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Unexpected daughter of the president

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Unexpected daughter-Unerwartete Tochter

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Chapter Tree

Unexpected Daughter - Unerwartete Tochter

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...die Vergangenheit holt die Gegenwart ein. Was passiert, wenn sie zusammentreffen, wenn das Schicksal herausgefordert wird? Es gibt nur einen Weg, und eine Person...
 

Ireland, Friday 3rd of July 2002, 2:30p.m.

Endlich Sommerferien! Wie hatte Nimue die Zeit bis zu den Ferien nur ausgehalten? Ihr Zeugnis war gut ausgefallen, alles Einsen und Zweien und nur in Mathe und Physik eine Drei. Aber Nimue war zufrieden. Sie hatte in letzter Zeit viele Ausflüge mit Nia gemacht, um Eddie nicht treffen zu müssen. Mit Eilan redete sie nur noch, wenn es unbedingt nötig war und das schien ihrer Mutter egal zu sein. Seit sie mit diesem "Kunden" zusammen war, kümmerte sie sich um gar nichts mehr. Weder um ihre Tochter, noch um die Pferde. Wenn Nimue nicht gewesen wäre, würden sie ganz vernachlässigt werden. Besonders Sternchen litt sehr darunter, dass sich Eilan nicht mehr blicken ließ. Nimue hatte es vorgezogen heute, an ihrem letzten Schultag alleine nach Hause zu reiten, anstatt auf ihre Mutter zu warten. Diese würde sowieso in Eddieìs Auto einsteigen, und er würde sie bringen. Und dann ging das Geknutsche wieder los! Nein, das konnte sie sich sparen. Zu Hause angekommen, versorgte sie ihre Stute, und schwang sich auf Sternchens Rücken. Einen Sattel brauchte Nimue nicht. -Du Arme, komm. Wenigstens ich bewege dich mal, sonst bekommst du noch ganz dicke Beine vom Stehen...- Nia kam aus dem nahegelegenen Wald hervor und meinte: -Es ist schön, dass ich jetzt mehr Zeit mit dir verbringen kann!- Nimue nickte, sie hatte andere Gedanken. -Sternchen hatte kaum Bewegung. Was ist nur mit Mami los? Sternchen war ihre liebste Stute!- Nia antwortete: -So ist das, wenn man frisch verliebt ist. Sie denkt an gar nichts mehr. Weder an Sternchen, noch an dich... Traurig ist das schon...- -Weißt du, dass ich eine Vision von dir hatte?- fragte Nimue, um ein bisschen vom Thema abzulenken. -Das war glaubìich vor 5 Jahren als ich in Avalon mitten in der Ausbildung steckte, da sah ich uns beide zusammen...- Nia blickte das Mädchen erstaunt an. -Du hast das Zeug zu einer Hohepriesterin, wusstest du das?- Nimue nickte. -Ja, das hat Teala auch gesagt. Sie will mich zu ihrer Nachfolgerin machen...- -Komm, lass uns anhalten. Ich will dir etwas beibringen- Erstaunt zügelte Nimue den Haflinger und wartete ab, was Nia noch sagen würde. -Ich möchte dir die Transmission beibringen. Also das heißt, wie du sekundenschnell an einen anderen Ort kommen kannst. Eigentlich hättest du das in Avalon lernen sollen, aber ich bat Teala, es mir zu überlassen und sie willigte ein. Also schließe mal die Augen, und stelle dir einen Ort vor, an dem du gerne sein möchtest. Es muss aber ein Platz sein, wo du genau weißt, wie er aussieht.- Anfangs gelangte Nimue nur mit ihrem Geist an diesen Ort - sie hatte sich London-City ausgesucht - und Nia erklärte ihr, dass sie so ungesehen durch London gehen konnte, sich ihr Körper aber noch dort befand, wo er vorher war, meistens schlafend. Aber Nimue lernte schnell und schaffte es immer besser, je mehr sie übte. -Allerdings darfst du nicht vergessen, dass du dich nur an die Orte transmissionieren kannst, die du kennst bzw. wo du eine Person gut kennst. Dann stellst du dir die Person vor und kommst dann zu ihr. Oder du beobachtest sie, ohne selbst gesehen zu werden. Deshalb musst du dir immer vorher überlegen, ob du gesehen werden willst, oder nicht. Du kannst auch Personen und Dinge mitnehmen, wenn du nur lange genug übst.- Nimue nickte. Sie war erschöpft, als sie sich auf Sternchen wiederfand. -Was meinst du Nia, wird Daddy überhaupt noch schreiben? Es ist immerhin schon über einen Monat her, seit ich den Brief abgeschickt habe...- Nia blickte sie an, und meinte: -Keine Ahnung. Ich weiß auch nicht alles. Aber ist dir eigentlich klar, dass du dich in das Schicksal eingemischt hast?- -Nein. Ist das so schlimm?- fragte Nimue unbeeindruckt. -Mm, eigentlich ja. Weil alles irgendwie anders kommen sollte. Mal sehen, was bei raus kommt. Du bist stark, und hast viele Fähigkeiten, die teilweise auch noch in dir schlummern. Zum Beispiel konntest du von alleine Bilder per Telepathie übermitteln.- Nimue nickte. -Stimmt. Als ich früher Mami etwas zeigen wollte, habe ich ihr ein Bild telepathiert, war schon lustig.- Eine kleine Pause entstand, dann meinte das Mädchen: -Ich glaube das mit Mami und mir musste so kommen. Unsere Verständigung ist auf die Dauer nicht die beste: Sie kann nicht zurück telepathieren, und ich kann nicht laut sprechen... Außerdem war ich 12 Jahre weg!- -Das ist ein ganz schönes Opfer...- meinte Nia -nicht sprechen, und vor allem auch nicht singen zu können...- -Naja, habìmich daran gewöhnt. Ich bin froh, dass ich weiß, dass Daddy mich wenigstens verstehen wird, wenn ich mit ihm telepathiere...- Nia lächelte. Sie wusste etwas, das Nimue noch nicht wusste: Wenn das Mädchen wirklich so stark war, hatte sie auch die Fähigkeit, anderen das Telepathieren beizubringen. Aber davon sagte die Hagana-Stute noch nichts, Nimue würde es schon selbst herausfinden...
 

***
 

Ireland, Monday 6th of July 2002, 9:30 a.m.

Nimue wollte eigentlich ausschlafen, doch den Postboten abzufangen war ihr wichtiger erschienen. Sie hoffte noch immer, dass ihr Vater geantwortet hatte. Also stieg das Mädchen kurzentschlossen aus ihrem kuschlig warmen Bett, zog sich an und stieg -wie gewöhnlich- aus dem Fenster. Eilan sollte nichts mitbekommen, wenn es sie überhaupt interessierte. Die Post kam gewöhnlich um 10 Uhr, Nimue war noch etwas früh dran. Nia gesellte sich zu ihr. -Was meinst du, hat Daddy schon zurückgeschrieben?- fragte das Mädchen hoffnungsvoll. Nia antwortete: -Ich weiß nur, dass er deinen Brief bekommen hat. Tut mir leid, mehr weiß ich auch nicht...- Nimue nickte und lehnte sich an die Stute. -Ich bin so froh, dass ich dich habe. Sonst wäre ich so alleine. Manchmal wünsche ich mir echt Freunde in der Schule oder Geschwister. Aber nicht von Eddie...!- Nia schnaubte leise. -Ich verstehe dich sehr gut. Aber warte erst mal ab...- Wieder wusste Nia etwas mehr, doch noch wollte sie nichts sagen... Nimue hatte sich in den Garten gesetzt, mit Blick auf den Briefkasten und Nia stand geduldig neben ihr. Das Mädchen spürte plötzlich, wie jemand mit ihr telepathieren wollte, und öffnete die unsichtbare Mauer, die sie immer nutzte, wenn sie mit Nia sprach. Ihre Englischlehrerin wollte etwas von ihr: -Goidé mar atá tú? (Wie geht es dir?)- Nimue antwortete: -Tá mé go maith, go raibh maith agat. (Mir geht es gut, danke.)- -Ich wollte dich nur fragen, was du so in den Ferien vorhast.- Nimue zögerte. Dann erzählte sie ihrer Englischlehrerin, die ihr schon eine gute Freundin und Vertrauensperson war, wie sie zur Zeit zu ihrer Mutter stand, und dass sie ihrem Vater geschrieben hatte. Miss Lay staunte nicht schlecht. Dann fragte sie: -Wo warst du eigentlich, bevor du bei uns auf die Schule gingst? Ich habe dich nie gesehen...- Nimue warf Nia einen Blick zu und diese nickte. -Ich war in Avalon, sagt Ihnen das was?- Miss Lay antwortete: -Ja, habìschon von gehört. Und was hast du da gemacht?- -Ich bin zur Priesterin und zur Chirurgin ausgebildet worden.- Ihre Lehrerin fragte erstaunt: -Heißt das, du kannst jetzt in deinem Alter kranke Menschen operieren?- Nimue lächelte. -So unwahrscheinlich es klingt: Es stimmt aber.- Doch dann verabschiedete sich Nimue schnell mit einem raschen -Slán!-, weil sie den Postboten kommen sah. Er steckte jede Menge in den Briefkasten. Nachdem er weg war, eilte Nimue hin, und holte alles heraus: Werbung, ihre Abo-Zeitschrift GEOlino, Rechnungen (sah jedenfalls so aus), ein Brief von ihrer Brieffreundin aus Deutschland -über den sie sich sehr freute- und ein seltsamer Brief ohne Absender, der an sie adressiert war. Diesen Brief nahm sie an sich, den Rest steckte sie erstmal wieder in den Briefkasten. Dann kletterte sie auf einen Holzstapel, von dem aus sie auf Niaìs Rücken gelangte. -Komm, wir gehen ein Stück.- Meinten beide zugleich und lachten. Sie ritten ein Stück in den dichten Wald, in dem Nimue nur sehr selten gewesen war, aber Nia kannte sich hier bestens aus. Doch je tiefer sie in den Wald gingen, umso dunkler wurde es. Der Himmel, den man zwischen den Bäumen hindurch sehen konnte war grau und es würde bestimmt jeden Moment anfangen zu regnen. Äste knackten im Gebüsch und Nimue fuhr zusammen, als eine Eule über ihren Kopf hinweg flog. -Nia, warum wird es hier so dunkel? Ich mag das nicht. Ich fühle mich hier so ungeschützt. Als ob im Dunkeln etwas lauert das mich sehen kann, aber ich es nicht.- Das Mädchen schauderte und bekam eine Gänsehaut, die nicht nur von der plötzlichen Kälte stammte. Sie hätte sich eine Jacke mitnehmen sollen, aber nun war es zu spät. Hoffentlich erkälte ich mich nicht.... Nia sagte: -Denk an das, was du gelernt hast. An das, was du bist.- Nimue dachte nach. Wer bin ich? Ich bin die Herrin des Nebels kam die Antwort wie von selbst und Nimue hob die Hände und beschwor ihren Nebel herauf, der sich schützend um sie und Nia legte. Und plötzlich waren da keine grusligen Geräusche mehr. Der weiße Nebel verdeckte, die Sicht, schluckte alle Geräusche und wärmte sie. -Nun kann keiner mehr etwas sehen.- sagte Nimue stolz und gleichzeitig auch erleichtert. -Mann bin ich froh, dass ich in Avalon erkannt habe, welche Herrin ich bin. Somit kann ich lernen, mich zu schützen...- Dann fand sie ihren Humor wieder: -Mensch Nia! Zum Glück bin ich nicht die Herrin des Feuers, sonst hätte ich noch den ganzen Wald in Brand gesetzt!- Das Mädchen bekam einen Lachanfall bei dieser Vorstellung und fiel fast runter und die Hagana-Stute musste ebenfalls lachen. Dann erinnerte Nimue sich an den Brief in ihrer Hand. Sie beruhigte sich und zwang sich, wieder gleichmäßig zu atmen. In Avalon hatte sie unter anderem auch ihre Selbstbeherrschung gelernt. Auf Niaìs Rücken war genug Platz, um sich hinzulegen, den Brief zu öffnen, und zu lesen:
 

Liebe Nimue, 7/1/2002
 

dein Brief kam sehr überraschend für mich. Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet,

je wieder etwas aus Irland zu hören, geschweige denn, eine Tochter zu haben, die dort

lebt, und mir wie aus dem Gesicht geschnitten ist! (Danke für das Photo)

Nach einigem Nachdenken und Überlegen bin ich zu dem Entschluss gekommen,

dich zu besuchen. Ich möchte meine erste Tochter schließlich kennen lernen. Das

macht sich in so fern gut, weil ich sowieso geschäftlich in Nordirland zu tun habe.
 

Doch leider muss ich dich auch enttäuschen, wenn du denkst, dass ich vielleicht

wieder mit Eilan zusammen komme. Ich habe nämlich eine sehr liebe

Frau gefunden, mit der ich schon seit 15 Jahren verheiratet bin. Und du bist auch - wie schon erwähnt - nicht meine einziges Kind. Du hast noch insgesamt vier Schwestern und einen Bruder. Zu unseren eigenen Kindern gehören:

Cassie (3 Jahre alt), Milan (7 Jahre alt) und Thea (11 Jahre alt). Außerdem haben Shirley und ich zwei Mädchen adoptiert, als sie 10 Jahre alt waren. Die Zwillinge heißen Belina und Janna und sind heute schon 21 Jahre alt. Vielleicht kannst du meine Familie ja mal irgendwann kennen lernen? Es würde mich freuen,

denn ich möchte alles daransetzten, etwas aus der Vergangenheit zu machen,

wenn sie mich schon nach so vielen Jahren einholt...
 

Es wäre schön, wenn du mich anrufen könntest, um zu sagen, wo ihr wohnt, damit ich es dann finde. Meine Telefonnummer liegt bei.
 

Ich bin in der Woche vom 15. - 22. July in Nordirland. Würde das bei dir gehen?
 

Ich freue mich schon auf eine Antwort von dir.
 

Dein Daddy oder James (Wie du möchtest.)
 

Nimue hatte telepathisch gelesen, so dass Nia alles verstehen konnte. -Mensch, hast du das gehört Ich werde ihn sehen!! Nur mit dem Anrufen wird das problematisch...- Nia meinte: -Da musst du ihm wohl doch noch mal einen Brief schicken, mit einer Landkarte wo eingezeichnet ist, wo sich dein abgelegenes Zuhause befindet.- -Mir bleibt ja nix anderes übrig. Aber warum steht kein Absender auf dem Briefumschlag?- Auch darauf hatte die Stute eine Antwort: -Er möchte bestimmt nicht, dass die Presse aufmerksam wird. Wie würde das kommen, wenn der Postbote sieht, dass du Post vom US-Präsidenten bekommst?- Nimue lächelte und faltete den Brief wieder zusammen, um ihn zurück in den Umschlag zu stecken. Darauf war sie nicht gekommen. Wenn sie an die Begegnung mit ihrem Daddy dachte, fing ihr Bauch schon an zu kribbeln. -Oh Nia, ich freue mich schon so !!- Die Stute stupste Nimue freundschaftlich an. Sie verstand das Mädchen gut. In den nächsten Tagen würde Nia alles daransetzen, Nimue die Zeit zu vertreiben, bis ihr Vater kommen würde.
 

***
 

Ireland, Saturday 16th of July 2002, 9:05 a.m.

-Nimue, aufstehen!- -Warum?- fragte das Mädchen schläfrig und wollte sich auf die andere Seite drehen. Doch dann fiel ihr plötzlich ein, dass ja heute ihr Vater kommen wollte! Sie hatte ihm einen weiteren Brief geschrieben, in dem stand, warum sie nicht telefonieren konnte und wo sich das Haus befand, in dem sie wohnte. Vor fünf Tagen erreichte sie dann ein Telegramm, auf dem James ihr mitteilte, dass er am 16. July vormittags vorbeikommen wollte. Und dieser Tag war heute! Also befolgte das Mädchen Niaìs Aufforderung, verließ das Bett, und wusch sich. Dann stand Nimue vor ihrem Kleiderschrank und wusste nicht, was sie anziehen sollte. Sie schaute aus dem Fenster: Die Sonne schien warm vom wolkenlosen Himmel - richtiges Sommerwetter. Eigentlich ungewöhnlich für Irland... Dachte sie, und wählte ein langes, blassgrünes Kleid aus, das ihre schlanke Figur betonte und ließ ihre Haare -die sie frisch gewaschen hatte- offen. Dann schlüpfte Nimue in ihre Sandalen und ging auf dem gewohnten Weg -durchs Fenster- nach draußen. Ihre Mutter würde sie nicht vermissen, sie wusste, dass Nimue oft ausritt, in letzter Zeit jedenfalls. Vor dem Fenster wartete Nia schon - wunderschön wie immer. -Ich komme mit dir.- verkündete die Stute und Nimue nickte nur. Sie hatte ein merkwürdiges Gefühl im Bauch und schrecklich aufgeregt und nervös war sie auch. -Nia, wie alt ist Daddy jetzt eigentlich?- Die Stute schaute das Mädchen nachdenklich an und antwortete: -Als er deine Mutter kennen lernte, war er 24 Jahre alt. Also ist er jetzt... 41 Jahre alt.- -Ich bin gespannt, wie er leibhaftig aussieht. Von Photoìs kann man ja nicht ausgehen...- Nia bemerkte die Nervosität ihres Schützlings und meinte: -Komm auf meinen Rücken, wir reiten ihnen ein Stück entgegen.- Nimue kam der Aufforderung gerne nach und so ritten sie im leichten Trab über eine Blumenwiese, den nächsten Hügel hinauf. Dort hörten sie plötzlich einen ohrenbetäubenden Lärm. Nimue schaute erschrocken zum Himmel hinauf. Es waren zwei Hubschrauber, die unmittelbar neben ihnen landeten. Hinaus stiegen insgesamt 9 Männer, die erstaunt stehen blieben, als sie Nia sahen. Das Mädchen erkannte James sofort, obwohl alle Männer schwarze Jacketts und weiße Hemden anhatten, und Krawatten trugen. Sie rutschte vom Rücken der großen Schimmelstute herunter und lief die letzten Meter bis zu ihm. Dann fiel sie in seine Arme, schluchzte lautlos und rief: -Daddy!! Ich habìdich so vermisst!- James warf den 8 Männern -seinen Bodyguards- einen beruhigenden Blick zu, und erwiderte die Umarmung. Mit seiner angenehmen, ruhigen Stimme sagte er: "Ich dich auch." Dann hielt er sie ein Stück von sich weg, um sie zu betrachten. "Du bist ein wunderschönes Mädchen." Einer der Bodyguards meldete sich zu Wort: "Wenn ich etwas sagen darf Mr. President, das Mädchen sieht ihnen wirklich erstaunlich ähnlich." James nickte. "Es ist ein Jammer, dass ich deine Kindheit nicht miterleben konnte..." Nimue spürte, dass ihr die Tränen vor Freude das Gesicht herunterliefen. -Ich habe dich wirklich so vermisst!- James streichelte ihr beruhigend über den Kopf. "Ist ja gut, nun bin ich ja da." Nia beobachtete die Szene ruhig, und mischte sich nicht ein. -Wir können ja zum Haus gehen. Allerdings habe ich Mami nichts erzählt. Unser Verhältnis ist zur Zeit im Eimer...- James zog eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts, sondern nickte nur. Doch als er losgehen wollte, hielten ihn die Bodyguards fest. "Was ist denn?" fragte James unwirsch. Einer zeigte auf Nia. Da wischte Nimue sich die Tränen aus dem Gesicht und lachte. -Nia gehört mir. Sie tut nichts, obwohl sie so groß ist.- "Habt ihr gehört? Also los." -"Was sollen wir gehört haben?" fragte einer der Bodyguards. James seufzte. Seine Bodyguards hatten ja nichts mit Telepathie im Sinn. "Die Stute gehört meiner Tochter, und ist nicht gefährlich. Also habt euch nicht so!" Nimue ging zu Nia hinüber, streichelte sie und führte sie zu der Gruppe von Männern. -Sie tut wirklich nichts.- Dann lief sie neben ihnen her, bis sie zum Haus kamen. Nimue betrachtete ihren Vater. Er war groß, hatte ein freundliches Gesicht (war frisch rasiert *grins*) und seine Haare waren schon grau geworden, was ihm aber hervorragend stand, so fand Nimue. 'Jedenfalls ist er das ganze Gegenteil von Eddie...!ìdachte das Mädchen traurig. Am Haus angekommen schickte Nimue ihre Stute weg, und betrat das Haus - diesmal von der Haustür her - um ihre Mutter zu holen. Diese stand in der Küche und bereitete das Frühstück vor. -Mami, Mami, komm!- Genervt sagte Eilan: "Was ist denn?" -Nun komm schon!- sagte Nimue und schleifte ihre Mutter zur Tür. Dort blieb Eilan erstmal regungslos stehen und betrachtete den Mann, der dort in Jackett und Krawatte vor ihr stand, und sie anblickte. "Hallo Eilan, schön dich wiederzusehen." sagte James lächelnd. "Du hast dich aber sehr verändert." - "Ach ja?" meinte sie kühl. "Ja. Du bist dicker geworden, hast schon weiße Strähnen in deinen schönen Haaren und älter siehst du auch aus." Eilan erwiderte: "Typisch. Sagst immer, was du denkst. Kommt übrigens alles durch die Schwangerschaft, an der du ja wohl nicht ganz unbeteiligt warst. Und überhaupt: Du bist ja wohl auch älter geworden und deine damals so schönen braunen Haare sind jetzt langweilig grau geworden." Sie mussten lachen, doch genau in diesem Augenblick wusste Nimue sofort, dass sie die beiden nicht wieder zusammenbringen konnte, wie James ihr schon in dem Brief geschrieben hatte. Und das stimmte sie irgendwie traurig. "Wollt ihr reinkommen?" fragte Eilan gastfreundlich, doch der Präsident antwortete nur: "Nein, wir wollten sowieso nur kurz bleiben..." Nimue fasste James an die Hand und führte ihn ein Stück weg. Dann sagte sie, ohne dass es jemand hören konnte: -Ich möchte nicht mehr hier bleiben! Mami kümmert sich weder um mich, noch um die Pferde, seit sie mit Eddie zusammen ist! Außerdem halte ich es nicht aus, vielleicht bald Geschwister von ihm zu haben! Ich will hier weg...!- Sie schaute mit ihren nachtblauen Augen zu ihm auf, und wartete auf eine Antwort oder Reaktion. James blickte zu den Bodyguards hinüber, die mit Eilan redeten, ihn aber gleichzeitig im Auge behielten, und überlegte. Dann blickte er seine bildschöne Tochter an, legte seine Hände auf ihre Schultern und meinte: "Du könntest mit mir zurück in die USA fliegen, und mit mir und meiner Familie zusammen im Weißen Haus wohnen... Das heißt wenn meine Familie damit einverstanden ist. Aber auf jeden Fall musst du sie kennen lernen...!" Nimue klammerte sich an ihn. -Kannst du das Mami beibringen?- James lächelte, streichelte ihr die Wange und legte einen Arm um sie. Dann liefen sie zurück zum Haus. Eilan machte es absolut nichts aus, als James ihr von Nimueìs Entscheidung erzählte, worüber das Mädchen richtig enttäuscht war. Ich bin ihr also doch egal. Sie hat nicht mal danach gefragt, wie es mit der Schule weitergehen soll... "Du kannst sofort mitkommen, wenn du willst." meinte James dann. -Natürlich will ich das. Muss meine Sachen aber noch packen...- "O.k., Bryan, geh du mit ihr rein, und hilf ihr beim Packen." Einer der Bodyguards nickte. Er schien noch sehr jung zu sein, hatte braune Augen und schwarze Haare, dessen Strähnen ihm immer ins Gesicht fielen. Er war Nimue sofort sympathisch. So gingen die beiden in das Zimmer des Mädchens und Nimue holte eine Reisetasche und zwei Koffer von ihrem Schrank herunter. Sie packte als erstes alle ihre Klamotten und Schuhe ein. Dann kamen noch Bücher, Briefe, ihre Schulsachen, ihr Handy (mit dem sie meistens nur spielte und SMS-Nachrichten verschickte) und ihr Wasch- und Pflegezeug dazu. Sie blickte sich um. Was konnte sie noch mitnehmen? Das Mädchen steckte nach langem Überlegen ein paar Zeitschriften, Briefe, ihren Wecker, Photoapparat und Photoalben ein. Sie überlegte, ob sie ihr ganzes Reit- Pferde- und Putzzeug mitnehmen sollte, und entschied sich dafür. Vielleicht habe ich ja die Möglichkeit, in Amerika mal reiten zu gehen... Dann half Bryan ihr, die Sachen hinauszuschaffen. "Was machst du mit deiner weißen Stute?" fragte er, als sie im Flur waren. Nimue griff nach einem Zettel und schrieb: SIE WIRD VON ALLEINE NACHKOMMEN. SIE IST MEIN BODYGUARD. FRAGìNICHT WEITER; DU WÜRDEST ES SOWIESO NICHT VERSTEHEN. SIE IST NÄMLICH EINE HAGANA-STUTE. "Etwa diese Fabelwesen?" Nimue nickte. Als sie draußen angekommen waren, verabschiedete sich Nimue von ihrer Mutter. -Tschüss Mami, ich wünsche dir noch alles Gute für dein weiteres Leben... Ach ja, und bitte gibìMiss Lay meine Palomino-Stute. Was mit Sternchen wird, musst du dir selbst überlegen.- Sie umarmten sich kurz. Dann fragte Nimue etwas, das ihr schon die ganze Zeit auf dem Herzen gelegen hatte: -Du möchtest dir ein neues Leben mit Eddie aufbauen, nicht wahr? Und da bist du froh, dass ich weg bin, arenìt you?- Eilan blickte ihre Tochter an. "Es tut mir leid. Ich habe dich wirklich geliebt. Aber mit Eddie würdest du eh nicht auskommen. Da bist du bei James wirklich besser aufgehoben. Und um die Pferde werde ich mich kümmern, versprochen." Eilan küsste ihre Tochter auf die Stirn, und ließ sie dann gehen. Nimue lief noch kurz in den Stall, um sich von Dreamy zu verabschieden, dann lief sie neben ihrem Vater und den Bodyguards her zu den Hubschraubern. Eilan stand noch immer in der Tür, und blickte ihnen nach.

Als der Hubschrauber abhob, schaute Nimue das letzte Mal zu ihrem Haus hinunter und rief: -Slán! (Tschüss!)- , bis es nicht mehr zu sehen war.



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