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Unexpected daughter of the president

von

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A new love - Eine neue Liebe

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Chapter Two

A new love - Eine neue Liebe

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...Die Vergangenheit rückt immer mehr in den Hintergrund, bald wird sie vergessen sein. Ein neues Leben beginnt, ein sorgloses Leben. Doch die Macht des Schicksals wächst und wird die Vergangenheit einst wieder neu an den Tag bringen...
 

Ireland, Wednesday 8th of May1986, 4:15 a. m.

Stolz und überglücklich, wenn auch sehr erschöpft von der anstrengenden Geburt, hielt Eilan ihr Baby in den Armen. Es war ein bildschönes Mädchen, das sie Nimue taufte. Sie hatte dunkle, nachtblaue Augen und Eilan wunderte sich, von wem das Kind diese haben konnte, denn sie selbst hatte braune- und James blau-graue Augen. Sie hörte eine Stimme in ihren Gedanken: Dieses Mädchen wird etwas ganz besonderes sein, und eine große Aufgabe haben. Wenn Nimue ein Jahr alt sein würde, würde Eilan anfangen, den Sinn dieser Worte zu verstehen.
 

***
 

Texas, in the year 1986

James hatte sich anfangs sehr zurückgezogen, er vermisste Eilan schrecklich. Doch nach einem halben Jahr der Trauer hatte er eingesehen, dass es nichts brachte. Er konnte nicht wieder mit Eilan zusammenkommen! So widmete er sich nun stärker seiner Familie und ging eines Tages sogar wieder auf eine Party. Dort lernte er eine hübsche, junge Frau kennen - Shirley - und die beiden hatten sich sofort ineinander verliebt. Sie wollten nichts anderes als heiraten und Kinder kriegen und so fand zwei Monate später die Hochzeit statt...
 

***
 

Ireland, Thursday 16th of July 1987, 12:54 a. m.

Eilan stand in der Küche am Herd und rührte die Suppe im Topf um, als sie plötzlich eine Stimme in ihren Gedanken hörte: -Mami, komm!- Sie konnte es nicht fassen, wer konnte sie gerufen haben? Eilan wollte der Sache nachgehen, und es zog sie hinaus in den Garten. Dort spielte ihre Tochter im grünen Gras. Ihre langen, blonden Haare waren zu zwei Zöpfen geflochten, und sie hatte ein blaues Kleidchen an. Eilan ging zu Nimue hinüber, und setzte sich neben sie hin. Diese streckte einen Finger aus, auf dem ein kleiner Marienkäfer saß, schaute ihre Mutter an und lachte. Zur gleichen Zeit hörte Eilan in ihren Gedanken die Worte: -Schau, wie süß!- "Du warst das eben?" entfuhr es Eilan, und die Antwort kam prompt: -Ja.- "Du kannst telepathieren?! Wo hast du das denn her??!" rief Eilan erschrocken, doch dann dämmerte es ihr. Die Stimme, die sie bei Nimueìs Geburt gehört hatte, was hatte sie gesagt? Dieses Mädchen wird etwas ganz besonderes sein, und eine große Aufgabe haben. Eilan konnte es nicht fassen. Sie warf ihre Haare zurück, und nahm Nimue auf den Arm. Es stimmte. Das Mädchen hatte ihr nie Schwierigkeiten gemacht, war immer brav und artig und hatte als Baby nur dann gebrüllt, wenn es wirklich wichtig war. Nimue war mittlerweile schon über ein Jahr alt, hatte aber nie einen Versuch gemacht, zu sprechen. Eilan ging mit ihr rüber zu der Koppel, beobachtete ihre Pferde, und fragte dann: "Du verstehst alles was ich sage?!" - Ja.- "Und du konntest das schon immer, auch als Baby?" -Nein, konnte ich nicht, das kam erst jetzt. Als Baby musste ich brüllen, wenn etwas war, das war ja überlebenswichtig.- "Und woher hast du das? Ich meine, das ist doch nicht normal, oder?" -Donìt know. Muss wohl so sein. Ich wollte dir den Marienkäfer zeigen, da habe ich mitbekommen, dass ich telepathieren kann...- "Aber du hättest doch laut rufen können..." -Nein, hätte ich nicht.- antwortete Nimue. -Ich kann nicht laut sprechen, nur als Baby war das Schreien möglich.- "WAS??!!" -Nein, kann ich nicht. Deshalb muss ich mich ja auch anders verständigen.- "Das gibtìs nicht..." Eilan konnte es noch immer nicht fassen. "Du kamst mir schon immer seltsam vor. Bei deiner Geburt blicktest du mich schon mit so einem komischen wissenden Blick an. Außerdem kann ich mir deine Augenfarbe nicht erklären..." Sie schüttelte den Kopf und ließ Nimue herunter. Diese lief auf die Koppel, mit ihren tapsigen Schritten, auf das weiße Shettland-Pony zu. Eilan hatte keine Angst. Die Pferde waren lieb und taten niemandem etwas an. Außerdem hatte sie Nimue schon von Baby an, an die Pferde gewöhnt. -Mami, reiten!- Eilan wurde aus ihren Gedanken gerissen. Warum nicht? "Gleich!" rief sie ihr zu und eilte in die Küche, um den Herd abzustellen. Zum Glück war nichts passiert. Dann lief sie in die Sattelkammer, die sich neben dem Haus befand, um Sattel und Zaumzeug von Guido - dem Shetty-Wallach zu holen. Anschließend zäumte sie den Schimmel auf, und setzte ihre kleine Tochter in den Sattel. Diese hielt sich an der dichten Mähne fest, als Eilan das Pony herumführte. Plötzlich überkam sie eine Welle des Glücks und der Freude. Es dauerte etwas, ehe Eilan erkannte, dass diese von Nimue kam. Das Kind war stumm, und konnte ihr dennoch ihre Empfindungen und Gefühle mitteilen auch wenn sie nicht vor Vergnügen jauchzen konnte! Es war genial! Nach einer halben Stunde entließ Eilan Guido, und ging mit ihrer Tochter rein ins Haus zum Essen. Sie wollte noch viele Dinge von Nimue wissen: "Kannst du mit jedem telepathieren?" -Nein, nur mit denen, die eine Gabe dafür haben, und wo ich weiß, wo genau sie sich befinden und wie sie aussehen.- "Also heißt das, dass ich telepathisch begabt bin? Warum kann ich dann nicht zurück telepathieren?" -Donìt know. Weil du es vielleicht nicht angewendet hast, und du zwar begabt bist, aber die Telepathie nicht ausführen kannst. Telepathie wird vererbt. Du bist eine Merkmalsüberträgerin, die das Merkmal hat, aber nicht ausführen kann, also muss Daddy sowas auch gehabt haben, auch er muss ein Überträger sein. Und dann sind gerade diese Gene gekreuzt worden, und somit bin ich Telepathin...- "Stimmt, meine Vorfahren waren Druiden und Priesterinnen, kann schon hinkommen. Dein Daddy hatte auch keltische Vorfahren - erzählte er mir mal... Also heißt das, du kannst mit mir telepathieren, ich aber nicht mit dir?" -Right. Lustig, was?- "Naja. Unpraktisch möchte ich sagen. Wie sollst du dich denn in der Schule verständigen?" -Warum muss ich überhaupt zur Schule? Bring du mir doch alles bei...- Eilan sah ihre Tochter nachdenklich an. Sie war Bio-, Chemie- und Kunstlehrerin an einer Schule im Nachbarort, um Geld zu verdienen hatte sie diesen Job damals angenommen, als ihre Eltern starben. "Ist vielleicht keine so schlechte Idee. In Bio kann ich dir viel beibringen, d.h. wohl doch nicht, denn wenn du die Vererbung sogar schon kannst... Woher bloß?" -Ich konnte es einfach. Ich fühle mich veräppelt: Ich stecke hier in so einem kleinen Körper einer 1-jährigen, und weiß bald mehr als meine eigene Mutter!- Eilan schmunzelte, auch sie war sich "verarscht" vorgekommen. "Tja, da kann man auch nichts machen. Aber zur Schule musst du trotzdem... Was meinst du, stecken die Feen hier dahinter? Eigentlich habe ich aufgehört, an Feen zu glauben, aber den Umständen entsprechend..." -Donìt know. Habìbis jetzt noch keine getroffen, aber muss wohl so sein...- Es entstand eine kleine Pause. Nimue aß ihre Suppe auf, und wurde dann von ihrer Mutter ins Bett gebracht - zum Mittagsschlaf. "Ich bin froh, dass ich dich habe." meinte Eilan. "Ohne dich wäre ich so alleine... Ich habìdich so lieb!" Sie deckte ihre Tochter zu und küsste sie sanft auf die Stirn. -Ich liebe dich auch, Mami.- Nach diesen Worten schlief Nimue ein. Eilan verließ das Zimmer und ging hinaus auf die Koppel. Der Himmel war bedeckt und es wehte ein frischer Wind, doch daran hatte Eilan sich schon lange gewöhnt, schließlich war sie hier geboren und kannte nichts anderes. Als ihre Haflingerstute sie kommen sah, wieherte sie freudig und kam zu ihr herüber. Eilan streichelte die warmen Nüstern des Tieres und meinte: "Tja Sternchen, was machen wir jetzt? Nimue muss etwas lernen, aber wie?" Die Stute schnaubte, und rieb sich den Kopf an Eilanìs Schulter. Sie musste plötzlich lachen und umarmte Sternchen. "Ich habìdich so lieb! Aber was soll ich machen?" Ratlos lehnte sie sich gegen ihre junge Stute. Wo sollte sie Nimue hinschicken? Verwandte hatte sie keine... Außer... "Moment mal!" rief Eilan laut aus so dass Sternchen erschrocken zusammenfuhr, hielt mit dem Streicheln inne und kramte in ihrem Gedächtnis. "Ich hatte mal eine Schwester, die meine Eltern adoptiert hatten. Wie hieß sie noch? Irgendetwas mit T..." Plötzlich fiel ihr der Name wieder ein TEALA! Sternchen schnaubte nervös und blickte hinter Eilan. Als diese sich umdrehte, stand eine Frau vor ihr und betrachtete sie. Eilan schauderte. Wie war sie so schnell und lautlos hier her gekommen? Mit einem Blick erfasste sie, das die Frau ein seltsames Gewand trug, dessen Farbe eine Mischung aus blau und lila war und das bis auf den Boden reichte. Ihre schwarzen, lockigen Haare gingen ihr bis über die Schulter und braune Augen schauten sie abwartend aus einem schmalen Gesicht an. Ein großer Rabe saß auf ihrer Schulter, der unheimlich zu Eilan hinab starrte. Es war unverkennbar Teala, die da vor ihr stand. Es dauerte eine Weile, bis Eilan wieder sprechen konnte. "Teala, was machst du denn hier?" Ihre Schwester lächelte und meinte: "Ich vernahm ein Rufen, das mich hierher brachte." - "Aber ich kann doch gar nicht telepathieren..." meinte Eilan verwundert und begann wieder, ihre Stute zu streicheln, die Teala und den Raben misstrauisch ansah. Diese antwortete: "Es waren bestimmt deine Gedanken, die ich gehört habe, ich habì da so eine Gabe für. Aber nun sag schon, was ist passiert, das es so dringend macht, mich nach all den Jahren zu rufen?" Eilan blickte ihrer Schwester in die Augen, setzte sich dann in das weiche Gras und nachdem auch Teala sich gesetzt hatte, erzählte sie ihr alles über ihre Tochter. Als sie geendet hatte, war Teala ganz verblüfft. "Mensch, ich hatte gedacht, ich wäre die letzte, die ein solches Talent hat! Kann ich sie sehen?" - "Sie schläft", antwortete Eilan "aber wir können uns ins Haus setzen bis sie aufwacht. Es sieht so aus, als wird es gleich anfangen zu regnen..." So gingen die Schwestern rein und setzten sich auf die Couch. Der große Rabe hatte sich vor dem Fenster auf einen Strauch gesetzt, Eilan nicht aus den Augen lassend. Diese kochte schnell einen Pfefferminztee, goß ihn in zwei Tassen und stellte diese mit Zucker und Milch auf den Tisch. Während sie dann ihren Tee tranken, begann Teala zu erzählen: "Seit ich weggegangen bin, hat sich viel verändert. Ich erkannte meine Fähigkeiten und wollte euch da nicht mit reinziehen. Deshalb verließ ich euch, um Avalon aufzusuchen, einen Ort mit Menschen wie mich, die magische Fähigkeiten haben. Wir bilden dort Mädchen aus, die von zuhause als "Hexe" verstoßen wurden, wegen ihrer Begabungen." - "Und als was bildet ihr sie aus?" fragte Eilan interessiert. "Das ist unterschiedlich. Die meisten werden zu Heilerinnen ausgebildet, aber auch als Hebammen und Ärzte. Wir hatten auch mal ein Mädchen, das für Chirurgie begabt war... Auf jeden Fall werden sie zu Priesterinnen ausgebildet, und lernen dabei auch viel über die Heilkraft der Kräuter, die sie auf Krankheiten anwenden können und so. Natürlich bekommen sie nebenbei auch noch Grundschulunterricht mit Mathe und allem, was dazu gehört..." - "Ich glaube, das ist genau das richtige für Nimue..." murmelte Eilan leise, doch Teala hatte sie trotzdem verstanden. "Du meinst, ich soll sie mit nach Avalon nehmen und sie ihren Fähigkeiten nach ausbilden?" In ihrer Stimme schwangen Erwartung und Freude mit. "Das wäre das Richtige..." antwortete Eilan und sagte dann zögernd: "Okay, du kannst sie mitnehmen. Aber nur, wenn du mir versprichst, sie zurückzubringen wenn sie 13 Jahre alt ist." Teala lächelte erfreut. Der Entschluss, ihre Tochter wegzugeben war Eilan nicht leichtgefallen, doch es würde zum Wohle von Nimue geschehen und das tröstete sie etwas. Außerdem war sie in den Händen ihrer Schwester gut aufgehoben... Teala trank einen Schluck Tee und um sich abzulenken fragte Eilan sie: "Was bist du dort eigentlich?" - "Ich bin die Hohepriesterin und bilde die meisten Mädchen in Sachen Fähigkeiten aus." Eilan wollte es noch genauer wissen: "Und was sind diese Fähigkeiten?" Teala antwortete: "Mit Telepathie fängt es an, dann kommt meistens das zweite Gesicht hinzu - also in die Zukunft schauen - und zur Ausbildung gehören noch die Transmission - von einem Ort zum anderen gelangen - so wie ich auch hergekommen bin - und verschiedene medizinische und handwerkliche Dinge. Manche Mädchen sind auch empathisch begabt, aber das kommt meistens erst zum Vorschein, wenn sie einen Menschen gefunden haben, mit dem sie verbunden sind, dem sie vertrauen, deshalb können wir in dieser Sache nichts machen, das kommt einfach so, und kann nicht gelernt werden... Jetzt bin ich schon wieder abgeschweift. Deiner Tochter wird es auf jeden Fall gut gehen." Eilan nickte und fragte dann unvermittelt: "Kannst du in die Zukunft sehen?" Teala blickte sie an und meinte: "Ja natürlich. Ich habe das Mädchen öfter gesehen, falls du das meintest." - "Und?" - "Naja, wenn das stimmt, was ich gesehen habe, dann wird dieses Mädchen eine große und schwere Aufgabe vor sich haben..." Tealaìs Augen richteten sich nach innen und erneut sah sie die Bilder vor sich. Doch dann schüttelte sie energisch den Kopf und ihr Blick wurde klarer und nahm wieder die Umgebung wahr. Eilan hatte davon nichts mitbekommen. Sie war aufgestanden um Nimue zu holen, denn sie wusste, dass diese aufgewacht war. Das Mädchen teilte es ihr mit einer Art Gefühl mit, das Eilan nicht deuten konnte. Teala blieb auf der Couch sitzen, während Eilan Nimue holte. "Nimue, das ist Teala, deine Tante." Erklärte sie ihrer Tochter. Als das Mädchen die Hohepriesterin erblickte schaute sie ihr fest in die Augen. Teala sah sie mit einem Blick an, der bis in die Tiefe der Seele zu gehen schien, doch Nimue hielt ihm unvermittelt stand. Am Ende war es Teala, die ihre Augen senkte, was ihr zuvor noch nie passiert war. "Das Schicksal hat entschieden", sagte sie etwas verwirrt. "Du kommst mit mir nach Avalon und wirst eines Tages meine Nachfolgerin sein..." Eilan blickte Teala entgeistert an, doch diese war aufgestanden und erklärte dem Kind, wie es dazu gekommen war, das sie jetzt von ihrer Mutter weggehen sollte. Überraschend gefasst hörte Nimue sich alles an, und willigte ein, mit nach Avalon zu gehen und die Ausbildung zu machen.

Als alle Sachen gepackt waren, nahm Eilan ihre kleine Tochter ein letztes Mal in die Arme und verabschiedete sich von ihr. -Ich werde dich vermissen, Mami. Aber ich werde mich anstrengen, und gebildet wieder zu dir zurückkehren.- Die ernsten Augen ihrer Tochter, die sie ansahen, ließen Eilan fast zum Weinen bringen. Doch sie zwang sich zu lächeln und sagte: "Meldì dich ab und zu mal und vergiss mich nicht." -Mach ich, versprochen.- Eilan dankte Teala, küsste Nimue ein letztes Mal und begleitete die beiden nach draußen. Als sie sich kurz umdrehte, um die Tür ran zu machen hörte sie Nimueìs -Bye!- und als sie sich den beiden wieder zuwenden wollte war keiner mehr da.
 

***
 

15 years later - 15 Jahre später.
 

Ireland, Tuesday 25th of May 2002, 2:15 p.m.

Nimue stand vor dem großen Schulhaus und wartete auf ihre Mutter. Sie hatten heute zusammen Schluss. Als das Mädchen nach 12 Jahren aus Avalon wieder zurück zu ihrer Mutter kam, hatte sie sich entschieden, weiter auf eine Schule zu gehen, auch wenn sie "stumm" war. Sie wählte die Schule, an der auch ihre Mutter unterrichtete. Zu Nimueìs Überraschung konnten ihre Englischlehrerin Miss Lay und ihre Mathe- und Physiklehrerin Miss Brennan auch telepathieren, so klappte die Verständigung wenigstens in diesen Fächern ohne das die Mitschüler etwas mitbekamen. In den vergangenen Jahren hatte Nimue auch Reitstunden von ihrer Mutter bekommen, und war jetzt eine sehr gute Reiterin. Eilan hatte ihr Dreamy, eine Palomino-Stute zu ihrem 14. Geburtstag geschenkt, da sie für Guido zu groß geworden war. Ihn hatte Eilan inzwischen verkauft. Nimue beobachtete einen großen Raben, der sich in ihrer Nähe nieder ließ und sie beobachtete. -Irgendwoher kenne ich dich...- dachte sie, doch dann telepathierte sie ungeduldig: -Mami, wo bleibst du denn?- und schwang sich schon mal in den Sattel ihrer Stute. Schade, dass ihre Mutter nicht zurück telepatieren konnte... Eilan hatte den Ruf ihrer Tochter vernommen und verabschiedete sich rasch von ihren Kollegen, mit denen sie noch geredet hatte. Sie verließ das Schulhaus und eilte zu ihrer Haflingerstute Sternchen hinüber, neben der schon Dreamy mit Nimue stand. Eilan schwang sich in den Sattel und trieb ihre Stute dann an. Zusammen ritten Mutter und Tochter die halbe Stunde bis zu ihrem Haus in gemütlichem Trab, ohne den Raben zu bemerken, der hinter ihnen her flog.

Am Abend saß Nimue in ihrem Zimmer und machte Hausaufgaben, als ihre Mutter den Raum betrat. "Ich muss nochmal weg, kann spät werden." -Wo willst du denn schon wieder hin? Fast jeden Abend gehst du weg...- Eilan lächelte nur und sagte: "Pass schön auf dich auf, o.k.?" -Ja, Mami.- Eilan betrachtete ihre Tochter. Nimueìs Haare waren gewachsen, und gingen ihr jetzt in gleichmäßigen Locken bis zur Hüfte, und auch ihr Gesicht hatte sich verändert. "Du hast dich in den vielen Jahren, die wir uns nicht gesehen haben richtig verändert. Manchmal sehe ich in dir noch das kleine einjährige Mädchen... Außerdem wirst du deinem Daddy immer ähnlicher..." Nimue blickte auf, sah die Sehnsucht in den Augen ihrer Mutter und zog es vor, zu schweigen und nichts zu sagen. Über ihren Vater hatte Eilan ihr nicht viel erzählt. Er sollte irgendwo in Amerika leben, und mit ihrer Mutter nicht zusammengepasst haben...
 

***
 

Ireland, Thursday 27th of May 2002, 2:08 p.m.

Nimue erreichte das Haus, in dem sie wohnte und sattelte ihre Stute ab. -Ja, ist ja gut, Dreamy. Kannst gleich auf die Koppel.- Als sie den Palomino versorgt hatte, wollte sie gerade das Haus betreten, als sie Stimmen aus der Küche hörte. Ihre Mutter sprach mit jemandem, den Nimue nicht kannte! Entschlossen aber leise ging sie in das Haus, brachte ihre Schultasche in ihr Zimmer, zog ihre Jacke aus und betrat dann die Küche. Angewurzelt blieb sie in der Tür stehen. Dort küsste sich Eilan mit einem Mann, der Nimue fremd war. Er trug kurze Haare, war fettleibig und hatte eine unangenehme Stimme. Er war ihr auf Anhieb unsympathisch. Außerdem musterte er sie aus seinen schmalen, grünen Katzenaugen. Erschrocken blickte Eilan ihre Tochter an, fasste sich dann aber und meinte: "Ist auch nicht mehr zu ändern. Nimue - das ist Eddie. Wir sind seit zwei Monaten zusammen. Eddie - meine Tochter Nimue." Er grinste schleimig und sagte: "Hallo meine Süße, wie gehtìs denn so? Deine Mutter hat mir schon viel von dir erzählt." Nimue reagierte erst gar nicht, was ziemlich unhöflich war, denn die Iren sind eigentlich sehr freundliche Gastgeber. Das Mädchen wusste mit einem Versuch sofort, dass er weder telepathisch veranlagt war, noch telepathieren konnte. Sie würde mit ihm also nicht kommunizieren können, wie schade! *ironisch kling* Nimue freute sich sehr darüber, nicht mit ihm sprechen zu müssen. -Schön, dass ich das auch schon erfahre!- wandte sie sich an ihre Mutter, und rannte gleich darauf in ihr Zimmer, um sich einzuschließen. Sie warf sich auf ihr Bett und schluchzte lautlos. -Daddy, wo bist du? Ich vermisse dich!- Ihr Blick fiel auf die Zeitschrift, die sie sich heute gekauft hatte, weil ein Artikel über Naturheilkunde sie interessiert hatte. Lustlos griff sie danach und blätterte sie durch. Doch plötzlich blieb ihr Blick an einem Photo hängen. -Das gibtìs doch nicht!- Sie schaute sich im Spiegel an, und dann wieder das Bild. -Wir sehen uns ja total ähnlich! Ist das etwas... Daddy?- Rasch las sie den Artikel durch. -Was? Er ist seit letztem Jahr US-Präsident?? Das gibtìs nicht!- Sie wurde stutzig. War das Zufall? Sie hatte sich nach ihrem Vater gesehnt, und nun hatte sie ihn gefunden! Aber ganz sicher wollte sie doch gehen. Wenn dieser Eddie weg war, wollte sie ihre Mutter fragen. Und dann, wenn es stimmte? -Dann werde ich ihm einen Brief schreiben! Die Adresse steht ja hier:
 

President

James B. Wayne

The White House

1600 Pennsylvania Avenue

Washington, D.C. 20500

USA
 

Und dann werde ich schon sehen, was passiert... Doch was mache ich solange? Ich glaube, ich reite aus.- Leise stieg Nimue aus dem Fenster ihres Zimmers, sattelte Dreamy, trenste sie auf und schwang sich in den Sattel. Sie ritt zu einem nahegelegenen See und fühlte sich plötzlich so frei. Der Wind blies ihr Dreamyìs Mähne ins Gesicht und sie passte sich den geschmeidigen Bewegungen des Pferdes an. Auf dem Rücken ihrer Palomino-Stute fühlte sie sich so sorgenfrei und glücklich! Hier konnte sie alles vergessen, was ihr auf dem Herzen lag, sie war Eins mit ihrer Stute und der Natur. Am See angekommen, band sie ihr Pferd an einem Baum fest und setzte sich dann ans Ufer. Ihre schönen, blonden, langen Haare wurden durcheinandergewirbelt, eine leichte Brise wehte über den See hinweg, die Sonne schien und es war ruhig. Kurz, einfach zu schön, um wahr zu sein. So saß sie lange da, entspannte sich und versuchte, nicht an Eddie oder an ihre Mutter zu denken. Vereinzelt war das heisere Krächzen eines Raben zu hören. Plötzlich wurde Nimue telepathisch angesprochen: -Hallo Nimue, ich bin Nia.- Erschrocken schaute sich das Mädchen suchend um. -Ich bin hier, hinter dir.- Als Nimue sich umdrehte, sah sie die größte und schönste Stute, die sie je gesehen hatte. Sie war komplett schneeweiß und Mähne und Schweif waren sehr lang. Die Stute blickte Nimue mit ihren braunen Augen sanft und gutmütig an. -Du bist eine Hagana-Stute?- fragte das Mädchen vorsichtig, denn sie hatte in Avalon von den Wesen aus der Sage gehört, die nicht gefangen werden konnten, kaum gesehen wurden und wenn sie sich einmal einen Menschen für ihr Vertrauen ausgesucht hatten, sie diesen ein ganzes Leben lang beschützten. Hagana-Pferde kannten den Charakter und das Wesen der Menschen, und sollten der Sage nach das Böse vertreiben. Nia antwortete: -Ganz Recht, und dir gilt von nun an mein Vertrauen.- Nimue blickte diese wunderschöne und doch Respekt einflößende Stute an. -Wie komme ich denn zu solch einer Ehre?- fragte sie, worauf die Hagana-Stute mit ihrer wohlklingenden Stimme antwortete: -Das hat mit Ehre nichts zu tun. Wir Haganaìs suchen uns unsere Freunde selbst aus, und ich spüre, dass du noch viel erreichen wirst. Ich werde dich ab heute immer beschützen.- Nimue war verblüfft und starrte Nia einfach nur an. Dann ging sie vorsichtig auf die Hagana-Stute zu, und streichelte ihr Fell. -Du solltest deine Mutter nicht so lange alleine lassen.- Meinte sie vorausschauend, worauf Nimue trotzig reagierte. -Sie ist nicht alleine!- -Ich weiß. Aber er ist gegangen.- Erstaunt wollte das Mädchen woher Nia das wusste. -Es gibt noch viel, was du lernen musst, obwohl du in Avalon gut ausgebildet wurdest.- meinte die Stute nur. -Eines davon ist, wie du andere durch dein geistiges Auge sehen kannst. Ich werde es dir bei Gelegenheit beibringen.- Nimue lächelte, und warf ihr Haar zurück. -O.k., dann hole ich Dreamy und dann reiten wir zurück.-

Wieder bei dem Haus angekommen, versorgte Nimue Dreamy. -Ich bleibe hier draußen, außer Sichtweite und werde immer da sein, wenn du mich brauchst.- telepatierte Nia noch, bevor das Mädchen schon durch das Fenster in ihr Zimmer gelangte, aufschloss und mit der Zeitschrift zu ihrer Mutter eilte. Diese hatte sich Sorgen gemacht, und war froh, dass Nimue wieder aufgetaucht war. Eilan bestätigte die Vermutung ihrer Tochter. Sie erkannte James trotz der vergangenen 17 Jahre wieder und war genauso verblüfft wie Nimue, dass er es bis zum US-Präsidenten geschafft hatte. "Und was hast du nun vor?" fragte Eilan. -Er ist immerhin mein Vater! Ich möchte ihn kennen lernen!- Über die Reaktion ihrer Tochter runzelte sie nur die Stirn. "Und wie bitte willst du das machen? Er ist immerhin der US-Präsident, und an ihn wird nicht leicht ranzukommen sein." Nimue zuckte trotzig mit den Schultern. Von dem Brief würde sie nichts erzählen. Was ging das ihre Mutter an? Sie zerstörte die Beziehung zu ihrer Tochter, wenn sie so einen "Kunden" zum Freund hatte, den Nimue absolut nicht leiden konnte...!
 

***
 

Ireland, Saturday 29th of May 2002, 7:00 a.m.

Am Wochenende hatte Nimue endlich die Zeit, den Brief an ihren Vater zu schreiben. Nia half ihr dabei. Das Mädchen schrieb in englisch (da sie nicht annahm, dass der Präsident irisch konnte) und schickte ihn dann ab. -Nia, bitte überwache den Weg dieses Briefes und mach es so, dass er wirklich ungeöffnet bei Daddy ankommt.- Die Stute nickte. -Ich werde meine telepathischen Fähigkeiten benutzen.- Nimue hatte die Geschichte so geschrieben, wie Eilan sie ihr mal erzählt hatte und noch ein aktuelles Photo von sich und ihrer Mutter reingelegt. Nun hoffte sie auf Antwort...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Chivaro
2003-10-13T06:43:33+00:00 13.10.2003 08:43
Hallöchen Susy M.!
Hab mir jedacht, schreib ick da ooch ma 'n Kommentar
(Fuuka ^-^). Ist deine andere fanfic noch gar nicht rausgekommen? Meine kam noch am selben Tag raus!(War noch im Internet und habs gesehen!) Vielleicht ist deine gar nicht angekommen? Würde nähmlich super gerne weiterlesen!!!!
Also: VERSUCH'S NOCHMAL!!!!!!!!(*Drohgebärde*)
Ich warte!(*Grrrrr*)
dein: Willy15
Von: abgemeldet
2003-09-07T09:11:27+00:00 07.09.2003 11:11
*-* magst Marion Zimmer-Bradley? o.O
Ich mag die Geschichte jedenfalls ^^ ich frag mich nur, was die Codes da solln o.o


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