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Yami no Hikari

Das Licht in der Dunkelheit
von

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Begegnung

„Vielleicht können wir ja doch Freunde werden“, gestand Iggy Lisbeth, „du bist mutiger, als du aussiehst.“

Lisbeth war geschmeichelt. Sie hatte sich auf die Wiese gelegt und Iggy tat es ihr gleich. Akito indes war in seine Hütte gegangen. Er suchte seine Waffe, reinigte seine Wunde und bereitete zwei weiter Schlafplätze vor. Wozu Schlafplätze, wenn sie doch auch hier draußen die Sterne betrachten konnte? In der Stadt waren immer irgendwelche Lampen und Gebäude im Weg und man konnte den Himmel nie gänzlich sehen.

„Wer weiß, vielleicht.“, antwortete Lisbeth.

„Ich war ein Idiot. Meine Familie hasst deine. Und ich glaube, ich habe das so für mich übernommen.“

„Ich bin da auch nicht ganz ohne Schuld. Ich bin gegen unsere Vermählung. Aber auch nur, weil du dich immer wie ein kompletter Vollidiot benimmst!“

„Dann bin ich eben ein Vollidiot.“

„Du siehst es also ein?“

„Ja, ein Vollidiot, der dich jetzt in einem anderen Licht sieht. Und ein Vollidiot, der sich mehr mit dir auseinander setzten möchte.“

„Das wäre schön, wenn deine Worte der Wahrheit entsprechen würden. Aber Morgen früh wirst du wieder zu deinen Kumpels gehen und das alles hier wird in Vergessenheit geraten.“

„Du kannst es dir ja überlegen. Mein Angebot steht.“

Lisbeth schob den plötzlichen Sinneswandel auf den Schock zurück. Ihre Devise war, einmal ein Idiot immer ein Idiot. Dennoch hatte sie die Hoffnung, dass das Leben mit Iggy etwas angenehmer werden könnte. Akito winkte die Beiden in seine Hütte. Und obwohl die beiden Adlige waren, murrten sie nicht, als sie sich in die rauen Decken wickelten. Ein kleines Feuer in der Mitte des Raumes hüllte die Hütte in ein warmes, wohliges Licht. Die Müdigkeit kam sofort. Nach wenigen Sekunden war von den beiden Kindern nur noch ein entspanntes, schläfriges Atmen zu hören. Es beruhigte Akito. Viel zu lange hatte er dieses Geräusch nicht mehr gehört. Und auch die Friedlichkeit in den Gesichtern ließen Aktio ein entspanntes Lächeln zeigen. Er lauschte noch einige Momente den Geräuschen, bevor er sich auf seinen Wachposten vor der Hütte begab. Die Naginata schmiegte sich in seine Hand und er fühlte sich erleichtert. Sein Plan, wieder nach Hause zu kommen, hatte zwar etwas anders ausgesehen, doch dies hatte wesentlich besser funktioniert, auch wenn er kurz daran gezweifelt hatte.
 

Er hatte den Wald erreicht.Ihre Präsens war hier so deutlich zu spüren. Was nicht zuletzt daran lag, dass sie wohl oder übel ein Wolpertinger verärgert hatten und dass Gebrüll weit über den Wald hinaus zu vernehmen war. Es war auch der Geruch von künstlichen Aromen, welche stark konzentriert sich mit dem eigen Geruch der Menschen verband. Widerlich! Diese Menschen verstanden nichts vom überleben in der Wildnis oder vom zusammen leben mit dieser. Es war ein leichtes, diesen Taugenichtsen zu folgen. Gekonnt verschwand er hinter den Bäumen, als wäre der Wald schon immer seine Heimat gewesen. Kein anderes Lebewesen wagte es, sich auch nur in seiner Nähe zu sein. Wobei er diesmal nicht die Absicht hatte, zu töten. Im Gegenteil, er wollte sich und seine Spezies retten. Leider ist dieses Ziel nicht ohne eine bestimmte Sorte Mensch zu erreichen. Das war dass Opfer, welches seine Rasse bringen musste. Schon von jeher war das Schicksal seiner Rasse mit dem der Menschen verbunden. Und heute Nacht würde sich das Schicksal beider Völker gravierend verändern.

Die Menschen hatten den Wald verlassen. Sie wurden mit jedem Schritt unvorsichtiger. Obwohl er nichts zu befürchten hatte, wollte er auf Nummer sicher gehen. Er durfte diese Chance nicht verderben. Unweit von ihnen entfernt legte er sich auf die Lauer. Sie hatten eine Hütte erreicht. Sehr ungewöhnlich, bei der Masse an Kleidung, die die Kinder trugen, war dieser Lehmklumpen unwürdig für ihre Erscheinung. Dennoch schien es, als wäre sie erfreut, dieses Gebilde erreicht zu haben. Etwas passte nicht in dieses Bild. Erst jetzt bemerkte er die dritte Person, die bei den beiden Kindern war. Es war ein Gezeichneter. Jemand musste einen Schutzzauber über ihn gelegt haben, bevor es dunkel wurde. So wurde er für seine sensorischen Fähigkeiten zu einem Phantom.

Er wusste, dass man einen Gezeichneten nie auch nur im geringsten unterschätzen durfte. Sie waren Meister darin, seine Rasse auf zu spüren und im besten Fall auch gegen sie zu kämpfen. Er hatte bestimmt Fallen um seine Hütte errichtet. Es war schon ein wunder, das der Junge nicht über eine von ihnen gestolpert ist, als er unbedacht los rannte.

Als der Gezeichnete die Kinder in die Hütte ein lud, setzte er sich in Bewegung. So konnte er den Fallen ungesehen ausweichen. Wobei er zu geben musste, dass einige von ihnen sehr gut im dichten Grass versteckt waren. Ab und an kam er nur sehr knapp an alten Symbolen vorbei, die in Steine geritzt waren.

„Ich weiß das du da bist, Dämon“, hallte es durch die Nacht. Er duckte sich auf diese Wiese und verharrte in seiner Bewegung.

„Ich weiß es schon lange. Du bist unvorsichtig!“

„Warum hast du dann nicht angegriffen? Töricht wie immer. Ihr Menschen haltet euch für was Besonderes, hä?“ , der Dämon stand auf. Immerhin musste er nicht mehr aufpassen, unerkannt zu bleiben.

„Naja, ich kann nicht im Dunkeln sehen und muss schon fast erraten, wo du bist. Immerhin hast du dich deiner Umgebung sehr gut angepasst. Ich bin auch nicht übermäßig stark oder so. Ich finde, ich bin guter Durchschnitt. Aber danke der Nachfrage.“

„Willst du mich verarschen?“, ein tiefes, Angst einflößendes Knurren war zu vernehmen.

„Ach wenn du so fragst, ja, doch schon ein wenig.“, Akito stellte sich in eine Kampfposition. Die Naginata wurde von seinen Händen fest umschlossen. Dennoch bewegte er sich nicht von der stelle.

Der Dämon war wütend. Er konnte es kaum erwarten, diesen Wicht in seine Einzelteile zu

zerreißen. Auch er machte sich kampfbereit. Seine Fäuste bebten vor Aufregung. Ungeduldig preschte er auf Akito zu. Doch weit kam er nicht. In seiner Wut hatte er vergessen, den Fallen aus zu weichen. Einige der Symbole brannten sich in seine Haut. Ein stechender Schmerz, den er nur schwer ignorieren konnte durchzog seinen Körper. Er stolperte nach vorne, fing sich nach einigen schwankenden Hüpfern und rannte weiter. Diesmal mehr bedacht darüber, dass er vor sich einen Gezeichneten hatte, der sich gut im Kampf beweise konnte.

Geradewegs auf die Lanze zulaufend gewann er wieder an Geschwindigkeit. Im richtigen Moment drehte er sich zur Seite, wich der Lanze aus und rammte Akito mit der Schulter. Dieser taumelte nach hinten. Er nutzte den Schwung um eine formschöne Drehung zu vollziehen , hob die Lanze und lies sie auf den Kopf des Gegner zu schnellen. Der Dämon bemerkte dies nicht, er lief blindlings weiter, bis er das Gefühl hatte, wieder genug Abstand zwischen sich und seinem Gegner gebracht zu haben. Er täuschte sich, und der Schmerz, der sich einen Rücken runter zog bewies ihm das. Die Naginata hatte ihn nur gestreift, aber die Wunde stank nach kauterisiertem Fleisch. Es lag an dem speziellem Metal, welches in der Naginata verarbeitet war.

„Es ist lange her, dass ich eine solche Waffe gesehen habe, euer Stamm ist fort, wir haben nix zu befürchten.“, lachte das Biest.

„Wenn ihr nichts zu befürchten habt, warum verkriecht ihr euch wie Kakerlaken unterm Berg?“

„Du Ratte wagst es?“

„Ja, ich wage es! Ihr seid schwach! Und jedes mal, wenn sich einer von euch erlaubt, an die Oberfläche zu kommen, ist es mir ein Leichtes, ihn auf zu halten.“

Der Dämon drehte sich zu Akito.“Ihr Menschen redet zu viel, du hättest mich jetzt bestimmt schon drei mal umbringen können. Stattdessen erlaubst du es mir, neben deiner Hütte zu stehen.“

Er schlug mit der Faust auf die dünne Lehmwand, die sofort nachgab. Die beiden Kinder schreckten hoch, sahen die enorm große Hand und retteten sich an die gegenüberliegende Wand.

„Verdammt, raus da und Richtung Mauer!“, brüllte es durch die Lehmklumpen. Die Beiden setzten sich blind in Bewegung.



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