann im Moment nicht sagen, an was.
 

„Weisst du, Yugis Vater war ein Technomagus, bevor er sich in meine Tochter verliebt hat und darum hierher umgezogen ist. Leider konnten sie wegen des Standesunterschieds nie heiraten. Er hat diese Maschine hier gebaut, damit wir es beim Wäsche waschen einfacher haben. Du darfst es aber niemandem erzählen, dass wir hier so was stehen haben.“ Beschwörend sieht Sugoroku Yami an. „Ich werde niemandem was sagen. Versprochen.“ Zufrieden mit der Antwort nickt der Alte. „Gut, ich sehe, das Wasser ist schon heiss, hol bitte den Eimer her und giesse das Wasser in das Fass.“ Froh, dass er das nicht mehr selber machen muss, sieht er Yami zu.

Na gut, Yugi könnte ihm helfen, aber der hat mit dem Laden genug zu tun, darum will er das nicht. Der Junge arbeitet eh schon zu viel.

„Gut und nun machen wir das Leder über die Öffnung und schliessen die Luke und fixieren sie mit diesen Holzstücken, die wir durch diese Ösen führen.“ Geduldig erklärt er Yami alles, für den Fall, dass es der Jüngere mal allein machen muss. „Und nun kannst du anfangen das Fass an dem Griff zu drehen. Ich setze mich dabei immer auf den Schemel.“ Gehorsam setzt sich Yami hin und beginnt das Fass zu drehen. Am Anfang ist es etwas schwer, doch schon bald wird es leichter, da der Schwung ihn unterstützt. „Wie lange muss das Fass gedreht werden?“

„Schwer zu sagen, ich zähle immer langsam bis hundert und dann wechsle ich die Drehrichtung. Das mache ich normalerweise vier Mal und dann schaue ich nach, wie die Wäsche aussieht. Da wir aber jetzt mehr Wäsche drin haben, würde ich vorschlagen, dass du zwei Durchgänge mehr machst. Wenn wir dann mit den Kleidern fertig sind, machen wir uns an die Bettwäsche. Da reichen in der Regel zwei Durchgänge, da die ja normalerweise nicht schmutzig ist. Richtig dreckige Sachen bearbeite ich immer erst mit dem guten alten Waschbrett, bevor ich sie auch in das Fass gebe.“ Während Sugoroku redet, hört Yami aufmerksam zu und zählt in Gedanken bis hundert. Dann bremst er das Fass langsam ab und nimmt dann den anderen Arm um es in die andere Richtung zu drehen. Er versteht, warum er das machen muss. Auch wenn es relativ leicht geht, wird mit der Zeit der Arm doch ziemlich schwer. Um sich etwas abzulenken, stellt er die Frage, die ihn schon eine Weile beschäftigt. „Wo sind Yugis Eltern eigentlich?“
 

Überrascht, dass Yami mal von sich aus eine Frage stellt, dreht sich Sugoroku um, da er gerade neues Holz auf die Feuerstelle gelegt hat. „Sie sind tot. Yugis Vater starb, als er etwa fünf Jahre alt war. Meine Tochter folgte ihm sieben Jahre später, als die grosse Seuche herrschte. Seit dem Tag müssen wir uns alle einmal im Jahr untersuchen lassen. Dafür schicken die Herrscher extra die Medimagi in die Häuser. Wir sind übrigens auch bald wieder dran. Ich schätze mal, in ein bis zwei Wochen. Stell dich also schon mal darauf ein, dass du auch untersucht werden wirst. Wenn wir Glück haben, können wir dich dann auch gleich registrieren lassen, dann muss Yugi mit dir nicht extra zum Amtsgebäude gehen.“

Bei der Vorstellung, dass er sich einer Untersuchung unterziehen muss, verspannt sich Yami unwillkürlich. Was ist nur mit ihm los? Noch vor ein paar Tagen war es ihm doch egal, wer ihn wie und wo anfasst. Warum nur wehrt sich jetzt alles in ihm dagegen?
 

Natürlich bemerkt Sugoroku, dass mit Yami etwas nicht stimmt, aber er will ihn nicht bedrängen, darum sagt er nichts dazu. Der Junge soll von sich aus reden, wenn er will und sich nicht bedrängt fühlen.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit sind die sechs Durchgänge fertig und Yami lässt erleichtert den Griff los, was das Fass langsam ausrollen lässt. Zusammen mit Sugoroku öffnet er die Luke und sieht zu, wie der alte Mann die Kleidungsstücke einzeln herausnimmt und sie kurz kritisch betrachtet, ob sie auch sauber sind. Dies scheint der Fall zu sein, denn er tut die Wäsche in einen der Körbe, dann dreht er das Fass um, so dass das schmutzige Seifenwasser einfach auf den Boden läuft. „So, die Wäsche muss noch ausgespült werden. Machst du das bitte? Ich hole in der Zwischenzeit die Bettwäsche.“ Als Sugoroku den etwas ratlosen Blick von Yami sieht, grinst er leicht. „Nimm die beiden Körbe und geh mit den Sachen ins Badezimmer. Dort kannst du sie nacheinander in der Badewanne mit kaltem Wasser ausspülen, danach kommst du mit der Wäsche wieder her und hängst sie über die Wäscheleinen. Alles klar?“

„Ja, ich habe verstanden.“ Zufrieden nickt Sugoroku und lässt Yami allein in der inzwischen ziemlich warmen Waschküche zurück, um die Bettwäsche zu holen. Der packt sich die beiden Körbe und trägt sie hinter dem alten Mann ins Haus und geht dann mit seiner Last ins Badezimmer um dort die ihm aufgetragene Arbeit zu erledigen.
 

Nachdem auch die Bettwäsche gewaschen und zum Trocknen aufgehängt ist, geht Yami über den Hof zu den Pferden, die schon ungeduldig auf ihre neue Portion Heu warten. Um sie etwas für die Wartezeit zu entschädigen, hat er für jeden der beiden einen Apfel dabei. Während Blacky und Rocky wieder zufriedener ihre Leckerei geniessen, tauscht er die leeren Heunetze gegen die aus, die er schon am Morgen vor dem Frühstück gefüllt hat und gibt ihnen frisches Wasser. Erst dann geht er zurück ins Haus.
 

Mit einem knurrenden Magen betritt Yami die Küche, wo Sugoroku schon dabei ist ein einfaches Mittagessen zuzubereiten. „Könntest du Yugi bitte Bescheid geben, dass das Mittagessen fertig ist? Er hat bestimmt wieder die Zeit vergessen.“

„Natürlich.“ Schnell geht er wieder in den Flur und in Richtung Laden. Da die Tür offensteht, hört er, wie sich Yugi mit einer Kundin unterhält, weshalb er das Halsband aus der Gesässtasche nimmt und es sich anzieht. Inzwischen braucht er dafür keinen Spiegel mehr, da er gestern auch schon ein paar Mal in den Laden musste, während Kunden da waren.

Mit gesenktem Blick betritt Yami den Verkaufsraum und wartet darauf, dass er bemerkt wird.
 

Yugi steht mit dem Rücken zur Tür und verhandelt mit der Kundin, die der Meinung ist, dass sie den grünen Seidenstoff zu einem Spottpreis haben kann. Deshalb ist er im ersten Moment etwas verwirrt, als die Kundin plötzlich einen Punkt hinter ihm fixiert. „Ich wusste ja gar nicht, dass Sie jetzt auch einen Sklaven besitzen.“ Bei ihren Worten dreht sich Yugi um und sieht Yami mit hochgezogener Augenbraue an. „Ja, ich habe ihn letzten Samstag auf dem Sklavenmarkt erstanden.“ Sein Ton ist kühl und beherrscht während er seinen Sklaven ansieht. „Was willst du? Du siehst doch, dass ich Kundschaft habe.“
 

Bei diesem Tonfall muss Yami kurz leer schlucken, auch wenn er inzwischen zu wissen glaubt, dass Yugi nur so redet, weil jemand im Laden ist, verunsichert es ihn. „Entschuldige, aber dein Grossvater schickt mich. Ich soll dir ausrichten, dass das Mittagessen fertig ist.“ Während er redet, ist sein Blick gesenkt und auf einen Punkt, irgendwo vor Yugis Füssen gerichtet.
 

„Gut, du kannst ihm sagen, dass ich gleich komme.“ Am liebsten würde Yugi Yami anlächeln, doch stattdessen sieht er ihn mit ernster Miene an und wartet angeblich ungeduldig darauf, dass der andere nickt und wieder aus dem Laden geht.

„Verzeihen Sie die Unterbrechung Madam.“ Mit einem falschen Lächeln wendet er sich wieder der nervigen Kundin zu.

„Ach, das macht doch nichts. Sie sollten ihren Sklaven aber etwas mehr Respekt und Demut lehren. Sein Verhalten war viel zu Selbstsicher. Sie sollten ihm nachher eine ordentliche Tracht Prügel verpassen, das wirkt wahre Wunder.“ Mit einem arroganten Lächeln sieht sie ihn an und wartet darauf, dass ihr der junge Mann zustimmt.
 

Bei den Worten muss sich Yugi sehr beherrschen, dass er ihr nicht die Meinung sagt. Ganz sicher wird er das nicht tun. Sondern Yami nur noch mehr dazu bringen, noch respektloser zu werden. Aussprechen tut er seine Gedanken allerdings nicht. „Keine Sorge. Ich werde mich nachher um ihn kümmern.“ Seine wahren Gefühle verbergend wendet er sich wieder dem Stoffballen zu, den die Kundin kaufen möchte. „Ich würde vorschlagen, dass wir uns wieder dieser wunderschönen Seide zuwenden. Ich kann Ihnen leider nicht mehr viel entgegenkommen, aber ich kann den Preis von 32 auf 30 Silbermünzen senken. Wenn Ihnen das immer noch zu teuer ist, würde ich zu einem anderen Stoff raten, der eher Ihrem Budget entspricht.“ Das Aufblitzen in ihren Augen verrät ihm, dass er sie endlich da hat, wo er sie haben wollte. „Gut, ich nehme die Seide.“ Innerlich grinst er. Die Andeutung, dass sie sich die Seide nicht leisten könnte, funktioniert doch jedes Mal. „Sehr gern. Ich werde die Seide sofort einpacken.“ Geschickt schlägt er den Ballen in das bereitliegende Leinentuch ein und übergibt es der jungen Frau, die neben der Kundin steht und nimmt die 30 Silbermünzen entgegen.

Mit einem falschen Lächeln begleitet er die Frauen noch zur Tür. „Es war mir wie immer eine Freude, Madam. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.“ Natürlich erwidert sie die freundlichen Worte nicht. Das hätte ihn auch verwundert.

Mit einem erleichterten Seufzen schliesst Yugi die Tür ab und dreht das Schild, das an dem Glasteil der Tür hängt um. Nun ist der Laden offiziell geschlossen.
 

Als er in die Küche kommt, sitzen sein Grossvater und Yami schon am Tisch und warten auf ihn. Da es regelmässig vorkommt, dass er noch Kunden hat, gibt es unter der Woche immer nur ein kaltes Mittagessen. Heute steht ein Kartoffelsalat und Brot auf dem Speiseplan.

„Entschuldigt, dass ihr warten musstet, aber die Kundin war einfach unmöglich.“ Mit einem genervten Augenrollen setzt sich Yugi hin.

Wie üblich nimmt sich erst Sugoroku eine Portion, ehe Yugi seinen Teller füllt und dann die Schüssel an Yami weiterreicht.

Anders als noch vor zwei Tagen, fragt Yami nicht mehr stumm nach Erlaubnis, ob er denn überhaupt etwas essen darf.
 

„Also Yami. Wir müssen nachher die Pferde zu Jono bringen. Ich vermute jetzt einfach, dass dir das Grossvater schon gesagt hat.“ Auf Antwort wartend, sieht er Yami über den Tisch hinweg an.

„Ja, er hat es mir gesagt.“

„Gut. Kann du reiten?“ Beinahe bereut er seine Frage, als er sieht, wie Yami erst nachdenklich scheint und dann mit den Schultern zuckt. „Ich weiss es nicht. Tut mir leid.“ Die Worte lassen Yugi beinahe zusammenzucken, doch er kann sich gerade noch beherrschen. „Dann werden wir es nachher herausfinden.“ Betont fröhlich steht er auf und beginnt den Tisch abzuräumen.

Gemeinsam räumen die drei Männer die Küche auf, ehe sich diesmal Sugoroku auf den Weg in den Laden macht, während Yami schon mal in den Stall geht und Yugi im Lager verschwindet, wo sich hinter einem Vorhang die hintere Tür vom Safe befindet.
 

Als er dann mit dem Stoffbündel für Yamis Kleider bewaffnet in den Hinterhof kommt, putzt Yami gerade die Pferde, die geduldig vor ihren Boxen angebunden stehen. Um ihm zu helfen, holt Yugi die Decken, die er geschickt auf den Pferderücken mit einem Gurt fixiert. Das Stoffbündel legt er einfach quer über Blackys Rücken und bindet es an dem Gurt fest. Da er nur selten reitet, besitzt er keine Sättel, die sind ausserdem kaum bezahlbar.

Nach dem Aufzäumen führen sie die beiden Pferde zu einem kleinen Mauervorsprung, von dem aus sie leicht aufsteigen können. „So Yami. Wir lassen es einfach ruhig angehen und keine Angst, Rocky ist immer die Ruhe selbst.“ Aufmunternd lächelt Yugi den anderen an, bevor er Blacky antreibt.
 

Im ersten Moment fühlt sich Yami auf dem Pferderücken nicht wirklich wohl, doch schon nach ein paar Metern beginnt er automatisch mit den Bewegungen von Rocky mitzugehen. Unbewusst gibt er die richtigen Kommandos und fühlt sich nach einer Weile pudelwohl.
 

Von Yami unbemerkt beobachtet Yugi, wie dessen Haltung immer aufrechter wird und sich so zeigt, dass er ein ausgezeichneter Reiter zu sein scheint. Glücklich, dass er ihm mit seiner Idee zu Jonouchi zu reiten anscheinend eine Freude machen konnte, sieht er immer wieder zu Yami, während sie im Schritt durch die Strassen reiten.
 

Schon bald erreichen sie die Schmiede, aus der die lauten Hammerschläge deutlich zu hören sind. Geschickt lassen sie sich von den Pferderücken gleiten. Doch noch bevor Yugi nach seinem Jono rufen kann, werden sie von ihm entdeckt. „Yugi! Yami! Hallo ihr beiden. Bringt ihr mir etwa meine beiden Lieblingspferde?“ Da seine Hände ziemlich schwarz sind, verzichtet Jonouchi darauf, seinem Freund die Hand zu schütteln. „Hallo Jono. Na klar. Die beiden brauchen doch ihre neuen Schuhe.“ Grinsend geht er zu seinem Freund, Blacky lässt er einfach so stehen, weiss er doch, dass dieser sich nicht von der Stelle rührt, solange ihn niemand dazu auffordert. „Wie geht’s dir denn so? Hast du viel zu tun?“ Neugierig schielt er an Jonouchi vorbei und sieht, wie Rishido gerade mit einem Arm voller Holz um die Ecke kommt.

Natürlich hat Jono den Blick bemerkt und schaut Yugi breit grinsend an. „Mir geht’s bestens. Wir haben zwar viel zu tun, aber Rishido ist ein Naturtalent, was den Umgang mit den Pferden und dem Feuer angeht. Wie geht’s dir denn so?“ Zusammen mit Yugi geht Jonouchi zu Yami und den Pferden, um sich schon mal die Hufe anzusehen.

„Mir geht’s auch super. Stell dir vor, Yami spricht fliessend Chinesisch. Du hättest dabei sein sollen, als wir am Montag mit den Chinesen verhandelt haben. Das war einfach genial und mit den Pferden kommt er auch super klar.“ Aus dem Augenwinkel bemerkt Yugi, wie sich Yami verlegen abwendet, aber er tut so, als hätte er nichts bemerkt.
 

Während Yugi sich weiter mit Jono unterhält, konzentriert sich Yami auf Rocky und krault ihn unter der Mähne. Seit gestern weiss er, dass der grosse Wallach das besonders liebt. Er ist so auf sein Tun konzentriert, dass er erst bemerkt, dass Yugi etwas von ihm will, als er dessen Hand auf seiner Schulter spürt.

„Kommst du? Während Jono sich um die beiden Schlitzohren kümmert, können wir die Zeit sinnvoll nutzen und zu May gehen, damit du endlich passende Kleider bekommst.“ Glücklich, dass Yami sich nicht verspannt hat oder zusammengezuckt ist, drückt Yugi ihm das Stoffbündel in die Hand, das er von Blackys Rücken genommen hat.
 

Stumm folgt Yami Yugi durch die Strassen und sieht sich unauffällig um. Auch wenn er schon über vier Jahre in diesem Land lebt, hat er bis jetzt noch nicht viel davon gesehen. Weshalb er sehr neugierig auf seine Umgebung ist. „Bei May muss ich mich nicht verstellen“, reisst ihn Yugis Stimme aus seinen Beobachtungen. „Sie denkt ähnlich über Sklaven wie Jono und ich und wenn wir Glück haben, hat sie gerade keine Kunden im Laden, so dass auch du ganz du selbst sein kannst.“ Da es nicht üblich ist, dass ein Sklavenbesitzer sein Eigentum beachtet, wenn er nicht gerade was von ihm will, sieht Yugi Yami nicht an, während er mit ihm redet, da ziemlich viele Leute ihren Weg kreuzen.
 

Nach etwa fünfzehn Minuten erreichen sie die Schneiderei von May Kujaku und betreten den gemütlich eingerichteten Laden. Sie haben Glück, sie sind tatsächlich die einzigen Kunden, nachdem eine ältere Dame den Laden verlassen hat.
 

Mit einem strahlenden Lächeln kommt May auf sie zu. „Yugi. Was für eine Freude, dich mal wieder zu sehen. Wie geht es dir und deinem Grossvater und wer ist denn der junge Mann, den du dabeihast.“ Schwungvoll zieht sie Yugi in eine Umarmung und da sie deutlich grösser ist als er, verschwindet er fast komplett in ihren Armen. Erst als sie ihn wieder loslässt, kommt er dazu ihr zu antworten. „Hallo May. Ich freue mich auch dich zu sehen. Grossvater und mir geht es ausgezeichnet.“ Lächelnd dreht er sich dann zu Yami um, der etwas hinter ihm steht. „Das ist Yami.“ „Ach, du bist also der junge Mann, den Yugi auf dem Sklavenmarkt entdeckt hat?“ Mit einem prüfenden Blick mustert sie den jungen Sklaven. Auch wenn seine Kleider etwas zu gross sind, ist für sie deutlich zu erkennen, dass sich darunter ein guter Körperbau verbirgt. Dann sieht sie wieder zu Yugi. „Ich muss gestehen, dass ich überrascht war, dass du dir einen Sklaven gekauft hast. Du bist ja nicht unbedingt ein Fan von Sklavenhaltung, aber wenn ich mir deinen Yami so ansehe, kann ich verstehen, warum du schwach geworden bist. Allerdings solltest du ihm unbedingt passende Sachen besorgen.“
 

Bei diesen Worten wird Yugi etwas nervös. Hoffentlich versteht Yami die Andeutung nicht. Noch will er ihm nämlich nicht sagen, dass er das männliche Geschlecht bevorzugt. Mit einem falschen Grinsen sieht er darum May an. „Genau darum sind wir ja hier. Du sollst ihm neue Kleider machen. Die Stoffe dafür haben wir sogar schon dabei.“ Schnell nimmt er Yami das Stoffbündel ab und reicht es May, die es gleich zu dem Tisch im hinteren Teil des Ladens bringt und aufmacht. Genau prüft sie die grauen und braunen Stoffe und das einzelne Leinenbündel. „Wie nicht anders zu erwarten, sind die Stoffe von hervorragender Qualität. Ich nehme mal an, dass ich davon eine komplette Ausstattung machen soll?“ Fragend sieht sie Yugi an, der zustimmend nickt. „Genau. Yami hatte nur so eine typische Sklaventunika an und das geht gar nicht.“ Auch wenn sie hier im Laden allein sind und Yugi lieber Yami reden lassen würde, akzeptiert er es, dass sich dieser lieber im Hintergrund hält. „Verstehe, aber warum hast du noch ein Leinenbündel mit eingepackt?“ Geschäftig nimmt sich May schon mal ein Massband und ihre Schreibutensilien, damit sie dann gleich die Masse von dem schüchternen jungen Mann nehmen kann.
 

Etwas verlegen sieht Yugi zur Seite, auch wenn es eigentlich keinen Grund dafür gibt. „Naja, Grossvater und ich dachten, dass du davon ein paar Pyjamas für Yami machen könntest. In der Nacht ist es ja doch noch sehr frisch.“ Mit Unbehagen sieht er ihren erstaunten Blick, doch zum Glück sagt sie nichts weiter dazu. Stattdessen tritt sie mit ihrem Massband auf sie zu.

„Gut. Also Yami, könntest du dann bitte das Hemd ausziehen? Ich muss deine Masse nehmen und das geht am besten ohne den störenden Stoff dazwischen. Die Hose kannst du aber anlassen.“ Mit ernster Miene, aber trotzdem freundlich sieht sie den jungen Mann an, der jedoch keine Anstalten macht, das Hemd auszuziehen. „Na los. Ich beisse nicht und Yugi auch nicht.“ Schelmisch zwinkert sie Yami an, der sieht jedoch hilfesuchend zu seinem Besitzer. „Muss ich wirklich?“ Mit einem verständnisvollen Blick sieht Yugi ihn an. „Ja. Keine Sorge, ich musste auch schon oben ohne hier rumstehen und mich vermessen lassen. May weiss, was sie tut.“ Aufmunternd lächelt Yugi ihn an und hofft, dass sich Yami überwinden kann und das Hemd auszieht.
 

Noch einmal wird May mit einem kritischen Blick angesehen, den sie geduldig erwidert. Da keiner der beiden weiter Druck auf ihn ausübt, zieht sich Yami schliesslich das Hemd über den Kopf. Nervös behält er es aber in der Hand und krallt sich schon fast in dem Stoff fest, während er einen Punkt an der gegenüberliegenden Wand fixiert.
 

Natürlich bemerken May und Yugi seine verkrampfte Haltung. Mit einer fragend hochgezogenen Augenbraue sieht sie ihren alten Freund an. „Frag lieber nicht. Ich kenne die Antwort nämlich auch nicht.“ Vielsagend blickt er sie an und hofft, dass sie die wortlose Bitte, nicht doch zu fragen versteht.

„Na gut. Also Yami, dann streck mal deine Arme zur Seite aus, damit ich dich besser vermessen kann.“ Mit ihren Armen zeigt sie ihm, was er machen soll und wortlos kopiert er ihre Haltung. Darauf bedacht, die Haut von ihm nicht unnötig zu berühren beginnt sie mit dem Massband seinen Körper zu vermessen. Deutlich ist Yami anzusehen, dass er sich nicht wohl dabei fühlt, weshalb sie sich besonders beeilt. Zum Schluss stellt sie sich hinter ihn, damit sie auch noch seinen Rücken vermessen kann und sieht das Brandzeichen. „Oh, du bist also aus dem ägyptischen Grossreich? Oder deute ich das Ankhsymbol falsch?“ Mit ruhigen Bewegungen nimmt sie die letzten Masse an seinem Oberkörper, während sie auf eine Antwort wartet. Bei ihren Worten ist Yugi auch etwas seitlich hinter Yami getreten und sieht jetzt zum ersten Mal das Zeichen, das Yami für immer als Sklaven kennzeichnen wird, selbst wenn er irgendwann freigelassen werden sollte. Es dauert eine ganze Weile, bis sie eine Antwort erhalten. „Ja, ich wurde in Ägypten versklavt.“ Die Worte sind so leise gesprochen, dass sie sie kaum verstehen können. Am liebsten würde Yugi fragen, ob er sich daran erinnern kann, doch als er den traurigen Ausdruck in seinen Augen sieht, verzichtet er darauf.
 

„So, du kannst die Arme jetzt wieder runternehmen. Ich werde jetzt noch deine Beine vermessen und dann hast du es fast geschafft. Lass das Hemd aber noch ausgezogen. Ich will dir ein paar Oberteile zum Anprobieren geben, damit du sagen kannst, was dir gefällt.“ Natürlich bemerkt May, dass sich Yami immer unwohler fühlt, aber sie muss die Masse einfach nehmen und wenn er nicht extrem zunimmt, wird das auch für lange Zeit das letzte Mal sein.
 

Sofort verschränkt Yami seine Arme schützend vor seiner Brust. Deutlich spürt er die Hände auf dem Stoff an seinem Hintern und Beinen. Am liebsten wäre er zurückgewichen. Doch er beisst die Zähne zusammen und versucht sich auf etwas Anderes zu konzentrieren. Bis ihm May wieder eine Anweisung gibt. „Nimm bitte die Füsse etwas weiter auseinander, ich muss noch die Innenbeinlänge messen und dann habe ich alle Masse. Versprochen.“

Tief Luft holend kommt er der Aufforderung nach und hätte am liebsten die Flucht ergriffen, als er die Finger an seiner Oberschenkelinnenseite spürt. Verdammt, warum kann er die Berührungen nicht einfach ertragen, so wie er es früher geschafft hat?

Endlich entfernen sich die Hände wieder von seinem Körper und mit einem erleichterten aufseufzen sieht er, wie May das Massband und das Buch, in dem sie alles aufgeschrieben hat, weglegt und im hinteren Teil des Ladens verschwindet. Nach ein paar Minuten, kommt sie mit ein paar Sachen zurück, die sie zu den Stoffballen auf den Tisch legt.

„Los ihr beiden, kommt mal her und sagt mir, was euch gefällt. Natürlich zählt deine Meinung besonders, Yami.“ Auffordernd winkt sie Yugi und Yami zu sich an den Tisch. „So, hier haben wir ein einfaches Shirt mit langen Ärmeln. Es ist dir zwar sicher zu gross, aber zieh es trotzdem an und sag mir, was du meinst. Da drüben ist ein Spiegel.“ Mit beiden Händen hält sie Yami das Shirt hin.

Unsicher nimmt er es ihr ab und zieht es sich über den Kopf. Als er sich dann im Spiegel betrachtet, muss er zugeben, dass es ihm gefällt. So geht es weiter, er muss noch mehr Shirts mit langen und kurzen Ärmeln anprobieren sogar auch ein paar Jacken. Jedes Mal wird er nach seiner Meinung gefragt und als er sagt, dass ihm die Shirts mit den drei Knöpfen am Kragen besser gefallen, wird es gleich aufgeschrieben. Bei den Jacken gefällt ihm die mit dem leichten Kragen am besten und am Schluss ist nur noch eine ärmellose Weste übrig. Als er die Angezogen hat, pfeift May spontan. „Also, egal was du sagst. Ich mache dir so eine Weste. Die steht dir ausgezeichnet und du kannst sie mit einem der Shirts tragen oder auch einfach so wie jetzt, wenn es im Sommer heiss ist und du nicht ganz oben ohne rumlaufen möchtest.“
 

Von der Reaktion überrascht, schaut Yami in den Spiegel. Im ersten Moment glaubt er einen Fremden zu sehen, der ihn mit einem stolzen Blick ansieht, doch dann verschwindet der Eindruck und er sieht wieder sich selbst. Kritisch beäugt er sich in dem Spiegel, ehe er sich zu Yugi umdreht, der die ganze Zeit schweigend zugesehen hat. „Was meinst du?“

Ganz in den Anblick vertieft, braucht Yugi ein paar Sekunden um zu realisieren, dass ihn Yami etwas gefragt hat. „May hat Recht. Die Weste steht dir ausgezeichnet und praktisch ist sie auch.“ Am liebsten hätte er aber gesagt, dass Yami sexy und zum Anbeissen aussieht. Verdammt, hoffentlich beginnt sich nichts in seiner Hose zu regen. Doch er hat Glück.

Schnell wird auch das aufgeschrieben. „Gut. Also Yami, du kannst wieder dein Hemd anziehen. Nächste Woche bringe ich dann die Sachen vorbei, wenn ich sowieso vorbeikomme, um neue Stoffe zu holen. Soll ich einfach so viel machen, wie die Stoffe hergeben?“
 

Nun ist es wieder an Yugi zu reden. „Ja, das wäre toll. Kannst du mir noch sagen, wie viel es ungefähr kosten wird? Und soll ich dir schon eine Anzahlung geben?“

Von ihren Notizen aufsehend, sieht May ihn mit einem strengen Blick an. „Du musst mir ganz sicher keine Anzahlung geben und ich schätze, dass es dich ungefähr 40 Silbermünzen kosten wird.“ Da Yugi weiss, dass das ein absoluter Freundschaftspreis ist, nickt er zustimmend, ohne dass er versucht zu handeln. Immerhin weiss er, dass die Stoffe etwa vier bis fünf Shirts und vermutlich drei Hosen hergeben werden. Dazu noch die Jacke und die Weste und vermutlich zwei Pyjamas. „Gut, dann werden wir dich mal wieder allein lassen. Wir sehen uns, May und danke.“ Noch einmal umarmen sich die beiden. „Nichts zu danken. Dank dir habe ich viele Kundinnen und Kunden. Kommt gut nach Hause und wir sehen uns nächste Woche vermutlich am Mittwoch oder Donnerstag.“

Bei Yami verzichtet May auf eine Umarmung, dafür sieht sie ihn mit einem warmen Blick an. „Und du pass mir gut auf Yugi auf. Nicht, dass er noch etwas anstellt.“ Mit einem breiten Grinsen zwinkert sie ihm zu. „Ähm, ja. Das werde ich.“ Froh, endlich aus dem Laden zu entkommen, folgt Yami Yugi durch die Tür.
 

Die frische Luft geniessend gehen die beiden zurück zu Jonos Schmiede, wo sie schon von den fertig beschlagenen Pferden erwartet werden. Wie sie an dem lauten Wiehern hören können, als Blacky und Rocky sie entdecken.
 

Während sich Yami um die beiden Pferde kümmert, geht Yugi in die Schmiede um Jono für seine sicher ausgezeichnete Arbeit zu bezahlen. Dann machen sie sich auf den Rückweg. Diesmal führen sie die Tiere, da diese noch ziemlich vorsichtig mit ihren neuen Hufeisen auftreten.
 

Zu Hause macht sich Yami gleich an die Stallarbeit und kümmert sich liebevoll um die Pferde, während Yugi zu seinem Grossvater geht.

„Grossvater, wir sind wieder da“, ruft er in den Flur, als er die Tür hinter sich schliesst. Bestimmt findet er ihn im Laden und er hat Recht. „Hallo Yugi. Na wie war’s?“ Lächelnd sieht Sugoroku seinen Enkel an, der auf den Verkaufstresen setzt. „Ach eigentlich ganz gut. May hat Yami wohl gleich ins Herz geschlossen und hat ihn wie einen normalen Kunden behandelt. Du kennst sie ja.“ Grinsend sehen sich die beiden Mutos an. Ja, sie kennen die blonde Schneiderin nur zu gut und heimlich haben sie schon lange eine Wette laufen, wann Jono sie endlich um eine Verabredung bitten wird. „Das ist doch super und wie hat sich Yami so geschlagen?“ Neugierig sieht Sugoroku zu seinem Enkel, während er ein blaues Schultertuch zusammenfaltet. Da er die Handgriffe blind beherrscht, fällt ihm natürlich auf, dass Yugi nun etwas bedrückt dreinschaut. „Das Massnehmen ist ihm sichtlich schwergefallen. Er wollte schon nicht sein Hemd ausziehen und jedes Mal, wenn May ihn berührte, hat er sich noch mehr verspannt. Ich verstehe das nicht. Auf dem Sklavenmarkt habe ich ihn doch auch angefasst und er hat nicht mal mit der Wimper gezuckt. Was ist denn jetzt anders?“ Hoffend, dass ihm sein Grossvater eine Antwort geben kann, sieht Yugi den alten Mann an, der nachdenklich mit seinem Tun innehält.

Schliesslich holt er tief Luft. „Yami ist sich am Verändern und das schneller, als ich es erwartet hätte. Auf dem Markt hast du einen Mann getroffen, der sein wahres Wesen tief in sich verborgen hat, um sich zu schützen. Man könnte schon fast sagen, dass er jetzt immer mehr er selbst wird. Darum ist er im Moment verletzlicher als je zuvor. Gib ihm Zeit, das was er erlebt hat zu verarbeiten und vielleicht wird er ja irgendwann mit uns darüber reden wollen.“
 

Nachdenklich sieht Yugi das Bild mit den Pyramiden an, während er sich die Worte von seinem Grossvater durch den Kopf gehen lässt. „Dann werde ich für ihn da sein, wenn er mich braucht. Ach ja, er trägt als Brandzeichen ein Ankh auf dem rechten Schulterblatt und er sagt selbst, dass er in Ägypten versklavt worden ist. Meinst du, das könnte bedeuten, dass das erst nach seinem Gedächtnisverlust passiert ist?“
 

„Also das müsstest du Yami schon selbst fragen. Ich kann schliesslich nicht in seinen Kopf sehen.“ Neckend stupst Sugoroku Yugis Nase mit einem Finger an, was diesen empört zurückweichen lässt. „Ich räume noch kurz die Tücher hier weg und schliesse dann den Laden ab. Kümmerst du dich ums Abendessen?“ Die Schultertücher schon auf dem Arm, sieht er seinen Enkel an. „Ja, kann ich machen. Dann gibt’s heute mal wieder was Einfaches.“ Schwungvoll springt Yugi auf den Boden und eilt aus dem Laden.
 

Grinsend geht Sugoroku zu dem Regal und beginnt seine Last in den Fächern zu verstauen. Als er sich wieder umdreht sieht er nachdenklich das Bild hinter dem Tresen an. Soso Yami, du bist also aus Ägypten und wurdest vermutlich vor fünf Jahren versklavt. Was ist nur deine Geschichte?
 

Nach dem Abendessen sitzen die drei Männer noch zusammen, als Sugoroku etwas einfällt. „Ach ja, bevor ich es vergesse. Heute war einer der Stadtbeamten hier. Wir kriegen nächste Woche am Samstagnachmittag Besuch von einem Medimagus und wir können Yami dann auch gleich registrieren lassen, da der Stadtbeamte wie immer auch dabei sein und das passende Formular dabeihaben wird.“

Genervt verdreht Yugi bei der Neuigkeit die Augen. „Muss das sein? Jedes Jahr der gleiche Mist. Naja, immerhin können wir so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Hat der Typ wenigstens auch gleich gesagt, wie viel die Untersuchung und die Registrierung von Yami kosten wird?“
 

Während die beiden Mutos miteinander reden, wird es Yami immer unwohler. Besonders bei der Frage nach dem Preis muss er leer schlucken.
 

„Die Untersuchung von uns kostet wie immer je eine Silbermünze und die von Yami auch. Für die Registrierung müssen wir fünf Silbermünzen bezahlen. Wobei...“, jetzt stockt Sugoroku und blickt zu Yami rüber, der mit gesenktem Kopf dasitzt.

„Was meinst du mit wobei?“ Neugierig sieht Yugi seinen Grossvater an und lehnt sich etwas weiter nach vorn.

Wissend, dass Yami die Antwort nicht gefallen wird, wendet sich Sugoroku zu seinem Enkel um. „Wir könnten auch Yami für seine Registrierung und Untersuchung zahlen lassen und zwar mit seinem Körper. Das Angebot wird anscheinend von vielen Besitzern gern in Anspruch genommen.“

Geschockt reisst Yugi bei den Worten die Augen auf. Im ersten Moment ist er sprachlos, doch dann bricht sich die Wut bahn und er springt auf. „Was sind denn das für Schweine! Wenn sie sich nicht mal die sechs Silbermünzen leisten können oder wollen, sollen sie sich keine Sklaven halten dürfen! Natürlich werden wir das Angebot nicht annehmen! Hoffentlich hast du das dem Typen auch so gesagt.“ Sich auf den Tisch abstützend sieht er seinen Grossvater an. „Natürlich habe ich gesagt, dass wir für Yami die sechs Silbermünzen bezahlen werden. Jetzt beruhige dich wieder und setz dich hin.“
 

Ungläubig sieht Yami zu, wie sich Yugi nach seinem Ausbruch wieder auf den Stuhl fallen lässt und schnaubend die Arme verschränkt. „Heisst das etwa... dass ich nicht...“, nicht wissend, wie er weiterreden soll, bricht Yami ab und sieht unsicher zwischen den beiden Mutos hin und her.
 

Durch die leisen Worte von Yami kommt Yugi endgültig von seinem Wutanfall runter. Wie hatte er den anderen nur vergessen können? Sofort bekommt er ein schlechtes Gewissen. „Nein, du musst deinen Körper nicht verkaufen. Nie wieder, wirst du das tun müssen. Niemals werde ich das von dir verlangen. Das verspreche ich dir. Bitte glaube mir das.“ Beschwörend sieht er Yami an, er streckt sogar seine Hand nach ihm aus, hält dann jedoch inne und zieht sie wieder zurück, ohne ihn berührt zu haben.
 

Von der Situation überfordert nickt Yami nur stumm und steht dann auf. „Ich geh schlafen. Gute Nacht.“ Er flüchtet schon beinahe aus der Küche und geht in sein Zimmer, wo er sich auf das Bett fallen lässt und sein Gesicht im Kopfkissen vergräbt.
 

 

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Was soll ich sagen, es gibt also noch jemanden der die Einstellung von Yugi und Jono teilt und noch eine Info, Yugi ist offensichtlich schwul. Jetzt stellt sich nur die Frage, wann Yami das bemerken und wie er dann mit dem Wissen umgehen wird.

 

Wie immer hoffe ich, dass euch das Kapitel gefallen hat.

 

Eure mrs_ianto



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Usaria
2017-05-18T20:29:56+00:00 18.05.2017 22:29
Ja das Stimmt Yami beginnt sich schneller zu verändern, zwar sind es nur kleine Schritte, die nicht jedem gleich auffallen, doch die Schutzmauer beginnt allmählich zu bröckeln, und dass er dies selbst nicht versteht kann ich verstehen, schließlich wird dies wohl Unbewusst ablaufen.
Ich finde es Schrecklich, dass die meisten Menschen so denken, dass Sklaven nur - nicht einmal den Stellenwert eines Tieres haben. Auch wenn diese Zeit vor bei ist, wobei ich bin mir ziemlich sicher, dass es in Gewissenkreisen wieder Sklaven geben wird. Also ist deine Geschichte nicht so realtätsfern wie man es auf den Ersten Blick glauben will.
Antwort von:  mrs_ianto
19.05.2017 18:21
Oh ja, die Schutzmauer beginnt zu bröckeln. Langsam aber für Yami doch spürbar und das verwirrt ihn natürlich.

Ja, diese Zeiten sind eigentlich vorbei und trotzdem gibt es in einigen Ländern im geheimen immer noch Sklaverei. So traurig es leider ist.
Von:  Dark_Angel_Yami
2016-09-07T17:56:00+00:00 07.09.2016 19:56
Ich habe diese FF erst durch Zufall am Montag entdeckt,
(dank eines Hinweis in den Kommentaren von "Wege des Schicksals)
sonst wäre ich sicher schon von Anfang an dabei gewesen ;)
Was man aber auch irgendwie als Vorteil sehen kann,
so hatte ich zwischen den bisherigen Kapiteln keine Wartezeit :D
Die beiden FF kann man natürlich überhaupt nicht vergleichen,
da beide von der Story absolut unterschiedlich sind.
Dennoch gefällt mir auch diese Geschichte hier extrem gut.

Unser armer Yami/Atemu hat ja auch hier mal wieder die A****karte gezogen.
Bei WdS hat er ja schon eine Familie die man keinem wünscht, aber das hier mit dem Flugzeugabsturz
und dann noch als Pharao versklavt zu werden, ist irgendwie noch krasser.
Bevor ich den Prolog gelesen habe, habe ich mir erst noch die Charakterbeschreibung durchgelesen.
Ich gebe zu, dass du mich dort noch hattest und ich davon ausgegangen bin,
dass Yami und Atemu 2 verschiedene Personen sind.
Das mit dem Alter hatte mich auch irgendwie etwas verwirrt, hätte somit also durchaus auch sein können :D
Während dem Prolog war mir aber schnell klar, dass Yami Pharao Atemu ist
(das Alter hatte ich dann auch nochmal nachgerechnet, welches im Grunde ja auch schon der erste große Hinweis ist :D )

Die Einstellung von Yugi und seinem Großvater finde ich richtig gut.
Ich denke anders hätte Yugi auch irgendwie nicht wie Yugi gewirkt.
Zwar ist es auch mal interessant zu sehen, wenn sich Yugi so ganz anders verhält in FF,
aber tief im innern ist er ja doch immer eine absolut liebe und positive Person.
Es würde einem irgendwie falsch vorkommen, wenn er gefallen daran hätte, dass Sklaven mies behandelt werden.

Bei Yami bin ich mir etwas unschlüssig, was ich ihm wünschen würde.
Einerseits bin ich ja schon gespannt wie sein vorheriges Leben war.
Andererseits, weiß ich nicht, wie groß der Schock wird, wenn ihm selber klar wird,
dass er mal Pharao war und jetzt Sklave ist.
Ich denke einen Weg zurück wird es für ihn eh nicht geben.
Und ich glaube auch kaum, dass die großen Herrscher einen DNA Test machen,
mit dem seine wahre Identität nachgewiesen werden könnte.
(Ich nehme jetzt einfach mal an, dass die moderne Technologie von denen schon so fortschrittlich ist ;) )
Im Gegenteil, diese wollen ja genau das verhindern und hoffen,
dass Atemu praktisch (sorry für den krassen Ausdruck) in der Gosse versauert.
Ich würde Yami am liebsten wünschen, dass er alles vergisst was passiert ist, bevor er auf Yugi traf.
Die 5 Jahre Sklavenzeit waren sicher die Hölle.
Und die Zeit davor? Ich denke im Vergleich mit dem einfachen Leben, welches er aber mit liebenden Menschen
wie Yugi und seinem Großvater haben kann, bestimmt auch nicht so toll.
Sicher er hatte Reichtum und die moderste Technik und Heilmittel zur Verfügung.
Ich denke aber mal, dass er auch in der Zeit nie richtig "gelebt" hat.
Er musste sicher schon als Kind sehr viel lernen und durfte bestimmt im Gegenzug
auch nicht viel spielen bzw. Kontakt zu Freunden haben.
Natürlich kommt ihm dies jetzt in der Gegenwart entgegen.
Meiner Meinung nach beginnt jetzt mit Yugi aber erst richtig Yamis Leben,
mit dem er bestimmt irgendwann sogar glücklich werden kann.
Was dabei natürlich irgendwie stört ist dieser Sklavenstatus.
Ob er diesen wirklich jemals richtig los werden kann?
Und wie würden Yugis Kunden darauf reagieren? Immerhin kennen einige Yami bereits als Sklave.
Würde diese Yugis Geschäft meiden oder gar irgendwas schlimmes gegen ihn planen?
Immerhin wäre er dann ja eine Art Verräter (in den Augen der Allgemeinheit)
Wie man sieht, sind das alles sehr schwierige Fragen.
Und da du praktisch noch 2 Zeitalter miteinander verflochten hast, macht es das ganze natürlich noch schwerer.

Ich finde deine FF auf jeden Fall interessant und freue mich auf weitere Kapitel.
LG Dark_Angel_Yami :)
Antwort von:  mrs_ianto
07.09.2016 20:29
Hallo,

es freut mich, dass du die Geschichte auch entdeckt hast und dass sie dir gefällt, auch wenn sie komplett anders als Wege des Schicksals ist.

Ja, irgendwie hat es Yami bei mir nicht leicht, aber so kann es für ihn ja nur besser werden. ;-)

Naja, irgendwie sind Atemu und Yami ja auch zwei verschiedene Personen. Schliesslich kann sich Yami ja an nichts erinnern und offiziell ist Atemu ja 2011 gestorben. Irgendwie fühle ich mich gerade etwas geschmeichelt, dass ich dich mit den Charakterbeschreibungen etwas verwirren konnte.

Yugi kann gar nicht anders, als lieb und nett zu sein. Ich glaube er könnte nicht mal böse zu Sklaven sein, wenn er das wollen würde und Sugoroku kann sich natürlich auch nicht anders verhalten.

Mmhhh, was wünschen wir Yami. Natürlich, dass er glücklich werden kann.
Ja, rein theoretisch können die Herrscher einen Gentest machen. Sie haben ja die gleiche Technologie wie wir. Du stellst aber auch gleich die richtige Frage. Wollen sie das überhaupt? Oder wollen sie weiterhin glauben, dass Atemu tot ist.

Du hast es genau richtig erkannt. Als Pharao war er auch nur eine Art Gefangener. Es war zwar ein goldener Käfig aber du hast sein früheres Leben ziemlich gut beschrieben.

Und wieder hast du Recht, wenn es Yami schafft, seine Vergangenheit zu überwinden, kann er mit Yugi und Sugoroku glücklich werden. Zwar als Sklave, aber trotzdem so frei wie es eben geht.
Die Frage stellt sich nur, was passiert, wenn er sich daran erinnert, dass er mal ein Pharao war? Wie würde er den Schock verarbeiten? Könnte er dann seine Zukunft einfach so akzeptieren?

Ich könnte noch so viel auf deinen Kommi antworten, aber dann würde ich dich vermutlich anfangen zu spoilern. Auf jden Fall freue ich mich riesig über diesen riesen Kommentar und dass du dir so viele Gedanken machst.

LG mrs_ianto
Von:  Laluna19
2016-09-02T15:55:40+00:00 02.09.2016 17:55
Hallo,
Hab das Kapitel zwar schon am Mittwoch (eher Donnerstag) gelesen aber noch nicht geschafft ein Kommentar zu schreiben.
So was soll ich sagen es ist schön das Yami sich so langsam an sein "neues" Leben gewöhnt und auch langsam die "regeln" bei Yugi und seinen Großvater versteht.
Ich denke das Yami sehr überrascht war das Yugi sich bei ihm entschuldigt da es nicht normal ist in so einer Gesellschaft.
Ich fand das richtig lustig als Yugi dachte das er Yami dazu bringen will noch respektloser zu sein als er eh schon ist.
Yami tat mir beim vermessen richtig leid das muss für ihn sehr hart sein das er jetzt Angst vor Berührungen von fremden Menschen hat ( bei Yugi hat er sich nicht verspannt oder so was in der Art).
Ich bin mal darauf gespannt ob Yami etwas über die 5 Jahre in denen er Sklave war/ist ( ich denke Yugi sieht ihn nicht mehr nur als Sklaven) erzählt und wann er herausfindet das Yugi schwul ist und dabei ist Gefühle für ihn zu entwickeln.
Das Angebot von den Stadtbeamten finde ich schlimm wie gut das Sugoroku das nicht angenommen hat.

Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.
LG Luna

Antwort von:  mrs_ianto
02.09.2016 18:27
Hallo,

Du hast die Gänsefüsschen sehr schlau gesetzt. Im Moment ist es nämlich wirklich so, dass er sich an die "Regeln" hält, die er zu sehen glaubt. Es ist für ihn einfach noch nicht fassbar, dass es in seinem neuen Zuhause keine solche Verhaltensregeln für ihn geben soll.

Du hast ihn durchschaut, er war wirklich über die Entschuldigung überrascht und ja die stelle mit dem respektloser werden ist wirklich lustig, vorallem weil ihn die gute Dame so missversteht. ;-)

Naja, inzwischen kennt er Yugi ja schon ein bisschen, weshalb er für seine Verhältnisse relativ ruhig bleibt, wenn er von ihm berührt wird, während May, wie du schon sagtest eine komplett Fremde für ihn ist.

Ob er jemals etwas erzählen wird, ist noch unklar, es hängt alles von ihm ab und du kannst dich gut in Yugi hineinversetzen. Er sieht Yami wirklich nicht mehr als Sklaven. Wenn er das überhaupt jemals hat.

Du stellst die Frage genau richtig, wann wird Yami herausfinden was in Yugi vorgeht.

Ja, das Angebot ist schlimm, nur zeigt es, wie die Sklaven angesehen werden. Ich glaube keine von uns hätte es verstanden, wenn Sugoroku das Angebot angenommen hätte.

LG mrs_ianto
Von:  DonnaHayley
2016-09-01T20:05:06+00:00 01.09.2016 22:05
Halloooo ^^

Armer Yami, er wird noch lange mit Berührungen von anderen zu kämpfen haben. :-(
Er hat mir bei der Anprobe richtig leid getan.
Was die Untersuchung angeht, habe ich kein gutes Gefühl. Ob Yami da auch so brav sein wird wie bei May? Und das der Doc so umsichtig und geduldig mit Yami ist, kann ich mir auch nicht vorstellen. Schließlich ist er "nur" ein Sklave und demnach nichts wert. Man kann nur hoffen das Yugi in seiner Nähe bleibt.

Wie Yami wohl reagieren wird, wenn er erfährt das Yugi ihm nicht abgeneigt ist? Vielleicht mit Angst und Misstrauen? Käme wahrscheinlich darauf an, wie groß das Vertrauen ist. Oder es kommt ganz anders wie ich denke.

Es war interessant etwas über Yugi's Eltern und besonders über seinen Vater zu erfahren. Ich hätte nicht gedacht das er aus der Oberschicht kommt.

Fragen über Fragen. Ich bin gespannt was im nächsten Kapitel passiert. ^,^
Ich bin dabei. :-D
Liebe Grüße, Hayley
Antwort von:  mrs_ianto
01.09.2016 22:17
Hallo,

du hast mich gerade kurz vorm Schlafen gehen mit deinem Kommi erwischt. Darum gibt's auch so schnell eine Antwort. ;-)

Ich gebe zu, dass er mir beim Schreiben auch leid getan hat, aber leider musste er da nun durch und May war ja wirklich vorsichtig mit ihm.
Wie es ihm bei der Untersuchung ergehen wird, werde ich mal nicht vorhersagen. Schliesslich will ich dich nicht zu sehr spoilern.

Du stellst eine sehr gute Frage: Wie wird Yami reagieren? Die Antwort weiss ich auch noch nicht, da auch mich Yamis Entwickliung mit jedem Kapitel mehr überrascht.
Eigentlich sollte die Geschichte ja hauptsächlich aus Yugis Sicht erzählt werden, aber ich merke beim schreiben immer deutlicher, dass Yamis Sicht der Dinge sich immer mehr in den Vordergrund drängt. Ich wehre mich aber auch nicht dagegen. ;-)

Es war mir wichtig, dass auch etwas über Yugis Vergangenheit erzählt wird, damit er auch etwas mehr 'Tiefe' bekommt. Ausserdem finde ich es für die Geschichte wichtig, dass wir wissen, wer seine Eltern, besonders sein Vater, waren.

Ich freue mich, dass du mir immer einen Kommi hinterlässt und ich dich mit Fragen im Kopf zurücklassen konnte. :D
Bis zum nächsten Kapitel. :D

LG mrs_ianto
Von:  Albert_Wesker
2016-09-01T08:26:33+00:00 01.09.2016 10:26
Ooooh Yami mit Bart - der Gute sieht damit genauso heiß aus wie mit Brille *___*
Wundert mich also gar nicht, dass Yugi beginnt Interesse an ihm zu zeigen... schade eigentlich, dass er sich rasiert xD

Man spürt es, dass Yugi und sein Großvater eine Wohltat für Yamis geschundene Seele sind, wenn schon so langsam aber sicher unbewusste Gewohnheiten zutage kommen; von seiner beginnenden Selbstsicherheit mal ganz zu schweigen ^^
Auch wenn sicherlich noch viel Arbeit auf sie zukommen wird, sollte Yami tatsächlich einmal in Erwägung ziehen, Beide in die Gräueltaten seiner Vergangenheit einzuweihen... die Situation bei der Schneiderin war leider wieder ein Beispiel dafür, was mich Schreckliches erahnen lässt, wobei es auch gleichzeitig offensichtlich ist, vor allem nach der Aussage von Yugis Großvater, was die Mutos Gott seit Dank, niemals in Anspruch nehmen würden.

LG Albert_Wesker
Antwort von:  mrs_ianto
01.09.2016 12:44
Na toll, jetzt stelle ich mir Yami mut Bart und Brille vor. 😍

Du hast es richtig erkannt, die beiden sind wie Balsam für ihn, weshalb er so langsam aus sich rauskommt.

Wer weiss, ob er jemals darüber reden kann, was er so erlebt hat. Auf jeden Fall wird Yugi viel Geduld und Selbstbeherrschung brauchen, um sein Vertrauen wirklich zu gewinnen.

Natürlich nehmen sie das Angebot nicht an. Da hatte wohl keine von uns irgend einen Zweifel.

Deine Kommis sind immer so schön zu lesen und motivierend.

LG mrs_ianto
Von:  Mia11
2016-08-31T22:27:59+00:00 01.09.2016 00:27
Ein super Kapitel. Ich nim schon sehr gespannt wie es weiter gehen wird!
LG mia11

Antwort von:  mrs_ianto
01.09.2016 09:26
Danke für den Kommi. ☺
Es freut mich, dass dir das Kapitel gefällt.

LG mrs_ianto


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