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Ära des geeinten Zeitalters

von

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Kapitel 60

“RAAH!”

Rumpel.

“Autsch.”

Sofort lief ich auf den am Boden liegenden Kentin zu. “Ist alles in Ordnung?”

“Frag mich das noch mal, wenn ich meine Knochen sortiert habe.”

Ganondorf stand ein paar Meter von uns entfernt und machte sich eifrig Notizen. “So langsam wird es. Du hast im entscheidenden Moment gezögert deine Waffe einzusetzen.”

Seufzend richtete ich mich auf und sah mich nach Kentins Pferd um.

Der Hengst hatte schon längst bemerkt, dass sein Reiter fehlte und kam zurück getrottet.

Dankend nahm Kentin meine helfende Hand an und ließ sich hochziehen.

Kurz versicherte ich mich, dass er alleine stand, bevor ich an meinen Platz zurück ging. Ich griff nach der Holzstange, die ich hatte fallen lassen und nickte Ganon zu.

Ich war wieder bereit.

Seit drei Tagen machten wir das hier jetzt schon. Sich verteidigen, wenn man auf einem Pferderücken saß.

Und da ich nicht so wirklich mitmachen konnte, wurde ich dazu verdonnert den Angreifer zu mimen.

Wo meine Klasse zu Beginn noch ganz froh war, dass ich eine Holzstange anstelle eines Schwertes verwenden sollte, hatte sich das schon nach einer Stunde in Wohlgefallen aufgelöst. Da konnte ich doch einfach mit einem Stab umgehen! Ich wagte mir was!

Als Ergebnis gingen die Meisten mit blauen Flecken nach Hause.

Tja, und mir wurde nicht langweilig.

Miriam hatte sich nicht schnell genug zur Seite gebeugt, sodass ich sie noch an der Schulter erwischte. Aber sie fiel nicht, was schon ein großer Fortschritt war.

Ich lächelte ihr aufmunternd hinterher und nickte.

Auch Ganon schien zufrieden, denn er sagte nichts dazu, sondern notierte sich den Erfolg. “Finn!”

Und wieder bereit machen.

Manchmal war es frustrierend, sich jedes Mal wieder auf einen anderen Stiel einzustellen, aber so lange mein Schädel noch nicht rauchte, würde es gehen.

Ich wehrte die beiden Wurfmesser ab, die er kurz hintereinander geschmissen hatte, und schlug nach ihm.

Zu meiner Verwunderung traf ich nur Luft.

Dafür hörte ich ein unschönes Knirschen.

Wie ich jetzt erst sah, hatte sich Finn nach hinten gebeugt, um dem harten Holz zu entgehen. Seinem Gesichtsausdruck nach hatte er sich irgendwas ausgerenkt.

Ich rammte den Stab zum tausendsten Mal in die Erde, bevor ich ihm besorgt hinterher lief.

Es war nicht weit, da er seinen Hengst sofort gezügelt hatte.

Kaum stand ich neben ihm, sah ich besorgt zu ihm hoch. “Geht’s?”

“Muss.”

“Ich griff selbst nach den Zügeln, um ihn am Abhauen zu hindern. “Muss nicht. Wenn dir was weh tut, dann sag es.”

“Was ist los?” Und schon war Ganondorf hinter mir aufgetaucht.

“Ich glaube, Finn hat sich was ausgerenkt.”

“Kein Wunder bei dem Stund. Hohl ihn vom Pferd.” Schon sah er zum Rest der Klasse. “Aslam! Kentin! Kommt her!”

Nun gut, ich hatte meine Anweisungen. Schnell hatte ich die Sicherheitsschnallen an den Steigbügeln gelockert. Vorsichtig griff ich nach ihm. “Meld dich, wenn es schmerzt.”

Zu Zweit hievten wir ihn herunter. Ganon hatte eben den Vorteil, dass er verdammt groß war.

So übergaben wir Finn an seine besten Freunde. “Schafft ihn auf die Krankenstation.”

Und weg waren sie.

Ich brachte den Hengst noch schnell zur Seite, damit er nicht im Weg stand. Dann erst kehrte ich an meinen Platz zurück, von wo ich Ganondorf zunickte.

“Zelda!”

Bisher hatte Hermes noch nicht mit ihren Flügeln zurück geschlagen. Aber das konnte noch werden.

Als sie auf mich zu galoppierten, hielt ich mich genau mittig, was schon mal einige zum Aufschreien brachte. Dadurch hatte ich den Vorteil, dass ich mit entsprechenden Reflexen in beide Richtungen abtauchen konnte. Und Zelda müsste auf mehr achten.

Ich war mir aber sicher, dass sie das schaffen würde.

Also?

Ab zur dritten Seite.

Den Stab als Unterstützung nutzend, sprang ich über sie drüber und landete mehr schlecht als recht hinter ihr auf dem Rücken des Pegasus. Beim Versuch das Gleichgewicht zu finden, schubste ich sie eher aus Versehen herunter.

Dadurch war es um mich geschehen und ich fiel selbst.

“Link, das war mies.” Zu meiner Verwunderung kam das nicht von Zelda, sondern von Ganon.

“Ich wollte sie wenigstens einmal zum Fallen bringen.”

Denn Zelda war eine von Zweien, die heute noch nicht den Boden geküsst hatten. Der Andere war mein Bruder, aber nicht mehr lange.

Zelda schüttelte sich die Erde aus den Haaren, während Hermes ihr hinterher trottelte. Das Bild hatte etwas von einem Hund.

Lange konnte ich dem nicht zusehen, denn es ging weiter.

Das Feld hatte sich schon etwas gelichtet, denn Finn war nicht der einzige Ausfall.

Da es Theska als Erstes erwischt hatte - ne ausgekugelte Schulter - wurden ihr die Jungs aus der Parallelklasse aufs Auge gedrückt.

Mit Finn waren es dann mehr ´Lehrer´ als ´Schüler´.

“Scath!”

Mein Bruder also.

Er saß etwas seltsam auf Eponas Rücken, indem er ein Bein auf den Sattel gestellt hatte. Wahrscheinlich würde er das Gleiche machen, wie ich eben.

Als ich nach ihm schlug, sprang er wirklich aus dem Sattel, geradewegs nach oben.

Doch da ich das geahnt hatte, erwischte ich ihn gerade noch am Fuß.

Scath drehte sich ungünstig in der Luft und stürze mit dem Kopf voran zu Boden.

Irgendwie bekam ich ihn zu packen, auch wenn wir Beide dann im Dreck lagen.

“Danke fürs Retten.”

Ich schüttelte erst einmal den Kopf, um ihn wieder frei zu bekommen. “Ich hoffe, du machst das hier nie wieder.”

“Versprochen.” Endlich ging er von mir runter und zog mich gleich mit hoch.

“SO ETWAS WILL ICH NIE WIEDER SEHEN!”

Wir zuckten zusammen bevor wir uns umdrehten.

Ganondorf stand wütend wie selten vor uns und wirkte, als ob er uns genüsslich den Hals umdrehen wollte. “Sagt mal, spinnt ihr Beide jetzt vollkommen? Denkt ihr auch mal nach, bevor ihr etwas macht?”

Ich zog meinen Kopf immer weiter ein. Na, zum Glück war ich keine Schildkröte.

“Habt ihr jetzt den geistigen Totalschaden?”

Meinem Bruder ging es auch nicht besser als mir.

“Was sollte das?” Kurz war er ruhig, bevor er wieder lauter wurde. “ANTWORTET!”

“Ähm…” Musste mich meine große Klappe ausgerechnet jetzt im Stich lassen?

Ich zuckte schon mal vorsorglich zusammen, als er den Mund zum Weiterschreien öffnete.

“Onkel Ganon!” Häh? “Warte!”

Wir konnten nur stumm beobachten, wie Nani und kurz hinter ihr Ann über das Gatter sprangen und auf uns zu liefen.

Erstere hielt erst an, als sie sich zwischen ihrem Onkel und uns befand.

Unsere Schwester hingegen lief uns direkt in die Arme, um uns zu erwürgen.

“Was soll das Nani?” Oh oh. Er war sogar noch sauer, während er mit seiner Nichte sprach. Es war ernst.

Kurz sah sie zu uns, bevor sie sich wieder an ihren eigentlichen Gesprächspartner wandte. “Ich bin mir sicher, die Beiden wissen, was sie falsch gemacht haben. Du brauchst nicht noch ihre Trommelfelle zum platzen bringen.”

“Nani.” Ganon blieb betont ruhig. “Die Beiden hätten sich den Hals brechen können. Glaubst du, ich lasse das unkommentiert?”

“Das nicht. Aber mindestens Link kann sich schon nicht mehr auf den Beinen halten.”

Zu meiner Schande musste ich gestehen, dass nur noch Ann mich aufrecht hielt. Ich glaube, meine Knie machten einer Espe Konkurrenz.

Ganondorf hatte sich nicht beruhigt. Im Gegenteil. Aber er schrie nicht, als er uns zum Gatter schickte. “Hinsetzen! Ich will euch nicht mehr sehen oder hören! Remus, du übernimmst erst einmal.”

Irgendwie kam ich mit viel Hilfe wirklich bis zum Rand der Koppel.

Kaum saß ich, zog ich die Beine an und vergrub mein Gesicht in den Knien. Ich kam mir vor wie ein Grundschulkind, welches sofort losheulte, wenn es mal angeschrien wurde.

Prompt merkte ich, wie Ann mir über den Kopf strich.

Auch Scath ließ sich hier fallen. “Sag mal, Schwesterchen, hast du nicht Unterricht?”

“Schon, aber das kann ich jetzt wohl vergessen.” Ann seufzte. “Wir waren auf die Krankenstation gegangen. Weißt du, an einem Ort mit so vielen Jugendlichen ist ja immer irgendwas. Wir sollten uns einen Schüler rauspicken, in Erfahrung bringen was passiert ist und nach entsprechender Recherche Rechtsbeistand leisten. Als der Neuzugang meinte, dass er aus eurer Klasse ist und sich im Unterricht verletzt hat, sind Nani und ich lieber her gekommen.”

“Ihr habt gesehen, was passiert ist?”

“Wenn du den Stunt von euch Beiden meinst, ja.” Sie raschelte kurz, als ob sie den Kopf schüttelte. “Das hätte böse enden können. Kein Wunder, das Herr Gerodu die Beherrschung verloren hat.”

“Ich glaube eher, er hat sie zum Teufel gejagt.” Nani schloss sich unserer Runde also auch an. “Keine Angst, Link. Onkel Ganon wird immer etwas ungehalten, wenn er sich ernsthaft Sorgen macht.”

Irgendwie beruhigte mich das nicht gerade.

“So, wie ich ihn kenne, wird er nach der Stunde noch mal mit euch reden wollen. Macht euch nicht fertig, er hat sich dann beruhigt.” Nani raschelte beim Aufstehen. “Ann? Ich glaube, wir sollten langsam wieder zurück.”

“Ungern.” Meine Schwester strich mir noch mal über die Wange, bevor auch sie sich auf die Beine hievte. “Macht keinen Blödsinn, ja?”

Den Rest des Unterrichts blendete ich aus.



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