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Yami no Hikari

Das Licht in der Dunkelheit
von

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Die zwei Wölfe und der kleine Junge

Als Akito dies flüsterte, stand ihm ein riesiges, Fell überzogenes Etwas gegenüber. „Darf ich vorstellen, das Empfangskomitee.“ Das Wesen schien gar nicht auf Akito zu reagieren. Es stand nahezu regungslos da und beobachtete die Truppe auf´s Genauste.

„Das ist ein Wolpertinger, eigentlich sind sie sehr scheu. Aber wenn eine junge Frau und ein junger Mann gemeinsam an der richtigen Stelle suchen, dann it er davon so sehr fasziniert, dass er vergisst, sich zu verstecken.“, flüsterte Akito.

„Aber sind Wolpertinger nicht eher kleine Wesen? Wie ein Kaninchen groß mit Entenflügeln und Hirschgeweih?“, fragte Lisbeth.

„Okay, wir werden es nicht los, solange ihr zusammen bleibt. Lisbeth, zu deiner Linken ist ein Busch, dahinter kannst du dich verstecken. Iggy, rechts von dir ist ein Baum, auf den solltest du ohne Probleme drauf klettern können. Wenn ihr bereit seid, räuspert euch kurz.“

„Wofür bereit?“ meckerte Iggy. In dem Moment brüllt das Tier einen markerschütternden Schrei aus. Es senkte den Kopf und zwei wunderschöne, aber auch riesige Geweihe kamen zur Schau. Dann machte es einen Satz auf Akito zu. Der packte das Tier bei den Hörnern und wurde unweigerlich nach hinten gedrückt. „Verdammt nochmal, JETZT!“, rief er in aller Aufregung.

Nun wusste Iggy, was Akito wollte. Von der Angst gelähmt, blieb er stehen. Sein Körper reagierte nicht mehr so, wie er sollte. Lisbeth hingegen rannte so schnell sie konnte zu ihrem Versteck.

Akito wurde noch immer von dem Vieh durch den Wald geschoben. Mit mal hielt es an. Der Wolpertinger hob den Kopf und riss Akito mit sich. Dieser klammerte sich jetzt noch fester an den Hörnern fest. Er versuchte die Chance zu nutzen und kletterte auf das Geweih. Er müsste nur noch auf den Rücken des Tieres kommen, dann wusste er, würde er den Kampf auch ohne Waffen für sich entscheiden können. Doch im selben Augenblick, in dem Akito dies dachte, schleuderte der Wolpertinger seinen Kopf in alle Richtungen und Akito verlor seinen halt. Er landete direkt neben der Bestie. Gerade rechtzeitig rollte er sich zur Seite, um einer enorm großen Hasenpfote auszuweichen. Akito war uninteressant für den Wolpertinger geworden. Stattdessen hatte das Tier nun Iggy im Blick. Es schnaubte einmal um dann los zu sprinten.

„Verdammt, Iggy, lauf!“, Akitos Worte, kamen nur als dumpfer Hall bei Iggy an. Er fixierte den Wolpertinger und je mehr er hin sah,, um so steifer wurde er. Ohne es zu merken, waren im die Tränen gekommen. Das Untier kam immer näher und mit mal wurde Iggy von den Füßen gerissen. Er schrie auf. Doch als er die Augen öffnete, sah er in Lisbeths Gesicht. Sie hatte aus ihrem Versteck alles beobachtet und schhließlich gab sie ihr Versteck für ihn auf. Nachdem sie aufgestanden war, zog sie auch Iggy wieder auf die Beine. Dann lief sie mit ihm zu dem Baum. Gemeinsam kletterten sie hoch.

„Du kleine, dreckige Ratte!“, schrie Lisbeth Iggy an, „ Makierst immer den strken und wenn es drauf ankommt, wirst du zum Angsthasen!“

Das Adrenalin lies sie endlich mal die richtigen Worte, ohne Hemmung sagen.

„Der Wolpertinger steht auf junge Paare! Was meinst du, wie wir aussehen? Jetzt reist du dich zusammen und bleibst hier!“

Sie kletterte vom Baum runter und versuchte möglichst außerhalb des Sichtfeldes vom Wolpertinger wieder zu ihrem Versteck zu gelangen.

Akito war indessen wieder auf die Beine gekommen. Der Wolpertinger war immer noch sichtlich verwirrt, da er Iggy nicht mehr finden konnte. Und auch Lisbeth konnte das Tier nirgends entdecken. Das Tier drehte sich zu Akito um und auf einmal veränderte es sich. Das Wesen schrumpfte in sich zusammen, bis es nur noch wie ein kleines Kaninchen mit Hirschgeweih aussah. Akitoo ging nun zu dem kleinen Plüschtier hin, hob es hoch und streichelte es. „So ist gut, mein kleiner. Geh wieder Kräuter suchen okay?“

Der Wolpertinger wehrte sich. Es hatte regelrecht Angst vor Akito. Und als er das Tier auf dem Boden absetzte, suchte es im Unterholz das weite. Akito versicherte sich noch, dass das Tier auch weit genug weg gelaufen war, bevor er Iggy und Lisbeth wieder zu sich rief.

„Iggy, ich bin dir nicht böse, dass es so gelaufen ist. Ich denke aber, du ast gerade eine wichtige Lektion für´s Leben gelernt oder?“

Der Junge war immer noch sichtlich geschockt. Er wimmerte nur leicht: „E-es tut mir Leid“. Seine Tränen zeigten, dass diese Entschuldigung ernst gemeint war. Zudem schien er sich nicht für das eben Geschehene zu entschuldigen, sonder für die Tatsache, dass sie hier im Wald stehen.

Akito legte ihm eine Hand auf die Schulter: „In meinem Dorf gibt es eine Geschichte. Sie sagt, in unserem Geist leben zwei Wölfe, die unaufhörlich gegeneinander Kämpfen. Es kann aber nur der gewinnen, den wir auch füttern und damit Energie geben. Der eine Wolf heißt Liebe, Verständnis, Akzeptanz und der Andere heißt Hass, Gier, Neid. Wir haben die Wahl, welchen von beiden wir füttern wollen1. Ich gebe dir nicht die Schuld für das hier. Du dachtest bis jetzt immer, du seist auf dem richtigen Weg. Ich bin froh, dass du jetzt klarer siehst, wo der richtige Weg wirklich ist.“

Lisbeth sah zu den beiden und obwohl es so düster und furchterregend hier war, so kam ihr dieses Bild friedlich, nahezu beruhigend vor.

„Meinst du, wir können weiter, ich denke nämlich, die anderen Waldbewohner haben unseren Kampf gehört und sind bereits auf dem Weg hierher.“

Iggy nickte. Und die drei setzten ihren Weg fort.

„Warum sind die Wolpertinger bei uns nur so kleine Geschöpfe, also auf unserem Kontinent? Selbst als Paar werden sie nicht so groß.“, fragte Lisbeth.

„Nun“, fing Akito an zu erzählen, „hier sind viel gefährliche Wesen. Vor alledem mussten sich die Wesen zu verteidigen wissen. Im laufe der Geschichte veränderten sie sich und passten sich ihrer Umwelt an. Bestimmt ist es auf eurem Kontinent wesentlich sicherer als hier. Mein Volk lebte nämlich so, dass es der Natur möglichst nicht im Weg stand. Dadurch wurde viele gefährliche Wesen gar nicht erst ausgerottet oder vertrieben.“

Lisbeth stimmte Akito zu. Sie wusste durch Lehrbücher, dass es auch auf ihrem Kontinent mal gefährlich Wesen gab. Es gab aber viele Soldaten-Gruppen, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, diese Monster zu jagen. Allem Anschein nach, waren sie sehr erfolgreich damit gewesen.

Der Wald zierte noch ein gutes Stück des Weges. Nun hatte sich aber die Angst ein wenig gelegt. Mit dem Wissen, dass sie eh schon zu viel Krach gemacht hatte, waren sie darauf erpicht, den Wald so schnell wie möglich zu verlassen.
 

„Ich dachte, das Waldstück wäre klein. Warum torkeln wir denn noch hier herum?“, man merkte sofort, das sich Iggy von seinem schock erholt hatte. Er war halt immer noch ein verzogener Adels-Bengel. Es würde noch einige Lektionen benötigen, um ihn zu einem Gesellschaftsfähigen Wesen zu entwickeln. Wobei man auch merkte, dass er sich weniger bockig benahm wie vorher. Er respektierte die Anweisungen von Akito, wodurch der Weg wesentlich angenehmer geworden war.

„Dort“, erwiderte Akito und zeigte mit dem Finger geradewegs auf eine Baumreihe, „lichtet sich der Wald.“

Es war schon seltsam, dass sich keine weiteren Ungeheuer zeigten, obwohl sie so auffällig durch den Wald liefen. Lisbeth war sichtlich beruhigt dadurch, doch Akito war wie ein Jäger auf der Jagd. Er pirschte voran, hob ab und an Erde in mit seinen Finger und ließ sie knirschend zwischen seinen Finger wieder zu Boden rieseln. „Die Waldbewohner sind vorsichtig heute Nacht. Etwas hat sie erschreckt.“, sagte er. Es war kaum aus zu malen, welches Wesen so grotesk sein konnte, um diese Bestien in Angst und Schrecken zu versetzten.

Ein leichtes Jubel ging durch die Kinder, als sie den Wald verließen. Und obwohl es dunkel war, spendete der Mond genügend Licht, um sich nicht gegenseitig zu verlieren. Auch konnte man die Stadtmauer wieder ohne Probleme erkennen. Und genau diese Weg an der Mauer entlng folgte sie weiter. Akitos Anspannung wich und gab der Erleichterung platz.

„Wir haben schon den gefährlichsten Part des Weges hinter uns. Dennoch mache ich mir sorgen, wegen der verschreckten Tiere.“

Trotz der Bemerkung gingen die drei weiter. Schließlich konnte man eine Hütte unweit der Mauer entfernt erkennen. Was sollte schon kurz vorm Ziel passieren, dachte sich Iggy und rannte voller Tatendrang los. „Nicht!“ rief Akito ihm hinterher. „Lisbeth komm, wir dürfen uns nicht trennen!“

Akito sprintete zu Iggy und hoffte, dass auch Lisbeth los laufen würde. Sie konnte jedoch nicht mit den beiden mithalten. Akito schaffte es, Iggy ein zu holen und hielt in an der Schulter auf. Schwungvoll drehte dieser sich um, verlor dabei das Gleichgewicht und landete auf seinem wohl gepolsterten Hinterteil. Sein Gemecker wurde von Lisbeth übertönt, die keuchend hinterher joggte.

„Verdammt, ihr könnt mich doch nicht so erschrecken. Oh man, ich bin fix und alle.“, schnaubte sie, bevor sie sich neben Iggy ins Gras fallen lies. Iggys Gemecker wurde immer leiser, bis zu einem leichten schnauben, gefolgt von Lachen. Es war ein herzliches, warmes Lachen, welches Lisbeth von dem Jungen nicht kannte.

„Meine Güte, wir leben und sind an deiner Hütte!“

Nun konnte Lisbeth dem Lachen nicht mehr widerstehen und kicherte leise mit. Und auch Akito konnte sich ein kleines grinsen nicht verkneifen.



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