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Get Together

von

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Die Ankunft

Freitag 11.07.2003
 

Ich beobachtete wie die Wolken langsam an mir vorbei ziehen. Eine frische Prise strich mir durch meine kurzen roten Haare. Ich stand mitten in einer Lichtung. Ringsrum umgaben mich Bäume, die langsam im Wind wogen. Man konnte hören wie es in den Baumkronen raschelte. Aus der ferne hörte man leises Vogelgezwitscher. Hier auf dieser Lichtung ist mein Lieblingsplatz. Stille, Einsamkeit und Ruhe finde ich hier an diesen Ort. Hier kann ich mich zurückziehen und entspannen. Kein Lärm dringt hier hindurch, nur den Geräuschen der Natur kann man lauschen und das mag ich so. Langsam schloss ich meine Augen und lauschte den Geräuschen um mich herum. In der Nähe hörte ich etwas knacken. Meine rechte Hand bewegte sich langsam zu meiner Waffe; eine Desert Eagle. Langsam löste ich die Sicherung und verfolgte das Geräusch mit meinen Ohren, die Augen blieben geschlossen. Ich visierte ein Ziel an und aus meiner Pistole schoss eine Platzpatrone heraus. Ein Lauter Knall umgab die Gegend. Langsam öffnete ich wieder meine Augen und ging in der Richtung wo ich gezielt hatte. Aus meiner Waffe kam Qualm hervor. Unter einen Baum entdeckte ich ein bewusstloses Kaninchen, welches durch meine Platzpatrone getroffen wurde. Es wird sicherlich gleich wieder weiter hoppeln. Für dieses kleine Wesen war das sicherlich ein Schock. Es kann froh sein das es keine richtige Patrone war, sondern nur ein Fake. Die Desert Eagle hab ich damals vor 10 Jahren, von meinen Onkel Roy geschenkt bekommen, seit dem übte ich mit dieser Waffe umzugehen. Meine Eltern waren strikt dagegen, das ich mit so was umgehe, so musste ich immer heimlich üben. Der Wald war für mich wie ein zweites zu Hause. Ich stupste vorsichtig das Kaninchen an. Es öffnete seine kleinen Knopfaugen und stand plötzlich auf. Da ich für sie fremd war, rannte es schnell in die nächsten Büsche und verschwand. Ein leichtes Grinsen umgab meine Lippen. So steckte ich meine Pistole am gewohnten Platz hin und ging langsam wieder nach Hause.

Als ich wieder aus dem Wald kam, sah man einige Felder die diesen umschlossen. Kein richtiger Pfad war zu sehen. In der Ferne sah man ein kleines Dorf, wo aber niemand mehr lebte, weil es durch unerklärte Gründe niedergebrannt wurde. Ich ging zum Dorf, wo ich mein Fahrrad aus einem noch ziemlich gut erhaltenen Schuppen holte. Ich schaute mich nochmals kurz um und fuhr dann langsam nach Hause. Die nächste Stadt war ca. 19 km entfernt, mein zu Hause. Manchmal marschierte ich auch diesen Weg entlang.
 

Als ich zu Hause ankam, brannte wie immer kein Licht. Meine Mutter trieb sich sicherlich irgendwo wieder in den Bars herum und mein Vater verstarb an einem Anschlag. Der jetzt auch schon 6 Jahre her war. Meine Mutter hat den Tod meines Vaters nicht verkraftet und treibt sich deswegen in den Bars herum und besäuft sich. Ich kettete mein Fahrrad vor unserer Treppe an und ging ins Haus.

Zuerst schaute ich was im Kühlschrank stand, aber wie immer war dieser völlig leer. Ich schaute kurz auf die Uhr, diese zeigte 18.23 an. Da blieb mir sogar noch Zeit schnell einkaufen zu gehen. So ging ich wieder zum Flur holte einen Einkaufsbeutel und stürmte aus dem Haus. Abschließen brauchte man hier nie, dazu ist die Stadt zu friedlich. So rannte ich die kurze Strecke bis zum Supermarkt und holte mir das nötigste zum Essen und Trinken. Als ich wieder ankam, verstaute ich erstmal alle Sachen. Danach bereitete ich mir was Kleines zum Essen vor. Ich war mir sicher gewesen das ich für meine Mutter nichts kochen brauchte. So nahm ich mit meinen fertigen Essen am Wohnzimmertisch platz und verschlang das ungesunde Mahl. Neben bei schaute ich die Nachrichten. Zum Glück war morgen Samstag, da konnte ich in ruhe relaxen und meine Hausaufgaben machen. Als plötzlich das Telefon klingelte. Ich sah zur Uhr die fasst 19.30 Uhr schlug.

„Hier bei Silverburgh, Meryl am Apparat?“

Auf der anderen Leitung hörte ich viel Lärm.

„Hier ist dein Onkel Roy, ich hab eine bitte an dich.“

Ich war erstaunt gewesen, mein Onkel meldete sich nicht so oft, weil er ziemlich viel zu tun hatte in der Armee. Er ist ein hohes Tier dort, man nannte in auch Colonel Campbell.

„Die wäre?“

„Du musst, so schnell wie möglich die Stadt verlassen und nimm deine Mutter mit. Feindliche Truppen haben uns Krieg geschworen und greifen zuerst die südlichen Staaten an. Deswegen bitte ich dich, verlass diesen Ort so schnell wie möglich. Ich werde euch persönlich abholen.“

Ich war etwas fassungslos, was mein Onkel mir versuchte zu erklären. In den Nachrichten stand nichts, aber typisch Armee, die waren wieso gut alles zu vertuschen.

„Wie willst du uns denn abholen? Das schaffst du nicht in dieser kurzen Zeit.“

Ein leichtes grinsen konnte ich war nehmen.

„Ich bin schon auf den Weg zu euch mit ein paar Truppen. Wir wären aber erst in drei Stunde da.“

„Verstehe. Kennst du noch das kleine Dorf nordöstlich von hier, was abgebrannt wurde?“

Es blieb eine kurze Zeit still.

„Ja das kenne ich, wir werden euch abholen, ich hoffe nur es ist noch nicht zu spät.“

Als ich weiter reden wollte, hörte ich in meiner Nähe einen lauten Knall. So das mir durch das erschüttern der Hörer aus der Hand fiel. Als ich meinen Großvater antworten wollte, war die Leitung tot. Weitere Erschütterungen hörte ich von weitem und das ganze Haus vibrierte. Ich rannte so schnell wie der Blitz hinaus und sah ein regelrechtes Chaos. Einige Häuser brannten in der leicht dämmernden Nacht und waren teils zerstört. Als ich am Himmel blickte sah ich einige Flugzeuge. Aus der Entfernung hörte ich einige MG-Geschütze und laute schreie. Plötzlich tauchte aus der Ecke ein feindlicher Soldat auf. Ich sprang schnell hinter den Mülltonnen damit er mich nicht entdecken konnte. Die Warnung von Großvater kam gerade noch rechtzeitig, aber für die meisten leider zu spät. Ich hoffte nur es gibt ein paar Überlebende. Ob es meine Mutter gut geht? Wie soll ich sie in diesem Chaos finden und dann noch unentdeckt bleiben.? So beobachtete ich meine Umgebung und hielt alles genau in Augenschein. Ich wartete bis der Soldat etwas weiter weg war und spurtete in die nächste Gasse. Als ich um die Ecke bog standen vor mir 2 feindliche Soldaten die zum Glück mir den Rücken hinhielten. So lief ich auf Zehenspitzen an den Soldaten vorbei. Zu meinem Glück herrschte überall ein Gekreische und ein Geballere, so dass sie mich nicht hörten. Ich lief in das noch halbwegs erhaltene Restaurant und nahm den Hinterausgang. So gelangte ich unbemerkt in der Nähe der Ostgrenze dieser Stadt. Ich kann mit Glück reden, das sie mich nicht entdeckt haben. Wie der Teufel rannte ich die Straße entlang und hörte hinter mir einige Schüsse. Als ich mich umdrehte sah ich ein paar Menschen an der Weggabelung neben dem Restaurant liegen. Die den gleichen Gedanken hatten wie ich, nur das diese nicht überlebt hatten. 2 Soldaten traten gegen die Leichen und entdeckten mich. Ich rannte wie der Blitz den nahe liegenden Abhang runter und verschwand im Wald. Durch meine Hektik knickte ich leicht mit meinen rechten Fuß um. Da ich aber nicht liegen bleiben konnte nahm ich die schmerzen im Fuß in kauf und rannte weiter. Hinter mir hörte ich die Schritte meiner Feinde. Zum Glück kannte ich mich hier im Wald einigermaßen aus und rannte zu einer großen Eiche. Vor ihr standen ein paar Büsche. So sprang ich in diese und versteckte mich im Stammfuß der Eiche. Wo ich mir damals als Kleinkind ein geheimes Versteck buddelte. So nahm ich die Attrappe eines Busches und stellte es vor dem Loch. Die Soldaten die mich verfolgten standen vor den Büschen.

„Hier irgendwo muss sie sein! Behalt die Gegend im Auge. Niemand darf überleben, Anweisung von ganz oben!“

Der andere Soldat rannte in Richtung Westen und der Soldat der die Anweisung gab blieb ausgerechnet vor der Eiche stehen.

„Sie muss hier irgendwo sein.“

Er begutachtete alles genau, fand aber nichts. So wartete ich bis er weg ging. Da es aber für diese Jahreszeit noch zu hell war und es zu riskant ist jetzt schon rauszugehen, wartete ich lieber bis es Dunkel wurde. Mein Knöchel schmerzte höllisch, ich hoffte nur dass mein Großvater noch am geheimen Punkt war. Als die Luft endlich rein war ging ich schnellen Schrittes aus dem Wald und lief die noch etwa 16 km zu Fuß. Mit jeden Schritt den ich tat, wurden die Schmerzen schlimmer. Was mich Antrieb war die Angst im Nacken. Schließlich konnten mir die feindlichen Soldaten immer noch auflauern. Als ich endlich nach Mitternacht ankam, war meine Enttäuschung groß. Niemand traf ich mehr an. So sank ich vor Erschöpfung zu Boden, was mein Knöchel mir dankte. Der warme Wind strich mir durch meine Haare, so als würde er sein Beileid aussprechen wollen. Plötzlich sah ich vor mir jede menge Schuhe. Als ich hinauf sah, schaute ich in die Augen meines Onkels. Langsam kullerten mir die Tränen vor Freude die Wangen herunter.

„Wo sind die Anderen?“

Ich schüttelte nur meinen Kopf.

„Der Angriff war zu überraschend, als ich nach draußen gehen wollte war schon die halbe Stadt bombardiert und überall hörte man schreie. Ich konnte von 2 Soldaten hören wie sie meinten, dass niemand überleben sollte. Was passiert hier Onkel?“

Ein leichtes grummeln ertönte von ihm.

„Das habe ich befürchtet, diese Schweine! Vielleicht finden wir noch ein paar Überlebende.“

Er zeigte auf eine kleine Truppe die anscheinend diese Aufgabe erledigen sollten.

„Alles okay bei dir, Meryl?“

Ich nickte nur leicht. In der Ferne erblickte man helles Licht. Die anderen gingen wieder zu ihren Posten. Mein Onkel gab verschiedene Codewörter von sich, die ich nicht verstand. So blieb ich auf den Boden sitzen und ruhte mein Fuß etwas aus. Einer der Soldaten ging auf mich zu.

„Haben sie Hunger?“

Ich schüttelte den Kopf.

„Nein, danke.“

Er setzte sich zu mir und sah mich an.

„Ich hoffe wir finden ihre Mutter noch lebend.“

Ich blieb stumm und zeigte keine Reaktion. Das einzige was ich jetzt noch wollte ist einfach schlafen, aber die Atmosphäre war zu angespannt um dies zu tun.

Mein Onkel kam hinzu.

„Du siehst nicht gut aus, am Besten ist es du legst dich im Medizintruck hin, wir wecken dich wenn alles vorbei ist.“

Da mein Onkel ein hohes Tier war, wollte ich ihn auch nicht Widersprechen. So stand ich widerwillig auf und mein Gesicht verzog sich vor schmerzen.

„Miss, ist wirklich alles okay? Sie humpeln leicht.“

Irgendwie ging mir der Typ langsam auf die Nerven. Ich will doch nur meine Ruhe haben.

„Ja alles bestens, kümmern sie sich lieber um ihren Posten.“

So ging ich mit meinen Onkel zum Medizintruck.

„Ruh dich aus, wir warten auf die Berichte der Anderen.“

So ging er wieder raus und gab seine Anweisungen. Ich nahm auf der einzigen Liege im Truck platz. Ich war leicht verblüfft gewesen, was für eine Technologie sie in so einen Truck besaßen. Meine Müdigkeit war aber stärker als mein Interesse, so versuchte ich mich etwas aufs Ohr zu legen.
 

Durch ein paar heftige Rüttler wachte ich aus meinem Komma auf.

„Na, sind sie wach?“

Als ich meinem Gegenüber ansah, wurde mir irgendwie wieder schlecht. Langsam ging mir der Typ echt auf den Sack. So drehte ich mich um und zeigte ihn meine kalte Schulter. War klar, dass mich niemand geweckt hatte. Ich frag mich ob sie Überlebende gefunden hatten, was ich bezweifelte.

„Och manno, hab ich dir was getan?“

Boah, das manche Kerle so anhänglich sind.

„Lass sie am Besten erstmal in Ruhe schlafen. Die Nacht war für sie anstrengend genug.“

Ich drehte mich zu der fremden Stimme um und sah auf den Beifahrersitz eine Ärztin. Prompt lief ich rot an. Sie hatte lange schwarze Haare, trug eine Brille und war ungefähr in meinem Alter. Wir starrten uns eine Zeitlang in die Augen, bis ich mich wieder umdrehte und das Blech des Autos anstarrte. Mein Herz raste förmlich davon, ich frag mich was das war. So versuchte ich noch etwas zu schlafen. Was jetzt passieren wird?
 

„Wach auf du Schlafmütze.“

Ich hörte wie mich eine Stimme weckte und an mir rüttelte. Nur ein leises Murmeln kam heraus.

„Och da ist aber noch jemand müde.“

Ein leichtes lächeln konnte ich hören.

„Ist meine Nichte wach?“

Bei der Stimme von meinen Onkel sprang ich förmlich aus meinen Schlafmodus raus.

Die Ärztin die neben mir stand war erstmal perplex und musste lachen.

„Jetzt ist sie wach.“

Ich lief wieder rot an, weil mir gerade wieder eine peinliche Situation passiert ist.

„Nun gut lass uns erstmal alleine Claire.“

Mein Onkel saß sich neben mir auf die Liege.

„Was ist los?“

Ich schaute in sein angestrengtes Gesicht.

„Nun, wo fang ich am Besten an? Die feindlichen Soldaten waren nicht mehr da. Unsere Truppe fand nur Trümmern und Leichen. Keine Überlebenden.“

Ein leichtes seufzen kam über meinen Lippe. Wie ich es schon vermutet hatte.

„Du hast 2 Wege die du gehen kannst. Entweder du gehst zu deinen Großeltern nach England oder du gehst in die Armee, damit ich ein Auge auf dich hab. Normalerweise würde ich dich zu mir nach Hause nehmen, aber da wäre niemand. Da wir dieses Gespräch mit der Armee vor 2 Jahren schon mal führten dachte ich mir ich schlage es dir jetzt vor.“

Meine Augen schauten ihn verdutzt an.

„Onkel, ich würde gerne, aber darf man nicht erst ab 18 dort eintreten?“

„Wir machen eine Ausnahme. Richtig in die Armee wirst du aber noch nicht aufgenommen, erst wenn du 18 bist. Du wirst hier lediglich beim Training mitmachen und Schreibkram erledigen sowie in der Schule gehen.“

Ich verstand was er mir sagen wollte.

„Ich muss dir aber sagen die Schule ist keine gewöhnliche Schule, es ist eine Sportschule für die Leute die später mal zur Armee gehen wollen. Stell dir dort also keinen leichten Unterricht vor. Da du zum Glück gerade 16 geworden bist und das Mindestalter erreicht hast, würde ich dich so schnell wie es geht nachtragen lassen. Wenn du willst, du kannst immer noch zu deinen Großeltern gehen. “

Ich lauschte seinen Worten und war irgendwie happy gewesen.

„Ich bevorzuge lieber das Leben in der Schule. Hoffentlich Fall ich dir damit nicht zur Last Onkel.“

Er schüttelte den Kopf.

„Nein das warst du für mich noch nie. Wir bergen erstmal die Leichen die man Identifizieren kann. In den nächsten Wochen werden wir eine Beerdigung für alle Opfer veranstalten und uns von den Toten verabschieden. Deine Mutter ist auch dabei.“

Traurig war ich irgendwie nicht. Schließlich war sie meine Mutter, aber durch ihren Zustand in den letzten 6 Jahren haben wir uns gegenseitig abgeschottet. Vielleicht lag es daran.

„Nun denn, der Soldat Grübien wird dich zu deinen Wohnplatz bringen. Ich muss mich jetzt um die ganzen Formulare kümmern. Man sieht sich.“

Er gab mir einen kleinen Kuss auf die Stirn und verschwand. Ich stand nun von der Liege auf und ein bizarrer Schmerz fuhr mir durch meinen Fuß. Leicht humpelnd verließ ich den Truck. Wie nicht anders zu erwarten, war Grübien der Soldat der mich die ganze Zeit nervte.

„Alles okay bei ihnen? Sie humpeln ja immer noch.“

Leicht grummelnd ging ich an ihn vorbei, dabei knickte ich wieder um und ein lauter Schrei ertönte. Zusammengekauert lag ich auf den Boden und griff nach meinen rechten Fuß.

„Ich werde sie zum Arzt bringen, steigen sie auf.“

Er hielt mir seinen Rücken hin. Eigentlich mochte ich keine Umstände machen, aber mein Fuß war nun mal hin und eine Plage wollt ich auch nicht grad werden. So stieg ich widerwillig auf seinen Rücken und er brachte mich zur Krankenstation.

Wehrendessen er mich trug schaute ich mir aus der Ferne die ganze Gegend an. Alles war neu und auf den höchsten Stand der Technologie. Ich fragte mich wie lange ich wohl geschlafen hatte. Muss auf jedenfall sehr weit weg sein. Sonst hätten uns die Truppen ja leicht überrannt.

„Siehst du das blaue Gebäude? Dort ist die Krankenstation. Wenn du dann nach rechts schaust siehst du doch ein großes Gebäude, dort wohnen die ganzen Offiziere und alles was einen Namen besitzt.“

Er brachte mich zur Krankenstation und meldete mich an.

„Schade und ich wollte dir hier die Gegend etwas zeigen, aber mit deinen Fuß geht das schlecht. Ich werde mich dann um meine verbliebene Arbeit kümmern.“

So ging er schnell aus der Station. Komisch sonst klebt er wie eine Klette an einen und dann das.

„War nicht gerade Herr Grübien hier? Der drückt sich auch immer vor der Impfung!“

Eine etwas ältere Ärztin kam aus dem Nebenraum. Ich nickte ihr nur zu. Ihre raue Stimme war irgendwie zum Fürchten.

„Na dann folge mir in meinen Büro!“

Sie lief langsam vor und ich versuchte ihr zu folgen. Mit langsamen Schritten ging ich ihr hinterher. Nach einem kleinen Stück musste ich mich dann doch an der Wand abstützen.

„Wir haben es gleich geschafft, Mädchen.“

Sie deutete auf eine rote Tür und schaute sich um.

„Geh durch die Tür, die Ärztin wartet schon.“

Ich war leicht verwirrt.

„Wie meinen sie das? Ich denke sie sind die Ärztin?“

Ihre raue Stimme fing an zu lachen, was sehr fürchterlich klang.

„Ich bin hier nur die Putze, aber das wissen die meisten nicht. Geh am Besten durch die Tür und du bekommst Aufklärung.“

So ging die alte Frau an mir vorbei und ging wieder zurück. Alles sehr merkwürdig hier?

Als ich endlich die Tür erreichte, klopfte ich höflicherweise an. Doch es kam keine Antwort. So machte ich vorsichtig die Tür auf.

„Hallo?“

„Komm rein.“

Leise schloss ich die Tür und ging vor dem Schreibtisch, wo niemand saß. Ich schaute mich etwas in dem Büro um. Plötzlich ging die Tür auf die zu einen anderen Zimmer führte.

„Was brauchen sie so lange?“

Als ich die Ärztin sah und sie mich waren wir erstmal verblüfft.

„Du?“

Wir beide mussten lachen, weil wir gleichzeitig reagiert hatten.

„Kein Wunder das du nicht kommst, kennst dich ja noch gar nicht aus hier. Ätna hat dich hergebracht?“

Ich nickte nur.

„Warum verkleidet sich eine Putze als eine Ärztin?“

Sie fing an zu lächeln.

„Komm erstmal rein und setzt dich auf die Liege.“

Leicht humpelnd tat ich das.

„Wie ich sehe ist es wohl dein rechter Knöchel, so wie du humpelst.“

„Leider.....“

So setzte ich mich auf die Liege und sah mich in ihrer Praxis um, welche verdammt geil aussah. Alles war so ordentlich und modernisiert. Nicht so wie in unserer kleinen Arztpraxis in der Stadt.

„Warum Ätna sich als Ärztin verkleidet. Ist Befehl von oben, weil die Neuankömmlinge gerne mal krank spielen. Deswegen spielt Ätna die Ärztin damit dies als Abschreckung gilt.“

Bei der Taktik musste ich leicht schmunzeln. Gar nicht mal so dumm. Sie beugte sich runter und zog mein Schuh langsam aus. Ich schaute ihr kurz auf ihren Ausschnitt und lief dabei rot an.

„Tut es weh?“

Sie schaute mich an und sah meine Röte.

„Ähem...nein.“

Vor Scham schaute ich weg. Sie hatte vielleicht ein Vorbau, mein lieber Schwan. Sie wusste was in mir vorging und musste leicht schmunzeln. So legte sie meinen Schuh ab und zog mir langsam den Socken aus. Vorsichtig strich sie an meinen Knöchel, der extrem angeschwollen war. Sie tastete jeden kleinen Zentimeter ab, was zum Teil sehr schmerzhaft war. Und auch hören konnte.

„Er ist jedenfalls nicht gebrochen oder verknackst. Du bist umgeknickt und hast ihn überfordert, deswegen diese Schwellung. Ich mach dir einen Verband.“

Sie war extrem vorsichtig in ihrer Art, mein anderer Arzt hätte mich wie ein wildes Tier an den Knöchel gefasst, aber sie hat mich nur gestreichelt. Ich beobachtete sie wie sie alles raus suchte. In ihren Outfit sah sie irgendwie sexy aus und dann noch die langen schwarzen Haare.

„Alles okay bei dir, du bist etwas rot im Gesicht. Nicht das du noch krank wirst?“

Durch ihre Stimme wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und hatte noch mehr Farbe im Gesicht. Meine Gedanken spielten förmlich verrückt.

„Nein, nein alles okay.“

Sie grinste mich leicht an und schmierte eine kalte Salbe auf den Knöchel, wo ich leicht aufatmen musste.

„Du bist also die Nichte von Roy?“

Sie sprach meinen Onkel mit dem Vornamen an, die müssen ja echt vertraut miteinander umgehen. Mein Onkel hatte sie vorhin auch mit den Vornamen angeredet. Ob die vielleicht zusammen waren? Irgendwie wurde ich bei diesen Gedanken eifersüchtig.

„Bist du nicht etwas zu jung für meinen Onkel?“

Sie schaute mich verdutzt an und musste lachen. Ich dagegen schmollte leicht.

„Du bist wie Roy.“

Ihr lachen klang irgendwie süß.

„So jung bin ich nun auch nicht mehr, aber um deine Frage zu beantworten. Ich bin nicht mit ihm zusammen.“

Mit diesen Worten zwinkerte sie mir zu und ich schämte mich förmlich diese Frage zu stellen.

So verband sie mir sachte den Fuß.

„Frau Vogue, die Unterlagen von Fräulein Silverburgh.“

Die alte Putzfrau kam ins Zimmer.

„Ah Ätna vielen Dank, leg sie wie immer auf meinen Bürotisch.“

Die alte Frau ging wieder hinaus und summte dabei. Ich schaute noch schnell zu wie sie mich verband.

„So das müsste halten, versuch mal ob du damit auftreten kannst? Hoffe er sitzt nicht zu fest.“

Ich tat das was sie mir befohlen hatte und löste mich leicht von der Liege und tippte mit meinen rechten Fuß sachte auf den Boden. Durch die Salbe und dem guten Verband spürte ich keine schmerzen.

„Alles perfekt, danke.“

„Gut, ich verschreib dir gleich noch eine Salbe und ein paar Binden. Wenn die Schwellung nach 2 Tagen nicht abklimmt, dann komm noch mal zu mir. Ich hab vom Tasten eigentlich nichts gemerkt, aber wenn es sich verschlimmert oder du den Fuß zu sehr belastest, müssen wir den leider Röntgen.“

Sie ging ihn ihr Bürozimmer und nahm auf ihren Chefsessel platz. Ich folgte ihr und stand ihr gegenüber. Sie schaute mich verblüfft an.

„Setzt dich ruhig.“

Sie lächelte mich wieder an. Ich schaute ihr zu wie sie die Formulare ausfüllte.

„So das wäre die eine Sache, dann gucken wir gleich mal in deinen Akten.“

Ihre Aktionen gingen für mich wie Zeitlupe ab. Das Fenster was hinter ihr befand, war etwas geöffnet, so dass die Gardinen leicht im Wind wehten. Die Sonnenstrahlen spiegelten sich teils in den Fensterscheiben wieder so als würde der Zeitlupeneffekt mehr wirken. Ihre Haare glänzten förmlich und ihre Gesten waren engelhaft.

„Meryl?“

Ihre Stimme riss mich aus meiner Trancephase raus.

„Was?“

„Wo bist du bloß mit deinen Gedanken? Ich hab dich mindestens 3-mal angesprochen, aber auf Meryl hörst du wohl eher.“

Sie fing wieder an zu grinsen. Ich dagegen schmollte wieder leicht, weil diese Frau mich einfach aus dem Konzept brachte.

„Ich hab deine Arztdateien gefunden und sehe, das du nicht so oft da warst. Du hast aber alle Impfungen. Da du aber jetzt hier auf der Schule gehst musst du noch ein paar Untersuchungen durchmachen. Ob dein Körper auch gesund ist u.s.w.“

War klar, dass so was kommen wurde. Ich geh nicht gerne zum Arzt, aber was sein muss, muss sein.

„Bei deinen Blick merk ich, dass du Ärzte nicht vertraust.“

Ich blieb stumm.

„Nur keine Angst, die meisten Test führe ich durch.“

Wieder zwinkerte sie mir zu und lächelte mich an. Warum tut sie das, dass macht mich völlig konfus.

„Lass uns raus gehen, das Wetter ist schön und da du ja noch neu bist kann ich dir gerne alles zeigen, wenn du magst?“

„Was ist mit ihren Job?“

Sie fing an zu lachen.

„Heute ist Samstag da ist meine Praxis nur in Notfällen offen und wenn was sein sollte Ätna ist ja noch da.“

Stimmt heut ist ja Samstag, ganz vergessen.

„Ja Ätna.“

Bei den Satz musste ich leicht grinsen, sie erinnerte mich an meine Zahnärztin.

„Na dann, lass uns gehen. Wenn dein Fuß schmerzt sag Bescheid, wir gehen auch langsam.“

Sie zog sich ihren Kittel aus und trug darunter ein weißes enges T-Shirt, was ihren Busen noch mehr betonte.

„Gibt es hier vielleicht ein Einkaufscenter? Hab ja nichts mehr zum anziehen?“

„Stimmt, aber deine Schuluniform bekommst du von der Schule. Das einzige was du noch besorgen müsstest ist halt Unterwäsche plus Socken. Die anderen Sachen kann man immer noch nachkaufen und Geld hast du ja auch keins mehr. Frag am Besten deinen Onkel, der regelt das alles schon.“

„Darf man hier keine Alltagskleidung tragen?“

„In der Woche leider nur die Uniformen und am Wochenende die Kleidung fürs Weggehen. Die Alltagskleidung gibt es hier nicht wie du kennst. Es sei denn du verlässt den Ort, dann darfst du diese tragen.“

„Okay.“

So gingen wir aus der Praxis und liefen eine schöne Allee entlang. Dabei beobachtete ich sie eine Weile. Sie schaute kurz zu mir runter und ich schaute schnell weg. Diese Szenen spielten sich ein paar Mal ab.

„Frag doch ruhig?“

„Was denn?“

Ein leichtes seufzen kam über ihre Lippen.

„Wir gehen nun mal eine Allee entlang was soll ich da fragen?“

Dabei hob ich meine Augenbraue und sie fing an zu schmunzeln.

„Mein Name ist Claire Vogue, ich bin 1.84m groß und komme aus England. Bin nicht verheiratet und besitze auch keine Kinder. Meine Maße müsste ungefähr 93 / 70 / 95 sein und meine Körpchengröße ist D. Noch fragen?“

Meine Kinnlade viel herunter.

„Woher?“

„Deine Blicke durchbohren mich ja förmlich.“

Ich lief rot an und merkte wie sie mich am Kopf leicht tätschelte.

„Und wie alt sind sie?“

Sie lächelte mich wieder sanft an.

„Das verrate ich dir nicht. Wenn du es wissen willst dann finde es selber heraus und nenne mich ruhig Claire.“

Wie fies. Da hat sie schon förmlich alles über sich erzählt und das wichtigste sagte sie nicht. Sie sah auf jedenfall jung aus. In meinen Alter konnte sie nun nicht mehr sein, da sie ja Ärztin war.

Am Ende der Allee kamen wir an einen großen Vorhof an.

„Ab hier beginnt deine Schule, du musst nur noch durch den Eingang gehen. Wir schauen uns erstmal deine Schule an und holen gleich mal alle deine Sachen.“

Ich nickte nur und wir liefen langsam weiter.

„Kann man heute auf einen Samstag die Sachen holen?“

„Ja, es kommen viele erst Samstag und melden sich an. Es werden nur die Besten hier ausgewählt.“

Als ich das hörte kam ich mir so klein vor. Ich hab mal was von diesen Ort gelesen. Kaum einer ab 16 Jahren schaffte diesen Test hier an der Schule. Deswegen sind die wenigen 17 Jahre oder 18 Jahre und gehen gleich zur Armee und sparen sich die Schule. Die Schule ist praktisch nur was für Begabte und die die größere Ziele haben als ein einfacher Soldat zu bleiben.

Alle Schulgebäude waren grün angestrichen und besaßen große Fenster. Was ich noch erblicken konnte war das jedes Schulgebäude auf den Dach umzäunt war. Ob man da oben auch seine Pausen verbringen konnte? Mir gefällt ja schon die Grünanlage hier draußen, will ja gar nicht wissen was das hier alles gekostet hat. Im Inneren sah es da nicht anders aus. Alles war extrem sauber und die meisten Flure waren auf der Fensterseite, was ich gar nicht kannte.

Das Sekretariat war wie beim Empfang in einen Hotel aufgebaut oder einer Krankenstation. Ich war jetzt schon fasziniert von diesem Ort. Niemals hätte ich das hier getauscht für eine kleine Wohnung in England.

„Hallo Bianca, ich möchte gerne eine neue Schülerin bei euch eintragen lassen. Ich denke Roy hat sie schon angemeldet.“

Die Empfangsdame sah sehr klein aus, dafür ist sie sehr kräftig gebaut. Sie starrte mich mit einem freundlichen Blick an.

„Du bist also die Nichte von den Colonel. Ich schau mal kurz in die Liste.“

Mit der gekonnten 10 Fingertechnik schrieb sie extrem schnell.

„Ah, gefunden. Meryl Silverburgh. Quartiert im Zimmer 6.96 in der Bachallee 4, violettes Haus. Zuständiger Offizier ist Truntenbach. Du wirst in die Klasse 1B kommen.“

Als Frau Vouge den Namen Truntenbach hörte stöhnte sie leicht auf, ich fragte mich warum? Das man in der Kiste gleich so viele Informationen erhält. Die kleine Frau gab mir meinen Zimmerschlüssel, was eher als Chipkarte aussah.

„Verlieren sie diesen nicht. Sie haben insgesamt noch 2 weitere Zimmergenossinnen. Ihr erster Schultag fängt am Montag an. In der ersten Woche werden sie schriftlich sowie mündlich getestet. In der zweiten Woche dann sportlich und ab der dritten werden sie normal wie die anderen unterrichtet. Wenn sie fragen haben wenden sie sich an Truntenbach ihren zuständigen Offizier. Ihre Sachen können sie im weißen Haus abholen.“

Im weißen Haus? Das hört sich vielleicht an.

„Das mit den sportlichen Teil muss noch warten, wegen deinem Knöchel, aber das kläre ich noch ab. Willst du dich hier noch umschauen oder gleich deine Sachen holen?“

Ich schüttelte den Kopf.

„Lass uns gehen, die Schule kann ich mir auch noch Montag genauer angucken. Was mich stutzig macht ist deine Reaktion zu Truntenbach, ist der so schlimm?“

Sie räusperte sich leicht und bekam einen ernsten Blick.

„Wirst du ja selber sehen, aber nimm dich in acht. Truntenbach flirtet alles an.“

Verstehe, solche Typen sieht man hier also auch und so was nennt sich Offizier. Wir gingen aus der Schule und nahmen Kurs aufs weiße Haus.

Dort angekommen sah das Gebäude fast gleich aus wie die Schule, nur das dies weiß war und viel kleiner.

„Hier holt man sich seine Sachen ab und kann Wäsche waschen. Da es in euren Häusern keine Waschmaschine gibt. Da die meisten wieso hier wohnen und kaum nach Hause fahren wurde dieses Gebäude vor kurzem gebaut. Praktisch oder?“

An was die alles denken? Ich hatte mir ein Armeeleben anders vorgestellt, aber das ist ja hier das reinste Paradies. Wir gingen an der Rezeption und wurden von einem Rekruten in die Wäschekammerabteilung begleitet. Er führte ein Formular mit sich rum, sicherlich ist dies dazu da, um die Sachen einzutragen. Ich bekam 2 lange wie auch kurze Sportanzüge, Sportschuhe, Stiefel, 2 Schuluniformen komplett, Schulmappe und ein Namensschild. Obwohl mich das letztere nicht gerade begeistert. In der Armee würde ich das ja verstehen aber in der Schule?

„Nun denn lass uns dein Zimmer inspizieren.“

Die Sachen haben wir in Kisten gepackt, damit sich das besser zu transportieren lässt. Zum Glück waren diese ja nicht schwer, sonst hätten wir uns eine Schubkarre besorgt. Was ich unsinnig fand aber Frau Vogue kümmerte sich halt um ihre Patienten.

„Wenn nicht gib mir die Kiste, du sollst dein Fuß nicht belasten.“

Ich schaute sie schmollend an.

„Ich sagte doch, dass die Kiste nicht schwer ist und außerdem belaste ich da nicht meinen Fuß sondern meine Arme.“

Ich grinste sie Frech an und sie seufzte nur leise auf.

„Wie soll ich in der Armee kommen wenn ich solch eine einfache Aufgaben nicht schaffe?“

Sie schwieg, anscheinend hatte ich ein gutes Argument abgegeben. Die Bachallee 4 war etwas weiter entfernt, aber man hatte eine schöne Aussicht hier. Wir liefen ungefähr 7 Minuten, bis wir da waren. Was mich wunderte war, das alle Wohnungen keine Plattenbauten waren sondern eher Mehrfamilienhäuser. Die Ganze Bachallee war Violett, wie die Empfangsdame in der Schule schon sagte. Als ich die Tür aufschließen wolle, sah ich aber keinen Türknauf oder ein Schlitz wo man die Karte hinein schieben konnte.

„Wie geht denn die Tür auf?“

Claire stellte die Kiste auf den Boden und nahm meine Karte entgegen.

„Du siehst doch die Klingel, daneben ist ein violettes Kästchen. Du hältst einfach deine Karte mit dem Foto zur Wand hin und er scannt es von selber ein. Du hast momentan nur eine provisorische. Die richtige mit Foto bekommst du später.“

Ich staunte nicht schlecht, wie eine Schiebetür ging sie auf und wir traten hinein.

Das innen Leben war recht nett.

„Dein Zimmer ist oben. Hier unten findest du Küche, Wohnzimmer und Badezimmer ohne Waschmaschine.“

Wir liefen die Treppe Hoch und ich sah 8 Türen vor mir.

„Deine Zimmer Nummer war ja 6.96.“

Ich suchte nach dieser Zahl fand aber keine 6.96.

„Ich Rall das Prinzip hier nicht, normalerweise kenn ich das so das die 6. die Etage angibt und 96. den Raum. Ich sehe aber nur Buchstaben.“

Sie fing an zu lachen.

„Das ist auch noch immer so, jedenfalls wenn du richtig in der Armee bist. Da man aber nicht 2 Karten anfertigen wollte, hat man Buchstaben verwendet. Wenn du später übernommen wirst hast du das Zimmer 6.96 in der 6. Etage. Hier wurde einfach nur das Alphabet genommen. Hier wäre also der 6. Buchstabe ein F und der 9. ein I, also F. IF.“

Wer hat sich bloß diese Scheiße ausgedacht? So wie es Frau Vogue erklärt hatte, war das ja ganz simple. So ging ich auf diese Tür zu welche diese Buchstaben besaß und machte das gleiche wie unten an der Haustür. Irgendwie musste ich an Raumschiff Enterprise denken, mit den ganzen Schiebetüren hier. Eine Technik die begeistert. Als ich in mein Zimmer ging sah ich vor mir 4 Spinde, ein kleinen Tisch mit 4 Stühlen und 2 Doppelstockbetten. Das Zimmer war auch nicht besonders groß. Na dolles Ding, Leute die Platzangst haben könne hier nicht leben. Wenn ich mir das hier genau ausrechne wohnen hier im Haus 32 Leute.

„Wenn du jetzt denkst das hier 32 Leute wohnen, dann irrst du dich.“

Kann sie etwa Gedanken lesen?

„Nicht?“

Sie ging auf eines der Betten zu und stellte die Kiste ab.

„Willst du oben oder unten schlafen?“

„Oben.“

Sie grinste mich an.

„Also oben, verstehe.“

Wieso grinst sie jetzt?

„Du hast Spind 4 ab heute.“

Sie zeigte auf der Nummer und setzte sich auf einen der Stühle.

„Nun in jedem Haus gibt es 3 vierer Zimmer, die aufgeteilt sind in erste-, zweite- und dritte Klasse. Je Höher die Klasse desto größer das Zimmer. Dann gibt es 3 zweier Zimmer die genauso aufgeteilt sind und 2 Einzelzimmer. Wo durch die 2 Einzelzimmer sehr Luxuriös sind. In diesen Zimmern wohnt entweder ein Vorsitzender, wie bei dir Offizier Truntenbach, oder ein begabter Schüler. Die Offiziere wechseln jede Woche ihre Zimmer. Wenn du jetzt genauer gerechnet hast sind es nur 20 Leute. Genaueres kannst du unten am Terminal lesen wer in welchem Zimmer wohnt.“

„Echt?“

Ich ging aus dem Zimmer und wollte sogleich den Terminal ausprobieren. Wie zu erwarten war, war der Terminal nicht wie ein Computer aufgebaut. Fragwürdig stand ich vor dem Gegenstand und wusste nicht wie man diesen startete. Frau Vogue war auch parat gewesen.

„Hier ist der Scanner unter der Tastatur, einfach die Karte unten durch legen.“

Der Terminal piepste laut auf und startete alles hoch. Prompt waren alle meine Daten angegeben, sogar meine Maße. Die zum Glück noch nicht angezeigt wurde. Frau Vogue erklärte mir jeden einzelnen Schritt wo ich was finde und wie ich an die Informationen kam. Dort wurde sogar eine 3D-Karte gezeigt von jeden Haus und jedes Gebäude was es hier gab.

„Du teilst dein Zimmer mit Frau Ming und Frau Schubert.“

Die klangen so ausländisch. Ich klickte auf die Dateien dessen Namen und meine Vermutung bestätigte sich. Frau Ming war eine Koreanerin und war Anfang 17. Frau Schubert war im gleichen alter wie Frau Ming und kam aus Deutschland.

„Gibt es hier eigentlich viele Ausländer?“

„Nicht wirklich, ich denke ein viertel sind Ausländer hier, der Rest sind Amerikaner. Die meisten kommen aus Europa, sehr wenige aus Asien.“

Na da bin ich gespannt wie die so sind. Ich bin hier echt das Küken in der Einheit, wurde erst vor kurzem 16 Jahre.

„Wenn du Fragen hast, kannst du mich jeder Zeit fragen oder anrufen. Meine Nummer findest du unter der Datei Ärzte.“

„Gut zu wissen.“

Ich schmunzelte auf und sah weiter in die Dateien.“

„Merkwürdig, in allen Häusern sind kaum die Erstklässler 4er Zimmer belegt. Bei mir fehlt auch noch eine Person.“

Claire sah mich schmunzelnd an. Sie fand wohl meine Neugierde belustigend.

„Ja in letzter Zeit kommen kaum noch junge Leute her, weil der Aufnahmestatus verschärft wurde. Die Schule ist eines der besten Weltweit, deswegen kommen die Leute von überall her. Voraussetzung ist hier englisch zu sprechen.“

Ich sah sie wissbegierig an, sie erzählte noch vieles über die Schule. Am wichtigsten war der Sportteil, wer da durch viel schaffte es in der Armee nicht weiter. Manche die nach der Schule nicht zur Armee wollten gingen zur Polizei oder zum S.W.A.T eine Spezialeinheit wo nur die besten hin konnten. Dann gab es noch Mathe als Fach, wobei man da nicht viel rechnete sondern eher kordinieren tut. Damit man sich nicht verläuft, da muss man Berechnungen können. Fremdsprache gab es noch das man sich im Ausland auf verschiedenen Sprachen sich verständigen konnte. Natürlich gab es dann noch Englisch als Hauptfach und Wissenschaft, aber das letztere ist nur für begabte Schüler. Genauso wie das Spezial Training. Wenn die Lehrer merken der Schüler hat eine Begabung nimmt er diesen zu diesem Fach und wird dort dementsprechend trainiert. Sei es nun Kampfkunst, Sport oder anderes. Ob ich hier überhaupt rein passte war fraglich. Wenn ich mir so die Daten anschaute war hier jeder irgendwie was besonderes und hatte gewisse Eigenschaften mit sich. Ich dagegen war nur ein einfaches Stadtmädchen.

„Was hast du Meryl?“

Claire merkte wohl das ich betrübt war.

„Ich weiß nicht ob ich die Schule überhaupt packe. Die normalen Fächer vielleicht okay, aber der Sportteil bereitet mir Sorgen. Wenn ich den nicht schaffe dann flieg ich doch bestimmt und mein Onkel wäre enttäuscht von mir.“

Claire beugte sich runter zu mir und wischte eine Strähne aus meinem Gesicht.

„Keine Sorge, Roy regelt das schon für dich. Komm erstmal an und mich kennst du ja jetzt auch ein wenig. Wenn du die Leute hier kennen lernst wird bestimmt alles anders.“

Ich sah zum ersten mal in Claires grünen Augen. Sie sahen so hübsch aus. Ihr Gesicht generell war sehr schön und dann die Brille in ihrem Gesicht machte noch einen gewissen Flaire.

„Wenn ich dann mal nicht gemobbt werde, dann weiß ich auch nicht.“

Sie umarmte mich und eine Duftwolke umgab mich. Sie war angenehm und ihr Körper war so warm.

„Jetzt lass den Kopf nicht hängen, du hast den Anschlag überlebt als einziger und das soll schon was heißen. Man merkt das du die Nichte bist von Colonel.“

Die Tür ertönte und einige Schüler traten herein.

„Frau Vogue sie hier? Ah eine neue Schülerin.“

„Die sieht aber jung aus? Muss wohl begabt sein.“

„Hallo Schüler, das ist Meryl. Begrüßt sie doch und zeigt ihr das Haus ein wenig. Ich werde jetzt wieder gehen. Die Arbeit ruft leider wieder. Meryl vergiss nicht dein Zeug zu nehmen wir sehen uns am Montag nach der Schule zur Kontrolle, ja.“

Sie verabschiedete sich und ging dann wieder zu ihrer Krankenstation. Sie hatte nicht erwähnt das ich die Nichte war, anscheinend sollten die sich ihr eigenes Bild von mir machen. Irgendwie wurde mir Claire immer sympathischer.

„Hi ich bin Conny Smith und das neben mir ist Maria Kurszjnski, wir sind beide im 2. Jahr. Jedoch bin ich jünger als Maria. Wir beide sind in der Kampfkunsteinheit.“

Sie führten mich ins Wohnzimmer und so fingen wir an zu reden. Am späteren Nachmittag trafen dann einige andere Mitbewohner ein, sie waren alle sehr nett. Alle waren hier weiblich. Was in den anderen Häusern nicht üblich war. Da gab es zum Teil auch gemischte Wohneinheiten. Doch es wurde streng bewacht das keiner was intimes auf den Gelände hatte. Dafür gab es entweder den Vorsitzenden oder der Offizier der dafür sorgte. Ich bekam aber mit das die Offiziere nie bei uns schliefen nur der Offizier Truntenbach und die Vorsitzende Gurlukovich. Wie die beiden wohl waren? Meine Mitbewohner erzählten eher das diese Schlafgemächer von einigen Lehrern bewohnt wird und das ab und zu diese die Schlafräume wechseln. Warum die überhaupt die Gebäude wechseln finde ich fraglich? Ist doch umständlich das ganz, aber wer soll die Politik schon verstehen. So schaute ich mir das ganze Haus an und lernte somit alle Bewohner kennen die anwesend waren. Auf anhieb konnte ich alle irgendwie leiden, aber ob wir uns verstanden ist was anderes. Meine Klassenkameraden kommen erst morgen wie ich gehört hatte, die sind bei ihren Familien. So ging ich in mein Zimmer und starrte zum Spind.

„Wirklich viele Sachen besitze ich nicht....... .“

So räumte ich meine Sachen aus dem Karton aus und legte sie ordentlich im Spind hinein. Schließlich wird auch nach Ordentlichkeit geprüft in der Armee, ob man das als Schüler auch machen muss weiß ich nicht. Sicher ist sicher. Draußen hing ein Plan ran, wer fürs Einkaufen zuständig war oder fürs Putzen. Jeder kocht für sich alleine, es sei denn es finden sich Leute die gemeinsam was kochen. So wie ich das mitkriege sind die meisten hier Einzelgänger und wollen ihre Ruhe haben. Finde ich in Ordnung dann geht mir schon keiner auf die Nerven. Neben der Tür war eine Art Monitor, ich fand später heraus das dies ein sogenanntes Telefon war und zugleich ein Terminkalender der einen erinnert was für Termine er hat. Also die Technik hier ist über meinen Niveau. Davon hatte ich eh keine Ahnung. Da noch Zeit war ging ich etwas raus an die frische Luft und erkundete die Gegend. Mein Fuß tat zum Glück nicht mehr so weh, dank dem Verband von Claire. Die Gegend hier war sehr ruhig, kaum Leute die man trifft. Man merkte das Wochenende war und der Großteil nicht Zuhause ist. Da ich noch kein Geld besaß musste ich wohl zu meinem Onkel gehen. Doch wo war dieser? Ich konnte mir nicht vorstellen das er mit anderen Offizieren in einem Abteil wohnt. So ging ich einfach weiter und schaute mich um. Die Anlagen waren riesig. Sehr viel grün und riesige Straßen, da mussten auch Panzer drauf und andere Gefährten.

„Hey Meryl!!“

Ich drehte mich um und der Herr Grübien kam angerannt. Na toll was will der denn.

„Für dich immer noch Miss Silverburgh!“

Er kam an und schnappte nach Luft. Der hatte wohl keine richtige Kondition, so wie der nach Luft ringt.

„Verzeihung. Ich habe sie schon überall gesucht. Das soll ich dir geben von deinem Onkel. Da sind alle wichtigen Sachen drin wie Ausweis und Geldkarte. Der Colonel hat eine kleine Summe für sie angelegt, der Rest von ihrer Mutter und das Erbe von ihren Vater wird noch überbucht. Nur sie haben Zugriff auf ihre Daten, dort ist ihr persönlicher Fingerabdruck gespeichert der scannt praktisch ihre Daten und erlaubt dann den Zugriff auf das ganze.“

Ich sah ihm skeptisch an.

„Wenn mir einer mein Finger abschneidet, hat derjenige auch Zugriff sozusagen.“

„Öhm..... .“

„Oder ich werde überfallen und werde gezwungen mein Geld rauszurücken. Was dann?“

Er schaute mich ahnungslos an. High-Technik kann auch nach hinten losgehen. Ich Bezweifle zwar dass das Erbe groß ist. Doch wie ich mein Onkel kenne hat er mich gut abgesichert.

„Nun, Miss Silverburgh. Ich denke dieser Ort ist gut abgesichert und es gibt hier keine Kriminellen. Schließlich hat hier jeder Geld. Man verdient gut und die meisten kommen vom guten Hause. Niemand wird sich über ihr Geld interessieren.“

Er kratzte sich verlegen an der Wange und sah verlegen weg.

„Nja, ich muss noch meine Runde drehen. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.“

So ging er schnellen Schrittes weiter. Hatte ich ihn etwa konfus gebracht. Oder war meine Frage dumm dargestellt? Sicherlich dachte er jetzt was ich für eine bin. Die hat sicherlich keine Ahnung oder so was. Ich seufzte auf und starrte zum Himmel hinauf. Die Wolken zogen langsam an mir vorbei. Diese Nacht wird es wohl nicht stürmisch werden. So ging ich langsam wieder zurück zu meiner Anlage. Da ich ja jetzt meine Karte hatte konnte ich noch schnell um die Ecke gehen und eine Kleinigkeit zum Essen besorgen und für morgen.
 

Gegen Abend kam ich dann in meinem Gebäude an. War ziemlich ruhig hier gewesen. Man hörte das jemand duschte. Zum Glück gab es hier mehr Bäder. Nur Frauen und ein Bad, das ginge nie im Leben gut. So ging ich in die Küche und schaute mich um, um mein Abendbrot herzurichten. Da ich eh nie sonderlich kochen tue, entschied ich mich für Sandwiches. Eine schnellere Art sich was zum Essen zu zubereiten. Als ich fertig war setzte ich mich am Esstisch und schnappte mir die Zeitung. Im Hintergrund hörte ich das jemand die Treppe runterkam. Muss die gleiche Person gewesen sein die auch duschen war.

„Guten Abend..... .“

Ich drehte mich um und mir fiel das Stück Sandwiches was ich im Mund hatte hinaus. Da lief eine halb nackte Frau an mir vorbei. Sie hatte kurze, silberne Haare. Das eine Handtuch verdeckte ihren unteren Bereich und das andere Handtuch war um ihre Schulter gelegt sodass dies ihre Brüste halb verdeckte. Diese Person hatte Armmuskeln und Bauchmuskeln, mein lieber Schwan. Durch ihren Akzent müsste sie Russin sein.

„Gu...guten Abend.... .“

Sie ging an den Kühlschrank und holte sich ein Bier heraus. Sie öffnete die Dose und nahm einen kräftigen Schluck heraus.

„Du musst die neue sein.....Silverburgh, stimmt's?“

Ich nickte nur und guckte verlegen weg. Sie sah schon nicht schlecht aus. Wenn hier alle so rum rennen dann gute Nacht.

„Gut..... .“

Sie setzte sich gegenüber und schaute mich an. Ich schaute sie peinlich berührt an.

„.....Ja?“

Sie nahm wieder ein Schluck von ihrem Bier. Die Wassertropfen von ihrem nassen Haar kullerten ihren Körper herunter.

„Du siehst ziemlich jung aus. So verweichlicht....... nja mal schauen ob man dich gebrauchen kann. Ich wünsche dir eine schöne Zeit hier.“

Sie grinste leicht, stand auf und nahm ihr Bier mit. Was war das denn jetzt? Die spielte sich auf. Sie war vielleicht ein paar Jahre älter als ich. Was bildete sie sich ein. Dann noch so freizügig rumlaufen, wollte die mich etwa anmachen? Sie drehte sich um und winkte ab.

„Ich bin übrigens die Vorsitzende Gurlukovich.....Olga Gurlukovich. Gute Nacht.“

Sie verschwand in ihrer Kabine und mir verschlug es die Sprache. Die ist die Vorsitzende. Ich will gar nicht wissen wie Truntenbach ist. Wenn die schon so crazy drauf war. So aß ich noch schnell auf und laß in der Zeitung, bis ich dann doch in meinem Zimmer verschwand und versuchte zu schlafen. Was anfangs schwer viel da ich immer noch das Erlebnis von gestern im Nacken zu sitzen hatte. Dann irgendwann doch gegen später einschlafen konnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Layali
2015-12-21T18:04:10+00:00 21.12.2015 19:04
Schöner und auch übersichtlicher Beginn. Ich bin mit MGS Universum leider nicht vertraut, aber ich freue mich auf mehr von deiner Geschichte :)
Antwort von: Tidus17
21.12.2015 19:43
Vielen Dank für dein Feedback :). Ich schreibe auch so das man kein Grundwissen braucht von dem Spiel MGS ;)
Von:  fahnm
2015-12-21T14:01:17+00:00 21.12.2015 15:01
Interessanter Anfang.
Ich freue mich schon aufs nächste kapitel
Antwort von: Tidus17
21.12.2015 19:44
Vielen Dank für dein Kommi :3. Ich bemühe mich schneller weiterzuschreiben als meine andere Fanfic!!


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