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Die Königin der Alpha

von

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David Stone

Peter Hale war mehr als erstaunt. Sein Gesichtsausdruck wechselte immer wieder zwischen Verwirrtheit und Unglauben hin und her. Er hatte mit vielem gerechnet, aber gewiss nicht mit diesem Ausgang. Nachdenklich legte er den Kopf etwas schief und fing den Blick von David auf, der ihm noch immer gegenüber stand und auf etwas zu warten schien.

"Was meinst du damit, dass wir uns schon einmal begegnet sind?", fragte Peter, als er sich wieder halbwegs gefangen hatte. Derek schwieg dazu, wobei seine Muskeln bis aufs äußerste angespannt waren.
 

Nie hätte er auch nur eine Vermutung aufgestellt, dass sein Onkel und David sich kannten. Oder seine Mutter, die bei dem Brand hilflos und vor allem qualvoll gestorben war.

"So wie ich es gesagt habe, Peter.", kam auch schon die rasche, aber dennoch freundliche Antwort des jungen Mannes. Derek gab darauf nur ein genervtes Seufzen von sich, welches vor David nicht verborgen blieb.

Sie sollten endlich zum Punkt kommen und nicht um den heißen Brei reden.

Immerhin ging es hierbei um seine Mutter.

Ein warnendes Knurren durchbrach die Stille und Derek nahm automatisch eine Abwehrhaltung ein, die schon zu seinem Alltag gehörte.

"Was hast du denn für ein Problem?", knurrte Derek zurück und ließ David nicht einen Moment aus den Augen.
 

David setzte sich in Bewegung und blieb dicht vor Derek stehen, dem erst jetzt auffiel, dass der fremde Werwolf fast einen Kopf größer war. Nicht das ihn das sonderlich störte, aber hinderlich wäre es schon ein wenig.

"Du willst wissen was mein Problem ist?", sprach er ruhig, dennoch konnte man den Zorn in seiner Stimme nicht überhören.

"Ja, dass will ich."

"Du kannst dir gar nicht vorstellen wie gern ich dich in Stücke reißen würde, Derek Hale.", kam auch schon die zischende Antwort, die dem jungen Hale zum schwangen brachte, da er mit solch einer Ablehnung nicht gerechnet hat.

"Wie meinst du das?", irritiert und auch fassungslos sah Derek wenig später zu seinem Onkel, der die Situation auch nicht so ganz nachvollziehen konnte.

Wenigstens war Derek nicht allein mit seiner Unwissenheit.
 

Wieder kam David einen Schritt näher auf ihn zu und seine Augen glühten vor Zorn rot auf, sodass er sein eigenes Abbild in Davids Augen sehen konnte. Als David anfing erneut zu sprechen, wechselte seine Augenfarbe wieder in das strahlende Blau, welches seiner Schwester so ähnlich war. Seine Stimme war am Anfang laut und wütend gewesen, wurde aber zum Schluss immer leiser, sodass Derek sich anstrengen musste um ihn zu verstehen.

"Du bist Schuld, dass meine kleine Schwester immer diese Schmerzen erdulden muss. Du wirst die Person sein, die ihre reine Seele vollkommen zerstören wird und dafür hasse ich dich abgrundtief, Derek Hale."

Fassungslosigkeit verbreitete sich in Dereks Körper und sein Herz setzte für ein paar Schläge aus. Er hörte Davids Worte, verstand sie jedoch nicht. Sicher hatte er die paar Worte genau gehört und auch im Unterbewusstsein verstanden, aber nicht warum er für Kaitlyns Schmerz verantwortlich sein sollte.

Er kannte sie nicht einmal.

Wieso sollte er irgendwie schuldig sein?

"Ich verstehe nicht was du.....", prompt wurde Derek von David unterbrochen.

"Natürlich weißt du es nicht, sowie auch Peter.", schrie Kaitylns Bruder aufgebracht.

"Warum?", fragte Peter leise, da David den jungen Hale an einen Baum pinnte und ihn nicht mehr entkommen ließ.

"Weil ich euch die Erinnerungen genommen habe.", sprach David flüsternd, ließ Darek abrupt los, der überrascht an der Baumrinde herabglitt.

David Stone wandte sich ab und schritt auf das verbrannte Hale-Anwesen zu. Wie seine Schwester zuvor legte auch er seine Hand an die Haustür, die vom Ruß gekennzeichnet war. Wie in Trance fing David an von früher zu erzählen, ohne auf Peter, Derek, Scott und Co. zu achten.

"Ich musste auf meine Schwester aufpassen, da unser Vater etwas wichtiges zu erledigen hatte, aber sie ist ausgebüxt und in den Wald gelaufen. Obwohl sie erst zehn Jahre als war, war sie schon erstaunlich schnell...", sprach er fröhlich aus und driftete immer mehr in die Vergangenheit ab, die nicht nur sein, sondern auch das Leben seiner Schwester für immer veränderte.
 


 

***
 

Manchmal fragte sich David warum gerade er eine kleine Schwester hatte.

Konnte er keinen Bruder haben, der wie sein Cousin war und auf ihn hörte?

Nein, Mutternatur meinte es definitiv nicht gut mit ihm.

Man sollte das nicht falsch verstehen, er liebe Kaitlyn, wirklich. Genau das war das Problem. Er liebte sie zu sehr und wollte sie vor allem und jedem beschützen. David fuhr sich genervt durchs Haar und stapfte weiter durch den tiefen Wald. Als seine Mutter kurz nach Kaitlyns Geburt starb, traf David eine Entscheidung, die keiner in dem Alter getroffen hätte. Er war jung und vor allem viel zu naiv zu glauben, dass er bereits mächtig genug war, um seine geliebte Schwester zu beschützen.

Egal vor wem.

Er wollte sie beschützen und schaffte es noch nicht einmal auf sie aufzupassen.

Wütend trat er fest gegen einen Stein, der beinahe zeitgleich an einem Baumstamm abprallte und dumpf auf den Erdboden aufkam. Abrupt stoppte er, als ihm ein viel zu bekannter Duft in die Nase stieg und er urplötzlich mit einem Affenzahn durch den Wald preschte.
 

Er roch das Blut seiner Schwester und sein Herzschlag schlug unregelmäßig gegen seinen Brustkorb. Sollte es hier Werwölfe geben, würden sie ihren Duft sofort wahrnehmen und das war gar nicht gut.

"Verdammt.", zischte er, und beschleunigte sein Tempo nur noch mehr.

Als David nach gefühlten Stunden endlich bei seinem gewünschten Ziel angekommen war, blickte er sich suchend um. Ein großes Anwesen stand in der Mitte des Waldes und war erstaunlich groß und gut in Schuss. Es schien nicht leer zu stehen, da er Stimmen hörte, die ihm jedoch nicht bekannt waren. Langsam und vor allem vorsichtig setzte er sich in Bewegung und analysierte alles um sich herum. Er musste jeden Winkel der Umgebung genau abchecken, um später eine gelungene Flucht hinzubekommen. Wenn es sein musste, würde er seine Schwester bewusstlos schlagen müssen, falls sie sich wehren sollte, da sie es noch nie leiden konnte, wenn sie zu sehr beschattet wurde.

Und wieder fragte sich David warum er keinen Bruder hatte.

Ein Bruder war da echt unkomplizierter.

Schnell schüttelte er diesen Gedanken wieder ab, da es jetzt andere Dinge gab, die viel wichtiger waren.
 

Vorsichtig schlich er um das Anwesen und versuchte seine Schwester ausfindig zu machen. Sein Geruchssinn war dabei auch von Vorteil, da er sich dadurch das lange Suchen ersparen konnte. David nahm nach kurzer Zeit die Stimme einer Frau wahr, die einen intensiven Geruch ausströmte. Skeptisch zog er seine Stirn in Falten, da er offensichtlich in ein feindliches Gebiet vorgedrungen war.

"So ein Mist.", schallte er sich selbst in Gedanken.

So etwas konnte auch nur ihm passieren. Sein Vater würde ihn sehr wahrscheinlich umbringen. Er schluckte den dicken Kloß runter, der sich in seinem Hals gebildet hatte. Nun gab es kein zurück mehr. Er musste sich der unbekannten Frau stellen und ihre Beweggründe in Erfahrung bringen.

Kaitlyn war bei dieser Person und lebte.

Das war alles was zählte.

Als Kaitlyns regelmäßiger Herzschlag an seine Ohren drang, wäre er am liebsten vor Freude in die Luft gesprungen, doch ließ er es lieber und schwieg. Eine falsche Bewegung und er würde entdeckt werden. Schritt für Schritt schlich er sich an der Hauswand entlang und konnte nach gefühlten Stunden endlich seine Schwester ausfindig machen, die auf einem Holztisch saß. Die braunhaarige Frau stand genau vor Kaitlyn und drückte ihr etwas aufs Knie, was er allerding nicht genau erkennen konnte. Auch wenn das Ganze harmlos aussah, blieb er noch immer angespannt. Sollte diese Frau eine falsche Bewegung machen, würde sie sehen zu was er fähig war.

Niemand rührte ungestraft seine Schwester an.
 

Als David sich den Beiden nähern wollte, hinderte ihn eine männliche Stimme in seinem Vorhaben und er zuckte erschrocken zusammen.

"Hat dir denn niemand beigebracht, dass es unhöflich ist jemand zu bespannen.", kam es belustigt von einem Mann, der urplötzlich aus dem Nichts aufgetaucht war. Durch diesen kleinen Zwischenfall wurde Kaitlyn und Talia auf ihn aufmerksam und kamen direkt auf ihn zu, wobei Kaitlyn fröhlich zu ihm lief und ihn bei der Hand nahm.

"Hallo großer Bruder.", trällerte sie fröhlich und kuschelte sich an den Arm ihres Bruder, der sie überglücklich in den Arm nahm und sie fest an sich drückte. Etwas irritiert sah Kaitlyn zu ihm auf, aber sagte nichts.

David wird schon ein Grund für sein Verhalten haben.

Als David die Umarmung wieder löste, sah er sie streng an und sie wich seinem Blick aus.

"Warum bist du weggelaufen, Kaitlyn? Es hätte weiß Gott was passieren können."

Eingeschüchtert blickte Kaitlyn zu Boden. Sie musste ihrem Bruder nicht in die Augen sehen, um zu wissen, dass er sich sorgte. Seine Gefühle peitschten ihr brutal entgegen, die sie nicht ignorieren konnte. Obwohl doch alles gut verlaufen war, fühlte sie sich unsagbar schuldig. Sie wollte ihm doch keine Sorgen bereiten. Sie hatte gar nicht großartig nachgedacht, als sie im Wald verschwunden war und die Umgebung in sich aufgenommen hat.

"Es tut mir leid, David.", sagte sie leise.

Sie ließ ein Versprechen es nicht mehr zu tun aus, da sie es nicht konnte.

Sie konnte es einfach nicht.

Wenn mehrere Personen versammelt waren, spürte sie deren Emotionen umso intensiver.

Und manche konnte sie noch gar nicht verstehen, oder ansatzweise begreifen.
 

Wenn ein Liebespaar in ihrer unmittelbaren Nähe war, war sie immer sehr verwirrt, dass sie sogar manchmal zu weinen begann. Diese Empfindungen waren hierbei nichts für ein zehnjähriges Mädchen, dass dann lieber die Flucht ergriff, als diese unangenehmen Gefühle zu spüren, die noch nicht einmal ihre eigenen waren.

Manchmal war es wie ein Fluch.

Ein Fluch, den man nicht brechen konnte.

Kaitlyns Kräfte waren jetzt schon sehr ausgeprägt, dass es einem manchmal etwas Angst machen konnte.

"Es ist ja noch einmal gut gegangen, aber sag mir das nächste Mal Bescheid, dann kann ich mir das lange Suchen sparen.", sprach er belustigt.

Erst jetzt nahm er die beiden Personen wieder wahr, sodass er sich Kaitlyn packte und sie aus Reflex hinter sich zog.

"Du musst keine Angst haben. Mein Name ist Talia Hale und das ist mein Bruder Peter.", sprach sie ruhig und besonnen.

Als David merkte, dass keine Gefahr drohte, ließ er seine Schwester los und schritt auf Talia zu, der er seine Hand reichte.

"David, David Stone.", sagte er, dabei entging ihm der fassungslose Blick von Peter nicht, der beinahe aus den Latschen gekippt war. Ein Schmunzeln legte sich auf die Gesichtszüge des Jugendlichen und nahm kurz darauf seine Schwester bei der Hand, damit sie bald aufbrechen konnten.
 

Als die beiden Stone-Sprösslinge aufbrechen wollten, hielt Talia sie auf und David blickte sie überrascht an.

"Bleibt doch noch etwas, es ist doch noch recht früh.", bat sie, und zeigte auf die Limonade, die auf den Holztisch stand. Seine Schwester erzählte ihm, dass sie die zusammen mit Talia gemacht hat und sie ganz lecker sei. Nicht zu süß, aber auch nicht zu sauer. Die Limonade war genau richtig, fand er. Traurig blickte er auf das Glas in seiner Hand. Seine Mutter hatte das früher auch immer gemacht, aber Kaitlyn würde nie in diesem Genuss kommen, daher würden sie noch etwas bleiben, dass auch Kaitlyn diese Erfahrung machen konnte. Lieber durch eine andere Frau, als überhaupt nicht.
 

David nahm eine Bewegung aus dem rechten Augenwinkel wahr und hielt mit dem Glas in der Hand inne. Seine Augen fixierten den jungen Mann in seinem Alter, der sehr niedergeschlagen aussah. Talia erhob sich von ihrem Sitzplatz und stellte den jungen Mann ihnen vor.

"Das ist mein Sohn, Derek.", sprach sie zwar freundlich, dennoch konnte sie den traurigen Unterton nicht unterdrücken, der in ihrer Stimme mitschwang.

Und irgendwie beschlich David Stone dabei ein ungutes Gefühl, dass dieser junge Mann eine ganz bestimmt Rolle spielen würde.

Ob diese Rolle jedoch gut war, bezweifelte er.
 

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Zack, dass war das vierte Kapitel. ;))

Das nächste Kapitel beginnt direkt mit den Erinnerungen von David, der starke Zweifel hat.

Hoffe wirklich, dass euch mein Kapitel gefallen hat.

In dem nächsten Kapitel wird es mehr um Kaitlyn und Derek gehen.

deshalb lasst euch überraschen.

Hierbei wird auch der Satz von David geklärt, den er Derek so unwirsch an den Kopf geworfen hat.

Bis demnächst ihr Lieben. ^^



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