Zum Inhalt der Seite

Breaking free of Slavery

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 7

„Mein Name ist Alisa.“ Die grasgrünen Augen des blonden Jungen, der nicht viel älter aussah als ein Kind, musterten sie neugierig.

„Du bist nicht aus dieser Gegend, oder? Bist du mit Gowther gereist?“

„Ich bin ihm erst heute Morgen begegnet. Bin aber schon lange unterwegs und-“ Ein lautes Magengrummeln unterbrach Alisa‘ Worte. Verlegen kratzte sie sich am Kopf.

„Naja, ich habe in den letzten Tagen nicht viel gegessen. Hab‘ mich im Wald verirrt.“

Meliodas und die anderen sahen sich vielsagend an.

„Es ist gleich dunkel. Wir sollten zum Boar‘ Hat zurückkehren.“. schlug der Junge auf dem Kissen vor. Meliodas nickte. Er war wohl der Anführer dieser seltsamen Truppe.

„Wir haben Gowther gefunden, unsere Mission ist erfüllt. Alisa?“ Der blonde wandte sich nochmal an sie.

„Wir kennen den Weg nach Ordan. Wir bringen dich hin, wenn du willst. Und Ban muss sowieso nochmal für uns kochen. Du bist zum Essen eingeladen.“

Neben ihm stöhnte Ban genervt.

„Lern endlich kochen, Captain!“

Alisa wusste nicht, ob sie dem Braten trauen sollte. Aber sie hatte solchen Hunger und obwohl sie die Deadly Sins waren, hatte irgendetwas sie aufmerksam gemacht. Vielleicht war es ein bekannter Geruch, doch sie konnte ihn nicht genau zuordnen. Allein würde sie den Weg nie finden und sich weiterhin von Beeren ernähren müssen. Sie entschied sie dazu, über ihren eigenen Schatten zu springen. Zum zweiten Mal an diese Tag. Und die Sonne war schon fast untergegangen.

„Ich nehme die Einladung an und danke.“, sagte sie mit fester Stimme. Sie war ein wenig stolz auf sich. Diese Leute sollten bloß nicht herausfinden, dass sie sich beinah vor allem und jedem fürchtete. Sie wusste, dass sie stark und mutig werden musste, um ihr Ziel zu erreichen und sie war sie sicher, dass die Entscheidung mit ihnen zu gehen, ein Schritt in die richtige Richtung sein würde.

Meliodas grinste und forderte die anderen zur Umkehr auf. Alisa folgte ihnen, ließ aber keinen auch nur eine Sekunde aus den Augen, soweit es die Dunkelheit zuließ. Der Mond schien gespenstig auf die vor ihr laufenden Schatten. Gowther blieb seltsamerweise bei ihr und sie warf ihm einen scharfen Blick zu.

„Danke, dass du mir deine wahre Identität verschwiegen hast.“, grummelte sie.

„Gern geschehen.“, sagte er monoton, was sie total verwirrte.

„Das war Sarkasmus, du Idiot!“

„Was ist das?“ Ihre Faust zuckte gefährlich, aber sie musste sich zusammenreißen. Wenn sie ihm jetzt eine scheuerte, würden die anderen sie doch garantiert hier zurücklassen. Also atmete sie ganz tief ein und aus.

„Vergiss es einfach.“ Und damit beschleunigte die blauhaarige ihre Schritte. Gowther dagegen nahm ihre Wut nicht im Entferntesten wahr.
 

Es war mitten in der Nacht als sie endlich den Waldrand erreichten. Alisa war erschöpft, müde und hungrig, aber das war alles vergessen, als sie endlich ins Freie traten. Sie atmete die frische Bergluft tief ein und hätte vor Freude beinah geweint. Leider war ihr Fußmarsch noch immer nicht vorbei, was sie kurz nach ihrer Erleiterung wieder die Laune verdarb. Jetzt ging es auch noch bergauf.

„Wann sind wir endlich da?“, beschwerte sich aber seltsamerweise nicht Alisa als Erste, sondern Diane. „Ich bin so Müde.“ Ihre Gefährten ignorierten sie. Vermutlich waren sie alle genauso erschöpft. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, aber irgendwann hörte Alisa Diane erleichtert aufatmen und sie verstand auch warum: Sie nährten sich einem kleinen Häuschen mit Spitzdach, das kurz vor einem kleinen Dorf stand. Alisa konnte einige Lichter brennen sehen. Endlich, dachte sie und mit einem Mal schmerzten ihre Füße noch mehr als zuvor.

Meliodas öffnete als Erster die Tür und trat ein. „Willkommen im Boar Hat!“, rief er der blauhaarigen zu. Diese trat als Nächstes ein und wurde sofort von Wärme umhüllt. Kerzen erleuchteten das kleine Haus, das sie sofort als Wirtshaus identifizierte. Eine Bar war vorhanden, sowie einige Tische und Stühle. Alles war aus dunklem Holz und sah sehr gemütlich aus.

Ihre neuen Gefährten traten nun auch ein und ließen sich auf die Stühle fallen.

„Endlich!“, stöhnte Ban und schenkte sich erst einmal ein Bier ein. King war schon auf seinem Kissen eingeschlafen. Der hat es gut, dachte Alisa etwas neidisch. Musste nicht laufen.

Sie blickte sich um und suchte nach Etwas oder Jemanden, dem sie diesen vertrauten Geruch zuordnen könnte. Hier im Wirtshaus war dieser nämlich um einiges stärker und es lag ihr beinah auf der Zunge, wer es war. Die Bestätigung fand sie aber erst als plötzlich ein Mädchen, mit silbernen Haaren in Schlafklamotten die Treppe herunterkam, um die anderen zu begrüßen.

„Da seid ihr ja wieder!“ Sie strahlte übers ganze Gesicht.

„Elizabeth, warum bist du noch auf?“, fragte Meliodas verdutzt. „Es ist mitten in der Nacht.“

„Ich konnte nicht schlafen.“, gab sie verlegen zu.

Alisa war wie zu Stein erstarrt, als sie das Mädchen gebannt anblickte. Nie im Leben hätte sie damit gerechnet, sie hier zu treffen. Sie fand keine Worte dafür, zu sehen, dass es ihr gut ging. Sehr gut sogar. Sie spürte nur, wie eine Freudenträne über ihre Wange lief.

Da entdeckte Elizabeth den Neuankömmling und ihr Gesicht verwandelte sich in Unglauben und Freude zugleich.

„Das kann nicht sein…“, murmelte sie. „Du bist doch nicht…“ In ihrer Stimme schwang so viel Liebe und Ehrfurcht mit, dass Alisa noch mehr weinen musste. Sie konnte nur nicken und schon kam die Prinzessin auf sie zugestürmt.

„Alisa!“, rief sie schluchzend und fiel der blauhaarigen um den Hals. „Du bist es! Du bist am Leben!“

Alisa krallte sich an ihrer alten Freundin fest, spürte wie sehr sie sie vermisst hatte. Es tat so gut, ein vertrautes Gesicht zu sehen.

„Elizabeth…“, flüsterte sie. „Ich bin so froh, dich wiederzusehen.“

Doch Ellie löste sich schnell wieder von ihr und stemmte die Hände wütend in die Hüften.

„Es wäre schön gewesen, zwischendurch mal von dir gehört zu haben! Wir haben uns so viel Sorgen um dich gemacht! Ein Brief oder sowas zu schicken wäre doch nicht schwer gewesen! Gilthunder und Howzer sind vor Sorge fast Amok gelaufen!“

Alisa senkte den Blick ertappt zu Boden. Ja, das hätte sie machen können, aber sie hatte ihnen nicht sagen wollen, dass ihre Suche bisher erfolglos gewesen war. Wenn sie ihnen schrieb, dann nur, wenn sie endlich wusste, wer und was sie war und woher sie kam. Ohne diese Erkenntnisse wollte sie ihren Ziehschwestern und ihrem Ziehvater nicht mehr unter die Augen treten, geschweige denn ihnen einen Brief zukommen lassen.

„Tut mir leid.“, sagte sie schuldbewusst. „Ich habe mein Versprechen nicht vergessen!“, fügte sie aber dann nachdrücklich hinzu und sah die Prinzessin ernst an. Diese vergoss immer noch Tränen und schüttelte den Kopf in Unglauben.

„Schon okay, meine Liebe. Hauptsache dir geht es gut.“

Da räusperte sich Meliodas laut.

„Soso“, sagte er, sich ganz genau bewusst, dass er die schöne Wiedersehensszene damit kaputt machte. „Ihr kennt euch also.“ Erst jetzt bemerkten die zwei Mädchen, dass die Deadly Sins um sie herum standen und große Augen machten. Sogar King war aufgewacht.

„Das ist Alisa, eine Fee, die lange Zeit mit mir und meinen Schwester zusammen in Liones gelebt hat.“, stellte Elizabeth die blauhaarige vor.

Alisa biss sich auf die Lippe. Sie war sich nicht sicher, ob es eine gute Idee von Elizabeth war, ihre Identität aufzudecken, aber offenbar vertraute die Prinzessin den Deadly Sins sehr.

„Na, so ein Zufall!“, sagte Diane, dessen Stimme von hinter den Fensterläden kam.

„Eine Fee?“, sagte King überrascht.

„Hallo, Alisa!“ Eine ziemlich hohe Stimme meldete sich von unten und Alisa senkte den Blick bis sie ein rosanes Schwein zu ihren Füßen entdeckte.

„Ich bin Hawk. Schön dich kennenzulernen.“, sagte das Schwein. Alisa glaubte, dass sie träumte.

„Es spricht?“, kreischte sie geschockt und alle um sie herum lachten.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück