Zum Inhalt der Seite

Sieben

ein Märchen/Fantasy AU mit Konoha, Kuroo, Kenma, Bokuto & Akaashi
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Sieben

Mit hocherhobenem Kopf wollte ich wieder zurück in meine Gemächer, um den Ring wieder anzuziehen und nach Kuroo zu sehen, doch er überraschte mich bereits auf dem Weg dorthin.

„Konoha“, sagte er meinen Namen und hielt mich an der Schulter fest. Ich blieb stehen und blickte zu ihm auf.

„Was ist, mein Prinz?“, fragte ich förmlich, denn wir standen schließlich auf dem Flur und jeder konnte uns potentiell sehen.

„Ich habe nochmal nachgedacht. Ich möchte den Ring. Bitte gib ihn mir zurück“, redete er auf mich ein und hielt mich fest. Ich fühlte mich sichtlich unwohl, schüttelte aber mit dem Kopf.

„Nein. Nein, das kann ich nicht“, sagte ich und blickte ihn möglichst bestimmt an.

„Du bekommst auch etwas dafür“, schlug er mir vor und lächelte mich an. Natürlich, Kuroo war ein Ehrenmann und sehr freundlich. Aber was sollte ich mir davon kaufen? Es ging mir ja nicht um den Wert des Ringes.

„Und was?“, fragte ich trotzdem nach, ich war zu neugierig, was er mir zum Tausch denn anbieten würde.
 

„Sieben Rosen roter wie Blut, sieben seidene Hemden dazu, Sieben Namen… doch ich will den Ring dafür“, schlug er mir vor und lächelte mich so an, dass es mir schwerfiel, nein zu sagen. Ich war mir nicht sicher, warum er gerade Sieben gewählt hatte. Weil ich das siebte Kind war? Hatte er sich das überhaupt gemerkt oder war es nur so eine Art Brauch? Und was meinte er eigentlich mit...?

„Sieben Namen?“, fragte ich unsicher und er nickte.

„Ja, mit Namen und Titeln klingst du wichtig, wie eine hohe Persönlichkeit, es würde dir mehr Ansehen verschaffen“, erklärte er mir, wie man anscheinend mit einem dummen bürgerlichen Landei redet. Ich wirkte dementsprechend trotzig, sagte aber vorerst nichts.

„Nein, das reicht mir nicht. Dafür musst du mir schon mehr geben. Rosen verblühen, Kleider verschleißen und am Ende stehe ich mit nichts mehr da außer einem Namen, der zu lang ist, als dass ich ihn mir merken kann. Nein. Meinen Ring den behalte ich bei mir. Und dich auch, Kuroo“, erwiderte ich und lächelte traurig. Die Tatsache, dass er mich einfach kaufen wollte, verletzte mich sehr. Doch es sollte noch schlimmer kommen.

„Damit hast du Recht, mein Lieber, das habe ich nicht bedacht, und wahrscheinlich ist der Ring auch mehr wert. Ich kann dir gerne mehr anbieten“, sagte Kuroo nach einem Moment und ich starrte ihn nur fassungslos an.

„Darum geht es nicht!“, erwidere ich aufgebracht, doch er schien mich gar nicht zu beachten.
 

„Sieben Rösser, so weiß wie Schnee, sieben Schwäne, und der ganze See und die Ländereien dazu, und von mir aus noch sieben Falken, das gebe ich dir dazu, du kannst dein eigenes Gut haben, mein König der Jagd“, sagte er und lachte. Ich erinnerte mich an den Tag, wo er mir den Blumenkranz auf den Kopf gesetzt und mich dann vor der ganzen Jagdgesellschaft geküsst hatte und mir kamen im Gegenzug fast die Tränen.

„Nein. Ich bin kein Jäger. Ich kann nicht sonderlich mit Tieren umgehen. Ein Gut verwalten kann ich ebenso wenig. Ich will den Ring behalten, egal, was du mir gibst, Kuroo“, sagte ich und rannte davon. Ich wollte nicht, dass er meine Tränen sah, denn ich schaffte es wirklich nicht, sie noch länger zurückzuhalten.
 

#
 

Ich ließ den Ring in dem Versteck. Ihn zu tragen, war für mich unmöglich geworden. Kuroos falsche Liebe spüren, das wollte ich nun nämlich nicht mehr. Schließlich hatte er mir damit das Herz gebrochen, dass er mich kaufen wollte. Trotz allem wollte ich sein Angebot nicht annehmen. Auch wenn es mir nichts mehr brachte, im Besitz des Ringes zu sein, Kuroo sollte ihn nicht haben. Einfach weil ich es nicht zulassen wollte, dass er mit jemand anderem an meiner statt glücklich wurde. Und so weinte ich mich Nacht für Nacht in den Schlaf.
 

Kuroo musste das nebenan hören. Und doch hörte es nicht auf, denn eines Tages kam er mit einem Angebot, das ich anscheinend wirklich nicht mehr ausschlagen konnte. Er führte mich zu einer großen goldverzierten Tür. Ich beobachtete diese ehrfürchtig, und fragte mich, was dahinter versteckt sein mochte. Aber das war wahrscheinlich genau die Falle. Ich blickte Kuroo skeptisch an, denn im Moment wusste ich nicht, wie weit er gehen würde, um an meinen Ring zu kommen. Jetzt, wo ich ihn nicht trug, liebte er mich ja auch nicht und er könnte rein theoretisch alles mit mir machen. Kuroo war nur absolut kein grausamer Mensch. Das hoffte ich zumindest.

„Jetzt sag mir, was hinter dieser Tür ist“, drängte ich ihn, denn ich konnte es nicht erwarten.

„Schon gut. Es ist ein Geschenk für dich, das du nicht ablehnen kannst“, sagte er und grinste breit. Ich beobachtete ihn neugierig, als er die Tür öffnete, merkte dann allerdings, dass es dort nur nach draußen ging. Es war ein Eingang in den Hinterhof, den ich noch nicht kannte. Doch dort stand…

„Ein goldene Kutsche, mit deinen sieben schneeweißen Pferden. Alles andere ist schon auf dem Landgut. Du musst mir nur den Ring überlassen dafür. Sieben Schritte, Konoha, und du wirst in eine glänzende Zukunft blicken. Das Land wird dir einen großen Ertrag bringen, da bin ich sicher und du wirst dort glücklich leben, bis an dein Lebensende“, sagte er und deutete auf die Kutsche. Ich senkte den Blick. Es war ein Rausschmiss. Mit ein bisschen Gold und Glitzer als Trostpflaster. Aber andererseits auch die Zukunft, von der ich geträumt hatte… ein eigenes Gut an einem See und mit Gold und Titeln… das war mehr, als meine ganze Familie je erreicht hatte…und erreichen würde… Bokuto würde zu mir aufblicken und…

Aber ich konnte das einfach nicht annehmen. Verbittert schüttelte ich den Kopf.

„Glücklich…? Ja? Alleine?“, gab ich ihm trotzig zurück und blickte ihn an.

„Du bleibst sicher nicht lange alleine“, sagte er und ging nun doch auf mich zu. Ich zitterte und konnte mich nur schwer zurückhalten. Eigentlich konnte ich es gar nicht, denn sodann holte ich zum Schlag aus und verpasste ihm eine.

„Nein! Wie bescheuert bist du eigentlich? Ich will dich, niemand sonst!“, schrie ich ihn an und das einzige, was mir jetzt einfiel, damit das alles aufhörte, war es den Ring wieder zu tragen. Auch wenn das alles nur ein fauler Zauber war, der zerfallen konnte, wie ein Kartenhaus. Ich nutzte Kuroos Überraschung aus und rannte zu meinem Zimmer wo ich den Ring versteckt hatte. Hastig nahm ich ihn hervor und wollte ihn anziehen, aber Kuroo war bereits hinter mir und umfasste meine Hand, wodurch ich zusammenzuckte und der Ring auf den Boden fiel, wo er unberührt liegen blieb. Für einen Moment glaubte ich, Kuroo würde den Ring einfach nehmen.

„Sieben Schritte wirst höchstens DU zurückgehen“, befahl ich ihm, denn im Moment wollte ich weder, dass er den Ring nahm, noch, dass er mir zu nahekam. Mein Herz schlug so schnell, als ich den Ring aufheben wollte, doch Kuroo war schneller. Jetzt blieb mein Herz nahezu stehen. Für einen Moment konnte ich nicht atmen.

„In dieser goldenen Welt, die du dir für mich ausgedacht hast würde ich nur unglücklich sein. Sieben Schritte sind sieben zu viel, das kannst du nicht von mir verlangen. Leg mir den Ring um den Hals, bitte…“, flehte ich ihn an, doch ich glaubte fast nicht, dass es geschehen würde.

„Ich will es nicht mehr“, erwiderte er und ich wusste nicht, was ich jetzt machen sollte.

„Bei deiner Ehre als Prinz…“, versuchte ich ihn dazu zu bewegen.

Ein süffisantes Lächeln legte sich auf mein Gesicht, als ich das kühle Gold schließlich auf meiner Haut spüren konnte. Mein Herz war gebrochen, weil er versucht hatte, mich zu kaufen… aber da war etwas Anderes, was sich in mir breit machte. Genugtuung. Ich hatte einen Prinzen unter meiner Kontrolle…ich konnte mit ihm tun und lassen was ich wollte. In diesem Moment nutzte ich es einfach nur aus, dass er nett war.

„Danke“, sagte ich, während er sich zitternd an mich klammerte. Er wollte nicht von dem Bann verzaubert sein, das merkte ich. Aber ich fand inzwischen, dass es ihm recht geschah. Und ich wollte ihn. Aber es war nicht mehr dieses naive Wollen mit einem Blick durch die rosarote Brille. Es war ein reines Wollen, wie man Gold will, oder alles, was er mir dargeboten hatte. Ich hatte gemerkt, dass ich alles haben könnte. Und es wollte es alles. Weil ich zuvor nichts gehabt hatte. Und jetzt eben alles haben konnte. Vielleicht sogar ein Königreich.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück